Mehrkopf-Reibschweißverfahren und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Mehrkopf-Reibschweißverfahren zum gleichzeitigen Verschweißen der Fügeflächen von Formteilen, wobei die einzelnen Formteile beiderseits benachbart zu den Fügeflächen in Reibschweißköpfen paßgenau aufeinander ausgerichtet, festgespannt und die Fügeflächen gegeneinander gedrückt werden, sowie jeweils die freien Enden der Formteile beiderseits der Fügeflächen mit Hilfe von in den Reibschweißköpfen sich drehenden Exzenterwellen in Schwingung versetzt werden, und wobei beide Reibschweißköpfe in X-, Z- und Y-, Z-Richtung im wesentlichen gegenphasig schwingen. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Reibschweißverfahren als solche sind an sich bekannt, wobei durch relative Bewegung und gleichzeitigem Druck Reibung erzeugt wird, um die nötige Schweißenergie an den zu verschweißenden Flächen zu erzeugen.
Die Eingangs erwähnten Mehrkopf-Reibschweißverfahren, die für linearsymmetrische und rotationssymmetrische Verschweißungen geeignet sind, werden in der DE 1938099 AI sowie der DE 19938100 AI beschrieben. Bei diesen Reibschweißverfahren finden zur Erzeugung der Relativbewegung in der Fügeebene der aneinander anstoßenden Profilenden Reibschweißgeneratoren Verwendung, wie sie aus der EP 707919 AI bekannt sind. Diese Reibschweißgeneratoren sind in Reibschweißköpfe eingebaut, welche jeweils auf jeder Seite der Fügeebene zweier miteinander zu verschweißender Profilstäbe angeordnet sind. Diese Profilstäbe werden mit Klemmbacken derart festgehalten, daß sie mit ihren Fügeflächen paßgenau aneinander anliegen. Die Reibschweißenergie wird über eine mit der Klemmbacke starr verbundenen Schwingplatte in das Profilstabende eingeleitet, wobei zum Verschweißen die der Fügeebenen zugeordneten Klemmbacken gleichzeitig unter Druck gegeneinander verschoben werden.
Der durch die EP 707 919 AI bekannte Schwinggenerator ist mit einem Steuerexzenter und einer Parallelführung ausgerüstet, welche die eingangsseitig von einem Motor gelieferte Rotationsenergie in eine zirkuläre parallel geführte Bewegungsenergie umsetzt. Die zu verschweißenden Profilstabenden werden in exakter Zuordnung zueinander zum Verschweißen aus ihrer Anfangslage durch die von der Schwingplatte auf die Klemmbacken übertragenen gegenphasigen Schwingungsbewegung so lange gegeneinander gerieben bis die Fügeflächen auf die Verschweißungstemperatur aufgeheizt sind. Anschließend werden die Schwinggeneratoren und damit die über die Schwingplatte von dem jeweiligen Schwinggenerator in Schwingung versetzten Klemmbacken mechanisch zwangsgeführt in die Anfangslage zurückgebracht, wobei die Profilstabenden über die Schweißdauer und die Abkühlphase druckbelastet bleiben.
Diese Zurückführung der beiden miteinander zu verschweißenden Profilstabenden in die Anfangslage wird durch die Massenträgheit der Mitnehmerspindel und durch einen Anschlag am Steuerexzenter bewirkt. Daraus ergibt sich als ein Nachteil, daß bei einer großen in der Schweißnaht wirksamen Schubkraft der mit dem Steuerexzenter zusammenwirkende Nocken infolge einer Undefinierten Rückstellkraft eine definierte Rückstellung in die Anfangslage (Nullposition) nicht sicherstellt. Bei einer sehr niederen Schubkraft in der Schweißnaht kann der Nocken nach dem Anschlag in eine Undefinierte Lage zurückprellen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde ein Mehrkopf-Reibschweißverfahren und eine für die Durchführung geeignete Vorrichtung zu schaffen, womit Nachteile der bekannten Maßnahmen überwunden werden können. Gleichzeitig soll ein wesentlich einfacherer aufgebauter und damit kostengünstiger Schwinggenerator Verwendung finden.
Für das Mehrkopf-Reibschweißverfahren der Eingangs genannten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Eine Mehrkopf-Reibschweißvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens wird durch die Maßnahmen des Anspruchs 9 charakterisiert.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
Die sich durch die Maßnahmen der Erfindung ergebenden Vorteile werden im wesentlichen darin gesehen, daß einerseits der Schwingungsgenerator nur mit einem Einfachexzenter und nicht einem komplizierten Doppelexzenter ausgestattet sein muß, wie er bei dem Eingangs erwähnten bekannten Schwingungsgenerator Verwendung findet. Außerdem ist bei der Erfindung keine Rückstellkraft beim Beenden der Schweißphase erforderlich; vielmehr ist eine sichere und definierte Ab- bremsung in die Position der Anfangslage aufgrund der starken für die Verschweißung, insbesondere bei metallischen Formteilen, benötigten Antriebsmotoren gewährleistet, da die volle Motorleistung für die Abbremsung und zur Überwindung der Schubkräfte in der hart werdenden Schweißnaht zur Verfügung steht. Hierfür genügt eine sehr kurze Zeit von einer bis nur mehreren Zehntel Sekunden. Grundsätzlich ergibt sich als großer Vorteil, daß zu jedem Zeitpunkt während des Schweißens und des Abbremsens die Massenmomente ausgeglichen sind.
Die Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit den Ansprüchen und der Zeichnung.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Reibschweißeinheit mit zwei rechtwinklig zu verschweißenden Profilabschnitten;
Fig. 2 eine Seitenansicht der Reibschweißeinheit in Richtung Nord-Süd der Fig. 1;
Fig. 3A bis 3D eine diagrammatische Ansicht des Achsversatzes der Schwingachsen der beiden Schwingungsgeneratoren eines Reibschweißkopfes in der Fügeebene für eine gleichphasige und eine gegen- phasige Schwingung mit unterschiedlichem Achsversatz;
Fig. 4A Beispiele verschiedener Phasenlagen der in der Fügeebene wirksamen Reibschwingung für einen Achsversatz gemäß Fig. 3A mit einer gleichphasigen Reibschwingung;
Fig. 4B ein Diagramm der Schubkomponenten für eine Reibschwingung gemäß Fig. 4A;
Fig. 5A Beispiele verschiedener Phasenlagen der in der Fügeebene wirksamen Reibschwingung für einen Achsversatz gemäß Fig. 3A mit einer gleichphasigen Reibschwingung;
Fig. 5B ein Diagramm der Schubkomponenten für eine Reibschwingung gemäß Fig. 5A;
Fig. 6A bis βD weitere Ausgestaltungen der Erfindung;
Fig. 7 eine Draufsicht auf eine Mehrkopf-Reibschweißvorrichtung zum Verschweißen eines rechtwinkligen Profilrahmens.
In Fig. 1 ist eine Reibschweißeinheit 30 mit zwei Reibschweißköpfen 44 dargestellt, die zum Reibschweißfügen zweier Profilstäbe 1 und 2 mit einer Gehrung von 45° Verwendung findet. Zu diesem Zweck sind die Reibschweißköpfe 44 jeweils mit einer Klemmeinheit 64 versehen, in welcher das jeweilige Ende des Profilstabes verklemmt wird, um über die mit der Klemmeinheit verbundenen Schwingplatte 62 die Schwingungsenergie in die Profilstabenden einzuleiten. Dazu werden die Reibschweißköpfe 44 derart angesteuert, daß die gegenüberliegenden freien Enden der Profilstäbe im wesentlichen gegenphasig schwingen, d. h. daß die Schubvektoren zu jedem Zeitpunkt gegengerichtet sind.
Als Parameter für den Reibschweißvorgang ergeben sich vier Größen, nämlich die Frequenz und die Amplitude der Schwingung sowie der Druck bzw. Zustellgeschwindigkeit und die Zeit, während welcher die beiden Fügeflächen gegeneinander gedrückt werden.
Bezüglich der Frequenz ist für die in die Profilstäbe einzuleitenden Zirkularschwingen vorgesehen, daß diese je nach dem für die Profilstäbe verwendeten Material zwischen 20 Hz und 500 Hz liegt, wobei die Schwingung eine maximale Amplitude von vorzugsweise weniger als 3 mm hat. Für das Verfestigen der
Verschweißung, d.h. wenn z.B. bei Kunststoff die Bearbeitungstemperatur für spanende Bearbeitung erreicht ist, wird von einer Zeitdauer von weniger als 30 Sekunden ausgegangen. Innerhalb dieser Werte sind erhebliche Unterschiede je nach dem für die Profilstäbe 1 und 2 verwendeten Material gegeben. Bei der Verwendung thermoplastischer Kunststoffe (PVC) mit einem E-Modul von ca. 2800 Nm bei Raumtemperatur wird erwartet, daß bei einer Schwingungsfrequenz etwa 120 Hz und einer Amplitude etwa 0,6 mm der Schweißvorgang bereits nach wenigen Sekunden abgeschlossen werden kann. Diese Bedingungen wirken sich auch sehr günstig für die Lärmvermeidung aus.
Die mit einer gegenüber einer Basisplatte 31 drehbar auf der Drehscheibe 32 aufgebaute Reibschweißeinheit 30 kann mit Hilfe einer Fixierschraube 33 in Schwenkpositionen festgehalten werden. Auf der Drehscheibe 32 ist eine Montageplatte 35 befestigt, die bezüglich der Fig. 2 in Nord-Süd-Richtung mit Hilfe eines Achszylinders 37 und einer zugeordneten Schubwelle 36, welche an der Montageplatte angreift, entlang der Führungsschäfte 38 in Kugelbuchsenführungen 39 (Fig. 2) vor- und zurückschiebbar ist.
Auch auf der Montageplatte 35 sind seinerseits Schieber 40 in Profilschienenführungen mit Bezug auf Fig. 1 in Ost-West-Richtung verschiebbar. Diese Verschiebung erfolgt mit Hilfe von Achszylindern 50, welche an Montagewänden 51 auf beiden Seiten der Montageplatte 35 befestigt sind. Die zur Führung an der Montagewand 51 befestigten Führungsschäfte 53 dienen dem Zweck, eine kippfreie Verschiebung der Schieber 40 zu gewährleisten. Es sind jedoch auch beliebig andere Schiebevorrichtungen als geeignet anzusehen.
Die für die Reibverschweißung benötigte Schwingungsenergie wird von den Reibschweißköpfen 44 über einer Exzenterwelle 60 und einer Schwingplatte 62 auf die Klemmeinheiten 64 übertragen. Diese Klemmeinheiten haben in der Draufsicht die Form eines rechtwinkligen Dreiecks und sind in Seitenansicht mit einem nicht dargestellten U-förmigen Aufnahmebereich versehen, dessen Basis senkrecht zur Fügeebene verläuft. Die in der Draufsicht dreieckigen oberen und unteren Schenkel des U-förmigen Aufnahmebereichs greifen über die gesamte Breite der zu verarbeitenden Profilstäbe und werden mit Hilfe einer Klemmplatte 68 festgehalten. Die-
se Klemmplatte 68 wird mit Profilspannzylinder 69 gegen den eingelegten Profilstab senkrecht verspannbar. Die auf dem jeweiligen Schieber 40 angeordneten Reibschweißköpfe 44 sind abweichend von dem in der EP 707 919 beschriebenen Schwingungsgenerator nur mit einfachen Exzenterwelle 60 ausgerüstet und mit Hilfe einer elektronischen Steuerung leicht zu synchronisieren, und zwar insbesondere auf die Anlauf und die Stopposition, wie noch erläutert wird. Dadurch wird sichergestellt, daß der Reibschweißvorgang mit dem gewünschten Phasenabstand anläuft, und dieser Phasenabstand kontinuierlich beibehalten wird, d. h. die Phasenablage zwischen den einzelnen Reibschweißköpfen 44 sicher eingehalten wird.
Wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, sind die Reibschweißköpfe 44 derart auf dem Schieber 40 montiert, daß ein Achsversatz δ zwischen den beiden einander gegenüberliegenden Exzenterwellen Eal und Ea2 einstellbar ist. In der Darstellung gemäß Fig. 1 ist ein horizontaler Achsversatz δ und in der Darstellung gemäß Fig. 2 ein vertikaler Achsversatz δ vorgesehen. Es ist selbstverständlich auch ein Achsversatz in beliebiger Winkellage möglich. Die Verwendung eines vertikalen oder horizontalen Achsversatzes für zwei verschiedene Ausführungsformen ist gleichwirkend und wird je nach Art der Ausgestaltung der zu verschweißenden Formteile ausgewählt. Zum Achsversatz kann eine entsprechende starre Montage zumindest eines Reibschweißkopfes auf dem Schieber 40 vorgesehen sein. Es ist jedoch auch eine gesteuerte Verschiebbarkeit der Reibschweißkopfe auf beiden Schiebern 40 vorgesehen.
Die vorausstehend beschriebenen Reibschweißeinheiten 30 können auch, wie in Fig. 7 dargestellt, in der bekannten Reibschweißvorrichtung zum Verschweißen eines rechtwinkligen Viereckprofilrahmens Verwendung finden, um die vier Ecken eines Viereckprofilrahmens mit den Stäben 1, 2, 3 und 4 zeitgleich zu verschweißen. Mit der dargestellten Reibschweißvorrichtung können auch Viereckprofilrahmen mit von 90° abweichenden Eckverbindungen verschweißt werden. Dabei sind während des Reibschweißvorgangs die Amplitude, Achsversatz und die Phasenlage der Reibschweißköpfe an den jeweils vier Rahmenecken paarweise so aufeinander abzustimmen, daß sich die von allen Reibschweißköpfen eingeleiteten Kräfte und Drehmomente während des Schweißvorgangs kompensieren.
In den Fig. 3A bis 3D sind ist in schematischer Darstellung der Achsversatz δ bezüglich der Achsen Eal und Ea2 der Exzenterwellen der Reibschweißköpfe 44 für eine Orbitalschwingung mit kreisförmigen Bahnkurven für gegenläufige und gleichlaufende Phasenvektoren dargestellt.
Grundsätzlich ist für eine optimale Reibung zwischen den Fügeebenen von einem Phasenversatz von 180° bezogen aufeinander gegenüberliegende Bahnpunkte auszugehen. Bei diesem Phasenversatz findet ein maximaler Energieeintrag statt. Es ist natürlich auch ein Phasenversatz <180° vorgesehen, wenn ein reduzierter Energieeintrag wünschenswert ist.
Die Durchführung eines Reibschweißvorgangs wird anhand der Fig. 4A und 4B für eine gleichphasig umlaufende Reibschwingung, d.h. einen linear wirksamen Schub- /Geschwindigkeitsvektor, und anhand der Fig. 5A und 5B für eine gegenphasig umlaufende Reibschwingung, d.h. einen orbital wirksamen Schub-/Geschwindigkeits- vektor, beschrieben, wobei die Phasendifferenz 180° beträgt. In der Darstellung sind die umlaufenden Reibschwingungen d.h. die kinematischen Verhältnisse in der Fügeebene in einer axialen Ansicht von einer Seite aus gesehen.
Für den Reibschweißvorgang werden zunächst die Reibschweißköpfe 44 in Nullposition gebracht, in der die Phasenvektoren auf den beiden einander zugeordneten Bahnkurven auf die mit A bezeichnete Anfangslage der Exzenterwellen weisen. In dieser Stellung werden die Formteile 1 und 2 in die Klemmeinheiten 64 eingespannt, wobei sich die Fügeflächen möglichst paßgenau gegenüberstehen.
Aus dieser Nullposition heraus werden die achsversetzten Exzenterwellen derart in Drehung gesetzt, daß sich die Phasenvektoren für die Fig. 4A und 4B gegenphasig aus der Nullposition heraus bewegen. In den Figuren sind die Positionen der Phasenvektoren jeweils nach einer Drehung von etwa 30° dargestellt. Entsprechendes gilt für die Fig. 5A und 5B. In jeder Position ist Geschwindigkeitsvektor aufgetragen. Eine Überlagerung der Geschwindigkeitsvektoren der Reibschwingung der beiden gegeneinander weisenden Reibschweißköpfe führt zu einer Schubkomponente, welche sich in linearer Parallellage amplitudenmäßig verändern und zu einer linearen Reibbewegung führen, welche bei 0° und 180° zu Null wird. Entspre-
chendes gilt für gegenphasige Reibschwingungen, bei denen sich in jeder Position der Phasenvektoren gegengerichtete Geschwindigkeitsvektoren und sich damit orbital umlaufende Schubvektoren d.h. orbital umlaufende Reibbewegungen ergeben.
Aufgrund des Achsversatzes δ von genau einer doppelten Schwingungsamplitude berühren sich die Bahnkurven einmal bei jeder 36θ°-Drehung der Exzenterwellen und bewegen sich danach wieder voneinander weg. Daraus ergibt sich, daß sich die in der Nullposition paßgenau in Deckung befindlichen Fügeflächen an den Randpositionen nicht während des gesamten Reibschweißvorgangs überreiben.
In der Praxis zeigt sich, daß die Reibschweißverbindung bei einem zeitweisen Fehlen der Überdeckung in Randzonen darunter nicht leidet, da bei den üblichen geringen Schweißamplituden von weniger als 1 mm in die Randzone noch genügend Energie eingetragen wird, so daß auch diese sich bis zur Plastifizierungs- phase erwärmt. Das durch die Erwärmung unter dem Fügedruck austretende Schweißgut gewährleistet aufgrund der Wulstbildung eine gute bruchfeste Verschweißung der gesamten Fügefläche.
Die fehlerfreie bruchfeste Verschweißung wird auch dadurch gewährleistet, daß die Exzenterwellen in der Abschaltphase ohne Änderung der Phasenlage synchronisiert abgebremst und in der Nullposition der Reibschweißköpfe, d. h. in der Anfangslage A zum Stillstand gebracht werden. Bei diesem Abbremsen wird die Phasenlage unverändert beibehalten.
Durch die Tatsache, daß die für das Reibschweißen notwendige starke Antriebsleistung auch für das Abbremsen zur Verfügung stehen, ist eine sichere Rückstellung auf Null, d.h. auf die mit der Anfangslage identisch Endlage sichergestellt.
Das kontinuierliche Drehen während der Schweißphase und das Abstoppen in einer bestimmten Stellung der Exzenterwellen, und zwar in diese gemeinsame Endlage E der Bahnkurven erfolgt mit Hilfe elektronischer Regelung, um am Ende des Bremsvorgangs, d. h. quasi während der letzten Umdrehung, wenn die Bewegung praktisch fast auf Null heruntergebremst ist, den Stillstand genau in der Anfangslage
A zu gewährleisten. Zu diesem Zweck wird während der Schweiß- und Bremsphase ständig die Phasenlage abgegriffen, und die Abbremsung zumindest während der letzten Umdrehung bis zum Stillstand geregelt.
Dabei ergibt sich auch noch der Vorteil, daß mit Verringerung der Drehfrequenz aufgrund der starken Antriebsmotore ein höheres Moment gefahren werden kann, um die beim Abschalten in der Naht entstehenden höheren Schubmomente zu kompensieren. Da die antriebsstarken Antriebsmotore gleichzeitig als Bremsmotore Verwendung finden, steht für die Bremsphase - wie bereits erwähnt - eine entsprechend große Bremskraft zur Verfügung.
Durch diese geregelte Abbremsung bis zum Stillstand treten keine Materialienhomogenitäten in der Schmelzzone auf, welche bei einer schlagartigen Unterbrechung der eingeleiteten Schwingungsgenergie wie bei dem erwähnten und bekannten Schwingungsgenerator infolge der nicht sicheren Rückstellung auf die Nullposition und dem Rückprellen der Mitnehmerspindel unvermeidbar ist.
In Fig. 6 ist eine weitere Ausgestaltung der Erfindung diagrammatisch dargestellt. Bei dieser Ausführungsform wird der Achsversatz δ während des Reibschweißvorgangs nicht konstant gehalten, sondern nach dem Anfang des Reibschweißvorgangs aus einem Achsversatz δ = 2r, wobei r gleich der Schwingungsamplitude ist, variiert bzw. auf einen Achsversatz von vorzugsweise δ<r verändert. Dadurch wird sichergestellt, daß die fehlende Überdeckung der Randzonen auf eine sehr kurze Zeitspanne während des gesamten Reibschweißvorgangs minimiert wird.
Wie aus der Darstellung gemäß Fig. 6 hervorgeht, ergibt sich durch die Veränderung des Achsversatzes während des Reibschweißvorgangs eine mehr oder weniger große Überdeckung der Reibflächen. Um allerdings den Reibschweißvorgang auf Null abzubremsen, muß die Abbremsung bei einem Achsversatz δ = 2r am Ende des Reibschweißvorgangs auf die Endposition E oder bei einem Achsversatz δ < 2r auf die Endposition E1 erfolgen, in welchem sich die Bahnkurven jeweils schneiden.
Bei dieser geregelten Verstellung des Achsversatzes wird der Phasenversatz der zusammenwirkenden Reibschwingungen beibehalten.
Durch diese Verstellbarkeit des Achsversatzes ergeben sich prinzipiell vier wesentliche Möglichkeiten des Reibschweißvorgangs:
1) Bei δ = 2r und einem konstanten Achsveratz sowie konstanten Phasenversatz von 180° stimmt die Anfangslage A mit der Endlage E überein (Fig. 6A, Möglichkeit 1);
2) Bei einem variablen Achsversatz, d.h. δ sowie Anfangsposition A' und Endposition E1 sind variabel, wird der Achsversatz nach Beginn des Reibschweißvorgangs auf δ ~ 0 bei einem ebenfalls konstantem Phasenversatz von 180° und vor dem Ende des Reibschweißvorgangs auf δ = 2r gestellt. Der Reibschweißvorgang wird dann auf die Endposition E1 abgebremst (Fig. 6B, Möglichkeit 2);
3) Der Reibschweißvorgang beginnt mit einem Achsversatz δ ~ 0 und einem konstanten Phasenversatz von 180° in den Anfangspositionen A1. Vor dem Ende des Reibschweißvorgangs wird der Achsversatz auf δ = 2r gestellt und der Vorgang in die Endposition E abgebremst (Fig. 6C, Möglichkeit 3);
4) Der Reibschweißvorgang beginnt mit einem variablen Achsversatz δ in beliebigen Anfangspositionen A der Phasenvektoren jedoch mit einem konstanten Phasenversatz von z.B. 180°. Zum Ende des Reibschweißvorgangs d.h. bis zum abgebremsten Stillstand eines Phasenvektors in einem der die Endposition E1 darstellenden Schnittpunkte der beiden Bahnkurven wird der konstante Phasenversatz beibehalten. Danach wird der zweite Phasenvektor bis in dieselbe Endposition zum Stillstand abgebremst nachgeführt. Wegen der zwei Schnittpunkte der Bahnkurven ergeben sich auch zwei mögliche Endpositionen 1 bzw.2 ( Fig. 6D, Möglichkeit 4).
Für die während der Schweißphase notwendigen zusammenführenden Relativbewegungen der Fügeflächen findet vorteilhafterweise eine Weg-Zeitsteuerung Verwendung, welche die Auslegung der elektronischen Steuerung in Verbindung mit der Phasenregelung während des Schweiß- und Abbremsvorgangs wesentlich vereinfacht. Die Erfindung bietet daher nicht nur den Vorteil des einfacheren Aufbaus der Schwingungsgeneratoren aufgrund des Achsversatzes δ, sondern auch einer einfachen Auslegung der Regel- und Steuervorrichtung während der Schweiß- und Abbremsphasen