VERFAHREN ZUM LADEN EINER BATTERIE
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Laden einer Batterie, wobei ein das Laden der Batterie bewirkender Ladestrom zumindest zeitweise auf einen pulsierenden Verlauf gebracht wird und wobei der Ladestrom während des pulsierenden Verlaufs durch Pulsstärke, Pulslänge und Pulsfrequenz definiert wird.
In vielen Anwendungen werden Batterien, wie beispielsweise in Bordnetzen von Fahrzeugen, im Puffer- oder Bereitschaftsparallelbetrieb parallel zu Lasten betrieben. Oft wird dabei die Eigenschaft der Batterie, Lastspitzen abdecken zu können, ausgenutzt. Vielfach dient die Batterie aber auch bei Abschaltung der Ladequelle - beispielsweise in Bordnetzen von abgestellten Fahrzeugen - als Energiequelle, die Verbraucher im Bordnetz versorgt.
Wegen der Parallelschaltung von Verbrauchern und Batterie werden Batterien in Netzen häufig nach Kennlinien geladen, bei denen einem Stromstärke- oder leistungsgeregelten Teil der Kennlinie (I-Phase) ein spannungsbegrenzter Teil (U- Phase) folgt. In der U-Phase fällt der Ladestrom, der für die Batterie zur Verfügung steht, mit der Zeit kontinuierlich.
In Anwendungen, bei denen die Batterie als Energiequelle genutzt wird (zyklische Nutzung der Batterie), ist zu beobachten, dass die Batteriekapazität rasch abnimmt, da die Batterie mit der vorhandenen Schaltung unvollständig geladen wird. Die Ursache hierfür liegt darin, dass die Batterie bei der Ladung eine Gegenspannung ausbildet und so bei einer vom Ladesystem fest vorgegebenen Ladespannung den fließenden Ladestrom begrenzt. Der Aufbau der Gegenspannung ist vom Batteriezustand, vom fließenden Ladestrom und von der Temperatur abhängig.
Die Wahl des Grenzwerts der Ladespannung in einer Ladeschaltung stellt stets einen Kompromiss zwischen einer zu starken Ladung der Batterie und einer zu geringen Ladespannung dar. Eine zu starke Ladung bewirkt Elektrolytzersetzung, erhöhten Wartungsbedarf und Korrosion der Elektroden, während eine zu geringe Ladespannung eine Mangelladung und Säureschichtung nach sich zieht.
Klassische Ladeschaltungen in Bordnetzen haben eine für den Generator fest vorgegebene Ladespannung. Gelegentlich wird eine Temperaturabhängigkeit der Gegenspannung der Batterie berücksichtigt, indem die Ladespannung in Abhängigkeit der Temperatur angehoben wird (beispielsweise in der DE 40 13 619 A1). Bekannt ist ferner die Ansteuerung des Generators über eine Datenschnittstelle, über welche die Ladespannung vorgegeben werden kann (DE 100 17 693 A1), oder eine Änderung der Erregerspannung des Generators in Abhängigkeit vom Ladezustand der Batterie (DE 196 39 826 A1). Bekannt ist ein Pulsen der Spannung durch spezielle Schaltungen zur Verbesserungen der Vollladung von Batterien (DE 32 36 607 A1) in einem Bordnetz mit zwei Batterien.
In modernen Bordnetzen mit stärkerer zyklischer Belastung der Batterien stellt sich meist eine Leistungsreduzierung durch Säureschichtung ein. Säureschichtung verstärkt die Gegenspannung der Batterie und wirkt der Stromaufnahme entgegen.
Von Antriebsbatterien, die beispielsweise in Gabelstaplern im Lade-/Entladebetrieb genutzt werden, ist bekannt, dass Pulsladung Säureschichtung aufheben kann (DE 198 33 096 A1 und DE 198 07 707 A1). Hierbei kommen jedoch Batteriebauarten zum Einsatz, bei denen eine regelmäßige Wartung der Batterien in Form des Nachfüllens verbrauchten Elektrolyts üblich ist. Dies scheidet beim Einsatz in Fahrzeugen weitestgehend aus. Die DE 102 29 306 A1 offenbart ein Laden von Batterien in Elektroautos, bei denen in einem externen Ladegerät Pulsströme mit fest vorgegebener Pulsrate angewendet werden. Problematisch bei den bekannten Verfahren ist stets, dass auf das Entstehen von Säureschichtung nur ungenügend eingegangen werden kann.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Ladeverfahren anzugeben, bei dem eine Batterie möglichst effektiv und auf möglichst hohe Kapazität geladen werden kann, wobei sich Säureschichtung in möglichst geringem Ausmaß ausbilden soll. Eine entsprechende Vorrichtung soll angegeben werden.
Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Danach ist das in Rede stehende Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass der Zustand der Batterie durch Bestimmung von Zustandsgrößen ermittelt wird, dass in Abhängigkeit der Zustandsgrößen Parameter des Ladevor-
gangs eingestellt werden, wobei die Parameter die Pulsstärke des Ladestroms umfassen, und dass durch den Ladestrom während des pulsierenden Verlaufs ein Aufbau einer Säureschichtung gehemmt und/oder eine Säureschichtung abgebaut wird.
Bezüglich einer Vorrichtung zum Laden der Batterie ist die zuvor genannte Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 15 gelöst. Danach ist die Vorrichtung zum Laden einer Batterie unter Nutzung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgestattet mit einer ersten Steuereinheit zum Bestimmen von Zustandsgrößen, einer zweiten Steuereinheit zum Bestimmen von Parametern des Ladevorgangs und einer Stromquelle zum Erzeugen eines Ladestroms für die Batterie, wobei die erste Steuereinheit zum Übermitteln von Zustandsgrößen mit der zweiten Steuereinheit verbunden ist und wobei die zweite Steuereinheit zur Übertragung von Steuersignalen mit der Stromquelle verbunden ist.
Erfindungsgemäß ist zunächst erkannt worden, dass ein pulsierender Ladestrom besonders effektiv dazu geeignet ist, den Aufbau von Säureschichtung zu hemmen, zu verhindern oder eine bereits vorhandene Säureschichtung abzubauen. Dazu wird der Ladestrom mit Periodenlängen vorzugsweise im Minutenbereich angehoben. Erfindungsgemäß ist dabei besonders erheblich, mit welcher Pulsstärke, d. h. welcher maximalen Stromstärke, der Ladestrom pulsiert wird. Da zu hohe Ladeströme zu einem Verbrauch des Elektrolyts und zu Korrosion der Elektroden führen, sollten hohe Ladeströme über lange Zeit hinweg vermieden werden. Um dennoch Säureschichtung effektiv hemmen, verhindern oder abbauen zu können, sollte daher der Pulsstrom nur so hoch wie nötig gewählt werden. Daher ist es erfindungsgemäß notwendig, Parameter des Ladevorgangs und hierbei insbesondere die Pulsstärke zuverlässig einstellen zu können.
Erfindungsgemäß ist weiter erkannt worden, dass das Einstellen von Parametern des Ladevorgangs dann besonders zuverlässig durchgeführt werden kann, wenn der Zustand der Batterie zumindest teilweise bekannt ist und beim Einstellen der Parameter herangezogen wird. Daher wird zunächst der Zustand der Batterie ermittelt, indem Zustandsgrößen bestimmt werden. Eine Bestimmung von Zustandsgrößen kann zum einen durch eine direkte Messung der Zustandsgrößen erfolgen. Hier ist beispielsweise die Klemmenspannung oder der Ladestrom zu nennen. Zum anderen können Zustandsgrößen aus messbaren Größen und/oder deren zeitlichen
Verlauf berechnet oder abgeschätzt werden. Dies ist insbesondere bei internen Zu- standsgrößen wie beispielsweise dem Grad der Säureschichtung notwendig, da diese nicht ohne großen Aufwand von außen gemessen werden kann. Welches Verfahren zur Bestimmung der Zustandsgrößen genutzt wird, wird im Allgemeinen von der jeweiligen Zustandsgröße, der Genauigkeit, mit der die Zustandsgröße bestimmt werden soll, und weiteren Randbedingungen abhängen.
Nach der Bestimmung der Zustandsgrößen kann entschieden werden, in welchem Maße Gegenmaßnahmen zum Hemmen oder Verhindern eines Säureschichtungs- aufbaus oder eines Abbaus bereits vorhandener Säureschichtung notwendig sein wird. Daher werden basierend auf den bestimmten Zustandsgrößen ein oder mehrere Parameter des Ladevorgangs derart eingestellt, dass ein Aufbau von Säureschichtung gehemmt, verhindert oder bereits vorhandene Säureschichtung abgebaut wird.
Die Wirkung der Pulse ist auf die Überschreitung der Gasungsspannung zurückzuführen. Eine Erzeugung von Gasblasen im unteren Teil der Zelle, die ein Aufsteigen und Durchmischen des Elektrolyten hervorrufen, ist Ursache für den Schichtungsabbau. Eine Mindestspannung ist erforderlich, um eine ausreichende Gasbildungsgeschwindigkeit zu erzielen.
Da Ladevorgänge in einer Batterie längere Zeit in Anspruch nehmen, werden sich Zustandgrößen im Laufe des Ladevorgangs verändern. So wird sich beispielsweise die Temperatur der Batterie nach einem Kaltstart eines Fahrzeugs im Laufe des Betriebs erheblich verändern. Auch wenn die Batterie durch ein Ladegerät außerhalb des Fahrzeugs geladen wird, können sich einzelne Zustandsgrößen unerwartet verändern. Daher werden vorzugsweise die Zustandsgrößen fortlaufend aktualisiert.
Die Frequenz, mit der eine erneute Bestimmung von Zustandsgrößen ausgelöst wird, wird von verschiedenen Randbedingungen abhängen. So ist bei einzelnen Zustandsgrößen eine schnellere Veränderung zu erwarten, was sich in einer häufigeren Aktualisierung der Zustandsgröße niederschlagen wird. Andere langsam veränderliche Zustandsgrößen müssen weniger häufig aktualisiert werden. Dabei können für unterschiedliche Zustandsgrößen unterschiedliche Aktualisierungsfrequenzen verwendet werden.
Mit sich verändernden Zustandsgrößen könnten auch die Parameter des Ladevorgangs fortlaufend korrigiert werden. Mit dem Vorliegen neuer Zustandsgrößen kann immer wieder neu entschieden werden, in welchem Ausmaß Parameter des Ladevorgangs korrigiert werden. So ist es beispielsweise möglich, dass Säureschichtung bereits relativ stark abgebaut ist und daher die Pulsstärke des Ladestroms reduziert werden könnte.
Hinsichtlich einer gesteigerten Flexibilität könnten neben der Pulsstärke des Ladestroms zusätzlich die Pulslänge und die Pulsfrequenz durch das Ladeverfahren vorgegeben werden. Am einfachsten hat ein Puls rechteckförmigen Verlauf. Die Pulslänge t| bezeichnet dann die Zeitdauer, während der der Ladestrom entsprechend angehoben wird. Die Pulslänge liegt im Bereich von einer Minute bis acht Minuten. Je nach eingesetzter Batterie oder weiteren Randbedingungen können auch Pulslängen außerhalb dieses Bereichs sinnvoll sein. Unter Pulsfrequenz wird die Häufigkeit verstanden, mit der ein neuer Puls gestartet wird. Die Pulsfrequenz ist somit der Kehrwert der Zeit zwischen steigenden Flanken zweier aufeinanderfolgender Pulse, im weiteren Verlauf als Pulsdauer bezeichnet.
Neben einem rechteckförmigen Verlauf können die Pulse auch beliebige Verläufe annehmen, wie beispielsweise sich periodisch wiederholende, treppenartige Verläufe. Die Wahl der Verläufe ließe sich ebenso als Parameter des Ladevorgangs steuern.
Ein weiterer Parameter des Ladevorgangs könnte der Beginn des Pulsbetriebs und das Ende des Pulsbetriebs darstellen. Diese Parameter könnten beispielsweise in Abhängigkeit des Vorliegens von Säureschichtung verändert werden. Überschreitet die Säureschichtung einen vorgegebenen Grenzwert, so könnte der Pulsbetrieb gestartet werden. Ist Säureschichtung hingegen weitestgehend aufgehoben, könnte der Pulsbetrieb beendet werden. Allerdings können die Parameter auch nach festen Zeitvorgaben oder basierend auf andere Zustandsgrößen, wie dem Ladezustand der Batterie, vorgegeben werden.
Vorzugsweise wird die Batterie in einer Stromstärken- oder leistungsgeregelten Hauptladephase (I-Phase) geladen, der eine spannungsbegrenzte Phase (U-Phase) folgt. In beiden Phasen des Ladevorgangs kann ein Pulsbetrieb stattfinden. Unter-
suchungen haben gezeigt, dass ein Pulsbetrieb in der I-Phase zuverlässig den Aufbau einer Säureschichtung verhindert oder zumindest hemmt und ein Pulsbetrieb in der U-Phase zu einem wirkungsvollen Abbau von Säureschichtung führt.
Des Weiteren kann als Parameter des Ladevorgangs die Stärke des Ladestroms in der I-Phase eingestellt werden. Hohe Ladeströme verursachen eine Vergrößerung der Säureschichtung, während niedrige Ladeströme die Ladezeit erheblich verlängern. Zum Erzielen einer effizienten Ladung der Batterie kann daher die Stärke des Ladestroms in der I-Phase vorgegeben werden.
Als weiterer Parameter des Ladevorgangs kann die Grenzspannung dienen, auf die die Klemmspannung in der U-Phase gehalten wird.
Ein weiterer Parameter des Ladevorgangs könnte durch eine Klemmenspannung gebildet sein, bei deren Erreichen von der I-Phase zu der U-Phase gewechselt wird. Damit erhöht sich die in der I-Phase eingeladene Ladungsmenge, wodurch sich der Ladevorgang beschleunigt. Allerdings führt die erhöhte Spannung zu einer gesteigerten Ausbildung von Säureschichtung und einer stärkeren Beanspruchung der Batterie.
Als Zustandsgröße, in deren Abhängigkeit Parameter des Ladevorgangs eingestellt werden, könnte der Grad der Säureschichtung herangezogen werden. Je stärker Säureschichtung ausgeprägt ist, desto wichtiger ist der gezielte Abbau der Säureschichtung, um Alterung der Elektroden zu verhindern und eine möglichst hohe eingeladene Strommenge zu gewährleisten.
Des Weiteren könnte als Zustandsgröße die Höhe einer Ladespannung und/oder die Höhe des Ladestroms in der Hauptladephase genutzt werden. Hohe Ladeströme in der Hauptladephase verringern die bis zur Spannungsbegrenzung eingeladene Strommenge und vergrößern die Säureschichtung. Dabei ist ein überproportionaler Zusammenhang zwischen der Erhöhung des Ladestroms und der Reduzierung der Zeit bis zum Erreichen des Spannungsgrenzwertes zu erkennen. Niedrige Ladespannungen verstärken die Säureschichtung.
Ferner könnte als Zustandsgröße die Tiefe der vorherigen Entladung der Batterie herangezogen werden. Mit zunehmenden Entladegrad sind die bis zum Erreichen der Spannungsbegrenzung eingeladene Strommenge und die sich aufbauende Säureschichtung größer. Je höher die Entladetiefe, desto stärker der Aufbau der Säureschichtung in der I-Phase der Ladung.
Eine weitere Zustandsgröße, in deren Abhängigkeit Parameter des Ladevorgangs eingestellt werden können, könnte die Temperatur der Batterie sein. Die Temperatur schlägt sich insbesondere dahingehend nieder, dass die Effektivität der Maßnahmen gegen Säureschichtung von der Temperatur abhängig ist. Bei Verringerung der Betriebstemperatur der Batterie wird die Strombegrenzung bereits bei geringeren Ladegraden erreicht. Je niedriger die Temperatur, desto effektiver kann der Säureschichtung mittels Pulsen entgegengewirkt werden.
Zusätzlich könnte als Zustandgröße der Alterungszustand der Batterie herangezogen werden. Je stärker die Alterung der Batterie vorangeschritten ist, desto mehr reduziert sich die prinzipiell erreichbare Kapazität der Batterie. Dementsprechend werden auch diejenigen Parameter des Ladevorgangs, die von der Kapazität der Batterie abhängen, von der Alterung beeinflusst.
Ferner könnte der aktuelle Ladezustand der Batterie als Zustandsgrößer herangezogen werden. Dies ist insbesondere dann von Interesse, wenn ein bereits einmal gestarteter Ladevorgang abgebrochen worden ist. Dies kann beispielsweise bei einem Laden in laufendem Betrieb eines Fahrzeugs vorkommen, wenn das Fahrzeug vor Erreichen der maximalen Ladung abgestellt wird. Der Ladezustand schlägt sich in der Säureschichtung und anderen Zustandsgrößen nieder.
Als weitere Zustandsgröße könnte ein Verbrauch von Wasser in der Batterie zur Steuerung der Parameter des Ladevorgangs herangezogen werde. Reduziert sich die Menge des Elektrolyts, so sollte auf Stromstärken weitestgehend verzichtet werden, die einen verstärkten Wasserverbrauch hervorrufen. Insofern kann in Abhängigkeit eines Wasserverbrauchs die maximale Stärke des Ladestroms vorgegeben werden.
Vorzugsweise wird das gesamte Ladeverfahren derart betrieben, dass eine Optimierung zwischen der Ladedauer und der Menge der in die Batterie eingeladenen Ladung einerseits und einem Verschleiß der Batterie andererseits erreicht wird. So reduzieren beispielsweise hohe Ladeströme in gewissen Grenzen die Ladedauer, erhöhen jedoch auch den Verschleiß der Batterie. Hier ist insbesondere der Verbrauch von Wasser und Korrosion der Elektroden zu nennen. Andererseits können besonders schonende Ladevorgänge mit sehr geringem Verschleiß nur auf Kosten einer hohen Ladedauer erreicht werden. Beides kann aus Kosten- und Effizienzgründen nicht hingenommen werden. Daher wird vorzugsweise eine Optimierung diesbezüglich durchgeführt.
Zur Durchführung des Verfahrens kommt vorzugsweise eine Vorrichtung zum Laden einer Batterie zum Einsatz. Diese Vorrichtung umfasst eine erste Steuereinheit, mit dem die Bestimmung der Zustandsgrößen durchgeführt wird. Zur Bestimmung der Zustandsgrößen können verschiedenste aus der Praxis bekannte Verfahren eingesetzt werden. Hierzu könnten der ersten Steuereinheit Daten von Sensoren zur Verfügung gestellt werden, insbesondere Daten über die Klemmenspannung, den Strom in den Leitungen zur Batterie und die Temperatur der Batterie. Die erste Steuereinheit könnte zusätzlich über Speicher verfügen, in der der zeitliche Verlauf der Messdaten der Sensoren abgelegt wird, um diese bei der Bestimmung von Zustandsgrößen heranziehen zu können. Vorzugsweise verfügt die erste Steuereinheit über eine digitale Recheneinheit, die notwendige Berechungen durchführt.
Die erste Steuereinheit ist mit einer zweiten Steuereinheit verbunden. Über diese Verbindung sendet die erste Steuereinheit die bestimmten Zustandsgrößen an die zweite Steuereinheit. Die zweite Steuereinheit ermittelt dann mit Hilfe der einzelnen Zustandsgrößen die Parameter des Ladevorgangs, die zu einer möglichst effektiven Ladung der Batterie bei gleichzeitig geringer Säureschichtung führen.
Die zweite Steuereinheit erzeugt wiederum Steuersignale an eine Stromquelle, die schlussendlich den Ladestrom für die Batterie zur Verfügung stellt. Die Stromquelle könnte dabei durch einen Generator gebildet sein, kann jedoch auch durch andere regelbare Stromquellen, wie DC/DC-Wandler, realisiert sein. Zwischen der zweiten Steuereinheit und der Stromquelle kann eine Regeleinrichtung angeordnet sein, die den von der Stromquelle gelieferten Ladestrom regelt, der der Batterie aufgeprägt
wird. Zusätzlich könnte ein weiteres Gerät vorgesehen sein, das eine Beeinträchtigung des Bordnetzes des Fahrzeugs durch das Pulsen des Ladestroms verhindert.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass Säureschichtung und die dadurch bedingte Alterung und Leistungsminderung von Fahrzeugbatterien schonend aufgehoben werden kann, wenn in der U-Phase der Ladung in Abhängigkeit des Grades der Schichtung, der vorherigen Entladetiefe, der Temperatur, des Ladestroms der Hauptladephase und/oder des Lade- und Alterungszustands mit variablen Strompulsen durch Veränderung der an der Batterie anliegenden Spannung geladen wird (bedarfsgesteuerte Pulsladung).
Dazu wird die Beanspruchung der Batterie und der Grad der Leistungsreduzierung sowie die Ausbildung der Säureschichtung durch ein Batterie-Monitoring-System überwacht. Die Zustandsbestimmung generiert über einen Algorithmus, der in einer Steuereinheit arbeitet, Schaltsignale, die an eine zweite Steuereinheit oder den Generator übertragen werden und so zu einem Pulsen des Ladestromes führen. Es sind eine Reihe von Schaltungen bekannt, die dies mit begrenzter Beeinflussung der Verbraucher im Bordnetz gestatten (z.B. AT 502496).
Wesentlich ist, dass Pulshöhe und Dauer nicht fest vorgegeben sind, sondern von der die Batteriebeanspruchung und den -zustand auswertenden Steuereinheit vorgegeben werden. Gleichzeitig überwacht die Steuereinheit im Batterie-Monitoring den Wasserverbrauch der Batterie und optimiert zwischen Regeneration/Aufheben der Schichtung und Elektrolytverbrauch. Über die Bestimmung des Grades der Säureschichtung, beispielsweise nach DE 10 2005 062 150 A1 , und des Batteriezustandes, beispielsweise nach DE 10 2005 062 148 A1 , kann der Erfolg der Ladebehandlung durch bedarfsgesteuerte Pulsladungen kontrolliert werden.
Durch Pulsen in der U-Phase kann Säureschichtung wirkungsvoll aufgehoben werden. Dabei spielen die Stromstärke des Pulses und der Zeitpunkt des Beginns des Pulsens im Ladeverlauf eine wichtige Rolle. Je höher die Stromstärke, desto schneller erfolgt der Abbau der Schichtung. Pulsen in der U-Phase kann weiteren Schichtungsaufbau in dieser Phase verhindern. Weiter kann Pulsstärke und Pulsdauer so gewählt werden, dass auch die in der I-Phase aufgebaute Schichtung auf-
gehoben werden. Kurze Pulse mit hoher Stromstärke (I-Ladestrom) heben die Schichtung bereits in wenigen Pulsen auf.
Die Kombination von Pulsen in der I-Phase der Ladung mit Pulsen in der U-Phase führt zum schnelleren Abbau der Schichtung, weil die bis zum Erreichen des Spannungsgrenzwertes eingeladene Strommenge durch das Pulsen in der Hochstromphase reduziert wird.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 ein Diagramm mit einem exemplarischen Verlauf eines Ladestroms über der Zeit,
Fig. 2 ein Diagramm mit einem Verlauf der Klemmenspannung einer Batterie, des Ladestroms und der in die Batterie eingeladenen Ladungsmenge, wobei der Ladestrom in der U-Phase pulsiert wird,
Fig. 3 ein Diagramm mit Verläufen der Säuredichte SD bei einem Ladeverlauf gemäß Fig. 2 in Abhängigkeit der Zeit und der Eintauchtiefe in der Zelle,
Fig. 4 ein Diagramm ähnlich Fig. 2, wobei der Ladestrom und die Pulsstärke gegenüber Fig. 2 erhöht sind,
Fig. 5 ein Diagramm mit Verläufen der Säuredichte SD bei einem Ladeverlauf gemäß Fig. 4 in Abhängigkeit der Zeit und der Eintauchtiefe,
Fig. 6 ein Diagramm ähnlich den Fig. 2 oder 4, wobei der Ladestrom sowohl in der I-Phase als auch der U-Phase pulsiert wird, und
Fig. 7 ein Diagramm mit Verläufen der Säuredichte SD bei einem Ladeverlauf gemäß Fig. 6 in Abhängigkeit der Zeit und der Eintauchtiefe.
Fig. 1 zeigt einen exemplarischen Verlauf eines Ladestroms I über der Zeit t. Ein zunächst konstanter Ladestrom I0 fließt bis zum Zeitpunkt tb zum Laden in die Batterie. Der Ladestrom I0 kann einen beliebigen Wert ungleich 0 annehmen, prinzipiell aber auch gleich 0 sein. Zum Zeitpunkt tb beginnt der Pulsbetrieb, bei dem ein periodischer Rechteckimpuls zu der Stromstärke I0 hinzuaddiert wird. Ein Ausschnitt der sich periodisch wiederholenden Pulse ist in der Mitte des Diagramms dargestellt. Die steigenden Flanken der Pulse wiederholen sich nach einer Pulsdauer Tp. Die Pulse haben eine Pulslänge von t,, gefolgt von einer Pause mit Stromstärke I0. Zum Zeitpunkt tθ endet der Pulsbetrieb und es liegt wieder der konstante Ladestrom I0 in die Batterie. Als Parameter des Ladevorgangs können nun die Pulsdauer Tp, die Pulslänge t„ der Pulsbeginn tb, das Pulsende te, die Pulsstärke IP und die Stromstärke I0 dienen, wobei letztere auch in den verschiedenen Ladephasen geändert werden kann.
Fig. 2 zeigt ein Diagramm, das den Verlauf der Spannung, des Ladestroms und der eingeladenen Ladungsmenge wiedergibt. Im Zeitraum zwischen 0 und 2 h wird die Batterie mit einem konstanten Ladestrom von 33 A geladen. Nach 2 h endet die I- Phase und es wird auf die U-Phase umgeschaltet. Danach nimmt der Ladestrom bis zum Zeitpunkt t = 7 h kontinuierlich ab. Nach 7 h wird der Pulsbetrieb gestartet, wobei eine Pulsstärke von 5 A Verwendung findet. Die Spannungskurve startet im Bereich zwischen 12 V und 13 V, steigt bis t = 2 h kontinuierlich an und wird ab t = 2 h auf dem konstanten Wert U = 14 V gehalten. Mit Start des Pulsbetriebs zum Zeitpunkt tb pulsiert auch die Klemmenspannung an der Batterie. Die dritte, in Fig. 2 eingezeichnete Kurve zeigt die in die Batterie eingeladene Ladungsmenge und beginnt zum Zeitpunkt t = 0 bei 0 Ah. Mit zunehmender Ladezeit steigt die Kurve kontinuierlich an und endet nahe 100 Ah.
Wie Fig. 2 deutlich zu entnehmen ist, ist in der I-Phase ein deutliche Anstieg der eingeladenen Ladungsmenge zu verzeichnen, während die eingeladene Ladungsmenge zwischen t = 2 h und 9 h lediglich um ca. 33 % zunimmt.
Fig. 3 zeigt den Verlauf der Säuredichte in verschiedenen Höhen der Batterie. Die oberste mit einer Raute gekennzeichnete Kurve zeigt den Verlauf der Säuredichte am Zellenboden (100 % Tiefe), während die unterste, mit einem Quadrat gekennzeichnete Kurve den Verlauf an der Oberkante des Elektrolyts wiedergibt (0 % Tiefe). Zum Ladebeginn ist eine über die gesamte Batterie konstante Säuredichte zu verzeichnen. Diese variiert lediglich im Bereich von 1 ,05 bis 1 ,057 kg/l. Während der I-Phase der Ladung weitet sich dieser Bereich auf, was sich bis zum Zeitpunkt t = 7 h fortsetzt. Danach setzt die Pulsladung ein. Durch die Pulsladung reduziert sich die Differenz der Säuredichte von 0,232 kg/l auf 0,177 kg/l. Somit ist eine Reduzierung der Säureschichtung lediglich in geringem Maße möglich.
Fig. 4 zeigt einen anderen Ladevorgang, bei dem ein höherer Ladestrom und eine höhere Pulsstärke verwendet werden. Die in Fig. 4 gezeigte, im unteren Zeitbereich oberste Kurve gibt den Ladestrom wieder. Dieser wird in der I-Phase der Ladung auf 66 A konstant gehalten. Danach wird auf die U-Phase gewechselt, in der der Ladestrom kontinuierlich abfällt. Nach ca. 1 ,75 h beginnt die Pulsladung mit einer Pulsstärke von ebenfalls 66 A und einer Pulslänge von 2 min. Danach wird die Stromstärke für 2 min auf 15 A und für weitere 2 min auf 3 A reduziert. Somit zeigt der Ladestrom in der Pulsphase keinen rechteckförmigen Verlauf, sondern wird treppenartig auf einen minimalen Ladestrom von 3 A reduziert. Die Pulsdauer beträgt somit 6 min.
Die in Fig. 4 zum Zeitpunkt t = 0 angezeichnete mittlere Kurve gibt die Spannung an der Batterie wieder. Die Klemmenspannung steigt bis zum Umschaltezeitpunkt zwischen I- und U-Phase kontinuierlich an und wird in der U-Phase zunächst konstant gehalten. In der Pulsphase nimmt die Spannung ebenfalls einen pulsierenden Verlauf an. Die dritte in Fig. 4 wiedergegebene Kurve zeigt den Verlauf der in die Batterie eingeladenen Ladungsmenge. Wie deutlich zu sehen ist, reduziert sich durch den höheren Ladestrom die Ladungsmenge, die in der I-Phase eingeladen wird, erheblich. Zum Umschaltezeitpunkt sind gerade mal knapp 50 % der Ladungsmenge in die Batterie eingeladen. Allerdings ist die gesamte Ladedauer erheblich reduziert. Bereits nach weniger als 3 h ist die volle Kapazität der Batterie erreicht.
Fig. 5 zeigt den Verlauf der Säuredichte in Abhängigkeit der Höhe in der Batterie. Die anfangs mehr oder weniger konstante Säuredichte entlang der Höhe weitet sich
im Verlauf der Ladung erheblich auf. Zum Zeitpunkt t = 1 ,5 h hat sich eine erhebliche Säureschichtung eingestellt und immerhin eine Dichtedifferenz von 0,213 kg/l ausgebildet. Mit Beginn des Pulsens reduziert sich diese Differenz jedoch sehr rasch und ist bereits nach weinigen Pulsen fast vollständig aufgehoben.
Fig. 6 und 7 zeigen einen weiteren Ladevorgang, bei dem sowohl in der I-Phase als auch in der U-Phase der Ladung der Ladestrom einen pulsierenden Verlauf annimmt. Fig. 6 zeigt zwischen t = 0 und t = 1 ,6 h einen pulsierenden Stromverlauf, bei dem der Strom für 2 min auf 66 A gehalten wird und anschließend für 4 min einen Strom von 5 A annimmt. Nach Umschaltung auf die U-Phase sinkt der Ladestrom kontinuierlich ab. Zum Zeitpunkt t = 2,8 h wird auf Pulsbetrieb umgeschaltet, bei dem für 2 min eine Stromstärke von 10 A eingestellt wird. Danach wird in den „Pausen" auf die „gewöhnliche" spannungsbegrenzte Regelung zurückgeschaltet. Zwischen den Puls- und Pausephasen fällt die Stromstärke kurz auf 0 A ab.
Die in Fig. 6 im unteren Zeitbereich zu erkennende mittlere Kurve (später die obere pulsierende Kurve) zeigt die Klemmenspannung der Batterie, die bei ca. 12 V startet und ähnlich dem Strom in der I-Phase einen pulsierenden Verlauf annimmt. Nach Umschalten auf die U-Phase nimmt die Spannung zunächst einen konstanten Wert von 14 V an und beginnt danach mit Beginn des erneuten Pulsbetriebs zu pulsieren. Zu den Zeitpunkten mit konstantem Ladestrom von 10 A überhöht sich die Spannung bei jedem Puls kurzzeitig auf bis zu 17,5 V am Ende der Ladezeit. In den Pulspausen wird eine Spannung von 14 V angenommen.
Wiederum zeigt die dritte in Fig. 6 dargestellte Kurve den Verlauf der in die Batterie eingeladenen Ladungsmenge. Diese steigt zwischen 0 und 1 ,6 h treppenförmig an und steigt schließlich in der U-Phase bis knapp über 100 Ah hinaus an.
Fig. 7 zeigt wiederum eine Kurvenschar der Säuredichten in verschiedenen Höhen in der Batterie. Die anfänglich mehr oder weniger konstante Säuredichte über die Batterie hinweg weitet sich im Laufe der I-Phase auf eine Differenz vom 0,170 kg/l aus. Im Vergleich zu dem Ladevorgang aus Fig. 4 und 5 hat sich damit jedoch die Auffächerung reduziert. Allerdings ist auch deutlich zu sehen, dass ein Pulsen in der U-Phase deutlich effektiver auf die Säureschichtung einwirkt. Bis zum Erreichen des Pulsbetriebs hat sich die Säureschichtung auf eine Differenz von 0,201 kg/l vergrö-
ßert. Mit einsetzendem Pulsbetrieb reduziert sich die Säureschichtung langsam aber stetig und hat sich bis zum Ende des Ladevorgangs nach 9 h im Wesentlichen abgebaut.
Im Ergebnis ist zu erkennen, dass die Verwendung von unterschiedlich starken Pulsen sich in erheblichem Maße auf die Säureschichtung auswirkt. Ein Pulsen in der U-Phase der Ladung wirkt der Säureschichtung in stärkerem Maße entgegen als in der I-Phase der Ladung. Allerdings vermag ein Pulsen in der I-Phase den Aufbau von Säureschichtung lediglich zu hemmen.
Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Beschreibung sowie auf die beigefügten Patentansprüche verwiesen.
Schließlich sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die voranstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens lediglich zur Erörterung der beanspruchten Lehre dienen, diese jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele einschränken.