Description
KOLLEKTOR UND KOLLEKTORANORDNUNG ZUR GEWINNUNG VON WÄRME AUS EINFALLENDER
STRAHLUNG
Die Erfindung betrifft einen Kollektor sowie eine Kollektoranordnung zur Gewinnung von Wärme aus einfallender, vorzugsweise solarer Strahlung.
Stand der Technik
Die Bemühungen um den Einsatz von fossilen Brennstoffen haben zu einer starken Entwicklung alternativer Energiesysteme geführt. Der Solarenergie kommt bei diesen Entwicklungen eine entscheidende Rolle zu. Bei der zur Zeit üblichen Nutzung der Solarenergie haben sich neben der fotovoltaischen Umwandlung der Solarstrahlung in Elektrizität vielen verschiedene Verfahren zur Erzeugung von Wärme für die unterschiedlichsten Anwendungen herauskristallisiert. Die am meisten verbreitete wärmetechnische Anwendung ist die Erzeugung von Niedertemperaturwärme bis etwa 90°C bis 100°C in nicht-konzentrierenden Solarkollektoren. Zwar sind in nicht- konzentrierenden, d. h. nicht-fokussierenden Kollektoren auch höhere Temperaturen bis etwa 150°C erzielbar, jedoch mit einem unangemessen hohen technischen Aufwand. Mit steigendem Temperaturniveau nehmen die Wärmeverluste überproportional zu. Dadurch wird der Wirkungsgrad dieser Kollektoren sehr gering und die Ausbeute der Solarenergie nimmt dramatisch ab.
Da in vielen Anwendungen, zum Beispiel in der solarthermischen Kraftwerkstechnik, wesentlich höhere Temperaturen benötigt werden als sie von nicht- fokussierenden Kollektoren bereitgestellt werden können, wurden in der Vergangenheit konzentrierende, d. h. fokussierende Kollektoren entwickelt. Bei diesen wird die Solarstrahlung mithilfe konzentrierender Reflektoren auf einen Fokuspunkt oder eine in Längsrichtung der Reflektoren ausgedehnte Fokusachse gelenkt. Dabei findet die Umwandlung der Strahlung in Wärme innerhalb eines extrem kleinen Bereiches statt. Die Oberfläche, an der Wärme durch Leitung und Konvektion in die Umgebung verloren gehen kann, wird damit auf einen Bruchteil der Gesamtfläche des Reflektors reduziert. Im gleichen Umfang verringern sich damit auch Wärmeverluste eines konzentrierenden gegenüber einem nicht-konzentrierenden Kollektor.
Konzentrierende Kollektoren zur Erzeugung von Wärme aus Solarenergie werden sehr häufig als Parabolrinnenkollektoren ausgeführt. Die weltweit größte Anwendung findet in Solarfarm-Kraftwerken statt, in denen die Solarwärme zur Erwärmung eines Wärmeträgers (meist Thermoöl) eingesetzt wird.
Der Wärmeträger gibt die an ihn übertragene Solarwärme an einen
Dampfkraftprozess ab. Das dafür notwendige hohe Temperaturniveau erfordert eine hohe Konzentration der Sonnenstrahlen.
Die Parabolrinnenkollektoren bestehen aus einem langgestreckten Reflektor 110, der quer zu seiner Längsrichtung ein parabolisches Profil aufweist, siehe Figur 8. In der Fokusachse des Reflektors ist ein Absorberrohr 120 angeordnet, in dem ein Wärmeträgermedium strömt. Das Wärmeträgermedium nimmt die von dem Rohr absorbierte Wärme auf und transportiert diese zu einer Wärmeverbraucherstelle, zum Beispiel einem thermischen Kraftwerk. Außer einer derartigen kraftwerktechnischen Anwendung werden Parabolrinnenkollektoren auch zur Erzeugung von Heizwärme und von Prozesswärme eingesetzt.
Die Anforderungen an die Konstruktion von Parabolrinnenkollektoren resultieren aus dem physikalischen Prinzip der Konzentration beziehungsweise Fokussierung. So muss die Kontur des Reflektors eine hohe Genauigkeit aufweisen, damit die reflektierten Strahlen auf dem Absaugerohr auftreffen. Bei ungenauer Geometrie verfehlt ein erheblicher Teil der reflektierten Strahlen das Ziel, es kommt zu erheblichen Leistungseinbußen und entsprechenden Wirkungsgradminderungen.
Das Prinzip der Konzentration erfordert weiterhin eine präzise Nachführung der Kollektoren. Die Kollektoren sind dann stets so ausgerichtet, dass ihre Reflektoren immer orthogonal zur Richtung der einfallenden Sonnenstrahlen angeordnet sind.
Die Parabolrinnen werden als langgestreckte Tröge" ausgeführt. Meistens werden diese in mehreren Reihen hintereinander zu einem großen Kollektorfeld zusammengeschaltet. Durch die große Länge der einzelnen Tröge können zusätzliche Verformungen des Reflektors infolge von Torsionskräften auftreten, die ebenfalls zu einer Fehlfokussierung führen würden. Um dem entgegen zu wirken, werden besondere konstruktive Maßnahmen gewählt, die eine Torsion der Parabolrinne verhindern. So findet man bei einigen Bauformen Torsionsrohre" oder aufwendige Stahlgitterkonstruktionen auf der Rückseite der Spiegel, mit deren Hilfe die gesamte Konstruktion, bestehend aus Reflektor und Absorberrohr, gegen eine Verformung durch Torsion oder durch Windkräfte geschützt wird.
Der Kollektor ist zeitweise starkem Wind ausgesetzt. Die Windkräfte machen ebenfalls eine formstabile Konstruktion des Kollektors erforderlich, weil sonst der Reflektor unter dem Einfluss der Windkräfte deformiert und die Fokuslinie von dem Absorberrohr wegdriften würde. Die in Industrieanlagen und in Solarkraftwerken eingesetzten Parabolrinnenkollektoren sind daher durch entsprechend aufwendige Hilfskonstruktionen gegen die Deformation durch Windeinflüsse geschützt. Die aufwendigen Hilfskonstruktionen zur Sicherung der Formstabilität des Reflektors erfordern gegenüber dem Reflektor selber einen hohen Materialaufwand und sind aufgrund dieses Materialaufwandes sowie aufgrund ihrer komplizierten Konstruktion
kostenintensiv in der Herstellung. Sie verteuern deshalb die Herstellung des gesamten Kollektors und insbesondere die Herstellung einer ganzen Solarenergieanlage überproportional stark.
Aufgabe
Ausgehend von dem beschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Reflektoreinrichtung für einen Kollektor oder für Kollektoren in einer Kollektoranordnung bereit zustellen, welche bereits in sich eine so hohe Formstabilität aufweist, dass keine weiteren wesentlichen zusätzlichen Aufwendungen zur Erhöhung der Formstabilität des Reflektors notwendig sind.
Lösung
Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst. Dieser ist dadurch gekennzeichnet, dass die beanspruchte Reflektoreinrichtung eine Vielzahl von Facettenelementen umfasst, welche winkelig so zueinander angeordnet sind, dass die Reflektoreinrichtung ein zickzackförmiges Profil aufweist und dass die Facettenelemente einer ersten Gruppe aus der Vielzahl jeweils eine reflektierende Oberfläche aufweisen und so angeordnet sind, dass sie die auf ihre reflektierenden Oberflächen einfallende Strahlung jeweils über unterschiedliche Fokallängen in den gemeinsamen ersten Fokussierungsbereich der Reflektoreinrichtung reflektieren.
Diese beanspruchte Ausgestaltung der Reflektoreinrichtung mit einer Vielzahl von zickzackförmig angeordneten Facettenelementen bietet den Vorteil einer hohen Eigenstabilität. Aufgrund dieser Eigen- bzw. Formstabilität ist die Reflektoreinrichtung in ihrer Form vorteilhafterweise zumindest weitgehend stabil beziehungsweise resistent gegenüber eventuell angreifenden Wind- oder Torsionskräften, ohne dass sie durch zusätzliche konstruktive Maßnahmen mechanisch verstärkt werden müsste. Die Reflektoreinrichtung ist deshalb sehr preisgünstig in ihrer Herstellung.
Gemäß einem ersten alternativen Ausführungsbeispiel der Reflektoreinrichtung sind die Facettenelemente einer zweiten Gruppe aus der Vielzahl von Facettenelementen jeweils an ihrer der Strahlung zugewandten Oberseite wärmeabsorbierend ausgebildet und weisen an ihrer der einfallenden Strahlung abgewandten Unterseite eine Facettenelement- Absorbereinrichtung auf zum Abtransport der insbesondere an ihrer Oberseite absorbierten Wärme. Auf diese Weise wird vorteilhafterweise eine erste alternative Möglichkeit bereitgestellt, Wärme auch mithilfe der Facettenelemente der zweiten Gruppe, welche die Strahlung nicht in den ersten Fokussierungsbereich fokussieren, zusätzlich nutzbar zu machen.
Eine zweite Alternative zur Nutzbarmachung von Wärme mithilfe der Facettenelemente der zweiten Gruppe beseht darin, jeweils deren der einfallenden Strahlung zugewandten Oberfläche reflektierend auszubilden und so auszurichten, dass
diese Facettenelemente die einfallende Strahlung in einen gemeinsamen zweiten Fokussierungsbereich der Reflektoreinrichtung reflektieren. In diesem zweiten Fokussierungsbereich kann die Wärme dann vorteilhafterweise mithilfe einer dort angeordneten zweiten Absorbereinrichtung genutzt werden.
Alternativ zu der zweiten Absorbereinrichtung kann auch mindestens eine Nebenre- flektoreinrichtung vorgesehen sein, welche die von den Facettenelementen der zweiten Gruppe reflektierte Strahlung vor Erreichen des zweiten Fokussierungsbereiches vorzugsweise in den ersten Fokussierungsbereich umlenkt beziehungsweise reflektiert. Das Vorsehen der Nebenreflektoreinrichtungen kann gegenüber dem Vorsehen der zweiten Absorbereinrichtung in dem zweiten Fokussierungsbereich raumsparend ausgeführt sein.
Zum Erzielen eines hohen Wirkungsgrades ist es vorteilhaft, wenn eine möglichst hohe Konzentration beziehungsweise Fokussierung der Strahlung realisiert werden kann; dazu sind die einzelnen Facettenelemente vorzugsweise parabolisch profiliert. Eine ebene Profilierung der Facettenelemente ist ebenfalls möglich; sie bietet jedoch gegenüber einer parabolischen Profilierung einen verminderten Wirkungsgrad.
In ihren Randbereichen, das heißt außerhalb des facettierten Bereiches kann die Reflektoreinrichtung ein in sich homogenes parabolisches Profil aufweisen, welches vorzugsweise so ausgerichtet ist, dass es die dort einfallenden Strahlen ebenfalls in einen der Fokussierungsbereiche der Reflektoreinrichtung reflektiert. Die erste oder die zweite Absorbereinrichtung in dem ersten oder zweiten Fokussierungsbereich der Reflektoreinrichtung und/oder die Facettenelement- Absorbereinrichtungen auf der Unterseite der Facettenelemente der zweiten Gruppe sind vorzugsweise alle gleichartig aufgebaut. Alle diese Absorbereinrichtungen weisen typischerweise einen Strömungskanal, zum Beispiel in Form eines Rohres, auf, in welchem ein Wärmeträger, zum Beispiel Thermoöl, strömt zum
Aufnehmen und Abtransportieren der aus der Energie der Strahlung gewonnenen beziehungsweise absorbierten Wärme.
Vorteilhafterweise ist die Reflektoreinrichtung mit den Facettenelementen so ausgebildet, dass sie sich in einer Ebene erstreckt. Im Unterschied zu bekannten Parabolrinnenkollektoren hat die erfindungsgemäße Reflektoreinrichtung deshalb einen wesentlich geringeren Raumbedarf, weil eine geringere Gesamthöhe.
Vorteilhafterweise kann die Reflektoreinrichtung mit den Facettenelementen kreisförmig oder alternativ dazu langgestreckt ausgebildet sein, je nach verfügbarem Raumbedarf, beziehungsweise nach gewünschtem Design. Bei kreisförmiger Ausgestaltung der Reflektoreinrichtung ist der erste Fokussierungsbereich naturgemäß im Wesentlichen kugel-beziehungsweise punktförmig, während der zweite Fokussierungsbereich ringförmig ist. Entsprechend sind dann die Facettenelement-
Absorbereinrichtung und/oder die zweite Absorbereinrichtung in dem zweiten Fokussierungsbereich ringförmig und konzentrisch mit der Reflektoreinrichtung ausgebildet. Demgegenüber sind bei langgestreckter Ausführung der Reflektoreinrichtung sowohl dessen erster und zweiter Fokussierungsbereich wie auch die zugehörigen Absorbereinrichtungen ebenfalls langgestreckt, vorzugsweise rohrförmig ausgebildet. Die Reflektoreinrichtung ist vorzugsweise aus Metallblech, zum Beispiel aus Aluminiumblech gebildet. Sie lässt sich dann sehr einfach mithilfe von Metallpressen mit entsprechenden Prägestempeln in hohen Stückzahlen zu geringen Verarbeitungskosten bei gleichzeitig hoher Fertigungsgenauigkeit produzieren.
Die oben genannte Aufgabe der Erfindung wird weiterhin durch eine Kollektoranordnung gemäß Patentanspruch 16 gelöst. Die Vorteile dieser Lösung entsprechen im Wesentlichen den oben mit Bezug auf den beschriebenen Kollektor genannten Vorteilen. Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn insbesondere benachbarte Kollektoren in der Kollektoranordnung zumindest teilweise so angeordnet sind, dass einzelne ihrer jeweiligen Fokussierungsbereiche räumlich überlappen. Es können dann Absorbereinrichtungen eingespart werden, weil dann nur noch eine Absorbereinrichtung für die mehreren überlappenden Fokussierungsbereiche erforderlich ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Kollektors und der Kollektoranordnungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Der Beschreibung sind insgesamt acht Figuren beigefügt, wobei
Figur 1 einen Kollektor gemäß der Erfindung;
Figur 2 ein Diagramm zur Veranschaulichung der Konstruktion des Kollektors;
Figur 3 eine Kollektoranordnung;
Figur 4 ein Diagramm zur Veranschaulichung der Konstruktion der Kollektoranordnung;
Figur 5 eine erste Variante der Kollektoranordnung;
Figur 6 eine zweite Variante der Kollektoranordnung;
Figur 7 die Kollektoranordnung eingebaut in ein Gestell; und
Figur 8 einen konzentrierenden Kollektor gemäß dem Stand der Technik
Figur 9 ein mehrfach wirkender Facettenreflektor mit Sekundärreflektoren
Figur 10 ein mehrfach wirkender Facettenkollektor mit Gehäuse und Rechteck- Absorberrohren sowie mit Wärmeisolierung und ebener Glasabdeckung der Absorberfläche zeigt.
Ausführungsbeispiele
Die Erfindung wird nachfolgend in Form von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die genannten Figuren 1 bis 7 sowie 9 und 10 detailliert beschrieben. In allen Figuren sind gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
In allen Figuren wird stets vorausgesetzt, dass Strahlung, insbesondere Sonnenstrahlung, vorzugsweise vertikal von oben auf die in den Figuren gezeigten Kollektoren einfällt; zur Vereinfachung der Darstellung ist diese einfallende Strahlung jeweils nicht gezeigt.
Figur 1 zeigt ein Beispiel für den Kollektor 100 gemäß der Erfindung. Er dient zur Gewinnung von Wärme aus einfallender Sonneneinstrahlung. Er umfasst eine Reflektoreneinrichtung 110 mit einer Vielzahl von Facettenelementen 110-I-i und 110-II-n, wobei i, n jeweils eine natürliche Zahl repräsentieren. Erfindungsgemäß sind die einzelnen Facettenelemente bei der Reflektoreinrichtung 110 winkelig zueinander angeordnet, so dass sich das in Figur 1 gezeigte Zickzack- beziehungsweise fächerförmige Profil 116 für die Reflektoreinrichtung ergibt. Zur Vereinfachung der weiteren Ausführungen werden die Facettenelemente in eine erste Gruppe I in eine zweite Gruppe II eingeteilt, wobei die Elemente der ersten Gruppe in Figur 1 von links unten nach rechts oben und die Facettenelemente der Gruppe II von links oben nach rechts unten verlaufen. Grundsätzlich kann der Winkel a zwischen den Tangenten zweier benachbarter Facettenelemente in deren Berührungspunkt in einem Winkelbereich < 180° liegen und für die einzelnen Berührungspunkte jeweils unterschiedlich sein. Erfindungsgemäß ist zumindest eine Gruppe von Facettenelementen stets mit einer reflektierenden Oberfläche versehen und innerhalb der Reflektoreneinrichtung jeweils so gegenüber der einfallenden Strahlung angestellt, dass sie die einfallenden Sonnenstrahlen in einen ersten, der ersten Gruppe von Facettenelementen zugeordneten ersten Fokussierungsbereich 130-1, reflektieren. Wie in Figur 1 zu erkennen ist, haben die einzelnen Facettenelemente jeweils einen unterschiedlichen Abstand zu dem ihnen gemeinsam zugeordneten ersten Fokussierungsbereich 130-1 und reflektieren deshalb die einfallenden Sonnenstrahlen jeweils mit unterschiedlichen Fokallängen in diesen ersten Fokussierungsbereich. Der Kollektor 100 weist in dem ersten Fokussierungsbereich 130-1 eine erste Absorbereinrichtung 120-1 auf, welche von der reflektierenden Strahlung erwärmt wird und ausgebildet ist, die absorbierte Wärme an eine Wärmeverbraucherstelle, zum Beispiel ein thermisches Kraftwerk, eine Heizung oder einen Prozess abzuführen.
Zu diesem Zweck ist die Absorbereinrichtung 120-1 typischerweise in Form eines Strömungskanals ausgebildet, in welchem ein Wärmeträger, zum Beispiel Thermoöl, fließt, um die Wärme zu der Verbraucherstelle abzuführen. Der Strömungskanal kann grundsätzlich einen beliebigen Querschnitt haben, wobei sich jedoch Strömungskanäle mit rechteckigem oder dreieckigem Querschnitt aufgrund ihrer gegenüber Strömungskanälen mit rundem Querschnitt größeren Absorberfläche und damit einhergehendem größeren Wirkungsgrad bewährt haben. Dieser mögliche Aufbau der Absorbereinrichtung 120-1 ist in Figur 1 nicht gezeigt.
In Figur 1 ist eine erste Variante des Kollektors 100 gezeigt. Diese erste Variante besteht darin, dass nicht nur die Facettenelemente 110-I-i der ersten Gruppe, sondern auch die Facettenelemente 110-II-n einer zweiten Gruppe II aus der Vielzahl von Facettenelementen der Reflektoreinrichtung 110 mit einer erflektierenden Oberfläche ausgestattet sind. Die Facettenelemente der zweiten Gruppe sind weiterhin innerhalb der Reflektoreinrichtung so ausgerichtet, dass sie die auf sie einfallenden Sonnenstrahlen auf einen zweiten Fokussierungsbereich 130-2 der Reflektoreinrichtung 110 fokussieren. Somit verfügt die in
Figur 1 gezeigte Reflektoreinrichtung über zwei Fokussierungsbereiche 130-1 und 130-2. Auch dem zweiten Fokussierungsbereich 130-2 ist eine zweite Absorbereinrichtung 120-2 zum zusätzlichen Absorbieren der von den Facettenelementen der zweiten Gruppe II reflektierten Strahlung zugeordnet; der Kollektor ist deshalb doppelt wirksam.
Wie weiterhin in Figur 1 zu erkennen ist, beschränken sich die Facettenelemente 110-I-i und 110-II-n auf einen Bereich B. Außerhalb dieses Bereiches B weist die Reflektoreinrichtung 110 vorzugsweise ein homogenes parabolisches Profil 118 auf, welches so ausgerichtet ist, dass es die jeweils einfallende Strahlung ebenfalls in einen der beiden Fokussierungsbereiche 130-1 oder 130-2 fokussiert.
Vorzugsweise sind die mit reflektierender Oberfläche ausgestatteten Facettenelemente 110-I-i und 110-II-n in ihrem Querschnitt parabolisch profiliert, um eine möglichst gute Konzentration beziehungsweise Fokussierung der auf sie einfallenden Sonnenstrahlen in den ersten oder zweiten Fokussierungsbereich 130-1 130-2 zu realisieren; siehe Figur 2. Wenn jedoch die Breite der einzelnen Facettenelemente gegenüber der Gesamtbreite der Reflektoreinrichtung 110 einen sehr kleinen Wert annimmt, dann kann die Ausbildung beziehungsweise Herstellung der Facettenelemente 110-I-n, 110-II-n dahingehend vereinfacht werden, dass die Facettenelemente in ihrem Profil nicht parabolisch, sondern mit einer ebenen Oberfläche ausgebildet sind. Die Fokussierung erfolgt dann etwas ungenauer beziehungsweise unschärfer als bei einer parabolischen Ausbildung der Facettenelemente und bildet dann keine Linie, sondern ein schmales Band der reflektierten Solarstrahlung auf den Absorbereinrichtungen 120-1, 120-2 ab. Um sicher zu stellen, dass das abgebildete Band der Solarstrahlung nicht zu breit ist und der Wirkungsgrad der Kollektors nicht zu schlecht wird, sollte in diesem Fall die Breite der Facettenelemente kleiner als der Durchmesser des Strömungskanals der Absorbereinrichtung sein.
Wie in Figur 1 zu erkennen ist, ist die Reflektoreinrichtung 110 im Wesentlichen in einer Ebene ausgerichtet. Im Unterschied zu Parabolrinnenkollektoren, zeichnet sie sich deshalb durch eine geringe Gesamthöhe und ein daraus resultierendes geringes
Einbauvolumen aus.
Aufgrund der zickzackförmigen Facettierung ist die in Figur 1 gezeigte Reflektoreinrichtung 110 besonders stabil gegen einwirkende Verformungskräfte, ohne dass sie durch zusätzliche aufwendige und kostenintensive konstruktive Maßnahmen abgestützt, beziehungsweise stabilisiert werden müsste. Sie kann sehr effizient, mithilfe von Metallpressen, wenn diese mit entsprechenden Prägestempeln ausgestattet sind, in hohen Stückzahlen zu sehr geringen Verarbeitungskosten bei gleichzeitig hoher Fertigungsgenauigkeit produziert werden.
Die in Figur 1 gezeigte Reflektoreinrichtung ist vorzugsweise lang gestreckt entlang einer Längsachse ausgebildet. Parallel zu dieser Längsachse, in Figur 1 senkrecht zu der Zeichenebene verlaufend aber nicht gezeigt, verlaufen dann die idealerweise als Fokussierungslinien ausgebildeten Fokussierbereiche 130-1, 130-2, die rohrförmig ausgebildeten Strömungskanäle der ersten und zweiten Absorbereinrichtung 120-1, 120-2 sowie die in Form von Bahnen ausgebildeten Facettenelemente 110-I-i, 110-II-n.
Figur 3 zeigt eine Kollektoranordnung, bei der zwei Kollektoren gemäß Figur 1 über einen parabolischen Reflektorabschnitt P miteinander verbunden sind. Der Aufbau und die Funktionsweise der Reflektoranordnung entsprechen im Wesentlichen dem oben unter Bezugnahme auf Figur 1 beschriebenen Aufbau und der Funktionsweise eines einzelnen Kollektors 100. Als Besonderheit bei der Kollektoranordnung 200 gemäß Figur 3 ist lediglich festzustellen, dass die beiden beteiligten Kollektoren 100-1 und 100-11 so miteinander verbinden sind, dass ein Fokussierungsbereich des ersten Kollektors 100-1 mit einem Fokussierungsbereich des zweiten Kollektors 100-11 überlappt. Dies hat den Vorteil, dass zur Absorbierung der Wärme im überlappenden Fokussierungsbereich 130 lediglich nur noch eine Absorbereinrichtung 120 erforderlich ist. Diese wird dann besonders stark erwärmt und dient deshalb zur Absorbierung von Hochtemperaturwärme.
Die in Figur 3 gezeigte Kollektoranordnung 200 kann entweder langgestreckt in die Zeichenebene hinein oder kreisförmig ausgebildet sein. In dem erstgenannten Fall repräsentiert der Fokussierungsbereich eine Fokussierungslinie, beziehungsweise eine Fokussierungsachse, während er bei letztgenanntem Fall kugel- beziehungsweise punktförmig wäre.
Figur 4 veranschaulicht, ähnlich wie Figur 2, die Konstruktion der Reflektoreinrichtung 110 gemäß Figur 3 bei parabolförmiger Ausgestaltung des Querschnitts der Facettenelemente.
Figur 5 zeigt im Wesentlichen die aus Figur 3 bekannte Reflektoreinrichtung 110, allerdings gemäß einer ersten Variante, welche vorsieht, dass die in Figur 3 nicht zur Wärmeabsorption genutzten Facettenelemente der zweiten Gruppe π, nämlich die
Elemente 110-II-n mit n=l-3, hier zusätzlich zur Wärmegewinnung genutzt werden. Dies geschieht bei der in Figur 5 gezeigten Ausgestaltung in der Weise, dass die Facettenelemente 110-II-n auf ihrer der einfallenden Strahlung zugewandten Oberseite O wärmeabsorbierend ausgebildet sind, vorzugsweise dort eine wärmeabsorbierende Schicht aufweisen. Gleichzeitig besitzen sie an ihrer der einfallenden Strahlung abgewandten Unterseite U eine Facettenelement- Absorbereinrichtung 140 zum Abtransport der insbesondere an ihrer Oberseite O absorbierten Wärme. Die Facettenelement- Absorbereinrichtung 140 ist vorzugsweise analog aufgebaut wie die erste und zweite Absorbereinrichtung, erforderlichenfalls jedoch wesentlich kleiner, denn zumindest ihre einzelnen Strömungskanäle müssen auf den Unterseiten U der Facettenelemente 110-II-n Platz finden. Sie Strömungskanäle unter den einzelnen Facettenelementen sind vorzugsweise miteinander verbunden und bilden zusammen die Facettenelement-Absorbereinrichtung 140. Diese wird typischerweise nicht so stark aufgeheizt, wie die erste oder zweite Absorbereinrichtung 120-1,120-2 und dient deshalb im Unterschied zu der ersten und zweiten Absorbereinrichtung zur Gewinnung von Niedertemperaturwärme.
Figur 6 zeigt eine zweite Variante der Kollektoranordnung 200 gemäß Figur 3, auch hier fokussieren die Fokussierungselemente 110-I-i, die die einfallende Strahlung in den ersten Fokussierungsbereich 130-1; dies ist in Figur 6 durch die beiden dünnen durchgezogenen Linien angedeutet, welche vom rechten beziehungsweise linken Rand der Reflektoreinrichtung 110 jeweils zu dem ersten Fokussierungsbereich 130-1 gezogen sind. Im Unterschied zu der ersten Variante gemäß Figur 5, sind hier die Facettenelemente der zweiten Gruppe II nicht mit einer absorbierenden, sondern stattdessen mit einer reflektierenden Schicht auf ihrer Oberseite ausgebildet. Sie reflektieren deshalb die auf sie einfallenden Strahlen zunächst in den rechten und linken Randbereich der Kollektoranordnung 200. Gemäß der zweiten Variante treffen die reflektierenden Strahlen dort auf Nebenreflektoren 112, 114, um von diesen ebenfalls in den ersten Fokussierungsbereich 130-1 der Kollektoranordnung 200 reflektiert beziehungsweise umgelenkt zu werden. Bei kreisförmiger Ausgestaltung der Kollektoranordnung können die beiden Nebenreflektoren 112, 114 einstückig in Form eines umlaufenden Ringes ausgebildet sein. Aufgrund der durch die Nebenreflektoren 112, 114 bewirkten Umlenkung erfolgt eine verstärkte Aufheizung der in dem ersten Fokussierungsbereich 130-1 befindlichen ersten Absorbereinrichtung 120.
Figur 7 zeigt die erfindungsmäßige Kollektoranordnung 200 eingebaut in ein geeignetes Gestell 210. Das Gestell 210 dient zur Aufnahme von beispielsweise zwei Kollektoren 100-1 und 100-11, die jeweils entsprechend dem oben unter Bezugnahme auf Figur 1 beschriebenen Ausführungsbeispiel ausgeführt sind. Die einzelnen Bestandteile der Kollektoren 100-1, 100-11, das heißt ihre jeweiligen Reflektorein-
richtungen 110-1, 110-11 und ihre Absorbereinrichtungen 120-1...-3 sind jeweils innerhalb des Gestells fixiert und im Hinblick auf die optimale Wärmeabsorption geeignet zueinander angeordnet. Insbesondere ist festzustellen, dass in der Mitte des Gestells zwei Fokussierungsbereiche von den beiden Kollektoren 100-1 und 100-11 in dem zentralen Fokussierungsbereich 130-1 überlappen. In allen Fokussierungs- bereichen 130-1...-3 ist jeweils eine geeignete Absorbereinrichtung 120-1...-3 vorgesehen. Oberhalb der Kollektoren 100-1, 100-11 können vorzugsweise senkrecht zu der Ebene, in der sich ihre jeweiligen Reflektoreinrichtungen 110-1, 110-11 erstrecken, jeweils doppelseitig wirkende Reflektoren 180-1, 180-2 angebracht sein zum Reflektieren der von den Reflektoreinrichtungen 100-1, 110-11 reflektierten Strahlung in einen der drei Fokussierungsbereiche 130-1...-3. Das Gehäuse 210 kann entsprechend der Ausführung der Kollektoranordnung kreisförmig oder langgestreckt ausgebildet sein. Vorzugsweise ist es durch eine geeignet zugeschnittene Glasabdeckung abgedeckt. Die Glasabdeckung erhöht zum einen vorteilhafterweise die Wärmeentwicklung innerhalb des Gehäuses und ist zum anderen insbesondere gegenüber den facettierten Reflektoreinrichtungen 110-1 und 110-11 leichter sauber zu halten, wodurch ein hoher Wirkungsgrad einfach aufrecht erhalten werden kann.
Figur 9 zeigt einen doppelt wirkenden Facettenreflektor/-kollektor, der die gesamte Räche der Struktur nutzt, um die Solarstrahlung zu einem Strahlenbündel (195) zu fokussieren. Dazu werden die nicht auf den Primärfokus (130-0) ausgerichteten Streifen des Primärprofils (190-0) des Reflektors/Kollektors ebenfalls mit einem Parabelprofil versehen und so angeordnet, dass sie die auf sie einfallenden Strahlen auf mindestens eine außerhalb des Kollektors befindliche Sekundärfokusachse reflektieren. An den beiden Längsseiten des Kollektors befinden sich Sekundärreflektoren, die entsprechend den Sekundärparabolprofilen (190-1, 190-2), an denen die auf sie auftreffende Strahlung auf das Absorberrohr des (Nachbar-)Kollektors reflektiert wird. Die an den Längsseiten des Kollektors befindlichen Seitenwände bestehen deshalb aus einem reflektionsarmen Material.
Bei der Anordnung von Figur 10 lässt sich die Befestigungsvorrichtung der Absorberrohre an den Kollektor in vorteilhafter Weise in eine stabile, kastenförmige Gesamtkonstruktion des Kollektors kostengünstig integrieren. Die Absorberrohre können als runde Rohre, als Rechteck- oder als Dreieckrohre mit einer größeren, ebenen Absorberfläche ausgeführt und auf den Oberflächenabschnitten, die nicht der auftreffenden Strahlung ausgesetzt sind, mit einer Wärmedämmung ausgestattet werden. Eine Glasabdeckung kann als ebene, langgestreckte Glasscheibe ausgeführt werden. Diese Anordnung ermöglicht es auch eine Nachführung des Kollektors entsprechend dem Sonnenstand zur Erhöhung des Solarertrages vorzunehmen.