Direkte Drehmoment-Erfassung bei einem Extruder
Die Erfindung bezieht sich auf einen Extruder gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1 mit einer Antriebseinheit, in der ein Motor mit einem Getriebe gekoppelt ist, sowie mindestens einer sich in einem Prozessraum erstreckenden und mit Bearbeitungselementen bestückten Extruderwelle, die sich um ihre Achse drehen kann, wobei das Getriebe mindestens eine Abtriebswelle aufweist, mit der mindestens einen Welle in einem Verbindungsbereich drehfest verbunden ist.
Bei der Prozessführung mittels eines Extruders ist neben der Drehzahl der Extruderwellen auch deren Drehmoment ein wichtiger Prozessparameter. Die Erfassung des Drehmoments zusammen mit der Drehzahl erfolgt üblicherweise am Motor und gibt Auf- schiuss über das mittels der Getriebe-Eingangswelle in das Getriebe eingeleitete Drehmoment, das zusammen mit der Drehzahl der Getriebe-Eingangswelle die vom Getriebe aufgenommene mechanische Leistung bestimmt. Diese beiden Parameter werden zusammen mit weiteren Prozessparametern, wie Temperatur- und Druckverlauf des Produktes im Extruder, zur Steuerung oder Regelung des Extruderprozesses herangezogen.
Während die Drehzahl der Extruderwellen im Extruder-Prozessraum über die bekannten Übersetzungsverhältnisse zwischen der Getriebe-Eingangswelle und den jeweiligen Getriebe-Abtriebswellen einfach berechnet werden können, ist dies für die von den jeweiligen Extruderwellen im Extruder-Prozessraum in das Produkt eingetragenen Drehmomente nicht der Fall. Einerseits ist der Getriebeverlust nicht immer bekannt, und andererseits weiss man nie genau, wie sich die gesamte Getriebe-Ausgangsleistung auf die verschiedenen Extruderwellen eines Mehrwellenextruders im Betrieb verteilt. Dies ist aber für die Prozessüberwachung wichtig.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde einen Extruder der eingangs genannten Art bereitzustellen, der diese Unzulänglichkeiten beseitigt.
Diese Aufgabe wird durch einen Extruder gemäss Anspruch 1 gelöst, der gegenüber dem eingangs beschriebenen Extruder dadurch gekennzeichnet ist, dass dem Verbindungsbereich zwischen der Getriebe-Abtriebswelle und der Extruderwelle eine Drehmoment-Erfassungseinheit zur berührungslosen Erfassung des über die Getriebe- Abtriebswelle und den Verbindungsbereich auf die Extruderwelle übertragbaren Drehmoments zugeordnet ist.
Somit lässt sich das tatsächliche Drehmoment der Extruderwelle bzw. der Extruderwellen im Produkt nach dem Getriebe bestimmen. Eine starke Schwankung des Drehmoments bei jeder einzelnen der Extruderwellen oder zwischen den jeweiligen Drehmomenten der verschiedenen Extruderwellen bei jeweils konstanten Drehzahlen der Extruderwellen bzw. der Getriebe-Eingangswelle oder des Motors ist z.B. ein Indiz für Inhomogenitäten des Produktes oder eine schlechte Vermischung des Produktes während des Prozesses. Die Erfindung ermöglicht nun eine genaue Kenntnis des zeitlichen Verlaufs des Drehmoments sämtlicher Extruderwellen eines Mehrwellenextruders.
Bei einer bevorzugten Ausführung weist die Drehmoment-Erfassungseinheit die folgenden Elemente auf:
> ein magneto-elastisches Element mit einer Magnetisierung, in dessen Umgebung ein durch die Magnetisierung erzeugtes Magnetfeld vorhanden ist, wobei das magneto-elastische Element zumindest mit der Getriebe-Abtriebswelle, dem Verbindungsbereich oder dem getriebeseitigen Ende der Extruderwelle krafts'chlüssig verbunden ist; und
> einen Magnetfeld-Sensor in der Umgebung des magneto-elastischen Elements, der Änderungen des Magnetfeldes des magneto-elastischen Elements erfassen kann.
Durch die kraftschlüssige Verbindung zwischen dem magneto-elastischen Element und der Getriebe-Abtriebswelle treten in dem magneto-elastischen Element Materialspannungen auf, die zu einer Veränderung, insbesondere einer Richtungsänderung seiner Magnetisierung führen. Dadurch ändert sich auch das Magnetfeld in der Umgebung des
magneto-elastischen Elements. Diese Änderung des Magnetfeldes, die vom Magnetfeld-Sensor erfasst wird, ist eine Funktion des von der Getriebe-Abtriebswelle übertragenen Drehmoments. Der Magnetfeld-Sensor lässt sich somit zu einem berührungslos arbeitenden Drehmoment-Sensor kalibrieren.
Zweckmässigerweise sind mindestens zwei Teilbereiche des magneto-elastischen Elements mit einem Teilabschnitt der Getriebe-Abtriebswelle, des Verbindungsbereichs oder dem getriebeseitigen Ende der Extruderwelle kraftschlüssig verbunden. Dies reicht aus, um eine Materialspannung auf das magneto-elastische Element zu übertragen, die eine Funktion des am Teilabschnitt anliegenden Drehmoments ist.
Vorzugsweise ist das magneto-elastische Element ein mindestens auf einem Teilbereich der Getriebe-Abtriebswelle, des Verbindungsbereichs oder dem getriebeseitigen Ende der Extruderwelle drehfest angebrachter magneto-elastischer Zylindermantel, wobei das zylindermantelförmige magneto-elastische Element insbesondere eine axiale und/oder eine entlang der Umfangsrichtung ausgerichtete Magnetisierung aufweist. Die Magnetfeld-Sensoren können dann so angeordnet werden, dass sie durch das Drehmoment verursachte Änderungen der Richtung und/oder des Betrags des Magnetfeldes in der Umgebung des magneto-elastischen Zylindermantels erfassen.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführung weist die Drehmoment-Erfassungseinheit die folgenden Elemente auf:
> ein magneto-elastisches Element mit einer Magnetisierung, in dessen Umgebung ein durch die Magnetisierung erzeugtes Magnetfeld vorhanden ist, wobei das magneto-elastische Element zumindest durch einen magnetisierten Teilabschnitt der Getriebe-Abtriebswelle, des Verbindungsbereichs oder des getriebeseitigen Endes der Extruderwelle gebildet wird; und
> einen Magnetfeld-Sensor in der Umgebung des magneto-elastischen Elements, der Änderungen des Magnetfeldes des magneto-elastischen Elements erfassen kann.
Beim Einwirken der durch ein Drehmoment verursachten Materialspannungen auf die magnetisierten Teilabschnitte der Getriebe-Abtriebswelle, des Verbindungsbereichs oder des getriebeseitigen Endes der Extruderwelle führen die in diesen magneto- elastischen Teilabschnitten herrschenden Materialspannungen zu einer Veränderung, insbesondere einer Richtungsänderung der Magnetisierung, wodurch sich auch das Magnetfeld in der Umgebung ändert. Wie schon weiter oben erläutert, ist diese Änderung des Magnetfeldes, die vom Magnetfeld-Sensor erfasst wird, ist eine Funktion des von der Getriebe-Abtriebswelle übertragenen Drehmoments. Der Magnetfeld-Sensor lässt sich somit auch hier zu einem berührungslos arbeitenden Drehmoment-Sensor kalibrieren.
Vorzugsweise wird das magneto-elastische Element durch mindestens einen axialen Teilbereich der Getriebe-Abtriebswelle, des Verbindungsbereichs oder des getriebeseitigen Endes gebildet. Bei einer axialen Magnetisierung tritt dann unter dem Einfluss eines auf den axialen Teilbereich einwirkenden Drehmoments bei dem Magnetfeld der Umgebung eine tangentiale Komponente entlang der Umfangsrichtung auf. Durch einen geeignet ausgerichteten Magnetfeld-Sensor kann diese Komponente als Mass für das Drehmoment erfasst werden.
Zweckmässigerweise ist bei dem magneto-elastischen Element in mindestens einem axialen Teilbereich der Getriebe-Abtriebswelle, des Verbindungsbereichs oder dem getriebeseitigen Ende der Extruderwelle ein zylindermantelförmiger Bereich magnetisiert. Mittels eines in diesem axialen Teilbereich platzierten Magnetfeld-Sensors kann dann während einer gesamten Wellenumdrehung ein kontinuierliches Signal erfasst werden, das eine Funktion des zeitlichen Drehmomentverlaufs ist und über eine Kalibrierung zu einer kontinuierlichen Drehmomentanzeige in Echtzeit verwendet werden kann.
Der zylindermantelförmige magnetisierte Bereich des magneto-elastischen Elements kann eine axiale Magnetisierung und/oder eine entlang der Umfangsrichtung um die Achse ausgerichtete tangentiale Magnetisierung aufweisen. Es können aber auch abwechselnd axial und tangential magnetisierte zylindermantelförmige Bereiche aufeinanderfolgen, denen jeweils ein geeignet ausgerichteter Magnetfeld-Sensor zugeordnet ist. Auf diese Weise lassen sich mehrere verschiedene und voneinander weitgehend unab-
hängige Erfassungen desselben Drehmoments an einer Extruderwelle durchführen. Durch derartige oder ähnliche Kombinationen magnetisierter axialer Teilbereiche mit ihnen jeweils zugeordneten passend ausgerichteten Magnetfeld-Sensoren lassen sich durch Mittelung der jeweils erfassten Signale letztendlich Störungen (z.B. durch Störfelder weiterer bewegter magnetischer Maschinenteile oder durch Elektromotoren) der empfindlichen Magnetfeldmessungen weitgehend kompensieren.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführung ist das magneto-elastische Element ein permanent magnetisiertes Kupplungsstück, vorzugsweise mit axialer Magnetisierung, das zwischen dem Ende einer Getriebe-Abtriebswelle und dem getriebeseitigen Ende einer Extruderwelle eine drehfeste Verbindung herstellt. Dies ermöglicht einen leichten Ein- und Ausbau der magneto-elastischen Elemente, falls diese nach einer vorgegebenen Betriebsdauer eine "Auffrischung" der Magnetisierung benötigen.
Der Magnetfeld-Sensor ist vorzugsweise eine Hall-Sonde, deren kompakte und robuste Bauweise sich für die "harten" Bedingungen der Extruderwellen-Umgebung eignet. Mit ihr können sowohl absolute Magnetfeld-Werte als auch Magnetfeld-Änderungen gemessen werden.
Der Magnetfeld-Sensor kann auch ein magnetorestriktives Material aufweisen, und zwar vorzugsweise eine mit einem magnetorestriktivem Material beschichtete Glasfaser. Derartige magnetorestriktive Glasfaser-Sensoren ermöglichen die Erfassung extrem kleiner Magnetfeld-Änderungen.
Bei einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführung weist der Magnetfeld-Sensor einen Abstandshalter auf, über den er gegen die Oberfläche des magneto-elastischen Elements gedrückt wird. Durch den Abstandshalter wird gewährleistet, dass der Magnetfeld-Sensor stets dieselbe Entfernung von der Oberfläche des magnetisierten elastischen Materials aufweist. Dies ist wichtig, da das Magnetfeld ausserhalb des magneto- elastischen Materials mit zunehmendem Abstand von der Oberfläche sehr stark abnimmt.
Da die erfindungsgemässe Drehmoment-Erfassungseinheit mit ihrem magneto- • elastischen Element und ihrem Magnetfeld-Sensor sehr kompakt ist, eignet sie sich vorzüglich für Mehrwellenextruder, insbesondere Zweiwellenextruder und Ringextruder, bei denen jeder Extruderwelle eine Drehmoment-Erfassungseinheit zugeordnet werden kann.
Da die erfindungsgemässe Drehmoment-Erfassung auch eine sehr kurze Ansprechzeit hat, eignet sie sich auch zur Absicherung eines Extruders gegen Überlastung, wobei eine individuelle Überwachung jeder Extruderwelle gegen Überlastung ermöglicht wird. Ein Notstopp des Extruders erfolgt somit wirklich nur dann, wenn an einer der Extruderwellen eine kritische Drehmomentspitze auftritt. Bei der bisher üblichen Erfassung des Drehmoments (zusammen mit Drehzahl) zwischen Motor und Getriebe konnte keine Information über die Drehmomente in den einzelnen Extruderwellen gewonnen werden, so dass insbesondere nicht zwischen einem tatsächlichen kritischen Zustand (Überlastung einer der Extruderwellen) und einem nur scheinbaren kritischen Zustand (starke Belastung mehrerer Extruderwellen, aber keine Überlastung einer einzelnen Extruderwelle) unterschiedne werden konnte. Die erfindungsgemässe Drehmoment- Erfassung ermöglicht eine deutliche Verringerung solcher "blinder Alarme". Ein Notstopp wird praktisch nur noch dann ausgelöst, wenn eine tatsächliche Gefährdung eine Extruderwelle auftritt.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich aus der nun folgenden Beschreibung eines nicht einschränkend aufzufassenden Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung, wobei:
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemässen Extruders zeigt; und
Fig. 2 einen Ausschnitt von Fig. 1 vergrössert zeigt.
Die in Fig. 1 gezeigte Zweiwellenextruder-Anordnung besitzt einen Motor 1 , ein Getriebe 3, ein Extrudergehäuse 10, sowie zwei Extruderwellen 8, 9, die in einen Prozessraum im Innern des Extrudergehäuses 10 ragen und in diesem gelagert sind. Das Getriebe 3 wird über eine Getriebe-Antriebswelle (Eingangswelle) 2 durch den Motor 1 an-
getrieben. Die erste Extruderwelle 8 und die zweite Extruderwelle 9 sind über ein erstes Kupplungsstück 6 bzw. ein zweites Kupplungsstück 7 mit einer ersten Getriebe- Abtriebswelle (Ausgangswelle) 4 bzw. einer zweiten Getriebe-Abtriebswelle (Ausgangswelle) 5 drehfest verbunden.
Wie die Wellen 4, 5, 8 und 9 bestehen auch die beiden Kupplungsstücke 6, 7 aus Stahl. Im Gegensatz zu den anderen Wellen wurden die beiden Kupplungsstücke 6, 7 aber vor ihrem Einbau in die Extruderanordnung ausreichend stark magnetisiert, dass sie eine permanente axiale Magnetisierung besitzen und ein permanentes Magnetfeld in ihrer Umgebung erzeugen. Sowohl die axiale Magnetisierung der Kupplungsstücke 6, 7 als auch das von ihnen erzeugte Magnetfeld sind rotationssymmetrisch. Das Magnetfeld gleicht dem eines Stabmagneten.
Die auf diese Weise magnetisierten Kupplungsstücke 6, 7 bilden jeweils ein magnetoelastisches Element, dessen Magnetisierung jeweils durch mechanische Materialspannungen reversibel verändert werden kann. Im vorliegenden Falle der axial magnetisierten zylindrischen Kupplungsstücke, die Massiv- oder Hohlzylinder sein können, wird durch ein axiales Drehmoment eine Materialspannung in den beiden Kupplungsstücken erzeugt, die eine geringfügige Richtungsänderung der axialen Magnetisierung, d.h. eine leichte Drehung der axialen Magnetisierung des unbelasteten Zustands bewirkt, so dass neben einer axialen Komponente auch eine tangentiale Komponente der Magnetisierung in den beiden Kupplungsstücken 6, 7 vorliegt.
Durch diese Änderung des Vektors der Magnetisierung erfährt auch das die Kupplungsstücke 6, 7 umgebende Magnetfeld in jedem Punkt eine Änderung des Magnetfeld- Vektors. Diese Änderungen des Magnetfelds zerstören jedoch nicht die Rotationssymmetrie des Magnetfeldes.
Dicht an der zylindermantelförmigen Oberfläche der beiden Kupplungsstücke 6, 7 ist jeweils ein erster Magnetfeldsensor 11 und ein zweiter Magnetfeld-Sensor 12 ortsfest angeordnet (und mit einer nicht gezeigten Befestigungsvorrichtung an einem Fixpunkt der Extruderanordnung befestigt), um das Magnetfeld in der Nähe der Oberfläche des ersten bzw. des zweiten Kupplungsstücks 6, 7 zu erfassen. Der Abstand zwischen der
Oberfläche und dem Magnetfeldsensor beträgt etwa 0,1 bis 0,5 mm. Von den beiden Magnetfeld-Sensoren 11 , 12 führt eine elektrische Leitung 13 bzw. 14 weg, um das aufgrund eines Magnetfeldes oder einer Magnetfeld-Änderung erzeugte elektrische Signal zur weiteren Verarbeitung (Verstärken, Filtern) abzuführen.
Wird nun die Extruderanordnung in Betrieb gesetzt und ein Produkt in den Prozessraum (über nicht gezeigte Eingangs- und Ausgangsöffnungen des Extrudergehäuses) ins Innere des Extrudergehäuses 10 gebracht, so wird über die Kupplungsstücke 6, 7 jeweils ein Drehmoment von den Getriebe-Abtriebswellen 4, 5 auf die Extruderwellen 8, 9 übertragen. Die durch das Drehmoment verursachte Magnetfeld-Änderung wird von den Magnetfeld-Sensoren 11 , 12 jeweils erfasst. Da entlang der gesamten Umfangsrichtung die axiale "Ruhe-Magnetisierung" gleich stark und die durch das Drehmoment hervorgerufene Materialspannung in den Kupplungsstücken 6, 7 ebenfalls entlang der Umfangsrichtung konstant ist, ist auch die vektorielle Magnetfeld-Änderung entlang einer kreisförmigen, zur Achse der Kupplungsstücke 6, 7 konzentrischen Umlaufbahn einheitlich.
Die beiden Magnetfeld-Sensoren 11 , 12 erfassen nun die momentane Magnetfeld- Änderung, die eine Funktion des an den Kupplungsstücken 6, 7 momentan anliegenden Drehmoments ist. Sowohl statische Drehmomente bei blockierten Extruderwellen 8, 9 als auch dynamische Drehmomente bei sich drehenden und (physikalisch) arbeitenden Extruderwellen können so erfasst werden.
Durch das magneto-elastische Kupplungsstück 6 oder 7 und den Magnetfeldsensor 11 bzw. 12 wird somit für jede der Extruderwellen 8 bzw. 9 eine individuelle Drehmoment- Erfassungseinheit gebildet, die eine Drehmoment-Erfassung für jede der Extruderwellen 8, 9 in Echtzeit ermöglicht.
Der in Fig. 2 gezeigte vergrösserte Ausschnitt zeigt eine der beiden Drehmoment- Erfassungseinheiten 6, 11 von Fig. 1 , bei der zusätzlich zwei Abstandshalter 11a, 11b am Gehäuse des Magnetfeld-Sensors 11 angebracht sind. Der Sensor 11 wird durch eine (nicht gezeigte) Befestigungsvorrichtung gehalten und mit einer geringen Anpresskraft gegen die Oberfläche 6a des Kupplungsstücks 6 gedrückt. Dadurch wird ein konstanter Abstand zwischen dem Sensor 1 und der Oberfläche 6a gewährleistet. Diese,
auch für Extruder, insbesondere Mehrwellenextruder wie Ringextruder, geeignete kompakte Drehmoment-Erfassungseinheit mit "schwimmendem" Magnetfeld-Sensor 11 verhindert Messwert-Verfälschungen am Sensor 11, die durch ungewollte Veränderungen des Abstands zwischen dem Sensor 11 und der Oberfläche 6a des magneto- elastischen Kupplungsstücks 6 entstehen würden (unrunder Lauf der Kupplungsstücke).
Alternativ oder ergänzend können periodische Störungen der Sensor-Ausgangssignale auch durch elektronische Filter, Glättung oder dgl. beseitigt werden, bevor sie für die Anzeige oder Aufzeichnung des zeitlichen Drehmoment-Verkaufs der individuellen Extruderwellen verwendet werden.
Periodische Störungen durch zyklisch wiederkehrende Abstandsschwankungen zwischen dem Sensor 11 und der Oberfläche 6a des Kupplungsstücks 6 können aber auch zur Drehzahlmessung der jeweiligen Extruderwelle herangezogen werden.
Anstelle der in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigten magnetisierten gesonderten Kupplungsstücke 6, 7, die über kraftschlüssige drehfeste Verbindungen ein Drehmoment erfahren, können aber auch gewisse Teilbereiche der Getriebe-Abtriebswellen 4, 5 und/oder der Extruderwellen 8, 9 magnetisiert werden. Anstelle der Drehmoment- Erfassungseinheiten 6, 11 oder 7, 12 der Fig. 1 erhält man dann Drehmoment- Erfassungseinheiten, die aus dem magnetisierten Teilbereich, über den Drehmoment übertragen wird, und einem ihm zugeordneten Magnetfeld-Sensor bestehen.
Bezugszeichenliste
Motor Getriebe-Antriebswelle (Eingangswelle) Getriebe erste Getriebe-Abtriebswelle (Ausgangswelle) zweite Getriebe-Abtriebswelle (Ausgangswelle) erstes Kupplungsstück (magneto-elastisches Element) zweites Kupplungsstück (magneto-elastisches Element) erste Extruderwelle zweite Extruderwelle 0 Extrudergehäuse 1 erster Magnetfeld-Sensor 2 zweiter Magnetfeld-Sensor 3 erste Signalleitung 4 zweite Signalleitung a Oberfläche des Kupplungsstücks 1 a erster Abstandshalter 1 b zweiter Abstandshalter