Verfahren zum Auswechseln von Rohren
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der DE 35 26 193 AI ist bekannt, erneuerungsbedürftige erdverlegte Rohrleitungen ohne Ausgrabung in der Weise durch eine im Außendurchmesser praktisch gleich große oder sogar noch größere neue Rohrleitung zu ersetzen, dass die alte Rohrleitung durch eine hindurchgezogene Maulwurfsvorrichtung von innen her zerschlagen und aufgebrochen wird und bis auf den Außendurchmesser der an die Maulwurfsvorrichtung angehängten neuen Rohrleitung aufgeweitet wird. Die alte Rohrleitung besteht hierbei aus einem sprödbrechenden Material wie Grauguss, PVC, Asbestzement, unbewehrter Beton oder Steinzeug, während für die neue Rohrleitung zumeist Kunststoff verwendet wird. Die Scherben der zerschlagenen alten Rohrleitung werden zwar zu- nächst aus dem Weg der neuen Rohrleitung herausge-
drückt. Schwerkraftbedingt fallen die Scherben dann aber wieder auf die neu eingezogene Rohrleitung. Der zuvor verdichtete Boden entspannt sich später wieder und übt somit Kräfte auf die das neue Rohr umgebenden Scherben aus, die damit punktförmig auf das neue Rohr wirken. Diese Druckkräfte aus Punktbelastungen werden nach Inbetriebnahme der neuen Rohrleitung noch durch deren Innendruck überlagert. Da die Scherben scharfe und spitze Kanten haben, besteht die große Gefahr, dass sie die neue Rohrleitung beschädigen und deren Lebensdauer verkürzen.
Um diesem Mangel abzuhelfen, wird in der DE 36 03 238 AI ein Verfahren zur Erneuerung von Abwasserleitungen offenbart, bei dem ein vibrierender Hammerkopf durch ein bestehendes Abwasserrohr hindurchgezogen wird, der dabei das Rohr zerbricht, die entstehenden Rohrbruchstücke in den umgebenden Boden presst und unmittelbar hinter sich ein neues Rohr einzieht, wobei, um das neue Rohr während des Einziehens und auch im späteren Betrieb vor den Bruchstücken des alten Rohres zu schützen, zusammen mit dem Hammerkopf um das neue Rohr verteilt angeordnete Metallbänder eingezogen werden. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, dass nicht nur das neue Rohr, sondern auch die Metallbänder über die gesamte Strecke zwischen den beiden Gruben eingezogen werden müssen und daher eine erhebliche Zugkraft aufgebracht oder der Abstand zwischen den Gruben verkürzt werden muss. Weiterhin kön- nen sich die Metallbänder gegenseitig verschieben, so dass die Schutzhülle nicht mehr geschlossen ist und die Möglichkeit des Eindringens von Rohrbruchstücken gegeben ist. Da die Lebensdauer der Rohre üblicherweise mehrere Jahrzehnte beträgt, müssen auch die Me- tallbänder entsprechend lange ihre Schutzfunktion ausüben. Das bedeutet, dass sie aus korrosionsfestem
Material bestehen müssen und daher hohe Kosten verursachen.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Auswechseln im Erdreich verlegter Rohre im Zuge einer Rohrleitung, bei dem im Bereich zwischen einer Einziehbaugrube und einer Zielbaugrube ein altes Rohr aus sprödbrechendem Material von innen her zerbrochen und in das umgebende Erdreich gedrückt und ein neues Rohr an dessen Stelle eingezogen wird, indem durch eine gemeinsame Ziehvorrichtung eine Schneidvorrichtung mit einem Aufweitkopf als Brechwerkezug und diesem nachfolgend das neue Rohr aus der Einziehbaugrube bis zur Zielbaugrube gezogen werden, wobei gleichzeitig mit dem neuen Rohr eine dieses umgebende Schutzhülle gegen mechanische Einwirkungen aus dem Erdreich eingezogen wird, anzugeben, bei dem das Einbringen der Schutzhülle im Wesentlichen ohne Erhöhung der Zugkraft erfolgt und die Schutzhülle dauerhaft geschlossen bleibt sowie aus kostengünstigen Materialien bestehen kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vor- teilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Dadurch, dass als Schutzhülle ein Schlauch verwendet wird und dass während des Ziehvorgangs der Zwischen- räum zwischen der Außenwand des neuen Rohres und der Innenwand des Schlauches mit fließfähigem Material zur Bildung eines das neue Rohr vor mechanischen Einwirkungen aus dem Erdreich schützenden Mantels gefüllt wird, lässt sich die Schutzhülle wesentlich einfacher einbringen und, da sie einteilig ist, kann sie sich auch nicht öffnen. Das fließfähige Material
kann sich vorzugsweise nach Beendigung des Ziehvorgangs durch Abbinden verfestigen und ist beispielsweise eine Bentonitsuspension gegebenenfalls mit einem Zementzusatz, eine zementgebundene Stütztlüssig- keit oder ein Kunststoff sein, welche korrosionsfest sind und kostengünstig erhalten werden können. Es kann jedoch auch ein Schlauch verwendet werden, der aus einer Substanz besteht oder eine Innenbeschich- tung aus einer Substanz aufweist, die bei Zuführung des fließfähigen Materials irreversible aufquillt und sich verfestigt, wobei das fließfähige Material vorzugsweise Wasser ist.
Zweckmäßig werden das eine Ende des Schlauches in der Einziehbaugrube und das andere Ende des Schlauches hinter dem Aufweitkopf befestigt, wobei es vorteilhaft ist, wenn der Schlauch zusammengelegt zwischen dem Aufweitkopf und dem einzuziehenden neuen Rohr angeordnet und während des Ziehvorgangs von diesem Vor- rat abgezogen wird. Es ist zweckmäßig, wenn das fließfähige Material von der Zielbaugrube aus, d.h. entgegen der Ziehrichtung zugeführt wird. Dazu wird ein für die Zuführung des fließfähigen Materials verwendeter Füllschlauch während des Ziehvorgangs zur Zielbaugrube gezogen, wobei der in die Zielbaugrube gezogene Teil des Füllschlauchs auf einer Schlauchwinde mit Drehdurchführung aufgewickelt werden kann.
Bevorzugt ist das neue Rohr auf der Außenseite mit Abstandshaltern versehen, die einen weitgehend gleichmäßigen Abstand zwischen dem Rohr und der Innenwand des Schlauches sicherstellen. Für diesen Fall besteht auch die Möglichkeit, dass das fließfähige Material von der Einziehbaugrube her in den Zwischen- räum eingeführt wird. Dies kann durch direkte Einführung, durch mit dem neuen Rohr mitgezogene Zuführ-
schlauche oder durch ein selbst als Abstandshalter dienendes biegsames Rohr erfolgen.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand von in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Gesamtvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens,
Fig. 2 eine Seitenansicht auf einen senkrechten
Schnitt durch das Brechwerkzeug und eine an dieses angehängte Patrone für die Aufnahme des Schlauches,
Fig. 3 eine Draufsicht auf einen waagerechten Schnitt durch das Brechwerkzeug,
Fig.4 eine Seitenansicht auf einen senkrechten Schnitt durch das Brechwerkzeug und die Patrone sowie eine Vorrichtung zum Aufbringen eines rohrförmigen Abstandshalters auf das neue Rohr,
Fig.5 eine Ansicht entsprechend Fig. 4 mit seilför- igem Abstandshalter und Zuführung des fließfähigen Materials über gesonderte Zuführschläuche, und
Fig.6 eine Ansicht entsprechend Fig. 4 mit seilför- migem Abstandshalter und direkter Zuführung des fließfähigen Materials.
Die Vorrichtung nach Fig. 1 zeigt eine Rohrleitung, deren alte Rohre durch ein oder mehrere neue Rohre ersetzt werden sollen. Unterhalb eines Baumes soll
dieses Auswechseln in geschlossener Bauweise erfolgen, d.h. nicht in einer offenen Baugrube, sondern zwischen einer Einziehbaugrube 2 und einer Zielbaugrube 3 durch das Erdreich 1 hindurch. Diese Baugru- ben ergeben sich bei einem auszuwechselnden Rohrleitungszug zwangsläufig an den Stellen, an denen Abgänge (Hausanschlüsse) , Entnahmestellen (Hydranten) und Absperrorgane wieder angeschlossen bzw. ausgebaut werden müssen. Zwischen benachbarten Baugruben kann in der Regel von einem geradlinigen Verlauf der Rohrleitung ausgegangen werden.
Das Auswechseln erfolgt in der Weise, dass die alten Rohre 4 der Rohrleitung, die aus einem sprödbrechen- den Material wie beispielsweise Grauguss bestehen, im Erdreich 1 zerbrochen und die Bruchstücke radial nach außen gedrückt werden und dann in den entstandenen Hohlraum das neue Rohr 5, das vorzugsweise aus einem Kunststoff wie PE besteht, einzogen wird. Dies findet in einem Arbeitsgang statt.
Zu Beginn der Auswechselungsarbeiten wird von der Einziehbaugrube 2 aus eine Zugstange durch die auszuwechselnden alten Rohre 4 zur Zielbaugrube 3 hin ge- schoben. Die Zugstange besteht in Längsrichtung aus mehreren Abschnitten, die in der Einziehbaugrube 2 miteinander verschraubt werden. Dies kann manuell o- der mittels einer Vorrichtung erfolgen, die die einzelnen Stangenabschnitte automatisch von außerhalb der Einziehbaugrube 2 zuführt und miteinander verschraubt. Während des Einschiebens der Zugstange kann in der Zielbaugrube 3 eine Ziehvorrichtung 6 installiert werden.
Wenn das vordere Ende der Zugstange die Zielbaugrube 3 erreicht hat, wird dieses mit der Ziehvorrichtung 6
gekoppelt. Am hinteren Ende der Zugstange in der Einziehbaugrube 2 wird ein Brechwerkzeug 7 mit Aufweitkopf 8 befestigt. Dann wird die Zugstange von der Ziehvorrichtung 6 ein Stück gezogen, so dass das Brechwerkzeug 7 in das von der Einziehbaugrube 2 aus gesehen erste alte Rohr 4 gelangt und dieses zerbricht. Beim Ziehen stützt sich die Ziehvorrichtung 6 mit einem Rohrgegenlager 9 an dem in die Zielbaugrube 3 ragenden Ende des letzten alten Rohres 4 ab.
Bevor der Aufweitkopf 8 durch den Ziehvorgang die Einziehbaugrube 2 verlässt, wird an diesem eine Patrone 10 angeschraubt, die einen Schlauch 11 zieharmo- nikaförmig gefaltet enthält. Bevor die Patrone 10 die Einziehbaugrube 2 verlässt, wird in dieser an der
Einzugsstelle eine den Durchtritt des neuen Rohres 5 gestattende Schleuse 12 angeordnet, an der das in Zugrichtung hintere Ende des Schlauches 11 dichtend befestigt wird.
Bevor dann die Patrone 10 die Einziehbaugrube 2 verlässt, wird an diese das neue Rohr 5 angehängt, so dass nun die Anordnung aus Brechwerkzeug 7, Auf eit- kopf 8, Patrone 10 und neuem Rohr 5 gemeinsam zur Zielbaugrube 3 gezogen werden kann. Die Schleuse 12 dichtet den Zwischenraum zwischen dem neuen Rohr 5 und dem dieses umgebenden Schlauch 11 nach außen ab.
Der Ziehvorgang kann nun durchgeführt werden, wobei die Ziehvorrichtung 6 schrittweise arbeitet. Die vollständig in die Zielbaugrube 3 gelangten Abschnitte der Zugstange werden abgeschraubt und abgelegt; dies kann manuell oder automatisch erfolgen, wobei auch hier eine Fördervorrichtung vorgesehen sein kann, die die abgeschraubten Abschnitte aus der Zielbaugrube 3 herausbefördert.
Während des Ziehvorgangs werden die alten Rohre 4 nacheinander zerbrochen und der Aufweitkopf 8 drückt die Bruchstücke in das Erdreich 1 und weitet dieses etwas auf, so dass die Patrone 10 und das neue Rohr 5 problemlos nachgezogen werden können. Bei der Vorwärtsbewegung zur Zielbaugrube 3 hin wird der an der Schleuse 12 befestigte Schlauch 11 aus der Patrone 10 herausgezogen. Der Schlauch 11 hat vorzugsweise einen Außendurchmesser, der dem größten Durchmesser des
Aufweitkopfes 8 nahe kommt, so dass er das neue Rohr 5 lose umgibt.
Gleichzeitig mit dem Schieben der Zugstange durch die alten Rohre 4 wird auch ein Füllschlauch 13, der an der Zugstange befestigt ist, hindurchgeschoben. Nachdem das vordere Ende der Zugstange in der Zielbaugrube 3 eingetroffen ist, wird das vordere Ende des Füllschlauchs 13 mit einer außerhalb der Zielbaugrube 3 angeordneten Schlauchwinde 14 verbunden. Die
Schlauchwinde 14 ist mit einem Tank 15 für ein fließfähiges Material verbunden und besitzt eine Drehdurchführung in der Weise, dass das Material aus dem Tank 15 in den an der Schlauchwinde 14 befestigten und gegebenenfalls auf dieser aufgewickelten Füllschlauch 13 befördert werden kann. Zu diesem Zweck ist ein Pumpenaggregat 16 vorgesehen.
Das in Zugrichtung hintere Endes des Füllschlauches 13 wird am vorderen Ende des Brechwerkzeugs 7 mit einem an diesem befestigten und seitlich an diesem vorbeigeführten Rohr 17 verbunden (Fig. 3) , bevor das Brechwerkzeug 7 in die Rohrleitung aus den alten Rohren 4 eingezogen wird. Das Brechwerkzeug 7 ist gemäß Fig. 2 am vorderen Ende mit einem Gewinde 18 für die Kopplung mit der Zugstange versehen. Es weist weiter-
hin Führungs- und Schneidräder auf, mit denen die alten Rohre 4 zerschnitten werden. Der am hinteren Ende des Brechwerkzeugs 7 angebrachte Aufweitkopf 8 drückt die durch die Zerschneiden entstandenen Bruchstücke in das Erdreich 1 und weitet dieses noch etwas auf.
Am hinteren Ende des Brechwerkzeugs 7 befindet sich ein weiteres Gewinde 19 für die Ankopplung der Patrone 10. Die Patrone enthält eine ringförmige Kammer 20 für die Aufnahme des gefalteten Schlauchs 11 sowie eine zentrale Durchführung 21. Wenn die Patrone 10 an das Brechwerkzeug 7 angekoppelt ist, werden das hintere Ende des Rohres 17 und das vordere Ende der Durchführung 21 durch eine Schlauchverbindung 22 mit- einander verbunden. Am hinteren Ende der Patrone 10 befindet sich ein Ansatz 23, an dem eine Haltevorrichtung für das vordere Ende des neuen Rohres 5 befestigt wird. In der hinteren Stirnwand bzw. zwischen der zylindrischen Außenwand und der hinteren Stirn- wand der Patrone 10 ist ein kreisförmiger Schlitz 24 vorgesehen, durch den der Schlauch 11 während des Zugvorgangs austritt. Die hintere Stirnwand der Patrone 10 enthält weiterhin eine oder mehrere Öffnungen 25, die mit der Durchführung 21 in Verbindung stehen und die in den Zwischenraum zwischen dem aus der Patrone herausgezogenen Schlauch 11 und dem an die Patrone 10 angehängten neuen Rohr 5 münden. Es besteht somit eine durchgehende Verbindung zwischen dem Tank 15 und diesem Zwischenraum, in den das im Tank 15 be- findliche fließfähige Material gepumpt werden kann.
Da sich während des Ziehvorgangs der geschlossene Zwischenraum zwischen dem neuen Rohr 5 und dem Schlauch 11 verlängert, wird das fließfähige Material so zugeführt, dass der Zwischenraum stets mit diese Material gefüllt ist. Der Schlauch 11 wird dabei ge-
gen das Erdreich 1 gedrückt. Auf der Außenseite des neuen Rohres 5 angeordnete Abstandshalter sorgen dafür, dass überall zwischen dem Rohr 5 und dem Schlauch 11 im Wesentlichen der gleiche Abstand be- steht. Der Schlauch 11 besteht vorzugsweise aus einem Gewebe, das mit Kunststoff beschichtet oder unbeschichtet sein kann. Es muss so beschaffen sein, dass es für das fließfähige Material bei dem erforderlichen Verfülldruck nahezu undurchlässig ist. Da zwi- sehen dem aus der Patrone 10 austretenden Teil des
Schlauches 11 und dem umgebenden Erdreich 1 keine Relativbewegung stattfindet, besteht nicht die Gefahr, dass der Schlauch 11 durch etwaige Bruchstücke der alten Rohre 4 beschädigt wird. Durch das vorliegende Verfahren ist auch sichergestellt, dass das Erdreich 1 in jeder Phase des Auswechselungsvorgangs gestützt wird, so dass kein Einbruch des Erdreichs 1 erfolgen kann.
Der durch den Ziehvorgang in die Zielbaugrube 3 gezogene Teil des Füllschlauches 13 wird bei jedem Ziehschritt auf der Schlauchwinde 14 aufgewickelt.
Das fließfähige Material ist so beschaffen, dass es nach dem Eindringen in den Zwischenraum zwischen dem neuen Rohr 5 und dem Schlauch 11 abbindet oder aushärtet, bis es einen das Rohr 5 umgebenden Mantel mit zumindest stichfester Härte aufweist. Als geeignet erwiesen haben sich insbesondere eine Bentonitsuspen- sion, gegebenenfalls mit einer Zementzugabe, zementgebundene Stützflüssigkeiten sowie auch Kunststoffe.
Der Schlauch 11 und auch das fließfähige Material nach dem Abbinden sollten so beschaffen sein, dass sie gas- und wasserdurchlässig sind. Dies ermöglicht bei einem Leck in einer gasführenden Rohrleitung die
leichte Ortung des Lecks und verhindert das Auftreten von Gasansammlungen durch vagabundierende Gasströme, die ein hohes Gefahrenpotential darstellen können. Auch Schäden an Wasserrohrleitungen können auf diese Weise geortet werden.
Wenn am Ende des Ziehvorgangs auch das letzte alte Rohr 4 zerstört ist, kann sich die Ziehvorrichtung 6 nicht mehr an diesem abstützen. Die Abstützelemente des Rohrgegenlagers 9 werden dann auseinandergeklappt, so dass sie sich für die letzten Ziehschritte an der Wand der Zielbaugrube 3 abstützen können. Wenn das neue Rohr 5 in die Zielbaugrube 3 eingetreten ist, wird der Schlauch 11 nahezu flüssigkeitsdicht auf diesem abgeklemmt, bis das abbindbare Material ausreichend erhärtet ist.
Der Schlauch 11 kann auch aus einer Substanz bestehen oder diese enthalten oder eine Innenbeschichtung aus dieser Substanz aufweisen, die unter Einwirkung des zugeführten fließfähigen Materials irreversibel aufquillt und sich verfestigt, wodurch der das Rohr 5 umgebende Schutzmantel gebildet wird. Das fließfähige Material ist dann nicht selbst abbindbar oder aus- härtbar, sondern nur eine Komponente von mindestens zwei den Schutzmantel bildenden Komponenten. Es ist besonders vorteilhaft, wenn das fließfähige Material Wasser ist, da hierdurch das Verfahren sehr vereinfacht wird.
Da beim Ziehvorgang die alten Rohre 4 zerbrochen werden, treten ruckartige Belastungen auf, die auch auf dem Füllschlauch 13 einwirken. Hierdurch besteht die Gefahr einer Beschädigung des Füllschlauchs 13 oder seiner Verbindungen. Diese Gefahr kann verringert werden, wenn der Füllschlauch 13 in regelmäßigen Ab-
ständen, beispielsweise einmal pro Zugstangenabschnitt, an der Zugstange befestigt wird.
Bei einem großen Abstand zwischen der Einziehbaugrube 2 und der Zielbaugrube 3 muss auch der Schlauch 11 eine entsprechende Länge aufweisen. Dies erfordert auch eine erhebliche Länge der Patrone 10, so dass bei beschränkten Abmessungen der Zielbaugrube 3 der Ausbau der Patrone 10 in dieser Schwierigkeiten be- reiten kann. Andererseits ist die Patrone 10 leer, wenn sie in der Zielbaugrube 3 angekommen ist. Daher ist es zweckmäßig, die Patrone 10 aus mindestens zwei in ihrer Längsrichtung teleskopartig zusammenschiebbaren Teilen herzustellen, so dass sie in leerem Zu- stand erheblich verkürzt werden kann. Als Alternative kann die Patrone 10 aus mindestens zwei in ihrer Längsrichtung hintereinander angeordneten Segmenten bestehen, die leicht höher miteinander verbunden sind, so dass sie für den Ausbau auseinander genommen werden kann.
Figur 4 zeigt die Anordnung aus Brechwerkzeug 7, Aufweitkopf 8, Patrone 10 und dem vom Schlauch 11 umgebenen neuen Rohr 5. Zwischen dem Rohr 5 und dem Schlauch 11 ist wendeiförmig ein Abstandshalter in Form eines druckfesten flexiblen Rohres 26 vorgesehen, dessen Durchmesser dem Abstand zwischen Rohr 5 und Schlauch 11 entspricht. Das Rohr 26 wird in der Einziehbaugrube 3 um das Rohr 5 herumgelegt, während dieses in das Erdreich 1 eingezogen wird. Hierzu ist das Rohr 26 auf eine um das Rohr 5 drehbare Spule 27 aufgewickelt. Zum Abwickeln des Rohres 26 von der Spule 27 wird diese von einem Elektro- oder Hydraulikmotor 28 angetrieben, der in Abhängigkeit von der Ziehgeschwindigkeit des Rohres 5 gesteuert wird.
Hierzu ist ein die Ziehgeschwindigkeit erfassender
Sensor 29 vorgesehen. Die Spule 27 wird von einem feststehenden Halter 30 so getragen, dass sie sich frei um das Rohr 5 drehen kann, während dieses durch die Spule 27 in das Erdreich 1 eingezogen wird. Die Geschwindigkeit des Motors 28 ist steuerbar, so dass die Steigung bzw. der Abstand der Windungen des Rohres 26 auf dem Rohr 5 beliebig einstellbar ist. Um einen möglichst gleichmäßigen Abstand zwischen dem Rohr 5 und dem Schlauch 11 zu erhalten, sollte die Steigung je nach den jeweiligen Gegebenheiten im Bereich zwischen 10 und 50 cm liegen.
Die Verwendung des Rohres 26 als Abstandshalter ermöglicht die Zuführung des fließfähigen Materials in den Zwischenraum zwischen Rohr 5 und Schlauch 11 von der Einziehbaugrube 2 aus. Der Füllschlauch 13, die Schlauchwinde 14, der Tank 15, das Pumpaggregat 16, das Rohr 17 und auch die Durchführung 21 können dadurch entfallen. Stattdessen ist ein Tank 31 mit in- tegrierter Pumpe vorgesehen, der mit dem hinteren Ende des Rohres 26 verbunden ist und das fließfähige Material in dieses befördert. Auf der dem Schlauch 11 zugewandten Seite der abdichtenden Schleuse 12 befindet sich ein Lochermechanismus 32, der das Rohr 26 nach dessen Durchtritt durch die Schleuse 12 perforiert und somit den Austritt des Fließfähigen Mediums in den Zwischenraum zwischen Rohr 5 und Schlauch 11 ermöglicht.
Bei der in Figur 5 gezeigten Anordnung besteht der
Abstandshalter zwischen Rohr 5 und Schlauch 11 nicht aus einem Rohr, sondern aus einem seilförmigen Element 33 wie einem Seil oder einer Kette. Die Zuführung des fließfähigen Materials erfolgt über zwei Zu- führschläuche 34, deren jeweils vorderes Ende an dem vorderen Ende des neuen Rohres 5 befestigt ist, so
dass die Zuführschläuche 34 mit dem Rohr 5 in das Erdreich 1 eingezogen werden. Die beiden Zuführschläuche befinden sich in gleicher Höhe auf der rechten und linken Seite des Rohres 5 zwischen diesem und dem Schlauch 11 und verlaufen unterhalb des wendeiförmig um das Rohr 5 gewickelten Elements 33. Der Schlauch 11 hat daher an den Stellen, an denen die Zuführschläuche 34 und das Element 33 übereinander liegen, einen etwas größeren Abstand von Rohr 5 als in den anderen Bereichen.
Der Tank 31 ist in diesem Ausführungsbeispiel zusätzlich als Schlauchwinde ausgebildet, auf die die Zu- führschläuche 34 aufgewickelt sind. Die Zuführschläu- ehe 34 sind durch die Schleuse 12 geführt und werden entsprechend dem Vorschub des Rohres 5 von der Schlauch-Winde des Tanks 31 abgewickelt. Ihr jeweils vorderes Ende ist offen, so dass das fließfähige Material aus dem Tank 31 am vorderen Ende des Rohres 5 zwischen dieses und den Schlauch 11 befördert werden kann. Ein Verteiler 35 vor dem Ende des Rohres 5 bewirkt eine gleichmäßige Verteilung des Materials zwischen Rohr 5 und Schlauch 11.
Hat das vordere Ende des Rohres 5 die Zielbaugrube 3 erreicht, können die Zuführschläuche 34 von diesem gelöst und von der Schlauchwinde des Tanks 31 wieder zurückgezogen werden, wenn sich das fließfähige Material noch nicht verfestigt hat.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 6 erfolgt die Zuführung des fließfähigen Materials vom Teil 31 in den Zwischenraum zwischen Rohr 5 und Schlauch 11 weder durch das als Abstandshalter dienende seilförmige Element 33 noch durch mit dem Rohr 5 mitgezogene Zuführschläuche, sondern über eine feststehende
Schlauchverbindung 36, die über eine auf der dem Schlauch 11 zugewandten Seite der Schleuse 12 ausgebildete Öffnung den Tank 31 mit dem Zwischenraum zwischen Rohr 5 und Schlauch 11 verbindet. Ein ebenfalls auf dieser Seite der Schleuse 12 vorgesehener Verteiler 37 verteilt das Material in Umfangsrichtung des Rohres 5. Durch den Druck der Pumpe im Tank 31 und durch das um das Rohr 5 gewickelte seilförmige Element 33 wird das Material bei der Vorschubbewegung des Rohres 5 mit diesem mitgenommen.