Beschreibung
Gehäuse einer elektrischen Maschine mit in einer Gehäusewand verlaufenden Kühlkanälen
Die Erfindung betrifft ein Gehäuse einer elektrischen Maschi¬ ne mit einer Gehäusewand, die eine innere Oberfläche aufweist und innerhalb welcher Gehäusewand mindestens zwei Kühlkanäle verlaufen.
Ein derartiges, insbesondere für eine Flüssigkeitskühlung der elektrischen Maschine ausgelegtes Gehäuse kommt beispielswei¬ se als Strangpressprofil-Bauteil zum Einsatz. Die elektrische Maschine kann als Elektromotor oder auch als elektrischer Ge- nerator ausgebildet sein. Die Kühlkanäle verlaufen im Wesent¬ lichen in axialer Richtung, d.h. in Richtung einer Drehachse eines innerhalb des Gehäuses drehbar gelagerten Läufers. Die Umlenkung der während des Betriebs innerhalb der Kühlkanäle geführten Kühlflüssigkeit erfolgt an beiden axialen Enden des Gehäuses in einem Lagerschild, in einem Zwischenflansch oder mittels einer Umlenkplatte. Zur umlenkenden Führung der Kühl¬ flüssigkeit werden dabei eingegossene oder nachträglich ge¬ bohrte Kanäle oder Rohre in dem insbesondere als Gussteil ausgeführten Lagerschild oder Zwischenflansch eingesetzt.
Bei dieser Realisierung erfolgt die Abdichtung zwischen dem Gehäuse einerseits und dem Lagerschild, dem Zwischenflansch oder der Umlenkplatte andererseits üblicherweise durch Flä¬ chendichtungsmittel. Diese Form der Abdichtung erfordert bei der Herstellung einen erheblichen Aufwand und führt bisweilen dennoch nicht zu zufriedenstellenden Resultaten.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Gehäuse der ein¬ gangs bezeichneten Art anzugeben, das eine effiziente und aufwandsarme Umlenkung für das Kühlmittel umfasst.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1. Bei dem eingangs bezeichneten Gehäuse han¬ delt es sich um ein solches, bei dem a) zwischen zwei der Kühlkanäle ein verbindender Umlenkkanal vorgesehen ist, b) ein an der inneren Oberfläche anliegender Innendichtring vorgesehen ist, und c) im Bereich des Innendichtrings an der inneren Oberfläche mindestens eine Gehäuseausnehmung, die zusammen mit dem Innendichtring den Umlenkkanal bildet, in der Gehäusewand vorgesehen ist.
Die erfindungsgemäß vorgesehene Umlenkung erübrigt aufwändi¬ ge, konstruktive Maßnahmen oder Nachbearbeitungsmaßnahmen an einem Lagerschild oder an einem Zwischenflansch. Ebenso kann auf eine gesonderte Umlenkplatte komplett verzichtet werden. Darüber hinaus entfallen die beim Stand der Technik unter dem Gesichtspunkt der Prozesssicherheit nur unter erheblichem Aufwand zu realisierenden Flächendichtungsmittel. Demgegen- über kommt bei dem erfindungsgemäßen Gehäuse, insbesondere zumindest an einem seitlichen axialen Ende, ein einfacher In¬ nendichtring zum Einsatz, der in Verbindung mit einer eben¬ falls einfach herzustellenden Ausnehmung in der Gehäusewand den Umlenkkanal bildet. Dadurch sinkt der fertigungstechni- sehe Aufwand erheblich. Gleichzeitig ist die erwünschte Funk¬ tion der Umlenkung durch diese einfachen Mittel dennoch ge¬ währleistet. Insbesondere lässt sich auch die Abdichtung er¬ heblich einfacher und mit einer höheren Prozesssicherheit re¬ alisieren.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Gehäuses ergeben sich aus den Merkmalen der von Anspruch 1 abhängigen Ansprüche.
Günstig ist eine Variante, bei der die Gehäuseausnehmung, mittels der der Umlenkkanal gebildet ist, so groß ist, dass sie die beiden zu verbindenden Kühlkanäle erfasst. Die Gehäu-
seausnehmung kann dabei als Einfräsung in die Gehäusewand an der inneren Oberfläche über einen gewissen Bereich in Um- fangsrichtung ausgeführt sein. Die Abmessungen in Umfangs- richtung und in radialer Richtung, das heißt im Wesentlichen in Richtung der Dicke der Gehäusewand, sind so bestimmt, dass die beiden innerhalb der Gehäusewand verlaufenden Kühlkanäle aufgrund der Gehäuseausnehmung jeweils eine zusätzliche Öff¬ nung aufweisen. Eine derartige Gehäuseausnehmung in Form ei¬ ner Einfräsung lässt sich sehr leicht nachträglich in das Ge- häuse, das insbesondere als Strangpressprofil ausgebildet ist, einbringen.
Weiterhin kann auch der Innendichtring eine Ringausnehmung aufweisen, die ebenfalls zur Bildung des Umlenkkanals bei- trägt. Insbesondere wird der Umlenkkanal dann mittels zweier, vorzugsweise bohrlochartiger Gehäuseausnehmungen, die jeweils einen der beiden zu verbindenden Kühlkanäle erfasst, und der Ringausnehmung gebildet. Sowohl die Gehäuseausnehmungen zur Öffnung der beiden Kühlkanäle als auch die insbesondere wie- derum als Einfräsung ausgebildete Ringausnehmung lassen sich einfach und nachträglich herstellen.
Gemäß einer anderen Variante liegt der Innendichtring form¬ schlüssig an der Gehäusewand an. Er ist beispielsweise einge- presst, eingeschrumpft oder auch eingeklebt. Auch diese Ma߬ nahmen verursachen keinen großen fertigungstechnischen Auf¬ wand.
Vorzugsweise ist der Innendichtring als Flachring oder als Ring mit L-förmigem Profil ausgebildet. Bei beiden Ausgestal¬ tungen handelt es sich um Standardformen für einen Ring, die somit leicht zu beschaffen oder herzustellen sind.
Vorzugsweise sind zwischen dem Innendichtring und der Gehäu- sewand auf beiden axialen Seiten der Gehäuseausnehmung je¬ weils Dichtungsmittel, insbesondere in Form eines O-Rings, vorgesehen. Ein derartiger O-Ring ist ein gängiges Dichtungs-
mittel und in seiner Montage und Handhabung deutlich einfa¬ cher als ein Flächendichtungsmittel.
Bei einer Ausgestaltung, bei der der Innendichtring ein L- förmiges Profil mit zwei Schenkeln aufweist, sind vorzugswei¬ se in jedem der beiden Schenkel Dichtungsmittel, wiederum insbesondere in Form eines O-Rings, zur Abdichtung gegenüber der Gehäusewand vorgesehen. Auch bei dieser Ausgestaltung er¬ geben sich die vorstehend beschriebenen Vorteile aufgrund des möglichen Einsatzes der Standard-O-Ringe. Außerdem ermöglicht das L-förmige Profil einen Abschluss und vorzugsweise auch eine Abdichtung der Kühlkanäle und des Umlenkkanals in radia¬ ler und axialer Richtung.
Günstig ist weiterhin eine Variante, bei der innerhalb der Gehäusewand ein Wicklungssystem mit mindestens einem Wick¬ lungskopf angeordnet ist und der Innendichtring im Wesentli¬ chen im Bereich des Wicklungskopfs angeordnet ist. Durch die¬ se vorteilhafte Maßnahme wird eine Umlenkung erreicht, ohne dass dadurch die (Außen-)Abmessungen der elektrischen Maschi¬ ne, insbesondere in axialer Richtung, vergrößert werden müss¬ ten, wie dies beispielsweise beim Stand der Technik, der zur Umlenkung einen zusätzlichen Zwischenflansch oder eine zu¬ sätzliche Umlenkplatte vorsieht, der Fall ist. Das Kantenmaß wird eingehalten. Eine Erhöhung der Baulänge in axialer Rich¬ tung ist nicht erforderlich.
Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung er¬ geben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von drei Aus- führungsbeispielen anhand der Zeichnung. Es zeigt:
FIG 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Gehäuses mit einem mittels eines Flachrings ausgebildeten Um¬ lenkkanal in Querschnittsdarstellung FIG 2 das Gehäuse gemäß FIG 1 in perspektivischer Dar¬ stellung,
FIG 3 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Gehäuses mit einem mittels eines Flachrings ausgebildeten Um¬ lenkkanal in perspektivischer Darstellung,
FIG 4 ein drittes Ausführungsbeispiel eines Gehäuses mit einem mittels eines L-förmigen Rings ausgebildeten
Umlenkkanal in Querschnittsdarstellung und
FIG 5 das Gehäuse gemäß FIG 4 in perspektivischer Dar¬ stellung.
Einander entsprechende Teile sind in den Figuren 1 bis 5 mit denselben Bezugszeichen versehen.
In FIG 1 ist eine elektrische Maschine 1 in Gestalt eines Elektromotors mit einem ersten Ausführungsbeispiel eines Ge- häuses 2 im Querschnitt dargestellt. Das als Strangpresspro¬ fil ausgebildete Gehäuse 2 hat eine Gehäusewand 3 mit einer inneren Oberfläche 4, die einen hohlzylindrischen Innenraum 5 umgibt. Im hohlzylindrischen Innenraum 5 ist ein im Gehäuse 2 fest verankerter Ständer 6 und ein um eine Drehachse 7 dreh- bar gelagerter Läufer 8 angeordnet. Der Ständer 6 umfasst ein Ständer-Blechpaket 9, innerhalb dessen elektrische Leiter ei¬ nes Wicklungssystems 10 verlaufen. In axialer Richtung, das heißt in Richtung der Drehachse 7, weist das Wicklungssystem 10 zu beiden Seiten des Ständer-Blechpakets 9 jeweils einen Wicklungskopf 11 und 12 auf. Das Gehäuse 2 ist in axialer
Richtung auf beiden Seiten offen. Als Abschluss ist an diesen offenen Seiten jeweils ein Lagerschild 13 und 14 vorgesehen.
Das Gehäuse 2 umfasst mehrere Kühlkanäle 15, von denen in der Schnittdarstellung gemäß FIG 1 nur einer wiedergegeben ist. Die Kühlkanäle 15 verlaufen in axialer Richtung im Wesentli¬ chen parallel zur Drehachse 7. Je nach Ausführungsform können sie in Umfangsrichtung gleichmäßig oder gruppiert angeordnet sein. Im in FIG 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist ih- re Verteilung in Umfangsrichtung ungleichmäßig. In den Kühl¬ kanälen 15 fließt während des Betriebs der elektrischen Ma¬ schine 1 zur Kühlung eine Flüssigkeit.
Um diese Kühlflüssigkeit durch alle Kühlkanäle 15 zu leiten, ist auf der dem rechten Lagerschild 13 zugewandten Seite zwi¬ schen jeweils zwei benachbarten Kühlkanälen 15 ein Umlenkka¬ nal 16 vorgesehen. Auf der Seite des linken Lagerschilds 14 erfolgt die Umlenkung dagegen mittels im Lagerschild 14 vor¬ gesehener, nicht näher gezeigter Taschen. Der Umlenkkanal 16 ist mittels einer Gehäuseausnehmung 17 und einem verschlie¬ ßenden Innendichtring 18 gebildet. Die Gehäuseausnehmung 17 ist beispielsweise eine einfache Einfräsung in die Gehäuse- wand 3 an der inneren Oberfläche 4. Ihre Tiefe ist so groß, dass sie ausgehend von der inneren Oberfläche 4 bis zu den beiden zu verbindenden Kühlkanälen 15 reicht. Der Innendicht¬ ring 18 ist im Ausführungsbeispiel von FIG 1 als Flachring ausgebildet und bedeckt die Gehäuseausnehmung 17 vollständig. Er ist mit der inneren Oberfläche 4 formschlüssig verbunden. Im Ausführungsbeispiel ist er eingeschrumpft. Außerdem ist in axialer Richtung auf beiden Seiten der Gehäuseausnehmung 17 zwischen dem Innendichtring 18 und der Gehäusewand 3 jeweils ein O-Ring 19 und 20 zur Abdichtung gegenüber einem Flüssig- keitsaustritt in den hohlzylindrischen Innenraum 5 vorgese¬ hen. Diese Abdichtung wirkt also primär in radiale Richtung.
Auch an der Verbindungsstelle zwischen dem Gehäuse 2 und den seitlich angrenzenden Lagerschilden 13 und 14 sind Dichtungs- elemente 21 und 22 vorgesehen. Beispielhaft sind im Ausfüh¬ rungsbeispiel von FIG 1 das linke und das rechte Lagerschild 13 bzw. 14 jeweils in unterschiedlicher Weise gegenüber einem Flüssigkeitsaustritt aus den Kühlkanälen 15 ausgebildet. Die jeweilige Ausführung dieser in erster Linie axial wirkenden Abdichtungen kann je nach Bedarf gewählt werden, beispiels¬ weise auch als Flachdichtung. Insbesondere die Dichtungsele¬ mente 21 und 22 sind an die Querschnittsfläche der Kühlkanäle 15 angepasst und somit vorzugsweise relativ klein sowie kreisrund ausgeführt.
Die Ausgestaltung des Umlenkkanals 16 mittels der Gehäuseaus¬ nehmung 17 und dem Innendichtring 18 ist besonders einfach
und dennoch sehr wirkungsvoll. Sie lässt sich mit verhältnis¬ mäßig geringem technischen Aufwand realisieren und bietet trotzdem eine hohe Prozesssicherheit. Günstig ist außerdem, dass der Umlenkkanal 16 im Bereich des ohnehin vorhandenen Wickelkopfs 12 angeordnet ist, so dass aufgrund des Umlenkka¬ nals 16 keine Erhöhung der Abmessung in axialer Richtung er¬ forderlich ist. Bei dieser günstigen Ausführungsform des Um¬ lenkkanals 16 bleiben also die Außenabmessungen der elektri¬ schen Maschine 1 völlig unverändert.
In FIG 2 ist das Gehäuse 2 perspektivisch wiedergegeben. Der flache Innendichtring 18 ist an einer Stelle aufgeschnitten dargestellt, um die darunter liegenden Umlenkkanäle 16 mit den Gehäuseausnehmungen 17 zur Verbindung von jeweils zwei benachbarten Kühlkanälen 15 sichtbar zu machen. In Umfangs- richtung benachbarte Umlenkkanäle 16 sind jeweils durch einen Trennsteg 24 voneinander getrennt.
In FIG 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Gehäuses 25 gezeigt, das ebenfalls als Strangpressprofil ausgestaltet ist und in seiner Gehäusewand 3 mehrere axial verlaufende, in Umfangsrichtung verteilt angeordnete Kühlkanäle 15 umfasst. Das Gehäuse 25 ist zumindest an der gezeigten einen, offenen Seite mit einem wiederum als Flachring ausgeführten Innen- dichtring 26 versehen, mittels dessen Umlenkkanäle 27 zwi¬ schen jeweils zwei der benachbarten Kühlkanäle 15 gebildet sind. Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel gemäß den FIG 1 und 2 sind Gehäuseausnehmungen 28 in Form von Bohrlöchern, die sich jeweils von der inneren Oberfläche 4 bis zu einem der Kühlkanäle 15 erstrecken, vorgesehen. Außerdem enthält der Innendichtring 26 auf seiner der inneren Oberfläche 4 zu¬ gewandten Seite Ringausnehmungen 29, die beispielsweise in den Innendichtring 26 eingefräst sind. Die Umlenkkanäle 27 sind bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel also jeweils mit- tels zweier bohrlochartiger Gehäuseausnehmungen 28 und einer eingefrästen Ringausnehmung 29 gebildet. Die Abdichtung er¬ folgt analog zum ersten Ausführungsbeispiel.
In den FIG 4 und 5 ist ein drittes Ausführungsbeispiel eines stranggepressten Gehäuses 30 mit einem L-förmigen Innendicht- ring 31 zur Bildung von Umlenkkanälen 32 dargestellt. Das Ge¬ häuse 30 ist Teil einer elektrischen Maschine 33, die eben- falls als Elektromotor ausgeführt ist.
Die Umlenkkanäle 32 umfassen bei diesem dritten Ausführungs¬ beispiel Gehäuseausnehmungen 34, die an der inneren Oberflä¬ che 4 an einem seitlichen Randbereich 35 der Gehäusewand 3 eingefräst sind. Als von den jeweiligen Einfräsungen nicht abgetragene Bestandteile der Gehäusewand 3 befinden sich Trennstege 36 zwischen den einzelnen Umlenkkanälen 32. Mit¬ tels der beiden Schenkel des L-förmigen Innendichtrings 31 erfolgt ein Verschluss der Umlenkkanäle 32 sowohl in radialer als auch in axialer Richtung sowie der Kühlkanäle 15 in axia¬ ler Richtung. Zur Abdichtung ist zwischen jedem der beiden Schenkel und der Gehäusewand 3 jeweils ein O-Ring 37 bzw. 38 vorgesehen. Der L-förmige Innendichtring 31 wirkt also radial und axial verschließend und abdichtend. Dadurch können die ansonsten zur axialen Abdichtung der Kühlkanäle 15 im Lager¬ schild 13 erforderlichen Dichtungsmittel beim dritten Ausfüh¬ rungsbeispiel entfallen. Grundsätzlich ist auch beim dritten Ausführungsbeispiel eine Ausgestaltung mit Ringausnehmungen am Innendichtring 31, vergleichbar denen des zweiten Ausfüh- rungsbeispiels gemäß FIG 3, denkbar.