Vorrichtung zum schichtweisen Herstellen eines dreidimensionalen Objekts
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum schichtweisen Herstellen eines dreidimensionalen Objekts aus einem pulverförmi- gen Aufbaumaterial .
Aus der DE 195 14 740 Cl sind eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Herstellen eines dreidimensionalen Objektes mittels Lasersintern bekannt, bei denen das Auftragen und Glätten einer Schicht des pulverförmigen Aufbaumaterials in einer Arbeitsebene mit einem Beschichter in Form einer Klinge erfolgt. Die Klinge weist an ihrer Unterkante auf der in der Beschichtungs- richtung liegenden Seite eine Abschrägung auf, die zum Verdichten des aufgebrachten pulverförmigen Aufbaumaterials dient. Auf der der Beschichtungsrichtung gegenüberliegenden Seite ist eine weitere Abschrägung ausgebildet, die zum Glätten einer bereits verfestigten Schicht dient. Eine abgewandelte Ausführungsform weist Abrundungen anstelle der Abschrägungen auf.
Die optimalen Werte für die verschiedenen Abmessungen der Klinge sind in der Praxis von verschiedenen Parametern abhängig, unter anderem von der Schichtdicke der aufzutragenden Schicht und den Materialeigenschaften des pulverförmigen Aufbaumaterials. Dabei werden Werte gewählt, die unter verschiedenen bekannten und denkbaren Bedingungen zu akzeptablen Ergebnissen führen. Aufgrund eines solchen Kompromisses gelingt es, für die verschiedensten Bedingungen einen akzeptablen Prozess zu erreichen. Es kann jedoch sein, dass bei der Verwendung eines pulverförmigen Aufbaumaterials, dessen Materialeigenschaften deutlich von dem Durchschnitt der denkbaren zu verwendenden Materialien abweichen, nicht die optimalen Ergebnisse bei dem Schichtauftrag erzielt werden, so dass eine andere Klingenform
und/oder ein anderer Abstand von der Arbeitsebene erforderlich wäre .
Ein Wechseln der Klingen an einer solchen Vorrichtung ist jedoch aufwändig, da dabei jedes Mal die Parallelität der Klinge zu der Arbeitsebene und der richtige Abstand von der Arbeitsebene exakt justiert werden müssen.
Zum Lösen dieses Problems ist der Anmelderin intern eine Vorrichtung bekannt, bei der eine Klinge drehbar gelagert ist und der Winkel der Unterkante der Klinge zu der Arbeitsebene mit Hilfe einer Einstellschraube einstellbar ist. Bei dieser Vorrichtung kann jedoch nur ein Parameter (der Winkel zwischen der Unterkante der Klinge und der Arbeitsebene) eingestellt werden, so dass die Arbeitsbedingungen nicht für alle verschiedenen Anforderungen optimiert werden können.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, eine Vorrichtung zum Herstellen eines dreidimensionalen Objektes durch schichtweise Verfestigen von pulverförmigem Ausgangsmaterial bereitzustellen, mit der ein verbesserter Schichtauftrag für verschiedene Prozessparameter wie z.B. verschiedene Schichtdicken und unterschiedliche Materialeigenschaften der Aufbaumaterialien ermöglicht wird.
Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zum schichtweisen Herstellen eines dreidimensionalen Objekts gemäß Anspruch 1. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben .
Dadurch, dass ein auswechselbares Beschichtungsmodul vorgesehen ist, das einfach und schnell in die Aufnahmeeinrichtung eingesetzt und aus ihr entnommen werden kann, ist es möglich, durch
Auswahl und Einsetzen des für die gerade herrschenden Anforderungen optimalen im Voraus justierten Beschichtungsmoduls über einen großen Bereich an Materialeigenschaften und Schichtdicken jeweils einen optimalen Schichtauftrag zu erreichen und somit eine Verbesserung der hergestellten Objekte in der Oberflächenbeschaffenheit und der Maßhaltigkeit zu erzielen. Das Herstellen von dreidimensionalen Objekten mit unterschiedlichen Prozessparametern in kurzer zeitlicher Folge wird ermöglicht.
Weitere Merkmale und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung von Ausführungsformen anhand der beigefügten Zeichnungen. Von den Figuren zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Blockdiagramm einer Ausführungsform einer Vorrichtung zum schichtweisen Herstellen eines dreidimensionalen Objekts;
Fig. 2 eine Schnittansicht eines Abschnitts einer beispielhaften Klinge;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines auswechselbaren Klingenmoduls;
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines Klingenmodulhalters; und
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer Einstellvorrichtung für ein auswechselbares Klingenmodul .
Im Folgenden wird mit Bezug auf Fig. 1 bis 4 eine beispielhafte Vorrichtung zum schichtweisen Herstellen eines dreidimensionalen Objekts gemäß der vorliegenden Erfindung beschrieben.
Als Beispiel für ein bei der Beschichtung zu verwendendes auswechselbares Beschichtungsmodul ist dabei ein Klingenmodul angegeben .
Wie aus Fig. 1 ersichtlich weist die Vorrichtung zum schichtweisen Herstellen eines Objektes einen nach oben offenen Baubehälter 1 auf. In diesem Behälter 1 ist ein Träger 2 mit einer im wesentlichen ebenen und zu der Oberkante des Baubehälter im wesentlichen parallel ausgerichteten Oberseite angeordnet. Der Träger 2 ist zum Tragen eines zu bildenden Objektes 3 ausgebildet. In Fig. 1 ist das zu bildende Objekt 3 in einem Zwischenzustand dargestellt, in dem bereits eine Mehrzahl von Schichten pulverförmigen Aufbaumaterials selektiv verfestigt wurden und von unverfestigtem Aufbaumaterial 4 umgeben sind. Der Träger 2 ist wie in Fig. 1 durch einen vertikalen Doppelpfeil angedeutet über eine (nicht dargestellte) Höhenverstelleinrichtung in vertikaler Richtung bewegbar. Die Ebene, in der Pulvermaterial aufgetragen und verfestigt wird, bildet eine Arbeitsebene 5.
Weiter ist ein Beschichter zum Aufbringen eines durch elektromagnetische Strahlung verfestigbaren pulverförmigen Aufbaumaterials auf die Arbeitsebene 5 vorgesehen. Der Beschichter enthält eine Aufbringeinheit 6, die z.B. in Form eines mit pulver- förmigem Aufbaumaterial gefüllten Troges ausgebildet ist, der mit einer Dosiereinrichtung versehen sein kann, mit der eine vorbestimmte Menge des Aufbaumaterials abgegeben wird. Der Beschichter weist ferner eine Klingeneinheit 7 auf, die wie in Fig. 1 durch einen horizontalen Doppelpfeil angedeutet in horizontaler Richtung parallel zu der Arbeitsebene 5 beweglich ist. Der Bereich der Vorrichtung, in dem das Objekt 3 aufgebaut wird, wird im Allgemeinen als Bauraum 8 bezeichnet.
Die Vorrichtung weist eine Strahlungsquelle auf, z.B. in Form eines Lasers 10, der einen Laserstrahl 11 erzeugt. Oberhalb des Baubehälters 1 sind eine Ablenkeinheit, z.B. in Form eines Umlenkspiegels 12, der über eine (nicht dargestellte) Schwenkeinheit geschwenkt werden kann, und eine Fokussiereinheit 13 angeordnet.
Die Vorrichtung weist eine Steuereinheit 15 auf. Die Steuereinheit 15 steuert u.a. die Vertikalbewegung des Trägers 2, die Horizontalbewegung der Aufbringeinheit 6 und der Klingeneinheit 7, die Schwenkung des Umlenkspiegels 12 und die Fokussierung der Fokussiereinheit 13.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch einen Abschnitt eines Beispiels einer in der Klingeneinheit 7 enthaltenen Klinge 20. Die Klinge hat im wesentlichen die Form einer flachen Platte, die sich über die gesamte Breite des zu beschichtenden Bereichs erstreckt. Für die Eigenschaften der aufgetragenen Schicht sind neben den Eigenschaften des Aufbaumaterials vor allem folgende Abmessungen der Klinge 20 maßgeblich: die Breite 21 der Klinge 20, die Höhe 22 und die Länge 23 einer Abschrägung in einer durch einen Pfeil angegebenen Beschichtungsrichtung, die Höhe 24 und die Länge 25 einer Abschrägung in einer der Beschichtungsrichtung entgegengesetzten Richtung und die Höhe 26 über der Arbeitsebene 5. Alternativ zu der abgebildeten Klinge 20 kann auch eine Klinge verwendet werden, die nur in einer Richtung eine Abschrägung aufweist oder die anstelle einer Abschrägung eine (in Fig. 2 durch gestrichelte Linien angedeutete) Abrundung mit einem vorbestimmten Radius 28, 29 aufweist.
Gemäß der vorliegenden Erfindung enthält die der Beschichter 6, 7 ein auswechselbares Beschichtungsmodul, beispielsweise ein Klingenmodul 30, und eine Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme des
Beschichtungsmoduls, in dem vorliegenden Beispiel dementsprechend einen Klingenmodulhalter 40, der zum Aufnehmen des Klingenmoduls 30 ausgebildet ist.
Fig. 3 ist eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform des auswechselbaren Klingenmoduls 30. Das dargestellte Klingenmodul 30 enthält zwei Klingen, die sich über die gesamte Breite des zu beschichtenden Bereichs erstrecken und spiegelbildlich zueinander angeordnet sind. Zur Vereinfachung der Zeichnungen sind die im Betriebszustand der Arbeitsebene 5 zugewandten Unterkanten der Klinge 20 ohne Abschrägungen bzw. Abrundungen dargestellt .
Die beiden Klingen 20 sind an ihren beiden Enden jeweils über einen Verbindungsteg 31 miteinander verbunden. Die Befestigung der Klingen an den Verbindungsstegen geschieht über Befestigungselemente 32, z.B. über Schrauben, die durch in den Klingen ausgebildete Löcher hindurch in Gewinde eingeschraubt sind, die in den Verbindungsstegen ausgebildet sind.
Die Verbindungsstege 31 weisen ausgehend von ihrer im Betriebszustand der Arbeitsebene 5 zugewandten Unterseite je eine Ausnehmung 33 in Form eines Langlochs mit einem abgerundetem Ende auf. Die halbzylinderförmigen Enden der Ausnehmungen 33 sind dabei so angeordnet, dass sie eine gemeinsame Mittellinie aufweisen. Der Übergang zwischen der Unterseite der Befestigungsstege 31 und den Ausnehmungen 33 kann dabei abgeschrägt sein, um das Einsetzen des Klingenmoduls 30 in den Klingenmodulhalter 40 zu erleichtern.
Fig. 4 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform des Klingenmodulhalters 40. Der dargestellte Klingenmodulhalter 40 enthält eine Vorderwand 41, eine Rückwand 42 und zwei Sei-
tenwände 43. Die Rückwand 42 des Klingenmodulhalters 40 ist mit dem in der Beschichtungsrichtung beweglichen Teil der Vorrichtung verbunden.
In die Vorderwand 41 und in die Rückwand 42 ist je eine Auflageachse 44 so eingesetzt, dass sie um eine vorbestimmte Länge in das Innere des Klingenmodulhalters 40 vorspringt. Die Auflageachsen 44 sind dabei so angeordnet, dass sie eine gemeinsame Mittellinie aufweisen, die parallel zu der Arbeitsebene 5 und senkrecht zu der Beschichtungsrichtung ist. Alternativ kann die Aufnahmeachse auch von der Vorderwand 41 bis zu der Rückwand 42 durchgehend ausgebildet sein. Der Durchmesser der Auflageachsen 44 ist so gewählt, dass sie in die Ausnehmung 33 der Verbindungsstege 31 des Klingenmoduls 30 eingreifen können. Vorzugsweise entspricht der Durchmesser der Auflageachsen 44 im Wesentlichen dem der halbzylinderförmigen Enden der Ausnehmungen 33.
An der von der Arbeitsebene 5 abgewandten Oberseite einer der Seitenwände 43 ist in der Nähe der Vorderwand 41 und der Rückwand 42 je eine Andruckplatte 45 über Scharniere 46 drehbar so angebracht, dass sie zu der anderen Seitenwand 43 hin geklappt werden und in diesem Zustand verriegelt werden können. Die in der Nähe der Rückwand 42 liegende Andruckplatte 45 weist dabei auf ihrer im zugeklappten Zustand zum Inneren des Klingenmodulhalters 40 hin weisenden Unterseite etwa in ihrer Mitte eine Drückeinheit 47 auf, die beispielsweise durch ein druckelastisches Element wie z.B. eine Druckfeder verwirklicht ist. Die in der Nähe der Vorderwand 41 liegende Andruckplatte 45 weist auf ihrer Unterseite seitlich versetzt zu ihrer Mitte auf der einen Seite eine Rückstelleinheit 48, die beispielsweise durch ein druckelastisches Element wie z.B. eine Druckfeder verwirklicht ist, und auf der anderen Seite einen Anschlag 49 auf. Der An-
schlag 49 kann in seiner Hohe einstellbar sein, beispielsweise indem er als in die Andruckplatte 45 eingeschraubtes Stellglied wie z.B. eine Stellschraube ausgebildet ist.
Für die Herstellung eines dreidimensionalen Objekts ist es von größter Bedeutung, dass eine Beschichtung mit einem Doppelklin- genbeschichter in beiden Beschichtungsrichtungen dieselben Ergebnisse liefert, d.h. dieselbe Schichtdicke und dieselbe Verdichtung der Schicht. Dazu ist ein gleicher Abstand der beiden Klingen von der Arbeitsebene 5 erforderlich. Wenn der Anschlag in seiner Hohe einstellbar ist, kann die gleiche Hohe der Klingen 20 über der Arbeitsebene 5 eingestellt werden. Vorzugsweise ist der Anschlag 49 so ausgebildet, dass diese Hohenverstellung auch nach dem Einsetzen des Klingenmoduls 30 in den Klingenmodulhalter 40 noch möglich ist.
Fig. 5 ist eine perspektivische Ansicht einer Ausfuhrungsform einer Einstellvorrichtung 50 für das auswechselbare Klingenmodul 30. Die dargestellte Einstellvorrichtung enthalt eine Grundplatte 51 und zwei Seitenwande 52.
In die Seitenwande 52 ist je eine Auflageachse 53 so eingesetzt, dass sie um eine vorbestimmte Lange in das Innere der Einstellvorrichtung 50 vorspringt. Die Auflageachsen 53 sind dabei so angeordnet, dass sie eine gemeinsame Mittellinie aufweisen, die parallel zu der Grundplatte 51 ist. Der Durchmesser der Auflageachsen 53 ist so gewählt, dass sie in die Ausnehmung 33 der Verbindungsstege 31 des Klingenmoduls 30 eingreifen können. Vorzugsweise entspricht der Durchmesser der Auflageachsen 53 im Wesentlichen dem der halbzylinderformigen Enden der Ausnehmungen 33.
In die Grundplatte 51 sind zwei Rundstäbe 54 im Abstand zueinander so eingelassen, dass ihre Scheitellinien in derselben Höhe parallel zu der Grundplatte 51 verlaufen.
Zum Betreiben der Vorrichtung werden zunächst Klingenmodule 30 nach Bedarf justiert. Dazu wird ein vormontiertes Klingenmodul 30 so in die Einstellvorrichtung 50 eingesetzt, dass die Auflageachsen 53 in die Ausnehmungen 33 der Verbindungsstege 31 eingreifen und die Enden der Ausnehmungen 33 auf den Auflageachsen 53 ruhen. Durch die Rundstäbe 54 werden die (nur lose befestigten) Klingen 20 in eine Stellung gebracht, in der sie parallel zu der Oberfläche der Grundplatte 51 sind. In diesem Zustand werden die Befestigungselemente 32, also beispielsweise die Befestigungsschrauben, angezogen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Unterkanten der Klingen parallel zueinander verlaufen und dass sie im eingebauten Zustand des Klingenmoduls 30 parallel zu der Arbeitsebene 5 verlaufen.
Durch Verwenden verschiedener Klingen 20 mit unterschiedlichen Eigenschaften und durch Verändern der Höhe der Auflageachsen 53 relativ zu den Rundstäben 54 (beispielsweise durch austauschbare Einsätze mit Auflageachsen 53 in den Seitenwänden 52 oder durch Verwendung verschiedener Einstellvorrichtungen 50) kann eine Vielzahl von Klingenmodulen 30 im Voraus justiert werden, die für verschiedene Materialeigenschaften und/oder Schichtdicken optimiert sind.
Für einen konkreten Anwendungsfall (ein bestimmtes Material mit einer bestimmten Korngröße und eine bestimmte Schichtdicke) wird aus den vorjustierten Klingenmodulen 30 das am besten geeignete ausgewählt und in den Klingenmodulhalter 40 eingesetzt.
Dazu wird das Klingenmodul 30 zunächst so auf die Auflageachsen 44 aufgesetzt, dass diese in die Ausnehmungen 33 der Verbindungsstege 31 eingreifen und die Enden der Ausnehmungen 33 auf den Auflageachsen 44 ruhen. Das Klingenmodul 30 kann um die Auflageachsen 44 gekippt werden.
Anschließend werden die beiden Andruckplatten 45 zugeklappt und verriegelt. Dabei drückt die Druckfeder 47 von oben auf das Klingenmodul 30 und drückt dieses somit gegen die entsprechende Auflageachse 44. Die Rückstellfeder 48 drückt seitlich versetzt zu der anderen Auflageachse 44 auf das Klingenmodul 30 und wirkt somit einer Kippbewegung des Klingenmoduls 30 soweit entgegen, bis die Oberseite des Klingenmoduls 30 gegen den Anschlag 49 stößt. Somit ist die Lage des Klingenmoduls 30 beim Einsetzen in den Klingenmodulhalter 40 reproduzierbar festgelegt.
Die Rückstellfeder 48 und der Anschlag 49 drücken gemeinsam den Verbindungssteg 31 gegen die Auflageachse 44. Die Höhe des Anschlags 49 über der Unterseite der Andruckplatte 45 ist dabei im Voraus so eingestellt, dass die beiden (bereits durch die VorJustierung zueinander und zu der Arbeitsebene 5 parallelen) Unterkanten der Klingen 20 denselben Abstand von der Arbeitsebene 5 haben. Es ist jedoch auch möglich, die Höhe des Anschlags 49 nach dem Einsetzen des Klingenmoduls 30 zu verändern, um die Unterkanten der Klingen 20 auf denselben Abstand von der Arbeitsebene 5 einzustellen. Dabei wird dann das Klingenmodul 30 je nach der Einstellungsrichtung durch den weiter vorspringenden Anschlag 49 gegen die Rückstellkraft der Rückstellfeder 48 oder durch die Rückstellfeder 48 gegen den zurückweichenden Anschlag 49 bewegt.
Somit kann das Klingenmodul 30 einfach, schnell und werkzeugfrei in den Klingenmodulhalter 40 eingesetzt und aus ihm entnommen werden.
Zum Aufbau eines Objekts 3 steuert die Steuereinheit 15 zunächst die Höhenverstellung des Trägers 2 so, dass die Oberfläche des Trägers (bzw. in späteren Schritten die Oberfläche des bereits gebildeten Teils des Objekts 3 und des umgebenden un- verfestigten Aufbaumaterials 4) in der Arbeitsebene 5 liegt. Dann wird durch Horizontalbewegung der Aufbringeinheit 6 und der Klingeneinheit 7 eine Schicht des pulverförmigen Aufbaumaterials auf die Arbeitsebene 5 aufgebracht und von der Klingeneinheit 7 eingeebnet. Das geschieht beispielsweise so, dass die Aufbringeinheit 6 eine vorbestimmte Menge des pulverförmigen Aufbaumaterials zwischen den beiden Klingen 20 des Klingenmoduls 30 einbringt, die dann durch die in der Bewegungsrichtung hinten angeordnete Klinge 20 zu einer gleichmäßigen Schicht abgezogen und evtl. verdichtet wird.
Nach dem Aufbringen der Schicht wird der Laserstrahl 11 über den Umlenkspiegel 12 und die Fokussiereinheit 13 so abgelenkt bzw. fokussiert, dass er der Reihe nach die zu verfestigenden Stellen der aufgebrachten Pulverschicht abfährt und somit das Pulver verfestigt. Anschließend wird der Träger 2 um einen Verfahrweg, der der Dicke einer Schicht entspricht, nach unten verfahren und der gesamte Vorgang wiederholt, bis das Objekt 3 fertiggestellt ist. Dabei kehrt sich die Bewegungsrichtung der Aufbringeinheit 6 und der Klingeneinheit 7 jeweils zwischen zwei aufeinanderfolgenden Beschichtungsvorgängen um.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen eingeschränkt. Ausgehend von dem dargestellten Grundaufbau können die Ausgestaltung des Klingenmoduls und des Klingenhalters
und die Aufnahme des Klingenmoduls in dem Klingenhalter auch auf andere dem Fachmann offensichtliche abgewandelte Weise verwirklicht sein.
So ist in der dargestellten Ausführungsform beispielsweise ein symmetrisch aufgebautes Klingenmodul beschrieben, das zwei spiegelbildlich zueinander angeordnete Klingen enthält, sodass in zwei Bewegungsrichtungen pulverförmiges Aufbaumaterial aufgetragen werden kann. Die Erfindung kann jedoch auch auf ein Klingenmodul übertragen werden, das nur eine Klinge 20 enthält. Dabei ist entweder die Beschichtung nur in einer Bewegungsrichtung der Klinge möglich, oder die Klinge ist so ausgebildet, dass die Beschichtung in zwei entgegengesetzten Bewegungsrichtungen durchgeführt werden kann. Dabei kann der Beschichter mit einer Hubvorrichtung versehen sein, die das Klingenmodul von der Arbeitsebene 5 wegbewegt, also beispielsweise zur Bewegung über einen Pulverrest hinweg hochhebt oder -schwenkt, um diesen Pulverrest bei einer Bewegung in die entgegengesetzte Beschich- tungsrichtung weiter zu verwenden.
Die Drückeinheit 47, die Rückstelleinheit 48 und der feste oder einstellbare Anschlag 49 können statt an dem Klingenmodulhalter 40 auch den dem Klingenmodul 30 angebracht oder auf beide verteilt sein. Die Anbringung an dem Klingenmodul ist vor allem bei einem einstellbaren Anschlag 49 vorteilhaft, da beim Herausnehmen und Wiedereinsetzen die für das jeweilige Modul optimale Einstellung erhalten bleibt und das Modul so beim nächsten Einsetzen ohne weitere Einstellung des Anschlags direkt verwendet werden kann.
Die Auflageachse 44 kann alternativ auch so ausgebildet sein, dass sie über die Vorder- und Rückwand 41, 42 des Klingenmodulhalters 40 nach außen hinausragt. Die Drückeinheit 47, die
Rückstelleinheit 48 und/oder der feste oder einstellbare Anschlag 49 können dann auch außerhalb der Vorder- oder Rückwand angeordnet sein.
Die Lagerung des Klingenmoduls 30 in dem Klingenmodulhalter 40 kann alternativ auch so ausgebildet sein, dass das Klingenmodul 30 eine Lagerachse aufweist und der Klingenmodulhalter 40 eine Ausnehmung zum Aufnehmen der Lagerachse.
Das Verkippen des Klingenmoduls in dem Klingenmodulhalter kann auch auf andere Weise erfolgen als durch Eingreifen einer Lagerachse in eine Ausnehmung. So kann das Klingenmodul beispielsweise drei Stützen enthalten, mit denen es sich in dem Klingenmodulhalter abstützt. Die Stützen können auf einer Fläche des Klingenmodulhalters ruhen oder in Ausnehmungen wie z.B. runden oder kegelförmigen Vertiefungen aufgenommen sein. Die Auflagepunkte zweier dieser Stützen definieren eine Achse, um die das Klingenmodul kippbar ist, die dritte Stütze dient als fester oder verstellbarer Anschlag zum Definieren der Endstellung des Klingenmoduls. Alternativ können alle oder ein Teil der Stützen auch an dem Klingenmodulhalter angebracht sein und auf einer Fläche des Klingenmoduls oder in Ausnehmungen des Klingenmoduls ruhen. Sind außer oder statt dem Anschlag auch eine oder beide der anderen Stützen einstellbar, kann die Lage der Kippachse im Raum eingestellt werden. Anstelle der Stützen können auch die Auflagepunkte der Stützen einstellbar sein.
Anstelle des Einsteilens der Stellung des Klingenmoduls unter Ausnutzung einer Kippbewegung kann die Stellung auch durch eine lineare oder kurvenförmige translatorische Bewegung eingestellt werden .
Der Klingenmodulhalter kann auch durch den Beschichter selber gebildet sein, so dass das Klingenmodul ohne einen getrennt ausgebildeten Modulhalter direkt an dem Beschichter angebracht sein kann. Das kann beispielsweise so realisiert sein, dass der Beschichter eine Aufnahmeeinrichtung aufweist, die beispielsweise als Platte ausgebildet ist, die nur einen einzelnen Achszapfen aufweist, aber eine Drehbarkeit und Einstellbarkeit des Moduls wie oben beschrieben ermöglicht.
Die Erfindung ist auch nicht auf Beschichter mit Klingen eingeschränkt. Es können beliebige Glättungselemente verwendet werden, die zum Verteilen und Glätten des Pulvers geeignet sind. Dazu zählen unter anderem feste und flexible Klingen, Bürsten, Wischblätter wie z.B. Gummilippen, aber auch drehbar gelagerte Glättungselemente wie z.B. Walzen. Ein oder mehrere dieser Glättungselemente sind an einem Glättungsmodul angebracht, das auf dieselbe Weise wie oben für das Klingenmodul beschrieben ausgebildet und in den Beschichter einsetzbar und einstellbar ist.
Im Allgemeinen kann die Erfindung auf Module mit beliebigen Aufbringelementen angewendet werden, die zum Aufbringen und Verteilen des Pulvers geeignet sind. Dazu zählen unter anderem Elemente zum Verdichten des Pulvers wie z.B. Rüttler oder Vib- ratoren, die vertikal und/oder horizontal in Längs- und/oder Querrichtung linear oder auf gekrümmten Bahnen vibrieren können, Elemente zum Temperieren des Pulvers wie z.B. beheizbare Klingen, Elemente zum Fluidisieren der Pulvers wie z.B. eine Fluidisierungsplatte, durch die ein Gas in das Pulver eingeleitet werden kann, Elemente zum elektrostatischen Laden oder Entladen des Pulvers wie z.B. eine Lade- oder Entladeelektrode, Elemente zum Mischen oder Sieben des Pulvers usw. Von diesen Aufbringelementen ist zumindest eines an einem Beschichtermodul
angebracht, das auf dieselbe Weise wie oben für das Klingenmodul beschrieben ausgebildet und in den Beschichter einsetzbar und einstellbar ist.
Anstelle eines Lasers kann auch eine andere Energiequelle, die zur Verfestigung des pulverförmigen Materials geeignet ist, wie z.B. eine Elektronenstrahlquelle verwendet werden. Auch andere Arten des Energieeintrags sind möglich, wie z.B. Maskensintern, Inhibitionssintern oder ein linienförmiger Energieeintrag oder über ein Array.
Als pulverförmiges Aufbaumaterial können verschiedene Materialien wie z.B. Kunststoff, Metall, Keramik, Sand, beschichte Pulver, mehrkomponentige Pulver und Kombinationen davon verwendet werden.