Verfahren zur Bestimmung der Verteilungen von Partikelgrößen Method for determining the distributions of particle sizes
eines polvdispersen Partikelensemblesa polvdispersen particle ensemble
Zur umfassenden Charakterisierung eines Ensembles von Partikeln ist es notwendig, die Größenverteilungen der Partikel und speziell der Primärpartikel, die miteinander verbunden Aggregate bzw. Agglomerate bilden können, vorzugsweise online zu bestimmen. Eine Möglichkeit, dies zu realisieren, besteht darin, die Partikel mit einer gepulsten Anregungsquelle (Heizquelle) aufzuheizen und die resultierende Wärmestrahlung zeitaufgelöst zu analysieren. Die Geschwindigkeit der Abldihlung aufgeheizter Teilchen aufgrund der Wärmeleitung an die Umgebung ist - bei verschwindendem Temperaturgradienten im Innern der Teilchen - proportional zur spezifischen Oberfläche. Somit kühlen kleinere Teilchen schneller ab. Der zeitliche Temperaturverlauf der Partikel während des Abkühlprozesses kann durch Analyse der Wärmestrahlung bestimmt werden. Die Abkühlung aufgrund der Wärmeleitung führt zu einem näherungsweise exponentiellen Signalverlauf der Strahlung mit einer zur spezifischen Oberfläche der Partikel proportionalen Signalabfallzeit.For comprehensive characterization of an ensemble of particles, it is necessary to determine the size distributions of the particles and especially of the primary particles, which can form aggregates or agglomerates connected to one another, preferably online. One way to realize this is to heat the particles with a pulsed excitation source (heat source) and analyze the resulting heat radiation time-resolved. The rate of dissipation of heated particles due to heat conduction to the environment is proportional to the specific surface area as the temperature gradient inside the particles disappears. Thus, smaller particles cool faster. The temporal temperature profile of the particles during the cooling process can be determined by analyzing the heat radiation. The cooling due to the heat conduction leads to an approximately exponential waveform of the radiation with a signal fall time proportional to the specific surface area of the particles.
Im thermischen Signal ist somit die Information über die spezifische Oberfläche und damit über die Partikelgröße und auch prinzipiell über deren Verteilung enthalten. Das Problem der Rekonstruktion der Größenverteilung ist jedoch unterbestimmt, da unterschiedliche Verteilungen ähnliche Signalverläufe hervorrufen können, und erlaubt somit keine eindeutige analytische Lösung. Dies macht die Entwicklung von Näherungsansätzen notwendig, die sich in der Art und Umfang der Annahmen über die vorliegende Verteilung und durch die mathematische Vorgehensweise
unterscheiden können und somit auch einen unterschiedlich hohen Rechenaufwand benötigen, was die Einsatzmöglichkeit als Online-Methode bestimmt. Die in dieser Erfindung beschriebene einfache Vorgehensweise beruht auf der Auswertung des kompletten zeitlichen Verlaufs des Strahlungssignals oder mehrerer Teile davon während der Abkühlung zur Bestimmung höherer Momente einer Partikelgrößenverteilung. Bei dem vorgeschlagenen Verfahren wird die Tatsache ausgenutzt, dass sich die Gewichtung der Signalbeiträge einzelner Partikelgrößenklassen während der Abkühlung ändert. Kleinere Partikel liefern schnellere Signalabfälle und liefern somit einen zeitlich abnehmenden Beitrag zum Gesamtsignal des Partikelkollektivs.The thermal signal thus contains the information about the specific surface and thus about the particle size and in principle about its distribution. However, the problem of reconstructing the size distribution is underdetermined because different distributions can cause similar waveforms and thus does not allow a clear analytical solution. This necessitates the development of approximations based on the nature and scope of the assumptions about the distribution and the mathematical approach can differ and thus also require a different amount of computational effort, which determines the application as an online method. The simple procedure described in this invention is based on the evaluation of the complete time profile of the radiation signal or several parts thereof during the cooling to determine higher moments of a particle size distribution. The proposed method makes use of the fact that the weighting of the signal contributions of individual particle size classes changes during cooling. Smaller particles provide faster signal drops and thus provide a time-decreasing contribution to the total signal of the particle collective.
Aus experimentellen Strahlungssignalkurven werden - gegebenenfalls auch online -From experimental radiation signal curves - if necessary online -
mehrere Signalabfallzeiten (r,,r- ,...,τH) in unterschiedlichen Zeitbereichenseveral signal decay times (r ,, r-, ..., τ H ) in different time ranges
((At)i ,(At)2,...,(At)n) mittels Anpassung einer exponentiell abfallende Kurve mit((At) i , (At) 2 , ..., (At) n ) by fitting an exponential decaying curve with
entsprechender Abfallzeit τ an die Meßwerte ermittelt. Diese Signalabfallzeiten erlauben eindeutig die Bestimmung höherer Momente der Größenverteilung. Hierbei sind Annahmen über die zu bestimmende Verteilungsfunktion, z.B. eine log-normale Verteilung, notwendig.corresponding fall time τ determined to the measured values. These signal decay times clearly allow the determination of higher moments of size distribution. Here, assumptions about the distribution function to be determined, e.g. a log-normal distribution, necessary.
Eine beispielhafte Anwendung des beschriebenen Verfahrens stellt die zeitaufgelöste laserinduzierte Glühtechnik (Time-Resolved Laser-Induced Incandescence, TIRE- LII) dar, die für die Charakterisierung von nanoskaligen Partikeln hinsichtlich verschiedener Kenngrößen eingesetzt wird (siehe z.B. die deutschen Patente DE 196 06 005 und 199 04 691). Dabei wird die thermische Strahlung von Partikeln nach Bestrahlung mit einem hochenergetischen Laserpuls analysiert. Diese Bestrahlung des Untersuchungsvolumens fuhrt zu einer starken Aufheizung bis hin zur teilweisen Verdampfung von Teilchen. Der Prozess kann durch eine Leistungsbilanz beschrieben werden, die die modellhafte Berechnung der zeitlichen Temperatur- und
Signalverläufe erlaubt. Dabei werden berücksichtigt: die Absorption der Laserstrahlung, die Wärmeleitung an das umgebende Gas, der Wärmeverlust durch Verdampfung und durch Strahlung und die Änderung der inneren Energie. Die Abkühlung der Teilchen ist vor allen Dingen für späte Zeiten nach dem Laserpuls, wenn die Wärmeleitung aufgrund niedriger Partikeltemperaturen weit bedeutender als die Verdampfung ist, durch die spezifische Oberfläche bestimmt. Kleine Teilchen kühlen demnach schneller ab. Bei der Detektion der thermischen Strahlung ist folglich für kleinere Teilchen ein schnellerer Abfall des LH-Signals zu beobachten. Die Partikeldichten sind in praxisrelevanten Anwendungen so groß, dass die Anzahl der Partikel im Lü-Messvolumen groß genug ist, um die Partikelgrößenverteilung im Gesamtsystem zu repräsentieren. Dabei ist für verschiedene relevante Partikelbildungsprozesse die Hypothese einer log-normalen Verteilung sinnvoll. (K.W. Lee, H. Chen und J.A. Gieseke, Aerosol Sei. Technol., 3, S. 53-62 (1984)). Von dieser Annahme ausgehend können weitergehende Verteilungsparameter bestimmt werden.An example application of the method described is the time-resolved laser-induced annealing technique (Time-Resolved Laser-Induced Incandescence, TIRE-II), which is used for the characterization of nanoscale particles with respect to various parameters (see, for example, German patents DE 196 06 005 and 199 04 691). The thermal radiation of particles is analyzed after irradiation with a high-energy laser pulse. This irradiation of the examination volume leads to a strong heating up to the partial evaporation of particles. The process can be described by a power balance, the model calculation of the temporal temperature and Waveforms allowed. It takes into account: the absorption of the laser radiation, the heat conduction to the surrounding gas, the heat loss through evaporation and radiation and the change of internal energy. The cooling of the particles is above all for late times after the laser pulse, when the heat conduction due to low particle temperatures far more significant than the evaporation, determined by the specific surface area. Small particles therefore cool faster. Consequently, for the detection of the thermal radiation, a faster decrease of the LH signal can be observed for smaller particles. The particle densities in practice-relevant applications are so great that the number of particles in the Lü measurement volume is large enough to represent the particle size distribution in the overall system. In this case, the hypothesis of a log-normal distribution makes sense for various relevant particle formation processes. (KW Lee, H. Chen and JA Gieseke, Aerosol Sci. Technol., 3, pp. 53-62 (1984)). Based on this assumption, further distribution parameters can be determined.
Bei dem beschriebenen Verfahren wird die Tatsache ausgenutzt, dass das Gesamtsignal eines polydispersen Partikelkollektivs nicht rein exponentiell abfällt, sondern die Signalabfallzeit sich mit der Zeit nach dem anregenden Laserpuls ändert, sie nimmt zu (Abb. 1).The method described exploits the fact that the total signal of a polydispersed particle collective does not fall purely exponentially, but the signal decay time changes with time after the exciting laser pulse, it increases (FIG. 1).
Die erfindungsgemäße Vorgehensweise ist, dass das theoretische Signal eines Partikelkollektivs direkt durch Summation der mit einer vorgegebenen Partikelgrößenverteilung gewichteten (monodispersen) LH-Signale, die aus Modellberechnungen vorliegen, gewonnen wird. Dabei sind die mittlere Partikelgröße, die Verteilungsbreite und die Umgebungstemperatur Eingangsparameter. Aus diesem berechneten Signal eines größenverteilten
Partikelensembles werden zwei oder mehrere Signalabfallzeiten (T, = τ((At ),τ2 = τ((At)2 ),..., τn = τ((At)n)) für Zeitbereiche {(At ,(At)2,...,(At)n ),The procedure according to the invention is that the theoretical signal of a particle collective is obtained directly by summation of the (monodisperse) LH signals which are weighted with a predetermined particle size distribution and which are available from model calculations. The average particle size, the distribution width and the ambient temperature are input parameters. From this calculated signal of a size-distributed Particle ensembles become two or more signal decay times (T, = τ ((At), τ 2 = τ ((At) 2 ), ..., τ n = τ ((At) n )) for time domains {(At, (At ) 2 , ..., (At) n ),
die sich durch Start- und/oder Endzeitpunkt nach dem Laserpuls unterscheiden, kalkuliert. Dies wird für verschiedene mittlere Partikelgrößen, Verteilungsbreiten und Umgebungstemperaturen durchgeführt. Man erhält so die Funktionenwhich differ by start and / or end time after the laser pulse, calculated. This is done for different average particle sizes, distribution widths and ambient temperatures. This gives you the functions
dp,med = f(Tu >τι>τ2>->T„) (in A b- 2 för n=2 dargestellt) und d p, med = f ( T u> τ ι> τ 2>-> T ") (shown in A b - 2 för n = 2 ) and
σ = f τu,τ , τ2 ,..., τn ) (in Abb. 3 ebenfalls für n=2 dargestellt).σ = f τ u , τ, τ 2 , ..., τ n ) (also shown in Fig. 3 for n = 2).
Aus den experimentellen LH-Signalkurven wird der mittlere Partikeldurchmesser dp med und die Verteilungsbreite σ eindeutig und gegebenenfalls online bestimmtFrom the experimental LH signal curves, the mean particle diameter d p med and the distribution width σ are determined unambiguously and optionally online
durch Ermittlung der entsprechenden Signalabfallzeiten (τ1,τ2,...,tn) mittelsby determining the corresponding signal fall times (τ 1 , τ 2 ,..., t n ) by means of
exponentieller Anpassungen in den Zeitbereichen ((At)i,(At)2,...,(At)ll). Für dasexponential adjustments in the time domains ((At) i , (At) 2 , ..., (At) ll ). For the
Beispiel in Abb. 1 ergeben sich so aus Abb. 2 für den Partikeldurchmesser 11,5 nm und für die Standardabweichung der Verteilung 0,42 .Example in Fig. 1 result from Fig. 2 for the particle diameter 11.5 nm and for the standard deviation of the distribution 0.42.
Das erfindungsgemäße Verfahren, das eine Online-Bestimmung von Kenngrößen von Primärpartikelgrößenverteilungen möglich macht, ist deutlich gegen bisherige Ansätze zur Rekonstruktion von Partikelgrößenverteilungen abzugrenzen. Diese bisherigen Ansätze beruhen für das Beispiel LII in der Regel auf einer nichtlinearen Anpassung des gesamten Signals. Hierzu wird aus der modellhaften Beschreibung des LH-Prozesses ein Antwortsignal für eine bestimmte Partikelgrößenverteilung generiert (beispielsweise in H. Bockhorn, B. Jungfleisch, T. Lehre und R. Suntz, VDI-Berichte 1629, 435 (2001)). Dazu wird zunächst das LII- Signal eines monodispersen Partikelkollektivs berechnet, was unter Berücksichtigung einer Partikelgrößenverteilung p(r) durch mit p(r) gewichtete Integration über alle Partikelradien das gesuchte Antwortsignal liefert. Die gesuchten Parameter werden dann durch eine nichtlineare Anpassung aus den experimentellen
zeitaufgelösten Lll-Signalkurven bestimmt. Dabei werden je nach Eingangsparameter unterschiedliche Parameter durch Fehlerquadratminimierung angepasst. Diese Anpassung ist verhältnismäßig rechenintensiv und muss für jede experimentelle Kurve einzeln durchgeführt werden, d.h. es ist nicht möglich, auf eine Bibliothek zurückzugreifen, was z.Zt. eine Online-Bestimmung nicht zulässt.The method according to the invention, which makes it possible to determine characteristics of primary particle size distributions online, must be clearly differentiated from previous attempts to reconstruct particle size distributions. These previous approaches are based on the example LII usually on a nonlinear adjustment of the entire signal. For this purpose, a response signal for a specific particle size distribution is generated from the model description of the LH process (for example in H. Bockhorn, B. Jungfleisch, T. Lehre and R. Suntz, VDI reports 1629, 435 (2001)). For this purpose, the LII signal of a monodisperse particle collective is first calculated, which, taking into account a particle size distribution p (r) through integration weighted with p (r) over all particle radii, yields the desired response signal. The searched parameters are then replaced by a nonlinear fit from the experimental ones time-resolved Lll signal curves determined. Depending on the input parameters, different parameters are adjusted by least-squares minimization. This adaptation is relatively computationally intensive and must be performed individually for each experimental curve, ie it is not possible to resort to a library, which is currently the case. an online determination does not allow.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren hingegen wird das Modellsignal nicht in analytischer Form benötigt, sondern als Bibliothek müssen lediglich die FunktionenIn the method according to the invention, however, the model signal is not required in analytical form, but as a library, only the functions
dp med =
für verschiedene Umgebungstemperaturen vorliegen und der Fit- dp med = exist for different ambient temperatures and the fit
Aufwand beschränkt sich auf zwei exponentielle Abfälle. Das in dieser Erfindung beschriebene Verfahren kann in unterschiedlichen Anwendungsbereichen bei der Analyse von Partikelensemblen eingesetzt werden, um die Partikelgrößenverteilung in Form der Momente der Verteilung zu charakteriseren, so z.B. bei der Analyse der Rußemission motorischer oder anderer technischer Verbrennungsprozesse oder für die Analyse und/oder Kontrolle von Fartikelsyntheseprozessen oder zur Produktcharakterisierung innerhalb des oder nach dem Produktionsprozess von Partikeln.
Effort is limited to two exponential wastes. The method described in this invention can be used in various fields of application in the analysis of particle blends to characterize the particle size distribution in terms of the moments of distribution, e.g. in the analysis of soot emission from engine or other technical combustion processes or for the analysis and / or control of particle synthesis processes or for product characterization within or after the production process of particles.