KRAFTFAHRZEUG MIT EINEM HINTEREN ENDE
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem hinteren Ende, das zwei Längsträger und zwei Querträger umfasst, auf denen ein separates Heckboden-Reserveradmodul mit seinem äußeren Rand aufliegt.
Aus der europäischen Patentschrift EP 0 270 097 Bl ist ein Aufbau für ein Kraftfahrzeug mit einem hinteren Ende bekannt, das zwei Seitenplatten, zwei Längselemente, die jeweils nah an den beiden Seitenplatten liegen und damit verbunden sind, zwei Querelementen, die im Wesentlichen senkrecht zu den Längselementen verlaufen und von denen eines am hinteren Ende und das andere am mittleren Teil des Aufbaus angeordnet ist, und mit einer Kunststoffplatte mit im Wesentlichen rechteckiger Form, die so angeordnet ist, dass sie auf den Längselementen und den Querelementen sitzt und dadurch das hintere Ende der Aufbauplattform bildet. Diese Platte weist wenigstens eine erste Aussparung, die so ausgebildet ist, dass ein Gehäuse für ein Reserverad entsteht, und eine weitere Aussparung auf, die so ausgebildet ist, dass ein Gehäuse für einen Kraftstofftank entsteht. An der Platte sind weitere Aussparungen für den Fahrzeugwerkzeugkasten und den Vorratsbehälter für die Flüssigkeit der Scheibenwaschanlage vorgesehen.
Aufgabe der Erfindung ist es, die ontagekosten für ein Kraftfahrzeug mit einem hinteren Ende, das zwei Längsträger und zwei Querträger umfasst, auf denen ein separates Heckboden-Reserveradmodul mit seinem äußeren Rand aufliegt, zu reduzieren .
Die Aufgabe ist bei einem Kraftfahrzeug mit einem hinteren Ende, das zwei Längsträger und zwei Querträger umfasst, auf denen ein separates Heckboden-Reserveradmodul mit seinem äußeren Rand aufliegt, dadurch gelöst, dass mindestens eine der Quer- und/oder Längsträger ein an mindestens einer Seite offenes Querschnittsprofil aufweist, das im eingebauten Zustand des Heckboden-Reserveradmoduls durch das Heckboden- Reserveradmodul geschlossen ist. Die Längsträger sind vorzugsweise parallel zueinander in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs jeweils seitlich angeordnet. Die Querträger sind vorzugsweise senkrecht zu den Längsträgern angeordnet, wobei einer der Querträger am hinteren Ende des Kraftfahrzeugs und der andere Querträger zwischen dem Fahrgastraum und dem Kofferraum des Kraftfahrzeugs angeordnet sind. Der am hinteren Ende des Kraftfahrzeugs angeordnete Querträger wird auch als Heckmittelstück bezeichnet. Die Längsträger und die Querträger sind, zum Beispiel durch Schweißverbindungen, fest miteinander verbunden und bilden einen Teil des Rahmens oder Rohbaus des Kraftfahrzeugs. Das offene Profil des mindestens einen Trägers ermöglicht den Einbau von Einbauteilen, wie Vorratsbehälter für Betriebsstoffe, oder die Unterbringung von Kabeln.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der Quer- und/oder Längsträger ein oben offenes Profil, insbesondere ein U-Profil aufweist, das durch den äußeren Randbereich des Heckboden-Reserveradmoduls verschlossen ist. Der an seiner
Oberseite, also zum Fachzeugdach hin, offene Träger ist vor dem Einbau des Heckboden-Reserveradmoduls gut zugänglich. Geeignete Fahrzeugteile können in den offenen Träger eingelegt oder eingebaut werden. Durch das Aufsetzen des Heckboden- Reserveradmoduls kann der offene Träger einfach und schnell verschlossen werden. Im verschlossenen Zustand ist der Innenraum des Trägers mitsamt den darin enthaltenen Einbauteilen durch das Heckboden-Reserveradmodul nach außen hin geschützt.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass in dem Bereich des Heckboden-Reserveradmoduls, der im eingebauten Zustand des Heckboden-Reserveradmoduls an dem offenen Träger zur Anlage kommt, ein Einbauteil angebracht ist, das im eingebauten Zustand des Heckbodenreserveradmoduls, zumindest teilweise, in dem offenen Träger angeordnet ist. Bei dem Einbauteil kann es sich zum Beispiel um einen Vorratsbehälter für Wasser handeln. Durch das erfindungsgemäße Heckboden-Reserveradmodul kann der Platz in den Trägern zu einem relativ späten Zeitpunkt bei der Montage sinnvoll genutzt werden.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass an dem dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Ende des Heckboden-Reserveradmoduls ein Rahmen befestigt ist, der mindestens einen Querträger umfasst, an dem eine Rückenlehne zur Anlage kommen kann. Der Rahmen schafft eine Durchlademöglichkeit für lange, sperrige Gegenstände, wie Skier, wenn die Rückenlehne umgeklappt wird.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass an beiden Seiten des Heckboden-Reserveradmoduls jeweils ein Verkleidungsteil zwischen einer eingeklappten Transportstellung und einer ausgeklappten Einbaustellung schwenkbar angebracht ist. In der
eingeklappten Transportstellung benötigt das Heckboden- Reserveradmodul viel weniger Platz als in der ausgeklappten Einbaustellung. Dadurch wird der Transport des Heckboden- Reserveradmoduls vereinfacht.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass das Heckboden- Reserveradmodul mit einer thermischen Abschirmung ausgestattet ist. Die thermische Abschirmung gewährleistet, dass ein Wärmestrom, der zum Beispiel von einem unterhalb des Heckboden-Reserveradmoduls angeordneten Auspuff ausgehen kann, nicht ungehindert in den Kofferraum des Kraftfahrzeugs gelangen kann .
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass Halterungen für Kabel, Verbandsdreieck, Warndreieck, Werkzeug, Abschleppöse, Wagenheber etc. in das Heckboden-Reserveradmodul integriert sind.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass das Heckboden- Reserveradmodul zum Kofferraum hin mit einem Teppich kaschiert ist. Zwischen dem Heckboden-Reserveradmodul und dem Teppich kann eine Schicht aus schalldämmendem Material angeordnet sein.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
Dabei zeigen:
Fig. 1 die Ansicht eines Längsschnitts durch das hintere Ende eines Kraftfahrzeugs gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
Fig. 2 die Ansicht eines Längsschnitts durch das hintere Ende eines Kraftfahrzeugs gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel mit Durchlademöglichkeit vom Kofferraum in den Fahrgastraum;
Fig. 3 die Ansicht eines Querschnitts durch das hintere Ende eines Kraftfahrzeugs gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel mit seitlich umklappbaren Verkleidungsteilen und
Fig. 4 einen Ausschnitt aus Figur 3 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel .
In Figur 1 ist das hintere Ende eines Kraftfahrzeugs dargestellt, das zwei Längsträger umfasst, die durch eine gestrichelte Linie 1 angedeutet sind. Die Längsträger 1 sind zum Fahrzeuginnenraum hin abgeschnitten dargestellt. Die Längsträger 1 verlaufen an beiden Seiten des Kraftfahrzeugs und bilden einen Teil des Rohbaus. Ausgehend vom Fahrzeuginnenraum, der auch als Fahrgastzelle bezeichnet wird, ist zum hinteren Ende des Kraftfahrzeugs hin zunächst ein erster Querträger 3 an den Längsträgern 1 befestigt.
Der erste Querträger 3 hat ein oben, zum Kofferraum hin, offenes U-Profil, das eine Basis 4 aufweist, von der zwei Schenkel 5 und 6 ausgehen. Die Basis 4 des U-förmigen Querschnitts des ersten Querträgers 3 verläuft im Wesentlichen parallel zum Boden des Kraftfahrzeugs. Die beiden Schenkel 5 und 6 sind jeweils in einem Winkel von etwa 105° zu der Basis 4 angeordnet. Die Basis 4 und die Schenkel 5 und 6 begrenzen einen Aufnahmeraum 9 für Einbau- oder Zubehörteile, der im losen Zustand des ersten Querträgers 3 nach oben hin offen
ist. Am hinteren Ende des Kraftfahrzeugs, das in Figur 1 rechts angeordnet ist, erstreckt sich ein zweiter Querträger 10 quer zur Fahrzeuglängsachse, also parallel zu dem ersten Querträger 3. Der zweite Querträger 10 wird auch als Heckmittelstück bezeichnet. Der zweite Querträger 10 weist, wie der erste Querträger 3, einen nach oben offenen U-förmigen Querschnitt auf. Im Inneren des zweiten Querträgers 10 ist ein Aufnahmeraum 12 für Zubehör- und/oder Einbauteile, wie Elekt- rokabel, ausgebildet.
Auf den Querträgern 3 und 10 liegt ein Heckboden- Reserveradmodul 15 auf seinem äußeren Rand auf. Das Heckboden-Reserveradmodul 15 umfasst auf der der Fahrgastzelle zugewandten Seite ein Heckbodenelement 17 und zum Heckmittelstück 10 hin eine Reserveradmulde 19, die einen Aufnahmeraum 20 für ein Reserverad bildet. Der Aufnahmeraum 20 ist durch einen Deckel 22 geschlossen, der etwas tiefer angeordnet ist als das Heckbodenelement 17. Der Deckel 22 und das Heckbodenelement 17 sind mit einem Teppichmaterial 24 kaschiert. Der Deckel 22 und das Heckbodenelement 17 bilden den Boden des Kofferraums des Kraftfahrzeugs.
Die Unterseite der Reserveradmulde 19 ist, wie bei 27 angedeutet ist, mit Wärmedämmmaterial beschichtet, um das Innere der Reserveradmulde 19 vor einer unerwünschten Wärmeentwicklung zu schützen, die zum Beispiel von einem unter der Reserveradmulde 19 angeordneten Auspuff ausgehen kann.
Ein Randbereich 29 des Heckboden-Reserveradmoduls 15 liegt auf der oben offenen Seite des ersten Querträgers 3 auf und verschließt so das an der Oberseite offene U-förmige Querschnittsprofil. Ein Randbereich 31 des Heckboden- Reserveradmoduls 15 liegt auf der Oberseite des oben offenen U-förmigen Querschnitts des Heckmittelstücks 12 auf. Die bei-
den oben offenen Trägerprofile werden also durch die Randbereiche 29 und 31 des Heckboden-Reserveradmoduls 15 verschlossen.
In Figur 2 ist ein ähnliches Ausführungsbeispiel wie in Figur 1 im Längsschnitt durch das Kraftfahrzeug dargestellt. Gleiche Teile sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Um Wiederholungen zu vermeiden, wird auf die vorangegangene Beschreibung der Figur 1 verwiesen. Im Folgenden wird nur auf die Unterschiede zwischen den beiden Ausführungsbeispielen eingegangen .
Bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist an dem zur Fahrgastzelle gewandten Ende des Randbereichs 29 des Heckboden-Reserveradmoduls 15 ein dritter Querträger 33 befestigt, der zusammen mit einem vierten Querträger 34 sowie mindestens einem Verbindungsträger 35, insbesondere zwei Verbindungsträgern, einen Rahmen 32 bildet. An dem vierten Querträger 34 befindet sich das obere Ende einer Rückenlehne 36 in Anlage, die umklappbar ist. Wenn die Rückenlehne 36 umgeklappt ist, schafft der Rahmen 32 eine Durchlademöglichkeit, wie durch einen Doppelpfeil 38 angedeutet ist. An der Oberseite des vierten Querträgers 34 ist eine Hutablage 40 befestigt, die sich zum Kofferraum hin erstreckt.
In Figur 3 ist ein Heckboden-Reserveradmodul 45 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel in einem Schnitt quer zur Fahrzeuglängsachse dargestellt. Das Heckboden-Reserveradmodul 45 umfasst eine Reserveradmulde 47, die in Form einer Vertiefung in einem Heckboden 49 ausgebildet ist. Die Seitenränder des Heckbodens 49 liegen auf Längsträgern 51 und 52 auf, die ein im Wesentlichen U-förmiges Querschnittsprofil aufweisen. Das Querschnittsprofil des Längsträgers 51 umfasst eine Basis 54, von der zwei Schenkel 55 und 56 ausgehen. Das Querschnitts-
profil des Längsträgers 52 umfasst eine Basis 58, von der zwei Schenkel 59 und 60 ausgehen. Die Basis 54, 58 der Längsträger 51, 52 ist jedoch, im Unterschied zu den vorangegangenen Beispielen, nicht parallel, sondern senkrecht zu dem Heckboden 49 angeordnet. Die Schenkel 55, 56; 59, 60 der Längsträger 51; 52 sind jeweils senkrecht zu der zugehörigen Basis 54; 58 in entgegengesetzten Richtungen nach außen gerichtet. Die Querschnittsprofile der Längsträger 51, 52 sind nach außen hin offen ausgebildet.
Der Heckboden 49 liegt auf den Schenkeln 56, 59 der Längsträger 51, 52 auf. An den Seitenrädern des Heckbodens 49 ist jeweils eine Schwenklagerung 61, 62 vorgesehen, durch die jeweils ein Verkleidungsteil 64, 65 schwenkbar an dem Heckboden 49 gelagert ist. Die Verkleidungsteile 64 und 65 haben jeweils einen U-förmigen Querschnitt mit einer Basis 66', 67, von der zwei Schenkel 68, 69, 70, 71 ausgehen. Das freie Ende der inneren Schenkel 68 und 70 ist jeweils mit Hilfe der Schwenklagerung 61, 62 an den Heckboden 49 angelenkt. Die äußeren Schenkel 69, 71 bilden die Seitenverkleidung des Kofferraums .
In Figur 3 befinden sich die Verkleidungsteile 64, 65 in ihrer ausgeklappten Stellung, in der sie mit den inneren Schenkeln 68, 70 an den freien Enden der Schenkel 55, 56; 59, 60 der Längsträger 51; 52 anliegen, um deren nach außen offenes Querschnittsprofil zu verschließen. Durch Doppelpfeile 78, 79 ist angedeutet, dass die Verkleidungsteile 64, 65 aus der in Figur 3 dargestellten Stellung nach innen einklappbar sind. Im eingeklappten Zustand benötigt das Heckboden- Reserveradmodul 45 viel weniger Platz als im ausgeklappten Zustand. Der eingeklappte Zustand, der in Figur 3 nicht dargestellt ist, wird daher bevorzugt zum Transport des Heckboden-Reserveradmoduls 45 verwendet.
In Figur 4 ist ein Ausschnitt des Heckboden-Reserveradmoduls 45 aus Figur 3 in Verbindung mit einem anderen Längsträger 72 dargestellt. Der Längsträger 72 umfasst eine Basis 74, die parallel zu dem Heckboden 49 angeordnet ist und von der zwei Schenkel 75 und 76 ausgehen, so dass sich ein im Wesentlichen U-förmiges Querschnittsprofil ergibt. Auf den freien Enden der Schenkel 75, 76 des Längsträgers 72 liegt der Heckboden 49 auf, so dass das an der Oberseite offene Querschnittsprofil des Längsträgers 72 durch den Heckboden 49 verschlossen wird.
Die in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Heckboden- Reserveradmodule können in der Montage durch Kaltefügeverfah- ren eingesetzt werden. Mehrere Funktionen können in das Heckboden-Reserveradmodul integriert sein. Das Heckboden- Reserveradmodul kann aus Kunststoff oder einem beschichteten metallischen Werkstoff beziehungsweise Hybriden gebildet sein. In das Heckboden-Reserveradmodul können Wasserbehälter mit Pumpen integriert sein. Der oder die Wasserbehälter mit Pumpen können auch in die Querträger oder die Längsträger integriert sein. Kabelhalter, beziehungsweise die gesamte Verkabelung, Halterungen für Verbandskasten, Warndreieck, Werkzeug, Abschleppöse, Wagenheber etc. können in das Heckboden- Reserveradmodul oder in die Quer- und/oder Längsträger integriert sein.