Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine
Stand der Technik
Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, bei dem Kraftstoff direkt in mindestens einen Brennraum eingespritzt wird, bei dem das aus dem Brennraum abströmende Abgas durch eine katalytische Reinigungseinrichtung von Schadstoffen gereinigt wird, und bei dem zum Erwärmen der katalytisehen
Reinigungseinrichtung die Abgastemperatur erhöht werden kann, indem innerhalb eines Arbeitsspiels nach der Entflammung einer eingespritzten Kraftstoffmenge eine zusätzliche Kraftstoffmenge eingespritzt und verbrannt wird.
Katalytische Einrichtungen werden im Abgastrakt einer Brennkraftmaschine eingesetzt, um eine Konvertierung von Schadstoffen im Abgas der Brennkraftmaschine in weniger umweltrelevante Komponenten vorzunehmen. Um die gewünschte Reinigungsleistung erbringen zu können, muss die katalytische Reinigungseinrichtung eine bestimmte Betriebstemperatur aufweisen. Da die katalytische Reinigungseinrichtung insbesondere nach einem Kaltstart der Brennkraftmaschine für eine gewisse Zeitspanne die für die gewünschte Reinigung erforderliche Temperatur normalerweise
noch nicht aufweist, gelangen Schadstoffe des Abgases während dieser Zeitspanne unkonvertiert in die Atmosphäre. Um die Erwärmung der katalytischen Einrichtung auf die normale Betriebstemperatur zur beschleunigen, sind verschiedene Strategien bekannt.
Aus der DE 101 00 682 AI ist beispielsweise eine Brennkraftmaschine mit Kraftstoff-Direkteinspritzung bekannt. Bei dieser gelangt der Kraftstoff durch eine am Brennraum angeordnete Kraftstoff-Einspritzvorrichtung direkt in den Brennraum. Bei der bekannten Brennkraftmaschine wird zunächst Kraftstoff in den Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzt, um durch die Verbrennung dieses Kraftstoffs das gewünschte Drehmoment der Brennkraftmaschine zu erzeugen. Nach der Zündung dieses Kraftstoffs wird eine zusätzliche Kraftstoffmenge in den Brennraum eingespritzt und von der gerade noch brennenden zuvor eingespritzten Kraftstoffmenge entflammt. Bei der Verbrennung dieser "nacheingespritzten" Kraftstoffmenge wird vergleichsweise viel Wärme und wenig Drehmoment erzeugt. Die erzeugte Wärme wird zum Aufheizen der katalytischen Reinigungseinrichtung verwendet.
Ein Problem dabei ist der Zeitpunkt, zu dem die Einspritzung der zusätzlichen KraftStoffmenge erfolgt. Findet diese Einspritzung zu früh statt, besteht die Gefahr, dass die noch ablaufende drehmomenterzeugende Verbrennung der zunächst eingespritzten Kraftstoffmenge erstickt wird, was zu erhöhten Emissionen und insbesondere zur Bildung von Ruß führen kann. Erfolgt dagegen die Einspritzung der zusätzlichen Kraftstoffmenge zu spät, besteht die Gefahr, dass die drehmomenterzeugende Verbrennung der zuvor eingespritzten Kraftstoffmenge schon beendet ist und daher die zusätzlich eingespritzte Kraftstoffmenge nicht mehr entflammt wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass die Erwärmung der katalytischen Reinigungseinrichtung im Bedarfsfall zuverlässig und im Wesentlichen ohne zusätzliche Emissionen durchgeführt werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Entflammung der zusätzlichen Kraftstoffmenge durch eine zusätzliche Zündung einer Zündeinrichtung eingeleitet oder unterstützt wird.
Vorteile der Erfindung
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass die Entflammung der zusätzlich eingespritzten Kraftstoffmenge vom Brennvorgang der zuvor eingespritzten Kraftstoffmenge vollständig entkoppelt ist. Der Zeitpunkt der Einspritzung und der Verbrennung der zusätzlichen Kraftstoffmenge kann daher so gewählt werden, dass zum einen die Verbrennung der zuvor eingespritzten Kraftstoffmenge unbeeinflusst bleibt, was insbesondere dem Emissionsverhalten der Brennkraftmaschine zugute kommt, und dass zum anderen eine rasche Erwärmung der katalytischen Einrichtung im Bedarfsfalle zuverlässig und schnell herbeigeführt werden kann.
Letztes ist insbesondere dann möglich, wenn die Einspritzung der zusätzlichen Kraftstoffmenge relativ spät erfolgt, da hierdurch der Enthalpiestrom im Abgas deutlich erhöht werden kann. Die entsprechende Wärmeenergie kann sehr effektiv für das Heizen der katalytischen Reinigungseinrichtung nach dem Starten der Brennkraftmaschine, aber auch zum Warmhalten der
katalytischen Reinigungseinrichtung im normalen Betrieb der Brennkraftmaschine verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dabei bei allen üblichen Brennkraftmaschine mit Kraftstoff-Direkteinspritzung einsetzbar, insbesondere bei Brennkraftmaschinen mit wandgeführten, luftgeführten oder strahlgeführten Verfahren. Besonders günstig ist dabei die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens beim strahlgeführten Verfahren, da hier die zusätzliche Zündung dem Ende der Einspritzung der zusätzlichen Kraftstoffmenge sehr gut zugeordnet werden kann.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in ünteransprüchen angegeben.
Eine erste vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass die zusätzliche Kraftstoffmenge zu Beginn eines Expansionstaktes eingespritzt wird, und dass die zusätzliche Zündung unmittelbar nach dem Ende der Einspritzung der zusätzlichen Kraftstoffmenge erfolgt. Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn sich die Brennkraftmaschine in einem Betriebszustand befindet, in dem der Kraftstoff bei der "Haupteinspritzung" relativ früh eingespritzt und verbrannt wird. Um einen möglichst günstigen Brennverlauf bei der nachfolgenden Verbrennung der zusätzlichen Kraftstoffmenge zu erreichen, ist die erfindungsgemäß vorgeschlagene vergleichsweise frühe Einspritzung und Zündung der zusätzlichen Kraftstoffmenge sinnvoll. Allerdings wird in diesem Fall bei der Verbrennung der zusätzlichen Kraftstoffmenge nicht nur Wärme erzeugt, sondern auch ein gewisser Beitrag zum Drehmoment der Brennkraftmaschine geleistet.
Alternativ hierzu ist es möglich, dass die zusätzliche Kraftstoffmenge zu Beginn eines Expansionstaktes eingespritzt wird und dass die zusätzliche Zündung gegen Ende des Expansionstaktes oder zu Beginn eines Ausstoßtaktes erfolgt. Die bei der Verbrennung der zusätzlichen Kraftstoffmenge frei werdende Energie wird in diesem Falle fast ausschließlich in Wärme umgesetzt, was eine besonders schnelle Erwärmung der katalytischen Reinigungseinrichtung ermöglicht. Ferner wird hierdurch das Emissionsverhalten der Brennkraftmaschine vorteilhaft beeinflusst, da durch die vergleichsweise späte Entflammung der zusätzlichen Kraftstoffmenge sich diese zuvor im Brennkraftmaschine homogen verteilen kann ("erhöhte Homogenisierungszeit") .
Ferner wird vorgeschlagen, dass das Kraftstoff-Luft- Gemisch, welches durch die bei einem Arbeitsspiel insgesamt eingespritzte Kraftstoffmenge erhalten wird, fett ist. Dabei wird auf jenes Kraftstoff-Luft-Gemisch Bezug genommen, welches sich auf der Basis sämtlicher Kraftstoffeinspritzungen in einen Brennraum innerhalb eines Arbeitsspiels einstellt. Unter einem fetten Kraftstoff- Luft-Gemisch werden Lambda-Werte zwischen 1,0 und 0,6 verstanden. Ein derartiges fettes Kraftstoff-Luft-Gemisch kann beispielsweise für die Regeneration einer katalytischen Reinigungseinrichtung verwendet werden, welche einen Stickoxid-Speicherkatalysator umfasst. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn das insgesamt fette Kraftstoff-Luft-Gemisch nach einer bereits oben erwähnten vergleichsweise langen "Homogenisierungszeit" erzielt wird, da hierdurch lokal extrem fette Bereich innerhalb des Brennraums, die ein schlechtes Emissionsverhalten zur Folge hätten, vermieden werden.
In Weiterbildung hierzu wird vorgeschlagen, dass zyklisch zwischen einem fetten und einem mageren Kraftstoff-Luft- Gemisch hin und her gewechselt wird. Bei diesem auch als "Lambda-Wobbeln" bezeichneten Verfahren wird die katalytische Einrichtung zusätzlich auf chemische Art und Weise erwärmt, indem der während der mageren Betriebsphasen der Brennkraftmaschine in der katalytischen Einrichtung angesammelte Sauerstoff mit dem während der fetten Betriebsphasen eingebrachten Kohlenwasserstoff katalytisch und exotherm reagiert.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass die Entflammung der zusätzlichen KraftStoffmenge durch die zusätzliche Zündung und gegebenenfalls die Entflammung der zuvor eingespritzten Kraftstoffmenge zeitlich so gelegt wird beziehungsweise werden, dass das durch die Verbrennung der zusätzlichen Kraftstoffmenge geleistete Drehmoment gegenüber dem durch die Verbrennung der zuvor eingespritzten Kraftstoffmenge geleisteten Drehmoment klein ist. Unter dem Begriff "klein" wird hier verstanden, dass das durch die Verbrennung der zusätzlichen Kraftstoffmenge erzeugte Drehmoment höchstens 10 %, stärker bevorzugt höchstens 5 %, noch stärker bevorzugt höchstens 1 % des durch die Verbrennung der zuvor eingespritzten Kraftstoffmenge erzeugten Drehmoments beträgt . Wenn es der Betriebszustand der Brennkraftmaschine zulässt, wird die Lage der für die Erzeugung des eigentlichen Drehmoments benötigten Einspritzung und von deren Zündung idealerweise so gelegt, dass man möglichst nahe an dem für den Kraftstoffverbrauch optimalen Zündwinkel liegt . Je weiter man sich mit der "Hauptverbrennung" vom optimalen Zündwinkel entfernt, um so stärker kann der Einfluss der Verbrennung des zusätzlich eingespritzten Kraftstoffes auf das Drehmoment werden.
Für den Fall, dass das bei der Verbrennung der zusätzlichen Kraftstoffmenge erzeugte Drehmoment nicht mehr vernachlässigt werden kann, kann eine einfache Berücksichtigung des Drehmoments mittels eines Kennfelds erfolgen.
Vorgeschlagen wird ferner, dass die Zeitpunkte und Mengen der Einspritzungen und die Zeitpunkte der Zündungen innerhalb eines Arbeitsspiels von einer Temperatur, einer Drehzahl, einer Last und gegebenenfalls einem Saugrohrdruck der Brennkraftmaschine abhängen. Dies gestattet eine solche Steuerung der Brennkraftmaschine, bei welcher günstige Emissionen, eine hohe Laufruhe sowie ein schnelles Erwärmen der katalytischen Einrichtung in optimaler Kombination realisiert werden können.
Die Erfindung betrifft auch ein Computerprogramm, welches zur Anwendung in einem Verfahren der obigen Art programmiert ist. Ferner betrifft die Erfindung ein elektrisches Speichermedium für eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung einer Brennkraftmaschine, auf der ein Computerprogramm zur Anwendung in einem Verfahren der obigen Art abgespeichert ist. Auch eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung für eine Brennkraftmaschine, welche zur Anwendung in einem Verfahren der obigen Art programmiert ist, ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Schließlich ist die Erfindung auch noch ausgerichtet auf eine Brennkraftmaschine, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, welche eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung umfasst, die zur Anwendung in einem Verfahren der obigen Art programmiert ist.
Zeichnungen
Nachfolgend wird ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert . In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung einer Brennkraftmaschine mit Kraftstoff- Direkteinspritzung;
Figur 2 ein Diagramm, in dem ein Kolbenhub, verschiedene Einspritzzeiträume und verschiedene Zündzeitpunkte innerhalb eines Arbeitsspiels eines Brennraums der Brennkraftmaschine von Figur 1 über der Zeit dargestellt sind; und
Figur 3 eine schematische Darstellung zur Erläuterung der Ermittlung der Einspritz- und Zündzeitpunkte von Figur 2.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
In Figur 2 trägt eine 4-Takt-Brennkraftmaschine insgesamt das Bezugszeichen 10. Sie dient zum Antrieb eines Kraftfahrzeugs, welches in Figur 1 jedoch nicht dargestellt ist. Die Brennkraftmaschine 10 umfasst mehrere Brennräume, von denen jedoch in Figur 1 nur einer mit dem Bezugszeichen 12 gezeigt ist. Über ein Einlassventil 14 und ein Ansaugrohr 16 gelangt im Betrieb der Brennkraftmaschine 10 Verbrennungsluft in den Brennraum 12. Die durch das Ansaugrohr 16 strömende Luftmenge kann über eine Drosselklappe 18 eingestellt werden. Sie wird von einem HFM-Sensor 20 erfasst.
Kraftstoff gelangt in den Brennraum 12 direkt über eine Kraftstoff-Einspritzvorrichtung 22. Bei der gezeigten
Brennkraftmaschine 10 handelt es sich also um eine solche mit Kraftstoff-Direkteinspritzung. Der Kraftstoff wird der Kraftstoff-Einspritzvorrichtung 22 durch ein Kraftstoff- Versorgungssystem 24 unter hohem Druck bereitgestellt. Im Betrieb der Brennkraftmaschine 10 bildet sich im Brennraum 12 ein Kraftstoff-Luft-Gemisch, welches von einer Zündkerze 26 entflammt werden kann. Bei dem verwendeten Kraftstoff handelt es sich also um Benzin. Die Zündkerze 26 wird von einem Zündsystem 28 angesteuert.
Die bei der Verbrennung des Kraftstoff-Luft-Gemisches im Brennraum 12 entstehenden Abgase werden aus dem Brennraum 12 über ein Auslassventil 30 und ein Abgasrohr 32 abgeleitet. Im Abgasrohr 32 ist eine katalytische Reinigungseinrichtung 34 angeordnet. Da es sich bei der in Figur 1 gezeigten Brennkraftmaschine 10 um eine solche handelt, welche im Normalfall im Magerbetrieb arbeitet, umfasst die katalytische Reinigungseinrichtung 34 zum Brennraum 12 hin einen nicht gezeigten 3-Wege-Katalysator und stromabwärts von diesem einen ebenfalls nicht gezeigten NOx-Speicherkatalysator . In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der Brennkraftmaschine 10 um eine solche, welche im Normalfall mit einem stöchiometrischen Kraftstoff-Luft-Gemisch (Lambda = 1) betrieben wird. Eine solche Brennkraftmaschine umfasst zum Brennraum hin üblicherweise einen 3-Wege-Katalysator und stromabwärts von diesem einen Unterflur-Katalysator. Werden an die Abgasreinigung nur vergleichsweise geringe Anforderungen gestellt, kann auch nur ein 3-Wege- Katalysator vorgesehen sein.
Der Betrieb der Brennkraftmaschine 10 wird von einer Steuer- und Regeleinrichtung 36 gesteuert und geregelt. Diese erhält Signale vom HFM-Sensor 20, von einem Drehzahlsensor 38, welcher die Drehzahl einer Kurbelwelle
(nicht dargestellt) der Brennkraftmaschine 10 abgreift, von einem Temperatursensor 40 der Brennkraftmaschine 10, der beispielsweise eine Kühlwasser- oder Zylinderköpftemperatur erfasst, von einem Temperatursensor 42, welcher die Temperatur der katalytischen Reinigungseinrichtung 34 erfasst, und von einem Stellungsgeber 44 eines Gaspedals 46, mit dem der Benutzer der Brennkraftmaschine 10 seinen Drehmomentwunsch zum Ausdruck bringt. Von der Steuer- und Regeleinrichtung 36 angesteuert werden unter anderem die Kraftstoff-Einspritzvorrichtung 22, das Zündsystem 28 sowie die Drosselklappe 18.
In dem Diagramm in Figur 2 ist der Verlauf eines Arbeitsspiels der Brennkraftmaschine 10 über der Zeit t gezeigt. Unter einem Arbeitsspiel wird bei der 4-Takt- Brennkraftmaschine 10 der vollständige Ablauf sämtlicher vier Takte in dem betrachteten Brennraum 12 verstanden. Die einzelnen Takte sind in Figur 2 mit A, B, C und D bezeichnet. Dabei bezeichnet A einen Ansaugtakt, B einen Kompressionstakt, C einen Expansionstakt und D einen Ausstoßtakt. Eine Kurve mit dem Bezugszeichen 48 entspricht dem aktuellen Hub eines Kolbens, welcher den Brennraum 12 begrenzt, in Figur 1 jedoch nicht explizit dargestellt ist.
Im Leerlauf und bei niedriger Last arbeitet die Brennkraftmaschine 10 im Schichtbetrieb. Dies bedeutet, dass der Kraftstoff während des Kompressionstaktes B eingespritzt wird (Zeitraum 50 in Figur 2) . Der Beginn dieser "Haupteinspritzung" liegt zum Zeitpunkt tEχ. Dieser Zeitpunkt und die Menge des bei der Haupteinspritzung 50 in den Brennraum 12 eingespritzten Kraftstoffes werden von der Steuer- und Regeleinrichtung 36 abhängig von den aktuellen Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine und dem gewünschten Drehmoment entsprechend dem Stellungsgeber 44 des Gaspedals 46 ermittelt. Im Schichtbetrieb der Brennkraftmaschine
liegt nur im Bereich der Zündkerze 26 im Brennraum 12 ein zündfähiges Gemisch vor, wohingegen im restlichen Brennraum 12 nur ein sehr mageres Gemisch vorliegt. Insgesamt ist das Kraftstoff-Luft-Gemisch im Brennraum 12 sehr mager, was dazu führt, dass nicht der ganze im Brennraum 12 vorhandene Sauerstoff verbrannt wird. Die Zündung 52 des bei einer Haupteinspritzung 50 eingespritzten Kraftstoffes erfolgt durch die Zündkerze 26 zu einem Zeitpunkt tsι. Dieser Zeitpunkt wird, wenn er auf die entsprechende WinkelStellung der Kurbelwelle bezogen ist, als "Zündwinkel" bezeichnet. Die Zündung 52 erfolgt optimalerweise so, dass die bei der Verbrennung des eingespritzten Kraftstoffes frei werdende Energie möglichst vollständig in Drehmoment umgesetzt wird.
Die innerhalb der katalytischen Reinigungseinrichtung 34 eingesetzten Katalysatoren müssen, um eine gewünschte Reinigungsleistung aufweisen zu können, eine bestimmte Betriebstemperatur haben. Liegt diese Betriebstemperatur nicht vor, gelangen die Abgase zumindest zum Teil ungereinigt in die Umwelt. Aber auch im Normalbetrieb der Brennkraftmaschine können Betriebssituationen auftreten, in denen die Abgastemperatur so niedrig ist, dass die Temperatur der katalytischen Reinigungseinrichtung 34 jenes Temperaturfenster verlässt, welches für eine optimale Abgasreinigung erforderlich ist.
Damit die katalytische Reinigungseinrichtung 34 möglichst immer die für die optimale Abgasreinigung erforderliche Temperatur aufweist, wird bei der Brennkraftmaschine 10 während des Expansionstaktes C, also nach der Zündung 52 zum Zeitpunkt tzι, nochmals eine zusätzliche Kraftstoffmenge in den Brennraum 12 von der Kraftstoff- Einspritzvorrichtung 22 eingespritzt. Diese zusätzliche Einspritzung beginnt zum Zeitpunkt tE2 und trägt in Figur 2
das Bezugszeichen 54. Der Zeitpunkt tE2 wird dabei so gewählt, dass die Verbrennung des durch die Haupteinspritzung 50 eingespritzten Kraftstoffes durch die zusätzliche Einspritzung 54 nicht beeinträchtigt wird. Dies ist besonders dann der Fall, wenn die zusätzliche Einspritzung 54 erst am oder nach dem Ende der Verbrennung der durch die Haupteinspritzung 50 in den Brennraum 12 gelangenden Kraftstoffmenge beginnt.
Um dennoch eine sichere Entflammung der durch die zusätzliche Einspritzung 54 eingebrachten Kraftstoffmenge zu gewährleisten, erfolgt zu einem Zeitpunkt tz2 eine zusätzliche Zündung 56. Diese liegt bei dem in Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiel am Ende des Expansionstaktes C, was eine vergleichsweise lange Homogenisierungszeit H ermöglicht, in der sich die durch die zusätzliche Einspritzung 54 eingebrachte Kraftstoffmenge homogen im Brennraum 12 verteilen kann.
Durch die sehr späte zusätzliche Zündung 56 wird bei der Verbrennung des durch die zusätzlich Einspritzung 54 eingebrachten Kraftstoffes, wenn überhaupt, nur ein sehr geringes Drehmoment erzeugt. Die bei der Verbrennung des zusätzlichen Kraftstoffes erzeugte Wärme kann daher fast vollständig zur Erwärmung der katalytischen Reinigungseinrichtung 34 eingesetzt werden. Möglich ist aber auch eine Zündung 56' unmittelbar nach dem Ende der zusätzlichen Einspritzung 54 (gestrichelt dargestellt) . Im Extremfall ist sogar eine Zündung kurz vor dem Ende der zusätzlichen Einspritzung denkbar. Der hierdurch geleistete Beitrag zum Gesamtdrehmoment innerhalb eines Arbeitsspiels kann in der Steuer- und Regeleinrichtung 36 beispielsweise mittels eines Kennfelds berücksichtigt werden.
Wie bereits oben ausgeführt worden ist, arbeitet die Brennkraftmaschine 10 insbesondere bei niedriger Last und im Leerlauf im Magerbetrieb. Zumindest ein Teil des in diesem Betrieb im Abgas enthaltenen Restsauerstoffs wird innerhalb der katalytischen Reinigungseinrichtung 34 abgelagert. Aufgrund der zusätzlichen Einspritzung 54 wird die Abmagerung des Gemisches reduziert, wobei es für einen minimalen Schadstoffmassenstrom sinnvoll ist, dass der Gesamtlambdawert, der sich bei Berücksichtigung der bei der Haupteinspritzung 50 und der zusätzlichen Einspritzung 54 eingespritzten KraftStoffmenge ergibt, einen Wert von 1 nicht beziehungsweise nicht wesentlich unterschreitet.
Wird die Brennkraftmaschine dagegen mit einem fetten Kraftstoff-Luft-Gemisch betrieben, gelangen Kohlenwasserstoffe in die katalytische
Reinigungseinrichtung 34, welche katalytisch und exotherm mit dem dort gespeicherten Sauerstoff reagieren. Zum Erwärmen der katalytischen Reinigungseinrichtung 34 kann daher die in Figur 1 gezeigte Brennkraftmaschine 10 so betrieben werden, dass zyklisch zwischen einem fetten und einem mageren Kraftstoff-Luft-Gemisch hin und her gewechselt wird. Durch die hierdurch in der katalytischen Reinigungseinrichtung 34 provozierte exotherme Reaktion wird eine zusätzliche Erwärmung erzielt.
Wie aus Figur 3 hervorgeht, werden der Zeitpunkt tEι der Haupteinspritzung 50, der Zeitpunkt tzι der Zündung 52, der Zeitpunkt tE2 der zusätzlichen Einspritzung 54 und der Zeitpunkt tz2 der zusätzlichen Zündung 56 von der Steuer- und Regeleinrichtung 36 in einem entsprechenden Verarbeitungsblock 58 vor allem abhängig von einer Temperatur t ot der Brennkraftmaschine, die mittels des Temperatursensors 40 erfasst wird, einer Drehzahl nmot, welche mittels des Drehzahlsensors 38 erfasst wird, und
einer Last, welche sich aus einer relativen Luftfüllung rl ergibt, die wiederum vom HFM-Sensor 20 erfasst wird, bestimmt. Ferner kann gegebenenfalls auch ein Ansaugrohrdruck pans berücksichtigt werden, welcher aus dem Signal des HFM-Sensors 20 bestimmt wird. Hierdurch können die besagten Einspritz- und Zündungsgrößen an den momentanen Betriebszustand der Brennkraftmaschine 10 angepasst werden.
Um den zur Entflammung der bei der zusätzlichen Einspritzung 54 eingebrachten Kraftstoffmenge erforderlichen Zündfunken erzeugen zu können, muss das Zündsystem 28 so angepasst werden, dass für die zusätzliche Zündung 56 eine ausreichende Energie vorhanden ist.