Beschreibung
Verfahren zur Ermittlung des Risikos für einen störungsfreien Betrieb eines Frequenzumrichters
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ermittlung des Risikos für einen störungsfreien Betrieb eines an einem speisenden Netz angeschlossenen Frequenzumrichters.
Bei Frequenzumrichtern, insbesondere bei solchen, bei denen Diodengleichrichter zur Speisung eines Gleichspannungs-Zwi- chenkreises eingesetzt werden, können Fehler im speisenden Netz zu Störabschaltungen und sogar zur Zerstörung des Fre¬ quenzumrichters führen.
Beispielsweise verursachen Spannungseinbrüche im speisenden Netz des Frequenzumrichters Drehmomenteinbrüche an vom Fre¬ quenzumrichter gespeisten Motor. Kehrt die Netzspannung an¬ schließend mit großer Steilheit wieder, kann es zu Überspan- nungen im Gleichspannungs-Zwischenkreis des Frequenzumrich¬ ters oder zu motorseitigen Überströmen kommen. Die Gleich¬ richterdioden des netzseitigeή Stromrichters des Frequenzum¬ richters werden durch ein schnelles Wiederaufladen des Zwi- schenkreiskondensators des Frequenzumrichters stark belastet . Treten Spannungseinbrüche mit anschließender Spannungswieder¬ kehr mit großer Steilheit mehrfach hintereinander auf, so werden die Gleichrichterdioden infolge überhöhter Temperatur zerstört, womit der Frequenzumrichter ausfällt. Sehr hohe Netzspannungen können zu Überspannungsabschaltung oder zur Zerstörung des Frequenzumrichters führen.
Bisher schaltet ein an einem speisenden Netz angeschlossener Frequenzumrichter ab, wenn ein zulässiger oberer bzw. unterer Grenzwert für die Zwischenkreisspannung des Frequenzumrich- ters über- bzw. unterschritten wird oder der Motorstrom zu groß wird. Bei manchen im Handel erhältlichen Frequenzumrich-
tern wird zusätzlich der Ausfall einer Netzphase des speisen¬ den Netzes erkannt und als Abschaltkriterium herangezogen.
Da es für die Störmeldungen Überspannung und Überstrom viele Ursachen geben kann und der Fehler in aller Regel nicht un¬ mittelbar reproduzierbar ist, wird die Netzspannung des spei¬ senden Netzes als Auslöser für eine Abschaltung des Frequenz¬ umrichters nur schwer erkannt . Wenn ein Frequenzumrichter mehrfach mit einer Störmeldung Überspannung bzw. Überstrom ausgefallen ist, für die es keine applikations- oder geräte¬ spezifische Erklärung gibt, wird vom Service-Ingenieur die Netzspannung des speisenden Netzes mittels eines Schreibers, insbesondere eines Langzeitschreibers, aufgezeichnet und an¬ schließend ausgewertet.
Da ein nicht stabiles Netz immer ein Risiko für den sicheren Betrieb eines Frequenzumrichters und damit für eine Anlage darstellt, wäre es für einen Betreiber einer Anlage mit fre- quenzumrichtergespeisten Motoren sehr hilfreich, wenn jeder Frequenzumrichter die Qualität seines speisenden Netzes fest¬ stellen und bei Erreichen eines Gefährdungspotentials eine entsprechende Meldung abgeben könnte. Dadurch könnten unter Umständen kostenintensive Betriebsunterbrechungen verhindert werden.
Der Erfindung liegt,nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem das Risiko eines störungsfreien Betriebes eines an einem speisenden Netz angeschlossenen Frequenzum¬ richters ermittelt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des An¬ spruchs 1 gelöst .
Erfindungsgemäß werden Messgrößen eines Frequenzumrichters, die bereits für Regelungs- und Schutzzwecke des Frequenzum¬ richters vorhanden sind, hinsichtlich Über- und Unterschrei¬ tungen vorbestimmter Betriebswerte erfasst und abgespeichert,
so dass die Anzahlen aller Über- und Unterschreitungen ermit¬ telt werden können, aus der auf die Qualität des Netzes bzw. das Risiko für einen störungsfreien Betrieb des Frequenzum¬ richters geschlossen werden kann. Zu diesen Messgrößen gehört die Zwischenkreisspannung und der netzseitige Zwischenkreis- strom. Dieser netzseitige Zwischenkreisstrom wird in Abhän¬ gigkeit der Zwischenkreisspannung des motorseitigen Zwischen- kreisstromes und der Zwischenkreiskapazität berechnet.
Eine Netzunterspannung wird anhand der gemessenen Zwischen¬ kreisspannung erkannt, eine Netzüberspannung anhand der ge¬ messenen Zwischenkreisspannung und einem positiven netzseiti- gen Zwischenkreisstrom. Zur Identifizierung eines Netzüber¬ stromes dient der netzseitige Zwischenkreisstrom. Um diese Fehler zu erkennen, sind Betriebswerte des Frequenzumrichters vorbestimmt. Werden diese Betriebswerte über- oder unter¬ schritten, werden diese über einen vorgegebenen Zeitraum ge¬ speichert. Um das Risiko für einen störungsfreien Betrieb ei¬ nes Frequenzumrichters zu ermitteln, wird die Anzahl der Ü- ber- und Unterschreitungen aller Messgrößen ermittelt, aus der eine Kennziffer für die Qualität des speisenden Netzes berechnet wird.
Um den Messbereich zwischen normalen Betriebsbereich und Ab- schaltbereich zu differenzieren, ist dieser Bereich vorteil- hafterweise in mehrere Bereiche unterteilt. Damit kann fest¬ gehalten werden, wie hoch eine Über- oder Unterschreitung ei¬ ner Messgröße war, ohne dass der Wert an sich gespeichert werden muss. Somit erhält man für jede Messgröße eine Ansamm- lung von Über- und Unterschreitungen, die auf mehrere Messbe¬ reiche verteilt sind.
Da eine Über- bzw. Unterschreitung einer Messgröße beispiels¬ weise in einem ersten Messbereich und beispielsweise in einem Abschaltbereich unterschiedlich gravierend sind, werden vor¬ teilhafterweise alle Häufigkeiten für alle überwachten Mess-
großen unterschiedlich bewertet. Dazu werden unterschiedliche Gewichtungsfaktoren verwendet.
All diese gewichteten Häufigkeiten aller überwachten Messgrö- ßen werden zu einer einzigen Kennziffer aufaddiert. Je höher diese Kennziffer ist, um so mehr Über- und/oder Unterschrei¬ tungen sind in einem vorbestimmten Zeitraum aufgetreten. D.h., dass die Netzqualität mit dem Anstieg der Kennziffer abnimmt. Je schlechter die Netzqualität ist, um so höher ist das Risiko für einen ungestörten .Betrieb eines Frequenzum¬ richters an einem solchen Netz. Um einen Wert für die Netz¬ qualität angeben zu können, wird diese ermittelte Kennziffer umgerechnet. Dazu bietet sich der Kehrwert mit Begrenzung o- der die Substraktion von einem konstanten Wert an.
Vorteilhafterweise kann auch eine Warnmeldung generiert wer¬ den, so bald die ermittelte Kennziffer einen vorbestimmten Wert unterschreitet.
Mit diesem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Gefahr von Gerätestörungen oder -ausfällen infolge von Netzstörungen er¬ kannt, noch bevor es zu einer Betriebsunterbrechung kommt. Dadurch wird die Anzahl der Ausfälle eines an einem Netz an¬ geschlossenen Frequenzumrichters mit den damit verbundenen Nachteilen wie Kosten und Imageverlust reduziert. Störungen aufgrund von Netzfehlern werden somit schneller gefunden. Mit diesem erfindungsgemäßen Verfahren ist ein Frequenzumrichter in der Lage, das Risiko für den ungestörten Betrieb des An¬ triebs (Frequenzumrichter mit angeschlossenen Motor) ständig während des laufenden Betriebes zu ermitteln und gegebenen¬ falls anzuzeigen.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in der das erfindungsgemäße Verfahren schema- tisch veranschaulicht ist.
FIG 1 zeigt einen Frequenzumrichter mit Diodeneinspeisung an einem speisenden Netz, in der FIG 2 ist eine Einteilung eines Messgrößenbereichs einer Messgröße in mehrere Abschnitte dargestellt, die FIG 3 zeigt ein Histogramm einer Messgröße, die FIG 4 veranschaulicht eine analoge Verarbeitungseinrichtung mehrerer Messgrößen zu einer Kennziffer, wobei in der FIG 5 in einem Diagramm eine nichtlineare Gewichtungsfunktion dargestellt ist, in der FIG 6 ist ein Frequenzumrichter mit einem Activ-Front-End dargestellt, wobei die FIG 7 einen Frequenzumrichter mit einem mit Netzfrequenz ge¬ takteten netzseitigen rückspeisefähigen Stromrichter zeigt, und in der FIG 8 ist ein Matrixumrichter dargestellt.
Die FIG 1 zeigt ein Ersatzschaltbild eines Frequenzumrichters 2, der als netzseitigen Stromrichter einen Diodengleichrich¬ ter 4 und als lastseitigen Stromrichter einen selbstgeführten Pulsstromrichter 6 aufweist. Beide Stromrichter sind gleich- spannungsseitig mittels eines Gleichspannungs-Zwischenkreises elektrisch miteinander verknüpft. Dieser Gleichspannungs- Zwischenkreis weist einen Zwischenkreiskondensator Czκ auf, an dem eine Zwischenkreisspannung Uzκ abfällt. An den Phasen- Ausgängen 8, 10 und 12 des selbstgeführten Pulsstromrichters 6 ist ein Motor 14 angeschlossen. Motor 14 und Frequenzum¬ richter 2 bilden einen sogenannten Antrieb. Eingangsseitig weist dieser Frequenzumrichter 2 eine Netzkommutierungsdros- sel 16, die für jede Netzphase eine Induktivität L beinhal- tet, auf. Mittels dieser Netzkommutierungsdrossel 16 ist die¬ ser Frequenzumrichter 2 an ein speisendes Netz 18 angeschlos¬ sen.
Der Diodengleichrichter 4 generiert aus den anstehenden Pha- senspannungen Uanetze uSnetz/ und uTnetz des speisenden Netzes 18 eine gleichgerichtete Spannung, die Zwischenkreisspannung Uzκ, die mittels des Zwischenkreiskondensators Czκ gepuffert
wird. Außerdem liefert dieser Diodengleichrichter 4 einen Zwischenkreisstrom izknetz^ der sich aus den Phasenströmen iR, is und iτ des speisenden Netzes 18 zusammensetzt. Dieser netzseitige Zwischenkreisstrom iZκnetz teilt sich in einen La- destrom iCzκ des Zwischenkreiskondensators Czκ und einen last- seitigen Zwischenkreisstromes izκmotor auf. Aus Übersichtlich¬ keitsgründen sind von den Phasenspannungen URnetz, uSnetz und Umetz und den Phasenströmen iR, is und iτ nur die der Phase R dargestellt.
Da der Wert der Zwischenkreisspannung Uzκ direkt von der Amp¬ litude der Netzspannung abhängig ist, macht sich ein Span¬ nungseinbruch direkt in der Zwischenkreisspannung Uzκ bemerk¬ bar. Unterschreitet die Amplitude der Zwischenkreisspannung Uzκ einen unteren vorbestimmten Wert, so schaltet der Fre¬ quenzumrichter 2 ab. Steigt nach einem Spannungseinbruch die Netzspannung wieder auf ihren ursprünglichen Wert, so fließt ein erhöhter netzseitiger Zwischenkreisstrom iZκnetz- Je stei¬ ler der Spannungsanstieg ist, um so höher ist der netzseitige Zwischenkreisstrom iZKnetz- D.h., die Qualität des speisenden Netzes 18 bestimmt somit das Risiko für einen störungsfreien Betrieb des Frequenzumrichters 2. Je mehr Spannungseinbrüche und Netzüberströme auftreten, um so niedriger ist die Quali¬ tät des speisenden Netzes 18. Je niedriger die Qualität des speisenden Netzes 18 des Frequenzumrichters 2 ist, um so hö¬ her ist das Risiko für einen störungsfreien Betrieb des Fre¬ quenzumrichters 2. Somit hat die Qualität eines Netzes 18 ei¬ nen wesentlichen Einfluss auf den störungsfreien Betrieb ei¬ nes Frequenzumrichters 2 und damit eines Antriebs.
Für Regelungs- und Schutzzwecke werden die Zwischenkreisspan¬ nung Uzκ und die Motorströme ii, i2 und i3 gemessen. Ohne wei¬ tere Messgrößen gelangt man mit Hilfe von Gleichungen zum mo- torseitigen und netzseitigen Zwischenkreisstrom iZKraotor und iZκnetz- Mit Hilfe dieser gemessenen Motorströme ilf i2 und i3 und den Ausgangsspannungen des selbstgeführten Pulsstromrich¬ ters 6 wird die Motorleistung gemäß folgender Gleichung:
Pmotor = U1 • ii + U2 • i2 + U3 • i3 ( D
berechnet. Diese Ausgangsspannung U3., U2 und u3 des Frequenz¬ umrichters 2 brauchen nicht gemessen zu werden, da die Re- geleinrichtung des Frequenzumrichters 2 die Sollwerte dieser Ausgangsspannungen liefert. In Abhängigkeit dieser berechne¬ ten Motorleistung Pmotor und der gemessenen Zwischenkreisspan- nung UZκ gelangt man mittels folgender Gleichung:
izKmotor = Pmotor /UzK ( 2 )
zum Wert des motorseitigen Zwischenkreisstromes izKmotor- Der netzseitige Zwischenkreisstrom iZKnetz ergibt sich aus der Kno¬ tenregel zu:
izKnetz = icZK + izkmotor (3)
wobei der Ladestrom iczκ gemäß folgender Gleichung:
berechnet wird. Somit erhält man aus vorhandenen Messgrößen mit einigen einfachen Rechenoperationen zwei Messgrößen, die hinsichtlich Netzstörungen des speisenden Netzes 18 ausgewer- tet werden können. Die vorhandenen Messgrößen Uzκ und ii, i2 und i3 und Ui, U2 und U3 stehen zu jeden Abtastschritt während des gesamten Betriebes zur Verfügung.
Die FIG 2 zeigt für eine Messgröße, hier die Zwischenkreis- Spannung Uzκ, den Messgrößenbereich, der in mehrere Abschnit¬ te unterteilt ist . Da hier nur der Bereich oberhalb des nor¬ malen Betriebsbereiches interessiert, ist dieser Bereich in vier Abschnitte I, II, III und IV unterteilt. Der Abschnitt IV kennzeichnet einen Bereich, in dem der Frequenzumrichter 2 wegen zu hoher Zwischenkreisspannung Uzκ abgeschaltet wird. Der Bereich zwischen diesen Abschaltbereich und dem normalen Betriebsbereich ist in drei Abschnitte I, II und III unter-
teilt, wodurch man eine Staffelung der Überspannung der Zwi- schenkreisspannung Uzκ erhält. Durch die Verwendung von Ab¬ schnitte I bis IV müssen keine Spannungswerte abgespeichert werden. Für jeden Abschnitt I bis IV wird lediglich die An- zahl der Abtastschritte gezählt, in denen sich der Wert der Messgröße Zwischenkreisspannung Uzκ innerhalb dieses Ab¬ schnitts I bzw. II bzw. III bzw. IV befand.
Für den Bereich der zu niedrigen Zwischenkreisspannung wird in ähnlicher Weise verfahren.
In der FIG 3 ist in einem Histogramm jeweils die Anzahl der Abtastschritte der Abschnitte I bis IV schematisch darge¬ stellt. Dieses Histogramm zeigt beispielsweise die Anzahl der Ereignisse - Überschreitung der Zwischenkreisspannung UZKn für den normalen Betriebsbereich - pro Tag. Mit Ablauf des Tages werden diese Häufigkeiten in einem Monatsspeicher abgelegt. Mit dieser zeitlichen Staffelung ist der Speicheraufwand sehr gering.
Für jede Messgröße wird ein derartiges Histogramm erstellt. Um nun eine Aussage bezüglich der Qualität des speisenden Netzes 18 machen zu können, werden alle Informationen zu ei¬ ner einzigen Kennzahl Knetz zusammengefasst . Dabei werden die einzelnen Abschnitte I bis IV der einzelnen Messgrößen unter¬ schiedlich gewichtet. Die Kennzahl Knetz wird mit folgender Gleichung:
Knetz = ΣΣ a13 - H13 ( 5 )
mit a Gewichtungsfaktor H Häufigkeit i Histogrammbereiche (Abschnitte I bis IV) j überwachte Größen (Unterspannung, Überspannung, Netzstrom... )
berechnet. Je kleiner diese Kennzahl Knetz ist, um so höher ist die Qualität des speisenden Netzes 18. Diese Kennzahl Knetz kann in eine Kennziffer umgerechnet werden, die die Qua¬ lität des speisenden Netzes 18 wiedergibt. Beispielsweise kann der Kehrwert der Kennzahl Knetz gebildet werden, oder diese Kennzahl Knetz von einer Konstanten abgezogen werden. In beiden Fällen ist die Kennziffer für eine hohe Qualität hoch und für eine geringe Qualität niedrig. Mit Verringerung der Kennziffer ausgehend vom Maximum steigt das Risiko für einen störungsfreien Betrieb des Frequenzumrichters 2.
In der FIG 4 ist eine analoge Verarbeitungseinrichtung 20 mehrerer Messgrößen zu einer Kennzahl Knetz schematisch darge¬ stellt. Diese Verarbeitungseinrichtung 20 weist pro Messgröße einen Kanal, bestehend aus einem Funktionsglied 22, einem ei¬ nen Integrator enthaltenden Speicherglied 24 und einer Ge¬ wichtungseinrichtung 26, auf. Ausgangsseitig sind diese Ver¬ arbeitungskanäle mit wenigstens einem Addierer 28 miteinander verknüpft. Am Ausgang dieses Addierers 28 steht die Kennzahl Knetz an. Am Eingang eines jeden Verarbeitungskanals steht ei¬ ne Messgröße Xj, Xj+i an. Im Funktionsglied 22 ist eine Funk¬ tion F (X) für eine nichtlineare Gewichtung einer Messgröße Xj, X3+1 hinterlegt. Eine derartige Funktion F(X) ist bei¬ spielsweise in dem Diagramm der FIG 5 näher veranschaulicht. Ausgangsseitig ist das Funktionsglied 22 mit einem Eingang des nachgeschalteten einen Integrator enthaltenden Speicher¬ gliedes 24 verknüpft, dessen Ausgang mit der Gewichtungsein¬ richtung 26 verknüpft ist. Diese Verarbeitungseinrichtung 20 stellt eine Alternative für die Erfassung in Form von Histogrammen dar. In Abhängigkeit der ermittelten Kennzahl Knetz bzw. der umgerechneten Kennziffer kann bei Überschreiten bzw. Unterschreiten einer vorbestimmten Kennzahl Knetz bzw. Kennziffer eine Warnung ausgegeben werden.
Dieses erfindungsgemäße Verfahren lässt sich auch auf andere Umrichtertopologien übertragen.
Die FIG 6 zeigt einen Frequenzumrichter mit einem Activ- Front-End (AFE) . Dieses AFE ist ein selbstgeführter Puls¬ stromrichter. Somit weist ein derartiger Frequenzumrichter netz- und lastseitig jeweils einen selbstgeführten Pulsstrom- richter auf. Beim AFE ist die Qualität der Netzspannung nicht von so entscheidender Bedeutung, da die Zwischenkreisspannung UZK so hoch ist, dass der netzseitige Pulsstromrichter in der Funktion Gleichrichter steuerbar bleibt und Netzfehler in der Regel beherrscht werden können. Netzfehler, beispielsweise Unterspannungen bis zu sehr tiefen Werten und sehr steile Netzspannungsänderungen, beeinträchtigen jedoch auch beim AFE den sicheren Betrieb. Für die Regelung des AFE wird der Netz¬ strom gemessen. Für die Analyse des speisenden Netzes kann der Betrag des gebildeten Netzstromzeigers dienen. Häufig wird sogar für die Regelung des AFE die Netzspannung direkt gemessen. Ist dies nicht der Fall, kann diese mittels folgen¬ der Gleichung:
URnetz = uRumr - L • diR/dt ( 6 )
berechnet werden. Dabei sind uRnetz die Netzspannung der Phase R > uRumr die aus der Zwischenkreisspannung Uzκ und einem Puls¬ muster bestimmte Umrichter-Eingangsspannung der Phase R, L die Induktivität der AFE-Drossel und iR der gemessene Aus- gangsstrom des AFE. Für die anderen Phasen S und T wird ent¬ sprechend verfahren. Aus diesen berechneten Netzspannungen URnetzf Usnetz und uTnetz wird in bekannter Weise der Netzspan¬ nungszeiger berechnet. Diese Netzgrößen werden dann erfin¬ dungsgemäß ausgewertet.
Die FIG 7 zeigt eine weitere Umrichtertopologie. Bei dieser Umrichtertopologie ist als netzseitiger Stromrichter ein mit Netzfrequenz getakteter steuerbarer Stromrichter vorgesehen. Ein derartiger netzseitiger Stromrichter wird als Fundamental Frequency Front End (F3E) bezeichnet. Außerdem weist dieser Frequenzumrichter keinen Zwischenkreiskondensator CZκ mehr auf. Dafür weist dieser Frequenzumrichter eingangsseitig ein
Netzfilter auf. Da Kondensatoren nur auf der Netzseite lie¬ gen, d.h., dem Frequenzumrichter vorgeschaltet sind, wird der Netzstrom als Messgröße nicht benötigt, da der durch schnelle Netzspannungswiederkehr hervorgerufene Ladestrom den Fre- quenzumrichter nicht belastet. Zur Steuerung des F3E wird die Zwischenkreisspannung U2κ direkt gemessen, die direkt zur Be¬ arbeitung der für den Betrieb maßgeblichen Netzspannungsqua¬ lität benutzt wird.
Eine weitere Umrichtertopologie ist in der FIG 8 näher darge¬ stellt. Bei dieser Umrichtertopologie handelt es sich um ei¬ nen Matrixumrichter. Beim Matrixumrichter wird die Spannung der netzseitigen Kondensatoren gemessen. Die Netzfilterdros¬ seln sind jeweils so klein, dass eine an ihnen abfallende Spannung vernachlässigbar ist. Die Kondensatorspannung wird daher für die Ermittlung des Risikos für einen störungsfreien Betrieb durch Netzfehler analysiert. Der Netzstrom wird nicht benötigt, da der Umrichterstrom über den Motorstrom und ein Pulsmuster eingeprägt ist.
Mit diesem erfindungsgemäßen Verfahren ist ein an ein spei¬ sendes Netz angeschlossener Frequenzumrichter nun in der La¬ ge, auch ohne großen Aufwand die Qualität des speisenden Net¬ zes zu ermitteln, wodurch dann das Risiko für den störungs- freien Betrieb angegeben werden kann. Dadurch wird die Gefahr von Gerätestörungen oder Ausfällen infolge von Netzstörungen erkannt, noch bevor es zu Betriebsunterbrechung kommt. Die Anzahl der Ausfälle mit den damit verbundenen Nachteilen wie Kosten und Imageverlust wird dadurch reduziert.