Nanostrukturträger, Verfahren zu dessen Herstellung sowie dessen Verwendung
Die Erfindung betrifft einen Nanostrukturträger, ein Verfahren zu dessen Herstellung sowie dessen Verwen¬ dung. Die so hergestellten Nanostrukturträger besit¬ zen Nanoröhren, Nanodrähte oder Nanostege, deren Ach¬ sen lateral, d.h. parallel zur Substratoberfläche liegen, wobei die Achsrichtungen für unterschiedliche Substrat-Flächenelemente gleich oder unterschiedlich definiert sein können. Solche NanoStrukturen werden für die Weiterentwicklung der Mikroelektronik zur Na- noelektronik sowie für sensorische bzw. analytische Zwecke und als Werkzeuge in der Nano-Biotechnologie verwendet.
Im Stand der Technik sind sehr dünne Röhren und Dräh¬ te mit Durchmessern von einigen 10 bis 100 nm auf Substraten bekannt. So lehrt W.S.Shi et al . Chemical Physics Letters 345 (2001) , S. 377 bis 380 derartige
Röhren, deren Achsen unregelmäßig in alle Richtungen ausgerichtet sind.
Aus K. Nielsen et al . , Matt. Res. Soc. Symp. Proc. Vol. 705 (2003), S. Y 9.3.1 bis Y 9.3.6 sind Na- nostrukturen bekannt, die senkrecht zur Substratober¬ fläche mit einer regelmäßigen Verteilung angeordnet sind.
Unter den Herstellungstechniken sind elektrochemische Verfahren, z.B. durch anodische Oxidation, zur Her¬ stellung von senkrechten und regelmäßig verteilten Poren in Form von senkrechten Nanoröhren bekannt . Die Anordnung der Poren ergibt sich dabei durch Selbstor- ganisation. Es können hierbei Porenlängen von 0,2 bis 200 μm und Porenabstände und Porendurchmesser von 50 bis 500 nm erzeugt werden (K. Nielsch et al. , Adv. Matr. 2000, 12, Nr. 8, S. 582 bis 586) .
Mit diesem Stand der Technik ist jedoch der Nachteil verbunden, dass Nanoröhren und Nanodrähte nicht late¬ ral in dünnen Schichten und mit unterschiedlich defi¬ nierten Winkeln in unterschiedlichen Substratflächen¬ elementen hergestellt werden können. Somit existiert bislang keine Technologie, die das Potential für eine Massenproduktion und Parallelfertigung für die Nano- elektronik, für sensorische bzw. analytische Zwecke oder für Werkzeuge der Nano-Biotechnologie bietet.
Ausgehend hiervon war es Aufgabe der vorliegenden Er¬ findung, Nanostrukturträger bereit zu stellen, die den Einsatz in der Nanoelektronik, für sensorische oder analytische Zwecke sowie für Werkzeuge der Nano- Biotechnologie erlauben. Diese sollen einfach und kostengünstig herstellbar sein, sodass sie der Mas¬ senproduktion zugänglich sind.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren zur Herstel¬ lung eines Nanostrukturträgers mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch den Nanostrukturträger mit den Merkmalen des Anspruchs 27 gelöst. Die weiteren abhängigen Ansprüche zeigen vorteilhafte Weiterbil¬ dungen auf. In den Ansprüchen 36 bis 41 werden Ver¬ wendungen der erfindungsgemäßen Nanostrukturträger beschrieben.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Herstellung eines Nanostrukturträgers bereitgestellt, das auf folgenden Ablauf beruht:
a) Eine Oberfläche eines Substrats wird zumindest bereichsweise mit einer Beschichtung aus einem nanoporös strukturierbaren Material versehen, wobei b) die Beschichtung an mindestens zwei weiteren Oberflächen unbedeckt bleibt. c) Anschließend erfolgt eine elektrochemische Oxi- dation unter Ausbildung von zur Substratoberflä¬ che lateral angeordneten, selbst organisierten nanoporösen Strukturen, die zu mindestens einer der weiteren Oberflächen der Beschichtung paral¬ lel sind.
Unter Oberflächen ist erfindungsgemäß sowohl die vom Substrat abgewandte Oberfläche der Beschichtung, als auch die Seiten- bzw. Randflächen der Beschichtung zu verstehen.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen ins¬ besondere darin, dass laterale Nanostrukturen in dün- nen Schichten auf Substraten so hergestellt werden können, dass ihre Achsen parallel zur Substratober-
fläche liegen und ihre Ausrichtungen für unterschied¬ liche Substrat-Flächenelemente gleich oder unter¬ schiedlich definiert sind. Es besteht dabei die Frei¬ heit, Nanostrukturen in dünnen Schichten so herzu- stellen, dass diese Schichten entweder an ihrer Ober¬ fläche unbedeckt bleiben oder mit einer Abdeckschicht bedeckt sind. Diese Wahlmöglichkeit ist darum sehr vorteilhaft, weil die Entfernung von Abdeckschichten, die sich auf sehr dünnen nanostrukturierten Schichten befinden - je nach Material - technologisch sehr schwierig sein kann. Damit wird es zum ersten Mal er¬ möglicht, solche Nanostrukturträger für eine Weiter¬ entwicklung der Mikroelektronik zur Nanoelektronik, für sensorische bzw. analytische Zwecke und als Werk- zeug der Nano-Biotechnologie herzustellen und einzu¬ setzen.
Geeignete nanoporöse Strukturen sind beispielsweise Nanoröhren, Nanostege und Nanodrähte.
Die Schichtdicke der Beschichtung aus einem nanoporös strukturierbaren Material kann im Bereich einer Mono- lage gewählt werden, wodurch Monolagen von Nanoröhren erzeugt werden können.
Das nanoporös strukturierbare Material, bspw. aus Aluminium, kann z.B. durch Aufdampfung im Vakuum oder durch einen Sputterprozess aufgebracht und anschlie¬ ßend in seiner Struktur günstig für die elektrochemi- sehe Oxidation vorbereitet werden. Hierzu kann eine
Temperung unter Stickstoffatmosphäre bei Temperaturen von z.B. 500 0C durchgeführt werden. Dabei wachsen die zunächst kleinen Kristallite auf Größen im mm-Bereich an. Vor der Oxidation kann die freiliegen- de Fläche des zu strukturierenden Materials nach dem Stand der Technik z.B. nasschemisch, elektrochemisch
oder im Plasma gereinigt sowie auch elektropoliert werden. Das Material der nanoporδs strukturierbaren Schicht wird als Anode kontaktiert. Als Kathodenmate¬ rial können dienen: Pt, Ag, Ag/AgCl, Pb. Als Elektro- lyte können z.B. Oxalsäure, Schwefelsäure und Phos¬ phorsäure eingesetzt werden. Die Oxidation kann bei elektrischen Spannungen zwischen 10 V und 200 V durchgeführt werden: z.B. 25 V bei Schwefelsäure, 40 V bei Oxalsäure, 195 V bei Phosphorsäure. Die Tem- peratur des Elektrolyten kann bei 25 0C liegen. Für eine langsame Prozessführung sind geringere Tempera¬ turen von 0 bis 5 0C geeignet.
Als nanoporös strukturierbares Material werden solche Materialien ausgewählt, die elektrochemisch oxidier- bar sind, wie Aluminium, Titan, Silicium u.a.
Das Substrat besteht vorzugsweise aus einem elek¬ trisch isolierenden Material oder einem Material mit einem höheren spezifischen Widerstand als dem spezi¬ fischen Widerstand des Beschichtungsmaterials, d.h. des nanoporδs strukturierbaren Materials. Besonders bevorzugt ist das Substrat ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Glas, Keramik und Kunststoff. Besteht das Substrat aus einem anderen Material, z.B. einem
Metall oder einem Halbleiter wie Silizium, so kann es durch Abdeckung mit einem Material, das die genannten Kriterien für das Substrat erfüllt, versehen werden. Vorzugsweise sind dies z.B. auf Silizium-Substraten Isolationsschichten aus Siliziumdioxid, Siliziumnit¬ rid, Aluminiumoxid u.a.
Die Ausrichtung der NanoStrukturen wird durch die Wahl der Randkonturen der Beschichtung bestimmt . Da- mit werden auch die Achsrichtungen der Nanostrukturen durch die Randbedingungen bei der elektrochemischen
Oxidation definiert. So liegen die Achsen senkrecht zu mindestens einer der zur Substratoberfläche senk¬ rechten Oberflächen der unbedeckten Beschichtung aus nanoporös strukturierbarem Material und parallel zur Substratoberfläche. Weitere Randbedingungen ergeben sich aus der Kontur der zu strukturierenden Schicht, der Art des Substrats, z.B. einem elektrisch nicht leitenden Substrat oder gegebenenfalls einem ab¬ schnittsweise elektrisch leitenden Substrat, und aus der Form der Substratoberfläche und der Abdeckschicht sowie dem Schichtdickenverlauf.
Eine bevorzugte Variante sieht vor, dass eine Be¬ schichtung mit mindestens zwei zueinander parallelen Randkonturen gewählt wird, so dass die Ausrichtung der nanoporösen Strukturen in der Beschichtung paral¬ lel zu diesen Randstrukturen erfolgt. Eine zweite be¬ vorzugte Variante sieht eine Beschichtung mit mindes¬ tens zwei zueinander konvergierenden oder divergie- renden Randstrukturen vor, wodurch eine Ausrichtung der nanoporösen Strukturen in der Beschichtung in konvergierender oder divergierender Form möglich wird. Eine dritte Variante sieht vor, dass die Be¬ schichtung eine zumindest bereichsweise rundere Struktur aufweist, was eine konvergierende Ausrich¬ tung der nanoporösen Strukturen in der Beschichtung zur Folge hat.
Hinsichtlich der Erzeugung der Randkonturen der Be- Schichtung sind alle aus dem Stand der Technik be¬ kannten Methoden geeignet. Hierzu zählen beispiels¬ weise eine lithographische Strukturierung der Be¬ schichtung oder die Möglichkeit, die Randkontur durch eine seitliche Maskierungsschicht vorzugeben. Die Maskierungsschicht kann dabei vorzugsweise aus einem Photoresist oder einem elektrisch isolierenden Mate-
rial sein, wie z.B. SiO2 oder Al2O3.
Die Haft- und Kσntakteigenschaften zwischen dem Sub¬ strat und der Beschichtung aus dem nanoporös struktu- rierbaren Material können bevorzugt durch Temperpro¬ zesse gezielt eingestellt werden.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden auf den lateral angeordneten, selbst organisierten nanoporδsen Struk¬ turen durch Wiederholung der Schritte a) bis c) wei¬ tere nanoporöse Strukturen erzeugt. Hierdurch können zwei übereinander liegende Schichten von Nanostruktu- ren, die z.B. senkrecht zueinander angeordnet sind, erzeugt werden. Gleichzeitig ist es auch möglich, dass zwischen diesen Nanostrukturschichten eine zu¬ sätzliche Zwischenschicht angeordnet ist. Es handelt sich hierbei um typische Anordnungen, wie sie z.B. in der Nanoelektronik für Speicheranordnungen Verwendung finden.
Zur Herstellung von Nanodrähten können die Nanoröhren mit einem Metall, einem Polymer, einer metallhaltigen anorganischen Verbindung oder deren Gemischen gefüllt werden, wobei dann im Anschluss die Nanoröhren unter Zurückbleiben der Nanodrähte chemisch, z.B. durch Ät¬ zen, zerstört werden. Alternativ lassen sich Nano¬ drähte dadurch herstellen, dass Nanostege z.B. nach Beschichtung mit einem Metall oder einem anderen Ma- terial entfernt werden (LIFT-OFF-Verfahren) . Das zwi¬ schen den Nanostegen zurückbleibende Material bildet dann die Nanodrähte.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfin- dungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die unbedeck¬ ten Oberflächen der Beschichtung mit einer leicht zu
entfernenden Substanz zur Vermeidung des Kontakts dieser Flächen mit dem Elektrolyten versehen werden. Hierzu zählen vorzugsweise Fett, Silikon oder andere leicht von der Beschichtung zu entfernende Substan- zen.
Eine weitere Variante des erfindungsgemäßen Verfah¬ rens sieht vor, dass im Anschluss an Schritt a) auf der Beschichtung eine Abdeckschicht auf der Beschich- tung aufgebracht wird.
Dann ist es möglich, im Anschluss an Schritt c) diese Abdeckschicht zu entfernen. Wird hierbei eine Schichtdicke der Beschichtung aus dem nanoporös strukturierbaren Material im Bereich einer Monolage gewählt, so bleiben nach Entfernung der Abdeckschicht die Seitenwände der Nanoröhren als Nanostege zurück.
Erfindungsgemäß wird ebenso ein Nanostrukturträger aus einem Substrat und mindestens einer Schicht be¬ reitgestellt, wobei die Schicht aus lateral zur Sub¬ stratoberfläche ausgerichteten, selbst organisierten nanoporösen Strukturen aufgebaut ist . Diese Na¬ nostrukturträger sind nach dem zuvor beschriebenen Verfahren herstellbar.
Vorzugsweise weisen die Nanoröhren einen Innendurch¬ messer im Bereich von 10 nm bis 1 μm, besonders be¬ vorzugt von 10 nm bis 500 nm auf.
Im Falle von Nanodrähten weisen diese bevorzugt einen Außendurchmesser im Bereich von 10 nm bis 1 μm, be¬ sonders bevorzugt von 10 nm bis 500 nm auf.
Wird die Beschichtung aus dem nanoporös strukturier¬ baren Material wie oben beschrieben mit einer
Schichtdicke im Bereich einer Nanolage aufgetragen, so weisen die nach Entfernung der Abdeckschicht verbleibenden Nanostege bevorzugt eine Steghöhe im Bereich von 10 nm bis 1 μm, vorzugsweise 10 nm bis 500 nm auf.
Die Länge der nanoporösen Strukturen ist beliebig wählbar. Bevorzugt beträgt die Länge derartiger Strukturen jedoch 100 nm bis 10 mm.
Das nanoporös strukturierbare Material ist vorzugs¬ weise ausgewählt aus der Gruppe, die elektrochemisch oxidierbar ist, wie z.B. Aluminium, Titan, Silizium, u.a.
Die Ausrichtung der einzelnen Nanostrukturen zueinan¬ der kann durch entsprechende Wahl der oben beschrie¬ benen Randbedingungen vor der elektrochemischen Oxi- dation durch Wahl der Schichtkonturen sowie der frei- liegenden Oberflächen festgelegt werden. Bevorzugt sind hierbei die einzelnen Nanostrukturen zueinander parallel, konvergierend oder gekrümmt ausgerichtet.
Weiterhin ist es bevorzugt, dass der Nanostrukturträ- ger neben einer ersten Schicht nanoporδser Strukturen mindestens eine weitere Schicht nanoporöser Struktu¬ ren aufweist. Die nanoporösen Strukturen der ersten Schicht können z.B. zu den nanoporösen Strukturen der weiteren Schichten nicht parallel angeordnet sein, wobei die nanoporösen Strukturen der weiteren Schich¬ ten ebenfalls zur Substratoberfläche lateral ausge¬ richtet sind.
Verwendung finden die erfindungsgemäßen Nanostruk- turträger als Funktionselement in der Nanoelektronik, hierbei insbesondere als Träger für Leiterbahnen.
Eine weitere Verwendung der Nanostrukturträger be¬ trifft Funktionselemente für sensorische oder analy¬ tische Zwecke, z.B. als Kapillarstrukturen. Ebenso können die erfindungsgemäßen Nanostrukturträger als Werkzeuge in der Nano-Biotechnologie verwendet wer¬ den. Hierbei bietet sich beispielsweise die Verwen¬ dung als Struktur zur elektrischen Kontaktierung von Biomaterialien an. Weiterhin können die erfindungsge¬ mäßen Nanostrukturen als Maskierungsstrukturen, ins- besondere in Lithographie- oder Lift-off-Prozessen eingesetzt werden. Dies ermöglicht insbesondere die Herstellung von Nanodots. Ebenso ist es möglich, sol¬ che Nanostrukturträger für die Herstellung von photo¬ nischen Kristallen oder Mikroreaktoren für die Mikro- reaktionstechnik einzusetzen.
Anhand der nachfolgenden Figuren soll der erfindungs¬ gemäße Gegenstand beispielhaft näher erläutert wer¬ den, ohne diesen auf die Breite der hier gezeigten Ausführungsformen zu beschränken.
Fig. 1 zeigt anhand einer schematischen Darstellung die Herstellung der erfindungsgemäßen Nanostruk¬ turträger.
Fig. 2 zeigt Schichten unterschiedlicher Kontur beim Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 3 zeigt weitere Beispiele von beim Verfahren verwendeten Schichten.
Fig. 4 zeigt schematisch die Darstellung von Nanoröh- ren bzw. Nanostegen.
Fig. 5 zeigt mögliche Ausrichtungen von Nanoröhren anhand verschiedener Schichten.
Fig. 6 zeigt beispielhafte Ausrichtungen der Achsen einzelner Nanoröhren.
Fig. 7 zeigt mehrschichtige Varianten von Nanostruk- turen sowie Beispiele für deren Verwendung.
Fig. 8 zeigt schematisch Grundkonfigurationen des er¬ findungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 9 zeigt den Verfahrensablauf einer erfindungsge¬ mäßen Verfahrensvariante, wobei die Fign. 9a) und 9d) die Draufsicht und die Fign. 9b) und 9c) eine Schnittdarstellung zeigen.
Fig. 10 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Verfah¬ rensführung anhand eines Schemas .
Fig. 11 zeigt den Aufbau einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Nanostrukturträgers.
Fig. 12 zeigt eine weitere Variante einer erfindungs- gemäßen Verfahrensführung anhand einer schematischen Darstellung, wobei die Fign. 12b) und 12d) Schnitt- darstellungen und die Fign. 12a) und 12c) Darstellun¬ gen der Draufsicht des Nanostrukturträgers zeigen.
Fig. 13 zeigt eine Variante zu der Verfahrensweise nach Fig. 12.
Fig. 14 zeigt die Herstellung eines erfindungsgemäßen Nanostrukturträgers für lithographische Zwecke.
Fig. 15 zeigt eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem die nanoporösen Strukturen in einer weiteren Schicht fortgeführt werden.
Fig. 16 zeigt eine weitere Variante des erfindungsge¬ mäßen Verfahrens .
In Fig. 1 wird schematisch, das erfindungsgemäße Ver¬ fahren im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren dargestellt. So wird in Fig. Ia) auf einem Substrat 1 eine zu strukturierende Schicht 2, z.B. aus Aluminium, abgeschieden. Durch elektro- chemische Oxidation der Schicht 2 werden in dieser
Nanoporen bzw. Nanoröhren erzeugt, deren Achsrichtun¬ gen 3 senkrecht zur Schichtoberfläche stehen. Diese Ausführungsform entspricht dem Stand der Technik.
In Fig. Ib) wird im Gegensatz zu Fig. Ia) gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren der elektrochemische An¬ griff auf die Schicht 2.1 nicht von oben, sondern von der Kante mit der Richtung 3 geführt. Realisiert wird dieser seitliche elektrochemische Angriff beispiels- weise mittels einer Anordnung nach Fig. Ic) . In Fig.
Ic) wird auf einem Substrat 1 eine zu strukturierende Schicht 2.1, z.B. aus Aluminium, abgeschieden, die wiederum durch eine Deckschicht 4 an deren Oberfläche geschützt ist. Durch elektrochemische Oxidation der Schicht 2.1 werden in dieser von der vorderen frei¬ liegenden Kante her Nanoporen bzw. Nanoröhren er¬ zeugt, deren Achsrichtungen 3.1 senkrecht zur Kante und parallel zur Substratoberfläche sind. In Fig. Ic) wird nur ein Ausschnitt solcher Schichten darge- stellt, sodass hier die seitlichen Kanten der Schicht
2.1 nicht als freiliegend betrachtet werden sollen. Ein seitlicher Schutz dieser Schichten wird z.B. durch eine Anordnung gemäß Fig. Id) erreicht.
Fig. Id) zeigt ein Substrat 1, auf dem eine zu struk¬ turierende Schicht 2.2, z.B. aus Aluminium, abge-
schieden ist, die wiederum durch eine Deckschicht 4.1 an der Oberfläche und an den Seiten geschützt ist. Hier liegt nur die vordere Kante frei . Durch elektro¬ chemische Oxidation der Schicht 2.2 werden nun in dieser Schicht von der vorderen freiliegenden Kante her Nanoporen bzw. Nanoröhren erzeugt, deren Achs- richtung 3.2 senkrecht zur Kante und parallel zur Substratoberfläche sind. Bei der Herstellung wird z.B. die Schicht 2.2 aus Aluminium lithographisch strukturiert und anschließend mit einer Schicht 4.1 aus Aluminiumoxid oder Siliziumnitrid, z.B. mit Hilfe des CVD-Verfahrens (Chemical Vapor Deposition) , über¬ deckt.
In Fig. 2 sind Draufsichten für beispielhafte zu strukturierende Schichten 2.3 bis 2.6 dargestellt. Aus Gründen der Vereinfachung sind hierbei das Sub¬ strat und die Abdeckschichten nicht dargestellt.
Sämtliche in Fig. 2 dargestellte Achsrichtungen 3.3 bis 3.6 sind an der Kante der Schichten 2.3 bis 2.6 angegeben, sodass die Pfeile hier außerhalb der Schichten liegen.
So zeigt Fig. 2a) den elektrochemischen Angriff auf die Schicht 2.3 in Richtung 3.3, sodass Nanoporen bzw. Nanorδhren mit der Achsrichtung 3.3 entstehen. Hierbei ist die Schicht 2.3 gegen einen seitlichen Angriff, z.B. durch eine seitlich überlappende Ab- deckschicht gemäß Fig. Id) geschützt. In Fig. 2b) er¬ folgt der elektrochemische Angriff von beiden Seiten der Schicht 2.4 mit den Richtungen 3.4.1 und 3.4.2. In diesem Fall ist die vordere Kante durch die Ab¬ deckschicht geschützt. In Fig. 2c) weist die Schicht 2.5 eine halbkreisförmige Kante auf, sodass der e- lektrochemische Angriff Nanoporen bzw. Nanoröhren mit
Achsrichtung 3.5 erzeugt, die radial zum Mittelpunkt der Halbkreisstruktur verlaufen. In Fig. 2d) weist die zu strukturierende Schicht 2.6 eine kreisrunde Öffnung auf, sodass der elektrochemische Angriff vom Zentrum radial nach außen in die Schicht 2.6 erfolgt .
In Fig. 3 werden im Gegensatz zu Fig. 2 die Achsrich¬ tungen 3.7 und 3.8 an den Kanten der Schichten 2.7 und 2.8 so angegeben, dass die Pfeile hier innerhalb dieser Schichten liegen und den Verlauf der Nanoporen bzw. Nanoröhren angeben. In Fig. 3a) erfolgt der e- lektrochemische Angriff auf die Schicht 2.7 von einer kreisförmigen Kante aus, sodass Nanoporen bzw. Nano- rδhren mit Achsrichtungen 3.7 entstehen, die radial zum Mittelpunkt der Kreisstruktur verlaufen. In Fig. 3b) befindet sich in der zu strukturierenden Schicht 2.8 eine kreisrunde Öffnung, sodass der elektrochemische Angriff radial nach außen in die Schicht 2.8 hinein erfolgt .
In Fig. 4 wird die Strukturierung von sehr dünnen Schichten dargestellt. So zeigt Fig. 4a) ein Substrat 1, auf dem eine sehr dünne zu strukturierende Schicht 5, z.B. aus Aluminium, abgeschieden ist. Die Dicke der Schicht 5 liegt dabei in der Größenordnung von
Porendurchmessern, d.h. einige 10 nm, wie sie typi¬ scherweise nach elektrochemischer Oxidation in Al2O3- Schichten auftreten. Durch elektrochemische Oxidation der Schicht 5 wird in dieser von der vorderen frei- liegenden Kante her eine Monolage von Nanoporen bzw.
Nanoröhren erzeugt, deren Achsrichtungen 3.20 senk¬ recht zur Kante und parallel zur Substratoberfläche sind. In dieser Darstellung sind von den Nanoporen nur die seitlichen Stege aus Al2O3 gezeigt. In Fig. 4b) ist die Abdeckschicht 4 aus Fig. 4a) entfernt, sodass nur die seitlichen Stege der Nanoporen bzw.
Nanoröhren aus Al2O3 dargestellt sind. Somit zeigt Fig. 4b) erfindungsgemäße Nanostege.
In Fig. 5 sind Draufsichten beispielhafter zu struk- turierender Schichten 2.9 bis 2.12 dargestellt. Auch hier sind aus Gründen der Vereinfachung das Substrat und die Abdeckschichten nicht gezeigt. Gemäß Fig. 5 a) erfolgt der elektrochemische Angriff mit der Richtung 3.9. Dabei entstehen aufgrund der parallelen Randkonturen der Schicht 2.9 parallele Nanoporen bzw. Nanoröhren 7.1 mit den Achsrichtungen 3.9. Gemäß Fig. 5b) erfolgt der elektrochemische Angriff an der vor¬ deren Kante der Schicht 2.10 zunächst mit der Rich¬ tung 3.10. Aufgrund der gekrümmten Randkonturen der Schicht 2.10 wachsen Nanoporen bzw. Nanoröhren 7.2 selbst organisiert mit gekrümmten bzw. halbkreisför¬ migen Achsen. In Fig. 5c) erfolgt der elektrochemi¬ sche Angriff an der vorderen Kante der Schicht 2.11 zunächst mit der Richtung 3.11. Aufgrund der diver- gierenden Randkonturen der Schicht 2.11 wachsen Nano¬ poren bzw. Nanoröhren 7.3 selbst organisiert mit di¬ vergierenden Achsen.
In Fig. 5d) wiederum erfolgt der elektrochemische An- griff an der vorderen Kante der Schicht 2.12 zunächst mit der Richtung 3.12. Aufgrund der konvergierenden Randkonturen der Schicht 2.12 wachsen Nanoporen bzw. Nanoröhren 7.4 selbst organisiert mit konvergierenden Achsen.
Fig. 6 zeigt eine Schnittdarstellung von Nanoröhren einer Monolage mit deren Nanoröhrenwänden 8.1 und 8.2 sowie mit ihren Achsrichtungen 3.13 bis 3.18. Die Na¬ noröhren erstrecken sich hierbei bis zu deren Ende 10.1 bzw. 10.2. Die Schnittebene der vorliegenden Fi¬ gur liegt parallel zur Substratoberfläche. Gemäß Fig.
6a) sind aufgrund paralleler Randkonturen die Achs- richtungen 3.13 parallel . Eine derartige Anordnung wird z.B. durch ein Substrat gemäß Fig. 5a) reali¬ siert. In Fig. 6b) konvergieren aufgrund konvergie- render Randkonturen die Achsrichtungen 3.14 bis 3.18. Dies entspricht einer Substratform, wie sie in Fig. 5d) dargestellt ist. Eine Konvergenz der Achsrichtung wird ebenfalls bei Anordnung gemäß Fig. 2c) und Fig. 3a) erreicht. Da die Nanoröhren aufgrund ihrer Ach- senkonvergenz beim Wachstum gegenseitig ihren Raum zunehmend einschränken, kommt es durch Selbstorgani¬ sation zu einer begrenzten Auswahl weiter wachsender Nanoröhren, die sich dann über eine größere Länge erstrecken. Auf diese Weise kommt es zu einer Auswahl von Nanoröhren, die zu Beginn der Oxidation einen re¬ lativ großen Abstand zueinander haben und am Ende der Oxidation relativ dicht benachbart sind. Werden sol¬ che Strukturen z.B. für die Erzeugung von Leiterbah¬ nen oder Drähten genutzt, so ergeben sich Leiterbah- nen oder Drähte mit Abständen, die sich z.B. vom
100 μm-Bereich in den sub-μm-Bereich hinein verrin¬ gern.
In Fig. 7 ist die Verfahrensführung zur Herstellung mehrerer Schichten von NanoStrukturen schematisch dargestellt. So sind in Fig. 7a) Nanostrukturen 6.1, z.B. aus Al2O3 gezeigt. Diese können z.B. gemäß der Anordnung aus Fig. 4b) hergestellt werden. Es können aber auch Nanodrähte sein, die durch elektrolytische Abscheidung in Nanoröhren oder durch lithographische
Prozesse mit Hilfe von Nanostegen entstanden sind. Rechtwinklig zu diesen ist nun eine zweite Monolage solcher Nanostrukturen 6.2 angeordnet. Zwischen bei¬ den Schichten kann sich auch eine Zwischenschicht, die im vorliegenden Fall nicht dargestellt ist, be¬ finden. Dies ist eine typische Anordnung, wie sie
z.B. in einer Nanoelektronik für Speicheranordnung Verwendung finden kann. Gemäß Fig. 7b) wird die Struktur aus Nanostegen gemäß Fig. 7a) als Maskie¬ rungsschicht eingesetzt. Mit dieser Rasterstruktur können z.B. mit Dünnschichtprozessen Nanodots 9, wie sie in Fig. 7c) dargestellt sind, hergestellt werden, die in den Freiräumen der Nanostrukturen aus 6.1 und 6.2 erzeugt werden. Durch anschließendes Entfernen der Nanostrukturen 6.1 und 6.2 bleiben dann die ent- sprechenden Nanodots zurück.
Die Fig. 8 zeigt Grundkonfigurationen der Erfindung, deren technische Ausgestaltungen in den nachfolgenden Figuren dargestellt sind.
Fig. 8a zeigt das aus dem Stand der Technik bekannte Verfahrensprinzip, bei dem durch elektrochemische Oxidation eines Körpers aus Aluminium 2 in diesen Na- no-Poren bzw. Nanorόhren erzeugt werden, deren Achs- richtungen 3 senkrecht zur Oberfläche des Körpers aus Aluminium sind.
Fig. 8b) zeigt die erfindungsgemäße Lösung.
Hier erfolgt also der elektrochemische Angriff auf den Körper 2 aus Aluminium von nur einer Kante her mit der Richtung 3. Die entstehenden Nanoröhren haben die Achsrichtungen 3. Alle anderen Oberflächen des Körpers 2 bleiben frei. Die selbstorganisiert erzeug- ten Nanoröhren sind, zur oberen und den beiden seit¬ lichen Oberflächen des Körpers 2 parallel angeordnet.
Gemäß -Fig. 8.c). befindet sich auf einem Substrat 1 ei¬ ne zu strukturierende Schicht 2.1 z.B. aus Aluminium. Durch elektrochemische Oxidation der Schicht 2.1 wer¬ den in dieser von der vorderen freiliegenden Kante
her Nanoporen bzw. Nanorόhren erzeugt, deren Achs- richtungen 3 senkrecht zur vorderen Kante und paral¬ lel zur Substratoberfläche sowie parallel zu der freiliegenden nach oben weisenden Oberfläche sowie den freiliegenden seitlichen Kanten sind. (Wie die
Oberflächen bei der elektrochemischen Oxidation frei¬ gehalten werden, ist weiter unten gezeigt: Fig. 9-13) .
In Fig. 8d) befindet sich auf einem Substrat 1 eine zu strukturierende Schicht 2.2 z.B. aus Aluminium, die lithographisch seitlich strukturiert ist. Die elektrochemische Oxidation erfolgt wie in Fig. 8c) mit der Richtung 3. Es entstehen Nanoröhren, die pa- rallel zu den nach oben und zu den Seiten freiliegen¬ den Oberflächen der zu strukturierenden Schicht 2.2 sind.
Im Gegensatz zu Fig. 8d) ist in Fig. 8e) die zu strukturierende Schicht 2.2 seitlich durch eine Mas¬ kierungsschicht 4 geschützt. Diese Maskierungsschicht 4 besteht z.B. aus Photoresist oder einem anderen Isolator wie SiO2 oder Al2O3. Entscheidend ist hier, dass Nanoröhren mit der Achsrichtung 3 entstehen, die parallel zur nach oben freiliegenden Oberfläche der zu strukturierenden Schicht 2.2 sind.
Nach Fig. 8f) werden in einem Körper aus Aluminium 2 dadurch Nanoröhren erzeugt, dass er nur mit einer Oberfläche (Unterseite des Quaders) in Kontakt mit dem Elektrolyten 20 ist. Die seitlichen Oberflächen des Körpers liegen frei, sodaß die entstehenden Nano¬ poren 13 parallel zu ihnen sind.
In einer Variante zu den Fig. 8b) bis 8f) , die nicht dargestellt ist, können die freibleibenden Oberflä-
chen mit Fett, Silicon oder einem anderen leicht ent¬ fernbaren Mittel bedeckt sein. Dadurch wird die Be¬ netzung dieser Oberflächen durch den Elektrolyten verhindert .
Nach Fig. 9a) und 9b) befindet sich auf einem Sub¬ strat 1 (z.B. aus Glas) eine dünne Schicht 2.2 z.B. aus Aluminium. Das Substrat 1 weist ein Loch 11 be¬ liebiger Form auf (in der Fig. 9 rechteckig darge- stellt) . Die Herstellung dieser Anordnung kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen. Im einfachsten, Fall wird ein Glassubstrat gebohrt, und auf einer Seite mit einem Klebefilm versehen. In die Bohröff¬ nung wird z.B. ein Photoresist oder ein Polymer ein- gefüllt und nach dessen Verfestigung der Klebefilm entfernt. Dann wird auf das Substrat z.B. eine Alumi¬ niumschicht aufgebracht z.B. durch Sputtern oder Auf¬ dampfung im Vakuum. Der Photoresist oder das Polymer kann nun aus der Bohröffnung chemisch entfernt wer- den.
Aus Fig. 9c) ist zu erkennen, dass die Schicht 2.2 aus Aluminium durch das Loch 11 des Substrats 1 hin¬ durch in Kontakt mit dem Elektrolyten 12 steht. Ist die Schicht 2.2 als Anode in einer elektrochemischen Oxidation geschaltet (Kontaktierung z.B. am rechten und linken Ende der Schicht 2.2) , so entstehen von der Kante des Loches ausgehend Nanoporen 13, die von der Rückseite der Schicht 2.2 ausgehen und parallel zur oberen Oberfläche der Schicht 2.2 und parallel zur Oberfläche des Substrates sind.
Gemäß Fig. 9d) ist die Schicht 2.2 aus Fig. 8a) und 8b) nun lithographisch strukturiert (Schicht 2.22) . In ihr liegen Nanoporen 13. Die Fig. 9 zeigt Anord¬ nungen mit Dicken der Schicht 2.2 bzw. 2.22 zwischen einigen 10 nm bis einigen 10 μm.
In Fig. 10 ist die Anordnung aus Fig. 9 so weiterent¬ wickelt, dass es auch möglich ist, Monolagen von Na- noporen 13 zu erzeugen.
In Fig. 10a) und 10b) weist das Substrat 1 ein Loch 11.1 beliebiger Form auf (in der Fig. 10 ist es rechteckig dargestellt) . Wird hier anstelle des Glas¬ substrates z.B. ein Siliziumsubstrat verwendet, so ist bei allen Darstellungen dieses mit einer Silizi- umdioxidschicht (nicht dargestellt) überzogen. Durch anisotropes Ätzen können Öffnungen mit schrägen Wän¬ den erzeugt werden. Dabei bleibt in der Regel eine Siliziumdioxidschicht 15 in der Öffnung 11.1 des Sub¬ strats zurück, die die Rolle des Klebefilms aus Fig. 9 übernimmt.
In dem in Fig. 10c) dargestellten Verfahrensschritt wird im Bereich des Loches 11.1 z.B. durch eine Schattenmaske eine Schicht 14 z.B. aus Aluminium z.B. durch Sputtern aufgebracht.
Die Schicht 15 aus Siliziumdioxidschicht kann dann durch Ätzung entfernt werden (Fig. 1Od) ) .
Auf der Oberfläche des Substrats 1 kann nun z.B. durch Sputtern eine Aluminiumschicht 2.23 erzeugt werden (Fig. 1Oe)) .
Durch das Loch 11.1 des Substrats 1 hindurch steht diese Schicht 2.23 aus Aluminium über die Schicht 14 in Kontakt mit dem Elektrolyten (analog zu Fig. 9, hier aber nicht dargestellt) . Ist die Schicht 2.23 als Anode in einer elektrochemischen Oxidation mit Anschlüssen z.B. am rechten und/oder linken Ende der Schicht 2.23 geschaltet, so entstehen durch die Schicht 14 hindurch und dann von der Kante des Lochs ausgehend Nanoporen 13, die von der Rückseite der
Schicht 2.23 ausgehen und parallel zur oberen Ober¬ fläche der Schicht 2.23 und parallel zur Oberfläche des Substrats sind.
In Fig. 10f) ist die Schicht 2.23 aus Fig. 1Oe) nun lithographisch strukturiert (Schicht 2.24) . In ihr liegen Nanoporen 13.
Die Fig. 10 zeigt Anordnungen mit Dicken der Schicht 2.23 zwischen einigen 10 nm bis einigen 10 μm. Auf¬ grund der Unterstützung im Bereich des Loches 11.1 durch die Schicht 14 kann der Aluminiumfilm 2.23 auch sehr dünn sein (z.B. wenige 10 nm) , sodaß auch Mono- lagen von Nanoporen erzeugt werden können. (In der Fig. 10e) sind zwei Lagen von Nanoporen angedeutet.) In einer Variante (nicht gezeigt) zu der Anordnung nach Fig. 10 kann die Schicht 14 auch fehlen. Die Oberdeckung des Loches 11.1 erfolgt dann analog zum Beispiel aus Fig. 9.
In Fig. 11 ist eine Anordnung nach Fig. 10e) darge¬ stellt. Hier ist das Substrat 1 mit einem zweiten Loch 11.2 versehen, das auch wie Loch 11.1 mit der Schicht 2.23 aus Aluminium überzogen ist. Nach der elektrochemischen Oxidation ist diese Schicht in Alu¬ miniumoxid umgewandelt, die von Nanoporen 13 durchzo¬ gen ist, die parallel zur Oberfläche der Schicht 2.23 verlaufen. Im Bereich des Loches 11.2 ist die Schicht 2.23 freitragend und nicht in Verbindung mit dem Sub- strat 1.
In einer Variante (nicht gezeigt) zu der Anordnung nach Fig. 11 kann die Schicht 14.1 auch fehlen. Die Überdeckung des Loches 11.1 erfolgt dann analog zum Beispiel aus Fig. 9.
Nach Fig. 12a) und 12b) ist ein Substrat 1 mit einer Schicht 2.2 aus Aluminium überzogen. Auf der Schicht 2.2 befindet sich eine Opferschicht 16, die z.B. aus Photoresist oder einem anderen später entfernbaren Material besteht.
Nach Fig. 12c) und 12d) wird die Opferschicht 16 mit einer Deckschicht 17 (z.B. aus Siliziumdioxid, Alumi¬ niumoxid oder Photoresist) überdeckt, so dass die Op- ferschicht nur an einem Ende (rechts) frei bleibt und sich dort eine Öffnung in der Deckschicht 17 bildet. Durch diese Öffnung wird nun die Opferschicht z.B. nasschemisch oder im Plasmaprozeß herausgelöst, sodaß zwischen der Schicht 2.2 aus Aluminium und der Deck- Schicht 17 ein Hohlraum 18 verbleibt. Die Öffnung des Hohlraums wird mit einer Versiegelung 19 verschlos¬ sen. Somit liegt die Schicht 2.2 aus Aluminium an ih¬ rer Oberfläche frei im Hohlraum 18. Ist die Schicht 2.2 als Anode in einer elektrochemi- sehen Oxidation mit Anschluss z.B. am rechten Ende der Schicht 2.2 geschaltet, so entstehen vom linken Ende der Schicht 2.2 außerhalb des Hohlraumes ausge¬ hend Nanoporen 13, die unter der linken Kante der Deckschicht 17 hindurch in den Bereich unter dem Hohlraum 18 wachsen. Die Nanoporen 13 sind parallel zur oberen Oberfläche der Schicht 2.2 und parallel zur Oberfläche des Substrates . Die Deckschicht 17 kann weiterhin als berührungslose Schutzschicht für die nanostrukturierte Schicht 2.2 dienen. Sie lässt sich aber auch leicht auf nasschemischem Wege oder im
Plasma ablösen, sodaß die nanostrukturierte Schicht 2.2 frei liegt. .
In Fig. 13 ist die Schicht 2.2 aus Aluminium mit ei- ner zweiten Schicht 20 z.B. auch aus Aluminium verse-
hen (Fig. 13a) und 13b)) . Die Deckschicht 17 über¬ lappt die Schicht 20.
Ist die Schicht 2.2 als Anode in einer elektrochemi¬ schen Oxidation geschaltet (z.B. elektrische Kontak- tierung am rechten Ende der Schicht 2.2) , so entste¬ hen von der Schicht 20 ausgehend und sich in der Schicht 2.2 fortsetzend Nanoporen 13, die unter der Deckschicht 17 hindurch in den Bereich unter dem Hohlraum 18 wachsen. Die Nanoporen sind parallel zur oberen Oberfläche der Schicht 2.2 und parallel zur
Oberfläche des Substrates 1. Die Deckschicht 17 läßt sich leicht auf nasschemischem Wege oder im Plasma ablösen, sodaß die nanostrukturierte Schicht 2.2 frei liegt .
In Fig. 14 ist gezeigt, wie nanostrukturierte Schich¬ ten 22 zur Strukturierung einer Schicht 21 genutzt werden können. Fig. 14a) zeigt ein Substrat 1, dass an seiner Oberfläche mit einer zu strukturierenden Schicht 21 bedeckt ist. Dies ist z.B. eine Schicht aus Siliziumdioxid oder Aluminiumoxid. Auf dieser wurde eine Aluminiumschicht 22 durch elektrochemische Oxidation nanostrukturiert. In der Fig. 14a) ist eine Anordnung mit einer Monolage von Nanoporen mit Pore- nöffungen 24 dargestellt. Durch physikalische Abtra¬ gung (z.B. Sputterätzen) werden die Schichten 21 und 22 so weit abgetragen, bis auf dem Substrat 1 nur noch Nanostege 23 aus dem Material der Schicht 21 zu¬ rückbleiben (Fig. 11 b) . Die Abtragung kann auch nasschemisch, erfolgen.
Ist die Schicht 22 so dick, dass sich mehrere Lagen von Nanoporen bilden, ist sicherzustellen, dass die Porenöffnungen vorher nasschemisch aufgeweitet worden sind. Dann kann ein nasschemischer Ätzangriff auf die Schicht 21 auch durch die Öffnungen 24 der zur
Schicht 21 phasengrenznahen Poren erfolgen. Das Er¬ gebnis entspricht dann Fig. 14b) .
In einem weiteren Ausführungsbeispiel soll gezeigt werden, dass sich Kanäle in nanostrukturierte Schich¬ ten öffnen lassen und zu Kanälen in anderen Ebenen weiterwachsen.
Fig. 15 zeigt eine Anordnung nach Fig. 9c) . Nach der Nanostrukturierung der Schicht 2.2 wird die Oberflä¬ che dieser Schicht ganz oder bereichsweise mit einer neuen zu strukturierenden Schicht 30 z.B. aus Alumi¬ nium bedeckt. Bei der anschließenden Oxidation füllt der Elektrolyt das Poreninnere der bereits struktu- rierten Schicht aus. Die neue zu strukturierende
Schicht 30 kann nun als Anode geschaltet werden. Da¬ durch öffnen sich durch anodische Oxidation die Po¬ renwände der bereits strukturierten Schicht und es wachsen Nanoporen 32 in die neue zu strukturierende Schicht 30 hinein.
In einem Ausführungsbeispiel nach Fig. 16 ist abwei¬ chend von Fig. 15 die Schicht 33 eine Elektrolyt- Schicht - z.B. Oxalsäure in einem Gel - und steht mit einer Anodenschicht 34 z.B. aus Aluminium, Silber, Platin etc. in Verbindung. Bei der anschließenden anodischen Oxidation öffnen sich Porenwände der be¬ reits strukturierten Schicht 2.2 unter der Elektro¬ lytschicht 33 und es bleiben nur noch die Stege der oberen Lage der Nanoröhren der Schicht 2.2 stehen.
Die Oberfläche der Schicht 2.2 entspricht dann der Darstellung aus Fig. 4b) . Am Ende des Prozesses kön¬ nen die Schichten 33 und 34 entfernt werden.
Abweichend von Fig. 16 kann die letzte Oxidation auch in einem flüssigen Elektrolyten durchgeführt werden,
der die Oberfläche der Anordnung nach Fig. 16 und da¬ mit die Schicht 2.2 bedeckt und in Kontakt mit der Anode steht (nicht dargestellt) .
Die Ausführungsbeispiele nach den Figuren 15 und 16 gehen von einer Grundkonfiguration nach Fig. 9 aus. Es ist ebenso möglich, Anordnungen nach den Fig. 8c) bis 8f) , Fig. 10 bis 13 analog weiterzubilden.