Verfahren und Vorrichtung zum Tiefbohren von Werkstücken, insbesondere Kurbelwellen Method and device for deep drilling workpieces, especially crankshafts
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Tiefbohren von Werkstücken, insbesondere Kurbelwellen, bei denen Bohrungen an unterschiedlichen Positionen und/oder unterschiedlichen Winkeln zu einer Werkstücklängsachse einbringbar sind und bei dem alle Relativverschiebungen von Werkzeug und Werkstück zum gegenseitigen Positionieren von Werkzeug und Werkstück sowie zum Tiefbohren durchführbar sind.The invention relates to a method for deep drilling of workpieces, in particular crankshafts, in which bores can be made at different positions and / or different angles to a longitudinal axis of the workpiece, and in which all relative displacements of tool and workpiece for mutual positioning of tool and workpiece and for deep drilling are feasible.
Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Tiefbohreinrichtung zum Bohren von Bohrungen in Werkstücken, insbesondere Kurbelwellen, bei der Bohrungen an unterschiedlichen Positionen und/ oder mit unterschiedlichen Winkeln zu einer Werkstücklängsachse einbringbar sind, mit Einrichtungen mit denen alle Relativverschiebungen von Werkzeug und Werkstück zum gegenseitigen Positionieren von Werkzeug und Werkstück und zum Tiefbohren durchführbar sind, sowie mit einem Maschinenbett zur Aufnahme der Einrichtungen.The invention also relates to a deep drilling device for drilling bores in workpieces, in particular crankshafts, in which bores can be introduced at different positions and / or at different angles to a longitudinal axis of the workpiece, with devices with which all relative displacements of tool and workpiece for the mutual positioning of Tool and workpiece and for deep drilling can be carried out, as well as with a machine bed for receiving the facilities.
Eine Tiefbohreinrichtung der genannten Art und ein hiervon ableitbares Verfahren zum Tiefbohren ist aus der EP 1 204 504 B l bekannt.A deep drilling device of the type mentioned and a method for deep drilling derived therefrom is known from EP 1 204 504 B1.
Die unterschiedlichen Positionierungen, das heißt die unterschiedlichen Neigungswinkel der Bohrungen zur Werkstücklängsachse werden durch Verschwenken der
Werkstückhaltevorrichtung erzeugt. Daraus resultieren zum Teil sehr lange Wege für den Kraftfluß, das heißt es treten hohe Biegemomente auf, besonders dann, wenn sich die Bohrungen an den Enden der Kurbelwellen befinden. Dies wirkt sich nachteilig auf die Steifheit der Maschine aus und zwar insofern, als in der Praxis daher häufig- nicht mit den theoretisch möglichen maximalen Schnittgeschwindigkeiten gearbeitet werden kann. Außerdem fehlt eine automatische Werkstückzuführung.The different positions, that is, the different angles of inclination of the bores to the longitudinal axis of the workpiece, are achieved by pivoting the Workpiece holder generated. This sometimes results in very long paths for the power flow, i.e. high bending moments occur, especially when the bores are at the ends of the crankshafts. This has a disadvantageous effect on the rigidity of the machine, to the extent that in practice it is therefore often not possible to work with the theoretically possible maximum cutting speeds. There is also no automatic workpiece feed.
Aufgabe der Erfindung ist es ein Verfahren zum Tiefbohren und eine Tiefbohreinrichtung bereitzustellen, mit deren Hilfe die Maschinensteifigkeit und damit die Schnittgeschwindigkeit erhöht werden kann. Weiterhin soll eine automatische Werkstückzuführung durchführbar sein.The object of the invention is to provide a method for deep drilling and a deep drilling device by means of which the machine rigidity and thus the cutting speed can be increased. Furthermore, it should be possible to carry out an automatic workpiece feed.
Die erste Aufgabe wird ausgehend von einem Verfahren der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Werkstück um seine Längsachse drehbar und in kreuzweise zueinander stehenden Richtungen sowie in einer senkrecht zu den beiden Richtungen stehenden Richtung verschiebbar gehalten wird, dass das Werkzeug in einer parallel zur Werkstücklängsachse liegenden Ebene schwenkbar gehalten wird, dass zur gegenseitigen Positionierung von Werkzeug und Werkstück das Werkzeug entsprechend der geforderten räumlichen Lage der Bohrung in die entsprechende Schwenkposition gebracht und das Werkstück bis zum Erreichen der gewünschten Position in mindestens eine der angegebenen Verschieberichtungen und gegebenenfalls in Drehrichtung um die Werkstücklängsachse bewegt wird und dass zum Ausführen einer Bohrung eine. Relativbewegung zwischen Werkstück und Werkzeug in mindestens einer von allen drei jeweils senkrecht zueinander stehenden möglichen Bewegungsrichtungen und/oder in Vorschubrichtung des Werkzeuges erfolgt.
Durch diese Verfahrensmaßnahmen wird erreicht, dass außer in Umfangsrichtung, keine Biege- oder Kippmomente am Werkstück auftreten, die die Halterungen für das Werkstück und damit die Maschinensteifigkeit beeinträchtigen könnten. In Umfangsrichtung kann für den Fall, dass die-- Bohrung nicht durch die Längsachse des Werkstückes hindurchführt ein Umfangsmoment entstehen. Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist darin zu sehen, dass das Werkstück oberhalb des Werkzeuges bearbeitet wird. Der dabei eintretende freie Spänefall hat den Vorteil, dass beim Werkstück keine thermischen Probleme durch im Werkstück verbleibende glühende Späne entstehen.The first object is achieved on the basis of a method of the type specified at the outset in that the workpiece is held so that it can rotate about its longitudinal axis and can be displaced in crosswise directions and in a direction perpendicular to the two directions, that the tool is in a direction parallel to The longitudinal axis of the workpiece is held so that the tool and workpiece can be mutually positioned in accordance with the required spatial position of the hole in the corresponding pivot position and the workpiece in at least one of the specified directions of displacement and possibly in the direction of rotation until the desired position is reached Workpiece longitudinal axis is moved and that to make a hole . Relative movement between the workpiece and the tool takes place in at least one of all three possible directions of movement that are perpendicular to each other and / or in the direction of advance of the tool. These procedural measures ensure that, except in the circumferential direction, there are no bending or tilting moments on the workpiece which could impair the holders for the workpiece and thus the machine rigidity. A circumferential torque can arise in the circumferential direction if the-- hole does not pass through the longitudinal axis of the workpiece. A particularly advantageous embodiment of the invention can be seen in the fact that the workpiece is machined above the tool. The resulting free chip fall has the advantage that there are no thermal problems with the workpiece due to glowing chips remaining in the workpiece.
Eine spezielle Ausführungsvariante besteht darin, dass das Werkzeug in der Ausgangslage des Positionierungsvorganges in vertikaler Richtung unterhalb des hängend gehaltenen Werkstückes gehalten wird. Hierdurch ergibt sich die günstigste Späneabfuhr.A special embodiment variant is that the tool is held in the starting position of the positioning process in the vertical direction below the workpiece held in a hanging position. This results in the cheapest chip removal.
Zur Lösung der zweiten Aufgabe ist vorgesehen, dass zur Abgabe eines bearbeiteten Werkstückes dieses außerhalb des Arbeitsbereiches zum Tiefbohren in eine Werkstückwechselposition verfahren wird, wo ein zu bearbeitendes Werkstück aufgenommen wird.To solve the second task, it is provided that, in order to deliver a machined workpiece, it is moved outside the working area for deep drilling into a workpiece change position, where a workpiece to be machined is picked up.
Eine Tiefbohreinrichtung zum Bohren von Bohrungen in Werkstücken nach dem Oberbegriff des Anspruchs 5 ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Werkstückträger umfassend einen Spindelstock, einen Reitstock und/oder eine Lünette mittels zweier senkrecht zueinander bewegbarer Schlitten an einem Maschinenbett verfahrbar sowie senkrecht zu den beiden Bewegungsebenen der Schlitten verschiebbar gelagert ist und dass ein Werkzeugträger um eine senkrecht zur
Werkstücklängsachse verlaufende Achse schwenkbar gelagert ist. Diese Tiefbohreinrichtung eignet sich zur Durchführung des weiter oben erläuterten erfindungsgemäßen Verfahrens und weist die im Verbindung mit dem Verfahren erläuterten Vorteile auf.A deep drilling device for drilling bores in workpieces according to the preamble of claim 5 is characterized in that a workpiece carrier comprising a headstock, a tailstock and / or a steady rest can be moved on a machine bed by means of two carriages which can be moved perpendicularly to one another and perpendicular to the two planes of movement of the carriage is mounted displaceably and that a tool holder is perpendicular to the Work axis longitudinal axis is pivotally mounted. This deep drilling device is suitable for carrying out the method according to the invention explained further above and has the advantages explained in connection with the method.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass der Werkzeugträger als eine kurbelartige Schwinge ausgebildet und im Maschinenbett um eine senkrecht zur Werkstücklängsachse stehende Achse schwenkbar gelagert ist. Hierdurch kann das Werkstück nicht nur eine schwingende Bewegung wie bei einer Lagerung um eine senkrecht zur Werkzeuglängsachse stehende Achse ausführen, sondern auch eine schwingende Bewegung mit entsprechendem Versatz ausführen.An advantageous further development of the invention consists in that the tool carrier is designed as a crank-like rocker arm and is pivotally mounted in the machine bed about an axis perpendicular to the longitudinal axis of the workpiece. As a result, the workpiece can not only execute an oscillating movement as in the case of storage about an axis perpendicular to the longitudinal axis of the tool, but can also execute an oscillating movement with a corresponding offset.
Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass beide Schlitten auf horizontalen Bahnen verfahrbar sind, dass der erste Schlitten in Richtung der Werkstücklängsac.hse und in Längsrichtung des ihn tragenden Maschinenbettes verfahrbar ist, dass der zweite Schlitten auf dem ersten Schlitten senkrecht zu dessen Verfahrrichtung verfahrbar ist, dass der Werkstückträger senkrecht zu den beiden Verfahrebenen der Schlitten im zweiten Schlitten verschiebbar geführt ist und dass die Werkzeuglängsachse parallel zur Werkstückträgerverschieberichtung verläuft. DieseA preferred embodiment is characterized in that both carriages can be moved on horizontal tracks, that the first carriage can be moved in the direction of the workpiece longitudinal axis and in the longitudinal direction of the machine bed carrying it, that the second carriage can be moved on the first carriage perpendicular to its direction of travel that the workpiece carrier is slidably guided perpendicular to the two travel planes of the slide in the second slide and that the longitudinal axis of the tool runs parallel to the workpiece carrier displacement direction. This
Ausgestaltung ist hinsichtlich der möglichen Varianten eine besonders einfache konstruktive Lösung, da Führungsbahnen und Verschieberichtungen in den üblichen kartesischen Koordinaten verlaufen.Design is a particularly simple constructive solution with regard to the possible variants, since guideways and displacement directions run in the usual Cartesian coordinates.
Für bestimmte Bearbeitungsvorgänge ist es vorteilhaft, wenn das Werkzeug in Vorschubrichtung verschiebbar im Werkzeugträger gehalten ist.
Zur Lösung der zweiten Aufgabe ist eine Weiterbildung vorgesehen, die darin besteht, dass im Bereich des Fahrweges des ersten in Längsrichtung des Maschinenbettes verfahrbaren Schlittens unterhalb desselben eine Werkstückwechselstation eingerichtet ist. Der Schlitten kann also mit dem Werkstückträger außerhalb des Arbeitsbereiches für das Tiefbohren verfahren werden, wo ein Werkstückwechsel durchgeführt werden kann, was insbesondere dann besonders vorteilhaft abläuft, wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung der Spindelstock mit einem Spannfutter zur Abgabe und Aufnahme eines bearbeiteten und eines zu bearbeitenden Werkstückes ausgebildet ist.For certain machining operations, it is advantageous if the tool is held in the tool carrier so as to be displaceable in the feed direction. To solve the second problem, a further development is provided, which consists in the fact that in the area of the travel path of the first carriage, which can be moved in the longitudinal direction of the machine bed, a workpiece changing station is set up below it. The carriage can thus be moved with the workpiece carrier outside the working area for deep drilling, where a workpiece change can be carried out, which is particularly advantageous if, in a further embodiment of the invention, the headstock with a chuck for dispensing and receiving a machined and one machining workpiece is formed.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:The invention is explained in more detail below using an exemplary embodiment. The drawing shows:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Tiefbohreinrichtung; und1 shows a longitudinal section through a deep drilling device. and
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Einrichtung nach Fig. 1.FIG. 2 shows a cross section through the device according to FIG. 1.
Auf einem im wesentlichen nach oben offenen kastenförmigen, jedoch unten weitgehend offenen Maschinenbettes 1 , bei welchem die beiden Schenkel 2 und 3 durch eine massiveOn a box-shaped machine bed 1 which is essentially open at the top, but largely open at the bottom, in which the two legs 2 and 3 are supported by a solid
Quertraverse 4 im unteren Bereich und durch Stirnwände 5 und 6 miteinander verbunden sind, sind auf den oberenCrossbar 4 in the lower area and connected by end walls 5 and 6 are on the upper
Stirnflächen der Längsschenkel 2 und 3 Führungsschienen 7 und 8 zur Bildung einer Längsführung für einen Schlitten 9 angeordnet. Innerhalb des Schlittens 9 sind senkrecht zu denEnd faces of the longitudinal legs 2 and 3 guide rails 7 and 8 arranged to form a longitudinal guide for a carriage 9. Within the carriage 9 are perpendicular to the
Führungsschienen 7 und 8 weitere Führungsschienen 10 undGuide rails 7 and 8 further guide rails 10 and
1 1 vorgesehen, auf denen ein zweiter Schlitten 12 senkrecht zur Verfahrrichtung des ersten Schlittens 9 verschiebbar • geführt ist. Der erste Schlitten 9 ist somit in Richtung des
Doppelpfeiles 8a und der zweite Schlitten 12 ist in Richtung des' Doppelpfeiles 10a verfahrbar.1 1 is provided on which a second slide 12 is displaceably guided perpendicular to the direction of travel of the first carriage 9 •. The first carriage 9 is thus in the direction of Double arrow 8a and the second carriage 12 can be moved in the direction of the ' double arrow 10a.
Innerhalb des zweiten Schlittens 12 ist ein Werkstückträger 13 senkrecht zu den Verfahrrichtungen der Schlitten 9 und 12 an Führungen 14 und 15 in Richtung des Doppelpfeiles 13a verschiebbar geführt, die senkrecht zur Werkstücklängsachse 20 steht. Der Werkstückträger 13 weist an seiner Unterseite einen Spindelstock 16, einen Reitstock 17 und eine Lünette 18 auf, um ein zu bearbeitendes Werkstück, im vorliegenden Falle eine Kurbelwelle 19, zu halten und um ihre Längsachse 20 zu drehen.Within the second carriage 12, a workpiece carrier 13 is displaceably guided perpendicular to the directions of travel of the carriages 9 and 12 on guides 14 and 15 in the direction of the double arrow 13a, which is perpendicular to the longitudinal axis 20 of the workpiece. The workpiece carrier 13 has on its underside a headstock 16, a tailstock 17 and a bezel 18 in order to hold a workpiece to be machined, in the present case a crankshaft 19, and to rotate about its longitudinal axis 20.
In den beiden seitlichen Schenkeln 2 und 3 ist eine kurbelartige Schwinge 21 in Lagern 22 und 23 mit ihren Zapfen 24 und 25 um eine Schwenkachse 24,5 schwenkbar aufgenommen, die in ihrem mittleren auskragenden Teil ein insgesamt mit 27 bezeichnetes Werkzeug trägt, das einen Antriebsmotor 28 und einen Bohrer 29 umfaßt. Diese als Werkzeugträger dienende Schwinge 21 ist in Richtung des Doppelpfeiles 30 verschwenkbar. Ein Stellmotor 31 bringt dabei diesen Werkzeugträger in die gewünschte Position zur Durchführung einer Bohrung in der Kurbelwelle.In the two lateral legs 2 and 3, a crank-like rocker 21 is pivotally received in bearings 22 and 23 with its journals 24 and 25 about a pivot axis 24, 5, which in its central cantilever part carries a tool, designated overall by 27, which carries a drive motor 28 and a drill 29 includes. This swing arm 21 serving as a tool carrier can be pivoted in the direction of the double arrow 30. An actuator 31 brings this tool holder into the desired position for drilling a hole in the crankshaft.
In den Seitenwänden 2 und 3 sind Öffnungen 32 ausgebildet, durch die eine Transportvorrichtung 33 zur Aufnahme von Kurbelwellen hindurchgeführt ist, wobei mit dieser Transportvorrichtung sowohl die bereits bearbeiteten als auch die noch zu bearbeitenden Kurbelwellen transportiert werden. Wie ohne weiteres aus Figur 1 ersichtlich, kann der Schlitten 9 mit dem Werkstückträger 13 in eine Position oberhalb dieser Transportvorrichtung 33 verfahren werden, so dass die bereits bearbeitete Kurbelwelle abgelegt und eine noch zu bearbeitende Kurbelwelle aufgenommen werden kann. Der Spindelstock ist zu diesem Zweck mit einem entsprechenden
Spannfutter ausgerüstet, um diesen Wechselvorgang durchführen zu können.
Openings 32 are formed in the side walls 2 and 3, through which a transport device 33 for receiving crankshafts is passed, with which transport device both the crankshafts that have already been machined and those that are still to be machined are transported. As can easily be seen from FIG. 1, the slide 9 with the workpiece carrier 13 can be moved into a position above this transport device 33, so that the crankshaft that has already been machined can be put down and a crankshaft that is still to be machined can be received. For this purpose the headstock is equipped with an appropriate Chuck equipped to carry out this change process.