Beschreibung
Vorrichtung und Verfahren zum Betrieb eines Kraftstofffilters
Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Betrieb eines Kraftstofffilters, insbesondere für Dieselkraftstoff, mit einer Membran zur Reinigung von aus dem Kraftstoff abgeschiedenem Wasser, nach der Gattung des Vorrichtungs- und des Verfahrenshauptanspruchs.
Stand der Technik
[0002] Es ist beispielsweise aus der DE 10 2005 024 481 A1 bekannt, dass bei einer solchen Vorrichtung Wasser aus einem Kraftstofffilter abgeschieden wird. Bei Kraftstoffen für Kraftfahrzeuge muss in verschiedenen Regionen der Welt mit stark unterschiedlichen Wassermengen im Kraftstoff, insbesondere bei Dieselkraftstoff, gerechnet werden, der für die Verbrennungsmotoren schädlich ist. Da das abgeschiedene Wasser schwerer ist als der Kraftstoff, sinkt das Wasser in den unteren Bereich des Kraftstofffilters ab und sammelt sich in einem Sammelraum. Das abgeschiedene Wasser wird dann über ein Ventil einer Membran, vorzugsweise aus einem anorganischen Material, in einem Wasserreinigungsgerät zugeführt. In dem Sammelraum sind dazu Wasserpegelsensoren angeordnet, welche mit dem Ventil verbunden sind und dieses steuern.
[0003] Die Membran ist derart ausgestaltet, dass nur gereinigtes Wasser hindurchtreten kann. Für Kraftstoffmoleküle ist die Membran undurchlässig. Die Membran verfügt beim Stand der Technik beispielsweise über Kanalstrukturen, welche an einer Seite dichtend verschlossen sind. Der Verschluss ist aus einem wasser- und kraftstoffbeständigen Material erzeugt, damit der Verschluss dauerhaft die Kanalstrukturen verschließt.
[0004] Das abgeschiedene und über die Membran geleitete Wasser sollte dabei beim Auslass relativ sauber sein, damit es einfach in die Umwelt geleitet werden kann. Die Qualität des abgeschiedenen und herausgeleiteten Wassers sollte dabei auch über eine längere Betriebsdauer der Membran sichergestellt sein, da z. B. Risse oder Defekte in der Membran auftreten könnten oder aber die Membran verblockt ist und keine ausreichende Flussleistung mehr gewährleistet ist, was einen Austausch der Membran notwendig machen würde.
Offenbarung der Erfindung
[0005] Die Erfindung geht von einer Vorrichtung zum Betrieb eines Kraftstofffilters mit einer Membran zur Reinigung von abgeschiedenem Wasser aus dem Kraftstoff aus, deren Funktionsfähigkeit auf einfache Weise überwacht werden soll.
[0006] Bekannt ist dazu, dass bei einer solchen Vorrichtung das aus dem Kraftstoff abgeschiedene Wasser in einem geodätisch unten liegenden Sam-
melraum im Gehäuse des Kraftstofffilters sich sammelt und dass mindestens jeweils ein Sensor für dem maximalen und einer für den minimalen Wasserpegel im Sammelraum vorhanden ist, mittels denen ein Ventil zwischen dem Sammelraum und einem die Membran enthaltenen Wasserreinigungsgerät zum Austrag des Wassers aus dem Sammelraum steuerbar ist. Erfindungsgemäß ist in vorteilhafter Weise eine Detektionseinrichtung zur Erfassung der Flussleistung der Membran vorhanden, mit der zumindest die Zeitspanne der Veränderung des Wasserpegels zwischen einem Signal des Sensors für den maximalen und des Sensors für den minimalen Wasserpegel erfassbar ist und dass eine Auswerteinheit für die Auswertung der Signale der Detektionseinrichtung und zur Signalisierung einer aufgrund eines vorgegebenen Flussverhaltens detektierten oder zu erwartenden Fehlfunktion der Membran vorhanden ist.
Über die erfindungsgemäße Auswertung der Flussleistung der Membran kann somit auf einfache Weise im Fahrbetrieb des Kraftfahrzeuges oder während eines Serviceaufenthaltes der aktuelle Zustand, bzw. die Flussleistung der Membran detektiert werden. Es ist hiermit eine einfache Abschätzung möglich, ob die Membran, deren Versiegelung oder deren Abdichtung defekt ist, ob bzw. wann die Membran mangels ausreichender Flussleistung ausgetauscht werden muss oder ob und wie oft die Membran aufgrund von beispielsweise Dieselkraftstoff mit besonders hohen Wasseranteilen besonders hohe Wassermengen austragen musste. In je-
dem Fall kann mit der erfindungsgemäßen Detektionseinrichtung ein Hinweis auf einen eventuell notwendigen Tausch der Membran signalisiert werden.
[0008] Da, wie eingangs erwähnt, mit stark unterschiedlichen Wassermengen im Kraftstoff in verschiedenen Regionen der Welt gerechnet werden muss und die Qualität des abgeschiedenen Wassers sich ebenfalls stark unterscheidet, ist die erfindungsgemäße Erfassung des Membranzustandes besonders dafür geeignet, ein flexibles Wartungsintervall für den Kraftstofffilter zu ermöglichen. Weiterhin erhöht diese Erfassung erheblich die Sicherheit des gesamten Wasserabscheidesystems im Kraftstofffilter mit einem Wasserreinigungsgerät, da z. B. Risse oder Defekte in der Membran des Wasserreinigungsgeräts sicher erkannt werden können und dann geeignete Maßnahmen, wie ein Austausch, eingeleitet werden können.
[0009] Um eine sinnvolle Erfassung des Betriebszustandes des Kraftstofffilters zu erzielen, wird daher erfindungsgemäß in vorteilhafter Weise das Flussverhalten des Wassers gemessen und die Ergebnisse werden vorzugsweise elektronisch gespeichert. Dies kann z. B. in einer im Filtersystem integrierten, elektronischen Auswerteeinheit mit einem Speicher oder aber im zentralen Steuergerät des Kraftfahrzeugzeugs erfolgen.
[0010] Außer der Zeitspanne, die beim Wasseraustrag zwischen den Signalen von zwei Wasserpegelsensoren verstrichen ist, kommen auch noch ande-
re Messgrößen in Betracht. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass in einem Verbindungskanal zwischen dem Sammelraum und dem Wasserreinigungsgerät als weiterer Bestandteil der Detektionseinrichtung ein Volumenstromsensor für das dort fließende Wasser angebracht ist und/oder dass im Gehäuse des Wasserreinigungsgeräts als weiterer Bestandteil der Detektionseinrichtung ein Drucksensor für das dort vorhandene Wasser angebracht ist.
[0011] Gemäß einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens wird mit der Detektionseinrichtung die Zeitspanne der Veränderung des Wasserpegels zwischen dem maximalen und dem minimalen Wasserpegel beim Austrag des Wassers aus dem Sammelbehälter gemessen und gespeichert und beim Unterschreiten und/oder beim Überschreiten einer vorgegebenen Länge der Zeitspanne wird dies zur Erfassung einer Fehlfunktion oder eines erforderlichen Austauschs der Membran herangezogen. Alternativ ist auch eine kontinuierliche Messung der Veränderung des Wasserpegels über der Zeit mit entsprechenden Sensoren möglich.
[0012] In der einfachsten Ausführungsform erfasst ein Sensor den Minimalpegel und ein weiterer Sensor den Maximalpegel des Wassers im Sammelbehälter, wie es für sich gesehen in der eingangs als Stand der Technik angeführten DE10 2005 024 481 A1 beschrieben ist, und die Zeitspanne zwischen diesen beiden Signalen wird gemessen und gespeichert. Es ist da-
bei möglich, sämtliche Austragszyklen des Wassers, die höchste gemessene Austragszeitspanne oder aber nur einen Teil, bzw. immer den letzten Austragsvorgang, zu speichern und für die Erfassung des Betriebszustandes der Membran heranzuziehen.
[0013] Die Grenzwerte der Zeitspanne können dabei in Abhängigkeit von der Art und der Größe der Membran, der anfallenden Wassermenge und dem Anteil der gelösten und dispergierten Kohlenwasserstoffe im Wasser vorgegeben werden.
[0014] Für den Fall einer langen Signalisierung eines maximalen Wasserpegels kann beispielsweise dies auch als ein weiteres Signal für einen Austausch der Membran herangezogen werden, da hier dann eventuell aufgrund von schlechter Kraftstoffqualität besonders hohe Wassermengen durch den Kraftstofffilter abgeschieden wurden. In diesem Fall reduziert sich, je nach Menge und Häufigkeit hoher Wassermengen, die Membranleistung und die Membran muss im Extremfall früher ausgetauscht werden als vorgesehen.
[0015] Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann in vorteilhafter Weise mit der Detektionseinrichtung auch das Volumen des im Verbindungskanal zwischen dem Sammelraum und dem Wasserreinigungsgerät fließenden Wassers erfasst werden und bei einem Unterschreiten und/oder bei einem Überschreiten eines vorgegebenen VoIu-
menstrombereichs kann dies zur Erfassung einer Fehlfunktion bzw. der Signalisierung eines erforderlichen Austauschs der Membran herangezogen werden.
[0016] Weiterhin kann mit der erfindungsgemäßen Detektionseinrichtung auch der Druck des im Wasserreinigungsgerät vorhandenen Wasser erfasst werden und bei einem Unterschreiten und/oder bei einem Überschreiten eines vorgegebenen Druckbereichs kann dies zur Erfassung einer Fehlfunktion der Membran herangezogen werden.
[0017] Bei einem Abfall des Betriebsdruckes im Gehäuse des Wasserreinigungsgeräts nach einem Schließen des Ventils korreliert dies direkt mit der Flussleistung der Membran und ist somit ebenfalls geeignet, den Betriebszustand der Membran zu erfassen. Aus einfache Weise kann dazu lediglich der Druck direkt nach dem Schließen des Ventils und dann nach einer vorgegebenen Zeit, z. B. nach drei Minuten, gemessen werden. Eine zusätzliche Information bekommt man jedoch, wenn eine kontinuierliche Druckabfallkurve aufgenommen wird. Dies bedeutet, dass nach dem Schließen des Ventils der Druck kontinuierlich über eine festgelegte Zeit, z. B. zehn Minuten, gemessen und gespeichert wird, sodass hierdurch weitere Informationen aus dem System abgefragt werden können.
[0018] Zusammenfassen ist somit festzustellen, dass mit der Erfindung eine deutliche Erhöhung der Sicherheit des Betriebes einer Membran im Kraftstoff-
filter eines Fahrzeugs durch Erkennung von Membrandefekten und verstopften Membranporen erreicht ist. Zusätzlich ist es möglich, den Betriebszustand der Membran direkt im Fahrzeug durch Rückmeldung an den Fahrer oder aber beim Service des Kraftfahrzeugs zu erkennen. Dadurch kann je nach eingesetzter Membran, z. B. Permeationsleistung, Membranfläche, Geometrie und Fahrbedingungen, Wassermenge und Temperatur, flexibel reagiert und ein Service bei Bedarf durchgeführt werden.
[0019] Auch ist es mit der Erfindung in vorteilhafter Weise möglich, dass eine De- tektion einer Verblockung durch einen mikrobiologischen Biofilm durchgeführt werden kann. Das erfindungsgemäße Austragssystem kann, ev. indirekt, Hinweise auf die Mikrobiologie im gesamten Kraftstoffsystem geben; wenn beispielsweise Bakterien an der Membran vorhanden sind, werden diese höchstwahrscheinlich auch in anderen Teilen des Kraftstoffsystems vorhanden sein.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0020] Die Erfindung wird anhand der Figuren der Zeichnung mit einem Ausführungsbeispiel erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Schnitt durch einen Kraftstofffilter mit einem Wasserabscheidesystem, das zur Wasserreinigung mit einer Membran ausgestattet ist,
Figur 2 eine Darstellung der Funktion der Austragszeiten des Wassers aus einem Sammelraum des Kraftstofffilters über der Betriebsdauer der Membran und
Figur 3 ein Blockschaltbild einer elektronischen Schaltung für einen Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Signalisierung einer aufgrund eines vorgegebenen Flussverhaltens der Membran detektierten Fehlfunktion der Membran.
Ausführungsform(en) der Erfindung
[0021] In Figur 1 ist ein Kraftstofffilter 1 für die Kraftstoffversorgung eines hier nicht weiter erläuterten Verbrennungsmotors im Schnitt dargestellt. Der Kraftstofffilter 1 verfügt über ein Gehäuse 2 mit einem Einlass 3 und einem Auslass 4, wobei im Gehäuse 2 ein Filterelement 5 zur Filtrierung des Kraftstoffs von insbesondere festen Fremdpartikeln angeordnet ist. Das Filterelement 5 umschließt eine Reinseite 6 zum Auslass 4, welche dichtend von einer über den Einlass 3 angeströmten Rohseite 7 getrennt ist.
[0022] An dem Filterelement 5 scheiden sich hier schematisch angedeutete Wassertröpfchen 8 ab, welche in einen Sammelraum 9 absinken. Der Sammelraum 9 ist geodätisch unten im Gehäuse 2 angeordnet. Im Bereich des Sammelraums 9 im Gehäuse 2 sind Sensoren 10 für die Erfassung eines maximalen und Sensoren 11 für die Erfassung eines minimalen Wasserpegels im Sammelraum 9 angeordnet.
[0023] Das Gehäuse 2 verfügt unterhalb des Sammelraums 9 über einen Auslass 12, durch welchen der Wasseraustrag aus dem Sammelraum 9, gesteuert mit einem Ventil 13, durchführbar ist. Über das Ventil 13 gelangt das ausgetragene Wasser in ein Wasserreinigungsgerät 14, bei dem in einem Gehäuse 15 eine Membran 16 dichtend eingeklebt ist. Die Membran 16, zum Beispiel aus Keramik, ist derart ausgebildet, dass nur gereinigtes Wasser hindurchtreten kann, da für Kraftstoffmoleküle die Membran 16 weitgehend undurchlässig ist. Das gereinigte Wasser 17 kann dann über einen Auslass 18 herausgelassen werden.
[0024] In der Figur 1 ist vereinfacht dargestellt, dass die Steuerung des Ventils 13 über die Signale der Sensoren 10 und 11 erfolgen kann. Mit der gestrichelten Signalleitung 20 ist angedeutet, wie das Ventil 13 und eine Detektion- seinrichtung 21 mit diesem Signal beaufschlagt wird, wobei in der Detekti- onseinrichtung 21 vor allem die Zeitspanne der durch das Ventil 13 gesteuerten Austragszeit des Wassers erfasst und ausgewertet wird. Mit einer Signalleitung 22 ist angedeutet, wie mit einem entsprechenden Sensor 23 im Fluss des Wassers auch der Volumenfluss des Wassers und über eine Signalleitung 24 mit einem entsprechenden Sensor 25 auch der Druck des Wassers erfasst und ausgewertet wird. In der Detektionsein- richtung 21 ist dazu ein Baustein 26 zur Koppelung der Signalleitungen 20, 23 und 24 und ein Rechen- und Speicherbaustein 27 zur Auswertung der Signale und einer Signalisierung 28 schematisch angedeutet.
[0025] In Figur 2 ist eine Kurve dargestellt, die den typischen Verlauf der Aus- tragszeiten, entsprechen den jeweiligen Zeitspannen Δ t, des Wassers aus dem Sammelraum 9 nach der Figur 1 über die Betriebszeit der Membran 16 zeigt. Bei neuen Membranen 16 ist mit einem sehr hohen Fluss und daher einer sehr kurzen Austragszeit (Punkt A) zu rechnen, dieser nimmt dann aber aufgrund einer Deckschlichtbildung auf der Membran 16 schnell ab, wie es aus der stark ansteigenden Austragszeit (Punkt B) über der Betriebsdauer zu entnehmen ist und sinkt dann deutlich langsamer weiter ab (Punkt C und D). Nachdem sich also die Deckschicht an der Oberfläche der Membran 16 ausgebildet hat, kann die Membran 16 sehr lange im Bereich zwischen Punkt B und Punkt C betrieben werden, sodass dieser als Betriebsbereich BC definiert werden kann, der je nach Membranart, Membrangröße, anfallende Wassermenge und Anteil der gelösten und dispergierten Kohlenwasserstoffe im Wasser jedoch variieren kann.
[0026] Wird der Betriebsbereich BC unterschritten, das heißt, dass die Austragszeit kleiner ist als minimal vorgegeben (unter Punkt A), liegt ein Defekt der Membran 16 vor. In diesem, mit dem schraffierten Bereich 29 gekennzeichneten Fall, wird ein Alarmsignal ausgelöst, welches den Fahrer des Kraftfahrzeugs darauf hinweist, dass er die nächste Servicestation anfahren und die Membran 16 austauschen muss. Vor allem bei einer vollständigen Speicherung der Austragszeiten über mehrere Austragszyklen können hierbei auch kleinere Defekte anhand von untypischen Veränderun-
gen im Fluss an der Membran 16 detektiert werden. Zusätzlich wird das Ventil 13 bei einem Signal des Sensors 11 (Minimal-Sensor) geschlossen, sodass kein Kraftstoff in die Umgebung abgegeben werden kann.
[0027] Wird der Betriebsbereich BC überschritten, das heißt die Austragszeit ist größer ist als maximal durch den Punkt C vorgegeben, ist der Fluss der Membran 16 zu stark abgesunken und ein Membrantausch wird empfohlen. In diesem Fall kann eine Signalisierung in zwei oder mehreren verschiedenen Varianten erfolgen. Der in der Figur 2 als Sicherheitsbereich CD markierte Bereich kann zum Beispiel so definiert werden, dass ein sicherer Austrag des Wassers auf die ausgelegte Wassermenge noch möglich ist und lediglich beim Service des Fahrzeugs eine Meldung an den Servicetechniker erfolgt und dann ein Tausch der Membran 16 vorgenommen werden kann.
[0028] Sobald jedoch der Punkt D erreicht oder überschritten wird, kann die Wassermenge nicht mehr sicher ausgetragen werden oder der Volumenstrom des Wasserreinigungsgeräts 14 ist höher als die normale Austragsleistung der Membran 16, sodass auch dieser Fall dem Alarmbereich 29 zugeordnet werden kann. Dann erhält der Fahrer eine entsprechende Fehlermeldung, die z. B. als optisches oder akustisches Signal im Fahrerhaus signalisiert werden kann und einen sofortigen oder baldigen Austausch der Membran 16 fordert.
[0029] Liefert der Sensor 10 für den maximalen Wasserpegel im Sammelraum 9 nach der Figur 1 für längere Zeit unverändert ein Signal für anstehendes Wasser, ist davon auszugehen, dass aufgrund von schlechter Kraftstoffqualität besonders hohe Wassermengen durch den Filter 5 abgeschieden wurden. In diesem Fall reduziert sich, je nach Menge und Häufigkeit hoher Wassermengen, die Leistung der Membran 16 und die Membran 16 muss im Extremfall früher ausgetauscht werden als vorgesehen.
[0030] Als Beispiel für die physikalischen Werte eines solchen Betriebsbereiches BC, eines Sicherheitsbereiches CD und eines Alarmbereiches >D können folgende Werte herangezogen werden: Fläche der Membran 16 = 100cm3, Betriebsdruck = 6bar, Wasservolumen im Sammelraum 9 = 200 mL, initiale Austragszeit (Punkt A) = 4 min (< 4 min entspricht Alarm), Austragszeit bis Punkt C erreicht ist = 16 min und Austragszeit bis Punkt D erreicht ist = 80 min.
[0031] In Figur 3 ist ein Beispiel des Ablaufs des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Realisierung mittels einer entsprechenden elektronischen Schaltung 30 vereinfacht gezeigt, wobei für die einzelnen Schritte ohne besondere Bezugszeichen auf die Funktionsangabe in den jeweiligen, den Schritten zugeordneten Blöcken Bezug genommen wird. Nach Auslösung des Start- Signals für die Erfassung des Flussverhaltens des Wassers an der Membran 16 und einer Freigabe der Detektionseinheit 21 (ECU) sowie eines
Temperaturchecks muss zunächst sichergestellt werden, dass sich auch ein definiertes Wasservolumen zwischen dem Sensor 10 (Maximum) und dem Sensor 11 (Minimum) nach der Figur 1 befindet. Die Sensorsignale werden hier für den Sensor 10 mit S2 und für den Sensor 11 mit S2 jeweils mit 0 oder 1 bezeichnet.
[0032] Es erfolgt nach einem Durchlaufen einer weiter unten erläuterten Verzögerungsschleife 31 dann die Messung der Zeitspanne Δ t nach dem Öffnen des Ventils 13 bis zum Erreichen des Pegels am Sensor 11 (Minimum) und dem darauf folgenden Schließen des Ventils 13 und dem Stopp der Zeitmessung. Hiebei wird die jeweils vorliegende längste Zeitspanne Δ tmax der Austragszeit des Wassers in einem Logikbaustein 32 erfasst und gespeichert.
[0033] Durch nachfließendes Wasser aus der Wasserabscheidung am Filter 5 besteht aber die Gefahr, dass ein höheres Wasservolumen bis zum Erreichen des Sensors 11 (Minimum) filtriert wurde und somit eine geringere Leistung, das heißt eine höhere Zeitspanne Δ t als Austragszeit, berechnet wird als tatsächlich vorliegt. Daher ist in der elektronischen Schaltung 30 nach der Figur 3 die zusätzliche Logik als Verzögerungsschleife 31 vorhanden, durch die erst dann eine Messung als korrekt gewertet und gespeichert wird, wenn innerhalb einer vorgegebenen Zeit (hier 10 s) kei-
ne Änderung im Wasserstand gemessen am Sensor 10 stattfindet, d.h. wenn kein Wasser mehr von der Abscheidung am Filter 5 nachfließt.
[0034] Aufgrund von zum Teil stark schwankender und auch wieder ansteigender Austragszeiten, z. B. nach Frostzyklen, bzw. nach Membranregeneration, darf nicht die letzte gemessene Austragszeit, sondern muss die längste gemessene Zeitspanne Δ tmax der Austragszeit als Serviceindikator herangezogen werden. Hierzu ist ein Abgleich der aktuell gemessenen Zeitspanne Δ t mit der im Speicher abgelegten Austragszeit Zeitspanne Δ tmax im Logikbaustein 32 notwendig.
[0035] In einem weiteren Logikbaustein 33 werden nun die Zeitspannen Δ t der Austragszeiten des Wassers anhand der Schwellwerte für die Signalisierung des Zustandes der Membran 16 an den Fahrer des Kraftfahrzeuges ausgewertet und dann die in den Blöcken gekennzeichneten Signalisierungen an den Fahrer ausgegeben.
[0036] Weiterhin ist bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens noch zu beachten, dass ein Überschwappen des Wassers durch Fahrbahnunebenheiten nicht zu unerwünschtem Auslösen des Sensors 10 (Maximum) führen soll (Schwallwasser = kurzzeitig stark erhöhte Wasserkonzentration im Kraftstoff). Es sollte somit eine Mindestzeit vorgegeben werden (z. B. 10s) über die ein Signal am Sensor 10 anliegen muss, bevor das Ventil 13 geöffnet wird. Eine Vorausberechnung der tolerierbaren
Schwallwassermenge an der Membran 16 kann mit der letzten gemessenen Zeitspanne Δ t durchgeführt werden. Anhand dieser ist es möglich, auf die beim nächsten Austrag des Wassers noch tolerierbare Schwallwassermenge bzw. auf den max. noch möglichen Volumenstrom der Wasserabscheidung am Filter 5 zurückzurechnen. Somit ist es möglich, beim Service zu entscheiden ob, je nach Region, ein Tausch der Membran 16 sinnvoll ist oder nicht.
[0037] Die Berechnung kann hierbei durch Hinterlegen einer Funktionsgleichung z. B. in der Detektionseinheit mit der elektronischen Schaltung 30 erfolgen. Die längste, gemessene Zeitspanne Δ tmax der Austragzeit wird dann als Variable in diese Gleichung eingesetzt. Beispielsweise ist für Δ tmax = 10min die maximale tolerierbare Schwallwassermenge = Δ tmax /8,45)Λ- (0,996) = 0,84 %. In der Beispielrechnung darf der Kraftstoff somit max. 0,84% Schwallwasser enthalten, um einen Austrag sicher zu gewährleisten ohne das Wasser am Filter 5 ansteht.
[0038] Die zuvor beschriebenen Logikfunktionen anhand der Schaltung 30 in der Figur 3 sind auch auf die weiteren zuvor erwähnten Detektierungsgrößen, wie Flussvolumen und Druck des Wassers prinzipiell übertragbar. So können, wie zuvor beschrieben zum Beispiel über Druckabfallkurven, Flussmessungen und kontinuierliche Wasserstandsmessungen, Punkte definiert werden, die die Erfassung des Zustandes der Membran 16 in gleicher
Weise ermöglichen, so dass auf einfache Weise je nach Region entschieden werden kann, ob ein Tausch der Membran 16 vorgenommen werden sollte.