Rückschlagventil, insbesondere für medizinische Anwendungen.
Die Erfindung betrifft ein Rückschlagventil, insbesondere für medizinische Anwendungen, mit einem ersten Schlauchanschlussgehause und einem zweiten Schlauchanschlussgehause und einer zwischen den beiden Schlauchanschlussgehäusen angeordneten Membranscheibe aus flexiblem Werkstoff, welche bei Überdruck in einem Eingangsdurchlass von einem ringförmig, einen mit dem Eingangsdurchlass verbundenen Einlassraum umgebenden Dichtsitz abhebbar ist und die bei Überdruck in einem Ausgangsdurchlass sicher und in Minimalzeiten auf den Dichtsitz andrückbar ist, wobei die Membranscheibe an ihrem äusseren Umfangsbereich mit einem Ringwulst versehen ist, welcher in einander gegenüber liegenden Ringnuten der Schlauchanschlussgehause aufgenommen ist, wobei die Membranscheibe radial aus- serhalb des Ventilsitzes mit Öffnungen versehen ist, die mit einem Auslassraum verbunden sind.
Ein derartiges Rückschlagventil ist nach eimem früheren Vorschlag der Anmelderin aus dem europäischen Patent 0 612 537 bekannt .
Derartige Rückschlagventile werden in der Medizintechnik 'für die Leitungen von InfusionsSystemen, Diagnoseausrüstungen, Spritzen, intravenösen Schlauchleitungen und dergleichen benötigt . Derartige Rückschlagventile müssen se r sicher schließen und die Schließzeit darf nur Bruchteile von Sekun- den betragen, um jeglichen Rückfluss von mit unerwünschten Stoffen belasteten Flüssigkeiten zu vermeiden, wobei gleichzeitig die Herstellung nicht nur extrem wirtschaftlich, sondern statistisch auch sehr genau sein muss, da derartige Ven-
tile in der Medizintechnik lediglich als Einwegartikel verwendet werden. Ferner sind sehr strenge gesetzliche Vorschriften und Untersuchungen vorgesehen, um eine gleichbleibende und einheitliche Funktionssicherheit zu gewährleisten, was beispielsweise m Deutschland durch den Technischen Überwachungsverein genau geprüft wird, wobei erst nach entsprechend positiven Ergebnissen die Freigabe für die medizinische Anwendung erfolgt . Diese Anforderungen werden bei dem oben erwähnten Rückschlagventil nach dem früheren Vorschlag der Anmelderin durchaus erfüllt, da bei dieser bekannten Konstruktion die den Ringwulst am Umfangsbereich der Membranscheibe aufnehmenden Ringnuten derart gestaltet sind, dass bei der Montage der beiden Schlauchanschlussgeh use auf die Membranscheibe radial gerichtete Zugkräfte aufgebracht wer- den, so dass hierdurch eine Einstellung der Zugspannung in der Membran erfolgen kann, welche ein noch schnelleres und sichereres Ansprechen des Rückschlagventils gewährleistet.
Beim praktischen Einsatz dieses bekannten Ventils hat sich nun gezeigt, dass es bei höheren Drücken auf der Eingangsseite des Ventils es vorkommen kann, dass die n der Membran vorgesehenen Öffnungen sich aufgrund dieses Überdrucks an die gegenüber liegende Wandung des Auslassraums anlegen können und somit das Ventil unbeabsichtigt schließt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, das Ventil der eingangs definierten Art dahingehend zu verbessern, dass ein ungeplantes Schließen des Rückschlagventils sicher ver¬ mieden wird, weτm auf der Eingangsseite ein Überdruck herrscht .
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im Wesentlichen dadurch gelost, dass die den Öffnungen gegenüber liegende Wandung des zweiten Schlauchanschlussgehauses der Auslassseite des Rück- schlagventils mit mit dem Auslassdurchlass m Verbindung stehenden Ausnehmungen versehen ist. Hierdurch wird der Vorteil erzielt, dass selbst, falls sich unter Überdruck d e Membran¬ scheibe vollständig an die Wandung des Auslassraums anlegen sollte, dennoch der gewünschte Durchflussquerschnitt frei
bleibt, indem die Strömung zur Auslassseite über die Ausnehmungen erfolgt .
Besonders bevorzugt ist es hierbei, dass die Ausnehmungen als Ringkanal mit einem Radius ausgebildet sind, welcher dem Radius entspricht, auf welchem die Öffnungen in der Membranscheibe angeordnet sind. Hierdurch wird ein besonders günstiges Strömungsverhalten erzielt.
Im Einzelnen ist es von Vorteil, dass der Ringkanal über ein oder mehrere radiale Kanäle mit dem Ausgangsdurchlass verbunden ist. Diese 'Ausführungsform bietet den Vorteil, dass hierdurch die Herstellung des Ventils nochmals vereinfacht wird, nachdem, wie üblich, die Schlauchanschlussgehause durch Spritzgießen hergestellt werden und sowohl der Ringkanal als auch die radialen Kanäle in der bei der Herstellung frei liegenden Endfläche des zweiten Schlauchanschlussgehauses liegen.
Im Folgenden wird die Erfindung an Hand einer in den Zeichnungen beispielhaft veranschaulichten Ausführungsform näher erläutert . Die Zeichnung zeigt eine Schnittansieht des erfindungsgemäßen, auch für Hochdruck geeigneten Rückschl'agventils im montierten Zustand.
Das in der Zeichnung gezeigte Rückschlagventil 1 ist insbesondere für medizinische Anwendungen geeignet und deckt beispielsweise Druckunterschiede von 0,1 bis 0,002 bar ab. Das Rückschlagventil 1 besteht aus einem ersten Schlauchan- schlussgehäuse 2 und einem zweiten Schlauchanschlussgeh use 4, welche beispielsweise aus Kunststoff durch Spritzgießen hergestellt' sind, und einer zwischen diesen eingespannten Membranscheibe 6. Die Membranscheibe 6 besteht aus einem fle¬ xiblen Werkstoff, beispielsweise Silikon.
Das erste Schlauchanschlussgehause 2 weist einen Eingangsdurchlass 8 auf, welcher in einem Eingangsraum 10 mündet. Der Eingangsraum 10 ist von einem ringförmigen Ventilsitz 12 umgeben, gegen den die Membran 6 vorgespannt ist.
Die Membran 6 ist in ihrem Mittelteil durchgehend ausgebildet, so dass erhebliche Zugkräfte radial von innen nach aus- sen und umgekehrt übertragen werden können. An ihrem äusseren Umfangsbereich ist die Membran 6 mit einem Ringwulst 14 versehen, welcher dort beispielsweise an die Membran 6 angespritzt ist. In dem ersten Schlauchanschlussgeh use ist in dessen Stirnfläche eine Ringnut 16 ausgebildet, welcher eine Ringnut 18 des zweiten Schlauchanschlussgehauses im zusam en- gebauten Zustand gegenüber liegt. Beim Zusammenbau des ersten Schlauchanschlussgehauses mit dem zweiten Schlauchanschlussgeh use wird der Ringwulst 14 in den einander gegenüber liegenden Ringnuten 16 und 18 der beiden Schlauchanschlussgehause 2 und 4 aufgenommen und" gleichzeitig gegen den Ventilsitz 12 vorgespannt.
Wie gezeigt, ist die Membranscheibe 6 radial ausserhalb des Ventilsitzes 12 mit auf einem Radius angeordneten Öffnungen 20 versehen, welche einen radial ausserhalb des Ventilsitzes 12 liegenden Ringraum 21 im ersten Schlauchanschlussgehause 2 mit einem Auslassraum 22 im zweiten Schlauchanschlussgehause 4 verbinden., der seinerseits mit dem zweiten Auslassdurchlass 24 des zweiten Schlauchanschlussgehauses 4 in Verbindung steht .
Der Auslassraum 22 weist eine dem Randbereich der Membranscheibe 6 gegenüber liegende Wandung 26 auf, in welcher all¬ gemein mit 28 bezeichnete Ausnehmungen vorgesehen sind, die den Öffnungen 20 gegenüber liegen.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Ausnehmun¬ gen 28 als 'ein Ringkanal 30 in der Wandung 26 ausgebildet, dessen Radius dem Radius entspricht, auf welchem die Öffnungen 20 in der Membranscheibe 6 angeordnet sind. Der Ringkanal 30 ist über einen oder mehrere radiale Kanäle 32 mit dem Aus¬ gangsdurchlass 24 verbunden.
Zur Montage sind die beiden Schlauchanschlussgehause 2 und 4 mittels eines innen liegenden Ringvorsprungs 34 am ersten
Schlauchanschlussgehause 2 und mittels eines aussen liegenden Ringvorsprungs 36 am zweiten Schlauchanschlussgeh use 4 ineinander greifend verbindbar. Die Verbindung kann dann beispielsweise durch Ultraschallschweissen erfolgen.
Wie gezeigt, ist das zweite Schlauchanschlussgehause 4 als männlicher Luer-Lock-Anschluss 38 ausgebildet.
Sollte bei der dargestellten Ausführungsform am Eingangs- durchlass 8 ein Überdruck herrschen, durch den die Membranscheibe 6 gegen die Wandung 26 angedrückt wird, so bleibt die Verbindung zwischen dem Einlassraum 10 und dem Auslassraum 22 dennoch erhalten, da die Öffnungen 20 mit dem Ringkanal 30 übereinstimmen und somit die Strömung vom Einlassraum 10 zum Auslassraum 22 über den Ringkanal 30 und die radialen Verbindungskanäle 32 er olgt.
Sämtliche aus der Beschreibung, den Ansprüchen und Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und Vorteile der Erfindung, ein- schließlich konstruktiver Einzelheiten und räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich als auch in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
BEZUGSZEICHENLISTE
= Rückschlagventil = erstes Schlauchanschlussgehause = zweites Schlauchanschlussgehause = Membranscheibe = Eingangsdurchlass = Einlassraum = Ventilsitz = Ringwulst = Ringnut = Ringnut = Öffnungen = Ringraum = Auslassraum = Auslassdurchlass = Wandung = Ausnehmungen = Ringkanal = radiale Kanäle = Ringvorsprung = Ringvorsprung = männlicher Luer-Lock