Beschreibung
Verfahren zum Steuern einer Drehbearbeitung und für Drehbearbeitung geeignete NC-Maschinen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Drehbearbeitung durch eine mit Hilfe einer Steuereinrichtung numerisch gesteuerten Maschine, insbesondere eine Drehmaschine, bei der ein Werkzeug mit einer Schneide auf ein Werkstück einwirkt, wobei eine erste (B-) Rundachse bereitgestellt ist, um die das Werkzeug als Ganzes drehbar ist, und eine zweite (C-) Rundachse bereitgestellt ist, bei deren Drehung sich das Werkzeug um eine eigene Achse dreht. Die Erfindung betrifft auch eine für die Drehbearbeitung geeignete, mit Hilfe einer Steuereinrichtung numerisch gesteuerte Maschine nach dem O- berbegriff von Patentanspruch 4.
Drehmaschinen oder allgemein für Drehbearbeitung geeignete Maschinen (welche auch Fräsmaschinen sein können) weisen zu- nehmend häufiger die Möglichkeit auf, das Werkzeug mit der Schneide als Ganzes zu drehen (B-Rundachse) , teilweise noch ergänzt um die Möglichkeit, es um die eigene Achse zu drehen (C-Rundachse) .
Die technische Entwicklung der Steuerung bei der Drehbearbei¬ tung hat mit der Bereitstellung dieser Rundachsen nicht völlig Schritt halten können. Während bei für die Drehbearbei¬ tung geeigneten Maschinen ohne die genannten Rundachsen Software zur Verfügung steht, die als Eingangsdaten die Form (Ge- ometrie) des Werkzeugs und seine Position/Stellung benötigt, gibt es eine solche Software nicht für Maschinen, die die beiden genannten Rundachsen aufweisen. Im Stand der Technik werden die Daten daher mit Hilfe eines CAD/CAM-Systems (com- puter aided design/computer aided manufacturing, also compu- terunterstütztes Entwerfen beziehungsweise Herstellen) aufbe¬ reitet und die einzelnen Zyklen (Bearbeitungsschritte bei der numerisch gesteuerten Arbeit der Maschine) vorbereitet.
Es wäre wünschenswert, wenn man in einer Steuereinrichtung der numerisch gesteuerten Maschine auch die Drehung um die Rundachsen berücksichtigen könnte.
In der EP 1 217 481 Al ist ein Steuergerät für eine Schneid¬ maschine beschrieben, in dem in Abhängigkeit von einem Drehwinkel eines Werkzeugs die Werte von dessen Versetzung in zwei Koordinatenrichtungen berechnet und angezeigt werden.
In der EP 1 235 125 A2 ist ein Steuergerät für eine Schneid¬ maschine beschrieben, in dem die Länge eines Werkzeugs von dessen Schneidkante bis zu einer Drehachse desselben bei ei¬ ner Drehung des Werkzeugs berücksichtigt wird.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Steuern einer Drehbearbeitung der eingangs genannten Gattung beziehungsweise eine für Drehbearbeitung geeignete Maschine nach dem Oberbegriff nach Patentanspruch 4 bereitzustellen, das beziehungsweise die derart weitergebildet ist, dass die Steuerein- richtung vollständig die Steuerbefehle erzeugt und hierbei die Drehung um die beiden Rundachsen berücksichtigt.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 und eine für die Drehbearbeitung geeignete Maschine mit den Merkmalen von Patentanspruch 4 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst somit die folgenden Schritte:
a) Bereitstellen einer Software in der Steuereinrichtung, die Steuerbefehle für die Maschine in Abhängigkeit von Ein¬ gangsdaten erzeugt, die die Geometrie und Position eines Werkzeugs bezogen auf eine Grundstellung der Rundachsen vorgeben, b) Ermitteln oder Vorgeben der Schneidenlage, der Hauptschnittrichtung, des Freiwinkels und des Halterwinkels für das Werkzeug bei der Grundstellung der Rundachse durch die Steuereinrichtung,
c) Verbringen des Werkzeugs in eine beliebige Bearbeitungs¬ stellung durch Drehen um die Rundachsen und Ermitteln der Drehwinkel um die Rundachsen im Vergleich zur Grundstellung der Rundachsen, d) Berechnen der Schneidenlage, der Hauptschnittrichtung, des Freiwinkels und des Halterwinkels für das Werkzeug in der Bearbeitungsstellung durch die Steuereinrichtung, e) Umrechnen der in Schritt d) berechneten Daten durch die Steuereinrichtung in Eingangsdaten für die in Schritt a) bereitgestellte Software durch Umdefinieren des realen
Werkzeugs in der Bearbeitungsstellung in ein abgewandeltes (virtuelles) Werkzeug in der Grundstellung, f) Erzeugen der Steuerbefehle für das Werkzeug in der Bearbeitungsstellung mit Hilfe der in Schritt a) bereitge- stellten Software.
Die Erfindung stellt somit keine vollständig neue Software bereit. Vielmehr wird die vorhandene Software genutzt. Eine Software, die bezüglich einer Grundstellung der Rundachsen definierte Eingangsdaten verwendet, ist nichts anderes als eine Software, die die Stellung der Rundachsen überhaupt nicht berücksichtigt. Dadurch, dass die in Schritt d) berech¬ neten Daten den in Schritt b) ermittelten (beziehungsweise ebenfalls berechneten) Daten gegenüberstehen, wird der Um- rechnungsschritt e) ermöglicht. Es wird hierbei gewissermaßen ein „neues" Werkzeug definiert, und zwar wird das reale Werk¬ zeug virtuell in ein abgewandeltes Werkzeug umgerechnet, wo¬ bei das abgewandelte Werkzeug aus Sicht der Grundstellung vorgegeben ist. Mit anderen Worten bewirkt das Drehen um die Rundachsen, was die Eingangsdaten betrifft, eine Änderung des Werkzeugs; also die Geometrie und Position des Werkzeugs än¬ dern sich. Auf diese Weise wird eine Abbildung der Drehung auf die Eingangsdaten ermöglicht, so dass die in Schritt a) bereitgestellte Software, die die Drehung um die Rundachsen nicht kennt, eingesetzt werden kann (Schritt f) ) .
Es wird beispielsweise als Grundstellung die sogenannte Lage 2 (vergleiche FIG. 2) definiert, wobei die hier verwendete Be-
nennung der Lagen die standardisierte Lagenbenennung bei nu¬ merisch gesteuerten Maschinen sein soll.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die Eingangs- daten, insbesondere die auf die Geometrie bezogenen Eingangs¬ daten, eine Länge des Werkzeugs. Diese Länge des Werkzeugs ist eine als Eingangsdatum verwendete Länge. Hierbei wird da¬ von ausgegangen, dass die Schneide abgerundet ist, dass aber als für die Berechnung zu verwendende Schneide eine modell- hafte Schneide ohne Abrundungen zu verwenden ist. Die Länge ist auf die modellhafte Schneide bezogen. Bei der Berechnung der Länge werden entsprechend in Schritt e) Abrundungen der Schneide berücksichtigt, wenn die Schneidenlage in der Bear¬ beitungsstellung von der Schneidenlage in der Grundstellung verschieden ist. Grund hierfür ist, dass die modellhafte
Schneide sich je nach Lage des Werkzeugs ändert, so dass sich auch die durch die modellhafte Schneide definierte Länge zu ändern hat .
Die erfindungsgemäße, für die Drehbearbeitung geeignete Ma¬ schine ist dadurch gekennzeichnet, dass in der Steuereinheit: a) eine Grundsoftware abgespeichert ist, die für eine Maschi¬ ne ohne die erste und zweite Rundachse aus Eingangsdaten, die die Geometrie und die Position eines Werkzeugs vorge- ben, Steuerbefehle erzeugen kann, b) eine Steuersoftware für die Rundachsen abgespeichert ist, c) eine aufgesetzte Software abgespeichert ist, die die Schneidenlage, die Hauptschnittrichtungen, die Freiwinkel und die Halterwinkel für das Werkzeug in beliebigen, durch Drehungen der Rundachsen definierten, Bearbeitungsstellun¬ gen berechnen kann und diese in Eingangsdaten für die Grundsoftware umrechnen kann.
Diese Darstellung zeigt, wie die Steuereinheit arbeiten muss. Die Grundsoftware ist als solche eine im Stand der Technik herkömmliche Software, bei der die Drehungen um die beiden Rundachsen nicht berücksichtigt werden. Auf diese Software aufgesetzt ist eine spezielle Software, die Eingangsdaten für
die Grundsoftware derart zur Verfügung stellt, dass auch bei einer Drehung um die Rundachsen die Bearbeitungsschritte korrekt durchgeführt werden. Zur eigentlichen Drehung für die Rundachsen ist eine Steuersoftware bereitgestellt.
Nachfolgend wird die Erfindung, insbesondere werden die für die Erfindung notwendigen Begrifflichkeiten, näher anhand der Zeichnung erläutert, wobei
FIG 1 schematisch ein Werkzeug an einem Werkstück zeigt, wobei die Drehungen, die durch die beiden Rundachsen ermöglicht sind, erläutert werden,
FIG 2 die Definition von Schneidenlagen und Hauptschnittrichtungen veranschaulicht, FIG 3 die Definition der Begriffe Halterwinkel, Plattenwin¬ kel und Freiwinkel veranschaulicht, FIG 4A bis 4H die Schneidenlage, die Schnittrichtung, den
Halterwinkel und den Freiwinkel für unterschiedliche Drehwinkelkombinationen bei Drehungen um die B- Rundachse und die C-Rundachse veranschaulichen,
FIG 5 die bei der Längenberechnung des Werkzeugs zu berücksichtigende Lageabhängigkeit des Schneidenbezugspunkts veranschaulicht .
Die Erfindung bezieht sich allgemein auf eine Maschine mit der in FIG 1 gezeigten Anordnung: Ein Werkzeug 10 mit einem Schaft 12 und einer Platte 14, die eine Schneide 16 aufweist, bearbeitet ein Werkstück 18. Eine solche Maschine kann eine Drehmaschine sein. Moderne Fräsmaschinen umfassen dieselbe Funktionalität, sind also auch zur Drehbearbeitung geeignet. In der Drehmaschine ist eine erste Rundachse, die sogenannte B-Rundachse bereitgestellt, um die das Werkzeug 10 als Ganzes drehbar ist, also mit seinem Schaft 12. Dargestellt ist in FIG 1 eine Bearbeitungsstellung, in der das Werkzeug um einen Winkel von ß=30° um die B-Rundachse gedreht wurde. Ferner ist eine zweite Rundachse bereitgestellt, eine sogenannte C-Rundachse, die eine Drehung des Werkzeugs um sich selbst ermöglicht. Dargestellt ist eine Bearbeitungsstellung, bei
der die Grundstellung der C-Rundachse eingenommen ist, der Drehwinkel γ=0° ist.
In einer numerisch gesteuerten Maschine werden üblicherweise acht Schneidenlagen definiert. (Gelegentlich gibt es eine neunte Schneidenlage, die aber keiner Bearbeitungsstellung entspricht.) Die acht Schneidenlagen sind in FIG 2 darge¬ stellt im Vergleich zu einem Koordinatensystem des Werkstücks 18. Dargestellt sind die Achsen x und z des Koordinatensys- tems . Bezüglich dieses Koordinatensystems werden auch die
Hauptschnittrichtungen definiert. Hauptschnittrichtungen sind die Richtungen, in die die Schneide 16 beziehungsweise gege¬ benenfalls das ganze Werkzeug 10 bewegt wird. Die in FIG 2 dargestellte Hauptschnittrichtung 1 entspricht einer Bewegung in -x-Richtung, die Hauptschnittrichtung 2 entspricht einer Bewegung in +x-Richtung, die in FIG 2 dargestellte Hauptschnittrichtung 3 entspricht einer Bewegung in -z-Richtung, und die Hauptschnittrichtung 4 entspricht einer Bewegung in +z-Richtung.
Die bei der Erfindung verwendeten weiteren Größen Halterwinkel und Freiwinkel werden nun anhand der FIG 3 erläutert. Dargestellt ist die Werkzeugplatte 14 mit der Schneide 16 in der Schneidenlage 3. Hauptschnittrichtung ist die -z-Rich- tung. Der Halterwinkel ist der Winkel zwischen der Schneide
16, also der Platte 14 und der durch die Hauptschnittrichtung definierten Linie. Der Freiwinkel ist der Winkel zwischen der Platte 14 und der inversen Hauptschnittrichtung, vorliegend also zwischen der Platte 14 und der +z-Achse. Der Plattenwin- kel summiert sich mit dem Halterwinkel und dem Freiwinkel zu 180°. Bei der vorliegenden Erfindung ist in den Patentansprüchen vom Ermitteln von Freiwinkeln und Halterwinkeln die Rede. Hier mitgemeint ist der Fall, dass der Plattenwinkel gemessen wird und nur entweder Halterwinkel oder Freiwinkel ermittelt wird und der jeweils andere Winkel dann automatisch mitdefiniert und berechenbar ist.
Die FIG 4A bis 4H veranschaulichen die vier bei der Erfindung ermittelten Größen, nämlich Lage, Hauptschnittrichtung, Freiwinkel und Halterwinkel für verschiedene Drehwinkel um die B- Rundachse (in FIG 1 Winkel ß) und um die C-Rundachse (in FIG 1 Winkel γ) .
Im Falle, dass der Drehwinkel um beide Rundachsen =0 ist (FIG 4A) erhält man die Schneidenlage 2, die Hauptschnittrichtung 2, einen Halterwinkel von 93° und einen Freiwinkel von 52°.
Im Falle, dass eine Drehung um die B-Rundachse die (^-Stel¬ lung ergibt (beziehungsweise keine Drehung eingeleitet wurde) und eine 180° -Drehung vermittels der C-Rundachse erfolgte (FIG 4B) erhält man die Schneidenlage 3, eine Hauptschnitt- richtung in -x-Richtung, einen Halterwinkel von 93° und einen Freiwinkel von 52°.
FIG 4C veranschaulicht die Situation, dass eine 90°-Drehung vermittels der B-Rundachse eingeleitet wurde und eine 0° -Drehung um die C-Rundachse definiert ist. In diesem Falle erhält man die Schneidenlage 3, die Hauptschnittrichtung -z, einen Halterwinkel von 93° und einen Freiwinkel von 52°.
FIG 4D veranschaulicht den Fall, dass um die B-Rundachse eine Drehung von 90° eingeleitet wurde und um die C-Rundachse ei¬ ne Drehung um 180° eingeleitet wurde. Man erhält dann die Schneidenlage 4, als Hauptschnittrichtung die +z-Richtung, einen Halterwinkel von 93° und einen Freiwinkel von 52°.
FIG 4E veranschaulicht die Situation, dass die B-Rundachse um 30° gedreht wurde und die C-Rundachse in der 0° -Stellung verblieben ist. Man erhält dann die Schneidenlage 7, eine Hauptschnittrichtung +x, einen Halterwinkel von 63° und einen Freiwinkel von 82°.
FIG 4F veranschaulicht den Fall, dass mittels der B-Rundachse eine Drehung um 30° erfolgte und mittels der C-Rundachse ei¬ ne Drehung um 180°. Man erhält die Schneidenlage 3, als
Hauptschnittrichtung die Richtung +x, einen Halterwinkel von 28° und einen Freiwinkel von 117°.
FIG 4G veranschaulicht den Fall, dass mittels der B-Rundachse eine Drehung um 60° erfolgte und die C-Rundachse in der 0°- Stellung verblieb. Man erhält dann die Schneidenlage 3, als Hauptschnittrichtung die -z-Richtung, einen Halterwinkel von 123° und einen Freiwinkel von 22°.
FIG 4H veranschaulicht die Situation, dass um die B-Rundachse eine Drehung um 60° erfolgte und um die C-Rundachse eine Drehung um 180°. Man erhält die Schneidenlage 8, als Haupt¬ schnittrichtung die -z-Richtung, einen Halterwinkel von 78° und einen Freiwinkel von 57°.
Die unter Bezug auf die FIG 4A bis 4H ermittelten Winkelgrö¬ ßen sind grundsätzlich berechenbar, wenn man sie für eine bestimmte Stellung, zum Beispiel die Grundstellung aus FIG 4A (Schneidenlage 2) einmal ermittelt hat. Bei der Erfindung dienen die jeweils vier Größen dazu, ein virtuelles Werkzeug zu berechnen, und zwar aus Sicht des Werkstücks 18. Man kann die Tatsache, dass sich das Werkzeug 10 in verschiedene Stel¬ lungen bewegt, so interpretieren, dass jedes Mal ein „neues" Werkzeug aus einer bestimmten Sicht bereitgestellt wird. Die- se Sicht nimmt zwangsläufig eine Software ein, die für die
Grundstellung von FIG 4A programmiert ist, die anderen Stel¬ lungen entsprechend den FIG 4B bis 4H aber nicht kennt. Man kann mit dieser Software dann weiterarbeiten, wenn man jeweils das Werkzeug umdefiniert. Mit anderen Worten ändern sich die auf das Werkzeug bezogenen Eingangsdaten der Software. Diese können anhand der in den FIG 4A bis 4H gezeigten Größen Schneidenlage, Hauptschnittrichtung, Halterwinkel und Freiwinkel zusammen mit der bekannten Geometrie des Werkzeugs berechnet werden. Die auf die Grundstellung entsprechend FIG 4A bezogene Software kann damit zur Erzeugung von Steuersig¬ nalen für das Werkzeug 10 auch in den Stellungen entsprechend FIG 4B bis 4H dienen.
Bei der Ermittlung der Geometrie des Werkzeugs kann folgendes Detail eine Rolle spielen: Die Schneide 16 ist im allgemeinen abgerundet. Die Berechnungen erfolgen jedoch jeweils so, als handele es sich um eine ideale, nicht abgerundete Schneide. Es wird jeweils ein Schneidenbezugspunkt ermittelt.
FIG 5 zeigt für eine bestimmte Stellung des Werkzeugs in der Schneidenlage 3 den Schneidenbezugspunkt (linker Teil von FIG 5) .
Im mittleren Teil von FIG 5 erfolgte eine leichte Drehung ge¬ genüber dem linken Bildteil von FIG 5, es bleibt aber unverändert bei der Schneidenlage 3. Der im mittleren Bildteil von FIG 5 gezeigte neue Schneidenbezugspunkt (siehe durchgezogene Linie) ist so definiert, dass die virtuelle Kontur, wie sie durch die durchgezogene Linie veranschaulicht ist, gleich ausgerichtet bleibt wie vor der Drehung im linken Bildteil von FIG 5. Der alte Schneidenbezugspunkt dreht sich somit nicht mit, so wie es durch die punktierte Linie angedeutet ist.
Der rechte Bildteil von FIG 5 zeigt nun eine radikale Drehung des Werkzeugs 10 im Vergleich zum linken Bildteil von FIG 5. Hier ist nun die Schneidenlage verändert, es wurde nämlich von der Schneidenlage 3 in die Schneidenlage 8 gedreht. Der Schneidenbezugspunkt wird nun völlig anders definiert, und zwar auf der eigentlichen abgerundeten Kontur (siehe rechter Bildteil von FIG 5), während der alte Schneidenbezugspunkt mit gestrichelter Linie dargestellt ist. Der Ort, wo sich der Schneidenbezugspunkt befindet, ändert sich somit dadurch, dass die Schneidenlage sich ändert. Die Art der Definition ändert sich. Somit ändert sich insbesondere bei Variation der Schneidenlage die virtuelle Länge des Werkzeugs, die bei der Geometriedefinition eine Rolle spielt. Verwendet man, wie o- ben beschrieben, eine Software, die auf den Grundzustand ge¬ mäß FIG 4A zugeschnitten ist und beschreibt das gedrehte Werkzeug aus Sicht dieses Grundzustands als neues Werkzeug
mit geänderter Geometrie, so ist diese Längenveränderung zu berücksichtigen .
Die Erfindung stellt die Möglichkeit bereit, eine für eine Maschine, die zur Drehbearbeitung geeignet ist, aber die kei¬ ne B-Rundachse und keine C-Rundachse aufweist, gedachte Soft¬ ware auch dann zu verwenden, wenn an sich eine Drehung um die B-Rundachse und um die C-Rundachse zu berücksichtigen ist.
Die bisherige Software wird dann als Grundsoftware verwendet, und es wird eine Software auf diese aufgesetzt, welche die Eingangsdaten für die Grundsoftware anpasst. Anstatt ein Werkzeug mit gegebener Geometrie als gedreht anzusehen, ist es somit aus Sicht der Grundsoftware ein anderes Werkzeug. Die Umrechnung der in FIG 4A bis 4H veranschaulichten Daten- schneidenlage, Hauptschnittrichtung, Halterwinkel und Frei¬ winkel in die Eingangsdaten erfolgt durch die aufgesetzte Software .