Überlastsicherung für eine Dosiermechanik eines Produktabgabegeräts
Die Erfindung betrifft eine Überlastsicherung für eine Dosiermechanik eines Produktabgabegeräts, mit dem eine abzugebende Dosis eines fluiden Produkts ausgewählt und die ausgewählte Produktdosis abgegeben werden kann. Das Gerät kann insbesondere ein Nerabreichungsgerät, vorzugsweise ein Injektionsgerät, für die Produktverabreichung an Menschen oder Tiere sein.
Bei Produktabgabegeräten, die eine Dosisauswahl gestatten, treten Probleme häufig durch unachtsame Bedienung bei der Dosisauswahl auf. So kann ein Dosierknopf solcher Geräte, mit dem die abzugebende Produktdosis ausgewählt wird, über eine Νulldosis-Position hinausgedreht werden. Dies kann zu einer Zerstörung der Dosiermechanik führen. Falls nicht zur Zerstörung, so kann solch ein Nerdrehen zumindest zu einer Fehldosierung führen, wenn der Benutzer aus der überdrehten Position die Produktdosis auswählt und irrtümlich annimmt, er starte aus der Νulldosis-Position. Die gleiche Problematik tritt bei der Einstellung der Maximaldosis auf, wenn der Benutzer den Dosierknopf aus Unachtsamkeit über seine der Maximaldosis entsprechende Dosierposition hinaus bewegt.
Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, bei einem Produktabgabegerät mit einem der Dosisauswahl dienende Dosierknopf zu verhindern, dass der Dosierknopf über eine Minimaldosis-Position und/oder eine Maximaldosis-Position hinaus verstellt werden kann.
Die Erfindung hat ein Produktabgabegerät für eine dosierte Abgabe eines fluiden Produkts zum Gegenstand. Das Produktabgabegerät umfasst ein Gehäuse, eine Fördereinrichtung und eine Dosiermechanik. Das Gehäuse enthält ein Reservoir für das Produkt. Das
Reservoir ist vorzugsweise ein Behältnis, beispielsweise eine Ampulle, das von dem Gehäuse aufgenommen ist. Grundsätzlich kann das Gehäuse ein Produktreservoir jedoch auch unmittelbar selbst bilden. Die Fördereinrichtung wirkt auf das in dem Reservoir enthaltene Produkt. Im Falle einer Betätigung der Fördereinrichtung fördert diese eine ausgewählte Produktdosis durch einen Auslass aus dem Reservoir, d.h. mittels der Fördereinrichtung wird die Produktdosis aus dem Reservoir ausgeschüttet.
Die Dosiermechanik umfasst einen Dosierknopf und ein Übertragungselement. Der Dosierknopf ist für einen Benutzer des Produktabgabegeräts von außen zugänglich. Er ist das Bedienelement der Dosiermechanik. Der Benutzer kann durch eine Dosierbewegung, die der Dosierknopf relativ zu dem Gehäuse ausführen kann, die gewünschte Produktdosis auswählen. Das Übertragungselement ist mit dem Dosierknopf in einem Rasteingriff. Der Dosierknopf nimmt bei seiner Dosierbewegung aufgrund des Rasteingriffs das Übertragungselement mit, d.h. der Dosierknopf und das Übertragungselement führen die Dosierbewegung gemeinsam aus. Das Übertragungselement ist mit der Fördereinrichtung so verbunden, dass die Dosierposition, die das Übertragungselement relativ zu der Fördereinrichtung einnimmt, die im Falle der Betätigung der Fördereinrichtung ausschüttbare Produktdosis bestimmt. Um durch die Dosierposition des Übertragungselements die Produktdosis zu bestimmen, kann das Übertragungselement mit der Fördereinrichtung unmittelbar in einem Eingriff sein. In bevorzugten Ausführungen ist das Übertragungselement jedoch unmittelbar mit einem weiteren Übertragungselement in einem Eingriff, und erst dieses weitere Übertragungselement ist in einem unmittelbaren Eingriff mit der Fördereinrichtung. Grundsätzlich kann die Dosiermechanik auch noch weitere Übertragungselemente aufweisen, über die erst die Nerbindung mit der Fördereinrichtung hergestellt wird.
Nach der Erfindung bilden der Dosierknopf und das Übertragungselement in dem Rasteingriff eine Rutschkupplung, die den Dosierknopf und das Übertragungselement bis zum Erreichen einer vorbestimmten Grenzkraft ausreichend fest miteinander verbindet, so dass eine gemeinsame Dosierbewegung des Dosierknopfs des Übertragungselements zwischen der Minimaldosis-Position und der Maximaldosis-Position gewährleistet ist. Die Dosierbewegung des Übertragungselements wird in der Minimaldosis-Position und/oder
der Maximaldosis-Position vorzugsweise formschlüssig durch einen oder je einen Anschlag begrenzt. Den jeweiligen Anschlag bildet zum einen das Gehäuse. Den jeweiligen Gegenanschlag kann unmittelbar das Übertragungselement oder das genannte weitere Übertragungselement bilden, falls ein solches weiteres Übertragungselement vorgesehen ist. Sollten noch weitere Übertragungselemente vorgesehen sein, so kann auch eines dieser Übertragungselemente den Gegenanschlag bilden. Durch die Rutschkupplung, wird eine Überlastsicherung so nah als möglich bei demjenigen Teil der Dosiermechanik gebildet, auf das der Benutzer Zugriff hat. Die Dosiermechanik wird deshalb besonders sicher vor einer unbedachten Bedienung oder gar einer mutwilligen Fehlbedingung abgeschirmt.
Die Rutschkupplung besteht in bevorzugter Ausführung aus wenigstens einem Rastnocken und wenigstens einer Rastaufnahme, die ineinander greifen und dadurch den Rasteingriff bilden. Die gemeinsame Dosierbewegung des Dosierknopfs und des Übertragungselements ist in eine erste Richtung der Dosierbewegung bis in die Minimaldosis-Position des Übertragungselements und in die entgegengesetzte Richtung bis in die Maximaldosis- Position des Übertragungselements möglich. Hat das Übertragungselement die Minimaldosis-Position oder die Maximal-Position erreicht, so spürt dies der Benutzer. Versucht er, den Dosierknopf über die erreichte Anschlagposition des Übertragungselements hinaus weiter zu bewegen, so kuppelt die Rutschkupplung aus, wenn die Grenzkraft erreicht ist. Der Rastnocken wird aus der Rastaufnahme herausbewegt und der Dosierknopf bewegt sich ohne das Übertragungselement weiter. Die Rutschkupplung ist wie vorstehend beschrieben vorzugsweise in beide Richtungen der Dosierbewegung wirksam, indem sie den Dosierknopf sowohl bei Erreichen der Minimaldosis-Position als auch bei Erreichen der Maximaldosis-Position von dem Übertragungselement entkuppelt. Grundsätzlich ist es jedoch bereits vorteilhaft, wenn die Rutschkupplung nur in eine Richtung der Dosierbewegung auskuppelt.
Vorteilhaft ist, dass der Rastnocken erhaben an dem einen aus Dosierknopf und Übertragungselement und die Rastaufiiahme entsprechend an dem anderen aus Dosierknopf und Übertragungselement zurücktretend geformt sind. Hierdurch entsteht eine im Rasteingriff vor Erreichen der Grenzkraft besonders steife Nerbindung zwischen dem
Dosierknopf und dem nächstfolgenden Glied in der Kette bis zur Fördereinrichtung, nämlich dem Übertragungselement. Durch solch eine Ausbildung können Elastizitäten im Rasteingriff vermieden oder zumindest so gering als möglich gehalten werden. Die Rutschkupplung baut ferner sehr platzsparend und ist mechanisch stabil. Obgleich ein einziger Rastnocken und eine einzige Rastaufiiahme bereits die Rutschkupplung bilden können, wird es jedoch bevorzugt, wenn an dem Dosierknopf und dem Übertragungselement eine Mehrzahl von Rastnocken und Rastaufnahmen geformt sind, die im eingekuppelten Zustand der Rutschkupplung in Bezug auf die Richtung der Dosierbewegung einander hintergreifen.
Die Dosierbewegung ist vorzugsweise eine Rotationsbewegung oder umfasst eine Rotationsbewegung um eine dem Dosierknopf und dem Übertragungselement gemeinsame Rotationsachse. Falls die Dosierbewegung nicht nur eine Rotationsbewegung ist, so kann sie insbesondere eine aus Rotation und Translation überlagerte Bewegung sein, wobei die Translation vorzugsweise entlang der Rotationsachse erfolgt. Falls die Fördereinrichtung einen in eine Norschubrichtung in dem Reservoir bewegbaren Kolben und eine in die Vorschubrichtung auf den Kolben wirkende Kolbenstange umfasst oder aus diesen beiden Teilen bereits gebildet wird, so fällt die Rotationsachse vorzugsweise mit einer Längsachse der Kolbenstange zusammen und weist in die Vorschubrichtung.
In einer ersten Ausführung sind der wenigstens eine Rastnocken und die wenigstens eine Rastaufiiahme so ausgerichtet, dass der Rastnocken in eine Achsrichtung der Rotationsachse in den Rasteingriff mit der Rastaufiiahme schnappt und aus dem Rasteingriff gedrückt wird. Bevorzugt ragt der Rastnocken daher von einer Stirnfläche des Dosierknopfs oder des Übertragungselements in die betreffende Achsrichtung der Rotationsachse vor und die Rastaufiiahme tritt in diese Achsrichtung zurück.
In einer zweiten Ausführung sind der wenigstens eine Rastnocken und die wenigstens eine Rastaufiiahme so zueinander ausgerichtet, dass der Rastnocken radial zu der Rotationsachse in den Rasteingriff mit der Rastaufiiahme . schnappt und aus dem Rasteingriff gedrückt wird. Die erste Ausführung, d.h. der axiale Eingriff wird gegenüber dem radialen Eingriff bevorzugt.
Bevorzugte Merkmale werden auch durch die Unteransprüche beschrieben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. An den Ausfuhrungsbeispielen offenbar werdende Merkmale bilden je einzeln und in jeder Merkmalskombination die Gegenstände der Ansprüche weiter. Es zeigen:
Figur 1 einen Längsschnitt eines Injektionsgeräts, das einen Dosierknopf und ein
Übertragungselement aufweist, die eine Rutschkupplung nach einer ersten
Ausführung bilden, Figur 2 den Dosierknopf und das Übertragungselement des Injektionsgeräts der
Figur 1 und Figur 3 einen Dosierknopf und ein Übertragungselement, die eine Rutschkupplung in einer zweiten Ausführung bilden.
Das in Figur 1 gezeigte Injektionsgerät weist ein Gehäuse auf, das von einem vorderen Gehäuseabschnitt la und einem hinteren Gehäuseabschnitt lb gebildet wird. In dem vorderen Gehäuseabschnitt la ist ein Reservoir R aufgenommen, das mit einem fluiden, injizierbaren Produkt gefüllt ist. Das Produkt kann beispielsweise Insulin sein oder ein Wachstumshormon oder eine andere, medizinisch oder kosmetisch wirksame Flüssigkeit. Das Reservoir R weist an einem vorderen Ende einen Auslass A auf, an den eine Injektionsnadel angeschlossen werden kann. In dem Reservoir R ist ein Kolben K aufgenommen. Der Kolben K ist in eine Vorschubrichtung V auf den Auslass A zu verschiebbar, um Produkt aus dem Reservoir R auszuschütten. Die in die Vorschubrichtung V gerichtete Ausschüttbewegung des Kolbens K wird mittels einer Kolbenstange 2 bewirkt. Die Kolbenstange 2 wird von dem Gehäuse la, lb in und gegen die Vorschubrichtung bewegbar geradgeführt und an Drehbewegungen um ihre Längsachse L gehindert. Der Kolben K und die Kolbenstange 2 bilden eine Fördereinrichtung für die Ausschüttung einer ausgewählten Produktdosis.
Die Auswahl der Produktdosis wird mittels einer Dosiermechanik vorgenommen, die mit der Kolbenstange 2 gekoppelt ist. Die Dosiermechanik umfasst einen Dosierknopf 3, ein
erstes Übertragungselement 5 und ein zweites Übertragungselement 8. Der Dosierknopf 3 und die beiden Übertragungselemente 5 und 8 sind Hülsenkörper, die konzentrisch zu der Längsachse L der Kolbenstange 2 angeordnet sind und einander abschnittsweise umgeben. Das zweite Übertragungselement 8 umgibt die Kolbenstange 2 und ist mit der Kolbenstange 2 in einem Dosiereingriff. Der Dosiereingriff ist ein Gewindeeingriff zwischen einem Außengewinde der Kolbenstange 2 und einem Innengewinde des zweiten Übertragungselements 8. Das erste Übertragungselement 5 ist mit dem zweiten Übertragungselement 8 in einem Eingriff, der verhindert, dass das erste Übertragungselement 5 relativ zu dem zweiten Übertragungselement 8 um die Längsachse L verdreht werden kann. Allerdings ist eine Translationsbewegung des ersten Übertragungselements 5 relativ zu dem zweiten Übertragungselement 8 entlang der Längsachse L möglich. Die Translationsbewegung wird durch je einen Anschlag in die Vorschubrichtung V und gegen die Vorschubrichtung V begrenzt. Der von dem zweiten Übertragungselement 8 gebildete Translationsanschlag, der die Relativbewegung des ersten Übertragungselements 5 in die Vorschubrichtung V begrenzt, ist mit 9 bezeichnet. Der Translationsanschlag, der die relative Translationsbewegung gegen die Vorschubrichtung V begrenzt, wird von einem Verbindungsstück 7 gebildet und ist mit 7a bezeichnet.
Die beiden Übertragungselemente 5 und 8 sind federnd mittels eines Federelements 10 aneinander abgestützt. Das Federelement 10 wirkt als Druckfeder. Ein hinteres Ende des Federelements 10 ist an dem ersten Übertragungselement 5 und ein vorderes Ende des Federelements 10 ist an dem zweiten Übertragungselement 8 abgestützt. Das Federelement 10 drückt mit einer Elastizitätskraft daher das erste Übertragungselement 5 relativ zu dem zweiten Übertragungselement 8 gegen die Vorschubrichtung V.
Der Dosierknopf 3 bildet den für einen Benutzer zugänglichen Teil der Dosiermechanik. Er ragt aus dem hinteren Gehäuseabschnitt lb an einem hinteren Ende heraus. Der Dosierknopf 3 ist wie gesagt ein Hülsenkörper und wird an seinem hinteren, offenen Ende von einer Kappe 3 a verschlossen. Der Dosierknopf 3 und das erste Übertragungselement 5 bilden eine Rutschkupplung, die bei einer Rotationsbewegung des Dosierknopfs 3 eine Drehmitnahme des ersten Übertragungselements 5 und über den verdrehgesicherten
Eingriff der Ubertragungselemente 5 und 8 auch eine Drehmitnahme des zweiten Übertragungselements 8 bewirkt. Eine Rotationsbewegung des Dosierknopfs 3 um die Längsachse L als Rotationsachse bewirkt daher eine ebensolche Rotationsbewegung der beiden Übertragungselemente 5 und 8. Da das zweite Übertragungselement 8 und die Kolbenstange 2 in einem Gewindeeingriff sind und die Kolbenstange 2 aufgrund der Geradführung relativ zu den beiden Gehäuseabschnitten la und lb um ihre Längsachse L nicht verdrehbar ist, führt die Kolbenstange 2 bei der Rotationsbewegung der Übertragungselemente 5 und 8 eine Translationsbewegung entlang der Längsachse L aus. Durch die Rotationsbewegung der Dosiermechanik und die in Reaktion hierauf erfolgende Translationsbewegung der Kolbenstange 2 wird ein axialer, lichter Abschnitt zwischen einer Vorderseite der Kolbenstange 2 und einer Rückseite des Kolbens K eingestellt.
Die Translationsbewegung des zweiten Übertragungselements 8 wird sowohl in Vorschubrichtung V als auch gegen die Vorschubrichtung V formschlüssig durch gehäuseseitige Anschläge begrenzt, so dass die Länge eines in die Vorschubrichtung V gerichteten Ausschütthubs der Kolbenstange 2 stets gleich lang ist. Daher ist der lichte Abstand zwischen der Kolbenstange 2 und der Rückseite des Kolbens K ein Maß für die bei Ausführung des vollen Hubs ausgeschüttete Produktdosis.
Der Dosierknopf 3 und das erste Übertragungselement 5 bilden eine Rutschkupplung, die den Dosierknopf 3 und das erste Übertragungselement 5 bis zum Erreichen eines Grenzdrehmoments verdrehgesichert miteinander kuppelt und bei Überschreiten des Grenzdrehmoments entkuppelt.
Die Rutschkupplung ist in der Detaildarstellung der Figur 2 erkennbar. Die Klauen der Kupplung sind Rastnocken 4a und Rastaufhahmen 6a. In dem in Figur 2 dargestellten, einkuppelten Zustand greift je einer der Rastnocken 4a in eine der Rastaufhahmen 6a ein. Die Rastnocken 4a sind an einer in die Vorschubrichtung V weisenden Stirnfläche des Dosierknopfs 3 geformt. Die Stirnfläche wird von einer an der Mantelinnenfläche des Dosierknopfs 3 nach radial innen vorragenden, um die Längsachse L laufenden Schulter 4 gebildet. Die Rastnocken 4a sind als erhabene Kuppen geformt, die von der Stirnfläche der Schulter 4 in die Vorschubrichtung V vorragen. Die Rastaufhahmen 6a treten entsprechend
an einer gegen die Vorschubrichtung V weisenden Gegenstirnfläche des ersten Übertragungselements 5 zurück. Die Gegenstirnfläche läuft ebenfalls um die Längsachse L um und wird von einer radial einwärts kragenden Schulter 6 des ersten Übertragungselements 5 gebildet. Die Rastnocken 4a und die Rastauf ahmen 6a sind je an ihrer Stirnfläche gleichmäßig um die Längsachse L verteilt. Im Ausführungsbeispiel sind die Klauen der Rutschkupplung des Dosierknopfs 3 und des ersten Übertragungselements 5 gleich geformt, da die Rastaufhahmen 6a je von zwei Kuppen begrenzt werden, die, wie die Rastnocken 4a geformt sind, aber gegen die Vorschubrichtung V von der Schulter 6 abragen.
Das Grenzdrehmoment, bei dessen Überschreiten die Rutschkupplung auskuppelt, wird von der Elastizitätskraft des Federelements 10 und der Form der Rastnocken 4a und Rastaufhahmen 6a bestimmt. Das Federelement 10 ist vorzugsweise vorgespannt zwischen den beiden Übertragungselementen 5 und 8 eingebaut. Es drückt mit seiner Vorspannkraft die Schulter 6 des ersten Übertragungselements 5 gegen die Schulter 4 des Dosierknopfs 3 und dadurch die Rastnocken 4a in die Rastaufhahmen 6a. Die Elastizitätskraft wird von dem Verbindungsstück 7 aufgenommen. Das Verbindungsstück 7 bildet die hintere Anschlagschulter 7a und eine vordere Anschlagschulter 7b. Das Federelement 10 drückt den Dosierknopf 3 über die beiden Schultern 6 und 4 gegen die hintere Anschlagschulter 7a und drückt das zweite Übertragungselement 8 gegen die vordere Anschlagschulter 7b.
Die Rastnocken 4a verbreitern sich in beide Drehrichtungen des Dosierknopfs 3 zu der Stirnfläche hin, von der sie vorragen. Sie können in Bezug auf die betreffende Stirnfläche konkav gerundet gewölbt oder auch einfach V-förmig geformt sein. Die Rastaufhahmen 6a sind der Form der Rastnocken 4a angepasst, so dass sie die Rastnocken 4a satt aufnehmen. Der Dosierknopf 3 und das Übertragungselement 5 werden bis zum Erreichen des Grenzdrehmoments deshalb von der Rutschkupplung verdrehsteif miteinander verbunden.
Wegen der beschriebenen Form der Rastnocken 4a und Rastaufhahmen 6a entkuppelt die Rutschkupplung in beide Drehrichtungen, wenn das Grenzdrehmoment überschritten wird. Das Grenzdrehmoment ist in beiden Drehrichtungen vorzugsweise dem Betrage nach gleich. Grundsätzlich würde es jedoch bereits vorteilhaft sein, wenn die Rutschkupplung
nur in die eine Drehrichtung entkuppeln würde, beispielsweise nur dann, wenn beide Übertragungselemente 5 und 8 ihre Minimaldosis-Position erreicht haben und der Benutzer versucht, den Dosierknopf 3 dennoch weiter zu drehen. Ein Entkuppeln nur bei Überschreiten des Grenzdrehmoments in die andere Drehrichtung ist ebenfalls vorteilhaft. Werden die Übertragungselemente 5 und 8 bei der Dosisauswahl in ihre Maximaldosis- Position bewegt, die ebenfalls durch einen gehäuseseitigen Verdrehanschlag für eines der Übertragungselemente 5 und 8 bestimmt ist, besteht grundsätzlich die gleiche Situation wie in der Minimaldosis-Position. Würden die Übertragungselemente 5 und 8 über die Maximaldosis-Position hinaus weitergedreht werden, so könnte die Kolbenstange 2 gegen den Kolben K stoßen und den Kolben K bereits bei dem Vorgang der Dosisauswahl verschieben. Falls nach einer Entleerung des Reservoirs R eine Verschiebung des Kolbens K nicht mehr möglich ist, könnten ferner auch die im Dosiereingriff befindlichen Gewinde der Kolbenstange 2 und des zweiten Übertragungselements 8 beschädigt werden, so dass die Wiederverwendung mit einem neu gefüllten Reservoir gefährdet wäre. Obgleich eine Drehmomentbegrenzung nur in die eine der beiden Drehrichtungen der Dosiermechanik bereits Vorteile bringt, ist die Rutschkupplung, wie bereits erwähnt, vorzugsweise in beide Drehrichtungen wirksam.
Die Rutschkupplung entkuppelt ferner vorteilhafterweise den Dosierknopf 3 auch von einer Dosisanzeige 12, über die das Injektionsgerät verfügt. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine elektro-mechanische Dosßanzeige 12. Die Dosisanzeige 12 ist mit der Dosiermechanik über ein Abtastglied mechanisch gekoppelt und bringt die abgetastete Position der Dosiermechanik, im Ausführungsbeispiel die Position des ersten Übertragungselements 5, elektronisch zur Anzeige. Die Rutschkupplung entkuppelt somit auch die Dosisanzeige 12 von dem Dosierknopf 3, wenn das Grenzdrehmoment überschritten wird. Die Dosisanzeige 12 zeigt die der Drehposition der Übertragungselemente 5 und 8 entsprechende Dosis auch dann korrekt an, wenn der Dosierknopf 3 über die Minimaldosis-Position oder die Maximaldosis-Position der Übertragungselemente 5 und 8 hinaus weitergedreht wird.
Der Dosierknopf 3 ist gemeinsam mit dem ersten Übertragungselement 5 gegen die Elastizitätskraft des Federelements 10 relativ zu dem zweiten Übertragungselement 8 in
die Vorschubrichtung V bewegbar. Diese Relativbewegung wird von einem Anschlag 3b des Dosierknopfs 3 auf eine Weglänge a begrenzt. Diese Bewegbarkeit in Verbindung mit der rückstellenden Elastizitätskraft des Federelements 10 erlaubt ein Einfedern der Dosiermechanik, wenn das Injektionsgerät zum Zwecke der Produktausschüttung betätigt wird. Das Federelement 10 erfüllt daher zwei Funktionen: In der einen Funktion ermöglicht es, dass der Dosierknopf 3 und das erste Übertragungselement 5 relativ zu dem zweiten Übertragungselement 8 einfedern, und in der anderen Funktion bestimmt es die Kupplungskraft der Rutschkupplung und damit das Grenzdrehmoment, bei dem der Dosierknopf 3 von dem ersten Übertragungselement 5 entkuppelt wird.
Figur 1 zeigt das Injektionsgerät in einem Zustand, in dem die Dosiermechanik und die Kolbenstange 2 eine vordere Endposition einnehmen. Die vordere Endposition wird nach jeder Injektion eingenommen. Die Kolbenstange 2 und die Dosiermechanik sind in der vorderen Endposition durch ein in die Dosiermechanik eingreifendes Blockierglied blockiert. Um die Blockierung zu lösen, muss die Dosisanzeige 12 auf „0" zurückgestellt werden. Wenn der Blockiereingriff gelöst ist, drückt eine Rückstellfeder 11, die in der vorderen Endposition zwischen dem hinteren Gehäuseabschnitt lb und dem zweiten Übertragungselement 8 gespannt ist, die Dosiermechanik und über den Gewindeeingriff auch die Kolbenstange 2 in eine hintere Endposition zurück. In der hinteren Endposition kann die Produktdosis für die nächste Injektion ausgewählt werden. Die hintere Endposition wird daher im Folgenden als Dosisauswahlposition bezeichnet.
Für die Auswahl der nächsten Produktdosis wird der Dosierknopf 3 in der Dosisauswahlposition um die Längsachse L verdreht. Solange die Übertragungselemente 5 und 8 bei dieser Drehbewegung zwischen der Minimaldosis-Position und der Maximaldosis-Position bewegt werden, verbindet die Rutschkupplung den Dosierknopf 3 drehsteif mit dem ersten Übertragungselement 5. Versucht der Benutzer jedoch aufgrund Unachtsamkeit oder mit Mutwillen bei Erreichen der Minimaldosis-Position oder der Maximaldosis-Position die Dosiermechanik weiter zu drehen, so kuppelt die Rutschkupplung aus, wenn das durch das Federelement 10 und die Form und Anzahl der ineinandergreifenden Kupplungsklauen 4a und 6a bestimmte Grenzdrehmoment überschritten wird. Der Dosierknopf 3 dreht „leer" weiter, während der Rest der
Dosiermechanik, insbesondere die beiden Übertragungselemente 5 und 8, die eingenommene Minimaldosis- oder Maximaldosis-Position beibehalten.
Nach der Dosisauswahl kann die eingestellte Produktdosis verabreicht werden. Für die Verabreichung wird der Dosierknopf 3 entlang der Längsachse L in die Vorschubrichtung V in den hinteren Gehäuseabschnitt lb hineingedrückt. Der Dosierknopf 3 drückt über seine Schulter 4 und die Gegenschulter 6 das erste Übertragungselement 5 ebenfalls in die Vorschubrichtung V. Die Federkraft des Federelements 10 reicht aus, um die Translationsbewegung auf das zweite Übertragungselement 8 zu übertragen. Wegen des Gewindeeingriffs wird auch die Kolbenstange 2 mitgenommen. Die Kolbenstange 2 schiebt den Kolben K in dem Reservoir R in die Vorschubrichtung V vor. Die Translationsbewegung in die Vorschubrichtung wird von einem Translationsanschlag des Gehäuses la und lb begrenzt, indem das zweite Übertragungselement 8 in Anschlag mit diesem Translationsanschlag gelangt, der die vordere Endposition bestimmt. Wenn die Dosiermechanik und die Kolbenstange 2 die vordere Endposition erreicht haben, ist die ausgewählte Produktdosis ausgeschüttet. Durch die elastische Nachgiebigkeit des Federelements 10 wird nun bei weiterem Druck durch den Benutzer ein Einfedern der Dosiermechanik um die Weglänge a (Figur 2) ermöglicht. Das Einfedern wird angenehmer als das Anschlagen an einem harten Translationsanschlag empfunden und erhöht die Gewissheit, dass der Ausschütthub vollständig ausgeführt wurde.
Wenn die vordere Endposition erreicht und die Dosiermechanik eingefedert ist, schnappt das Blockierglied wieder in den Eingriff mit der Dosiermechanik, so dass die Dosiermechanik und die Kolbenstange 2 wieder blockiert sind. Durch Lösen des Blockiereingriffs einschließlich Nullung der Dosisanzeige 12 kann die beschriebene Sequenz von Neuem gestartet werden.
Figur 3 zeigt eine Dosiermechanik in einem zweiten Ausführungsbeispiel. Die Dosiermechanik des zweiten Ausführungsbeispiels kann die Dosiermechanik des ersten Ausfuhrungsbeispiels in dem Injektionsgerät der Figur 1 ersetzen. Die Dosiermechanik des zweiten Ausführungsbeispiels besteht im Wesentlichen ebenfalls aus einem Dosierknopf 30, einem ersten Übertragungselement 50 und einem zweiten Übertragungselement 80. Die
Dosiermechanik des zweiten Ausführungsbeispiels unterscheidet sich in ihrer Rutschkupplung von dem ersten Ausführungsbeispiel. Die Form und Kopplung der Teile der Dosiermechanik im übrigen sind im Wesentlichen die gleichen wie bei der Dosiermechanik des ersten Ausführungsbeispiels.
Die Rutschkupplung ist ebenfalls zwischen dem Dosierknopf 30 und dem ersten Übertragungselement 50 gebildet. Allerdings ragen die Klauen der Rutschkupplung bezüglich der Längsachse L nicht axial, sondern radial ineinander. Die Klauen sind Rastnocken 32 und Rastaufhahmen 52, die an einander zugewandten zylindrischen Mantelflächen des Dosierknopfs 30 und des ersten Übertragungselements 50 vorragen. Auch die Rastnocken 32 sind als erhaben von der betreffenden Mantelfläche des Dosierknopfs 30 abragende Kuppen gebildet, und die Rastaufhahmen 52 treten an der Gegenmantelfläche des ersten Übertragungselements 50 entsprechend zurück. Zur Vermeidung von Wiederholungen sei wegen der Form der Kupplungsklauen 32 und 52 und den Eingriff auf die Ausführungen zu dem ersten Ausführungsbeispiel verwiesen. Die Kupplungskraft, d.h. das Grenzdrehmoment, wird jedoch nicht durch ein separates Federelement erzeugt, sondern durch Biegeelastizität. Die Mantelflächen, an denen die Rastnocken 32 geformt sind, sind die Mantelinnenflächen von Fortsätzen, die sich an dem Dosierknopf 30 zungenartig in die Vorschubrichtung V erstrecken und elastisch nach radial auswärts von der Mantelfläche des ersten Übertragungselements 50 abgebogen werden können. Die Rastnocken 32 und Rastaufhahmen 52 weisen eine axiale Länge auf, die ausreicht, um in dem Rasteingriff eine axiale Relativbewegung zwischen dem Dosierknopf 30 und dem ersten Übertragungselement 50 zum Zwecke des Einfederns zuzulassen. Die Rastnocken 32 und/oder die Rastaufhahmen 52 werden daher durch axial gerad erstreckte Kuppen bzw. Rippen gebildet.