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Verfahren zum Testen von Steuergerätesoftware für ein Steuergerät
Stand der Technik
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Testen von Steuergerätesoftware für ein Steuergerat, ein Testsystem, ein Computerprogramm und ein Computerprogrammprodukt .
Für einen Steuergerate-Softwaretest, insbesondere für
Motorsteuergerate, sind heutzutage drei Methoden gangig. Ein derartiger Softwaretest ist bspw. unmittelbar an einem Fahrzeug bzw. an einem Motorprufstand durchzufuhren, m diesem Fall ist der Softwaretest jedoch nicht frühzeitig und nicht in allen Ausstattungsvarianten verfugbar und zudem nur sehr eingeschränkt automatisier- und reproduzierbar. Eine frühe Durchfuhrung der meisten durchzuführenden Tests wäre nur unter Gefahr für testende Mitarbeiter und Fahrzeug möglich, so dass diese Softwaretests nur in einem spaten Entwicklungsstadium nach Durchfuhrung anderer Tests durchgeführt werden können. Ermittelte Testergebnisse sind zudem exemplarabhangig, Testmoglichkeiten hangen wiederum von Randbedingungen wie
dem Wetter oder Straßenverhaltnissen ab, die nur m germgem Maß ungefähr reproduzierbar sind.
Softwaretests werden auch mit sogenannten Hardware-m-the- loop-TestSystemen realisiert. Hier dient ein erheblicher
Teil kostspieliger Hardware dazu, das elektrische Verhalten von Sensoren und Aktoren des Fahrzeugs zu simulieren, wobei insbesondere die Simulation möglichen Fehlverhaltens dieser Komponenten mit hohen Kosten verbunden ist .
Zudem ist eine aufwendige Projektierung, also eine Anpassung an ein jeweiliges Steuergeräte-Projekt, erforderlich. Für eine effektive Nutzung derartiger Softwaretests ist ein umfangreiches Testsystem-Know-How notig. Typischerweise wird ein Origmal-Steuergerat mit Original-Software getestet, sämtliche andere Fahrzeugkomponenten einschließlich anderer Steuergerate werden m Echtzeit simuliert. Em Datenaustausch zwischen dem Steuergerat und einem Fahrzeugsimulator erfolgt über Klemmen des Steuergeräts, genauso wie es im Fahrzeug der Fall ist. Bei dieser Vorgehensweise bestehen für das Steuergerat demnach keinerlei Unterschiede zu einem spateren realen Einsatz im Fahrzeug.
Des weiteren bietet sich ein Softwaretest an einem einfachen Hardware-Testsystem an. Allerdings sind diese nur per Hardware-Änderung umkonflguπerbar, d.h. an ein anderes Steuergerate-Projekt anpassbar, so dass die längerfristige Nutzung mit erheblichen Wartungs-Kosten verbunden ist. Regelkreise werden hier, wenn überhaupt, üblicherweise nur rudimentär geschlossen, wobei eine Änderung des Verhaltens der entsprechenden Komponenten im Rahmen der Projektierung üblicherweise mit erheblichem Aufwand verbunden ist.
In der DE 103 03 489 Al wird vorgeschlagen, einen Steuergeratesoftwaretest über eine
Applikationsschnittstelle des Steuergeräts zu realisieren. Die Steuergeratesoftware wird hierbei gegenüber ihrer serienmäßigen Ausbildung verändert. Einige Funktionen, wie Uberwachungsfunktionen, Ein- und Ausgange des Steuergeräts und offene Sensor- bzw. Aktorpins, sind freigeschnitten, einige Funktionen, wie ein Handling von Simulationsdaten, kommen hinzu. Somit sind bestimmte Softwareteile testbar. Ein Laufzeitverhalten des Steuergeräts verändert sich, wofür Ressourcen des Steuergeräts bereitgestellt werden. Ein Austausch von Simulationsdaten erfolgt über die Applikationsschnittstelle. Dieser Austausch erfolgt auf einer Bandbreite der Schnittstelle, wodurch ein Siraulations- und Testumfang eindeutig festgelegt wird.
Die Steuergeratesoftware lauft hier in einer leicht modifizxerten Form im Original-Steuergerät. Eine Modifikation der Software ermöglicht einen Datenaustausch zwischen der Steuergeratesoftware und einem Fahrzeugmodell (Testsystem) für nahezu alle Signale über die Applikationsschnittstelle. Somit erfolgt der Softwaretest durch eine großen Teil der Originalsoftware in nahezu realistischer Umgebung. Die nicht über die Applikationsschnittstelle kommunizierbaren Signale werden hier über Steuergerateklemmen unter Hardware-Input/Output gefuhrt.
Vor diesem Hintergrund wird ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, ein Testsystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8, ein Computerprogramm mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 sowie ein Computerprogrammprodukt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 11 vorgeschlagen.
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Vorteile der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Testen von Steuergerätesoftware für ein Steuergerät, das mindestens eine Recheneinheit und mindestens eine Hardwarekomponente aufweist. Zur Durchführung dieses Verfahrens wird die mindestens eine Recheneinheit mit einer Einrichtung zur Simulation von Hardware verbunden. Bei Durchführung dieses Verfahrens ist vorgesehen, dass mindestens eine
Hardwarekomponente des Steuergeräts durch Simulation ersetzt wird.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist nunmehr ein Steuergerätesoftwaretest mit einer konsequenten Simulation von Hardware des Steuergeräts möglich. Die Einrichtung zur Simulation von Hardware kann bspw. als programmierbare Logik ausgebildet sein.
In Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die mindestens eine Recheneinheit und ein oder mehrere Simulationsrechner über eine Schnittstelle miteinander verbunden werden und mindestens eine Hardwarekomponente durch eine oder mehrere Peripheriekomponenten des Simulationsrechners oder der Simulationsrechner simuliert wird. Die Steuergerätesoftware wird auf der mindestens einen Recheneinheit bzw. dem Controller ausgeführt.
Erfindungsgemäß kann somit bspw. zwischen der mindestens einen Recheneinheit und mindestens einem Stecker des
Steuergeräts ein Freischneiden von Hardwarekomponenten innerhalb des Steuergeräts erfolgen. Derart freigeschnittene Hardwarekomponenten werden simuliert. Zudem kann durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen eine neue
Schnittstelle zwischen dem Steuergerat und dem mindestens einen Simulationsrechner geschaffen werden.
Die Hardwarekomponenten können so weit von der mindestens einen Recheneinheit bzw. dem Controller freigeschnitten werden, dass ein handelsüblicher Simulationsrechner mit entsprechenden Peripheriekomponenten zur Bereitstellung einer Entwicklungsumgebung einfach anschließbar ist. Hierbei ist es möglich, einen Ausgangspin der Recheneinheit direkt mit einem Eingangspin des Simulationsrechners oder seiner Peripheriekomponenten in einfacher Weise zu verbinden, ohne dabei mit hohen Spannungen und Strömen arbeiten zu müssen. Wie die Hardwarekomponenten und ein sich daran befindliches Zielsystem zur Darstellung eines Motors und einer Umwelt erfmdungsgemaß simulierbar sind, hangt von konkreten Anwendungsfallen ab.
Insgesamt kann mit der Erfindung ein teueres simuliertes Zielsystem zur Darstellung von Motor und Umwelt vermieden werden. Des weiteren ist es nicht notig, die
Steuergeratesoftware für einen nach dem erfmdungsgemaßen Verfahren durchfuhrbaren Test zu verandern.
In Ausgestaltung der Erfindung kann m dem Steuergerat mindestens eine als Anpasschaltung ausgebildete
Hardwarekomponente, die üblicherweise zum Treiben eines Aktors und/oder zum Auswerten eines Sensors dient, durch Simulation ersetzt werden.
Es ist auch möglich, an die mindestens eine Recheneinheit mindestens eine Karte anzuschließen, wobei durch einen auf der mindestens einen Karte befindlichen Simulationsrechner ein Modell nachgebildet werden kann. Ausgehend von der Hardware des Steuergeräts ist mit der Erfindung die
Möglichkeit gegeben, fast alle Anpasschaltungen derart freizuschneiden, dass es möglichst einfach ist, an das Steuergerat und insbesondere die mindestens eine Recheneinheit eine andere Entwicklungsumgebung anzuschließen.
Das erfindungsgemaße Testsystem mit einem
Simulationsrechner ist dazu ausgelegt, Steuergeratesoftware für ein Steuergerat, das mindestens eine Recheneinheit und mindestens eine Hardwarekomponente aufweist, zu testen, wobei der Simulationsrechner mit der mindestens einen Recheneinheit zu verbinden und die mindestens eine Hardwarekomponente durch Simulation zu ersetzen ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit diesem erfindungsgemaßen Testsystem, das den mindestens einen Simulationsrechner und einen Computer aufweist, durchgeführt werden. Mit diesem Computer wird z.B. eine Funktion oder ein Ablauf der Steuergeratesoftware überwacht oder überprüft. Mit dem mindestens einen Simulationsrechner können äußere Bedingungen, insbesondere ein Fahrzeug, in das das Steuergerat bei einer zukunftigen Anwendung zum Einsatz kommt, und/oder Umweltbedingungen simuliert werden.
Eine Entwicklungsumgebung für das Steuergerat kann mit dem erfindungsgemaßen Testsystem bereitgestellt werden und folgende Komponenten aufweisen:
- mindestens einen Prozessor, der als Simulationsrechner das Verhalten des Fahrzeugs einschließlich der Sensoren und Aktoren durch Simulationsrechnung nachbildet. Hierzu kann ein Simulationsprogramm wie z.B. Matlab/Simulink oder ASCET zum Einsatz kommen.
- eine oder mehrere Einrichtungen oder Komponenten mit programmierbarer Logik, die das elektrische Verhalten einer oder mehrerer Hardwarekomponenten des Steuergeräts gegenüber dem mindestens einen Steuergeräte-Prozessor (Recheneinheit) simulieren, die im Origmal-Steuergerat zum Treiben eines oder mehrerer Aktoren und/oder zum Auswerten eines oder mehrerer Sensoren dienen.
- einen oder mehrere Digital-Analog-Wandler zur Bedienung der üblicherweise in den mindestens einen Steuergeräte- Prozessor (Recheneinheit) integrierten Analog-Digital- Wandler.
- optional einen oder mehrere Analog-Digital-Wandler, falls Analogsignale in das Testsystem integrierten Original-
Peripheriekomponenten auszuwerten sind.
- eine oder mehrere Komponenten zur Bedienung fahrzeugtypischer Kommumkationsbusschnittstellen des Steuergerätes, wie z.B. CAN, USB, LIN usw.
Zu verschiedenen Versionen der Steuergeratesoftware können verschiedene Modelle erstellt werden. Eine Änderung der Hardware ist m der Regel nicht notwendig, Aus- und Eingänge der mindestens einen Recheneinheit können evtl. softwaremaßig verändert werden, somit kann auf eine ansonsten erforderliche projektspezifische Ausgestaltung des Kabelbaums verzichtet werden. Em Verbindungskabel zwischen dem Steuergerate-Prozessor-Modul und dem erfindungsgemaßen Testsystem ist nur von diesen Komponenten abhangig und pro]ektunabhangig. Bei einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung kann ein hardwaremaßiger Aufbau durch zwei Karten realisiert werden. Dabei stellt eine Karte eine Ableitung des Steuergeräts dar, wobei
Schnittstellen wie bspw. USB, CAN und JTEG genauso wie die Spannungsversorgung und andere Komponenten wie der Speicher unverändert bleiben können. Die andere Karte ist dabei als herkömmliche Einsteckkarte realisiert.
Für eine softwaremaßige Realisierung kann die unveränderte Steuergerätesoftware benutzt werden. Eine zusatzliche Karte kann folgende Komponenten umfassen: Simulation von Ubertragungsfunktionen der Hardwarekomponenten, Simulation von Motor und Umwelt, wie sie bspw. auch bei herkömmlichen Hardware-in-the-loop-Testsystemen zum Einsatz kommen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können mehrere Karten in einer einzigen Karte vereint werden. Alternativ können auch mehrere Karten benutzt werden, um somit
Funktionen des Motors und der Umwelt aufzuteilen. Eine Karte für die mindestens eine Recheneinheit des Steuergeräts kann mit einer Schnittstelle versehen werden, um sie in einem Einschubsystem oder Testsystem betreiben zu können. Hierdurch kann eine gemeinsame Spannungsversorgung für die mindestens eine Steuergeräte-Recheneinheit und das Testsystem verwendet werden. Auch die Unempfindlichkeit gegenüber ESD und EMV wird durch die Integration m ein Gehäuse verbessert. Die Modelle können sowohl mit als auch ohne Einbindung von Hardware oder Umwelt beliebig flexibel ausgelegt werden.
Unter stark vereinfachter Betrachtung des Steuergeräts kann mit der Erfindung auf Seite der Steuergeräte-Hardware eine Aufbereitung von Sensorsignalen sowie ein Treiber für
Aktoren wegfallen. Auf der Seite des Testsystems können die Komponenten für die Aktorsimulation, Sensorsimulation, Simulation von Aktorfehlern und Sensorfehlern einschließlich der auf Seite der Steuerσerate-Hardware
wegfallenden Komponenten durch die programmierbare Logik bzw. die Einrichtung zur Simulation von Hardware (z.B. FPGAs) ersetzt werden. Durch derartige Einsparungen an Hardware können Kosten für den Softwaretest der Steuergeratesoftware reduziert werden.
Erflndungsgemaß kann bei dem Softwaretest des Steuergeräts die Hardware des Steuergeräts zumindest teilweise oder vollständig simuliert werden. In einer möglichen Ausgestaltung kann eine Original-Fahr-Software, wie sie bei einer konkreten Anwendung des Steuergeräts zum Einsatz kommt, in übersetzter Form über ein Evaluation-Board laufen, das lediglich einen Rechnerkern enthalt. Peripherieschaltkreise, die m dem Steuergerat herkommlicherweise enthalten sind, werden zusammen mit Aktoren und Sensoren durch programmierbare Schaltkreise (unter anderem FPGAs) ersetzt, die Bestandteile des erfmdungsgemaßen TestSystems sein können. Andere Fahrzeugkomponenten einschließlich anderer Steuergerate und deren Kommunikation mit dem zu testenden Steuergerat bzw. der auf dem Evaluation-Board ausgeführten Fahr-Software werden m Echtzeit von Komponenten des TestSystems, bspw. dem mindestens einen Simulationsrechner, nachgebildet.
Mit der Erfindung kann die Anzahl der benotigten Hardware- m-the-loop-Testsysteme reduziert oder sogar ganz ersetzt werden.
Die Erfindung zum Testen von Steuergeratesoftware kann auch für Steuergerate oder Motorsteuergerate bei Fahrzeugen zum Einsatz kommen. Somit ist Steuergeratesoftware frühzeitig testbar, da ein Großteil des Steuergeräts simuliert wird. Es können viele Ausstattungsvarianten durch Änderung der Steuergeratesoftware realisiert werden Tests sind nunmehr
automatisier- und reproduzierbar. Bei dem Test besteht keine Gefahr für testende Mitarbeiter und das Fahrzeug. Aufgrund der Simulation von Hardwarekomponenten können Kosten sowie der Platzbedarf gering gehalten werden. Es ist eine einfache, flexible Projektierung, also eine Anpassung an Steuergeräte-Projekte, durch Änderung der Steuergerätesoftware möglich. Samtliche geschlossene Regelkreise können mit einem Fahrzeugmodell simuliert und an Punkten wie Steuergeratesoftware, Hardware, Motor und Umwelt softwaremaßige Veränderungen vorgenommen werden. Die Steuergeratesoftware muss gegenüber dem Serienstand nicht verändert werden. Es entsteht keine zusatzliche Belastung durch Schnittstellen. Zudem ist ein Umfang einer Simulation und des Tests stark erweiterbar, wobei Ergebnisse des Tests echtzeittauglich sind.
Außerdem können in einem sich somit ergebenden geschlossenen System sowohl auf Seite des Steuergeräts als auch auf Seite des Motors verschiedene Hardwarekomponenten und deren Ubertragungsfunktion und somit auch Storeinflusse auf die Hardware simuliert werden.
Das erfindungsgemaße Computerprogramm mit
Programmcodemitteln ist zur Durchfuhrung aller Schritte des erfindungsgemaßen Verfahrens ausgelegt, wenn dieses Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden Recheneinheit durchgeführt wird.
Das erfindungsgemaße Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln, die auf einem computerlesbaren
Datenträger abgespeichert sind, ist zur Durchfuhrung des erfindungsgemaßen Verfahrens vorgesehen, wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden Recheneinheit durchgeführt wird.
Zeichnung
Die Erfindung wird im weiteren anhand der m der Zeichnung dargestellten Figuren naher dargestellt. Dabei zeigt
Figur 1 in schematischer Darstellung ein Steuergerat mit angeschlossenem Testsystem nach dem Stand der Technik,
Figur 2 ein Diagramm zur Durchfuhrung eines
Steuergeratesoftwaretests nach dem Stand der Technik,
Figur 3 ein Diagramm zu einer ersten Ausfuhrungsform des erfindungsgemaßen Verfahrens,
Figur 4 ein Diagramm zu einer zweiten Ausfuhrungsform des erfindungsgemaßen Verfahrens, und
Figur 5 eine bevorzugte Ausfuhrungsform eines erfindungsgemaßen Testsystems mit einem Steuergerat in schematischer Darstellung.
Beschreibung der Ausfuhrungsbeispiele
Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Anordnung zur Durchfuhrung eines Softwaretests für ein Steuergerat 101 nach Stand der Technik. Hierzu ist das Steuergerat 101 mit einem Testsystem 117 verbunden. Innerhalb des
Steuergeräts 101 befindet sich ein Microcontroller 103, der üblicherweise mit einer Spannungsversorgung 111, einem Speicher 115 sowie weiteren Beschaltungen 113 verbunden ist. Typischerweise ist der Microcontroller 103 mit
Hardwarekomponenten, wie einer Einrichtung 107 zur Aufbereitung von Sensorsignalen, einem Treiber 109 für Aktoren sowie mit sonstigen Peripheriegerate 105 verbunden. Diese Hardwarekomponenten 105, 107, 109 sind wiederum mit dem Testsystem 117 verbunden, das samtliche Komponenten des Fahrzeugs, einschließlich des elektrischen Verhaltens sämtlicher Aktoren und Sensoren simuliert.
Bei einem Test mit dem vorliegenden Testsysteme kommt somit kein Zielsystem, z.B. Motor, mehr zum Einsatz. Es werden sämtliche Komponenten des Zielsystems Fahrzeug einschließlich Motor durch den oder die Simulationsrechner des Testsystems 117 durch Simulationsrechnung nachgebildet.
Bei diesem Stand der Technik ist eine Aufbereitung der Sensorsignale 107 notwendig, um die hohen
AusgangsSpannungen von Sensoren an eine Eingangsspannung des Microcontrollers 103 anzupassen. Die Treiber 109 für die Aktoren sind dazu erforderlich, Aktoren innerhalb des Motors mit sehr hohen Strömen zu versorgen, die der
Microcontroller 103 von sich aus nicht bereitstellen kann. Das Testsystem 117 ist an einem Stecker 102 des Steuergeräts 101 angeschlossen. Daher muss das Testsytem 117 m der Lage sein, mit realen, elektrischen Strömen & Spannungen zurecht zu kommen, wodurch sich wiederum die hohen Kosten für Tests mit derartigen Testsystemen 117 ergeben.
Dabei werden prinzipiell zwei Schnittstellen zu dem Steuergerat 101 benotigt. An dem Stecker 102 des
Steuergeräts 101 wird entsprechendes Equipment des Testsystems 117 angeschlossen, des weiteren ist der Microcontroller 103 mit zusätzlichen Software- Schnittstellen ausgestattet.
Figur 2 zeigt ein Diagramm zur Struktur eines Hardware-In- The-Loop-TestSystems nach dem Stand der Technik. Hierbei sind das Steuergerat 101 in einem unteren Bereich des Diagramms und das Testsystem 117 im oberen Bereich des Diagramms durch gestrichelte Linien voneinander getrennt dargestellt. Der Microcontroller 103 des Steuergeräts 101 ist zur Ausfuhrung der Steuergeratesoftware vorgesehen. Die Treiber 109 für Aktoren umfassen Hardware zur Ansteuerung der Aktoren und zur Diagnose von Aktorfehlern. Eine Aktoransteuerung 104 sowie eine Ruckgabe 106 von Diagnoseergebnissen erfolgt zwischen dem Microcontroller 103 und den Treibern 109 für die Aktoren. Die Treiber 109 für die Aktoren werden über Steuergerate-Pins und einen projektspezifischen Kabelbaum mit dem Testsystem 117 und dort mit der Hardware 125, der Simulation der Aktoren, verbunden. Optional kann ein Trennadapter m den Kabelbaum eingefugt werden.
Das Testsystem 117 umfasst einen PC 121 zur Steuerung des Tests der Steuergeratesoftware und Darstellung von Testergebnissen. Dieser PC 121 ist mit einem Simulationsrechner 119 zur Simulation eines Fahrzeugs, eines Fahrers und der Umwelt verbunden. Zwischen dem Simulationsrechner 119 und der Hardware zur Simulation der Aktoren werden Signale oder Daten zur Fehlersimulation 122 sowie Messergebnisse 124 ausgetauscht. Der Simulationsrechner 119 sendet Signale oder Daten an eine Hardware 123 zur Simulation der Sensoren weiter, diese ist mit einer Hardware 107 zur Auswertung der Sensorsignale innerhalb des Steuergeräts 101 optional mit elektrischen Trennadapter verbunden. Die Hardware 107 zur Auswertung der Sensorsignale sendet Signale oder Daten an den Microcontroller 103 weiter. Somit wird innerhalb des
Softwaretests für das Steuergerat 101 ein geschlossener Regelkreis 127 bereitgestellt.
Figur 3 zeigt ein Diagramm zu einer ersten Ausfuhrungsform des erfindungsgemaßen Verfahrens zum Testen von
Steuergeratesoftware für ein Steuergerat 201, das in dem Diagramm durch gestrichelte Linien von einem Testsystem 217 getrennt ist. Vom Steuergerat 201 wird nur der Rechnerkern 203 (Controller, Speicher, Spannungsvorrichtung, ...) , z.B. auf einem Evaluationboard, genutzt, der unmittelbar zur Ausführung der Steuergeratesoftware erforderlich ist. Das Testsystem 217 umfasst einen Computer 221 zur Steuerung des Tests und zur Darstellung von Testergebnissen. Dieser Computer 221 ist mit einem Simulationsrechner 219 zur Simulation von Fahrzeug, Fahrer und Umwelt verbunden. Der Simulationsrechner 219 ist mit einer Einrichtung 229 zur Simulation von Hardware verbunden. Diese Einrichtung 229 kann als programmierbare Logik ausgebildet sein.
Bei Durchfuhrung des erfindungsgemaßen Verfahren werden lediglich zwischen der Einrichtung 229 des Testsystems und der Recheneinheit 203 des Steuergeräts 201 Datensignale und dergleichen ausgetauscht. Die Recheneinheit 203 kann dabei über eine Schnittstelle mit der Einrichtung 229 des Testsystems 217 direkt verbunden sein, so dass über diese Schnittstelle zwischen dem Testsystem 217 und der Recheneinheit ein geschlossener Regelkreis 227 realisiert wird. Da erfindungsgemaß auf die ansonsten innerhalb des Steuergeräts 201 vorhandenen Hardwarekomponenten verzichtet wird, können bspw. Sensorsignale 204 an der Einrichtung 229 direkt an die Recheneinheit übergeben werden. Des weiteren findet ein Austausch von Aktoransteuerungen 206 zwischen der Recheneinheit 203 und der Einrichtung 229 sowie von
Diagnoseergebnissen 208 zwischen der Einrichtung 229 und der Recheneinheit 203 statt.
Eine zweite Ausfuhrungsform der Erfindung ist in dem Diagramm der Figur 4 dargestellt. Em Steuergerat 301 ist durch gestrichelte Linien von einem Testsystem 317 getrennt. Das Steuergerat 301 weist eine Recheneinheit 303 bzw. einen Controller, die bzw. der die Steuergeratesoftware ausfuhrt, auf. Das Testsystem 317 weist bei dieser Ausfuhrungsform lediglich einen Computer 321 zur Steuerung des Tests und zur Darstellung von Testergebnissen und einen Simulationsrechner 319 zur Simulation von Fahrzeug, Fahrer und Umweltbedingungen sowie der Hardware bzw. von Hardwarekomponenten auf. Der Computer 321 ist hierbei mit dem Simulationsrechner 319 verbunden. In diesem Fall ist die Recheneinheit 303 über eine Schnittstelle unmittelbar mit dem Simulationsrechner 319 verbunden, so dass zwischen der Recheneinheit 303 und dem Simulationsrechner 319 ein geschlossener Regelkreis 327 realisiert ist. Somit erfolgt eine Simulation von
Hardwarekomponenten, die sich herkommlicherweise innerhalb des Steuergeräts 301 befinden. Sensorsignale 304 werden von dem Simulationsrechner 319 an die Recheneinheit 303 übergeben. Ebenso werden Diagnoseergebnisse von dem Simulationsrechner 319 an die Recheneinheit 303 geleitet. Eine Aktoransteuerung 306 erfolgt zwischen der Recheneinheit 303 und dem Simulationsrechner 319.
Figur 5 zeigt m schematischer Darstellung eine bevorzugte Ausfuhrungsform eines erfindungsgemaßen Testsystems 417 und ein Steuergerat 401 bei einer möglichen Ausfuhrungsvariante des erfindungsgemaßen Verfahrens. Das Testsystem 417 weist einen Simulationsrechner 419 und einen damit verbundenen Computer 421 auf. Das Steuergerat 401 weist eine
Recheneinheit 403 und Hardwarekomponenten 404, 406 auf, die zur Durchfuhrung des erfindungsgemaßen Verfahrens jedoch nicht erforderlich sind und deshalb m der Figur 5 nur gestrichelt umrandet dargestellt sind.
Zur Durchfuhrung des erfindungsgemaßen Verfahrens zum Testen von Steuergeratesoftware für das Steuergerat 401 sind die Recheneinheit 403 und der Simulationsrechner 419 bspw. über eine Schnittstelle 429 miteinander zu verbinden. Wahrend einer Durchfuhrung des Verfahrens werden die
Hardwarekomponenten 404, 406 durch den Simulationsrechner 419 simuliert und somit ersetzt. Auf diese Weise werden die Hardwarekomponenten 404, 406 von der Recheneinheit 403 freigeschnitten. Es ist folglich möglich, Tests für Steuergeratesoftware bei geringerem Aufwand und Platzbedarf sowie mit geringeren Kosten durchzufuhren.