Kombiniertes Rückschlag- und Überdruckventil
Die Erfindung betrifft ein kombiniertes Rückschlag- und Überdruckventil, mit einem Rückschlag- Ventilelement, das zwischen einer geöffneten Stellung und einer geschlossenen Stellung verstellbar ist, und einem Überdruck- Ventilelement, das beim Überschreiten eines vorbestimmten Drucks von einem Ventilsitz abgehoben werden kann, so daß ein Abströmkanal freigegeben ist.
Ein solches Ventil kombiniert in einer einzigen Baugruppe ein Rückschlagventil mit einem Überdruckventil. Wenn ein Fluiddruck in einer ersten Richtung anliegt, befindet sich das Rückschlag- Ventilelement in seiner geöffneten Stellung, so daß ein Fluiddurchfluß möglich ist. Wenn dagegen der Fluiddruck in der entgegengesetzten zweiten Richtung wirkt, wird das Rückschlag- Ventilelement in die geschlossene Stellung verstellt, so daß ein Fluiddurchfluß verhindert ist. Erst wenn der in der zweiten Richtung wirkende Druck einen vorbestimmten Wert überschreitet, wird das Überdruck- Ventilelement von seinem Ventilsitz abgehoben, so daß dort ein Fluiddurchfluß möglich ist.
Die im Stand der Technik bekannten Rückschlag- und Überdruckventile haben einen vergleichsweise komplizierten Aufbau und erfordern aufwendig hergestellte
Einzelbauteile. Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, ein kombiniertes
Rückschlag- und Überdruckventil zu schaffen, das hohen Qualitätsanforderungen bei geringen Kosten genügt.
Zu diesem Zweck ist bei einem kombinierten Rückschlag- und Überdruckventil der eingangs genannten Art vorgesehen, daß das Rückschlag- Ventilelement eine Ventilplatte ist, die in der geschlossenen Stellung mit einer Gegenplatte zusammenwirkt, die ein Sinterteil ist. Ein Sinterteil kann mit sehr hoher Genauigkeit gefertigt werden, so daß sich eine hohe Dichtigkeit ergibt, wobei sich bei hohen Stückzahlen auch geringe Stückkosten ergeben.
Vorzugsweise sind an dem Rückschlag-Ventilelement zwei ringförmige Dichtsitze vorgesehen, die konzentrisch sind. Auf diese Weise ergibt sich mit geringem Aufwand eine sehr gute Abdichtung, da sich eine Linienberührung zwischen den beiden Dichtsitzen der Ventilplatte und der Gegenplatte und damit eine vergleichsweise hohe Andruckkraft je Flächeneinheit einstellt. Vorzugsweise ist das Rückschlag- Ventilelement eine Blechplatte, so daß die Gegenplatte mit einer flachen Gegenfläche gefertigt werden kann und die beiden Dichtsitze in einem einzigen Bauteil vereinigt sind; dies alles verringert die Herstellungskosten.
Gemäß der bevorzugten Ausfuhrungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß der Abströmkanal, in Strömungsrichtung gesehen hinter dem Überdruck- Ventilelement, etwa radial zu dessen Verstellrichtung verläuft. Anders ausgedrückt umströmt das Fluid, wenn das Überdruck- Ventilelement geöffnet ist, dieses nicht über einen großen Teil seiner Oberfläche, sondern strömt, nachdem es den Ventilsitz durchquert hat, etwa radial nach außen und somit vom Überdruck- Ventilelement weg. Auf diese Weise wird verhindert, daß Turbulenzen und Druckschwankungen, die im Fluid unvermeidbar vorhanden sind, auf das Überdruck- Ventilelement übertragen werden und es zu Schwingungen anregen. Dies erhöht die Schaltpräzision des Überdruckventils und verhindert störende Geräusche. Gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist eine Druckfeder vorgesehen, die das Überdruck- Ventilelement gegen den Ventilsitz beaufschlagt, wobei für die Druckfeder ein separater Federbecher vorgesehen ist, so daß ihre Vorspannung einstellbar ist. Dies ermöglicht es, während der Montage des kombinierten Rückschlag- und Überdruckventils den Öffnungsdruck des Überdruckventils in der gewünschten Weise einzustellen, so daß die Auswirkungen von Herstellungstoleranzen kompensiert werden.
Das erfindungsgemäße Rückschlag- und Überdruckventil zeichnet sich dadurch aus, daß sämtliche Bauteile mit Ausnahme des Überdruck- Ventilelements, der Druckfeder und der Gegenplatte aus dünnwandigen Bauteilen, vorzugsweise aus Blech, bestehen und gestanzt oder tiefgezogen sind. Auf diese
Weise können nahezu sämtliche Bauteile des Ventils mit einfachen Blechbearbeitungsschritten hergestellt werden, was zu niedrigen Herstellungskosten führt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unter- ansprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer bevorzugten Ausführungsform beschrieben, die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt ist. In diesen zeigen:
- Figur 1 ein erfindungsgemäßes Ventil in einem Längsschnitt, und
- Figur 2 das Ventil von Figur 1 in einer Explosionsansicht. In den Figuren ist ein kombiniertes Rückschlag- und Überdruckventil 10 gezeigt, das einen Ventilkörper 12 enthält. Der Ventilkörper 12 ist ein hülsenartiges Teil aus Blech mit einem sich konzentrisch zu einer Mittelachse M erstreckenden Halteabschnitt 14, der zur Befestigung in einem Halteteil dient, einem sich senkrecht zur Mittelachse M erstreckenden Durchströmabschnitt 16 und einem sich wieder konzentrisch zur Mittelachse M erstreckenden Federabschnitt 18. Im Durchströmabschnitt 16 sind mehrere Durchströmöffhungen 20 angeordnet. In den Halteabschnitt 14 des Ventilkörpers 12 ist dicht eine Gegenplatte 22 eingesetzt, die ein Sinterteil ist und mehrere Rückschlagöffhungen 26 sowie eine Überdrucköffnung 28 aufweist. Auf ihrer Oberseite ist die Gegenplatte mit mehreren Stegen 23 versehen, die radial bezüglich der Mittelachse M ausgerichtet sind.
Unterhalb der Gegenplatte 22 befindet sind ein Rückschlag- Ventilelement 34, das als Blechplatte ausgeführt ist. Diese ist mit einem ersten ringförmigen Dichtsitz 30 versehen, der radial außerhalb der Rückschlagöffhungen 26 liegt und konzentrisch zur Mittelachse M ist, und mit einem zweiten ringförmigen Dichtsitz 32, der radial innerhalb der Rückschlagöffhungen 26 liegt und ebenfalls konzentrisch zur Mittelachse M ist. Die beiden Dichtsitze 30, 32 können mit der ebenen Unterseite der Gegenplatte 22 zusammenwirken, um ein Rückschlagventil
zu bilden. Um zu verhindern, daß sich das Rückschlag- Ventilelement 34 mit seinen beiden Dichtsitzen 30, 32 übermäßig weit von der Gegenplatte 22 entfernt, ist ein Anschlagring 38 vorgesehen, der im Inneren des Ventilbechers angeordnet ist. Der Rand der Überdrucköffhung 28, der auf der zu den Dichtsitzen 30, 32 entgegengesetzten Seite der Gegenplatte 22 liegt, bildet einen Ventilsitz 40, mit dem ein Überdruck- Ventilelement 42 zusammenwirkt, das hier als Ventilkugel ausgebildet ist. Zur Führung des Überdruck- Ventilelementes 42 ist ein Federteller 46 vorgesehen, der im Inneren des Federabschnittes 18 geführt ist und an dem sich auf der vom Ventilsitz 40 abgewandten Seite des Überdruck- Ventilelementes 42 eine Druckfeder 48 abstützt. Das vom Federteller 46 abgewandte Ende der Druckfeder 48 stützt sich am Boden eines Federbechers 50 ab, der in den Federabschnitt 18 des Ventilkörpers 12 eingesetzt ist. Am Boden des Federbechers ist eine Entlüftungsöffnung 52 vorgesehen, die eine Entlüftung des Federbechers gewährleistet und einen Druckaufbau im Federbecher verhindert.
Abgesehen vom Überdruck- Ventilelement 42, der Gegenplatte 22 und der Duckfeder 48 bestehen sämtliche Bauteile des beschriebenen Rückschlag- und Überdruckventils aus Blech. Diese Bauteile sind tiefgezogen und/oder gestanzt. Die Dichtsitze 30, 32 sind in das Rückschlag- Ventilelement 34 eingeprägt. Bei der Montage können die einzelnen Teile auf jede geeignete Weise ineinander befestigt werden, beispielsweise durch Verpressen, Vercrimpen oder Punktschweißen. Bei der Montage des Federbechers 50 kann die Vorspannung der Druckfeder 48 und damit der Öffnungsdruck überwacht werden, so daß der Federbecher 50 erst dann im Federabschnitt 18 des Ventilkörpers 12 befestigt wird, wenn der gewünschte Öffhungsdruck erreicht ist.
Das beschriebene Rückschlag- und Überdruckventil trennt eine Seite mit einem Druck Pl von einer Seite mit einem Druck P2. Solange der Druck Pl größer als der oder gleich dem Druck P2 ist, wird das Rückschlag- Ventilelement
34 mit den beiden Dichtsitzen 30, 32 von der Gegenplatte 22 weg gegen den Anschlagring 38 anliegen, so daß das Fluid durch die Durchströmöfmungen 20,
die Rückschlagöffhungen 26 und die Mittelöffnung 36 durch das Rückschlag- und Überdruckventil hindurchströmen kann. Wenn dagegen der Druck P2 größer als der Druck Pl ist, wird das Rückschlag- Ventilelement 34 mit den beiden Dichtsitze 30, 32 gegen die Gegenplatte 22 gedrückt, so daß die Rückschlagöffhungen 26 abgedichtet sind. Solange das Überdruck- Ventilelement 42 am Ventilsitz 40 anliegt, ist kein Durchfluß von Fluid möglich. Erst wenn der Druck P2 in der Lage ist, das Überdruck- Ventilelement 42 entgegen der Wirkung der Druckfeder 48 vom Ventilsitz 40 in der Gegenplatte 22 abzuheben, strömt das Fluid durch den Spalt zwischen dem Ventilsitz 40 und dem Überdruck- Ventilelement 42 und dann bezüglich der Mittelachse M radial nach außen zwischen den Stegen 23 der Gegenplatte 22 hin zu den Durchströmöffhungen 20. Da das Fluid in diesem Zustand nicht vollständig um das Überdruck- Ventilelement 42 herumströmt, sondern nur über einen sehr kleinen Teil von dessen Oberfläche und dann anschließend radial von diesem weg, können sich die im Fluid vorhandenen Turbulenzen und Druckschwankungen nicht auf das Überdruck- Ventilelement 42 auswirken, was zu einer hohen Schaltpräzision führt.