Einrichtung zur Korrektur der Wellenlängenabhängigkeit in beugungsbasierten optischen Systemen
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Korrektur der Wellenlängenabhä ngigkeit in beugungsbasierten optischen Systemen, in denen eine Filterung von bestimmten Beugungsordnungen vorgesehen ist, enthaltend mindestens einen diffraktiven optischen, mit steuerbaren Strukturen versehenen Lichtmodulator und mindestens eine Lichtquelle zur Beleuchtung des Lichtmodulators, wobei zugehörige Beugungsordnungen entstehen, die wellenlängenabhängig einen auf die Flächennor- male des Lichtmodulators bezogenen lateralen chromatischen Versatz D bezüglich der Lage ihrer unterschiedlichen Ausdehnungen BOR, BOG, BOB in einer durch die Brennweite eines nachfolgenden optischen Systems festgelegten Filterebene aufweisen. Die Erfindung bezieht sich sowohl auf amplitudenmodulierende als auch auf phasenmodulierende Lichtmodulatoren und hängt nicht von der technologischen Basis der Modulatoren ab. Sie ist sowohl mit Flüssigkristallmodulatoren als auch mit Modulatoren auf der Basis von mikroelektromechanischen Systemen (MEMS), akustooptischen oder anderen Modulatoren realisierbar.
Lichtmodulatoren (engl, spatial light modulators), die beispielsweise auf der Basis von Flüssigkristallen realisiert sind, stellen von sichtbarem Licht durch- oder bestrahlbare flächig erstreckte optische Elemente dar, deren optische Eigenschaften durch Anlegen eines elektrischen Feldes temporär verändert werden können. Das elektrische Feld kann jeweils in kleinen Strukturen, sogenannten Pixeln, gesondert eingestellt werden, wodurch sich die Möglichkeit einer zwar pixelweisen, jedoch für viele Anwendungen ausreichend feinen Einstellung der optischen Transparenzeigenschaften des Lichtmodulators ergibt. Diese Möglichkeit wird genutzt, um eine eingehende Wellenfront beispielsweise beim Durchgang durch den Lichtmodulator durch Amplituden- oder Phasenmodulation derart zu verändern, dass sie im Abstand eines Betrachters einer Wellenfront gleicht, die von einem realen Objekt ausgeht. Dadurch wird bei entsprechender Ansteuerung des Lichtmodulators z.B. eine holografische Rekonstruktion eines räumlichen Objektes möglich, ohne das Objekt zum Zeitpunkt der Betrachtung zur Verfügung haben zu müssen.
Bedingt durch die diskrete Pixelstruktur der Lichtmodulatoren setzt sich das jeweilige Beugungsbild periodisch in aufeinander folgenden Beugungsordnungen fort, wobei die Intensität mit steigender Ordnungszahl abnimmt. Deshalb ist es z.B. bei der holografischen Rekonstruktion von Objekten erforderlich, eine bestimmte Beugungsordnung - in der Regel die erste - aus dem periodischen Beugungsspektrum herauszufiltern und die übrigen Beugungsordnungen zu unterdrücken. Ein Problem ergibt sich dadurch, dass die Beugungsordnungen für verschiedene Wellenlängen eine unterschiedliche Ausrichtung und winkelmäßige Ausdehnung haben, was in einer definierten Filterebene zu einem lateralen Versatz und einer unterschiedlichen Breite der Beugungsbilder führt. Dadurch kann es bei der mechanischen Filterung z.B. durch eine Blende mit bestimmtem Durchmesser in einer bestimmten Position zu Informationsverlusten und/oder parasitärem Übersprechen insbesondere bei der Rekonstruktion farbiger Objekte kommen.
Ein Verfahren zur Filterung von Beugungsordnungen ist in der Druckschrift DE 10 2005 023 743 beschrieben, wobei mit einer vorgegebenen Blende in einer besonderen Ebene - der Filterebene - die nicht benötigten Informationen abgeschnitten werden.
In der Druckschrift US2006033972 A1 wird das Problem dadurch gelöst, dass die verschiedenfarbigen Lichtquellen LQR, LQG, LQB, die den Lichtmodulator beleuchten, in einem solchen gegenseitigen Abstand voneinander angeordnet werden, dass die Beugungsordnungen für die drei Farben nach der Beugung an den Strukturen des Lichtmodulators sich am gleichen Ort überlappen. Das ist aber nicht möglich, wenn die verschiedenen Farben aus der gleichen Lichtquelle hervorgehen, z.B. bei einer weißen Lichtquelle, oder wenn die verschiedenfarbigen Lichtquellen einen fixierten Abstand zueinander aufweisen, wie z. B. bei der Verwendung eines Farbdisplays als Lichtquelle.
Lichtmodulatoren sind also diffraktive optische Elemente, deren chromatische Dispersion durch die Wellenlängenabhängigkeit des Beugungswinkels verursacht wird und nicht zu vermeiden ist. Neben den diffraktiven optischen Elementen (DOE) gibt es auch refraktive optische Elemente (ROE), wobei auch bei refraktiven
optischen Elementen jeweils eine chromatische Dispersion auftritt, wobei sich der Brechungswinkel mit der Wellenlänge des einfallenden Lichtes ändert. Die refraktive Dispersion wird verursacht durch die Wellenlängenabhängigkeit des Brechungsindex.
Die refraktive Dispersion einer Linse ist beispielsweise in der Druckschrift von Mutter, E.: Kompendium der Photographie, I. Band, Verlag für Radio-Foto-Kinotechnik GmbH, Berlin-Borsigwalde, 1958, S. 270-271 beschrieben, wobei jede Linse wie ein doppeltes Prisma wirkt und die Strahlen kürzerer Wellenlänge, die blauen Strahlen, sich wegen ihrer stärkeren Brechung näher der Linse als die langwelligen Strahlen, die roten Strahlen, schneiden. Es wird so eine Reihe hintereinander liegender Brennpunkte der verschiedenen Spektralstrahlen erhalten. Gegenüber der Asymmetrie eines Prismas ist eine Linse ein symmetrisches optisches Element. Die chromatische Refraktion verursacht an Stelle von scharfen Bildpunkten farbige Zerstreuungskreise, die sich über die Bildpunkte lagern und ihnen eine besondere Art von Unscharfe geben. Die Refraktion einer Linse mit Glas einer bestimmten chromatischen Dispersion kann durch die Refraktion einer anderen Linse mit Glas einer anderen chromatischen Dispersion eingeschränkt werden. Eine derartig korrigierte Linse, die aus einer schwach brechenden und stark zerstreuenden Sammellinse aus Kronglas und einer stark brechenden und schwach zerstreuenden Zerstreuungslinse aus Flintglas besteht, ist ein Achromat. Der Achromat vereinigt zwei Farben des Spektrums, und zwar die Frauenhoferschen Linien C und F. Für qualitativ höhere Aufnahmen im fotografischen Bereich wird eine Korrektur der Refraktion auf das Zusammenlegen von drei Wellenlängen durchgeführt.
Die chromatische Dispersion eines refraktiven optischen Systems lässt sich mit der Abbe-Zahl V mit
V = (nd - 1 )/(nF - nc) (I) angeben. Dabei ist nd der Brechungsindex des Glasmaterials bei der Wellenlänge des neutralen Heliums bei 587,6 nm (Gelb). Die Brechungsindizes nF und nc sind die Brechungsindizes bei den Wellenlängen des neutralen Wasserstoffs bei 656,3 nm (Rot)
und 486,1 nm (Blau). Je größer die Abbe-Zahl V ist, desto größer ist die Dispersion des Glasmaterials.
Die Ausdehnungen und die Hauptrichtungen der Beugungsordnungen sind propor- tional zur Wellenlänge in der Filterebene, die im Allgemeinen als Brennebene des optischen Systems ausgebildet ist. Dabei ist eine eingesetzte mechanische Filterung durch eine Lochblende, bei der z.B. nur die vorgegebene Beugungsordnung der blauen Wellenlänge berücksichtigt wird, zwar für das blaue Licht geeignet, aber sie schneidet einen Teil der roten Informationen aus der vorgege- benen Beugungsordnung für die rote Wellenlänge ab. Die Blende hat somit weder eine zweckmäßige Breite noch eine günstige Position in der Filterebene.
Auf diese Weise kann die Filterung einen großen Verlust an Informationen für eine Farbe hervorrufen, im genannten Fall für die rote Farbe oder eine nicht ausrei- chende, nicht alle zutreffenden Informationen enthaltende Filterung einer anderen Farbe und dafür aber parasitäres Licht durchlassen, was als Übersprechen bezeichnet wird.
Ein Problem besteht darin, dass die Beugungsordnungen eine räumliche Ausde h- nung und eine Ausrichtung haben, die extrem wellenlängenabhängig ist und somit untereinander eine geringe Überlappung aufweisen und somit einen deutlich erkennbaren Informationsverlust z.B. bei der holografischen Visualisierung von Objekten aufweisen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Korrektur der Wellenlängenabhängigkeit in beugungsbasierten optischen Systemen anzugeben, die derart geeignet ausgebildet ist, dass die gleichzahligen Beugungsordnungen des am Lichtmodulator gebeugten Lichts verschiedener Wellenlänge sich sowohl bezüglich ihrer Richtung als auch ihrer Ausdehnung in einer vorgegebenen Filterebene in genügendem Maße überlagern.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die Einrichtung zur Korrektur der Wellenlängenabhängigkeit in beugungsbasierten optischen Systemen, in denen eine Filterung von bestimmten Beugungsordnungen vorgesehen ist, enthält mindestens einen diffraktiven optischen, mit steuerbaren Strukturen versehenen Lichtmodulator und mindestens eine Lichtquelle zur Be- leuchtung des Lichtmodulators, wobei zugehörige Beugungsordnungen entstehen, die wellenlängenabhängig einen auf die Flächennormale des Lichtmodulators bezogenen lateralen chromatischen Versatz D bezüglich der Lage ihrer unterschiedlichen Ausdehnungen BOR, BOG, BOB in einer durch die Brennweite eines nachfolgenden optisch fokussierenden Systems festgelegten Filterebene aufweisen, wobei gemäß dem Kennzeichenteil des Patentanspruchs 1 dem diffraktiven Lichtmodulator das refraktive optisch fokussierende System nachgeordnet ist, dessen chromatische Eigenschaften bezüglich der gleichzahligen wellenlängenabhängigen Beugungsordnungen auf die chromatische Diffraktion der gleichen gleichzahligen Beugungsordnungen des Lichtmodulators abgestimmt ist, wobei in einer vorgegebenen Filterebene nach dem optischen fokussierenden System eine möglichst zentrierte Überlagerung der gleichzahligen Beugungsordnungen (BOR, BOG, BOB) verschiedener Wellenlängen (Rot, Grün, Blau) vorgesehen ist.
Die Größe der refraktiven Dispersion des optisch fokussierenden Systems kann gleich der Größe der diffraktiven Dispersion des Lichtmodulators sein, wobei die refraktive Dispersion und die diffraktive Dispersion entgegengesetzt ausgebildet sind und sich weitgehend kompensieren.
In der Filterebene kann eine Filterblende angeordnet sein, die nur ausgewählte gleichzahlige Beugungsordnungen verschiedener Wellenlängen Rot, Grün, Blau durchlässt.
Das optisch fokussierende System kann aus mehreren Komponenten, vorzugs- weise aus mindestens zwei Linsen bestehen.
Die Brechungsindizes mindestens einer Linse des optisch fokussierenden Systems sind für die Wellenlängen Rot, Grün, Blau in Abhängigkeit von der Abbe-Zahl V gemäß Gleichung
v = (nd - 1 )/(nF - nc) (I) ausgebildet, und die Beugungsbilder der Wellenlängen Rot, Grün, Blau der ausgewählten gleichzahligen Beugungsordnungen sind in Bezug auf den Brechungsindex nd der gelben Wellenlänge im Abstand d von der Filterebene minimiert.
Die Linsen können eine Doppellinse darstellen, wobei die eine Linse eine vorgegebene Abbe-Zahl V1 und die andere Linse eine auf die Abbe-Zahl V1 der einen Linse abgestimmte Abbe-Zahl V2 aufweisen.
Die Doppellinse kann ein Linsenduplet mit gleichen geometrischen Parametern darstellen, wobei das Linsenduplet beispielsweise zwei plankonvexe Linsen aufweisen kann, deren plane Flächen sich parallel zueinander gerichtet gegenüberliegen.
Die Brechungsindizes nd, nF, nc der Abbe-Zahl V2 der zweiten Linse der Doppellinse können aus einem vorgegebenen Wert der Abbe-Zahl V für die weitgehend zentrierte Überlagerung der Beugungsbilder der zugehörigen Wellenlängen Rot, Grün, Blau in der Brennebene für die gelbe Wellenlänge bestimmt werden.
Wesentlich ist dabei, dass sich die übrigen Parameter des optisch fokussierenden Systems, wie z.B. die Referenzbrennweiten und Hauptebenen, nicht ändern.
Mit den vorgegebenen und bestimmten Abbe-Zahlen V und den zugehörigen Brechungsindizes nd, nF, nc kann das Glasmaterial oder die Glasmaterialien der jeweiligen vorgegebenen Komponente - vorzugsweise der zweiten Linse - des optisch fokussierenden Systems ermittelbar sein.
Als Lichtquelle kann eine einzige weißstrahlende Lichtquelle mit den drei darin befindlichen Wellenlängen Rot, Grün und Blau vorgesehen sein.
Als Lichtquelle kann auch eine Lichtquelleneinheit mit verschiedenfarbigen Lichtquellen LQR, LQG, LQB mit den Wellenlängen Blau, Grün, Rot vorgesehen sein, die wahlweise an einer Stelle oder an verschiedenen Stellen in einer vorzugsweise senkrecht zur Flächennormalen ausgebildeten Ebene angeordnet sind.
Der Lichtmodulator kann eine optisch aktive Schicht vorzugsweise in Form einer ebenen doppelbrechenden Schicht haben, die Flüssigkristalle enthält, deren Brechungsindex-Ellipsoid durch Anlegen eines elektrischen Feldes an die als Pixel ausgebildeten Strukturen steuerbar ist.
Der Lichtmodulator kann auch steuerbare elektromechanische Strukturen - MEMS - mit diffraktiven optischen Eigenschaften aufweisen oder auf der Basis anderer Technologien, z.B. akustooptisch, realisiert sein.
Die Erfindung ermöglicht es, ein optisch fokussierendes System auszubilden, das die wellenlängenabhängigen Beugungsbilder des Lichtmodulators in der Filterebene weitgehend kompensiert und gleichzeitig in Kombination mit dem Lichtmodulator eine Achromatizität erzeugt, die genau die wellenlängenabhängige Abweichung der Beugungsbilder bezüglich ihrer Lage und Ausdehnung in der Filterebene weitgehend verringert.
Auf diese Weise ist es möglich, die gleichzahligen Beugungsordnungen zumindest der drei Wellenlängen Rot, Grün und Blau derart zu überlagern und eine gemeinsame mechanische Filterung für alle gewählten Wellenlängen zu erreichen, ohne signifikante Verluste an Informationen oder bezüglich der Fi lterungseffizienz zu haben. Damit ist es relativ einfach, ein chromatisches optisch fokussierendes System zu berechnen und herzustellen, in dem die Chromatisierung weitgehend in Abhängigkeit von dem Glasmaterial des optisch fokussierenden Systems bestimmt ist.
Der Kern der Erfindung besteht darin, vorgegebene gleichzahlige Beugungsordnungen verschiedener Wellenlängen eines Lichtmodulators in genügendem Maße überlappen zu lassen, indem die glasmatehalabhängige refraktive Dispersion in dem dem Lichtmodulator nachfolgenden optisch fokussierenden System auf die diffraktive Dispersion des Lichtmodulators abgestimmt wird.
Die Erfindung eröffnet die Möglichkeit, dass damit eine bessere und verei nfachte Filterung von wellenlängenabhängigen gleichzahligen Beugungsordnungen erreicht wird und der Umfang der möglichen Informationen nach der gemeinsamen Überlagerung und Filterung der Beugungsordnungen gegenüber den ursprünglich vorhandenen Informationen beibehalten wird.
Die Kompensation der Wellenlängenabhängigkeit für transmissive diffraktive Lichtmodulatoren lässt sich in analoger Weise auch auf reflektive diffraktive Lichtmodulatoren anwenden.
Die Erfindung wird anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mittels mehrerer Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Schema einer erfindungsgemäßen Einrichtung zur Korrektur der Wellenlängenabhängigkeit in beugungsbasierten optischen Systemen mit einem achromatischen optisch fokussierenden System, wobei Fig. 1 a den Strahlengang für die beiden Beugungsordnungen für die Wellenlänge Blau und für die Wellenlänge Rot und
Fig. 1 b die von den beiden Filtern 14, 15 durchgelassenen Intensitäten I = l(x) in x-Richtung darstellen,
Fig. 2 ein Schema einer Einrichtung zur Korrektur der Wellenlängenabhängigkeit in beugungsbasierten optischen Systemen mit einem ersten chromatischen optisch fokussierenden System,
Fig. 3 ein Schema einer Einrichtung zur Korrektur der Wellenlängenabhängigkeit in beugungsbasierten optischen Systemen mit einem zweiten chromatischen optisch fokussierenden System,
Fig. 4 ein Schema eines refraktiven optisch fokussierenden Systems mit verschiedenen chromatischen Eigenschaften, sonst aber gleichen Parametern, wobei
Fig. 4a eine optische Komponente mit der Abbe-Zahl V = 5 enthält und Fig. 4b eine optische Komponente mit der Abbe-Zahl V= 36,6 enthält,
Fig. 5 Lichtfleck-(Spot)-Diagramme der optisch fokussierenden Systeme nach
Fig. 4 mit verschiedenen chromatischen Eigenschaften bei außeraxialer
Abbildung mit kollimierter Beleuchtung für verschiedene Wellenlängen, wobei Fig. 5a die Spot-Diagramme bei Verwendung einer Komponente mit der
Abbe-Zahl V = 5 nach Fig. 4a und Fig. 5b die Spot-Diagramme bei Verwendung einer Komponente mit der
Abbe-Zahl V= 36,6 nach Fig. 4b darstellen.
In Fig. 1 , 1 a ist ein Schema einer Einrichtung 1 zur Korrektur der Wellenlängen - abhängigkeit in beugungsbasierten optischen Systemen, in denen eine Filterung von bestimmten Beugungsordnungen vorgesehen ist, dargestellt, die einen als diffraktives optisches Element ausgebildeten, mit steuerbaren Strukturen 2, 3 versehenen Lichtmodulator 4 und mindestens eine Lichtquelle 5 zur Beleuchtung des Lichtmodulators 4 enthält, wobei bezüglich eines beleuchtenden Lichtstrahlenbündels 6 zugehörige wellenlängenabhängige Beugungsordnungen 7, 8 entstehen, die einen auf die Flächennormale 9 des Lichtmodulators 4 bezogenen lateralen chromatischen Versatz D bezüglich der Lage ihrer Ausdehnungen BOR, BOB für die Wellenlängen Rot und Blau in einer durch die Brennweite eines dem Lichtmodulator 4 nachgeordneten optisch fokussierenden Systems 11 festgelegten Filterebene 10 aufweisen.
Erfindungsgemäß ist dem diffraktiven Lichtmodulator 4 das refraktive optisch fokussierende System 11 zugeordnet, dessen refraktive Dispersion auf die diffraktive Dispersion des Lichtmodulators 4 im Bereich der vorgegebenen gleichzahligen Beugungsordnungen 7, 8 abgestimmt und entgegengesetzt gerichtet ist, wobei eine zentrierte Überlagerung der gleichzahligen Beugungsordnungen 7, 8 der verschiedenen Wellenlängen Rot, Blau in der Filterebene 10 vorgesehen sind.
Gemäß Fig. 1 a ist die Filterebene 10 die gemeinsame Brennebene der Strahlen- bündel Rot und Blau der gleichen, vorzugsweise der ersten Beugungsordnung mit den Brennweiten fλR= fλB bei Einsatz des achromatischen optisch fokussierenden Systems 11.
In Fig. 1 b ist ein Intensitäts(l)-Diagramm gezeigt, das die Intensitäten IΛR(X) und IΛB(X) darstellt, die durch die jeweiligen Filter 14, 15 in der Filterebene 10 durchgelassen werden. Neben der erwünschten Beugungsordnung für eine Wellenlänge entsteht ein hoher Anteil an parasitärem Licht aus höheren Beugungsordnungen, wenn die Blende zu groß gewählt wird. Wird sie aber zu klein gewählt, wird ein Teil des erwünschten Lichtes der gleichzahligen Beugungsordnungen anderer Wellen- längen abgeschnitten.
In Fig. 2 ist ein Schema einer Einrichtung 40 zur Korrektur der Wellenlängena bhängigkeit in beugungsbasierten optischen Systemen nach Fig. 1 mit einem ersten chromatischen optisch fokussierenden System 111 anstelle des achromatischen optisch fokussierenden Systems 11 gezeigt.
In Fig. 3 ist ein Schema einer Einrichtung 50 zur Korrektur der Wellenlängena bhängigkeit in beugungsbasierten optischen Systemen nach Fig. 1 mit einem zweiten chromatischen optisch fokussierenden System 112 anstelle des achromatischen optisch fokussierenden Systems 1 1 gezeigt.
In den beiden Fig. 2, 3 werden die möglichen Ergebnisse der Filterung bei Einsatz der optisch fokussierenden Systeme 111 , 1 12 mit unterschiedlicher chromatischer Aberration dargestellt.
Die beiden Fig. 2 und Fig. 3 zeigen jeweils ein chromatisches optisch fokussierendes System 111 und 112, die so dimensioniert sind, dass deren Brennweiten fλB für die Wellenlänge Blau und fλR für die Wellenlänge Rot um den Abstand d bzw. -d in Bezug auf die Filterebene 10 auseinander liegen, wobei sich die Filterebene 10 in der Brennebene fλR für die rote Wellenlänge λR befindet. Dagegen zeigt Fig. 1 die Filterebene 10 bei einem achromatisch optisch fokussierenden System 11 , die für die Brennweiten fλB für die Wellenlänge Blau und fλR für die Wellenlänge Rot eine identische Ebene darstellt.
In Fig. 2 ist die Chromatizität des optisch fokussierenden Systems 11 1 in der Einrichtung 40 so gewählt, dass die Brennebene fλB für eine bestimmte Ordnung der blauen Wellenlänge λB im Abstand d hinter der Brennebene fλR für die rote
Wellenlänge λR liegt, in der sich auch das Filter 14 für die rote Wellenlänge λR befindet. Dieses lässt dann die erwünschte Ordnung der blauen Wellenlänge λB und roten Wellenlänge λR durch, blockiert aber noch einen Teil einer höheren Ordnung der blauen Wellenlänge λB.
In Fig. 3 ist die Chromatizität des optisch fokussierenden Systems 112 in der Einrichtung 50 so gewählt, dass die Brennebene fλB für eine bestimmte Ordnung der blauen Wellenlänge λB im Abstand -d vor der Brennebene fλR für die rote Wellenlänge λR liegt, in der sich wiederum das Filter für die rote Wellenlänge λR befindet. Dieses lässt dann neben der erwünschten Ordnung der blauen Wellenlänge λB auch eine höhere Ordnung der blauen Wellenlänge λB voll durch. In dieser Konfiguration entsteht also ein erheblicher Falschlichtanteil, während der Lichtanteil in der Konfiguration gem. Fig. 2 reduziert ist.
Ob ein Lichtstrahl durchgelassen oder blockiert wird, hängt in einer gegebenen Konfiguration von der Höhe h des Ausgangspunktes auf dem Lichtmodulator und vom Beugungswinkel αR, αB ab (Fig. 2).
Das refraktive optisch fokussierende System 1 1 ist zur Reduzierung des Falschlichtanteils so ausgebildet, dass es eine auf den Lichtmodulator 4 abgestimmte chromatische Korrektur bewirkt.
Die chromatischen optisch fokussierenden Systeme 11 1 und 1 12 der Einrichtung 40, 50 zur Korrektur der Wellenlängenabhängigkeit in beugungsbasierten optischen Systemen 4 können schematisch durch ein Doppellinsensystem 20, 21 oder 22, 23, wie in Fig. 4 gezeigt ist, dargestellt werden.
Mit der entgegengesetzt ausgerichteten Chromatizität der optisch fokussierenden Systeme 1 11 , 112 gegenüber der vorhandenen Chromatizität des Lichtmodulators 4 wird eine weitgehende Kompensation, d.h. eine weitgehende Achromatisierung bezüglich der Wellenlängenabhängigkeit der Einrichtung 1 erreicht.
In Fig. 4, 4a und 4b sind jeweils zwei dem optisch fokussierenden System 11 äquivalente optisch fokussierende Systeme 30, 31 schematisch in Form von Doppellinsen 20, 21 und 22, 23 dargestellt, wobei die zugehörige Objektbrennweite fo mit der Objektbrennebene OB und der Objekthauptebene OH sowie die zugehörige Bildbrennweite fß mit der Bildbrennweite BB und der Bildhauptebene BH für eine bestimmte Wellenlänge angegeben sind.
Dazu wird Folgendes erläutert:
1. Der einfallende weiße Lichtstrahl 24 ist durch die Höhe h im Lichtmodulator 4, wie in Fig. 2 gezeigt ist, und den Einfallswinkel α für das vorgegebene optische fokussierende System 1 1 , 30, 31 bestimmt.
2. Das vorgegebene optisch fokussierende System 11 , 30, 31 wird definiert durch
- eine Referenzwellenlänge A0, die die Größe und die Position des Filters 14, wie in den Fig. 1 bis Fig. 3 gezeigt ist, definiert,
- die Referenzbrennweite /λ0 des optisch fokussierenden Systems 11 , 30, 31 für die Referenzwellenlänge A0,
- die Abbe-Zahl V1 und V2 von jeder Linse, bezogen auf die chromatische Abberation des optisch fokussierenden Systems 11 , 30, 31 , berechnet für die Gelb, Blau, Rot-Normung mit
V = (nd - 1 )/(nF - nc) (I)
3. Die Güte der Korrektur der Wellenlängenabhängigkeit der Einrichtung 1 lässt sich durch das Verhältnis der durch das Filter für die Referenzwellenlänge A0 hindurchgelassenen Lichtintensität zur Lichtintensität in der erwünschten Beugungsordnung beschreiben, wobei gem. Fig. 1a und 1 b C
Iwellenlange2 = J Ipupille für Wellenkngel (x )Ax ( I I)
0
die Intensität nach dem Filter für die Referenzwellenlänge A0 und
A
Iθ, Wellenlange2 = J Ipupille für Wellenknge2 (x fix (I I I )
0
die Intensität für die erwünschte Beugungsordnung ist, so dass sich für das Intensitätsverhältnis K der Ausdruck
C
Jlpupille für Wellenlangel (x/Jx
0 Iwellenlange2
K = - = ^IVJ
A Iθ, Wellenlange2
Jlpupille fürWellenknge2 (x)l
0 ergibt.
Basierend auf der oben genannten Diskussion, ist die Intensität IW2 eine parametrische Funktion der Abbe-Zahl V2 der zweiten Komponente des optisch fokussierenden Systems. Bei der Berechnung dieser Funktion werden folgende Konstanten verwendet, die die Einrichtung 1 zur Korrektur der Wellenlängenabhängigkeit in beugungsbasierten optischen Systemen definieren:
- h als Höhe des Lichtstrahls im Lichtmodulator 4, - p als Pitch des Lichtmodulators 4, wobei ein Pitch gleich dem Abstand der benachbarten Pixel von Mitte zu Mitte darstellt,
- /λ0 als Referenzbrennweite für die Referenzwellenlänge A0,
- A0 als Systemreferenzwellenlänge des optisch fokussierenden Systems 11 , 30, 31 , die die Größe und die Position des Filters 14 in der Bildbrennebene BB mit der Brennweite
/λ0 definiert.
Da es das Ziel ist, das optisch fokussierende System 11 , 30, 31 bezüglich der Unterdrückung des Falschlichts zu bestimmen, und da die Größe des im Allgemeinen mechanischen Filters 14 proportional zur Wellenlänge ist, für die es berechnet wird, muss A0 den höchsten Wellenlängenwert annehmen, der in dem optisch fokussierenden System 11 , 30, 31 vorkommt.
Dabei ist λ die Wellenlänge, für die die Intensität IW2 berechnet wird.
4. Eine explizite Darstellung des Intensitätsverhältnisses K als Funktion der Abbe- Zahl V ist kompliziert. Basierend auf den Fig. 1 , 2, 3, kann aber für ein vorgegebenes optisch fokussierendes System 11 , 30, 31 eine Abbe-Zahl V angegeben werden, die das Intensitätsverhältnis K minimiert. Der einfachste Weg zur Bestimmung des vorgegebenen optisch fokussierenden Systems 11 , 30, 31 besteht in der Durchführung einer numerischen Berechnung des Intensitätsverhältnisses K für die niedrigste Wellenlänge (Blau) des optisch fokussierenden Systems 11 und eine Anzahl größerer Wellenlängen bis hin zur größten (Rot). Dabei haben alle Wellenlängen zwischen den extremen Wellenlängen Blau bis Rot einen K-Wert, der zwischen den extremen Werten für einen Wertebereich von V liegt, und die Abbe-Zahl, die das Intensitätsverhältnis K minimiert, wird dann zur Dimensionierung des optisch fokussierenden Systems 11 , 30, 31 ausgewählt.
Bei einem Wechsel des Lichtmodulators 4 und/oder des optisch fokussierenden Systems 11 , 30, 31 ist die Abbe-Zahl V jeweils neu zu berechnen.
Die Berechnung der Kardinalelemente für das refraktive optisch fokussierende System wird an zwei Beispielen mit unterschiedlicher Abbe-Zahl V erläutert:
a) Für die erste Doppellinse 30 des optisch fokussierenden Systems gemäß Fig. 4a werden folgende Parameter angegeben:
Abbe-Zahl V der zweiten Komponente (Linse 21): 5, wie in Fig. 4a, Fig. 5a gezeigt ist,
Anfangsfläche: F1
Endfläche: F5
Wellenlänge Gelb mit 587,562 nm als Referenzwellenlänge
Orientierung: Y-Z
Linsenmaßeinheiten: Millimeter
Die Objektraum-Positionen werden in Bezug auf eine erste Fläche/Ebene F1 gemessen.
Die Bildraum-Positionen werden bezüglich einer fünften Fläche F5 gemessen.
b) Für die zweite Doppellinse 31 des optisch fokussierenden Systems gem. Fig. 4b werden folgende Parameter angegeben.
Abbe-Zahl V der zweiten Komponente (Linse 23): 36,6, wie in Fig. 4b, Fig.δb gezeigt ist,
Anfangsfläche: F1
Endfläche: F5 Wellenlänge Gelb 587,562 nm als Referenzwellenlänge
Orientierung: Y-Z
Linsenmaßeinheit: Millimeter
Die Objektraum-Positionen werden in Bezug auf eine erste Fläche/Ebene F1 gemessen. Die Bildraum-Positionen werden bezüglich einer fünften Fläche F5 gemessen.
Der Aufbau der optisch fokussierenden Systeme 30,31 ist ein möglicher Aufbau für eine Brennweite von 7,12 mm (bei 588 nm), basierend auf dem Linsenduplet 20, 21 und 22, 23. Der einzige Unterschied zwischen den beiden Varianten in den Fig. 4a, 5a und Fig. 4b, 5b ist die Abbe-Zahl V2 der zweiten Linse; die Abbe-Zahl V2 beträgt 5 in dem einen Fall und 36,6 im anderen Fall.
Aus den Tabellen und den Figuren mit den Strahlengängen in Fig. 4a und in Fig. 4b ist ersichtlich, dass die geometrischen Parameter für beide optisch fokussierende Systeme 30, 31 gleich sind.
Die Spot-Diagramme Fig. 5a und Fig. 5b bei außeraxialer Abbildung und kollimierter Beleuchtung für die drei Wellenlängen Rot, Grün, Blau werden für einen Feldwinkel α von 2° berechnet, wobei die Spot-Diagramme 12, 13 vergrößert in gleicher Größenordnung dargestellt sind, so dass in der Realität auch das Spot-Diagramm 13 in Fig. 5b etwas kleiner als das Spot-Diagramm 12 in Fig. 5a ist.
Es kann geschlussfolgert werden, dass für die zwei optisch fokussierenden Systeme 30 und 31 , die die gleichen Brennweiten fo und fß und allgemeiner: die gleichen geometrischen Parameter für eine vorgegebene Referenzwellenlänge haben und wegen der unterschiedlichen Abbe-Zahl V der zweiten Komponente des Linsenduplets zwei verschiedene Ausbildungen 12, 13 der Spot-Diagramme für vorgegebene Wellenlängen haben, wobei die angemessene Wahl des Glasmaterials für die Minderung der Gesamtdispersion ausschlaggebend ist. Dabei beträgt das Verhältnis der Abstände des grünen und blauen Zentrums zum Durchmesser des blauen Spot-Diagramms
- im Spot-Diagramm 12 31 % für das optisch fokussierende System 30 mit der Abbe- Zahl 5 der zweiten Komponente - Linse 21 -, und das grüne Spot-Diagramm 402 und das blaue Spot-Diagramm 403 sind voneinander getrennt ausgebildet,
- im Spot-Diagramm 13 12% für das optisch fokussierende System 31 mit der Abbe- Zahl 36,6 der zweiten Komponente - Linse 23 -, so dass die drei Spot-Diagramme Rot,
Grün, Blau 411 , 412, 413 weitgehend zentriert überlagert sind.
Damit ist gezeigt, dass in der beschriebenen Einrichtung 1 auf die beschriebene Art und Weise durch eine gezielte Chromatisierung der dem Lichtmodulator 4 nachgeordneten optischen Abbildungssysteme 11 ,30,31 eine weitgehende Korrektur der Wellenlängenabhängigkeit beugungsbasierter Systeme mit Lichtmodulatoren erreicht werden kann.
Bezugszeichenliste
1 Einrichtung
2 Struktur
3 Struktur 4 Lichtmodulator
5 Lichtquelle
6 Lichtstrahlenbündel
7 Beugungsordnung Rot
8 Beugungsordnung Blau 9 Flächennormale
10 Filterebene
11 Refraktives optisch fokussierendes System
12 polychromatisches Spot-Diagramm
13 polychromatisches Spot-Diagramm 14 Filter
15 Filter
20 Linse
21 Linse
22 Linse 23 Linse
24 einfallender weißer Lichtstrahl
30 Doppellinse
31 Doppellinse 40 Einrichtung 401 monochromatisches Spot-Diagramm
402 monochromatisches Spot-Diagramm
403 monochromatisches Spot-Diagramm
411 monochromatisches Spot-Diagramm
412 monochromatisches Spot-Diagramm 413 monochromatisches Spot-Diagramm
50 Einrichtung
111 chromatisches optisch fokussierendes System
112 chromatisches optisch fokussierendes System
V Abbe-Zahl
VI Abbe-Zahl einer ersten Linse V2 Abbe-Zahl einer zweiten Linse nd Brechungsindex nF Brechungsindex nc Brechungsindex BOR Beugungsordnung BOG Beugungsordnung BOB Beugungsordnung LQR Lichtfarbquelle LQG Lichtfarbquelle LQB Lichtfarbquelle fλB Brennweite für die Wellenlänge Blau λB fλR Brennweite für die Wellenlänge Rot λR /λ0 Referenzbrennweite für die Referenzwellenlänge A0
D Versatz
OB Objektbrennebene
OH Objekthauptebene
F1 erste Fläche F5 fünfte Fläche
BB Bildbrennebene
BH Bildhauptebene fo Objektbrennweite für die Referenzwellenlänge fß Bildbrennweite für die Referenzwellenlänge α Einfallswinkel αi Beugungswinkel
C(2 Beugungswinkel h Höhe d Abstand