Radikalisch homo- oder copolymcrisicrbarc Verbindungen, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung
Die Erfindung betrifft radikalisch homo- oder copolymerisierbare Verbindungen auf Basis bestimmter Dicidolisomerer, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung insbesondere als Zusätze für strahlungshärtbare Kleb- und Beschichtungsstoffe.
Strahlenhärtbare Beschichtungsstoffe haben innerhalb der letzten Jahre zunehmend an Bedeutung gewonnen, da der Gehalt an flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) dieser Systeme gering ist. Die filmbildenden Komponenten sind im Beschichtungsstoff relativ niedermolekular und deshalb niedrigviskos, so dass auf hohe Anteile organischer Lösemittel verzichtet werden kann. Dauerhafte Beschichtungen werden erhalten, indem nach Applikation des Beschichtungsstoffes ein hochmolekulares, polymeres Netzwerk durch z. B. UV-Licht oder Elektronenstrahl-initiierte Vernetzungsreaktionen gebildet wird. Als Folge der Netzwerkbildung kommt es zu einem Volumenschrumpf, der in der Literatur als ein Grund für die teilweise schlechte Haftung von strahlungshärtbaren Beschichtungsstoffen auf unterschiedlichen Substraten angegeben wird [Surface Coatings International Part A, 2003/06, pp. 221-228].
Die Verwendung von Dicidol z. B. als Diolkomponente für ungesättigte Polyester ist bekannt aus z. B. DE 953 117, DE 22 45 110, DE 27 21 989, EP 114 208, EP 934 988, WO 89/07622.
In keiner dieser Veröffentlichungen werden Produkte beschrieben, die durch die direkte Umsetzung von Dicidol mit einer Verbindung erhalten werden, welche mindestens eine ethylenisch ungesättigte Gruppierung und gleichzeitig eine gegenüber Dicidol reaktive Gruppierung aufweist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, eine haftverbessernde Verbindung zu finden, die Eigenschaften von strahlenhärtbaren Kleb- und Beschichtungsstoffen, wie z. B. die Haftung von Beschichtungsstoffen, verbessert und gleichzeitig hohe Härte, verbesserten Glanz der Beschichtung und eine geringe Viskosität des Beschichtungsstoffes aufweist.
Überraschender Weise konnte diese Aufgabe gelöst werden, indem bestimmte
Dicidolgemische der isomeren Verbindungen 3,8-Bis(hydroxymethyl)tricyclo[5.2.1.02'6]- decan, 4,8-Bis(hydroxymethyl)tricyclo[5.2.1.02'6]decan und 5,8-Bis(hydroxymethyl)tricyclo [5.2.1.02'6]decan mit ethylenisch ungesättigten Gruppierungen versehen wurden.
Es hat sich gezeigt, dass derartige Dicidolgemische, die über ethylenisch ungesättigte Gruppierungen verfugen, in Gegenwart geeigneter Verbindungen wie z. B. Photoinitiatoren ggf. in Gegenwart geeigneter Photosensibilisatoren durch z. B. UV-Licht induziert in ein polymeres Netzwerk umgewandelt werden können, das, je nach Art und Anteil der ethylenisch ungesättigter Gruppen, eine hohe bis sehr hohe Härte und Widerstandsfähigkeit besitzt. Als Initiatoren zur Einleitung der Netzwerkbildung können alle in der Literatur bekannten Verbindungen eingesetzt werden, die Radikale bilden, wie z. B. α-Hydroxy und α- Aminoketone, Benzophenone, Phosphine, Peroxide, CC-spaltende oder Azo-Verbindungen. Als Photosensibilisatoren bzw. -Synergisten können alle in der Literatur beschriebenen Verbindungen verwendet werden, insbesondere tert.-Amine.
Gegenstand der Erfindung sind radikalisch homo- oder copolymerisierbare Verbindungen, im Wesentlichen enthaltend das Umsetzungsprodukt
A) eines Dicidolgemisches der isomeren Verbindungen 3,8-Bis(hydroxy- methyl)tricyclo[5.2.1.02'6]decan, 4,8-Bis(hydroxymethyl)tricyclo[5.2.1.02'6]decan und 5,8-Bis(hydroxymethyl)tricyclo[5.2.1.02'6]decan, wobei jedes Isomere zu einem Anteil von 20 bis 40 % in dem Gemisch enthalten sein kann und die Summe der drei Isomeren 90 bis 100 % ergibt, und
B) mindestens einer Verbindung, welche mindestens eine ethylenisch ungesättigte Gruppierung mit gleichzeitig mindestens einer gegenüber A) reaktive Gruppierung aufweist.
Gegenstand der Erfindung sind auch radikalisch homo- oder copolymerisierbare Verbindungen, erhalten durch die Umsetzung A) eines Dicidolgemisches der isomeren Verbindungen 3,8-Bis(hydroxy- methyl)tricyclo[5.2.1.02'6]decan, 4,8-Bis(hydroxymethyl)tricyclo[5.2.1.02'6]decan und 5,8-Bis(hydroxymethyl)tricyclo[5.2.1.02'6]decan, wobei jedes Isomere zu einem Anteil
von 20 bis 40 % in dem Gemisch enthalten sein kann und die Summe der drei Isomeren 90 bis 100 % ergibt, mit
B) mindestens einer Verbindung, welche mindestens eine ethylenisch ungesättigte Gruppierung mit gleichzeitig mindestens einer gegenüber A) reaktive Gruppierung aufweist.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können z. B. in Strahlungshärtenden Beschichtungsstoffen eingesetzt werden und z. B. durch radikalische Polymerisation beständige Beschichtungen bilden. Die relativ geringe Lösungsviskosität der erfindungsgemäßen Verbindungen kann dafür genutzt werden, den Anteil so genannter Reaktiwerdünner, die notwendig sind, um die Viskosität von Beschichtungsstoffen, Klebstoffen, Druckfarben und Tinten, Polituren, Lasuren, Pigmentpasten, Spachtelmassen, Kosmetikartikeln und/oder Dicht- und Dämmstoffen auf einen für die Verarbeitung geeigneten Wert herabzusetzen. Dies wirkt sich dann positiv auf z. B. mechanische Eigenschaften aus. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen ist die hohe Hydrolysebeständigkeit. Beschichtungsstoffe, die eine erfindungsgemäße Verbindung enthalten, zeichnet außerdem eine hohe Haftung, ein hoher Glanz und ein guter Verlauf aus.
Gegenstand der Erfindung ist daher ebenfalls die Verwendung der radikalisch homo- oder copolymerisierbaren Verbindungen, im Wesentlichen enthaltend das Umsetzungsprodukt
A) eines Dicidolgemisches der isomeren Verbindungen 3,8-Bis(hydroxy- methyl)tricyclo[5.2.1.02'6]decan, 4,8-Bis(hydroxymethyl)tricyclo[5.2.1.02'6]decan und 5,8-Bis(hydroxymethyl)tricyclo[5.2.1.02'6]decan, wobei jedes Isomere zu einem Anteil von 20 bis 40 % in dem Gemisch enthalten sein kann und die Summe der drei Isomeren
90 bis 100 % ergibt, und
B) mindestens einer Verbindung, welche mindestens eine ethylenisch ungesättigte Gruppierung mit gleichzeitig mindestens einer gegenüber A) reaktive Gruppierung aufweist, in strahlungsinduziert härtenden Beschichtungsstoffen, Klebstoffen, Laminierungen, Druckfarben und Tinten, Polituren, Lasuren, Pigmentpasten, Spachtelmassen,
Kosmetikartikeln, Verpackungsmaterialien, und/oder Dicht- und Dämmstoffen, insbesondere zur Verbesserung Theologischer Eigenschaften sowie von Haftungseigenschaften, Glanz, Verlauf und Härte.
Gegenstand der Erfindung sind auch Gegenstände, hergestellt und / oder veredelt durch die Verwendung einer erfindungsgemäßen Verbindung.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen, werden insbesondere in Strahlungshärtenden Beschichtungsstoffen, Klebstoffen, Laminierungen, Druckfarben und Tinten, Polituren, Lasuren, Pigmentpasten, Spachtelmassen, Kosmetikartikeln, Verpackungsmaterialien und/oder Dicht- und Dämmstoffen, insbesondere zur Verbesserung Theologischer Eigenschaften sowie von Haftungseigenschaften, Glanz, Verlauf und Härte verwendet. Dabei ergeben sich sehr gute Haftungseigenschaften zu unterschiedlichen Untergründen wie z. B. Metallen, mineralischen Untergründen, Kunststoffen wie z. B. Polyethylen, Polypropylen oder Polycarbonat, Polymethylmethacrylat, ABS, aber auch zu Holz, Papier, Pappe, Leder und Textilien, Glas sowie Keramik.
Darüber hinaus können die erfindungsgemäßen Verbindungen als Monomerbaustein zur Herstellung von Polymeren z. B. via freier radikalischer Polymerisation oder anionischer Polymerisation verwendet werden. Dies war jedoch nicht Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
Im Folgenden werden die erfindungsgemäßen radikalisch homo- oder copolymerisierbaren Verbindungen näher beschrieben.
Als Komponente A) wird erfindungsgemäß ein Dicidolgemisch der isomeren Verbindungen 3,8-Bis(hydroxymethyl)tricyclo[5.2.1.02'6]decan, 4,8-Bis(hydroxymethyl)tricyclo[5.2.1.02'6] decan und 5,8-Bis(hydroxymethyl)tricyclo[5.2.1.02'6]decan eingesetzt, wobei jedes Isomere zu einem Anteil von 20 bis 40 % in dem Gemisch enthalten sein kann und die Summe der drei Isomeren 90 bis 100 %, bevorzugt 95 bis 100 %, ergibt.
Der Isomergehalt des Dicidolgemisches kann qualitativ und quantitativ z. B. durch GC-
Analyse oder quantitativ durch Trennung mittels präparativer GC oder HPLC und anschließender NMR-Spektroskopie bestimmt werden. Alle entsprechenden Isomeren des Dicidols in 9-Stellung sind genau so geeignet, aber auf Grund der Spiegelsymmetrie von den o. g. Isomeren, wie auch die eis- und trans-Isomeren, unter normalen, praxisbezogenen Umständen nicht unterscheidbar.
Außerdem kann das Dicidolgemisch bis zu 10 % weitere Isomere des Dicidols und/oder trimere und/oder höhere isomere Diole des Diels-Alder-Umsetzungsproduktes aus Cyclopentadien enthalten.
Geeignet als Komponente B) sind Maleinsäureanhydrid, (Meth)acrylsäurederivate wie z. B. (Meth)acryloylchlorid, Glycidyl(meth)acrylat, (Meth)acrylsäure und/oder deren niedermolekularen Alkylester und/oder Anhydride allein oder in Mischung.
Darüber hinaus geeignet sind Isocyanate, die über eine ethylenisch ungesättigte Gruppierung verfugen, wie z. B. (Meth)acryloylisocyanat, α,α-Dimethyl-3-isopropenylbenzylisocyanat, (Meth)acrylalkylisocyanat mit Alkylspacern, die über ein bis 12, bevorzugt 2 bis 8, besonders bevorzugt 2 bis 6 Kohlenstoffatome verfugen, wie z. B. (Meth)acrylethylisocyanat, (Meth)acrylbutylisocyanat. Außerdem haben sich als Komponente B) Umsetzungsprodukte aus Amino- bzw. Hydroxyalkyl(meth)acrylaten, deren Alkylspacer über ein bis 12, bevorzugt 2 bis 8, besonders bevorzugt 2 bis 6 Kohlenstoffatome verfügen, und Diisocyanaten wie z. B. Cyclohexandiisocyanat, Methylcyclohexandiisocyanat, Ethylcyclohexandiisocyanat, Propylcyclohexandiisocyanat, Methyldiethylcyclohexandiisocyanat, Phenylendiisocyanat, Toluylendiisocyanat, Bis(isocyanatophenyl)methan, Propandiisocyanat, Butandiisocyanat, Pentandiisocyanat, Hexandiisocyanat, wie Hexamethylendiisocyanat (HDI) oder 1,5- Diisocyanato-2-methylpentan (MPDI), Heptandiisocyanat, Octandiisocyanat,
Nonandiisocyanat, wie l,6-Diisocyanato-2,4,4-trimethylhexan oder l,6-Diisocyanato-2,2,4- trimethylhexan (TMDI), Nonantriisocyanat, wie 4-Isocyanatomethyl-l,8-octandiisocyanat (TIN), Dekandi- und triisoeyanat, Undekandi- und -triisoeyanat, Dodecandi- und - triisoeyanate, Isophorondiisocyanat (IPDI), Dicyclohexylmethan-4,4'-diisocyanat (H12MDI), Isocyanatomethylmethylcyclohexylisocyanat, 2,5(2,6)-Bis(isocyanato- methyl)bicyclo[2.2.1]heptan (NBDI), 1,3-Bis(isocyanatomethyl)cyclohexan (1,3-H6-XDI)
oder 1,4-Bis(isocyanatomethyl)cyclohexan (1,4-H6-XDI) allein oder in Mischung als vorteilhaft erwiesen. Als Beispiele seien die Umsetzungsprodukte im molaren Verhältnis von 1 : 1 von Hydroxyethylacrylat und/oder Hydroxyethylmethacrylat mit Isophorondiisocyanat und/oder H12MDI und/oder HDI genannt.
Eine andere bevorzugte Klasse von Polyisocyanaten sind die durch Trimerisierung, Allophanatisierung, Biuretisierung und/oder Urethanisierung der einfachen Diisocyanate hergestellten Verbindungen mit mehr als zwei Isocyanatgruppen pro Molekül, beispielsweise die Umsetzungsprodukte dieser einfachen Diisocyanate, wie beispielsweise IPDI, HDI und/oder HMDI mit mehrwertigen Alkoholen (z. B. Glycerin, Trimethylolpropan, Pentaerythrit) bzw. mehrwertigen Polyaminen oder die Triisocyanurate, die durch Trimerisierung der einfachen Diisocyanate, wie beispielsweise IPDI, HDI und H12MDI, erhältlich sind.
In Abhängigkeit des Verhältnisses der Komponenten A) und B) zueinander und der Art der Komponente B) werden Verbindungen erhalten, die gering bis hoch funktionell sind. Durch die Wahl der Edukte ist auch die Einstellung der späteren Härte des vernetzten Films möglich. Wird z. B. die Komponente A) mit α,α-Dimethyl-3-isopropenylbenzylisocyanat im molaren Verhältnis 1 : 2 umgesetzt, werden Produkte höherer Härte erhalten als durch die Verwendung von (Meth)acrylethylisocyanat und/oder Hydroxyethylacrylat- Hexamethylendiisocyanat-Addukten; die Flexibilität ist allerdings dann geringer. Auch hat sich gezeigt, dass die Reaktivität von sterisch wenig gehinderten ethylenisch ungesättigten Verbindungen - wie z. B. von Addukten aus Hydroxyethylacrylat und Hexamethylendiisocyanat - höher ist als bei solchen, die sterisch gehindert sind wie z. B. α,α-Dimethyl-3-isopropenylbenzylisocyanat.
Die der Erfindung zugrunde liegenden Verbindungen werden durch Umsetzung der Komponente A) mit der Komponente B) in der Schmelze oder in Lösung eines geeigneten, organischen Lösemittels C), das in der Regel nach der Herstellung destillativ abgetrennt werden kann, erhalten.
Als geeignete Hilfslösemittel C) werden niedrigsiedende inerte Lösemittel eingesetzt, die
einen Siedepunkt bei Atmosphärendruck unterhalb 100 °C besitzen und sich daher gewünschtenfalls durch Destillation leicht bis auf einen Restgehalt von kleiner 2 Gew.-% und insbesondere von kleiner 0,5 Gew.-% bezogen auf das fertige Produkt abtrennen und wiederverwenden lassen. Geeignete Lösemittel dieser Art sind z. B. Aceton, Ethylacetat, Methylethylketon oder Tetrahydroiuran. Grundsätzlich geeignet sind auch höhersiedende Lösemittel wie z. B. Xylol, Butylacetat und N-Methylpyrrolidon, die dann im Produkt verbleiben.
In Abhängigkeit der Art der Komponente B) ist es aber auch möglich, als Komponente C) reaktive Lösemittel, die ebenfalls durch z. B. radikalische Polymerisation zu Polymerfilmen umgesetzt werden können, so genannte reaktive Lösemittel oder Reaktiwerdünner, zu verwenden, in Mengen von 5 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 70 Gew.-% bezogen auf das
Umsetzungsprodukt aus A) und B). Während der Herstellung der erfindungsgemäßen
Produkte aus A) und B) wird eine Reaktion mit C) allerdings ausgeschlossen, so dass die Reaktiwerdünner zunächst nur als Lösemittel dienen.
Bevorzugte reaktive Lösemittel (Reaktionsverdünner) als Komponente C) sind Acrylsäure und/oder Methacrylsäure, C1-C40-Alkylester und/oder Cycloalkylester der Methacrylsäure und/oder Acrylsäure, Glycidylmethacrylat, Glycidylacrylat, 1,2-Epoxybutylacrylat, 1,2- Epoxybutylmethacrylat, 2,3-Epoxycyclopentylacrylat, 2,3-Epoxycyclopentylmethacrylat sowie die analogen Amide, wobei auch Styrol und/oder dessen Derivate in untergeordnetem Maße zugegen sein können.
Besonders bevorzugt sind Phenoxyethylacrylat, Ethoxyethoxyethylacrylat, Isodecylacrylat und Isobornylacrylat.
Eine weitere bevorzugte Klasse von strahlungsreaktiven Lösemitteln (Reaktionsverdünner) C) sind Di- Tri- und/oder Tetraacrylate und deren Methacrylanaloga, die sich formal aus den Umsetzungsprodukten von Acrylsäure bzw. Methacrylsäure und einer Alkoholkomponente unter Wasserabspaltung ergeben. Als dafür gebräuchliche Alkoholkomponente werden z. B. Ethylenglykol, 1,2-, 1,3-Propandiol, Diethylen-, Di- und Tripropylen-, Triethylen-, thylenglykol, 1,2-, 1,4-Butandiol, 1,3-Butylethylpropandiol, 1,3-Methylpropandiol, 1,5-
Pentandiol, Bis-(l,4-hydroxymethyl)cyclohexan (Cyclohexandimethanol), Glycerin, Hexandiol, Neopentylglykol, Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Bisphenol A, B, C, F, Norbornylenglykol, 1,4-Benzyldimethanol, -ethanol, 2,4-Dimethyl-2-ethylhexan- 1,3-diol, 1,4- und 2,3-Butylenglykol, Di-ß-hydroxyethylbutandiol, 1,5-Pentandiol, 1,6- Hexandiol, 1,8-Octandiol, Decandiol, Dodecandiol, Neopentylglykol, Cyclohexandiol, Trimethylolpropan, 2,2-Bis-(4-hydroxycyclohexyl)propan, 2,2-Bis- [4-(ß- hydroxyethoxy)phenyl]propan, 2-Methylpropandiol- 1 ,3, 2-Methylpentandiol- 1,5,
2,2,4(2,4,4)-Trimethylhexandiol-l,6, Hexantriol- 1,2,6, Butantriol- 1,2,4, Tris-(ß- hydroxyethyl)isocyanurat, Mannit, Sorbit, Polypropylenglykole, Polybutylenglykole, Xylylenglykol oder Hydroxypivalinsäureneopentylglykolester, allein oder in Mischungen, eingesetzt.
Besonders bevorzugt als Komponente C) sind jedoch Dipropylenglykoldiacrylat (DPGDA), Tripropylenglykoldiacrylat (TPGDA), Hexandioldiacrylat (HDDA), Trimethylolpropan- triacrylat, allein oder in Mischung.
Im Allgemeinen können aber alle in der Literatur für strahlungshärtbare Lacke als geeignet genannte Reaktiwerdünner als Komponente C) eingesetzt werden.
Außerdem können auch Hilfs- und Zusatzstoffe ausgewählt aus Inhibitoren, grenzflächenaktiven Substanzen, Sauerstoff- und / oder Radikalfängern, Katalysatoren, Lichtschutzmitteln, Farbaufhellern, Photosensibilisatoren und -initiatoren, Additiven zur Beeinflussung Theologischer Eigenschaften wie z.B. Thixotropiermitteln und / oder Eindickungsmitteln, Verlaufmitteln, Hautverhinderungsmitteln, Weichmachern, Entschäumern, Antistatika, Gleitmitteln, Netz- und Dispergiermitteln, Konservierungsmitteln wie z.B. auch Fungiziden und / oder Bioziden, thermoplastischen Additiven, Farbstoffen, Pigmenten, Mattierungsmitteln, Brandschutzausrüstungen, internen Trennmitteln, Füllstoffen und / oder Treibmitteln enthalten sein.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung von radikalisch homo- oder copolymerisierbaren Verbindungen, erhalten durch die Umsetzung A) eines Dicidolgemisches der isomeren Verbindungen 3,8-Bis(hydroxy-
methyl)tricyclo[5.2.1.02'6]decan, 4,8-Bis(hydroxymethyl)tricyclo[5.2.1.02'6]decan und
5,8-Bis(hydroxymethyl)tricyclo[5.2.1.02'6]decan, wobei jedes Isomere zu einem Anteil von 20 bis 40 % in dem Gemisch enthalten sein kann und die Summe der drei Isomeren
90 bis 100 % ergibt, mit
B) mindestens einer Verbindung, welche mindestens eine ethylenisch ungesättigte
Gruppierung mit gleichzeitig mindestens einer gegenüber A) reaktive Gruppierung aufweist, bei Temperaturen von 30 bis 180 °C.
Die Herstellung der erfindungszugrundeliegenden Verbindungen erfolgt in der Schmelze oder in Lösung eines geeigneten, organischen nicht reaktiven Lösemittels für die Komponenten A), gegebenenfalls in Anwesenheit eines Katalysators.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Herstellung wird zu der Lösung oder Schmelze der Komponenten A) die Komponente B), gegebenenfalls in Anwesenheit eines geeigneten Katalysators gegeben.
Je nach Reaktivität der Komponente B) wird die Temperatur der Umsetzung gewählt. Bei Verwendung von Isocyanaten als Komponente B) haben sich Temperaturen zwischen 30 und 150 °C, bevorzugt zwischen 50 und 140 °C bewährt.
Das gegebenenfalls enthaltene nicht reaktive Lösemittel C) kann falls gewünscht nach beendeter Reaktion abgetrennt werden, wobei dann in der Regel ein Feststoff des erfindungsgemäßen Produktes erhalten wird.
Das gegebenenfalls enthaltene reaktive Lösemittel C) wird in Mengen von 5 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 70 Gew.-% bezogen auf das Umsetzungsprodukt aus A) und B) eingesetzt und verbleibt nach beendeter Reaktion im Produkt.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, 1 mol der Komponente A) mit 0,2 bis 3 mol, bevorzugt 0,5 bis 3 mol, besonders 0,75 bis 2,5 mol der ungesättigten Verbindung (Komponente B) zur
Reaktion zu bringen.
In Gegenwart geeigneter Photoinitiatoren, gegebenenfalls in Anwesenheit geeigneter Photosensibilisatoren, lassen sich diese Verbindungen durch Bestrahlung in unlösliche Polymere überführen.
Die folgenden Beispiele sollen die gemachte Erfindung weiter erläutern aber nicht ihren Anwendungsbereich beschränken:
Als Ausgangskomponente diente ein Dicidolgemisch im Isomerverhältnis von annähernd 1 : 1 : 1 .
Beispiel 1
Die Synthese erfolgt, indem 0,5 mol Dicidol mit 1,0 mol eines Umsetzungsproduktes aus IPDI und Hydroxyethylacrylat im Verhältnis 1:1 in Anwesenheit von 0,2 % (auf
Hydroxyethylacrylat) 2,6-Bis(tert-butyl)-4-methylphenol (Ralox BHT, Degussa AG) und
0,1 % Dibutylzinndilaurat (auf IPDI) 50%ig in Tripropylenglykoldiacrylat in einem
Dreihalskolben mit Rührer, Rückflusskühler und Thermoiühler in Stickstoffatmosphäre solange bei 50°C zur Reaktion gebracht werden, bis eine NCO-Zahl von kleiner 0,1 erreicht ist. Es wird eine helle, klare Lösung mit einer dynamischen Viskosität von ca. 3000 mPa-s und einer Farbzahl nach Hazen von 30 erhalten.
Zur Abschätzung des anwendungstechnischen Leistungsprofils diente als Basisharz (UV 20) ein Addukt aus Trimethylolpropan, Isophorondiisocyanat, Terathane 650 sowie Hydroxyethylacrylat, 70%ig gelöst in TPGDA, Viskosität 23 °C = 20,9 Pas.
Die Harzlösungen A und B wurden mit Darocur 1173 (Ciba Specialty Chemicals, 1,5 % bez.
auf Festharz) versehen, mit einem Rakel auf eine Glasplatte sowie auf Bonderbleche aufgetragen. Dann wurden die Filme mittels UV-Licht (Quecksilber-Mitteldruck-Lampe, 70 W / optischer Filter 350 nm) ca. 16 sec. lang ausgehärtet. Die zuvor löslichen Filme sind nicht mehr löslich in Methylethylketon.
Eigenschaften der Bcschichtungcn
Gitterschnittprüfung auf unterschiedlichen Substraten
0 = keine Enthaftung; 5 = vollständiger Haftungsverlust
ABS: (Acrylnitril-Butydien-Styrol)-Terpolymer
ET: Erichsentiefung HK: Pendelhärte nach König
PC: Polycarbonat
PE: Polyethylen
Peugeot-Test: Prüfung auf Superbenzinbeständigkeit
PP: Polypropylen PS: Polystyrol
SD: Schichtdicke