Vorrichtung zum Formgeben oder Prüfen von Körpern
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Formgeben oder Prüfen von Körpern. Dabei ist unter Formgeben das Formen von Körpern bzw. Gegenständen zu verstehen, bei dem der Körper beispielsweise spanend oder spanlos geformt wird. Unter Prüfen von Körpern im Rahmen der Erfindung ist zu verstehen das Messen von Eigenschaften, z.B. mechanische Eigenschaften, wie es bei der Werkstoffprüfung der Fall ist, oder auch das Beobachten von Körpern.
Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen, bei denen entweder beim Formgeben oder bei der Prüfung Schwingungen entstehen, die sich dann auf die gesamte Vorrichtung ausbreiten können oder auch den eigentlichen Formgebungsvorgang beeinflussen. Die Erfindung betrifft Vorrichtungen, bei denen diese Art von Schwingungen gedämpft werden. Sie betrifft auch das Dämpfen von Schwingungen, die von außerhalb der eigentlichen Vorrichtung auf die Vorrichtung einwirken oder durch Aggregate, welche mit der Vorrichtung verbunden sind, auf die Vorrichtung übertragen werden. Unter Schwingungen im Sinne der Erfindung sind nicht nur mechanische Schwingungen zu verstehen, sondern auch Schallschwingungen.
Die Vorrichtungen, aufweiche sich die Erfindung bezieht, setzen sich aus mehreren Teilen zusammen. Einmal aus dem eigentlichen Formgebungswerkzeug sowie anderen Teilen der Vorrichtung, auch Baugruppen genannt. Das gleiche gilt auch für Vorrichtungen, die zum Prüfen bzw. Untersuchen eingesetzt werden. Als Beispiel für eine Vorrichtung zum Formgeben seien an erster Stelle Werkzeugmaschinen genannt.
Werkzeugmaschinen umfassen beispielsweise eine ganze Reihe von Teilen, auch Baugruppen genannt, wozu insbesondere zu zählen sind das Grundgestell
(Maschinenbett), Spindelstock, Reitstock, Lünetten, Rollenböcke, Supporte, auf dem beispielsweise ein Fräsaufsatz aufgebracht sein kann, u.a.m.
Nähere Angaben über derartige Baugruppen und verschiedene Werkzeugmaschinen sind z.B. im Taschenbuch für Maschinenbau „Dubbel", Springer- Verlag, Berlin Heidelberg 1997 unter den Seiten T 1 bis T 109 zu entnehmen. Auf die Offenbarung in diesem Taschenbuch wird sich hier ausdrücklich bezogen.
Diese Baugruppen werden vielfach als Gußkonstruktion gefertigt. Baugruppen aus Metallguß unterliegen aber einer nicht unerheblichen Bruchgefahr, dies trifft insbesondere bei größeren Drehmaschinen zu. Darüber hinaus wird es um so schwieriger, eine Gußkonstruktion herzustellen, je größer die Maschinen ausgeführt werden sollten. Dies ist insbesondere bei Konstruktionen über 3 m Größe der Fall.
Durch gesteigerte Leistungen wie höhere Drehzahlen und höhere Vorschübe werden die einzelnen Komponenten höheren Belastungen ausgesetzt.
Einwirkende Störungen wie Vibration, Stöße, Schallschwingungen können zu grundlegenden Genauigkeitsproblemen führen.
Es ist bekannt, die Wirkung dieser Einflüsse durch Vergrößern der Masse von Maschinenbett und den dazugehörenden Komponenten und somit das Schwingen zu verringern.
So wird in der DE 3 206 735 A 1 eine Werkzeugmaschine, insbesondere eine Schleifmaschine beschrieben, bei der wenigstens das Maschinenbett in Schweißbauweise als Hohlköφer ausgebildet ist und bei der wenigstens Teile des
Hohlraums durch ein körniges und dauernd im Zustand einer losen Schüttung bleibendes Schüttgut gefüllt sind.
Als Schüttgut wird bevorzugt Quarzsand mit einer Korngröße von 0,5 bis 3 mm Durchmesser verwendet, jedoch läßt das Dämpfungsverhalten der Bauteile gemäß dieser Offenlegungsschrift zu wünschen übrig; auch treten Probleme beim Füllen der Hohlräume auf.
Diese Probleme treten auch mit Werkzeugmaschinen mit einem Maschinenbett auf, wie es in der WO 96/35548 beschrieben wird.
Auch in der CH 638 880 A5 werden Werkzeugmaschinen beschrieben, bei denen Maschinenteile wie Rahmen, Gehäuse oder Grundplatten zwischen Wandungen befindliche Hohlräume aufweisen, die mit einem Gemenge aus Kies, Sand und einem als Bindemittel wirkenden Kunstharz sowie sonstigen Zuschlägen aufgefüllt sind. Die Füllung liegt als fester Block vor. Auch hier läßt das Dämpfungsverhalten zu wünschen übrig; ferner besteht die Gefahr, daß beim Aushärten des Harzes geometrische Veränderungen der Füllung auftreten.
Ähnliche Probleme stellen sich bei Vorrichtungen zum Prüfen von Körpern wie Werkstücken, wobei es besonders darauf ankommt, daß während der Prüfung der zu untersuchende Köφer nicht durch Schwingungen beeinflußt wird, so daß dadurch das Meßergebnis ungenau oder verfälscht wird. Ähnliche Probleme entstehen auch zum Beispiel bei Untersuchungen von Proben mittels eines Mikroskops, wo es auf eine genaue Erfassung des zu beobachtenden Gegenstands ankommt und wo Schwingungen zu einem Verfälschen des erhaltenen Bildes führen können. So können bei diffizilen Untersuchungen Schwingungen äußerst gravierend stören, die von außen auf die Untersuchungsvorrichtung einwirken, z.B. Gebäudeschwingungen oder Schwingungen, die beispielsweise der Tisch vollbringt, auf dem das Mikroskop aufgestellt ist. Häufig stören bei derartigen
Vorrichtungen auch Aggregate, welche mit der Vorrichtung verbunden sind, z.B. Kühlaggregate, die mit ihren Schwingungen nachteilig auf den Formgebungsoder Untersuchungsvorgang einwirken.
Obwohl bereits eine ganze Reihe von Vorrichtungen zum Formgeben oder Prüfen von Köφern wie z.B. Werkzeugmaschinen bekannt sind, die mit einem Füllgut ganz oder teilweise ausgefüllt sind, besteht noch ein Bedürfnis nach verbesserten Vorrichtungen zur Formgebung oder Prüfung von Köφern.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Vorrichtung zum Formgeben oder Prüfen von Köφern zur Verfügung zu stellen, die ein verbessertes Dämpfungsverhalten aufweist, bei der das Füllgut in den Hohlräumen der Baugruppe gleichmäßig und ggfls. besser angefüllt ist und die sich kostengünstig herstellen läßt.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine entsprechende Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, bei dem für das Vorrichtungsbett bzw. Maschinenbett durch die freie Wahl der Wandstärken eine kompakte und massive Schweißkonstruktion optimal gestaltet werden kann, die den Beanspruchungen von Biegung, Torsion, Schwingungen usw. optimal entgegenwirkt.
Aufgabe der Erfindung ist es ferner, eine entsprechende Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, bei der die Wände der Hohlköφer der Baugruppen eine gute mechanische Festigkeit gewährleisten und die eine lange Standzeit und eine größere Genauigkeit bei der Formgebung bzw. bei der Prüfung von Köφern gewährleistet.
Aufgabe der Erfindung ist es ferner, eine Vorrichtung zur Verfugung zu stellen, die über einen weiten Frequenzbereich ein hervorragendes Dämpfungsverhalten zeigt.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zum Formgeben oder Prüfen von Köφern, wobei die Vorrichtung Baugruppen aufweist, welche ganz oder teilweise mit einer Mischung aus Flüssigkeit und körnigem Feststoff gefüllt sind und die Mischung eine breiige Konsistenz hat. Vorzugsweise sind die Baugruppen insgesamt oder teilweise in Schweißkonstruktion ausgebildet. Als körniger Feststoff ist Sand, insbesondere Quarzsand, besonders geeignet. Die Körner sind vorzugsweise grobkörnig, sie weisen insbesondere Ecken und Kanten auf. Besonders geeignet sind gebrochene oder gemahlene Körner.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung bestehen die Körner aus gemahlenem Sand. Auch gesiebter Sand ist geeignet. Vorteilhaft sind auch Mischungen aus gesiebtem und gemahlenem Sand.
Bevorzugt weisen die Körner einen mittleren Durchmesser im Bereich von etwa 0,1 bis 0,7, insbesondere 0,2 bis 0,5 mm. Es ist auch möglich, Körner mit einer größeren Körnung bis etwa 5 mm einzusetzen oder kleinere Körnung bis zu 0,01 mm.
Der körnige Feststoff kann ein einziges Material umfassen, wie beispielsweise Sand oder Quarzsand, es kann aber auch eine Mischung von verschiedenen Feststoffen eingesetzt werden.
Als körniger Feststoff können unter anderem auch Salze, Metalle wie Blei, Nichtmetalle, Metalloxide, Kunststoff, Körner, Holz, Erze, Schlacken und dergleichen eingesetzt werden. Auch diese besonders geeigneten Stoffe können allein oder in Mischung verwendet werden.
Als Flüssigkeit können grundsätzlich alle Flüssigkeiten genommen werden, welche bei den Arbeitsbedingungen der Werkzeugmaschinen flüssig sind.
Hierzu gehören Wasser und insbesondere Öle. Die eingesetzte Flüssigkeit soll den kömigen Feststoff nicht lösen. So sind Kombinationen wie Sand, Quarzsand, Metalle, Holz, Harze, Schlacken mit Wasser sehr geeignet. Für Salze sind Flüssigkeiten geeignet, welche die Salze nicht auflösen, z.B. Öle.
Die Öle können dick oder dünnflüssig sein. Sehr geeignet sind Öle, die aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden. Hier ist insbesondere Rapsöl zu nennen, aber auch Maschinenöl oder synthetische Öle sind sehr geeignet.
Bevorzugt werden Flüssigkeiten, insbesondere Öle, welche biologisch abbaubar sind.
Das Verhältnis von Flüssigkeit zu kömigem Feststoff in der Mischung kann in verhältnismäßig weiten Grenzen variiert werden.
Breiige Konsistenz im Sinne der Erfindung ist insbesondere gegeben, wenn in der Mischung die Hohlräume zwischen den einzelnen Körnern im wesentlichen mit der Flüssigkeit ausgefüllt sind, die Kömer selbst aber noch miteinander in Kontakt stehen und an den Berührungsflächen lediglich eine mehr oder weniger dünne, filmartige Schicht der Flüssigkeit vorhanden ist, die aber auch unterbrochen sein kann.
Besonders geeignet im Rahmen der Erfindung sind Dämpfungsmittel zum Füllen von Hohlräumen von Baugruppen von Vorrichtungen zum Formgeben oder Prüfen von Köφern mit einer breiigen Konsistenz umfassend ein Gemisch aus kömigen Feststoffen und einer Flüssigkeit, wobei sich das Gemisch zusammensetzt aus 65 bis 85 %, vorzugsweise 70 bis 80 % effektiven Volumen Festköφer und Rest zu 100 Volumenprozent Flüssigkeit.
Unter effektivem Volumen ist das tatsächliche Volumen der Feststoffmasse zu verstehen, wie sie beispielsweise in einem Überlaufgefäß (verdrängte Flüssigkeitsmenge) bestimmt werden kann. Ein weiter Gegenstand der Erfindung ist deshalb das vorstehend beschriebene Dämpfungsmittel.
Es versteht sich von selbst, daß die Flüssigkeit auf die Temperaturbedingung abgestimmt ist, unter welchen die Vorrichtung arbeiten soll. So sind bei Temperaturen beispielsweise unter Null Flüssigkeiten zu nehmen, die dann noch flüssig sind oder ein Zusatzmittel enthalten, welches ein Erstarren der Flüssigkeit verhindert.
Sehr geeignet sind Mischungen aus kömigem Feststoff und Flüssigkeit, die eine Dichte von 1,7 bis 2,0 g/cm3, insbesondere 1,8 bis 1,9 g/cm3 aufweisen.
Die Baugruppen, welche insbesondere Maschinenbett oder ein entsprechendes Vorrichtungsbett, Reitstock, Support, Lünette, Rollenbock und Aufsätze auf Support wie Fräsaufsätze usw. umfassen, bestehen vorwiegend aus verschweißtem Stahlblech.
Das Füllgut 7 ist wenigstens in einem Hohlraum 15 eingefüllt, es kann auch ein Teil der vorhandenen Hohlräume gefüllt sein. In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung sind die Hohlräume wechselweise gefüllt.
Bevorzugt weist die Baugruppe in einer Außenwand eine verschließbare Öffnung 9 auf, durch welche das Füllgut in Form eines Breis oder einer Suspension in die Baugruppe einfüllbar ist. Es ist vorteilhaft, wenn zumindest ein Teil der Baugruppe Verstrebungsbleche 14 aufweist, von denen mindestens ein Teil einen Durchbruch 10 zu den benachbarten Hohlräumen 15 aufweist. Das Gemisch aus Flüssigkeit und kömigem Feststoff kann vorteilhaft zusätzlich ein Antikorrosionsmittel enthalten.
Andere Additive wie oberflächenaktive Mittel, bakterizid wirkende Stoffe, Thixotropiemittel udgl. können ebenfalls eingesetzt werden.
Das Maschinenbett oder Vorrichtungsbett kann auch als Doppelbett ausgeführt sein.
Die Bearbeitungsmaschine (Werkzeugmaschine) ist in funktionsgerechter Schweißkonstruktion ausgeführt und kann entsprechend den Beanspruchungen ausgelegt werden.
Die Schweißkomponente ist so gestaltet, daß sich bei dem Maschinenbett, Support, Spindelstock, Reitstock und dazugehörigen Komponenten Hohlköφer ergeben, bei denen die Wände die mechanische Festigkeit absolut gewährleisten.
Die Schweißkonstruktion ermöglicht eine kostengünstige Fertigung gegenüber Gußkonstruktion. Es fallen keine Modellkosten an.
Die Hohlräume werden mit einer Mischung aus einer Flüssigkeit und dem festen kömigen Gut wie Sand mit einer breiähnlichen Konsistenz gefüllt, wodurch ein hervorragendes Dämpfungsverhalten bewirkt und die Frequenzbreite hervorragend erhöht wird. Als Sand ist Quarzsand besonders geeignet.
Gegenüber dem Füllen nur mit Quarzsand entsprechend DE 32 06 735 AI, wird mit dem Einsatz der Mischung bestehend aus festem kömigen Material wie Quarzsand und Flüssigkeit eine höhere Dichte und somit ein höheres Gewicht der Füllung erzielt. Die Hohlräume zwischen den aneinander liegenden Körnern werden zusätzlich mit Flüssigkeit ausgefüllt. Das Vibrationsverhalten wird wesentlich verbessert und die Schwingungen werden somit stark reduziert, was auch sehr positiv das Bearbeitungsergebnis der Bearbeitungsmaschine bzw. das Prüfungsergebnis der Vorrichtung beeinflußt.
Die Standzeit wird wesentlich erhöht, und daraus resultiert eine sehr gute Kostenreduzierung.
Das Füllgut kann auch wesentlich besser die Hohlräume ausfüllen. Die kleinsten Räume können schnell und einfach gefüllt werden. Das Gewicht der Masse wird sehr kostengünstig erhöht.
Das Füllen erfolgt über speziell vorgesehene Füllbohrungen, die mit einem Verschlußstopfen luftdicht abgeschlossen werden können.
Zwar wird in der DE 32 07 654 ein Dämpfmedium mit pastenartiger Konsistenz beschrieben, das aufgebaut ist aus einem fein verteilten Feststoff und einer Flüssigkeit. Der fein verteilte Feststoff soll zu mindestens 80 % eine Teilchengröße von weniger als 10 μm aufweisen. Diese fein verteilten Feststoffe sollen die Strukturviskosität des Dämpfmediums beeinflussen und die kolloidale Stabilität der Paste gewährleisten. Den Beispielen ist zu entnehmen, daß der Anteil von Flüssigkeit 50 Gew.-% beträgt, was bedeutet, daß die hydraulischen Eeigenschaften der verwendeten Flüssigkeit noch zu einem Großteil erhalten bleiben soll. Das dort beschriebene Dämpfmedium soll hydraulisch arbeiten und ist deshalb für den Einsatz in Motorlagern, Raddampfern udgl. vorgesehen. Insoweit unterscheidet sich das dort beschriebene Dämpfmedium grundsätzlich von der Mischung breiiger Konsistenz aus Flüssigkeit und kömigem Feststoff, welche gemäß der Erfindung zum Einsatz gelangt.
Hinweise, daß in der DE 32 07 654 beschriebene Dämpfmedium bei Vorrichtungen zum Formgeben oder Prüfen von Köφem gemäß der Erfindung in der Weise, wie es die Erfindung lehrt, einzusetzen, finden sich in dieser deutschen Patentanmeldung nicht.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Darstellung einer Werkzeugmaschine mit gefüllten Hohlräumen.
Figur 2 einen Querschnitt durch das Maschinenbett mit den Füllbohrungen in den Verstrebungsblechen.
Figur 3 Darstellung einer Füllbohrung mit Verschlußstopfen.
Figur 4 Darstellung der Struktur eines massiven Drehmaschinenbettes.
Figur 5 Darstellung einer Doppelbett-Variante von einer Schwerdrehmaschine oder einer Werkzeugmaschine.
In Figur 1 sind ein Maschinenbett 1 und ein Spindelstock 2 fest miteinander verbunden. Auf den Maschinenbettfuhrungen 13 ist der Support 4 in Z- und X-Achse verfahrbar aufgebaut. Der Reitstock 3 ist gegenüber dem Spindelstock 2 auf den Führungen 13 plaziert und kann bei Bedarf auf den Führungen 13 verschoben werden. Zwischen Spindelstock 2 und Reitstock 3 können Rollenbock 5 und Lünette 6 bei Bedarf auf den Führungen 13 positioniert und befestigt werden. Alle Maschinenkomponenten wie Maschinenbett 1, Spindelstock 2, Reitstock 3, Support 4, Lünette 6, Rollenbock 5 oder eventuell Fräseinheit auf Support 4 werden mit der Mischung 7 gefüllt.
In Figur 2 ist der Querschnitt von dem Maschinenbett 1 dargestellt. Zur Versteifung der Maschine sind in allen Baugruppen Verstrebungsbleche 14 eingeschweißt. Die Verstrebungsbleche 14 haben Durchbrüche 10 bzw. Bohrungen 10 um alle Hohlräume 15 mit dem Füllgut 7 zu befüllen.
Die Schweißkonstruktion 12 kann so ausgelegt werden, daß alle Hohlräume 15 gefüllt werden, oder nur vorher genau festgelegte.
In Figur 3 ist ein Verschlußstopfen 11 dargestellt, der die gefüllten Hohlräume 15 luftdicht verschließt. Der Verschlußstopfen 11 kann verschweißt werden oder auch verschraubbar angeordnet werden.
Durch die optimale Gestaltung der Schweißkonstruktion 12 und die Füllung der Hohlräume 15 mit der Füllung 7, können optimale Dämpfungseigenschaften gegenüber vorhandenen Konzepten erzielt werden.
In Figur 4 ist ein Maschinenbett dargestellt, bei dem die Struktur der stabilen und kompakten
Schweißkonstruktion zu erkennen ist.
Durch die frei wählbaren Wandstärken sind sehr hohe Belastungen möglich. Die Steifigkeit kann somit optimal erzielt werden.
In Figur 5 ist ein geteiltes Maschinenbett dargestellt, bei dem das Bett I den Support trägt und das Bett II den Reitstock, Spindelstock, Lünette und Rollenbock.
Es war besonders überraschend, daß es gemäß der Erfindung möglich ist, Werkzeugmaschinen zur Verfügung zu stellen, die über ein hervorragendes Dämpfungsverhalten verfugen und dies insbesondere über einen breiten Frequenzbereich. Aufgrund des hervorragenden Dämpfungsverhaltens sind auch Übertragungen von Schwingungen von einem Teil der Baugruppen auf einen anderen nicht oder nur in einem sehr reduzierten Maße gegeben.
Aufgrund des guten Dämpfungsverhaltens weisen Vorrichtungen zum Formgeben wie Werkzeugmaschinen entsprechend der Erfindung ein hohes Maß an Präzision bei der Bearbeitung von Werkstücken auf, die Standzeiten sind wesentlich erhöht, die Herstellung der Werkzeugmaschinen ist einfach und sehr kostengünstig.
Die Erfindung ist besonders vorteilhaft bei großen Werkzeugmaschinen, da unter anderem auch aufgrund der Kombination der Schweißkonstruktion und der besonderen Füllung Maschinen herstellbar sind, die in den Bereich der Großmaschinen zu zählen sind, d.h. Maschinen mit Größen von 3 Länge und mehr z. B. 6 oder 8 m und darüber.
Die massive Maschinenbett-Schweißkonstruktion hat gegenüber dem zusammengebauten Bett aus Hohlprofilen (s. CH 683 076 A5) den großen Vorteil, daß entsprechend den Beanspruchungen die frei wählbaren Wandstärken optimal gestaltet und ausgebildet werden können und somit eine viel höhere Steifigkeit erzielt wird. Weiterhin können gezielt dort Knotenbleche, Verstrebungen usw. eingesetzt werden, wo es die Beanspruchungen fordern.
Durch die freie Wahl der Wandstärke der massiven Schweißkonstruktion können Wandstärken von 6 mm bis 80 mm und mehr sehr einfach realisiert werden. Es sind durch die frei wählbaren Wandstärken massive Schweißkonstruktionen möglich, die Werkstückgewichte von 200 Tonnen und mehr aufnehmen können.
Bei der freien Wahl der Wandstärke bei der massiven Schweißkonstruktion kann der Beanspruchung wie Biegung, Torsion und Schwingungen, hervorragend entgegen gewirkt werden. Auch bei Spindelstock, Reitstock, Support, Lünetten, Rollenbock, Fräseinheit auch Support ? können durch den variablen Einsatz der Wanddicke optimale Konstruktionen erstellt bzw. Baugruppen gefertigt werrden.
Die Werkzeugmaschine weist ein hervorragendes Dämpfungsverhalten auf, ist sehr wirtschaftlich herstellbar und ist besonders für Arbeiten geeignet, die eine hohe Präzision erfordern.
Besonders an den Werkzeugschneiden wird aufgrund des hervorragenden Dämpfungsverhaltens die Standzeit extrem erhöht, so daß ein hervorragendes Drehen und Fräsen über längere Zeit möglich ist.
Die Werkzeugmaschine entsprechend der Erfindung ist deshalb auch besonders für Dreh-Fräs-Maschinen geeignet, die z.B. auf den Support eine besondere Fräseinheit aufweisen.
Besonders vorteilhaft sind auch die erfindungsgemäß möglichen Ausführungen des Maschinenbetts als Doppelbett. Dadurch ist es möglich, sehr hohe Werkstückabmessungen zu bearbeiten, z.B. Werkstücke mit Durchmessern von 1 ,5 m und mehr wie 3 oder 4 m und darüber hinaus.
Vorrichtungen zum Formen von Köφem im Sinne der Erfindung sind u.a. Werkzeugmaschinen mit spanender Formgebung wie Drehmaschinen, Fräsmaschinen, Bohrmaschinen, Hobelmaschinen, Schleifmaschinen, Läppmaschinen, Hohnmaschinen, auch Zerkleinerungsmaschinen u.a. solche die wie Mühlen arbeiten und beispielsweise entsprechende Walzen aufweisen.
Zu Vorrichtungen zur Formgebung gemäß der Erfindung gehören auch Vorrichtungen mit spanloser Formgebung wie Biegemaschinen, Prägemaschienen, Stanzmaschinen, Pressen oder Scheren, auch Walzwerke, Mühlen, Dmckmaschinen, Webmaschinen, Strickmaschinen udgl. lassen sich gemäß der Erfindung gestalten. Zu Vorrichtungen zum Prüfen von Köφem gehören z.B. Mikroskope, Computer-Tomographen, Röntgenapparaturen udgl. kurzum, Vorrichtungen, bei denen es auch darauf ankommt, daß der eigentliche
Prüfvorgang möglichst schwingungsarm bzw. mit gedämpfter Schwingung durchgeführt werden kann.
Bezugszeichen:
Maschinenbett Spindelstock Reitstock Support Rollenbock Lünette Füllgut (breiiges Gemisch aus Feststoffen wie Quarzsand und Flüssigkeit) Revolver Füllbohrung Durchbruch zum Befüllen der Hohlräume Verschlußstopfen für Fülloch Schweißkonstruktion Führung Verstrebungsblech Hohlraum Befestigungsaussparung Geteiltes Maschinenbett I und II für Schwerdrehmaschinen