Verschaltungselement für eine Wicklung einer elektrischen Maschine
Stand der Technik
Die Erfindung geht aus von einem Verschaltungselement für eine aus Spulen mit jeweils zwei Spulenanschlüssen zusammengesetzte, mehrsträngige Wicklung einer elektrischen Maschine, insbesondere eines bürstenlosen Gleichstrommotors, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einem bekannten Verschaltungselement dieser Art (EP 1 062 720 Bl) ist der Träger aus Isoliermaterial eine Trägerplatte, welche mittels einer Nabe zusammen mit einem als Blechpaket ausgeführten, die Wicklung tragenden Statorkörper auf einem Lagertragrohr befestigt ist, das seinerseits an einem Motorflansch befestigt ist. Die elektrischen Leiterbahnen zum Herstellen von Schaltverbindungen zwischen den Spulen sind als konzentrisch zu der Nabe auf der Trägerplatte befestigte Stromschienen ausgebildet, die als Stanzteilen hergestellt sind. Dabei ist eine erste Stromschiene mit von der Stromschiene abgewinkelten Laschen zur Bildung eines Sternpunktes mit den Spulenenden aller Wicklungsstränge verbunden. Drei weitere Stromschienen sind um die erste Stromschiene konzentrisch auf der Trägerplatte befestigt, wobei deren Laschen zum Verbinden mit den Spulenanfängen angeordnet sind. Um Kreuzungspunkten zwischen den konzentrischen Schienen und den davon abstehenden Laschen zu vermeiden, sind die Laschen der zweiten Stromschiene mittels vertieft angeordneter Führungen in der Trägerplatte unter die dritte Stromschiene und die vierte Stromschiene und die Laschen der dritten Stromschiene mittels vertieft angeordneter Führungen unter die vierte Stromschiene hindurchgeführt. Um den Verschnitt bei der Herstellung der aus Stanzmaterial bestehenden Stromschienen in Grenzen zu halten, wird die erste und die dritte Stromschiene in einem ersten Stanzwerkzeug und die zweite und die vierte Stromschiene in einem zweiten Stanzwerkzeug in je einem Stanzvorgang hergestellt, wobei die zweite, dritte und vierte Stromschiene mit je einer Verbindungslasche für Anschlusslitzen versehen wird.
Vorteile der Erfindung
Das erfϊndungsgemäße Verschaltungselement mit dem Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass durch die Verschachtelung der hochkant gestellten Blechstreifen in dem Träger eine kompakte Bauweise des Verschaltungselements erreicht wird. Dies wiederum ermöglicht es, das Verschaltungselement mit einem gegenüber dem Außendurchmesser des Rotors der elektrischen Maschine größeren Innendurchmesser auszuführen, so dass der Rotor bei an dem Stator stirnseitig angesetztem Verschaltungselement von beiden Seiten her in den Stator eingeführt werden kann. Durch die große Zahl von Gleichteilen, d.h. Blechstreifen, die gleich geformt sind, wird die Zahl der für das Stanzen der Blechstreifen erforderlichen Stanzwerkzeuge minimiert, und zwar auf maximal drei beschränkt, und ergeben sich günstige Herstellkosten für die Stanzteile. Die Gleichteile lassen sich aufgrund ihrer einfachen, ebenen Formgebung in der Blechplatine sehr gut verschachteln, so dass beim Stanzen ein nur sehr geringer Blechverschnitt anfallt. Die Blechstreifen werden vorzugsweise aus Kupfer oder Kupferlegierungen gefertigt, wobei die Oberfläche verzinnt sein kann.
Durch die in den weiteren Ansprüchen 2 - 12 aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruch 1 angegebenen Verschaltungselements möglich.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist zur Herstellung einer seriellen Spulenverbindung pro Wicklungsstrang eine erste Gruppe von gleichgeformten U-förmigen Blechteilen mit jeweils zwei Kontaktfahnen vorgesehen, die so in den Träger eingesetzt sind, dass die Kontaktfahnen für die einen Spulenanschlüsse, z.B. für die Spulenanfänge, längs des äußeren
Rands des Trägers und die Kontaktfahnen für die anderen Spulenanschlüsse, z.B. den Spulenenden, längs des inneren Umfangs des Trägers angeordnet sind. Durch die Verlegung aller Kontaktfahnen für die einen Spulenanschlüsse nach außen und die Anordnung aller Kontaktfahnen für die anderen Spulenanschlüsse nach innen nimmt das Aufschweißen der Spulenanschlüsse auf die Kontaktfahnen nur wenig Platz in Anspruch, so dass die Kompaktheit des Verschaltungselements beim Schweißen nicht hinderlich ist.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist für die Anbindung der Wicklungsstränge an Wicklungsanschlüsse eine zweite Gruppe von gleichgeformten Blechstreifen
in L-Form mit einer Kontaktfahne vorgesehen, die so in den Träger eingesetzt sind, dass alle Kontaktfahnen an dem gleichen Rand, z.B. den äußeren Rand, des Trägers liegen.
Für eine Sternpunktschaltung der Wicklungsstränge ist ein einziges Blechteil mit E-Form und drei Kontaktfahnen vorgesehen, das in den Träger so eingesetzt ist, dass die drei Kontaktfahnen an demjenigen Rand des Trägers liegen, der nicht mit den Kontaktfahnen der zweiten Gruppe belegt ist, beispielsweise an dem inneren Rand. Die Zahl der gleichgeformten Blechstreifen der ersten Gruppe ist durch die um die Strangzahl reduzierte Spulenzahl der Wicklung und die Zahl der gleichgeformten Blechstreifen der zweiten Gruppe durch die Strangzahl der Wicklung festgelegt. Beispielhaft besitzt das Verschaltungselement für eine dreisträngige Wicklung in Sternschaltung mit drei Spulen pro Wicklungsstrang sechs gleichgeformte Blechsteifen der ersten Gruppe und drei gleichgeformte Blechstreifen der zweiten Gruppe und die gleiche Wicklung mit vier Spulen pro Wicklungsstrang insgesamt neun gleichgeformte Blechstreifen der ersten Gruppe.
Ein Stator für eine elektrische Maschine, insbesondere für einen bürstenlosen Gleichstrommotor, bei der das erfindungsgemäße Verschaltungselement eingesetzt ist, ist in den Ansprüchen 13 - 17 angegeben.
Zeichnung
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Verschaltungselements für eine dreisträngige Wicklung in Sternpunktschaltung mit drei Spulen pro Wicklungsphase, Fig. 2 eine Draufsicht des Verschaltungselements in Fig. 1 ,
Fig. 3 eine Explosionsdarstellung des Verschaltungselements in Fig. 1 ,
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung eines Stators eines elektronisch kommutierten Gleichstrommotors mit einer dreisträngigen Wicklung mit drei Spulen pro Wicklungsstrang in Sternpunktschaltung und aufgesetztem Verschaltungselement gemäß Fig. 1 - 3,
Fig. 5 ein Wickelschema der Wicklung im Stator gemäß Fig. 4.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
Das in Fig. 1 perspektivisch, in Fig. 2 in Draufsicht und in Fig. 3 als Explosionszeichnung dargestellte Verschaltungselement 10 dient zur elektrischen Verschaltung einer Wicklung 12, die in einem Stator 11 eines elektronisch kommutierten Motors (EC-Motors), auch bürstenloser
Gleichstrommotor genannt, als Ausführungsbeispiel für eine allgemeine elektrische Maschine aufgenommenen ist. Die Wicklung 12 ist im Ausführungsbeispiel eine dreiphasige oder dreisträngige Wicklung mit drei Spulen 13 pro Wicklungsphase in Sternpunktschaltung. Der in Fig. 4 perspektivisch dargestellte Stator 11 besitzt einen Statorkörper 14, der in bekannter Weise einen hohlzylindrischen Rückschlussring 15 und im Ausführungsbeispiel insgesamt neun davon radial abstehende Statorzähne 16 umfasst, die mit einem hier nicht dargestellten Rotor den Arbeitsluftspalt des Motors begrenzen. Auf jedem Statorzahn 16 ist eine ringförmige Spule 13 aufgewickelt, die zwei Spulenanschlüsse besitzt, von denen die Spulenanfänge mit 131 und die Spulenenden mit 132 bezeichnet sind. Alle Spulenanfänge 131 sind auf einem ersten Teilerkreis und alle Spulenenden 132 sind auf einem zweiten Teilerkreis mit gegenüber dem ersten Teilerkreis kleinerem Radius angeordnet. Die Teilerkreise können konzentrisch zueinander und koaxial zur Statorachse angeordnet sein. In Fig. 5 ist das Wickelschema der Wicklung 12 sowie die durch das Verschaltungselement 10 vorgenommene Verschaltung der Spulenanschlüsse 131, 132 dargestellt. Die Spulen 13 sind entsprechend ihrer Anordnung im Statorkörper 14 fortlaufend mit 1 bis 9 nummeriert, die Wicklungsanschlüsse der drei Wicklungsstränge sind mit A, B, C und der Sternpunkt mit S bezeichnet.
Das in Fig. 1 - 3 in verschiedenen Ansichten dargestellte Verschaltungselement 10 weist einen ringförmigen Träger 20 aus einem Isoliermaterial, vorzugsweise aus Kunststoff, auf, in den gestanzte Blechteile 21, 22, 23 hochkant radial hintereinander gestaffelt und in Umfangsrichtung zueinander versetzt eingesteckt sind. Die Blechteile 21, 22, 23 sind entsprechend ihrer Funktion für die serielle Verschaltung der Spulen 13 in den Wicklungssträngen, für die Anbindung der Wicklungsstränge an die Wicklungsanschlüsse A, B, C und zur Herstellung eines Sternpunkts S verschieden geformt, wobei die Bleichteile 21 , 22, 23 so konzipiert sind, dass eine möglichst große Zahl von formgleichen Blechteilen, sog. Gleichteilen, entsteht. Die Blechteile 21 , 22, 23 bestehen grundsätzlich aus einem Längsstreifen 24 und einem davon einstückig abgehenden Querstreifen, der eine Kontaktfahne 25 für die Spulenanschlüsse 131, 132 darstellt. Längsstreifen 24 und Querstreifen bzw. Kontaktfahnen 25 liegen in einer Ebene.
Zur Herstellung der seriellen Verschaltung der Spulen 13 in den Wicklungssträngen ist eine erste Gruppe von gleichgeformten Blechteilen 21 vorgesehen, die U-förmig mit einem Längsstreifen 24 und zwei Kontaktfahnen 25 ausgebildet sind (Fig. 3). Diese Blechteile 21 sind so in den Träger 20 eingesetzt, dass die Kontaktfahnen 25 für die einen Spulenanschlüsse (Spulenanfänge 131) längs des äußeren Rands des Trägers 20 und die Kontaktfahnen 25 für die anderen Spulenanschlüsse (Spulenenden 132) längs des inneren Rands des Träger 20 angeordnet sind (Fig. 1 und 2). Für die Anbindung der Wicklungsstränge an die Wicklungsanschlüsse A, B, C, ist eine zweite Gruppe von gleichgeformten Blechteilen 22 vorgesehen, die L-förmig mit einem Längssteifen 24 und einer Kontaktfahnen 25 ausgebildet sind. Diese Blechteile 22 sind so in den Träger 20 eingesetzt, dass alle Kontaktfahnen 25 an dem äußeren Rand des Trägers 20 liegen. Für die Verschaltung der
Wicklungsstränge zum Sternpunkt S ist ein weiteres Blechteil 23 vorgesehen, das E-förmig mit einem Längsstreifen 24 und drei Kontaktfahnen 25 ausgebildet ist. Dieses Blechteil 23 ist so in den Träger 20 eingesetzt, dass alle Kontaktfahnen 25 am inneren Rand des Trägers 20 liegen, also an demjenigen Rand, der von den Kontaktfahnen 25 der Blechstreifen 22 nicht belegt ist. Die Zahl der Blechteile 21 der ersten Gruppe ist durch die um die Strangzahl reduzierte Gesamtzahl der Spulen 13 und die Zahl der Blechteile 22 der zweiten Gruppe durch die Strangzahl der Wicklung 12 festgelegt. Alle Längsstreifen 24 der Blechteile 21, 22, 23 sind stumpfwinklig abgeknickt, wobei die Zahl der Abknickstellen in einem Längsstreifen 24 der Blechteile 21 der um "1" reduzierten Spulenzahl pro Wicklungsstrang, die Zahl der Abknickstellen in dem Längsstreifen 24 des Blechteils 23 der um "1" reduzierten Strangzahl entspricht. Im Ausführungsbeispiel sind die
Blechteile 21 zweimal, die Blechteile 22 einmal und das Blechteil 23 zweimal abgeknickt. Der Abstand der Abknickstellen in jedem Längsstreifen 24 voneinander entspricht dem Spulenabstand. Die Abknickstellen entstehen beim Einsetzen der Blechstreifen 21, 22, 23 in den Träger 20, können aber auch bereits nach dem Stanzen der Blechstreifen 21, 22, 23 vorgeben werden.
Für die Festlegung der Blechteile 21 - 23 im Träger 20 sind in dem Träger 20 einerseits Führungskörper 26 und andererseits Schlitze 27 sowie an den Blechteilen 21 - 23 jeweils zwei Laschen 28 vorgesehen. Die Laschen 28 liegen in der gleichen Ebene wie die Längsstreifen 24 und Kontaktfahnen 25 der Blechteile 21 - 23 und stehen einstückig auf der von den Kontaktfahnen 25 abgekehrten Unterkante der Längsstreifen 24 ab. Die Blechteile 21 - 23 werden mit ihren
Längsstreifen 24 zwischen die Führungskörpern 26 eingesetzt und mit ihren Laschen 28 durch die Schlitze 27 hindurchgesteckt. Auf der Unterseite des Trägers 20 werden dann die Laschen 28 um ca. 90° umgebogen oder um ca. 45° verschränkt. Alternativ können die Blechteile 21 - 23 auch dadurch im Träger 20 festgesetzt werden, dass die Längsstreifen 24 beim Spritzen des Trägers 20 aus Kunststoff mit umspritzt werden. In diesem Fall können die Laschen 28 entfallen.
Auf der von den Anschlussfahnen 25 abgekehrten Unterseite des Trägers 20 sind Befestigungsmittel zum Festlegen des Trägers 20 am Stator 11 vorhanden. Wie insbesondere aus Fig. 1 und 3 zu erkennen ist, weisen die Befestigungsmittel in Achsrichtung sich erstreckende Haltefinger 29, 30 auf, von denen drei äquidistant am äußeren Rand des Trägers 20 und drei am inneren Rand des Trägers 20 angeordnet sind. Die Haltefinger 29, 30 übergreifen beim stirnseitigen Aufsetzen des Verschaltungselements 10 auf den Stator 1 1 , und zwar auf die Wickelköpfe der Spulen 13, den Statorkörper 14 auf dessen Innen- und Außenseite und klemmen so das Verschaltungselement 10 auf dem Statorkörper 14 fest.
Nach dem lagerichtigen Aufsetzten des Verschaltungselements 10 auf den Stator 1 1 liegen die Spulenanfänge 131 der Spulen 13 auf den längs des äußeren Rands des Trägers 20 vorhandenen Kontaktfahnen 25 und die Spulenenden 132 der Spulen 13 auf den längs des inneren Rands des Trägers 20 vorhandenen Kontaktfahnen 25 auf. Nunmehr werden in einem Schweiß- oder Lötprozess alle Spulenanfänge 131 einerseits und alle Spulenenden 132 andererseits mit den
Kontaktfahnen 25 verbunden. Der komplette Stator 1 1 mit verschalteter, dreisträngiger Wicklung in Sternpunktschaltung mit drei Spulen pro Wicklungsstrang und ist in Fig. 4 dargestellt.
Selbstverständlich ist es möglich, sowohl die Strangzahl der Wicklung 12 als auch die Zahl der seriell geschalteten Spulen 13 pro Wicklungsstrang zu ändern. Dabei bleiben grundsätzlich zwei Gruppen mit einer Mehrzahl von gleichgeformten Blechteilen 21 , 22 sowie das eine Blechteil 23 zur Herstellung der Sternpunktverbindung erhalten. Lediglich die Anzahl der Blechteile innerhalb einer jeden Gruppe ändert sich mit Strangzahl und Spulen pro Wicklungsstrang. Die Realisierung des Verschaltungselements 10 mit dem Vorteil der kostengünstigen Fertigung erfordert mindestens zwei Wicklungsstränge und mindestens zwei Spulen pro Wicklungsstrang in der Wicklung 12.
Die Blechteile 21 - 23 sind bevorzugt aus Kupfer oder Kupferlegierungen hergestellt, so dass sie eine gute elektrische Leitfähigkeit besitzen. Die Oberfläche der Blechteile 21 - 23 kann verzinnt sein. Der Querschnitt der Blechteile 21 - 23 ist an die Stromstärke angepasst. Die abstehenden Kontaktfahnen 25 sind so angeordnet, dass der Zugang mittels Schweißelektroden an die
Kontaktfahnen 25 gewährleistete ist. Die Geometrie der Kontaktfahnen 25, also ihre Breite und Höhe, ist an die Schweißparameter angepasst.