Synthese von substituierten Sulfonylaminen
Die Erfindung betrifft substituierte Sulfonylamine, ein Verfahren zu deren Herstellung, Arzneimittel enthaltend erfindungsgemäße substituierte Sulfonylamine sowie die Verwendung substituierter Sulfonylamine zur Herstellung von Arzneimitteln zur Behandlung von Schmerz.
Die Behandlung chronischer und nicht chronischer Schmerzzustände hat in der Medizin eine große Bedeutung. Es besteht ein weltweiter Bedarf an gut wirksamen Schmerztherapien für eine patientengerechte und zielorientierte Behandlung chronischer und nicht chronischer Schmerzzustände, wobei hierunter die erfolgreiche und zufriedenstellende Schmerzbehandlung für den Patienten zu verstehen ist. Dies zeigt sich in der großen Anzahl von wissenschaftlichen Arbeiten, die auf dem Gebiet der angewandten Analgetik bzw. der Grundlagenforschung zur Nociception in letzter Zeit erschienen sind.
Ein bekanntes Therapeutikum zur Behandlung starker Schmerzen ist Tramadolhydrochlorid - (1 RS,2RS)-2-[(Dimethylamino)methyl]-1 -(3-meth- oxyphenyl)cyclohexanol, Hydrochlorid. Aminomethyl-Aryl-Cyclohexanol- Derivate wie das Tramadol ((1 RS, 2RS)-2-DimethyIaminomethyl-1-(3- methoxy-phenyl)-cyclo-hexanol, Hydrochlorid) können entsprechend eine analgetische Wirkung besitzen, aber auch hydroxylierte Tramadol-Derivate, wie sie z.B. in EP 753506 A1 beschrieben sind, oder sie können als Intermediate zur Herstellung von analgetisch wirksamen Substanzen verwendet werden (wie z.B. 4- oder 5-substituierte Tramadol-Analoga, die
in der EP 753 506 A1 oder EP 780 369 A1 beschrieben sind). Gerade Tramadol nimmt unter den zentralwirksamen Analgetika insofern eine Sonderstellung ein, daß dieser Wirkstoff eine starke Schmerzhemmung ohne die für Opioide bekannten Nebenwirkungen hervorruft (J. Pharmacol. Exptl. Ther. 267, 331 (1993)), wobei sowohl die Enantiomeren von Tramadol als auch die Enantiomeren der Tramadolmetabolite an der analgetischen Wirkung beteiligt sind (J. Pharmacol. Exp. Ther. 260, 275 (1992)).
Es besteht aber noch Bedarf an weiteren Schmerzmitteln.
Gegenstand der Erfindung sind daher substituierte Sulfonylamine gemäß, der allgemeinen Formel I
, worin
Ri ausgewählt ist aus
H, C-ι-6-Alkyl, substituiert oder unsubstituiert, verzweigt oder unverzweigt, gesättigt oder ungesättigt; Aryl oder Heteroaryl, jeweils einfach oder mehrfach substituiert oder unsubstituiert;
gegebenenfalls in Form ihrer Racemate, ihrer reinen Stereoisomeren, insbesondere Enantiomeren oder Diastereomeren, oder in Form von Mischungen der Stereoisomeren, insbesondere der Enantiomeren oder Diastereomeren, in einem beliebigen Mischungsverhältnis; in dargestellter Form oder in Form ihrer Säuren oder ihrer Basen oder in
Form ihrer Salze, insbesondere der physiologisch verträglichen Salze, oder in Form ihrer Solvate, insbesondere der Hydrate.
Die gezeigten Verbindungen sind wirksame Analgetika.
Im Sinne dieser Erfindung versteht man unter Alkyl- bzw. Cykloalkyl-Resten gesättigte und ungesättigte (aber nicht aromatische), verzweigte, unverzweigte und cyclische Kohlenwasserstoffe, die unsubstituiert oder ein- oder mehrfach substituiert sein können. Dabei steht Cι-2-Alkyl für C1- oder C2-Alkyl, d-3-Alkyl für C1-, C2- oder C3-Alkyl, Cι-4-Alkyl für C1-, C2-, C3- oder C4-Alkyl, Cι-5-Alkyl für C1-, C2-, C3-, C4- oder C5-Alkyl, Cι-6-Alkyl für C1-, C2-, C3-, C4-, C5- oder C6-Alkyl, Cι-7-Alkyl für C1-, C2-, C3-, C4-, C5-, C6- oder C7-Alkyl, C1-8-Alkyl für C1-, C2-, C3-, C4-, C5-, C6-, C7- oder C8-Alkyl, Cι-10-Alkyl für C1-, C2-, C3-, C4-, C5-, C6-, C7-, C8,- C9- oder C10-Alkyl und C1-18-AIkyl für C1-, C2-, C3-, C4-, C5-, C6-, C7-, C8,- C9-, C10-, C11-, C12-, C13-, C14-, C15-, C16-, C17- oder C18-Alkyl. Weiter steht C3-4-Cycloalkyl für C3- oder C4-Cycloalkyl, C3-5-Cycloalkyl für C3-, C4- oder C5-Cycloalkyl, C3-6-Cycloalkyl für C3-, C4-, C5- oder C6-Cycloalkyl, C3-7-CycloalkyI für C3-, C4-, C5-, C6- oder C7-CycIoalkyl, C3-8-CycIoalkyl für C3-, C4-, C5-, C6-, C7- oder C8-Cycloalkyl, C4-5-Cycloalkyl für C4- oder C5- Cycloalkyl, C4-6-Cycloalkyl für C4-, C5- oder C6-Cycloalkyl, C4-7-Cycloalkyl für C4-, C5-, C6- oder C7-Cycloalkyl, C5-6-Cycloalkyl für C5- oder C6- Cycloalkyl und C5-7-Cycloalkyl für C5-, C6- oder C7-Cycloalkyl. In Bezug auf Cycloalkyl umfaßt der Begriff auch gesättigte Cycloalkyle, in denen ein oder 2 Kohlenstoffatome durch ein Heteroatom, S, N oder O ersetzt sind. Unter den Begriff Cycloalkyl fallen aber insbesondere auch ein- oder mehrfach, vorzugsweise einfach, ungesättigte Cycloalkyle ohne Heteroatom im Ring, solange das Cycloalkyl kein aromatisches System darstellt. Vorzugsweise sind die Alkyl- bzw. Cykloalkyl-Reste Methyl, Ethyl, Vinyl (Ethenyl), Propyl, Allyl (2-Propenyl), 1-Propinyl, Methylethyl, Butyl, 1- Methylpropyl, 2-Methylpropyl, 1 ,1-Dimethylethyl, Pentyl, 1 ,1-Di- methylpropyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, 2,2-Dimethylpropyl, Hexyl, 1-
Methylpentyl, Cyclopropyl, 2-Methylcyclopropyl, Cyclopropylmethyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclopentylmethyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, Cyclooctyl, aber auch Adamantyl, CHF2, CF3 oder CH2OH sowie
Pyrazolinon, Oxopyrazolinon, [1 ,4]Dioxan oder Dioxolan. Dabei versteht man im Zusammenhang mit Alkyl und Cycloalkyl - solange dies nicht ausdrücklich anders definiert ist - unter dem Begriff substituiert im Sinne dieser Erfindung die Substitution mindestens eines (gegebenenfalls auch mehrerer) Wasserstoffreste(s) durch F, Cl, Br, I, NH , SH oder OH, wobei unter „mehrfach substituiert" bzw. „substituiert" bei mehrfacher Substitution zu verstehen ist, daß die Substitution sowohl an verschiedenen als auch an gleichen Atomen mehrfach mit den gleichen oder verschiedenen Substituenten erfolgt, beispielsweise dreifach am gleichen C-Atom wie im Falle von CF3 oder an verschiedenen Stellen wie im Falle von -CH(OH)-CH=CH-CHCI2. Besonders bevorzugte Substituenten sind hier F, Cl und OH. In Bezug auf Cycloalkyl kann der Wasserstoffrest auch durch OCι.3-Alkyl oder Cι-3-Alkyl (jeweils ein- oder mehrfach substituiert oder unsubstituiert), insbesondere Methyl, Ethyl, n-Propyl, i- Propyl, CF3, Methoxy oder Ethoxy, ersetzt sein.
Unter dem Begriff (CH2)3-6 ist -CH2-CH2-CH2-, -CH2-CH2-CH2-CH2-, -CH2- CH2-CH2-CH2-CH2- und CH2-CH2-CH2-CH2-CH2-CH2- zu verstehen, unter (CH2)ι-4 ist -CH2-, -CH2-CH2-, -CH2-CH2-CH2- und -CH2-CH2-CH2-CH2- zu verstehen, etc.
Unter einem Aryl-Rest werden Ringsysteme mit mindestens einem armomatischen Ring aber ohne Heteroatome in auch nur einem der Ringe verstanden. Beispiele sind Phenyl-, Naphthyl-, Fluoranthenyl-, Fluorenyl-, Tetralinyl- oder Indanyl, insbesondere 9H-Fluorenyl- oder Anthracenyl- Reste, die unsubstituiert oder einfach oder mehrfach substituiert sein können.
Unter einem Heteroaryl-Rest werden heterocyclische Ringsysteme mit mindestens einem ungesättigten Ring verstanden, die ein oder mehrere Heteroatome aus der Gruppe Stickstoff, Sauerstoff und/oder Schwefel enthalten und auch einfach oder mehrfach substituiert sein können.
Beispielhaft seien aus der Gruppe der Heteroaryle Furan, Benzofuran, Thiophen, Benzothiophen, Pyrrol, Pyridin, Pyrimidin, Pyrazin, Chinolin, Isochinolin, Phthalazin, Benzo[1 ,2,5 ]thiadiazol, Benzothiazol, Indol, Benzotriazol, Benzodioxolan, Benzodioxan, Carbazol, Indol und Chinazolin aufgeführt.
Dabei versteht man im Zusammenhang mit Aryi und Heteroaryl unter substituiert - wenn nicht ausdrücklich anders definiert - die Substitution des Aryls oder Heteroaryls mit R
23, OR
23 einem Halogen, vorzugsweise F und/oder Cl, einem CF3, einem CN, einem NO2, einem
ej
nΘrn C-
|.g-Alkyl (gesättigt), einem C-
j.ρ-Alkoxy, einem C . -Cycloalkoxy, einem Cß.ß-Cycloalkyl oder einem C2_6"Alkylen.
Dabei steht der Rest R2^ für H, einen C^g-Alky!-, vorzugsweise einen
C-μρ-Alkyl-, einen Aryl- oder Heteroaryl- oder für einen über C^-Alkyl, gesättigt oder ungesättigt, oder eine C-j. -Alkylen-Gruppe gebundenen
Aryl- oder Heteroaryl-Rest, wobei diese Aryl und Heteroarylreste nicht selbst mit Aryl- oder Heteroaryl-Resten substituiert sein dürfen,
die Reste R
4 und R ^, gleich oder verschieden, für H, einen C^.^Q-Alkyl-, vorzugsweise einen C-μg-Alkyl-, einen Aryl-, einen Heteroaryl- oder einen über
gebundenen Aryl- oder Heteroaryl-Rest bedeuten, wobei diese Aryl und Heteroarylreste nicht selbst mit Aryl- oder Heteroaryl-Resten substituiert sein dürfen,
oder die Reste R24 und R25 bedeuten zusammen CH2CH2θCH2CH2,
CH
2CH
2NR
26CH2CH2 oder (CH
2)
3_6.
ur>
d
der Rest R
26 für H, einen
vorzugsweise einen C
j_g-Alkyl-, einen Aryl-, oder Heteroaryl- Rest oder für einen über C-^-Alkyl, gesättigt oder ungesättigt, oder eine C
j_3-Alkylen-Gruppe gebundenen Aryl- oder
Heteroaryl-Rest, wobei diese Aryl und Heteroarylreste nicht selbst mit Aryl- oder Heteroaryl-Resten substituiert sein dürfen.
Unter dem Begriff Salz ist jegliche Form des erfindungsgemäßen Wirkstoffes zu verstehen, in dem dieser eine ionische Form annimmt bzw. geladen ist und mit einem Gegenion (einem Kation oder Anion) gekoppelt ist bzw. sich in Lösung befindet. Darunter sind auch Komplexe des Wirkstoffes mit anderen Molekülen und Ionen zu verstehen, insbesondere Komplexe, die über ionische Wechselwirkungen komplexiert sind. Insbesondere versteht man darunter physiologisch verträgliche Salze mit Kationen oder Basen und physiologisch verträgliche Salze mit Anionen oder Säuren.
Unter dem Begriff des physiologisch verträglichen Salzes mit Kationen oder Basen versteht man im Sinne dieser Erfindung Salze mindestens einer der erfindungsgemäßen Verbindungen - meist einer (deprotonierten) Säure - als Anion mit mindestens einem, vorzugsweise anorganischen, Kation, die physiologisch - insbesondere bei Anwendung im Menschen und/oder Säugetier- verträglich sind. Besonders bevorzugt sind die Salze der Alkali- und Erdalkalimetalle aber auch mit NH +, insbesondere aber (Mono-) oder (Di-) Natrium-, (Mono-) oder (Di-) Kalium-, Magnesium- oder Calzium- Salze.
Unter dem Begriff des physiologisch verträglichen Salzes mit Anionen oder Säuren versteht man im Sinne dieser Erfindung Salze mindestens einer der erfindungsgemäßen Verbindungen - meist, beispielsweise am Stickstoff, protoniert - als Kation mit mindestens einem Anion, die physiologisch - insbesondere bei Anwendung im Menschen und/oder Säugetier -
veträglich sind. Insbesondere versteht man darunter im Sinne dieser Erfindung das mit einer physiologisch verträglichen Säure gebildete Salz, nämlich Salze des jeweiligen Wirkstoffes mit anorganischen bzw. organischen Säuren, die physiologisch - insbesondere bei Anwendung im Menschen und/oder Säugetier - verträglich sind. Beispiele für physiologisch verträgliche Salze bestimmter Säuren sind Salze der: Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Methansulfonsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Oxalsäure, Bernsteinsäure, Weinsäure, Mandelsäure, Fumarsäure, Milchsäure, Zitronensäure, Glutaminsäure, 1 ,1-Dioxo-1 ,2- dihydrol λ6-benzo[d]isothiazol-3-on (Saccharinsäure),
Monomethylsebacinsäure, 5-Oxo-prolin, Hexan-1-sulfonsäure,
Nicotinsäure, 2-, 3- oder 4-Aminobenzoesäure, 2,4,6-Trimethyl- benzoesäure, α-Liponsäure, Acetylglycin, Acetylsalicylsäure, Hippursäure und/oder Asparaginsäure. Besonders bevorzugt ist das Hydrochlorid-Salz.
Besonders bevorzugt ist es, wenn für die erfindungsgemäßen substituierten Sulfonylamine gilt, daß
Ri ausgewählt ist aus
H; Phenyl oder Heteroaryl, jeweils einfach oder mehrfach substituiert oder unsubstituiert;
insbesondere aus
H, Furyl oder Pyridinyl; oder unsubstituiertem Phenyl; oder in para-Stellung mit OC1-4-Alkyl oder Cι-4-Alkyl (jeweils substituiert oder unsubstituiert, verzweigt oder unverzweigt, gesättigt oder ungesättigt) oder Halogen substituiertem
Phenyl;
vorzugsweise aus
H, unsubstituiertem Furyl oder Pyridinyl; oder unsubstituiertem Phenyl; oder in para-Stellung mit OCH3, CF3 t.-Butyl oder CH3 substituiertem Phenyl.
Bevorzugt sind weiter erfindungsgemäße substituierte Sulfonylamine ausgewählt aus:
C-Pyridin-2-yl-C-(toluol-4-sulfonyl)-methylamin,
C-Furan-2-yl-C-(toluol-4-sulfonyl)-methylamin,
C-(Toluol-4-sulfonyl)-C-p-tolyl-methylamin,
C-Phenyl-C-(toluol-4-sulfonyl)-methylamin,
C-(4-tert-Butyl-phenyl)-C-(toluol-4-sulfonyl)-methylamin,
C-(Toluol-4-sulfonyl)-methylamin,
C-(Toluol-4-sulfonyl)-C-(4-trifluoromethyl-phenyl)-methylamin oder
C-(4-Methoxy-phenyl)-C-(toluol-4-sulfonyl)-methylamin;
gegebenenfalls in Form ihrer Racemate, ihrer reinen Stereoisomeren, insbesondere Enantiomeren oder Diastereomeren, oder in Form von Mischungen der Stereoisomeren, insbesondere der Enantiomeren oder Diastereomeren, in einem beliebigen Mischungsverhältnis; in dargestellter Form oder in Form ihrer Säuren oder ihrer Basen oder in Form ihrer Salze, insbesondere der physiologisch verträglichen Salze, oder in Form ihrer Solvate, insbesondere der Hydrate.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von erfindungsgemäßen substituierten Sulfonylaminen gemäß allgemeinen Formel I, bei dem in einer Vorreaktion Vorstufen (Carbamidsäureester) der allgemeinen Formel V nach folgendem Reaktionschema (1) hergestellt werden:
III IV v
(1)
, wobei die Vorreaktion (1) in einem wäßrigen alkoholischen Medium bei saurem pH stattfindet und anschließend die Vorstufen in der Hauptreaktion nach Reaktionschema (2) nach einer literaturbekannten Methode entschützt, gegebenenfalls mit Trifluoressigsäure, gegebenenfalls nach Entfernen des Lösungsmittels, und
V
(2)
zu den erfindungsgemäßen substituierten Sulfonylaminen gemäß allgemeiner Formel I, gegebenenfalls in Form ihrer Triflate, umgesetzt werden.
Dabei ist es in Bezug auf die Vorreaktion (Reaktionsschema (1)) besonders bevorzugt, wenn der in der Vorreaktion gemäß Reaktionsschema (1) verwendete Alkohol EtOH oder MeOH, vorzugsweise EtOH ist, und/oder in der Vorreaktion gemäß Reaktionsschema (1) zum Erreichen des sauren pH's Carbonsäure, vorzugsweise Ameisensäure zugesetzt wird, und/oder die Vorreaktion gemäß Reaktionsschema (1) bei Temperaturen zwischen Raumtemperatur und 80-90°C stattfindet.
Diese Synthese der Vorstufen erfolgte in Anlehnung an literaturbekannte Verfahren (A.M. Kanazawa; J.-N. Denis, A. E. Greene, J. Org. Chem. 1994, 59, 1238; J. B. F. N. Engberts, J. Strating, Recueil 1965, 84, 942; J. B. T. N. Engberts, J. Strating, Recueil 1964, 83, 733; W. H. Peason, A. C. Lindbeck, J. W. Kampf, J. Am. Chem. Soc. 1993, 115, 2622; R. Ballini, M. Petrine, Tetrahedron Lett. 1999, 40, 4449).
Die erfindungsgemäßen Substanzen sind toxikologisch unbedenklich, so daß sie sich als pharmazeutischer Wirkstoff in Arzneimitteln eignen. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind daher Arzneimittel enthaltend wenigstens einen erfindungsgemäßes substituiertes Sulfonylamin sowie gegebenenfalls weitere Wirkstoffe, Hilfstoffe und/oder Zusatzstoffe.
Die erfindungsgemäßen Arzneimittel enthalten neben mindestens einer erfindungsgemäßen substituierten Verbindung gegebenenfalls geeignete Zusatz- und/oder Hilfsstoffe, so auch auch Trägermaterialien, Füllstoffe, Lösungsmittel, Verdünnungsmittel, Farbstoffe und/oder Bindemittel und können als flüssige Arzneiformen in Form von Injektionslösungen, Tropfen oder Säfte, als halbfeste Arzneiformen in Form von Granulaten, Tabletten, Pellets, Patches, Kapseln, Pflaster oder Aerosolen verabreicht werden. Die Auswahl der Hilfsstoffe etc. sowie die einzusetzenden Mengen derselben hängen davon ab, ob das Arzneimittel oral, peroral, parenteral, intravenös, intraperitoneal, intradermal, intramuskulär, intranasal, buccal, rektal oder örtlich, zum Beispiel auf die Haut, die Schleimhäute oder in die Augen, appliziert werden soll. Für die orale Applikation eignen sich Zubereitungen in Form von Tabletten, Dragees, Kapseln, Granulaten, Tropfen, Säften und Sirupen, für die parenterale, topische und inhalative Applikation Lösungen, Suspensionen, leicht rekonstituierbare Trockenzubereitungen sowie Sprays. Erfindungsgemäße Verbindungen in einem Depot, in gelöster Form oder in einem Pflaster, gegebenenfalls unter Zusatz von die Hautpenetration fördernden Mitteln, sind geeignete perkutane Applika-
tionszubereitungen. Oral oder perkutan anwendbare Zubereitungsformen können die erfindungsgemäßen Verbindungen verzögert freisetzen. Prinzipiell können den erfindungsgemäßen Arzneimitteln andere dem Fachmann bekannte weitere Wirkstoffe zugesetzt werden.
Die an den Patienten zu verabreichende Wirkstoffmenge variiert in Abhängigkeit vom Gewicht des Patienten, von der Applikationsart, der Indikation und dem Schweregrad der Erkrankung. Üblicherweise werden 0,005 bis 1000 mg/kg, bevorzugt 0,05 bis 5 mg/kg wenigstens einer erfindungsgemäßen Verbindung appliziert.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung die Verwendung eines erfindungsgemäßen substituierten Sulfonylamins zur Herstellung eines
Arzneimittel zur Behandlung von Schmerz, Anxiety, Depression oder Epilepsie, insbesondere Schmerz.
Im folgenden wird die Erfindung weiter allgemein insbesondere durch Beispiele erläutert, ohne sie darauf zu beschränken.
Beispiele
Beispiel 1 :
Synthese der Vorstufen
Die Synthese der Vorstufen erfolgte in Anlehnung an literaturbekannte Verfahren ( A.M. Kanazawa; J.-N. Denis, A. E. Greene, J. Org. Chem. 1994, 59, 1238; J. B. F. N. Engberts, J. Strating, Recueil 1965, 84, 942; J. B. T. N. Engberts, J. Strating, Recueil 1964, 83, 733; W. H. Peason, A. C. Lindbeck, J. W. Kampf, J. Am. Chem. Soc. 1993, 115, 2622; R. Ballini, M. Petrine, Tetrahedron Lett. 1999, 40, 4449.
IV V
Die Herstellung der Carbamate erfolgt so, daß man zu einer Lösung des Carbamidsäureesters II und des p-Toluolsulfonsäure Natriumsalzes III in Methanol und Wasser als Lösungsmittel, den Aldehyd IV und 88 %-ige Ameisensäure zugibt. Die Reaktionslösungen werden 24 Stunden bei Raumtemperatur gerührt oder alternativ 1.5 - 2 Stunden auf 80 - 90 °C erhitzt. Zur Erzielung möglichst vollständiger Umsätze und um die Carbamate möglichst in hoher Reinheit zu erhalten, werden die Aldehyde im Überschuss von 1.5 - 2.0 Äquivalenten in die Reaktion eingesetzt. Durch Waschen der festen Carbamate mit /7-Pentan können die im Überschuss verwendeten flüssigen Aldehyde entfernt werden.
Beispiel 2:
Allgemeine Arbeitsvorschrift für die Herstellung der Vorstufe
(Carbamidsäureester nach Formel V):
Zu einer Lösung von einem Äquivalent Carbamidsäure-te/t-butylester und 2.5 Äquivalenten p-Toluolsulfinsäure Natriumsalz in Wasser (200 ml pro 0.1 mol Carbamidsäure-terf-butylester) und Methanol (75 ml pro 0.1 mol Carbamidsäure-terf-butylester) gibt man unter Rühren zwei Äquivalente Aldehyd (verdünnt mit 12.5 ml Methanol pro 0.1 mol Aldehyd) und zwei Äquivalente 88 %-ige Ameisensäure und rührt für 24 Stunden bei Raumtemperatur. Aufgrund von Emulsionbildung bei einigen Aldehyden
gibt man Ethanol zu und rührt bei Raumtemperatur und/oder erwärmt bis zur homogenen Reaktionslösung. Die Aufarbeitung der ausgefallenen farblosen Feststoffe erfolgt durch Filtration und Waschen mit Wasser und n- Pentan.
Beispiel 3:
Nach Beispiel 1 und/oder 2 synthetisierte Verbindungen (Vorstufen nach allgemeiner Formel V)
[Pyridin-2-yl(toluol-4-sulfonyl)methyl]carbamidsäure-ferf-butylester
Nach AAV 1 werden 5.85 g (50 mmol) Carbamidsäure-terf-butylester, 21.38 g (120 mmol) p-Toluolsulfinsäure Natriumsalz und 10.70 g (100 mmol) Pyridin-2-aldehyd unter Zugabe von 6.0 ml Ameisensäure umgesetzt. Das Produkt wird als farbloser Feststoff erhalten.
Ausbeute: 15.56 g
(86 % d. Th.) Schmelzpunkt: 167 - 170 °C
1H-NMR-Spektrum (300 MHz, CDCI3): δ = 1.27 (s, 9H, OC(CH3)3), 2.42 (s, 3H, C6H4CH3), 6.00 (d, 1H, J = 9.3, CHNH), 6.78 (d, 1 H, J = 9.3, CHNJd), 7.60 - 7.81 (kB, 7H, CHAr-C5H4N, CjHAr-CH3C6H4SO2), 8.61 (d, 1 H, J = 3.8, CHAr-C5H4N) ppm.
13 C-NMR-Spektrum (75 MHz, CDCI3):
δ = 21.7 (C6H4CH3), 28.0 (OC(CH3)3), 74.4 (CHNH), 80.7 (OC(CH3)3), 124.4 (CHAr-C5H4N), 125.6 (CHAr-C5H4N) 129.6 (CHAr-CH3C6H4SO2), 129.9 (CHAr- CH3C6H4S02), 133.5 (CAr-CH3C6H4SO2), 136.6 (CHAr-C5H4N), 145.0 (CAr- CH3C6H4SO2), 148.0 (CAr-C5H4N), 149.5 (CH^-Cs^N), 153.7 (C=O) ppm.
IR-Spektrum (KBr-Pressling): v = 3418 (m), 3092 (m), 3069 (w), 3008 (s), 2969 (m), 2930 (w), 2729 (w), 2304 (w), 1924 (w), 1713 (s), 1670 (w), 1593 (m), 1571 (m), 1491 (s), 1474 (m), 1437 (m), 1394 (m), 1372 (s), 1334 (s), 1321 (s), 1304 (m), 1294 (w), 1255 (m), 1226 (m), 1176 (s), 1148 (s), 1118 (m), 1086 (m), 1049 (m), 1019 (m), 997 (m), 961 (w), 892 (w), 850 (m), 810 (m), 775 (m), 749 (m), 722 (m), 699 (w), 669 (m), 630 (m), 622 (w), 571 (m), 521 (s), 491 (m), 464 (m)crτf1.
Massenspektrum (Cl, Isobutan): m/z (r.l. %) = 363 (19, M++1), 209 (25), 208 (18), 207 (95), 206 (8), 195 (5), 163 (4), 159 (5), 158 (9), 157 (100), 156 (5), 153 (10), 152 (10), 151 (95), 150 (5), 145 (4), 141 (5), 139 (5), 107 (35).
Elementaranalyse (Cι8H22N2O4S, 362.444): ber.: C = 59.65H = 6.12 N = 7.73 gef.: C = 59.64 H = 6.10 N = 7.67
[Furan-2-yl(toluol-4-sulfonyl)methyl]carbamidsäure-tert-butylester 19h
Nach AAV 1 werden 4.69 g (40 mmol) Carbamidsäure-tert-butylester, 17.81 g (100 mmol) p-Toluolsulfinsäure Natriumsalz und 7.68 g (80 mmol)
2-Furylaldehyd unter Zugabe von 6.0 ml Ameisensäure umgesetzt. Das Produkt wird als farbloser Feststoff erhalten.
Ausbeute: 9.83 g
(70 % d. Th.) Schmelzpunkt: 145 - 147 °C
1H-NMR-Spektrum (400 MHz, CDCI3): δ = 1.29 (s, 9H, C(CH_3)3), 2.42 (s, 3H, C6H4CH3), 5.86 (d, 1 H, J = 10.4,
CHNH), 6.00 (d, 1 H, J = 10.4, CHNH), 6.44 (m, 1 H, CHAr-C4H3O), 6.57 (m,
1 H, CHAr-C4H3O), 7.29 - 7.80 (kB, 5H, CHAr-C4H3O, CΗAr-CH3C6H4SO2) ppm.
13C-NMR-Spektrum (100 MHz, CDCI3): δ = 21.6 (C6H4CH3), 27.9 (C(CH3)3), 68.9 (CHNH), 81.2 (C(CH3)3), 111.0 (CHAr-C4H3O), 112.0 (CHAr-C4H3O), 129.4 (CHAr-CH3C6H4SO2), 129.5 (CHAr-CH3C6H4Sθ2), 133.2 (CAr-CH3C6H4SO2), 143.0 (CAr-C4H3O), 144.0 (CHAr-C4H3O), 145.0 (CAr-CH3C6H4Sθ2), 153.7 (C=O) ppm.
IR-Spektrum (KBr-Pressling): v = 3383 (m), 3268 (m), 3148 (w), 3049 (w), 3028 (w), 2978 (m), 2923 (w), 1936 (w), 1703 (s), 1596 (m), 1539 (m), 1510 (m), 1496 (m), 1476 (w), 1460 (w), 1393 (m), 1367 (m), 1314 (s), 1306 (s), 1289 (m), 1269 (m), 1250 (m), 1224 (w), 1179 (m), 1143 (s), 1085 (m), 1071 (w), 1047 (w), 1018 (m), 955 (w), 933 (w), 874 (w), 818 (m), 764 (s), 703 (m), 686 (w), 666 (m), 630 (w), 597 (m), 548 (m), 565 (s), 525 (m), 479 (w) cm-1.
[(Toluol-4-sulfonyl)-p-tolylmethyl]carbamidsäure-ferf-butylester
Nach AAV 1 werden 4.69 g (40 mmol) Carbamidsäure-terf-butylester, 17.81 g (100 mmol) p-Toluolsulfinsäure Natriumsalz und 9.60 g (80 mmol) p-Methylbenzaldehyd unter Zugabe von 6.0 ml Ameisensäure umgesetzt. Das Produkt wird als farbloser Feststoff erhalten.
Ausbeute: 12.15 g
(81 % d. Th.) Schmelzpunkt: 187 °C
1H-NMR-Spektrum (400 MHz, CDCI3): δ = 1.25 (s, 9H, C(CH3)3), 2.36 (s, 3H, C6H4CH3), 2.42 (s, 3H, C6H4CH3), 5.84 (m, 2H, CHNH, CHNH), 7.20 - 7.90 (kB, 8H, CJdAr-CH3C6H4SO2, CHAr- C6H4CH3) ppm.
13C-NMR-Spektrum (100 MHz, CDCI3): δ = 21.2 (C6H4CH3), 21.9 (C6H4CH3), 27.9 (C(CH3)3), 73.6 (CHNH), 80.9 (C(CH3)3), 126.8 (CAr-C6H4CH3), 128.6 (CHAr-C6H4CH3), 129.2 (CHAr- CH3C6H4SO2), 129.3 (CHAr-C6H4CH3), 129.4 (CHAr-CH3C6H4SO2), 133.5 (CAr-CH3C6H4SO2), 139.7 (CAr-C6H4CH3), 144.7 (CAr-CH3C6H4SO2), 153.3 (C=O) ppm.
IR-Spektrum (KBr-Pressling): v = 3363 (s), 3065 (w), 3042 (m), 3008 (s), 2979 (m), 2951 (m), 2925 (m), 2767 (w), 2403 (w), 2302 (w), 2224 (w), 1914 (w), 1796 (w), 1717 (s), 1614 (w), 1596 (m), 1528 (m), 1512 (s), 1455 (w), 1395 (w), 1372 (m), 1362 (m), 1319 (s), 1283 (m), 1250 (s), 1166 (s), 1143 (s), 1086 (m), 1049 (m), 1022
(m), 948 (w), 885 (m), 829 (w), 809 (m), 779 (w), 762 (w), 726 (w), 708 (m), 691 (w), 656 (s), 612 (m), 586 (s), 546 (m), 513 (m), 468 (w) cm-1.
Massenspektrum (El, 70 eV): m/z (r.l. %) = 220 (4, M+-SO2C6H4CH3), 164 (16), 160 (8), 146 (24), 120
(10), 119 (9), 118 (7), 91 (10), 65 (6), 58 (4), 57 (100).
Elementaranalyse (C2oH25N04S, 375.483): ber.: C = 63.98 H = 6.71 N = 3.73 gef.: C = 64.07 H = 6.55 N = 3.62
Massenspektrum (El, 70 eV): m/z (r.l. %) = 196 (4, M+-S02C6H4CH3), 140 (14), 139 (13), 136 (4), 122
(36), 96 (11), 95 (6), 94 (5), 66 (4), 58 (4), 57 (100).
Elementaranalyse (C17H21N05S, 351.417): ber.: C = 58.10 H = 6.02 N = 3.99 gef.: C = 57.99 H = 5.95 N = 3.88
[Phenyl(toluol-4-sulfonyl)methyl]carbamidsäure-terf-butylester
Nach AAV 1 werden 4.69 g (40 mmol) Carbamidsäure-terf-butylester, 17.81 g (100 mmol) p-Toluolsulfinsäure Natriumsalz und 8.48 g (80 mmol) Benzaldehyd unter Zugabe von 6.0 ml Ameisensäure umgesetzt. Das Produkt wird als farbloser Feststoff erhalten.
Ausbeute: 12.30 g
(85 % d. Th.) Schmelzpunkt: 171 °C
[(4-ferf-Butylphenyl)-(toluol-4-sulfonyl)methyl]carbamidsäure-ferf- butyl-ester
Nach AAV 1 werden 4.69 g (40 mmol) Carbamidsäure-terf-butylester, 17.81 g (100 mmol) p-Toluolsulfinsäure Natriumsalz und 12.96 g (80 mmol) p-te/f-Butylbenzaldehyd unter Zugabe von 6.0 ml Ameisensäure für 2 Stunden auf 90 °C erhitzt und für drei Tage bei Raumtemperatur gerührt. Das Produkt wird als farbloser Feststoff erhalten.
Ausbeute: 10.84 g
(65 % d. Th.) Schmelzpunkt: 181 - 185 °C
iH-NMR-Spektrum (400 MHz, CDCI3):
δ = 1.24 (s, 9H, C6H4C(CH3)3), 1.32 (s, 9H, OC(CH3)3), 2.42 (s, 3H, C6H4CH3), 5.84 (m, 2H, CHNH, CHNH), 7.30 - 7.80 (kB, 8H, CHAr- C6H4C(CH3)3, CJdAr-CH3C6H4SO2) ppm.
13C-NMR-Spektrum (100 MHz, CDCI3): δ = 21.6 (C6H4CH3), 28.0 (OC(CH3)3), 28.0 (C6H4C(CH3)3), 34.7 (C6H4C(CH3)3), 73.5 (CHNH), 80.8 (OC(CH3)3), 125.7 (CHAr-C6H4C(CH3)3), 126.7 (CAr-C6H4C(CH3)3), 128.4 (CHAr-C6H4C(CH3)3), 129.3 (CHAr- CH3C6H4SO2), 129.4 (CHAr-CH3C6H4SO2), 133.7 (CAr-CH3C6H4SO2), 144.7 (CAr-CH3C6H4SO2), 152.7 (CAr-C6H4C(CH3)3), 153. 2 (C=O) ppm.
IR-Spektrum (KBr-Pressling): v = 3676 (w), 3374 (s), 3063 (w), 3043 (w), 2970 (m), 2954 (m), 2871 (w), 2405 (w), 2294 (w), 1922 (w), 1800 (w), 1711 (s), 1654 (w), 1597 (w), 1577 (w), 1510 (s), 1452 (w), 1397 (w), 1384 (w), 1368 (m), 1333 (m), 1319 (s), 1307 (s), 1287 (m), 1269 (m), 1247 (m), 1163 (s), 1143 (s), 1107 (m), 1086 (m), 1049 (m), 1022 (m), 927 (w), 884 (m), 844 (m), 814 (m), 783 (w), 770 (w), 748 (w), 727 (w), 704 (w), 686 (w), 649 (w), 585 (s), 541 (m), 517 (m), 481 (w) cnrf1.
Massenspektrum (El, 70 eV): m/z (r.l. %) = 261 (6, M+-SO2C6H4CH3), 206 (20), 202 (13), 190 (5), 188 (23), 172 (6), 162 (10), 161 (8), 160 (4), 158 (4), 156 (8), 146 (24), 118 (5), 92 (8), 91 (15), 65 (6), 57 (100).
Elementaranalyse (C23H3ιNO4S, 417.564): ber.: C = 66.16 H = 7.48 N = 3.35 gef.: C = 66.21 H = 7.75 N = 3.34
(Toluol-4-sulfonylmethyl)carbamidsäure-terf-butylester
Zu einer Lösung von 4.92 g (42 mmol) Carbamidsäure-terf-butylester und 12.47 g (70 mmol) p-Toluolsulfinsäure Natriumsalz in 80 ml Wasser und 35 ml Methanol gibt man 3.48 g (120 mmol) Paraformaldehyd und 6 ml Ameisensäure. Die Reaktionsmischung wird unter Rühren 1.5 Stunden bei 100 °C erhitzt. Nach Abkühlen über Nacht kristallisiert das Produkt als farbloser Feststoff aus der Reaktionslösung.
Ausbeute: 8.97 g
(75 % d. Th.) Schmelzpunkt: 119 °C
1H-NMR-Spektrum (400 MHz, CDCI3): δ = 1.27 [1.15] (s, 9H, OC(CH3)3), 2.43 [2.46] (s, 3H, C6H4CH3), 4.50 [4.44] (d, 2H, J = 7.1 , CH2NH), 5.46 [5.25] (t, 1 H, J = 6.9, CH2NH), 7.34 [7.38] (d, 2H, J = 8.2, CHAr-C6H4), 7.80 [7.82] (d, 2H, J = 8.2, CHAr-C6H4) ppm.
13C-NMR-Spektrum (100 MHz, CDCI3): δ = 21.6 (C6H CH3), 27.9 [27.6] (OC(CH3)3), 62.0 [63.5] (CH2NH), 80.8 (OC(CH3)3), 128.8 [129.0] (CHAr-C6H4), 129.6 [129.8] (CHAr-C6H4), 133.6 (CAr-C6H4), 144.9 (CAr-C6H4), 153.9 (C=O) ppm.
IR-Spektrum (KBr-Pressling): v = 3376 (m), 3309 (w), 3011 (w), 2978 (w), 2941 (w), 1707 (s), 1598 (w), 1533 (w), 1473 (m), 1425 (m), 1362 (m), 1315 (m), 1303 (m), 1285 (s), 1251 (m), 1220 (w), 1180 (m), 1143 (s), 1089 (m), 1042 (w), 1012 (m), 911 (w), 856 (w), 816 (w), 773 (m), 751 (m), 623 (m), 580 (w), 553 (m), 508 (m), 460 (w) cm"1.
Massenspektrum (El, 70 eV): m/z (r.l. %) = 285 (1, M+), 157 (5), 139 (5), 130 (16), 92 (5), 91 (8), 59 (5),
58 (4), 57 (100), 56(19).
Elementaranalyse (C13Hι9NO4S, 285.360): ber.: C = 54.72 H = 6.71 N = 4.91 gef.: C = 54.72 H = 6.75 N = 4.86
[(Toluol-4-sulfonyl)-(4-trifluoromethylphenyl)methyl]carbamidsäure- fert-butylester
Nach AAV 1 werden 1.75 g (15 mmol) Carbamidsäure-terf-butylester, 3.56 g (20 mmol) p-Toluolsulfinsäure Natriumsalz und 3.20 g (22 mmol) p- Trifluormethylbenzaldehyd unter Zugabe von 3.0 ml Ameisensäure in 55 ml Wasser, 20 ml EtOH und 10 ml MeOH für eine Stunde bei 100 °C erhitzt. Nach Abkühlen der Reaktionslösung auf Raumtemperatur kristallisiert das Produkt als farbloser Feststoff.
Ausbeute: 4.80 g
(75 % d. Th.) Schmelzpunkt: 191 °C
1H-NMR-Spektrum (300 MHz, (CD3)2CO):
δ = 1.22 (s, 9H, OC(CH3)3), 2.45 (s, 3H, C6H4CH3), 5.84 (d, 1 H, J = 10.5, CjHNH), 7.40 - 7.00 (kB, 9H, CHNH, CHAr-C6H4CF3, CHAr-CH3C6H4SO2) ppm.
13C-NMR-Spektrum (75 MHz, (CD3)2CO): δ = 21.5 (C6H4CH3), 28.2 (OC(CH3)3), 74.7 (CHNH), 80.7 (OC(CH3)3), 125.9
(CHAr-C6H4CF3), 126.0 (CHAr-C6H CF3), 130.4 (CF3), 130.5 (CHAr-
CH3C6H4SO2), 131.3 (CHAr-CH3C6H4SO2), 135.3 (CAr-CH3C6H4Sθ2)) 136.4
(CAr-C6H4CF3), 145.8 (CAr-CH3C6H4SO2), 154.5 (C=O), 164.7 (CAr-C6H4CF3) ppm.
IR-Spektrum (KBr-Pressling): v = 3362 (m), 2965 (m), 2191 (w), 1697 (s), 1620 (w), 1597 (w), 1507 (s), 1448 (w), 1423 (m), 1368 (m), 1331 (s), 1316 (s), 1292 (m), 1252 (m), 1173 (s), 1144 (s), 1127 (s), 1110 (m), 1086 (m), 1069 (m), 1021 (m), 958 (w), 886 (w), 853 (m), 820 (m), 780 (w), 745 (w), 715 (m), 698 (w), 672 (m), 644 ( ), 606 (m), 574 (m), 528 (w), 502 (w), 460 (w) cm-1.
Massenspektrum (Cl, Isobutan): m/z (r.l. %) = 430 (1, M++1), 315 (4), 275 (5), 274 (38), 273 (5), 260 (4),
219 (10), 218 (100), 174 (7), 157 (11), 75 (4), 73 (5).
Elementaranalyse (C20H22F3NO4S, 429.453): ber.: C = 55.94 H = 5.16 N = 3.26 gef.: C = 56.04 H = 5.29 N = 3.13
[(4-Methoxyphenyl)-(toluol-4-sulfonyl)methyl]carbamidsäure-tert-butyl- ester
Nach AAV 1 werden 4.69 g (40 mmol) Carbamidsäure-terf-butylester, 17.81 g (100 mmol) p-Toluolsulfinsäure Natriumsalz und 10.88 g (80 mmol) p-Methoxybenzaldehyd unter Zugabe von 6.0 ml Ameisensäure umgesetzt. Das Produkt wird als farbloser Feststoff erhalten.
Ausbeute: 12.98 g
(83 % d. Th.) Schmelzpunkt: 170 - 173 °C
1H-NMR-Spektrum (400 MHz, CDCI3): δ = 1.25 (s, 9H, OC(CH3)3), 2.42 (s, 3H, SO2C6H4CH3), 3.81 (s, 3H, OCH3), 5.84 (m, 2H, CHNH, CHNH), 6.89 - 7.84 (kB, 8H, CHAr-C6H4OCH3, CHAr- SO2C6H4CH3) ppm.
13C-NMR-Spektrum (100 MHz, CDCI3): δ = 21.6 (C6H4CH3), 28.0 (OC(CH3)3), 55.4 (CHNH), 73.5 (OCH3), 81.0 (OC(CH3)3), 114.2 (CHAr-C6H4OCH3), 121.9 (CAr-C6H4OCH3), 129.5 (CHAr- SO2C6H4CH3), 129.7 (CHAr-SO2C6H4CH3), 130.2 (CHAr-C6H4OCH3), 133.9 (CAr-SO2C6H4CH3), 144.9 (CAr-SO2C6H4CH3), 153.5 (C=O), 160.7 (CAr- C6H4OCH3) ppm.
IR-Spektrum (KBr-Pressling): v = 3649 (w), 3629 (w), 3371 (m), 3041 (w), 3007 (w), 2972 (w), 2960 (w), 2932 (w), 2834 (w), 2038 (w), 1903 (w), 1714 (s), 1613 (m), 1598 (w), 1512 (s), 1464 (m), 1429 (w), 1396 (w), 1383 (w), 1370 (m), 1338 (w), 1315 (s), 1291 (m), 1250 (s), 1186 (s), 1169 (s), 1141 (s), 1084 (m), 1051 (m), 1035
(m), 932 (w), 887 (w), 848 (m), 807 (m), 789 (w), 768 (w), 733 (w), 710 (w), 689 (w), 658 (m), 635 (w), 605 (w), 585 (w), 553 (m), 514 (m), 463 (w)
_1 cm .
Massenspektrum (El, 70 eV): m/z (r.l. %) = 235 (19, M+-SO2C6H4CH3), 180 (9), 176 (8), 162 (31), 156 (9), 135 (22), 134 (14), 107 (6), 92 (11 ), 91 (11 ), 77 (8), 65 (6), 63 (4), 58 (4), 57 (100).
Elementaranalyse (C2oH25NO5S, 391.482): ber.: C = 61.36 H = 6.44 N = 3.58 gef.: C = 61.00 H = 6.48 N = 3.51
Beispiel 4:
Synthese der erfindungsgemäßen Verbindungen gemäß Formel I aus den Vorstufen (Carbamidsäureestem gemäß Formel V)
v
Durch Umsetzung des Carbamidsäureester 2 in einer Entschützungsreaktion erhält man nach Entfernen des Lösemittels die Zielverbindungen 1.
Mögliche Spaltungsmethoden sind folgende literaturbekannte Verfahren mit den Reagenzien:
Trifluoressigsäure (CF3COOH) in CH2CI2; Trifluoressigsäure (CF3COOH) und Thiophenol (PhSH); HCI in Methanol oder Essigester; wässrige HCI in THF oder CH2CI2; Trimethylsilyliodid (Me3Sil) in CHCI3 oder CH3CN; Aluminiumchlorid (AICI3), Methylphenylether (PhOMe), CH2CI2, CH3NO2; Bromcatecholboran; Trimethylsilylchlorid (Me3SiCI), Methylphenylether, CH2CI2; Trifluormethansulfonsäure (CF3SO3H); Trimethylsilyltriflat (TMSOTf), PhSMe, Trifluoressigsäure (CF3COOH); 10%ige oder konz. Schwefelsäure in Dioxan; tert-Butyldimethylsilyltriflat (TBDMSOTf); Methansulfonsäure (Me3SO3H) in Dioxan oder CH2CI2; Bortrifluoridetherat (BF3xEt2O) in Essigsäure (CH3COOH) oder CH2CI2; HF in Anisol oder Pyridin; 33%ig HBr/Eisessig; BH3 x THF; Bortribromid (BBr3) oder Bortrichlorid (BCI3) in CH2CI2; Trifluoressigsäure (CF3COOH) und Dimethylsulfid (Me2S) in CH2CI2; Trifluoressigsäure (CF3COOH), Bromtrimethylsilan BrSiMe3 und Thioanisol; Literatur
1) Greene, T. W.; Wuts, P. G. M. Protective Groups in Organic Synthesis; John Wiley & Sons, Inc.; Second Edition; 1991, S. 327-330, 335-338, und darin zitierte Literatur. 2) Kocienski, P. J.; Protecting Groups; Georg Thieme Verlag Stuttgart; 1994, S. 192-199, und darin zitierte Literatur. Beispiel 5:
Nach Beispiel 4 aus den gemäß Beispiel 3 synthetisierten Vorstufen nach allgemeiner Formel V erfindungsgemäße Verbindungen nach allgemeiner Formel I:
C-Pyridin-2-yl-C-(toluol-4-sulfonyl)-methylamin
C-Furan-2-yl-C-(toluol-4-sulfonyl)-methylamin
C-(Toluol-4-sulfonyl)-C-j?-tolyl-methylamin
C-Phenyl-C-(toluol-4-sulfonyl)-methylamin
C-(4-tert-Butyl-phenyl)-C-(toluol-4-sulfonyl)-methylamin
C-(Toluol-4-sulfonyl)-methylamin
C-(Toluol-4-sulfonyl)-C-(4-trifluoromethyl-phenyl)-methylamin
C-(4-Methoxy-p enyl)-C-(toluol-4-sulfonyl)-methylamin