Kraftstoffeinspritzvorrichtung mit einem 3/3-Weqe-Steuerventil zur Einspritzverlaufsformunq
Stand der Technik
Die Erfindung geht aus von einer Kraftstoffeinspritzvorrichtung nach der Gattung des Patentanspruchs 1. Bei solch einer z.B. durch die DE 100 39 215 A1 bekannten Kraftstoffeinspritzvorrichtung wird die Düsennadel eines Kraftstoffeinspritzventils abhängig von dem in einem Steuerraum herrschenden Druck geöffnet oder
geschlossen. Der permanent an die Hochdruckseite angeschlossene Steuerraum kann mittels eines als Doppelsitzventil ausgebildeten 2/2-Wege-Steuerventils mit der Niederdruckseite verbunden und dadurch druckentlastet werden. Bei dieser Kraftstoffeinspritzvorrichtung ist eine Einspritzverlaufsformung allerdings nicht möglich.
Vorteile der Erfindung
Die erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzvorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs Λ hat demgegenüber den Vorteil, dass der im Steuerraum herrschende Druck in den beiden offenen Ventilpositionen des Steuerventils unterschiedlich schnell abgebaut wird und daher eine Einspritzverlaufsformung durchgeführt werden kann.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstands der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
Zeichnung
Zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzvorrichtung mit einem als Doppelsitzventil ausgestalteten 3/3- Wege-Steuerventil sind in der Zeichnung schematisch dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzvorrichtung mit einem den Druck in einem Steuerraum steuernden Doppelsitzventil in seiner unteren Ventilposition;
Fig. 2 das Doppelsitzventil der Fig. 1 in seiner mittleren Ventilposition;
Fig. 3 das Doppelsitzventil der Fig. 1 in seiner oberen Ventilposition;
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Kraftstoffeinspritzvorrichtung mit einem anders ausgebildeten Doppelsitzventil in einer Darstellung analog zu Fig. 1.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
Die in Fig. 1 gezeigte erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzvorrichtung 1 wird üblicherweise bei einer Brennkraftmaschine mit mehreren Zylindern verwendet, wobei jedem dieser Zylinder ein Kraftstoffeinspritzventil (Injektor) zugeordnet ist.
Dieser Injektor weist in an sich bekannter Weise eine in einen Zylinderbrennraum der Brennkraftmaschine ragende, hier nicht näher dargestellte Einspritzdüse sowie eine die Einspritzdüse abhängig vom Druck in einem Steuerraum 2 öffnende und schließende, hier nur zu einem kleinen Teil angedeutete Düsennadel 3 auf.
Der Steuerraum 2 ist über eine Zulaufdrossel 4 dauerhaft an eine Hochdruck- Zulaufleitung (Hochdruckseite) 5 angeschlossen. Zum Steuern des Einspritzvorgangs ist ein 3/3-Wege-Steuerventil 6 in Form eines Doppelsitzventils vorgesehen, das die Verbindung des Steuerraums 2 mit einer Niederdruck- Ablaufleitung (Niederdruckseite) 7 öffnet oder sperrt. Die Hochdruck-Zulaufleitung 5 kann mit einem nicht gezeigten Hochdruckspeicher (Common Rail) und die Niederdruck-Ablaufleitung 7 mit Lecköl verbunden sein.
Das Steuerventil 6 hat einen hochdruckseitigen Ventilanschluss 8, der mit dem Steuerraum 2 verbunden ist, und zwei niederdruckseitige Ventilanschlüsse 9, 10, die mit der Niederdruck-Ablaufleitung 7 jeweils über eine Ablaufdrossel 11 , 12 verbunden sind. Das Steuerventil 6 hat einen als Ventilkugel ausgebildeten Ventilkörper 13, der in einer Ventilkammer 14 zwischen zwei koaxialen ringförmigen Ventilsitzen 15, 16 mittels eines piezoelektrischen Stellantriebs 17 gegen die Wirkung einer Schließfeder 18 axial verstellbar ist. Die Ventilkammer 14 ist über die Ventilöffnung des in Fig. 1 unteren Ventilsitzes 15 mit dem hochdruckseitigen Ventilanschluss 8 und über die Ventilöffnung des oberen Ventilsitzes 16 mit dem ersten niederdruckseitigen Ventilanschluss 9 verbunden. Der zweite niederdruckseitige Ventilanschluss 10 ist dauerhaft an die Ventilkammer 14
angeschlossen. Mittels des Stellantriebs 17 kann der Ventilkörper 13 in eine obere, mittlere oder untere Ventilposition verschoben werden.
In der in Fig. 1 gezeigten unteren Ventilposition des Ventilkörpers 13 ist die Ventilöffnung des unteren Ventilsitzes 15 durch den Ventilkörper 13 verschlossen und die Ventilöffnung des oberen Ventilsitzes 16 geöffnet, so dass die Verbindung des Steuerraums 2 zur Niederdruck-Ablaufleitung 7 gesperrt ist. Der im Steuerraum 2 herrschende Hochdruck greift an einer in Schließrichtung der Düsennadel 3 wirkenden Steuerfläche 19 der Düsennadel 3 an, so dass die Düsennadel 3 bzw. das Kraftstoffeinspritzventil geschlossen sind.
In der in Fig. 2 gezeigten mittleren Ventilposition befindet sich der Ventilkörper 13 zwischen beiden Ventilsitzen 15, 16, so dass die Ventilöffnungen der beiden Ventilsitze 15, 16 geöffnet sind. Der hochdruckseitige Ventilanschluss 8 ist nunmehr mit beiden niederdruckseitigen Ventilanschlüssen 9, 10 verbunden, so dass der
Steuerraum 2 über beide Ablaufdrosseln 11 , 12 mit der Niederdruck-Ablaufleitung 7 verbunden ist. Dadurch wird der im Steuerraum 2 herrschende Druck abgesenkt, und die Düsennadel 3 bzw. das Kraftstoffeinspritzventil öffnen. Die Druckabbaugeschwindigkeit ist durch die beiden parallelen Ablaufdrossel 11 , 12 bestimmt. Wenn die erste Ablaufdrossel 11 einen deutlich kleineren Drosselwiderstand als die zweite Ablaufdrossel 12 aufweist, ist die Druckabbaugeschwindigkeit näherungsweise durch die erste Ablaufdrossel 11 bestimmt.
In seiner in Fig. 3 gezeigten oberen Ventilposition verschließt der Ventilkörpers 13 die Ventilöffnung des oberen Ventilsitzes 16. Der hochdruckseitige Ventilanschluss 8 ist nur noch mit dem zweiten niederdruckseitigen Ventilanschluss 10 verbunden, so dass der Steuerraum 2 nur über die zweite Ablaufdrossel 12 mit der Niederdruck- Ablaufleitung 7 verbunden ist. Dadurch wird der im Steuerraum 2 herrschende Druck abgesenkt, und die Düsennadel 3 bzw. das Kraftstoffeinspritzventil öffnen. Die Druckabbaugeschwindigkeit ist durch die zweite Ablaufdrossel 12 bestimmt.
Da der im Steuerraum 2 herrschende Druck in der mittleren und der oberen Ventilposition des Ventilkörpers 13 unterschiedlich schnell abgebaut wird, kann durch
geeignete Kombination der beiden Ablaufdrosseln 11 , 12 und der Zulaufdrossel 4 eine gewünschte Einspritzverlaufsformung mittels des Steuerventils 6 eingestellt werden.
Bei der in Fig. 4 gezeigten Kraftstoffeinspritzvorrichtung 101 ist der Ventilkörper 113 des Steuerventils 106 als Ventilkolben ausgebildet und in einer Führungsbohrung 120 axial verschiebbar geführt. Der Ventilkörper 113 hat eine untere und eine obere konische Ventildichtfläche 121 , 122, die mit den beiden konischen Ventilsitzen 115, 116 zusammenwirken. Die zwischen beiden Ventilsitzen 115, 116 vorgesehene Ventiikammer 114 ist über die Ventilöffnung des in Fig. 4 unteren Ventilsitzes 115 mit einem unteren Ringraum 123 der Führungsbohrung 120 und über die Ventilöffnung des oberen Ventilsitzes 116 mit einem oberen Ringraum 124 der Führungsbohrung 120 verbunden, wobei die beiden Ringräume 123, 124 durch Ringnuten des Ventilkörpers 113 gebildet sind. Der hochdruckseitige Ventilanschluss 108 mündet in den unteren Ringraum 123, und der erste niederdruckseitige Ventilanschluss 109 geht vom oberen Ringraum 124 ab. Der zweite niederdruckseitige Ventilanschluss 110 geht von der Ventilkammer 114 ab. Mit der Niederdruck-Ablaufleitung 107 ist der erste niederdruckseitige Ventilanschluss 109 über die erste Ablaufdrossel 111 und der zweite niederdruckseitige Ventilanschluss 110 über die erste Ablaufdrossel 112 verbunden. Am unteren Ende der Führungsbohrung 120 geht noch eine
Leckölleitung 125 ab, um das zwischen Ventilkörper 113 und Führungsbohrung 120 vorhandene Lecköl abzuführen.
In der in Fig. 4 gezeigten unteren Ventilposition des Ventilkörpers 113 ist die Verbindung des über die Zulaufdrossel 104 an die Hochdruck-Zulaufleitung 105 angeschlossenen Steuerraums 102 zur Niederdruck-Ablaufleitung 107 gesperrt. Der im Steuerraum 102 herrschende Hochdruck greift an der in Schließrichtung der Düsennadel 103 wirkenden Steuerfläche 119 der Düsennadel 103 an, so dass die Düsennadel 103 bzw. das Kraftstoffeinspritzventil geschlossen sind. In der mittleren Ventilposition (nicht gezeigt) des Ventiikörpers 113 zwischen beiden Ventilsitzen 115, 116 ist der erste Ventilanschluss 108 mit beiden niederdruckseitigen Ventilanschlüssen 109, 110 verbunden, so dass der im Steuerraum 102 herrschende Druck über die beiden Ablaufdrosseln 111 , 112 abgesenkt wird und die Düsennadel 103 bzw. das Kraftstoffeinspritzventil öffnen. In der oberen Ventilposition (nicht
gezeigt) des Ventilkörpers 13 ist der hochdruckseitige Ventilanschluss 108 nur mit dem zweiten niederdruckseitigen Ventilanschluss 110 verbunden, so dass der im Steuerraum 102 herrschende Druck nur über die zweite Ablaufdrossel 1 12 abgesenkt wird und die Düsennadel 3 bzw. das Kraftstoffeinspritzventil öffnen.
Da der im Steuerraum 102 herrschende Druck in der mittleren und der oberen Ventilposition des Ventilkörpers 113 unterschiedlich schnell abgebaut wird, kann durch geeignete Kombination der beiden Ablaufdrosseln 11 1 , 112 und der Zulaufdrossel 104 eine gewünschte Einspritzverlaufsformung mittels des Steuerventils 106 eingestellt werden.