Brennkraftmaschine mit einem Abgasturbolader und Verfahren für eine Brennkraftmaschine mit Abgasturbolader
Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit einem Abgasturbolader und ein Verfahren für eine Brennkraftmaschine mit Abgasturbolader nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 beziehungsweise des Anspruchs 13.
In der gattungsgemäßen Patentschrift DE 199 55 508 Cl ist eine Brennkraftmaschine mit einem Abgasturbolader beschrieben, der eine Abgasturbine und einen Verdichter aufweist. Eine zusätzliche, luftgetriebene Turbine ist mit dem Verdichter drehfest verbunden. Der luftgetriebenen Turbine ist über ein einstellbares Sperrorgan Verbrennungsluft zuführbar. Das Sperrorgan wird über ein Stellsignal erzeugendes Regel- und Steuerelement eingestellt. Zum Lufteinlass der luftgetriebenen Turbine ist ein stromauf des Verdichters im Ansaugtrakt abzweigender Zusatzkanal vorgesehen, wobei die Luftzufuhr in den Zusatzkanal über das Sperrorgan einstellbar ist. Je nach Lastbereich wird das Sperrorgan so eingestellt, dass die Luftzufuhr entweder nur zum Verdichter oder nur zur luftgetriebenen Turbine oder zu beiden erfolgt . Dadurch wird die Drehzahl des Abgasturboladers bereits im niedrigen Lastbereich soweit angehoben, dass der Verdichter eine nennenswerte
Verdichterleistung erzeugen kann beziehungsweise innerhalb kurzer Zeit die Drehzahl des Abgasturboladers angehoben werden kann. Dies ermöglicht, dass sich der gewünschte Ladedruck rasch einstellen, kann. Die Drehzahl des Abgasturboladers wird auch, in Betriebspunkten mit niedriger Last und niedriger Drehzah.1 der Brennkraftmaschine auf einem vergleichsweise hohen Niveau gehalten, derart, dass das transiente Verhalten des A±»gasturboladers verbessert wird. Zur Erhöhung des Ladedruck.es stromauf der luftgetriebenen Turbine wird die Ansauglufft vor der luftgetriebenen Turbine vorgewärmt, wodurch das Dr-uckgefälle an der luftgetriebenen Turbine wirkungsgradbegünstigend reduziert wird.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, mit einfachen Mitteln den Turbinenwirkungsgrad der luftgetriebenen Turbine weiter anzuheben, um ein verbessertes Ansprechverhalten des Abgasturboladers zu erzielen. Ferner ist es Aufgabe hierfür ein Verfahren anzugeben.
Dieses Problem wird erfinclungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 beziehungsweise des Anspruchs 13 gelöst.
Die erfindungsgemäße Brennkraftmaschine umfasst einen Abgasturbolader mit einer Abgasturbine und einem Verdichter, wobei der Verdichter auch eine luftgetriebene Turbine darstellt und einen Ladelmftkühler sowie einen Bypass zur Umgehung des Ladeluftkühlers aufweist . Der Bypass bietet den Vorteil in bestimmten Betriebspunkten den Ladeluftkühler zu umgehen. Somit kann die der Brennkraftmaschine zugeführte Verbrennungsluft auf einem bestimmten Temperaturniveau, insbesondere im Betrieb der luftgetriebenen Turbine, gehalten werden. Infolge des höheren Temperaturniveaus stromab der luftgetriebenen Turbine ergibt sich eine Druckanhebung, wodurch die luftgetriebene Turbine in einem günstigeren
Schnelllaufzahlbereich betreibbar ist und der Wirkungsgrad der luftgetriebenen Turbine begünstigt wird.
Eine vorteilhafte Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine stellt die Wärmeisolation des Bypasses des Ladeluftkühlers dar. Bei einem nicht isolierten Bypass kann aufgrund des Wärmeübergangskoeffizienten des Bypassleitungsmaterials Wärme von der Verbrennungsluft über die BypassInnenwand und Bypassaussenwand an die Umgebung abgegeben werden, wodurch die Verbrennungsluft abkühlt. Durch die Wärmeisolation des Bypasses kann die Verbrennungsluft innerhalb des Bypasses ihre Temperatur weitestgehend halten, so dass die Verbrennungsluft nach dem Austritt aus der luftgetriebenen Turbine und/oder nach dem Austritt aus dem Verdichter und am Eintritt in die Zylinder der Brennkraftmaschine nahezu die gleiche Temperatur aufweist . Die Isolation kann zum Beispiel in Form einer Ummantelung des Bypasses dargestellt sein.
Bei einer vorteilhaften Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine ±st der Bypasseingang des Bypasses nahe einem Austritt der ILuftgetriebenen Turbine im Ansaugtrakt und der Bypassausgang <des Bypasses nahe Einlassventilen der Brennkraftmaschine im Ansaugtrakt vorgesehen. Durch diese Anordnung wird, die Möglichkeit des Temperaturverlustes der Verbrennungsluft infolge einer Durchströmung von nicht isolierten Leitungen im Ansaugtrakt gering gehalten.
Eine vorteilhafte Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine stellt ein erstes Ventil dar, welches zwischen einem Bypasseingang des Bypasses und dem Ladeluftkühler im Ansaugtrakt vorgeselien ist. Durch dieses
- A -
erste Ventil wird die Bypassierung des LadeluftZkühlers der Verbrennungsluft regel- beziehungsweise steuerbar.
Eine vorteilhafte Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine stellt ein zweites Ventil daur, welches zwischen einem Bypassausgang des Bypasses und dem Ladeluftkühler im Ansaugtrakt vorgesehen ist. Dxirch dieses zweite Ventil wird ein Rückströmen von Verbrenirungsluft in den Ladeluftkühler regel- beziehungsweise steuexbar.
In einer vorteilhaften Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine ist das zweite Ventil in nahe dem Bypassausgang stromab einer Einmündung einer Abgasrückführleitung in den Ansaugtrakt vorgesehen. Durch diese Positionierung des zweiten Ventils kann auch die Abgasrückführleitung bei geschlossenem zweiten Ventil nicht mehr von zurückströmender Verbrennungsluft durchströmt werden. Eine Volumenreduzierung der benötigten Verbrennungsluft kann dabei in bestimmten Betriebspunkten etwa 80% betragen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführung der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine weist der Zusatzkanal vor der luftgetriebenen Turbine eine Wärmequelle auf. Die Erwärmung der Verbrennungsluft vor dem Eintritt in die luftgetriebene Turbine kann eine Erhöhung des Turboladerwirkungsgrades infolge der Reduktion von Randverlusten durch ein Leitgitteröffnen vor einem Turbinenrad der luftgetriebenen Turbine ergeben..
In einer weiteren vorteilhaften Ausführung der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine weist die Wärmequelle Heizdrähte auf. Diese Form der Wärmequelle lässt sich einfach montieren und weist einen geringen Energiebedarf auf.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführung der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine ist die Wärmequelle mit einer Kraftfahrzeugbatterie elektrisch verbunden und wird von dieser mit Energie gespeist. Aufgrund dieser Ausführung wird keine zusätzliche Energiequelle benötigt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist der Bypass in einem Ladeluftkühlergehäuse des Ladeluftkühlers vorgesehen. Es ist auch möglich den Bypass zumindest teilweise in dem Ladeluftkühlergehäuse des Ladeluftkühlers vorzusehen. Der Vorteil dieser Ausführungsformen ist ein kompaktes Bauteil, wodurch der benötigte Bauraum der Brennkraftmaschine verringert wird.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführung besitzt der Bypass ein Gesamtvolumen VBy, das kleiner ist als ein Hubvolumen VH|z eines Zylinders der Brennkraftmaschine. Bei einem Lastsprung der Brennkraftmaschine ist dieses Bypassvolumen in einem vernachlässigbaren Zeiraum durch die von dem Verdichter gelieferte komprimierte Verbrennungsluft auffüllbar, so dass das Instationärverhalten der Brennkraftmaschine verbessert werden kann.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb einer Brennkraftmaschine mit einem Abgasturbolader nach Anspruch L 3 wird in den Betriebspunkten der Brennkraftmaschine, in denen. der Ladedruck P2 stromab des Verdichters kleiner oder gleich dem Druck pUmg stromauf des Verdichters ist, mindestens ein Teil der komprimierten Verbrennungsluft am Ladeluftkühler vorbeigeleitet. In diesen Betriebspunkten sind das erste uncL das zweite Ventil geschlossen oder teilweise geöffnet. Dieser Fall tritt im Wesentlichen bei niedrigen Lasten und niedrigen Drehzahlen der Brennkraftmaschine auf. In den Betriebspunkten
niedriger Last und niedriger Drehzahl der Brennkraftmaschine ist die luftgetriebene Turbine zugeschaltet und ihr Wirkungsgrad kann aufgrund der ungekühlten Luft erhöht werden (Laufzahl-Erhöhung) , so dass sich daraus eine Drehzahlerhöhung des Abgasturboladers ergibt. Des Weiteren wird in den Betriebspunkten der Brennkraftmaschine in denen der Ladedruck p2 stromab des Verdichters größer ist als der Druck pUmg stromauf des Verdichters die Verbrennungsluft nahezu vollständig durch den Ladeluftkühler geleitet. In diesen Betriebspunkten sind das erste und das zweite Ventil vollständig offen. Dieser Fall tritt im Wesentlichen im mittleren und oberen Last- und Drehzahlbereich der Brennkraftmaschine auf. In diesem Fall ist die luftgetriebene Turbine außer Betrieb und die Verbrennungsluft wird zur Kühlung und damit zur Wirkungsgradsteigerung der Brennkraftmaschine durch den Ladeluftkühler geleitet .
Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines ersten
Ausführungsbeispiels einer Brennkraftmaschine mit Abgasturbolader und Bypassierung eines Ladeluftkühlers,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines zweiten
Ausführungsbeispiels der Brennkraftmaschine mit Abgasturbolader und Bypassierung des Ladeluftkühlers und
Fig. 3 eine teilweise Schnittdarstellung eines Verdichters mit einer luftgetriebenen Turbine und einem Zusatzkanal mit Vorwärmung.
Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen sind gleiche Bauteile beziehungsweise gleich wirkende Bauteile mit denselben Bezugszeichen versehen.
Eine in Fig. 1 dargestellte Brennkraftmaschine 1, die sowohl ein Ottomotor als auch ein Dieselmotor sein kann, umfasst einen Abgasturbolader 2 mit einer Abgasturbine 3 in einem Abgasstrang 4 der Brennkraftmaschine 1 und einen Verdichter 5 in einem Ansaugtrakt 6 der Brennkraftmaschine 1 zur Erzeugung komprimierter Verbrennungsluft. Die Brennkraftmaschine 1 weist ein Hubvolumen VH auf, das sich aus der Addition von Hubvolumen VH,z der nicht näher dargestellten Zylinder der Brennkraftmaschine 1 ergibt.
Im Betrieb der Brennkraftmaschine 1 wird die Abgasturbine 3 von den unter Druck stehenden Abgasen der Brennkraftmaschine 1 angetrieben. Die Rotation eines nicht näher dargestellten Turbinenrades der Abgasturbine 3 wird über eine drehfest mit dem Turbinenrad verbundene Welle 7 auf ein in Fig. 3 näher dargestelltes Verdichterrad 51 des Verdichters 5 übertragen, welches ebenfalls drehfest mit der Welle 7 verbunden ist. Durch die Rotation des Verdichterrades 51 wird Verbrennungsluft mit einem Druck pUmg aus der Umgebung von dem Verdichter 5 angesaugt und auf einen höheren Druck p2 verdichtet .
Zur Verbesserung des transienten Betriebsverhaltens des Abgasturboladers 2 weist der Verdichter 5 eine vorgeschaltete luftgetriebene Turbine 8 mit einem stromauf des in Fig. 3 dargestellten Verdichtereintritts 5a des Verdichters 5 angeordneten Zusatzkanal 9 auf. Beispielsweise kann der Verdichter 5 auch die Funktion der luftgetriebenen Turbine übernehmen und entsprechend der Anströmung des
Verdichterrades 51 in einer Kaltluft-Turbinenbetriebsweise betrieben werden. Der Zusatzkanal 9 mündet unmittelbar in den in Fig. 3 näher dargestellten Verdichtereinlass 5a im Bereich des in Fig. 3 näher dargestellten Verdichterrades 51 des Verdichters 5. Im Zusatzkanal 9 ist optional eine Wärmequelle 10 angeordnet, die als elektrische Heizung zum Beispiel in Form von Heizdrähten 45 ausgebildet ist. Die Wärmequelle 10 ist mit einer Stromquelle 10a verbunden. Über ein elektronisches Element 10b, welches innerhalb der Wärmequelle 10 angeordnet ist, ist die Wärmestromabgabe der Wärmequelle 10 an die Verbrennungsluft Steuer- beziehungsweise regelbar. Die Stromquelle 10a kann eine Kraftfahrzeugbatterie sein. Die Wärmequelle 10 kann auch über eine Regel- und Steuereinheit 13 der Brennkraftmaschine 1 gesteuert beziehungsweise geregelt werden. Die Wärmequelle 10 kann auch als Wärmetauscher ausgebildet sein.
Mit Hilfe der Wärmequelle 10 kann die Temperatur der Verbrennungsluft stromauf der luftgetriebenen Turbine 8 angehoben werden, so dass die Leistung der luftgetriebenen Turbine 8 steigt, da die Leistung der luftgetriebenen Turbine 8 proportional zur Turbineneintrittstemperatur der Verbrennungsluft ansteigt, unter der Voraussetzung, dass der Turbinenwirkungsgrad und das Druckverhältnis konstant gehalten sind. Da die Leistung der luftgetriebenen Turbine 8 steigt, ergibt sich eine Erhöhung der Drehzahl der luftgetriebenen Turbine 8. Infolge der Verbindung der luftgetriebenen Turbine 8 mit dem Verdichter 5 ergibt sich eine Anhebung der Drehzahl des Abgasturboladers 2. Neben der positiven Auswirkung auf das Ansprechverhalten des Abgasturboladers 2 ist diese Vorrichtung auch in Bezug auf den Wirkungsgrad der Brennkraftmaschine 1 bei einem Kaltstart vorteilhaft. Des Weiteren ergibt sich auch für den Betriebsbereich der Brennkraftmaschine 1 bei niedrigen Lasten
infolge der Luftvorwärmung ein Leistungsvorteil der Abgasturbine 3, da die Leistung einer Abgasturbine proportional zur Turbineneintrittstemperatur des Abgases ansteigt.
Im Betrieb der Brennkraftmaschine 1 wird die Verbrennungsluft aus der Umgebung in den Ansaugtrakt 6 geleitet und zunächst in einem Luftfilter 11 gereinigt. Stromab des Luftfilters 11 ist ein Luftmengenmesser oder Luftmassenmesser 12 angeordnet, mit dem der Luftdurchsatz gemessen wird. Der gemessene Luftdurchsatz wird als Informationssignal der Regel- und Steuereinheit 13 der Brennkraftmaschine 1 zugeführt.
Weiterhin ist im Ansaugtrakt 6 stromauf des Verdichters 5 ein Sperrorgan 14 angeordnet, über das angesaugte Verbrennungsluft anteilig auf den Zusatzkanal 9 und einen Leitungsabschnitt 15 zwischen Sperrorgan 14 und Verdichter 5 verteilt werden kann. Das Sperrorgan 14 kann auch in der Weise eingestellt werden, dass der Zusatzkanal 9 vollständig gesperrt ist und die gesamte Verbrennungsluft vollständig durch den Leitungsabschnitt 15 in den Verdichter 5 geleitet wird oder dass der Leitungsabschnitt 15 gesperrt ist und die gesamte Verbrennungsluft nur durch den Zusatzkanal 9 geleitet wird und der Verdichter 5 in der Kaltluft- Turbinenbetriebsweise läuft.
Stromab des Verdichters 5 ist ein Ladeluftkühler 16 im Ansaugtrakt 6 angeordnet. Zur Umgehung des Ladeluftkühlers 16 ist ein Bypass 20 mit einem Bypasseingang 21 stromab des Verdichters 5 und stromauf des Ladeluftkühlers 16 und mit einem Bypassausgang 22 stromab des Ladeluftkühlers 16 im Ansaugtrakt 6 vorgesehen. Durch die Umgehung des Ladeluftkühlers 16 können die thermodynamisehen Größen Druck p2 und Temperatur T2 der Verbrennungsluft stromab der
luftgetriebenen Turbine 8 weitestgehend aufrecht erhalten werden. In den Betriebspunkten der Brennkraftmaschine 1 mit der luftgetriebenen Turbine 8, dies sind die Betriebspunkte bei niedriger Last und niedriger Drehzahl der Brennkraftmaschine, ist eine Erhöhung des Druckes p2 und der Temperatur T2 stromab der luftgetriebenen Turbine 8 erwünscht, da sich hieraus eine Steigerung des Wirkungsgrades des Abgasturboladers 2 aufgrund der Anhebung der Schnell- Laufzahl und damit eine Verbesserung des
Instationärverhaltens des Abgasturboladers 2 ergibt. Die Steigerung des Wirkungsgrades des Abgasturboladers 2 aufgrund des höheren Ladedruckes p2 und der höheren Ladelufttemperatur T2 erfolgt erstens durch eine erhöhte Abgastemperatur, die direkt auf das Enthalpiegefälle an der Abgasturbine 3 wirkt und zweitens durch die Wirkungsgraderhöhung der luftgetriebenen Turbine 8.
Damit der Wärmeverlust im Bypass 20 gering gehalten wird, sind als Werkstoffe der Bypassleitung Werkstoffe mit einem geringen Wärmeübergangskoeffizienten einzusetzen. Eine Isolierung 35 des Bypasses 20 ergibt eine weitere Reduktion des Wärmeverlustes. Die Isolierung kann zum Beispiel die Form einer Ummantelung des Bypasses 20 aufweisen.
Der Bypass 20 kann auch in einem nicht näher dargestellten Ladeluftkühlergehäuse des Ladeluftkühlers 16 oder an dem Ladeluftkühlergehäuse des Ladeluftkühlers 16 vorgesehen sein. Vorteil dieser Ausführung ist die kompakte Anordnung der Brennkraftmaschine 1.
Idealerweise wäre der Bypasseingang 21 unmittelbar nach dem Verdichter 5 und der Bypassausgang 22 unmittelbar vor Einlasskanälen der Brennkraftmaschine ausgebildet. In einer realistischen Ausbildungsform ist der Bypasseingang 21
möglichst nahe am Verdichter 5 und stromab des Verdichters 5 und der Bypassausgang 22 möglichst nahe zu den Einlasskanälen der Brennkraftmaschine 1 und stromauf der Einlasskanäle der Brennkraftmaschine 1 ausgebildet. Durch diese Anordnung von Bypasseingang 21 und Bypassausgang 22 ergibt sich ein möglichst geringer Wärmeverlust der Verbrennungsluft.
Des Weiteren ist die Ausgestaltung des Bypasses 20 so durchzuführen, dass sowohl die Länge als auch der Durchmesser des Bypasses 20 möglichst klein dimensioniert sind. Durch diese kleine Dimensionierung ergibt sich ein kleines Volumen zwischen dem Verdichter 5 der Brennkraftmaschine 1 und den Einlassventilen der Brennkraftmaschine 1, wodurch sich das Ansprechverhalten des Abgasturboladers 2 im Übergang von der Motorbetriebsweise mit luftgetriebener Turbine 8 zur aufgeladenen Motorbetriebsweise verbessern lässt. Das Gesatntvolumen des Bypasses 20 VBy sollte kleiner als das Hubvolumen eines nicht näher dargestellten Zylinders VH,z der Brennkraftmaschine 1 dimensioniert werden.
Zwischen dem Bypasseingang 21 und dem Ladeluftkühler 16 ist im Ansaugtrakt 6 ein erstes Ventil 23 angeordnet, über das die verdichtete Verbrennungsluft anteilig auf den Bypass 20 und den Ladeluftkühler 16 verteilt werden kann. Das erste Ventil 23 kann zum Beispiel in der Weise eingestellt sein, dass die gesamte Verbrennungsluft nur durch den Bypass 20 geleitet wird oder dass beispielsweise der Bypass 20 vollständig gesperrt ist und die Verbrennungsluft nur durch den Ladeluftkühler 16 geleitet wird.
Zwischen dem Ladeluftkühler 16 und dem Bypassausgang 22 ist im Ansaugtrakt 6 ein zweites Ventil 24 angeordnet. Durch dieses zweite Ventil 24 kann ein eventuelles Rückströmen der Verbrennungsluft in den Ladeluftkühler 16 verhindert werden.
Im Abgasstrang 4 der Brennkraftmaschine 1 ist stromauf der Abgasturblne 3 eine Abgasrückführleitung 25 mit einem Abgasrückfführventil 26 und einem Abgasrückführkühler 27 vorgesehen. Das Abgasrückführventil 26 ist stromauf des Abgasrückfführkühlers 27 in der Abgasrückführleitung 25 angeordnet. Die Abgasrückführleitung 25 verbindet den Abgasstrang 4 mit dem Ansaugtrakt 6 derart, dass die Abgasrückfführleitung 25 zwischen dem zweiten Ventil 24 und dem Bypassausgang 22 in den Ansaugtrakt 6 an einer Einmündung 25a mündet . Das zweite Ventil 24 kann ebenso in nächster Nähe zum Bypassausgang stromab der Einmündung 25a der Abgasrückfführleitung 25 in den Ansaugtrakt 6 angeordnet sein. Bei dieser Anordnung kann bei geschlossenem Ventil 24 keine Verbrennungsluft aufgrund von Rückströmung in die Abgasrückfführleitung 25 gelangen. Damit kann das Volumen des Ansaugtrakites 6 zwischen dem ersten Ventil 23 und dem zweiten Ventil 24 und die Abgasrückführleitung 25 für die Strömung der Verbrennungsluft stillgelegt werden, wodurch sich eine Volumenreduktion der in bestimmten Betriebspunkten benötigten Verbrennungsluft von mehr als 80% ergeben kann.
Die Abgasturbine 3 weist eine Abblaseleitung 28 mit einem regelbaren Abblaseventil 29 auf. Die Abblaseleitung 28 zweigt stromauf «der Abgasturbine 3 vom Abgasstrang 4 ab und mündet stromab der Abgasturbine 3 wieder in den Abgasstrang 4. Beispielsweise kann es sich bei der Abgasturbine 3 auch um eine Abgasturbine mit veränderlicher Turbinengeometrie handeln.
Stromab der Abgasturbine 3 und stromab der Einmündung der Abblaseleάtung 28 in den Abgasstrang 4 ist ein Katalysator 30 zur Reinigung des Abgases der Brennkraftmaschine 1 im Abgasstraxig 4 vorgesehen.
Die zu regelnden Ventile 23, 24, Abgasrückführventil 26 und Abblaseventil 29, die Wärmequelle 10 und das Sperrorgan 14 sind, wie auch der Luftmengenmesser beziehungsweise der Luftmassenmesser 12, an die Regel- und Steuereinrichtung 13 der Brennkraftmascriine 1 angeschlossen und können von dieser gesteuert und geregelt werden.
In Fig. 1 sind das erste und zweite Ventil 23, 24 als selbstregelnde Steuervorrichtungen ausgebildet. Die Ventile
23 und 24 weisen je einen membranumschlossenen Raum 40, 41 auf. In diesem Raum 40 und 41 wird über eine Leitung 42 beziehungsweise 43 eine bestimmte Verbrennungsluftmenge mit dem Ladedruck p2 eingeleitet. In Abhängigkeit von dem aktuellen Ladedruck p2 sind das erste Ventil 23 und das zweite Ventil 24 in umkomplizierter Weise jeweils über eine nicht näher dargestellte Feder regelbar. Ebenso können das erste und das zweite Ventil 23, 24 auch an die Regel- und Steuereinheit 13 angeschlossen sein und von dieser betriebspunktabhängig gesteuert beziehungsweise geregelt werden.
Bei der Betriebswelse des ersten und des zweiten Ventils 23,
24 ist eine simultane, gegenläufige Schaltfolge denkbar. So wird zum Beispiel <das Ventil 24 geschlossen, wenn das Ventil 23 geöffnet wird.
Ebenso ist eine nichtsimultane Schaltfolge denkbar. So könnte beim Vorgang des Amfbaus des Ladedrucks vorteilhaft der Zeitpunkt des Schließens des Ventils 23 nach dem Öffnungszeitpunkt des Ventils 24 liegen. Durch diese Schaltfolge ist eine Dämpfung beziehungsweise Verzögerung des Auffüllvorganges des im Betrieb der luftgetriebenen Turbine 8 stillgelegten Ansaiαgtraktes 6 im Bereich des Ladeluftkühlers
16 mit Verbrennungsluft erzielbar, wodurch sich das Ansprechverhalten der Brennkraftmaschine 1 verbessern lässt. Das heißt, dass die Verbrennungsluft bis zu einem bestimmten Druck p2 durch den Bypass 20 strömt und nach Erreichen des bestimmten Druckes p2 der* Bypass 20 durch Öffnen des ersten Ventils 23 stillgelegt w±rd, wobei die gesamte Verbrennungsluft durch den Ladeluftkühler 16 strömt.
Die Verbrennungsluft wird für den Fall, dass der Ladedruck p2 kleiner ist als der Umgetoungsdruck pumg/ mindestens teilweise oder auch vollständig am Ladeluftkühler 16 vorbei geleitet. Des Weiteren wird die Lacäeluft, sofern der Ladedruck p2 den Umgebungsdruck pUmg übersteigt, vollständig durch den Ladeluftkühler 16 geleitet.
In Fig 2. ist ein zweites erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel der Brennkraftmaschine 1 entsprechend Fig. 1 dargestellt. In dieser Variante wird auf das erste Ventil 23 verzichtet. Ist das zweite Ventil 24 geschlossen, strömt die Verbrennungsluft durch den Bypass 20. Das zweite Ventil 24 ist, wie in Fig. 1 dargestellt, selbstregelnd ausgeführt. Ebenso kann das zweite Ventil 24 über die Steuer- und Regeleinheit 13 steuerbar beziehungsweise regelbar sein. Durch eine bestimmte Querschnittsauslegung des Bypasses 20 und seiner Druckverlustcharakteristik wird der Anteil der Verbrennungsluft, der nicht durch den Ladeluftkühler 16 geleitet werden soll, festgelegt.
In Fig. 3 ist der Verdichter 5, der auch als luftgetriebene Turbine 8 arbeiten kann, mit dem Zusatzkanal 9 mit der Wärmequelle 10 dargestellt. In dieser Ausführung wird die Wärmequelle 10 von HeizcLrähten 45 in gebündelter Form gebildet, die über eine Stromquelle 10a mit Energie versorgt werden. Die Wärmequelle 10 ist im Zusatzkanal 9 vor der
luftgetriebenen Turbine 8 vorgesehen. Die Wärmequelle 10 wird von einem über ein Federelement 57 federbeaufschlagtes Absperrelement 53 getragen. Das Absperrelement 53 nimmt ein Leitgitter 54 auf und ist :Lm Verdichter 5 im Verdichtergehäuse 56 über eine Lagerung 55 gelagert. Die Wärmequelle 10 ist auf dem Absperrelement 53, zwischen der Lagerung 55 des Absperrelementes 53 und einem das Federelement 57 tragenden Steg 58 angeordnet.