Verbindungssystem
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verbindungssystem für Leitungen, Armaturen oder Aggregate, die zur Führung eines mit einem gegenüber einem Vergleichsdruck erhöhten Druck beaufschlagten Fluids bestimmt sind, insbesondere für Kohlendioxid führende Systeme, umfassend ein erstes Kupplungsteil, wie ein Gehäuseteil, ein entlang einer Achse in eine Aufnahmeöffnung des ersten Kupplungsteils mit einem Schaft einsteckbares zweites Kupplungsteil, wie ein Steckerteil, und mindestens eine aus einem Elastomer bestehende Umfangsdichtung, die in einer Nut angeordnet ist, welche umfangsgemäß in einem der beiden Kupplungsteile ausgebildet ist und einen Nutgrund sowie zwei Nutflanken aufweist, wobei die Umfangsdichtung im Betriebszustand in der Nut eine Position einnimmt, in der die Umfangsdichtung unter Deformation und Erzeugung einer radialen Vorpresskaft einen Spalt der Aufnahme¬ öffnung verschließt und dabei über eine in axialer Richtung verlaufende Kontaktlänge an den Kupplungsteilen anliegt.
Das Erfordernis einer Abdichtung entsteht überall dort, wo Räume mit unterschied¬ lichen Drücken voneinander getrennt werden müssen. Durch die Druckdifferenz ent¬ steht bei einem Verbindungssystem der vorstehend beschriebenen Art in dem Spalt zwischen den Kupplungsteilen eine Strömung, die durch die Verwendung der Um¬ fangsdichtung unterbunden werden soll. Für solche Dichtungen werden in der Fluid- technik überwiegend elastomere Werkstoffe, z. B. in Form von O-Ringen, eingesetzt. Voraussetzung für die Erzielung der Dichtwirkung ist dabei das Vorhandensein einer Vorpresskraft bzw. Vorspannung gegen die abzudichtenden Flächen, die unter Ausnutzung der Formelastizität der Dichtung bei ihrem Einbau erzeugt wird.
Ein System, das zur Führung eines mit einem Druck beaufschlagten Fluids bestimmt ist, stellt in Kraftfahrzeugen beispielsweise der Kühlkreislauf von Klimaanlagen dar. In einem solchen System werden bisher verschiedene Halogen-Kohlenwasserstoff- Verbindungen, wie ein unter dem Namen R134a bekanntes, hauptsächlich aus Tetrafluoräthan bestehendes Kältemittel, eingesetzt. Da alle organischen Stoffe gas¬ durchlässig sind, kommt es trotz Einsatz der Dichtungen - hauptsächlich infolge von Permeation durch die Umfangsdichtung - zu einem unvermeidbaren Fluidstrom des Kältemittels vom Raum des höheren in den Raum des niedrigeren Drucks. Die Leckmenge aufgrund von Permeation wird dabei durch die Betriebsbedingungen, wie Druck und Temperatur, die Permeabilität der eingesetzten Elastomerdichtungen und die Dichtungsgeometrie bestimmt.
Eine Menge des infolge von Permeation durch die Umfangsdichtung durchgesetzten Fluids wird dabei von der Permeationskonstante des Dichtungsmaterials, der dem Dichtungsvorgang zu Grunde gelegten Zeit, z.B. einem Jahr, dem abzudichtenden Druck und einem Verhältnis der Querschnittsfläche der deformierten Umfangsdichtung zu einer Permeationslänge durch die Dichtung bestimmt, wobei letztere durch die axiale Längserstreckung der deformierten Dichtung zwischen den beiden Kupplungs¬ teilen festgelegt wird. Ausgehend von diesen Gegebenheiten ergibt sich bei vorgegebenem Systemdruck und vorgegebener Betriebsdauer, dass zur Erzielung einer geringen Leckmenge die Querschnittsfläche der deformierten Umfangsdichtung möglichst klein und die mittlere Permeationslänge möglichst groß gewählt werden sollte. In der Praxis sind einer derartigen Dimensionierung jedoch Grenzen gesetzt, da die genannten Forderungen im Gegensatz zu Forderungen stehen, die sich daraus ergeben, dass eine Dichtung zur Gewährleistung der grundsätzlichen Funktions¬ tauglichkeit eines Verbindungssystems auch einem Ausgleich von Fertigungstole¬ ranzen der zu verbindenden Teile dienen muss. Bei einem Einsatz von Kohlendioxid als Kältemittel in einer Klimaanlage ist ein Übergang zu, im Vergleich mit den für halogenhaltigen Kältemittel üblichen Drücken, erhöhten Drücken und Temperaturen bei den Wärmeaustauschprozessen erforderlich. So ist für den im Betrieb einer CO2- Klimaanlage auftretenden Druck ein oberes Niveau von etwa 160 bar und ein unteres Niveau von etwa 35 bar charakteristisch, wodurch sich die aufgezeigte Problematik der Abdichtung noch verschärft.
In der europäischen Patentanmeldung EP 1 469 247 A9 ist zur Lösung der vorstehend aufgezeigten Problematik ein Verbindungssystem der eingangs genannten Art be¬ schrieben, bei der der Querschnitt der unverpressten Umfangsdichtung, eine Tiefe der Nut und die Spaltweite derart aufeinander abgestimmt sind, dass ein Verhältnis einer senkrecht zur axialen Richtung verlaufenden Querschnittsfläche der deformierten Um¬ fangsdichtung zu der Kontaktlänge in einem Bereich liegt, in dem eine Menge des infolge von Permeation durch die Umfangsdichtung durchgesetzten Fluids in einem mit Fluid gesättigten Zustand der Umfangsdichtung eine nichtlineare Abhängigkeit von diesem Verhältnis zeigt.
Dieses Verbindungssystem hat sich in der Praxis bewährt, so dass eine auf Dauer permeationsarme Kupplungs-Verbindung, z. B. für Cθ2-führende Systeme, geschaffen werden konnte. Für die aus der europäischen Patentanmeldung EP 1 469 247 A9 be¬ kannte konstruktive Gestaltung der Steckkupplung ist dabei in besonders permea- tionsminimierender Weise ein kleines Verhältnis der senkrecht zur axialen Richtung verlaufenden Querschnittsfläche der deformierten Umfangsdichtung zu der Kontakt¬ länge und eine bevorzugte Verpressung der Dichtung von mehr als 30 Prozent, insbesondere von mehr als 50 Prozent, charakteristisch.
Aus dieser Merkmalskombination, die bei herkömmlich dimensionierten Verbindungs¬ systemen nicht vorliegt, entsteht neben der vorteilhaft geringen Permeation aber ein mit dem viskoelastischen Verhalten der Umfangsdichtung verbundenes Problem. So ist als eine nachteilig auf das Verbindungssystem wirkende Begleiterscheinung festzu¬ stellen, dass Faktoren, wie eine durch Aufbringen einer starken Anpresskraft große Verpressung und die Ausbildung einer großen Kontaktlänge, über die Zeit zu einem Ansteigen des Reibwiderstandes führen können. Insbesondere die Kombination der genannten Parameter kann zu einem übermäßig starken Anstieg der Haftreibungskraft bis hin zu einem "Verkleben" der Umfangsdichtung, insbesondere an ihrem Außendurchmesser, führen. Durch dieses "Verkleben" wird bewirkt, dass sogar ein hoher Systemdruck die Umfangsdichtung nicht mehr axial in der Nut verschieben kann, so dass sie nach der Montage durch den bei Aufnahme der Betriebsbedingungen eintretenden Fluiddruck nicht mehr an einer Flanke der Nut zur Anlage gebracht werden kann. Dies hat wiederum nachteiligerweise zur Folge, dass eine unbeabsichtigt große Permeationsaustrittsfläche entsteht und die Permeation anwächst.
Im Detail besteht dabei folgende Problematik: Beim Zusammenstecken der Kupp¬ lungsteile eines Systems der eingangs genannten Art muss aus Toleranzgründen ein an einem der beiden Kupplungsteile befindliches Halteelement mit Spiel in eine am anderen Kupplungsteil befindliche korrespondierende Kontur einrasten. Dadurch hat das Stecksystem üblicherweise ein axiales Spiel und wird beim Stecken des Stecker¬ teils minimal übersteckt. Durch ein anschließendes Zurückziehen bzw. -schieben eines der beiden Kupplungsteile zur Steckkontrolle oder bei einer späteren Beaufschlagung mit Systemdruck werden die Kupplungsteile wieder auseinander gedrückt, bis das Halteelement zur Anlage kommt. Wünschenswerterweise sollte sich bei dieser Bewegung auch die Umfangsdichtung mitbewegen. In besonderem Maße dann, wenn die Umfangsdichtung wegen einer jeweils großen Anpresskraft und Kontaktlänge nach relativ kurzer Zeit mit den Anlageflächen der Kupplungsteile, insbesondere an ihrem Außenumfang mit einem Innenumfang des als Gehäuseteils ausgebildeten Kupp¬ lungsteils, aufgrund eines Anstiegs der Haftreibungszahl "verklebt", geschieht dies je¬ doch nicht und die auf der permeationsbestimmenden Seite befindliche Anlagefläche der Umfangsdichtung wird von der Nutflanke, an der sie im Betriebszustand anliegen sollte, in axialer Richtung weggedrängt, wodurch - wie erwähnt - im Zwischenraum zwi¬ schen Anlagefläche der Umfangsdichtung und korrespondierender Nutflanke eine un¬ erwünscht große Permeationsaustrittsfläche entsteht. Die Umfangsdichtung kann dann selbst bei einer späteren Beaufschlagung mit einem Systemdruck, der von seiner axialen Wirkungsrichtung her geeignet wäre, die Dichtung an die Nutflanke zu drücken, nicht mehr verschoben und zur Anlage gebracht werden. Dabei ist für ein Verbin¬ dungssystem der eingangs genannten Art die Zeitspanne zwischen dem eigentlichen Stecken bis zur Beaufschlagung mit Spitzendruck als entscheidender Zeitraum anzusehen. Dieser Zeitraum kann sich von mehreren Stunden bis zu wenigen Tagen erstrecken.
Es sind grundsätzlich verschiedene, auf bei Umfangsdichtungen, z.B. bei O-Ringen, wirkende Faktoren bekannt, durch die Einfluß auf die tribologischen Verhältnisse, wie sie im vorliegenden Fall auftreten, genommen werden kann. Bei genauerer Betrach¬ tung dieser Faktoren zeigt sich jedoch, dass - insbesondere, wenn die permeationsar- me Verbindung der Kupplungsteile als unabdingbare Voraussetzung gewährleistet werden muß - diese die Reibung beeinflussenden Faktoren gar nicht oder nur so
gering veränderbar sind, dass dem vorstehend geschilderten Problem nicht abgeholfen werden kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verbindungssystem der eingangs genannten Art zu schaffen, das bei Gewährleistung einer geringen Menge des durch die Umfangsdichtung durchgesetzten Fluids im Betriebszustand eine hohe Funktionssicherheit sowie bei der Herstellung der Kupplungsverbindung eine erhöhte Montagefreundlichkeit besitzt.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass in der Nut Mittel zur mechanischen Hemmung einer axialen Bewegung der Umfangsdichtung angeordnet sind, die derart ausgeführt sind, dass die Umfangsdichtung - sowohl, wenn das eine Kupplungsteil mit dem Schaft in die Aufnahmeöffnung des anderen Kupplungsteiles eingesteckt wird, als auch bei einer entgegengesetzt wirkenden relativen Rückbewegung der Kupplungsteile zueinander in der Position gehalten ist, in der die Umfangsdichtung im Betriebszustand den Spalt der Aufnahmeöffnung verschließt und dabei mit einer axial gerichteten Anlagefläche an einer auf der Seite des abzudichtenden Spaltes liegenden Nutflanke anliegt.
Erfindungsgemäß können durch diese mechanische Fixierung vorteilhafterweise die Eigenspannungen, die durch die Deformation beim Einstecken und die Erzeugung der radialen Vorpresskaft in der Umfangsdichtung entstanden sind, derart erhöht werden, dass sie zu einer dauerhaften Anlage der Umfangsdichtung an der Nutflanke auf der abzudichtenden Seite des Spaltes führen.
Beim Zusammenstecken der Kupplungsteile eines erfindungsgemäßen Systems kann also - wie eingangs beschrieben - eine Verrastung der beiden Kupplungsteile erfolgen, bei der das Stecksystem das üblicherweise erforderliche axiale Spiel hat, wobei auch beim Stecken des Steckerteils dieses minimal übersteckt werden kann. Wenn dann bei einem anschließenden Zurückziehen bzw. -schieben eines der beiden Kupplungsteile zur Steckkontrolle oder bei einer späteren Beaufschlagung mit Systemdruck die Kupplungsteile wieder auseinander gedrückt werden, wird bei dieser Bewegung auch die Umfangsdichtung mitbewegt. Durch das Vorhandensein der in der Nut vor¬ gesehenen Mittel zur mechanischen Hemmung der axialen Bewegung der Umfangs
dichtung wird dabei - auch dann, wenn die Umfangsdichtung mit großer Anpresskraft und Kontaktlänge insbesondere am Innenumfang des als Gehäuseteils ausgebildeten Kupplungsteils anliegt - die Umfangsdichtung nicht von der Nutflanke, an der sie im Betriebszustand bestimmungsgemäß anliegen soll, weggedrängt. Dadurch kann vorteilhafterweise keine unerwünscht vergrößerte Permeationsfläche entstehen. Die Rückbewegung nach dem Stecken kann dabei problemlos in der eingangs erwähnten kritischen Zeit von mehreren Stunden bis zu wenigen Tagen erfolgen. Die Mittel zur mechanischen Hemmung der axialen Bewegung der Umfangsdichtung müssen dabei nicht derart ausgelegt sein, dass sie die Umfangsdichtung im Sinne einer starren Halterung an ihrem Platz fixieren. Es genügt, wenn die die Axialbewegung der Um¬ fangsdichtung hemmende Kraft größer ist als die sich nach dem Aufbringen der Anpresskraft aufgrund der viskoelastischen Eigenschaften der Umfangsdichtung im kritischen Zeitraum einstellende Resultierende der Haftreibungskraft, insbesondere die Differenz der Haftreibungskräfte am Innen- und am Außendurchmesser.
Die Mittel zur mechanischen Hemmung der axialen Bewegung der Umfangsdichtung können dabei bevorzugt in einem Bereich am Nutgrund oder in der Nähe des Nut¬ grundes angeordnet sein. So ist es zum Beispiel in konstruktiv wenig aufwändiger Wei¬ se möglich, dass diese Mittel derart ausgebildet sind, dass sie in Richtung des axialen Einsteckens des einen Kupplungsteils in die Aufnahmeöffnung des anderen Kupp¬ lungsteiles im Längsschnitt gesehen in radialer Richtung eine sprungartige und/oder stetige Verringerung des Querschnitts der Nut bewirken. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Mittel zur mechanischen Hemmung der axialen Bewegung der Umfangsdichtung eine im Nutgrund angeordnete umfangsgemäß verlaufende Unstetigkeitsstelle, wie eine Knicklinie oder eine Kante, umfassen. Es kann auch - sich entweder an die Unstetigkeitsstelle anschließend oder ohne Unstetigkeits¬ stelle - bevorzugt eine im Nutgrund ausgebildete ebene oder gekrümmte, insbesondere konvex gekrümmte, in Richtung des axialen Einsteckens des einen Kupplungsteils in die Aufnahmeöffnung des anderen Kupplungsteiles radial nach außen verlaufende Schrägfläche als Mittel zur Hemmung der Relativbewegung zwischen Umfangs¬ dichtung und Nutflanke vorgesehen sein.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind in den Unteran¬ sprüchen sowie der folgenden Beschreibung enthalten.
Anhand mehrerer bevorzugter Ausführungsbeispiele soll im Folgenden die Erfindung näher erläutert werden. Dabei zeigen:
Fig. 1 im Längsschnitt, vergrößert, eine Darstellung eines Verbindungssystems, in dem die Erfindung bevorzugt zur Anwendung gelangt,
Fig. 1a teilgeschnitten, im Maßstab 1 : 1 , ein zweites Kupplungsteil eines Verbin¬ dungssystems, in dem die Erfindung bevorzugt zur Anwendung gelangt,
Fig. 2 im Längsschnitt, eine Teildarstellung eines erfindungsgemäßen Ver¬ bindungssystems in einer ersten Ausführung,
Fig. 3 eine diagrammatische Darstellung der Abhängigkeit der Haftreibungszahl in einer aus einer Umfangsdichtung und einem Kupplungsteil gebildeten Reibpaarung von der Zeit,
Fig. 4a im Längsschnitt, eine Teildarstellung eines erfindungsgemäßen Ver¬ bindungssystems zur Veranschaulichung des Nutfüllungsgrades bei Raumtemperatur,
Fig. 4b im Längsschnitt, eine Teildarstellung eines erfindungsgemäßen Ver¬ bindungssystems zur Veranschaulichung des Nutfüllungsgrades bei ge¬ genüber der Raumtemperatur erhöhter Temperatur,
Fig. 5 im Längsschnitt, eine Teildarstellung eines erfindungsgemäßen Ver¬ bindungssystems in einer zweiten Ausführung,
Fig. 6 im Längsschnitt, eine Teildarstellung eines erfindungsgemäßen Ver¬ bindungssystems in einer dritten Ausführung,
Fig. 7 im Längsschnitt, stark vergrößert, eine Teildarstellung eines zweiten
Kupplungsteiles eines erfindungsgemäßen Verbindungssystems gemäß
der dritten Ausführung, mit einigen geometrischen Detailveränderungen gegenüber Fig. 6,
Fig. 8 in geschnittener perspektivischer Darstellung, eine bevorzugte Ausfüh¬ rungsform einer Umfangsdichtung für ein erfindungsgemäßes Ver¬ bindungssystem,
Fig. 9 in Querschnittsdarstellung, eine weitere bevorzugte Ausführungsform einer Umfangsdichtung für ein erfindungsgemäßes Verbindungssystem,
Fig. 10 im Längsschnitt, eine dritte bevorzugte Ausführungsform einer Umfangs¬ dichtung für ein erfindungsgemäßes Verbindungssystem,
Fig. 11 im Längsschnitt, eine Teildarstellung eines erfindungsgemäßen Ver¬ bindungssystems in einer vierten Ausführung,
Fig. 12 ein Schema einer Vorrichtung zur Bestimmung der Menge von infolge von Permeation durch eine Umfangsdichtung eines erfindungsgemäßen Verbindungssystems durchgesetzten Fluids.
In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche und einander entsprechende Teile stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen und werden daher im Folgenden in der Regel jeweils nur einmal beschrieben.
Wie sich zunächst aus Fig. 1 ergibt, umfasst ein Verbindungssystem für fluidische Systeme, insbesondere für CO2 führende Systeme, im dargestellten Fall eine Steck¬ kupplung, in dem die Erfindung bevorzugt zur Anwendung gelangen kann, ein erstes Kupplungsteil 1 in Form eines Gehäuses, ein entlang einer Achse X-X in das erste Kupplungsteil 1 einführbares zweites Kupplungsteil 2 in Form eines Steckerteiles, und mindestens eine, in der dargestellten Ausführung zwei, aus einem Elastomer beste¬ hende Umfangsdichtungen 3. Die Umfangsdichtungen 3 sind jeweils in einer eine Nuttiefe T und eine Nutlänge NL aufweisenden Nut 4 angeordnet, welche um
fangsgemäß in einem der beiden Kupplungsteile 1 , 2 - in der dargestellten Ausführung im zweiten Kupplungsteil 2, dem Steckerteil - ausgebildet ist.
Wie auch die in natürlichem Maßstab gezeigte Darstellung in Fig. 1a zeigt, weist das zweite Kupplungsteil 2 einen in seiner Grundgestalt im Querschnitt runden Schaft 5 auf und ist damit in eine in ihrer Grundgestalt im Querschnitt runde Aufnahmeöffnung 6 des ersten Kupplungsteiles 1 einsteckbar. Die Steckrichtung wird durch den Pfeil mit dem Bezugszeichen S bezeichnet. Die Nuten 4 verlaufen im Mantel des Schaftes 5 umfangsgemäß und parallel zueinander. Der ausgebrochene Teil in Fig. 1a zeigt dabei, dass mit Vorteil in dem Schaft 5 eine, insbesondere eingefräste, Belüftungsnut 5a vorhanden sein kann.
Die Umfangsdichtungen 3 verschließen nach dem Einstecken, insbesondere im Be¬ triebszustand, unter Deformation und Erzeugung einer radialen Vorpresskaft Fv jeweils einen Spalt 7 mit einer Spaltweite s, die in Fig. 1 nicht gut zu erkennen und daher dort nur mit einem in Klammern gesetzten Bezugszeichen "(s)" angedeutet ist. Eine deutlichere Darstellung zeigt Fig. 11. wo auch dargestellt ist, dass sich der Spalt 7 zwischen dem Außenradius RSA des Schaftes 5 und dem Innenradius Roi der Auf¬ nahmeöffnung 6 befindet. Die jeweilige Umfangsdichtung 3 verschließt den Spalt 7 und liegt dabei zumindest über eine senkrecht zum jeweiligen Radius RSA, ROI der Kupp¬ lungsteile 1 , 2 in axialer Richtung X-X verlaufende - auch aus Fig. 1 hervorgehende - Kontaktlänge KL an den Kupplungsteilen 1 , 2 an.
Wie wiederum durch Fig. 11 veranschaulicht ist, ergibt sich eine Breite B der senkrecht zur axialen Richtung X-X verlaufenden Querschnittsfläche Av der deformierten Um¬ fangsdichtung 3 dabei aus der Summe aus Nuttiefe T und Spaltweite s bzw. aus der Differenz aus dem Innenradius Roi der Aufnahmeöffnung 6 und dem Radius RSN des zweiten Kupplungsteiles 2 im Bereich des Grundes 4a seiner Nut 4.
Die Querschnittsfläche Av selbst ergibt sich für einen zwischen den Kupplungsteilen 1 , 2 ausgebildeten Kreisring zu AV=TT*(R2OI-R2SN) und ist daher in Fig. 11 mit einem in Klammern gesetzten Bezugszeichen "(Av)" unter dem Bezugszeichen für die Breite B
veranschaulicht. Die radiale Querschnittsfläche der verpressten Umfangsdichtung 3 ist statt dessen mit dem Bezugszeichen AR gekennzeichnet.
Ein die Permeation durch die Umfangsdichtung 3 bestimmendes Flächen-Permea- tionslängen-Verhältnis AE/KL wird durch eine permeationswirksame Teilumfangsfläche AE der Umfangsdichtung 3 zu der Kontaktlänge KL gebildet. Die Teilumfangsfläche AE ist in der Nähe des Spaltes 7 angeordnet und wird durch die in Fig. 2, 5, 6 und 11 fett hervorgehobene, insbesondere nicht an den Kupplungsteilen 1 , 2 anliegende, Bogen- linie BL der verpressten, radialen Querschnittsfläche AR der deformierten Umfangs¬ dichtung 3 bestimmt.
Damit die permeationsbestimmende Teilumfangsfläche AE klein bleibt - insbesondere sollte sie nicht größer sein als der halbe Wert, vorzugsweise nicht größer als ein Fünf¬ tel der senkrecht zur axialen Richtung X-X verlaufenden Querschnittsfläche Av der deformierten Umfangsdichtung 3 - ist es notwendig, dass die Umfangsdichtung 3 im Betriebszustand in der Nut 4 eine Position einnimmt, in der die Umfangsdichtung 3 mit einer axial gerichteten Anlagefläche FA an einer auf der Seite des abzudichtenden Spaltes liegenden Nutflanke 4b anliegt. Zu einer gegenüber liegenden Nutflanke 4c kann bzw. sollte dabei ein Abstand E bestehen, so dass die Umfangsdichtung 3 asym¬ metrisch in der Nut 4 angeordnet ist.
Die Länge der Bogenlinie BL nimmt in dieser Position bei verschwindender Bogen- krümmung im Minimalfall den Wert der Spaltweite s an. In diesem Fall sind der Quer¬ schnitt der unverpressten Umfangsdichtung 3, die Nuttiefe T und die Spaltweite s so¬ wie die Nutlänge NL derart aufeinander abgestimmt, dass die permeationswirksame Teilumfangsfläche AE unabhängig von einer Schnurstärke der unverpressten Umfangs¬ dichtung 3 ist. Im Maximalfall sollte die Bogenlinie BL nicht länger sein als der halbe Wert, vorzugsweise ein Viertel des Wertes, der Breite B, d.h. der Summe aus Spaltweite s und Nuttiefe T.
Das Steckerteil ist in der in Fig. 1 dargestellten speziellen Ausführung des Verbin¬ dungssystems in der Aufnahmeöffnung 6 mittels einer (als Ganzes nicht näher be¬ zeichneten) Verriegelungseinrichtung im eingesteckten Zustand gegen Lösen arretier¬ bar. Die Verriegelungseinrichtung besteht dabei aus mindestens einem Halte- bzw.
Rastelement - in der dargestellten Ausführung aus zwei axial hintereinander auf dem Steckerteil angeordneten Halte- bzw. Rastelementen 8, 9 - und aus einer jeweils mit einem Rastelement 8, 9 zusammenwirkenden Rastschulter 10. Die Rastelemente 8, 9 sind jeweils durch einen in jeweils einer Ringnut 11 , 12 des Steckerteiles gehaltenen Sprengring gebildet. Das Gehäuseteil ist zweiteilig ausgeführt, indem es aus einem inneren Gehäuseteil 1a, das den Hauptteil der Aufnahmeöffnung 6 bildet, und aus einem mit dem inneren Gehäuseteil 1a lösbar verbindbaren und das innere Gehäu¬ seteil 1a im Wesentlichen umfassenden äußeren Gehäuseteil 1b besteht. Die Rast¬ schulter 10 ist einendig im Eingangsbereich der Aufnahmeöffnung 6 an dem äußeren Gehäuseteil 1 b ausgebildet. Wie dargestellt, ist das äußere Gehäuseteil 1b als mit dem inneren Gehäuseteil 1a verschraubbare Überwurfmutter ausgebildet.
Das zweite Kupplungsteil 2, also der Stecker, sowie sowohl das innere Gehäuseteil 1a, als auch das äußere Gehäuseteil 1b des ersten Kupplungsteiles 1 können bevorzugt aus metallischen Werkstoffen, insbesondere aus Aluminium- oder hochlegierten Edelstahllegierungen, bestehen. Die Umfangsdichtungen 3 können beispielsweise aus einer polymeren Fluor-Kohlenstoffverbindung, aus synthetischem Kautschuk, wie Silikonkautschuk, NBR oder H-NBR, PUR, EPDM, SBR, o.a., bestehen und ins¬ besondere einen hohen Anteil an Füllstoffen aufweisen. Die Shore-A-Härte kann bevorzugt im Bereich von 70 bis 90 liegen.
Hinsichtlich eines - als Quotient aus einem in der Nut 4 liegenden Anteil des verpress- ten, radialen Querschnitts AR der Umfangsdichtung 3 und der Querschnittsfläche AN der Nut 4 (gleich T*NL für rechteckigen Nutquerschnitt) berechneten - Füllgrades FG der Nut 4 ist es zur Erzielung einer hohen Dichtungswirkung und damit Minimierung der Leckmenge Q von Vorteil, wenn dieser Füllgrad FG im Bereich von mehr als 58,0 Prozent, vorzugsweise von mehr als 78,0 Prozent liegt. Unter Beachtung der mög¬ lichen Wärmeausdehnung der Umfangsdichtung 3 sollte dabei eine Extrusion in den Spalt 7 möglichst vermieden werden. Dies wird insbesondere durch die nachfolgend unter Bezugnahme auf die Fig. 8 bis 10 beschriebenen Ausführungsformen von Um¬ fangsdichtungen 3 gewährleistet.
Aus Fig. 4a und 4b, die der Veranschaulichung des Nutfüllungsgrades bei Raumtem¬ peratur, d. h. insbesondere bei 23 0C, und bei gegenüber der Raumtemperatur erhöh
ter Temperatur, d. h. insbesondere bei einer etwa Betriebsbedingungen entsprechen¬ den Temperatur von 150 0C, dienen, wird deutlich, dass bei asymmetrischer An¬ ordnung der Umfangsdichtung in der Nut 4, der Nutfüllungsgrad kleiner als 100 Prozent bleibt. Dies gilt sowohl bei Raumtemperatur, als auch bei der für den Betrieb charak¬ teristischen Temperatur, bei der es zu einer Wärmeausdehnung der Umfangsdichtung 3 in Steckrichtung S und damit vorteilhafterweise auch zu einer Vergrößerung der Kontaktlänge KL gekommen ist. Charakteristisch für die unvollständige Nutfüllung ist dabei das Maß E, welches den Abstand der Umfangsdichtung 3 von der Nutflanke 4c auf der Seite des höheren Druckes pi veranschaulicht und immer größer ist als Null.
Bei der bevorzugten asymmetrischen Lage der Umfangsdichtung 3 in der Nut 4 gilt für einen als Quotienten aus einem, in der auf der Seite des abzudichtenden Spaltes 7 angeordneten Hälfte der Nut 4 liegenden Anteil des verpressten, radialen Querschnitts AR der Umfangsdichtung 3 und der halben Querschnittsfläche AN/2 der Nut 4 berech¬ neten Füllgrad - dass dieser im Bereich von bis zu 98 Prozent, bzw. insbesondere 100 Prozent, liegen sollte.
Eine - wie dargestellt - asymmetrische Lage der Umfangsdichtung 3 kann sich dabei bei entsprechender Dimensionierung der Umfangsdichtung und der Nut 4 dadurch einstellen, dass die Umfangsdichtung 3 durch die Differenz Δp zwischen dem erhöhten Druck pi und dem Vergleichsdruck p2 in axialer Richtung X-X gegen die Nutflanke 4b auf der Seite des niedrigeren Druckes p2 gedrückt wird, während auf der anderen Seite der Nut 4 noch der bereits erwähnte Abstand E zwischen der Nutflanke 4c und der Umfangsdichtung 3 besteht. Da das System bis zur Inbetriebnahme noch drucklos ist, kann durch Aufbringen eines Druckstoßes auf der Seite des erhöhten Druckes pi eine solche asymmetrische Lage gezielt eingestellt werden, wobei insbesondere eine über die Kontaktlänge KL auftretende Haftreibungskraft FH zu überwinden ist.
Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, dass in der Nut 4 Mittel zur mechanischen Hemmung einer axialen Bewegung der Umfangsdichtung 3 angeordnet sind, die derart ausgeführt sind, dass die Umfangsdichtung 3 - sowohl, wenn das eine Kupplungsteil 2 mit dem Schaft 5 in die Aufnahmeöffnung 6 des anderen Kupplungsteiles 1 eingesteckt wird (Einsteckrichtung - Pfeil S), als auch bei einer entgegengesetzt wirkenden relativen Rückbewegung der Kupplungsteile 1 , 2 zueinander in der Position gehalten
ist, in der die Umfangsdichtung 3 den Spalt 7 der Aufnahmeöffnung 6 verschließt und dabei mit der axial gerichteten Anlagefläche FA an einer auf der Seite des abzudichtenden Spaltes 7 liegenden Nutflanke 4b anliegt.
Bei der in Fig. 2 (sowie auch Fig. 5 bis 7) gezeigten ersten (bzw. zweiten und dritten) Ausführung der Erfindung ist dabei vorgesehen, dass die Mittel zur mechanischen Hemmung der axialen Bewegung der Umfangsdichtung 3 eine im Nutgrund 4a an¬ geordnete, umfangsgemäß verlaufende Unstetigkeitsstelle 4d, insbesondere im Verlauf oder im Anstieg der Längsschnittkontur, wie eine Knicklinie oder eine Kante, umfassen. Außerdem umfassen diese Mittel in den genannten Ausführungen jeweils eine im Nutgrund 4a ausgebildete Schrägfläche 4e. Diese Schrägfläche 4e ist in der ersten Ausführung (Fig. 2) eben und in der zweiten (Fig. 5) und dritten (Fig. 6, 7) Ausführung gekrümmt, insbesondere konvex gekrümmt, und verläuft in Richtung S des axialen Einsteckens des einen Kupplungsteils 2 in die Aufnahmeöffnung 6 des anderen Kupp¬ lungsteiles 1 radial nach außen.
Dadurch wird erreicht, dass die Mittel zur Bewegungshemmmung der Umfangs¬ dichtung 3 in Richtung S des axialen Einsteckens des einen Kupplungsteils 2 in die Aufnahmeöffnung 6 des anderen Kupplungsteiles 1 im Längsschnitt gesehen in radialer Richtung jeweils - sofern vorhanden - an der Unstetigkeitsstelle 4d eine sprungartige und/oder - sofern vorhanden - an der Schrägfläche 4e eine stetige Ver¬ ringerung des Querschnitts der Nut 4 bewirken. Dabei kann durch die konvexe Krümmung und/oder eine Stufe mit Vorteil bei fortschreitendem Einstecken - zumin¬ dest abschnittsweise - eine überproportionale Hemmung der axialen Bewegung der Umfangsdichtung 3 erzielt werden.
Diese Mittel zur mechanischen Hemmung der axialen Bewegung der Umfangsdichtung 3 können dabei insbesondere derart ausgebildet sein, dass sie - vorzugsweise in axialer Richtung - eine Erhöhung der durch die Deformation beim Einstecken und die Erzeugung der radialen Vorpresskaft Fv in der Umfangsdichtung 3 schon vorhandenen Eigenspannungen bewirken. Durch eine entsprechende Dimensionierung der Mittel wird es dadurch möglich, die eingangs beschriebene - und in Fig. 3 in quantitativer Form für eine Umfangsdichtung 3 aus Polyurethan (Kurve a)) und eine Umfangsdichtung 3 aus NBR (Kurve b)) wiedergegebene - Erscheinung des Anstiegs
der Haftreibungszahl μH mit der Zeit t zu kompensieren. Aus der Grafik ist dabei ersichtlich, dass die Haftreibungszahl μH ausgehend von einem Wert von kleiner als 0,4 schon nach wenigen Sekunden ansteigt und nach einer Woche etwa das Doppelte bis etwa Dreifache ihres Ursprungswertes erreichen kann. Dabei werden Werte der Haftreibungszahl μH von größer 1 erreicht, was bedeutet, dass die beispielsweise nach einem Überstecken bei einer Rückbewegung des Schaftes 5 zu überwindende, entgegengesetzt wirkende Haftreibungskraft FH über den Wert der Normalkraft, d.h. den Wert der Vorpresskraft Fv, hinausgeht.
Die genannte Erhöhung der Eigenspannungen kann insbesondere dadurch erzielt wer¬ den, dass die Mittel zur mechanischen Hemmung der axialen Bewegung der Umfangs- dichtung 3 eine in radialer Richtung vom Nutgrund 4a ausgehende, insbesondere durch eine konvexe Wölbung gebildete, Stufe umfassen, wie dies in Fig. 5 und noch deutlicher ausgeprägt in Fig. 6 und 7 dargestellt ist. In Fig. 6 ist dabei diese Stufe durch die Angabe ihrer Höhe HS und ihrer Länge LS gekennzeichnet, wobei es als besonders vorteilhaft im Hinblick auf eine optimale Eigenspannungsverteilung in der Umfangsdichtung 3 anzusehen ist, wenn die vom Nutgrund 4a ausgehende Stufe eine Höhe HS aufweist, die etwa einem Fünftel bis einem Drittel einer maximalen Nuttiefe T oder einer maximalen radialen Hauptabmessung Y des Querschnitts der Umfangsdich¬ tung 3 im unverpressten Zustand entspricht und wenn die vom Nutgrund 4a ausgehen¬ de Stufe eine Länge LS aufweist, die etwa einem Fünftel bis einem Viertel einer maximalen axialen Hauptabmessung GL des Querschnitts der Umfangsdichtung 3 im unverpressten Zustand entspricht. Fig. 6 sind jedoch im Gegensatz zu diesen Forderungen nur die Werte der charakteristischen Hauptabmessungen X und Y im ver- pressten Zustand zu entnehmen. Die genannten Hauptabmessungen X, Y entsprechen in Fig. 8 bis 10, die Umfangsdichtungen 3 im unverpressten Zustand zeigen, den Größen, GL (X) und 2*RS0 (Y) in Fig. 8, 2*HA (X) und 2*HB in Fig. 9 und GL (X) und 2*HB in Fig. 10.
Fig. 7, die - wie bereits erwähnt - im Längsschnitt und noch stärkerer Vergrößerung eine Teildarstellung eines zweiten Kupplungsteiles 2 eines erfindungsgemäßen Ver¬ bindungssystems gemäß der dritten Ausführung wiedergibt, zeigt gegenüber Fig. 6 einige geometrischen Detailveränderungen. So ist zunächst ersichtlich, dass alle vorhandenen, umfangsgemäß verlaufenden Kanten in und an der Nut 4 durch Über
gangsradien RL) verrundet sind. Dadurch kommt es zunächst zu einer besonders schonenden Aufnahme der Umfangsdichtung 3 in der Nut 4. Des Weiteren können insbesondere die Übergangsradien RÜ am Übergang von der Anlage-Nutflanke 4b zum Nutgrund 4a, der eine Länge NLG aufweist, vom Nutgrund 4a zur Schrägfläche 4e, und von der Oberfläche 4f der Stufe zu der Nutflanke 4c auf der Seite des höheren Druckes pi an die Form der Umfangsdichtung 3 - beispielsweise an die noch nach¬ stehend unter Bezugnahme auf Fig. 9 und 10 beschriebenen Radien R3 - derart an- gepasst werden, so dass an diesen Stellen ein nahezu formschlüssiges Ineinander¬ greifen vorliegt. Das bedeutet, dass insbesondere die Übergangsradien RÜ am Über¬ gang von der Anlage-Nutflanke 4b zum Nutgrund 4a und von der Oberfläche 4f der Stufe zu der Nutflanke 4c auf der Seite des höheren Druckes pi, wie auch der Über¬ gangsradius RÜ von der Schrägfläche 4e zur Oberfläche 4f der Stufe etwa genauso groß gewählt werden, wie die Radien R3, mit denen die Kanten der jeweiligen Um¬ fangsdichtung 3 verrundet sind. Der Übergangsradius RÜ vom Nutgrund 4a zur Schrägfläche 4e kann dagegen kleiner ausgebildet sein, damit die gewünschte Hemmung der Axialbewegung einen stärker sprunghaften Charakter annimmt. In der gleichen, kleineren Größenordnung können auch die Übergangsradien RÜ an den Nutflanken 4b, 4c im Bereich des Spaltes 7 liegen.
Sowohl die Schrägfläche 4e als auch die Nutflanke 4c auf der Seite des höheren Druckes pi können jeweils eine Neigung aufweisen, die durch die in Fig. 7 mit den Bezugszeichen α und ß bezeichneten Winkel zu einem jeweils in radialer Richtung verlaufenden Strahl quantitativ beschrieben werden können. Der Winkel α kann dabei mit Vorteil in einem Bereich bis zu 25°, vorzugsweise bis zu 10°, und der Winkel ß zwischen 5° und 60°, vorzugsweise zwischen 15° und 30°, liegen.
Die Nutlänge NL und die Länge NLG (Abstand zwischen 4d und 4b) des Nutgrundes 4a können mit Vorteil im Hinblick auf die maximale axiale Hauptabmessung GL des Querschnitts der Umfangsdichtung 3 im unverpressten Zustand bzw. auf die entsprechenden charakteristischen Hauptabmessungen X im verpressten Zustand dimensioniert sein. Die genannten Hauptabmessungen X sollten bei Raumtemperatur nicht kleiner, aber auch nicht wesentlich größer als die Länge NLG des Nutgrundes 4a sein. Insbesondere sollte die axiale Hauptabmessung der auf dem zweiten Kupplungsteil 2 montierten, aber noch nicht verpreßten Umfangsdichtung 3 nicht so
groß sein, dass die Umfangsdichtung 3 bei Anlage an der zur Anlage bestimmten Nutflanke 4b über die Schrägfläche 4e bzw. die Stufe in Richtung auf die Nutflanke 4c auf der Seite des höheren Druckes pi hinaus geschoben wird. In dieser Position besteht in jedem Fall zwischen Umfangsdichtung 3 und Nutflanke 4c der bereits erläuterte Abstand E, der auch als Expansionsraum bezeichnet werden könnte. Wenn das zweite Kupplungsteil 2 mit der darauf montierten Umfangsdichtung 3 in das erste Kupplungsteil gesteckt ist, sollte nach Deformation der Umfangsdichtung 3 der Abstand E immer noch vorhanden sein, ebenso im Betriebszustand bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur, wie dies auch in Fig. 4b dargestellt ist. Danach ist die Gesamtlänge NL der Nut 4 zu bemessen. Bestenfalls unter als extrem anzunehmen¬ den Temperatur- und Druckbedingungen (T - maximal, pi - minimal) sollte der Ab¬ stand E den Wert Null annehmen können, woraus sich dann ein Füllgrad der Nut 4 von 100 Prozent ergeben kann.
Was die Reibung beim Einstecken unter der Wirkung der Vorspannkraft Fv betrifft, so muss dazu bemerkt werden, dass die Größe der Vorspannkraft Fv bei einem Ein¬ stecken des Schaftes 5 mit der bereits in der Nut 4 angeordneten Umfangsdichtung 3 die notwendigerweise aufzubringende Steckkraft Fs gleichsinnig beeinflußt und daher - allerdings in einer gemäß dem Durchmesser der Dichtung entsprechenden Abstufung - einen vorgegebenen Wert nicht überschreiten sollte. Die Steckkraft Fs wirkt dabei entgegen der sich später ausbildenden Haftreibungskraft FH, also in Steckrichtung S. Man rechnet bekanntermaßen bei Nenndurchmessern von 12 mm mit geforderten Maximalsteckkräften Fs von unter 50 N, vorzugsweise sogar von unter 10 N. Für größere Nenndurchmesser oder auch für kleine Nenndurchmesser, aber bei dem für CO2 relevanten Druckbereich (pi = 10 bar bis 180 bar), treten größere Steckkräfte Fs auf, die mehr als 100 N und 120 N erreichen können. Solche Steckkräfte Fs können erfindungsgemäß vermieden und vorteilhafterweise für Innenradien Roi des ersten Kupplungsteiles 1 im Bereich von etwa 6 mm bis 13 mm Steckkräfte Fs von weniger als 100 N, vorzugsweise weniger als 50 N und sogar von weniger als 30 N, erreicht werden.
Es ist grundsätzlich möglich, dass der Querschnitt AU der in dem erfindungsgemäßen System zum Einsatz gelangenden Umfangsdichtung 3 im unverpressten Zustand eine kreisrunde oder elliptische Form aufweist. Bevorzugt ist es jedoch, dass - wie für die
zweite Ausführung in Fig. 5 gezeigt - die Umfangsdichtung 3 eine Querschnittsform aufweist, die derart ausgebildet ist, dass sich der Querschnitt Av der Umfangsdichtung 3 im bestimmungsgemäßen Einbauzustand der Umfangsdichtung 3 in Richtung S des axialen Einsteckens des einen Kupplungsteils 2 in die Aufnahmeöffnung 6 des anderen Kupplungsteiles 1 im Längsschnitt gesehen in radialer Richtung zumindest abschnitts¬ weise verringert. Dem entspricht in der zeichnerischen Darstellung von Fig. 5 eine konusartige Abnahme der Breite B in der Steckrichtung S, wobei auch der Nutgrund 4a konusartig verläuft - und dies nicht nur im Bereich der bereits erwähnten Schrägfläche 4e, sondern auch in einer der Schrägung der Innenseite der Umfangsdichtung 3 kom¬ plementären Weise, mit in Steckrichtung S zunehmendem Radius RSN des Schaftes 5 auf dem Grund 4a der Nut 4. Der Nutgrund 4a selbst stellt somit in dieser Ausführung ebenfalls ein Mittel zur mechanischen Hemmung einer axialen Bewegung der Umfangsdichtung 3 dar.
Zwei besonders bevorzugte Ausführungsformen einer Umfangsdichtung 3 für ein erfin¬ dungsgemäßes Verbindungssystem zeigen - wie bereits erwähnt - Fig. 8 und 9. Für diese Ausführungen sind der Querschnitt - AU in Fig. 8 bzw. AUopt in Fig. 9 - der unver- pressten Umfangsdichtung 3, die Nuttiefe T, die Nutlänge NL und die Spaltweite s speziell aufeinander abgestimmt, so dass bei der Montage nur geringe Steckkräfte Fs auftreten und dass bei einer geringen Menge Q des durch die Umfangsdichtung 3 eines erfindungsgemäßen Verbindungssystems durchgesetzten Fluids unter hohen Systemdruckdifferenzen Δp, insbesondere unter Systemdrücken pi von bis zu mehr als 150 bar bzw. 180 bar, ein zuverlässiger Ausgleich der Fertigungstoleranzen der Kupplungsteile 1 , 2 erfolgt. Dadurch ist es möglich, dass ein Wert der Menge Q des in Folge von Permeation durch die Umfangsdichtung 3 durchgesetzten Fluids nicht größer ist als etwa 2,5 g pro Jahr und Verbindung, vorzugsweise nicht größer als 1 g pro Jahr und Verbindung.
Für die in Fig. 8 dargestellte Ausführungsform ist es charakteristisch, dass sich der Querschnitt AU der unverpressten Umfangsdichtung 3 in symmetrischer Weise zu einer Mittenachse Y-Y aus zwei gleich großen Halbkreisflächen KF1 , KF2 - es könnten auch Kreissegment-Flächen sein - und einer dazwischen liegenden Rechteckfläche RF zusammensetzt. In der Darstellung gemäß Fig. 8 ist zweimal ein O-Ring in die Quer¬ schnittsform einbeschrieben. Der O-Ring bestimmt mit dem Radius Rso eine radiale
Haupterstreckung HB des Querschnitts AU der Schnur und die Krümmung in axialer Richtung X-X. Die axiale Haupterstreckung HA ergibt sich als Seitenlänge SL der Halbfläche des Querschnitts AU, der die axiale Gesamtlänge GL aufweist. Die Wahl dieser Gesamtlänge GL - beispielsweise im Verhältnis zu einer vorgegebenen Nutlän¬ ge NL - stellt neben der Größe der radialen Deformation der Umfangsdichtung 3 bei der Montage eine Möglichkeit dar, um im verpressten Zustand den Füllungsgrad FG der Nut 4 zu variieren.
Fig. 9 zeigt eine weitere, als optimal zu betrachtende Ausführung einer Umfangs¬ dichtung 3 für ein erfindungsgemäßes Verbindungssystem, die sich dadurch auszeich¬ net, dass der Querschnitt AUopt der unverpressten Umfangsdichtung 3 in der Grundge¬ stalt aus einem Rechteck besteht, das zwei mit einem ersten Krümmungsradius Ri konvex gewölbte Längsseiten, zwei mit einem zweiten Krümmungsradius R2 konvex gewölbte Querseiten und vier mit einem dritten Krümmungsradius R3 konvex ver¬ rundete Ecken aufweist. Der dritte, insbesondere bei der Verpressung der Umfangs¬ dichtung die Bogenlänge BL bestimmende und den Füllungsgrad FG beeinflussende, Krümmungsradius R3 ist dabei kleiner als der erste, insbesondere die Kontaktlänge KL bestimmende, Krümmungsradius Ri und der erste Krümmungsradius Ri ist wiederum kleiner als der zweite Krümmungsradius R2, der ebenfalls Bogenlänge BL und Fül¬ lungsgrad FG -jedoch in geringerem Maß als der dritte Radius R3 - mitbestimmt. Durch eine solche Querschnittsform kann bei einem hohen Füllgrad FG der Nut 4 und niedriger Vorpresskraft Fv eine kurze Bogenlänge BL und damit eine im Vergleich mit einem O-Ring oder einem Ring mit elliptischem Querschnitt kleinere permeations- wirksame Teilumfangsfläche AE erzielt werden.
Sowohl zur Erzielung eines günstigen Verhältnisses AV/KL der senkrecht zur axialen Richtung X-X verlaufenden Querschnittsfläche Av der deformierten Umfangsdichtung 3 zur Kontaktlänge KL, als auch zur Erzielung eines günstigen Verhältnisses AE/KL der permeationsbestimmenden Teilumfangsfläche AE zur Kontaktlänge KL - ist es von Vorteil, wenn der Querschnitt AU bzw. AUopt der Umfangsdichtung 3 im unverpressten Zustand bereits eine Vorform aufweist, bei der eine Formzahl, ein Quotient FZu = HA/HB aus einer axialen Haupterstreckung des Dichtungsquerschnitts AU bzw. AUopt, im in Fig. 9 dargestellten Fall der großen Halbachse HA, und einer radialen Haupter
Streckung, im in Fig. 9 dargestellten Fall der kleinen Halbachse HB, einen Wert von größer 1 , vorzugsweise von größer 2, aufweist.
Fig. 10 zeigt eine dritte, ebenfalls als optimal zu betrachtende Ausführung einer Um- fangsdichtung 3 für ein erfindungsgemäßes Verbindungssystem. Auch bei dieser Ausführung kann der Querschnitt AUSUp der unverpressten Umfangsdichtung 3 in der Grundgestalt als ein Rechteck aufgefaßt werden, welches jedoch - im Gegensatz zu den vorstehend beschriebenen Ausführungen - tonnenartig nach außen gewölbt ist. Wie bei der Ausführung in Fig. 9 ist dabei ein erster Krümmungsradius Ri für die äußere, konvex gewölbte Längsseite, jedoch - im Gegensatz zur Ausführung in Fig. 9 ein zweiter Krümmungsradius R4 für die innere, konkav gewölbte Längsseite vorge¬ sehen. Diese konkave Verwölbung der inneren Längsseite führt im montierten Zustand der Umfangsdichtung 3 auf dem zweiten Kupplungsteil 2 und auch später nach dem Stecken in das erste Kupplungsteil 1 sowie unter Betriebsbedingungen vorteilhafterwei¬ se zu einer Verringerung der Reibung zwischen Umfangsdichtung 3 und Nutgrund 4a, weil die durch die Deformation der solchermaßen geformten Umfangsdichtung 3 entstehenden Eigenspannungen die Vorpresskraft Fv im mittleren Bereich der inneren Längsseite herabsetzen. Der erste Krümmungsradius Ri für die äußere, konvex ge¬ wölbte Längsseite kann dabei mit Vorteil geringfügig - etwa 0,4 bis 1 ,6 mm - größer sein als der zweite Krümmungsradius R4 für die innere, konkav gewölbte Längsseite, so dass die konvexe Krümmung flacher verläuft als die konkave Krümmung. Durch die Wahl der Krümmungen der Längsseiten des Querschnitts der Umfangsdichtung 3 kann über den jeweiligen Verlauf der Längsseiten eine variable vorherbestimmte Pressungs¬ verteilung eingestellt werden.
Als weiterer Unterschied zu der Ausführung in Fig. 9 ist bei der Ausführung der Umfangsdichtung 3 in Fig. 10 für die Querseiten des Dichtungsquerschnitts keine Wölbung, sondern ein ebener Verlauf vorgesehen. Allerdings zeigt Fig. 10 - wie¬ derum in Übereinstimmung mit Fig. 9 - vier mit einem dritten Krümmungsradius R3 konvex verrundete Ecken für die Umfangsdichtung 3. Auch hier gilt, dass der dritte, insbesondere bei der Verpressung der Umfangsdichtung die Bogenlänge BL bestimmende und den Füllungsgrad FG beeinflussende, Krümmungsradius R3 klei¬ ner als der erste, insbesondere die Kontaktlänge KL bestimmende, Krümmungs¬ radius R-I, und auch kleiner als der zweite, in dieser Ausführung mit R4 bezeichnete
Krümmungsradius ist. Mit dieser Ausführung der Umfangsdichtung ist es möglich, dass ein Wert der Menge Q des in Folge von Permeation durch die Umfangsdichtung 3 durchgesetzten Fluids nicht größer ist als etwa 1 ,0 g pro Jahr und Verbindung, vorzugsweise nicht größer als 0,5 g pro Jahr und Verbindung.
Es kann auch vorgesehen sein, dass die Umfangsdichtung 3 durch einen O-Ring mit im unverpressten Zustand kreisförmigem Querschnitt gebildet ist, bei dem das Verhältnis von Innendurchmesser Ri zur Stärke seiner Schnur 2*Rso> kleiner oder gleich 6, vorzugsweise kleiner ist als 3, und bei dem eine minimale Verpressung V = 100% * (1 - B / (2 * Rso)) in einem Bereich von mehr als 15 Prozent, vorzugsweise von mehr als 25 Prozent bis zu maximal 40 Prozent, liegt.
Im Gegensatz zu der letzteren und auch zu den in Fig. 8 bis 10 dargestellten Aus¬ führungen kann es aber im Rahmen der Erfindung auch vorgesehen sein, dass der Querschnitt der Umfangsdichtung 3 im unverpressten Zustand eine Vorform aufweist, bei der der Quotient FZu aus einer axialen Haupterstreckung HA und einer radialen Haupterstreckung HB des Dichtungsquerschnitts einen Wert von kleiner 1 , vorzugs¬ weise von kleiner 0,5, aufweist. Dies ist beispielsweise bei der Ausführung der Erfindung gemäß Fig. 11 gegeben. In dieser Ausführung ist vorgesehen, dass sich die Mittel zur mechanischen Hemmung der Bewegung der Umfangsdichtung 3 über eine gesamte Tiefe T der Nut 4 erstrecken. Insbesondere umfassen die Mittel zur mecha¬ nischen Hemmung der axialen Bewegung der Umfangsdichtung 3 einen Stützring 13 mit höherer Festigkeit als die der Umfangsdichtung 3 bzw. sind durch einen solchen Stützring 13 gebildet. Dieser Stützring 13 ist auf der Seite der Umfangsdichtung 3 angeordnet, die der Seite des durch die Umfangsdichtung zu verschließenden Spalts 7 der Aufnahmeöffnung 6 gegenüber liegt.
Der Stützring 13 muss mit möglichst kleinen Spalten - einerseits zwischen ihm und dem Nutgrund 4a und andererseits zwischen ihm und dem äußeren Gehäuseteil 1 - eingepasst sein. Durch diese Einpassung wird erreicht, dass bei einem Druckstoß sich eine Druckdifferenz derart aufbaut, dass die Umfangsdichtung 3 gegen die Nutflanke 4b gedrückt wird, an der sich ihre bestimmungsgemäße Anlagefläche FA befindet. Wenn der Stützring 13 an die Umfangsdichtung 3 anvulkanisiert ist, kann auch bei Drücken, die sich - im Gegensatz zu einem Druckstoß - wie statische Drücke ver
halten, die Umfangsdichtung 3 angedrückt werden. Das Anvulkanisieren bewirkt unter anderem, dass sich die Umfangsdichtung 3 nicht durchwölbt und somit die Nutflanke 4b berührt, aber nicht an der Wandung gleitet.
Bei der in Fig. 11 dargestellten Ausführung wird der Tatsache Rechnung getragen, dass durch das Verhältnis FZu der axialen und radialen Hauptabmessungen in der Schnur der Umfangsdichtung 3 auch auf das Haftreibungsverhalten der Umfangs¬ dichtung 3 Einfluß genommen werden kann. Dabei darf aber die axiale Hauptab¬ messung der Schnur nicht maßgeblich verändert werden, da die Kontaktlänge KL sonst zu klein wird. Durch die - wie dargestellt - vergleichsweise große radiale Haupt¬ abmessung (Breite B) der Schnur wird die druckbelastete Fläche AV vergrößert, wobei die resultierende Druckkraft der Haftreibungskraft FH entgegenwirkt. Diese kompen¬ sierende Wirkung ist vorteilhafterweise zeitunabhängig, erfordert jedoch bei gleicher Nennweite wie bei den drei vorhergehenden Ausführungen einen größeren radialen Bauraum.
Fig. 12 zeigt schematisch eine Vorrichtung 100 zur Bestimmung der Menge von infolge von Permeation durch eine Umfangsdichtung 3 eines erfindungsgemäßen Ver¬ bindungssystems durchgesetzten Fluids. Darin bezeichnen die Bezugszeichen 101 eine Mikroprozessorsteuerung, 102 eine Vakuummessröhre, 103 jeweils Gasleitungen zu einer Vakuumpumpe, 104 einen Thermostaten, 105 eine Permeationskammer, 106 die Prüfkörper und 107 eine Messgaszuleitung.
Die Prüfkörper 106 werden in der Permeationskammer 105 unter definierten, mit Hilfe der Vakuumpumpe, der Vakuummessröhre 102 und des Thermostaten 104 durch die Mikroprozessorsteuerung 101 einstellbaren und protokollierbaren Bedingungen ge¬ testet. Das Messgas 107 ist dabei infolge des aufgebauten Druckgefälles in der Permeationskammer 105 bestrebt, durch die Prüfkörper 106 zu diffundieren. Die Messung der entsprechend durchgesetzten (Leckage-)Gasmenge erfolgt unter reali¬ tätsnahen Bedingungen, insbesondere mit Kohlendioxid als Messgas 107. Es erfolgt eine integrale Messung von mehreren, insbesondere fünf, Prüfkörpern 106 gleichzeitig, wobei jeweils gesondert Werte für bestimmte Betriebspunkte einer Anlage, z. B. einer Cθ2-Klimaanlage eines Kraftfahrzeugs, erfasst werden, in der ein erfindungsgemäßes Verbindungssystem zum Einsatz kommen soll. Entsprechend einer nach fachüber
greifend einheitlichen Kriterien vorgegebenen Wichtung der Leckagegasmengen an den einzelnen Betriebspunkten wird dann ein resultierender Wert der Menge Q des in Folge von Permeation durch die Umfangsdichtung 3 durchgesetzten Fluids in g pro Jahr und Verbindung bestimmt.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern umfasst auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen. So ist es z. B. möglich, dass nur das erste Kupplungsteil 1 anstelle des zweiten Kupplungsteiles 2 die Nut 4 aufweist. Ergänzend zu den bisher dargestellten technischen Maßnahmen kann mit Vorteil auch vorgesehen werden, dass die Umfangsdichtung 3 mit einer Gasbarrieren-Beschichtung versehen ist, was es gestattet, ohne Zunahme der Leckmenge neben der radialen Hauptabmessung (Breite B) der Schnur auch die axiale Hauptabmessung (Gesamtlänge GL) gegenüber den als vorstehend als optimal be¬ schriebenen Werten noch zu verringern.
Des Weiteren ist es auch möglich, zusätzlich über eine Schmierung, die beispielsweise durch eine Gleitbeschichtung, wie einem Gleitlack oder einem Trockenschmiermittel, die Reibungszahl μH verringert, auf die Haftreibung im Sinne einer Minimierung einzuwirken. Dabei kann für einen tragfähigen Schmierfilm von einer zeitunabhängigen Wirkung ausgegangen werden. Es ist jedoch zu fordern, dass der Permeationwiderstand im Schmierfilm zumindest derart groß ist, dass kein über¬ mäßiger Anstieg (beispielsweise mehr als 10 Prozent) der Leckmenge Q auftritt.
Schließlich zeigt Fig. 7 mit dem Bezugszeichen 200 ein auf der Seite des niedrigeren Druckes P2 am zweiten Kupplungsteil 2 am Außenradius RSA des Schaftes 5 ange¬ ordnetes Element, welches bei erhöhter Temperatur der Verringerung der Spaltweite s des Spaltes 7 zwischen den Kupplungsteilen 1 , 2 des erfindungsgemäßen Verbin¬ dungssystems dient. Diesem Element 200 wird - neben den Mitteln zur mechanischen Hemmung der Axialbewegung der Umfangsdichtung 3 in der Nut 4 - eine eigen¬ ständige erfinderische Bedeutung zugemessen, insofern das Element 200 - bei hoher Montagefreundlichkeit und Funktionssicherheit sowohl bei der Herstellung der Kupp¬ lungsverbindung, als auch im Betriebszustand des erfindungsgemäßen Systems - gewährleistet, dass eine verringerte Menge des Fluids durch die Umfangsdichtung 3 durchgesetzt wird. Dies ist ursächlich darauf zurückzuführen, dass - wie oben ausge
führt wurde - die Länge der permeationsbestimmenden Bogenlinie BL der Umfangs- dichtung 3 bei Anlage der Umfangsdichtung 3 an der dafür vorgesehenen Nutflanke 4b bei verschwindender Bogenkrümmung im Minimalfall den Wert der Spaltweite s an¬ nimmt. Wird nun die Spaltweite s verringert, so kommt es zu einer Abnahme der Menge des durch Permeation durch die Umfangsdichtung 3 durchgesetzten Fluids.
Es war oben festgestellt worden, dass das erste Kupplungsteil 1 und das zweite Kupplungsteil 2 bevorzugt aus metallischen Werkstoffen, insbesondere aus Alumi¬ nium- oder hochlegierten Edelstahllegierungen, bestehen können. Hierbei weisen die verschiedenen, grundsätzlich für eine Anwendung geeigneten Werkstoffe natur¬ gemäß auch unterschiedliche Eigenschaften auf. So ist für die nachfolgend angege¬ benen Werkstoffe jeweils der zugeordnete thermische Längenausdehnungskoef¬ fizient (angegeben in 10"6 K"1) charakteristisch: Magnesium - 24,5; Aluminium, allgemein - 23,8; AIMgSiI - 23,3; Bronze - 17,3; Kupfer - 16,2; X12CrNi 18.8 - 16,0; Nickel - 13,3; Beryllium 12,3 und Stahl, allgemein - 11 ,1. Wenn beispielsweise für das erste Kupplungsteil 1 und das zweite Kupplungsteil 2 jeweils ein Stahl¬ werkstoff eingesetzt, jedoch in Abweichung dazu das Element 200 aus Aluminium gefertigt wird, so liegt für die Längenausdehnungskoeffizienten eine Differenz von 2,7 * 10"6 K"1 vor. Diese Differenz wird bei Erhöhung der Temperatur von Raum- auf Betriebstemperatur im Sinne einer Verringerung der Spaltweite s wirksam. Zwar ist beispielsweise bei Zugrundelegung der Werte 12,1 + 0,05 mm für Roi und 12,0 - 0,10 mm für RSA nicht mit einem vollständigen Verschluss des Spaltes 7 zu rechnen, jedoch mit einer durchaus permeationswirksamen Verringerung seiner Spaltweite s. Das Element 200 kann in der geometrischen Form von der dargestellten, im Quer¬ schnitt in der Grundgestalt im Wesentlichen dreieckigen Form abweichen, jedoch besitzt die dargestellte Form den Vorteil, dass auf der der Nut 4 zugewandten Seite des Elements 200, wobei eine Dreieckseite einen Teil der Nutflanke 4b bildet, mit der größten radialen Wärmeausdehnung zu rechnen ist, da diese sich proportional zur jeweiligen Ausgangs-Längenabmessung verhält. Das Element 200 sollte dabei fest - kraft-, form- und/oder stoffschlüssig, mit dem Grundkörper des zweiten Kupplungsteiles 2 verbunden sein.
Ferner ist die Erfindung bislang auch noch nicht auf die im Anspruch 1 definierte Merk¬ malskombination beschränkt, sondern kann auch durch jede beliebige andere
Kombination von bestimmten Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmalen definiert sein. Dies bedeutet, dass grundsätzlich praktisch jedes Einzelmerkmal des Anspruchs 1 weggelassen bzw. durch mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal ersetzt werden kann. Insofern ist der Anspruch 1 lediglich als ein erster Formulierungsversuch für eine Erfindung zu verstehen.
Bezugszeichen
1 erstes Kupplungsteil (Gehäuseteil)
1a inneres Gehäuseteil
1b äußeres Gehäuseteil
2 zweites Kupplungsteil (Steckerteil)
3 Umfangsdichtung
4 Nut für 3 in 5
4a Nutgrund von 4
4b Nutflanken von 4 bei 7
4c Nutflanke von 4
4d Unstetigkeitsstelle in 4/4a
4e Schrägfläche von 4
5 Schaft von 2
5a Belüftungsnut in 5
6 Aufnahmeöffnung von 1
7 Spalt zwischen 1 und 2
8, 9 Rastelemente
10 Rastschulter
11 , 12 Ringnuten für 8,9
13 Stützring
100 Permeationsmesseinrichtung
101 Mikroprozessorsteuerung von 100
102 Vakuummessröhre
103 Gasleitung zur Vakuumpumpe
104 Thermostat
105 Permeationskammer
106 Prüfkörper
107 Messgaszuleitung
200 Element zur Verringerung von s
AE permeationsbestimmende Teilumfangsfläche von Av
AN Querschnitt von 4
AR radialer Querschnitt von 3, deformiert
Av Querschnitt von 3, deformiert, senkrecht zur axialen Richtung
AU radialer Querschnitt von 3 (Ausführung in Fig. 8), unverpresst
AUopt radialer Querschnitt von 3 (Ausführung in Fig. 9), unverpresst
AUsup radialer Querschnitt von 3 (Ausführung in Fig. 10), unverpresst
B (radiale) Breite von Av
BL Bogenlänge von Av
E Abstand zwischen 3 und 4c
FH Haftreibungskraft
Fv Vorpresskraft von 3
Fs Steckkraft von 2 mit 3
FA Anlagefläche von 3 an 4b
FG Füllgrad von 4
FZu Formzahl Quotient aus HA und HB
GL axiale Gesamtlänge von AU
HA axiale Haupterstreckung von 3, lange Halbachse
HB radiale Haupterstreckung von 3, kurze Halbachse
KF1 , KF2 Halbkreisflächen von AU
KL Kontaktlänge von 3 mit 1 oder 2
NL Nutlänge von 4 (in Richtung X-X)
Pi hoher Fluiddruck p2 niedriger Fluiddruck
Q Fluidmenge, Leckmenge
Ri, R2, R3, R4 Radien in AUopt / AUsup (Fig. 9, 10)
RA Außenradius von 3, unverpresst
R3 mittlerer Rauheitswert von 1 , 2
Ri Innenradius von 3, unverpresst
Rmax maximaler Rauheitswert von 1 , 2
RSA Außenradius von 5
RSN Radius von 5 auf dem Grund von 4
Rso Wert für RRS bei Kreisquerschnitt
Roi Innenradius von 6
RF Rechteckfläche von AU
RÜ Übergangsradius
S Steckrichtung von 2 in 1
S Spaltweite von 7
SL Seiten länge der Halbfläche von AU
T Tiefe von 4 t Zeit
V Verpressung
X charakteristische axiale Hauptabmessung
X-X Längsachse von 1 , 2
Y charakteristische radiale Hauptabmessung
Y-Y radial gerichtete Mittenachse von AU
α Anstiegswinkel von 4e ß Anstiegswinkel von 4c
Δp Druckdifferenz
MH Haftreibungszahl