Vorrichtung zum Vortreiben von Strecken, Tunneln oder dergleichen
Die Erfindung bezieht sich auf eine.Vorrichtung zum Vortreiben von Strecken, Tunneln oder dergleichen der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art.
Derartige Vorrichtungen sind beispielsweise aus der DE 195 34 814 A1 bekannt und werden allgemein als "Tunnelbohrmaschinen" bezeichnet. Sie weisen eine Schildanordnung auf, die den Maschinenbereich gegen einen radialen Einbruch bzw. eine Einfall von Gestein oder Erdreich bis zum Beginn der Gebirgssicherung, die beispielsweise durch ein Setzen von Tübbingen und/oder Betonieren erfolgen kann, schützt.
Zum Vortreiben der Tunnelbohrung umfassen diese Tunnelbohrmaschinen einen drehend antreibbaren Arbeitskopf, welcher der Lockerung des an der Ortsbrust anstehenden Bodenmaterials dient. Er trägt hierzu auf seiner der Ortsbrust zugewandten Seite verteilt innerhalb des Außenumfangs seiner Frontfläche verteilte Schneidrollen.
Beim Vortrieb des Arbeitskopfes ist ein Anpassen der Tunnelbohrmaschinen an die wechselnden Gegebenheiten der unterschiedlichen anzutreffenden Geologien nötig. So ist es zum Beispiel bekannt, bei hartem Gestern die Größe der Schneidrollen klein zu halten, wohingegen es bei weicherem Gestein sinnvoll ist, die Schneidrollen zu vergrößern. So kann beispielsweise der Verschleiß der Schneidrollen verringert werden.
Weitere Möglichkeiten der Anpassung eines Arbeitskopfes einer Tunnelbohrmaschine an die unterschiedlichen Anforderungen sind gewünscht und notwendig, damit je nach Beschaffenheit des Gesteins zum einen der Verschleiß so gering wie möglich gehalten werden kann und trotzdem ein schneller Vortrieb möglich ist.
Aus der DE 30 01 788 C2 ist es bekannt, zwecks Erzielung einer möglichst großen Bohrgeschwindigkeit in verschiedenen Felshärten den Abstand der auf die Ortsbrust wirkenden Schneidbahnen zu verändern. Hinzu werden mindestens zwei unterschiedliche Schneidwalzentypen vorgesehen, bei denen die Schneidringe derselben zwar den gleichen Abstand voneinander aufweisen, die Schneidringe des einen Schneidwalzentyps jedoch in anderen Abständen von den Stirnseiten des jeweiligen Schneidwalzenkörpers angeordnet sind als die des anderen Schneidwalzentyps.
Nachteilig ist hierbei, daß unterschiedlich ausgestaltete Schneidwalzen vorgehalten werden müssen, was die Lagerhaltung unter Herstellung verteuert.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Vortreiben von Strecken, Tunneln oder dergleichen zu schaffen, bei der der Schneidbahnabstand veränderbar ist, ohne daß hierzu verschiedene Schneidebahnen vorgehalten werden müssen.
Diese Aufgabe wird durch die in dem Anspruch 1 wiedergegebene Erfindung gelöst.
Dadurch, daß zumindest ein Teil der Schneidrollen in radialer
Richtung verlagerbar angeordnet sind, so daß der Schneidbahnabstand veränderbar ist, ist es möglich den
Schneidbahnabstand der Schneidrollen den herrschenden Anforderungen des im Laufe des Vortriebs wechselnden Gesteins anzupassen, ohne die Schneidrollen austauschen zu müssen. So ist es sinnvoll bei weichem Gestein den Abstand der Schneidrollen zu vergrößern, wodurch ein schneller Vortrieb bei kleinem Verschleiß erreicht werden kann. In umgekehrter Weise wird bei Auftreten von hartem Gestein der Abstand der Schneidrollen verringert, so daß die Belastung der einzelnen Schneidrolle und damit deren Verschleiß abnimmt. Ein guter Vortrieb ist gewährleistet, da die gesteinsbrechende Wirkung des Arbeitskopfes durch die Verkleinerung des Abstands zunimmt.
Besonders günstig ist es, wenn der Schneidbahnabstand mittels der Halterungen für die Schneidrollen einstellbar ist, da somit viele vorhandene Standardbauteile übernommen werden können. Es müssen lediglich eine geringe Anzahl unterschiedlicher Halterungen bevorratet werden, in denen die Schneidrollen abweichend von der Mittellängsachse der Halterung, welche in etwa parallel zur Drehachse des Arbeitskopfes verläuft, angeordnet werden können.
Bevorzugterweise umfassen die Halterungen zumindest zwei Sätze von wahlweise montierbaren Einsätzen, in denen die Schneidrollen in unterschiedlichen Positionen relativ zur Mittellängsachse der Halterung montierbar sind, so daß der Schneidbahnabstand entweder vergrößert oder verkleinert wird.
Denkbar ist jedoch auch, daß die Halterungen - je nach deren Befestigungsposition - sowohl eine Vergrößerung als auch eine Verkleinerung des Schneidbahnabstandes erlauben. Die Halterungen können also einen bestimmten, fest eingestellten Versatz der Schneidrolle von der Mittellängsachse der Halterung zu
einer Richtung bewirken. Zur Variation des Schneidbahnabstandes wird die Halterung vom Arbeitskopf demontiert und um 180 ° gedreht erneut eingebaut. Dazu ist es vorteilhaft, wenn die Schneidflächen der Schneidrollen in Richtung ihrer Drehachse von der Mittellängsachse der Halterungen versetzt angeordnet sind und die Halterungen um 180 ° verdrehbar an dem Arbeitskopf befestigbar sind.
Wenn die Halterungen einen relativ zum Arbeitskopf um eine etwa parallel zur Drehachse des Arbeitskopfes verlaufende Mittellängsachse verdrehbaren und in einer vorgewählten Dehposition fixierbaren Einsatz umfassen, der eine zur Mittellängsachse exzentrische Aufnahme für die Schneidrolle aufweist, in der die Schneidrolle in verschiedenen Drehpositionen um eine etwa parallel zur Mittellängsachse verlaufende Achse montierbar ist, kann die Veränderung des Schneidbahnabstandes auch durch Drehen der Halterungen bewirkt werden, wobei die Schneidrolle dann jeweils in entgegengesetzter Richtung gedreht wird, damit ihre Schneidfläche in etwa parallel zu Drehachse des Arbeitskopfes bzw. zur Schneidbahn verläuft.
Da bestimmte Arten von Schneidrollen eine bevorzugte Ausrichtung zur Ortsbrust aufweisen, können sie nicht wie im Fall der Halterungen zur Umkehr des Versatzes um 180 ° gedreht befestigt werden. Es sind jedoch auch Schneidrollen bekannt, bei denen die Ausrichtung zur Ortsbrust nicht von Bedeutung ist. Bevorzugterweise sind die Schneidrollen dann um 180 ° gedreht an dem Arbeitskopf befestigbar, so daß sich - je nach deren Ausrichtung beim Einbau - entweder eine Vergrößerung oder eine Verkleinerung des Schneidbahnabstandes ergibt.
Vorzugsweise ist der Schneidbahnabstand zwischen 70 mm und 110 mm variierbar und insbesondere auf 75 mm, 90 mm oder 105 mm einstellbar.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung. Es zeigen:
Fig. 1 die Vorderansicht eines gemäß der Erfindung bestückten Arbeitskopfes;
Fig. 2 eine Seitenansicht desselben Arbeitskopfes im Schnitt gemäß der Schnittlinie l-l in Fig. 1;
Fig. 3 eine Seitenansicht einer Schneidrolle in ihrer Halterung ohne Versatz;
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Schneidrolle aus Fig. 3 aus
Richtung der Ortsbrust;
Fig. 5 eine Seitenansicht einer Schneidrolle in ihrer Halterung mit Versatz um 15 mm;
Fig. 6 eine Draufsicht auf die Schneidrolle aus Fig. 5 aus
Richtung der Ortsbrust;
Fig. 7 eine Seitenansicht einer Schneidrolle in ihrer Halterung mit Versatz um 30 mm;
Fig. 8 eine Draufsicht auf die Schneidrolle aus Fig. 7 aus Richtung der Ortsbrust;
Fig. 9 eine Ausführungsform einer Halterung einer
Schneidrolle teils im Schnitt und teilweise in auseinandergezogener Darstellung;
Fig. 10 - schematisch - sämtliche im Bereich der Ortsbrust wirkenden Schneidwerkzeuge projeziert auf" eine zur Ortsbrust senkrechte, die Drehachse des Arbeitskopfes enthaltende Ebene, wobei der Schneidbahnabstand 75 mm beträgt;
Fig. 11 eine Fig. 10 entsprechende Ansicht, wobei der
Schneidbahnabstand 90 mm beträgt und
Fig. 12 eine Fig. 10 entsprechende Ansicht, wobei der Schneidbahnabstand 105 mm beträgt.
Der in Fig. 1 als Ganzes mit 100 bezeichnete Arbeitskopf dient üblicherweise zum Ausarbeiten eines kreisförmigen Querschnitts und ist zu diesen Zwecken mit über seiner Stirnfläche verteilten ersten Schneidrollen 1 und mit radial über seinen Außenumfang überstehenden zweiten Schneidrollen 2, auch Kaliberschneidrollen genannt, ausgestattet. Femer weist der Arbeitskopf 100 an seinem Außenumfang mitumlaufende Schabwerkzeuge 5 auf, welche zum Abtrennen von an der Ortsbrust O befindlichem Weichgestein und zum Transport des gelösten Abraums nach Innen dienen. Zur Aufnahme gelösten Abraums ist der Arbeitskopf 100 weiterhin mit Abraumöffnungen 4 mit Schabwerkzeugen versehen, mittels welcher ebenfalls Weichgestein abgetrennt und der Abraum einer in der Zeichnung nicht dargestellten Fördereinrichtung zugeführt wird, die den an der Ortsbrust O gelösten Abraum in den hinteren Teil der
Bohrung zum weiteren Abtransport fördert. Ferner ist der Arbeitskopf 100 mit einer kreisförmigen Wartungsöffnung 3 versehen, die zur Inspektion der Ortsbrust O und des Zustandes des Arbeitskopfes dient. Etwa mittig an dem Arbeitskopf 100 ist eine zentrale Schneidrollenanordnung 6 zum mittigen Abtrennen von Gestein vorgesehen.
Der Arbeitskopf 100 ist um eine Drehachse S drehbar gelagert. Die Abstützung an der Bohrungswandung des Tunnels T und der Antrieb des Arbeitskopfes erfolgen in bekannter Weise.
Die ersten und zweiten Schneidrollen sowie die zentrale Schneidrollenanordnung sind als Runddisken 7, die jeweils eine kreisrunde Schneide 8 aufweisen, ausgebildet.
Die in Fig. 1 gestrichelt umrandeten Schneidrollen 1 können erfindungsgemäß mittels ihrer Halterungen 9 bezüglich ihres Schneidbahnabstandes zueinander verändert werden.
In den Fig. 3 bis 8 sind Schneidrollen in ihren Halterungen sowohl ohne wie auch mit Versatz schematisch dargestellt. Für eine genauere Beschreibung der Schneidrollen und der Halterungen wird auf Fig. 9 verwiesen.
Die in Fig. 3 und 4 dargestellte Schneidrolle 1 liegt mit der Spitze ihrer Schneide 8 des Runddisken 7 an der Ortsbrust O an und ist in der Halterung 9 bezüglich deren Mittellängsachse M mittig angeordnet. Dies ist die normale Einbauposition einer Schneidrolle, wenn diese ohne Versatz , eingebaut wird. Die Einbaulage der Schneidrolle 1 wird über den Einsatz 46 bestimmt.
Die in der beispielhaften Ausführungsform dargestellten Halterungen besitzen eine kreisrunde Gestalt, denkbar sind jedoch auch zum Beispiel rechteckige Haiterungen, entlang denen die Schneidrollen verstellbar sind.
Die Halterung 9 weist eine kreisrunde Befestigungsplatte auf, die mittels einer Vielzahl von Schrauben an dem Arbeitskopf befestigt ist. Die Befestigungspiatte 10 ist mit einem konzentrischen, kreisrunden Durchbruch 11 versehen, durch welchen die Schneidrolle aus der Halterung in Richtung der Ortsbrust O hervorsteht.
In den Fig. 5 und 6 ist die Schneidrolle 1 mit ihrer Schneide 8 gegenüber dem normalen Schneidbahnabstand bzw. der mittigen Einbauposttion M um einen Versatz von 15 mm nach links verschoben, d.h. bei einem normalen Schneidbahnabstand von 75 mm wäre dieser nunmehr auf 90 mm vergrößert. Dieser Versatz wird durch die entsprechende Ausgestaltung des Einsatzes 46 erreicht (siehe Fig. 9). Somit kann jede geeignete Schneidrolle ohne eine Veränderung in die Halterung 109 eingesetzt werden. Lediglich die Halterung selbst muß entsprechend des gewünschten Versatzes gesondert hergestellt werden. Die Halterungen bieten über den Einsatz 46 die Möglichkeit, die Schneidrollen bezüglich ihrer Drehachse bzw. der Ausrichtung der Schneide 8 kreisförmig zu drehen, so daß die Schneiden je nach Position auf dem Arbeitskopf eine optimale Ausrichtung besitzen und die Halterungen universell einsetzbar sind. Damit dies ebenfalls bei einem Versatz möglich ist, ist der Durchbruch 111, durch den die Schneidrolle aus der Halterung 109 in Richtung der Ortsbrust O heraussteht, in Richtung des Versatzes ebenfalls um den Versatzbetrag innerhalb der Befestigungsplatte 110 bzw. der Halterung von deren
Mittellängsachse M verschoben, d.h. nicht mehr konzentrisch angeordnet.
Entsprechendes gilt für die in Fig. 7 und 8 dargestellte Schneidrolle, die einen noch stärkeren Versatz von der Mittellängsachse im Vergleich zur Schneidrolle aus den Fig. 5 und 6 besitzt. In diesem Fall ist die Schneidrolle um ca. 30 mm von der Mittellängsachse der kreisrunden Halterung 209 verschoben, d.h. der Schneidbahnabstand wäre im Vergleich zu einer normal positionierten Schneidrolle auf 105 mm vergrößert.
Die in Fig. 9 dargestellte Halterung 9 umfaßt einen Grundkörper 41 , der Bestandteil des Arbeitskopfes 100 ist.
Die Arbeitskopffrontseite ist bei dem Buchstaben F und die Arbeitskopfrückseite bei dem Buchstaben R angedeutet. Der im wesentlichen zylindrische Wandungsteile 42 aufweisende Grundkörper 41 enthält eine Durchgangsöffnung 43 und ist im vorderen Teil mit einem von einer Schulter 44 begrenzten Sitz 45 für den Einsatz 46 versehen. Der letztere kann in den Grundkörper 41 eingeschoben und zum Beispiel durch Schrauben 47 befestigt sein. Der Einsatz kann insbesondere auch durch einen Preßsitz gehalten sein, der in an sich bekannter Weise unter Druckölanwendung wieder lösbar ist. In Fig. 9 ist ein Anschluß 48 für ein solches Druckmedium angedeutet.
Der von dem Grundkörper 41 aufgenommene Einsatz 46 bildet bei dieser Ausführung den eigentlichen Halter für eine insgesamt mit der Ziffer 1 bezeichnete Schneidrolle (es kann sich um eine erste oder zweite Schneidrolle 1, 2 im oben beschriebenen Sinne handeln), bei der ein mit einer Diskenschneide 12 oder dergleichen versehener
Werkzeugkörper 13 in bekannter Weise drehbar gelagert ist, wobei ein den Tragkörper bildender axialer Innenteil, der gegenüber dem Werkzeugkörper feststeht, im Kopfteil 14 endet, die der Befestigung des Werkzeugs dienen. Der Tragkörper ist in Fig. 9 bei dem Buchstaben X nur angedeutet und kann je nach den Erfordernissen ausgebildet sein.
Die Kopfteile 14 weisen jeweils an aufeinander abgewandten Seite geneigte Anlageflächen 15 auf, wobei die Neigung derselben mit Bezug auf eine durch die Werkzeug-Mittelachse W gehende Ebene gleich sind, derart, daß sich eine im wesentlichen dreieckförmige Querschnittsgestalt mit stumpfen Spitzen ergibt. Die Stirnseiten dieser Kopfteiie 14 sind mit der Ziffer 16 bezeichnet. Sie sind in ihren Abmessungen wesentlich kleiner als die im Winkel dazu verlaufenden Anlageflächen 15.
Der Einsatz 46 weist eine annähernd rechteckförmige Öffnung 49 auf, deren Rand an zwei Seiten zum Beispiel bogenförmig verläuft, während sie an den anderen beiden Seiten von segmentförmigen Partien 50 des Einsatzes 46 begrenzt ist, deren Innenflächen den Stirnseiten des Werkzeugkörpers 13 zugewandt sind. In diesen Partien 50 befinden sich vertieft in Ausnehmungen 17 angeordnete Abstützflächen 18, die eine der Neigung der Anlageflächen 15 an den Kopfteilen 14 entsprechende Neigung haben.
Je nach Anordnung der Ausnehmungen 17 bzw. der Abstützflächen 18 durch Änderung des Einsatzes 46 ergibt sich entweder eine mittige Anordnung der Diskenschneide 12 bezüglich der Gesamthalterung 9, oder deren Versatz und somit eine Änderung des Schneidbahnabstandes.
Die Partien 50 sind unten gegenüber der Unterkante des Einsatzes 46 teilweise um einen gewissen Betrag zurückgesetzt und bilden dort ebene Flächen 19. Von den letzteren gehen Nuten 20 aus, die in dem Bereich der Abstützflächen 18 münden und in ihrer Querschnittsgestalt im wesentlichen derjenigen der Kopfteile 14 entsprechen, d.h. in etwa die gleiche Dreieckform haben und nur etwas größer sind.
Zwischen den Anlageflächen 15 der Kopfteile 14 und den Abstützflächen 18 sind Distanzstücke 30 vorgesehen. Sie dienen als Mittel zur Einstellung des Betrags, um den die Schneidrolle über den Außenumfang bzw. die Stirnseite des Arbeitskopfes im montierten Zustand übersteht. Eine Veränderung dieses Betrags ist durch Einsetzen weiterer oder verschieden dimensionierter Distanzstücke 30 möglich.
Fig. 9 veranschaulicht das Montieren der Schneidrolle 1. Dieselbe wird von Hand oder mittels eines geeigneten, zum Beispiel zangen- oder gabelartigen Gerätes in Richtung der strichpunktierten Linien L von der Rückseite R des Arbeitskopfes oder dergleichen her in die Öffnung 43 des Grundkörpers 41 und weiter in den Einsatz 46 eingeführt, wobei die Kopfteile 14 so stehen, daß diese mit ihren Stirnseiten 16 voran durch die Nuten 20 hindurchgeschoben werden können, bis sich die Kopfteile 14 in oder über den Ausnehmungen 17 oberhalb der Abschnittsflächen 18 befinden. Es braucht dann lediglich die Schneidrolle 1 oder auch nur ihr Tragkörper so gedreht zu werden, daß sich die Kopfteile 14 gegenüber der ursprünglichen Lage (Fig. 9 unten) um 90° versetzt haben und nun die Anlageflächen 15 parallel zu den Abschnittsflächen gerichtet sind, wie die Wiedergabe der Schneidrolle 1 im obersten Teil der Fig. 9 zeigt, wobei die Schneidrolle nur zur Deutlichkeit mit größerem
Abstand von der Halterung eingezeichnet ist. In Wirklichkeit braucht die Schneidrolle nur soweit verschoben zu werden, daß die erläuterte Drehung soeben möglich wird. Zur Begrenzung des Weges in Vorwärtsrichtung können bei Bedarf Anschläge oder dergleichen am Einsatz oder am Grundkörper vorgesehen sein. Die Schneidrolle 1 braucht jetzt nur noch um einen kleinen Betrag zurückbewegt zu werden, bis sich die Fläche 15 über die wahlweise eingesetzten Distanzstücke 30 auf die Abstützflächen 18 auflegen. In dieser Einbaulage wird die Schneidrolle 1 dann durch Befestigungsschrauben 21 gehalten. Diese liegen an den unteren ebenen Flächen 19 der Partien an und sind in Gewindebohrungen 23 in den Kopfteilen 14 eingeschraubt. Dabei erstrecken sich die Befestigungsschrauben 21 durch die Nuten 20, die zuvor den Durchgang der Kopfteile 14 gedient hätten.
Durch vorheriges Justieren des Einsatzes 46 einschließlich der Ausnehmungen 17 bzw. der Abstützflächen 18 innerhalb des Grundkörpers 41 ist ein Einstellen der Ausrichtung der Diskenschneide 12 je nach Schneidbahnverlauf bzw. Position der Schneidrolle innerhalb des Arbeitskopfes möglich.
Fig. 10 bis 12 zeigen schematisch sämtliche im Bereich der Ortsbrust wirkenden Schneidwerkzeuge eines Arbeitskopfes projeziert auf eine zur Ortsbrust senkrechten Ebene, die die Drehachse des Arbeitskopfes enthält. In Fig. 10 beträgt der Schneidbahnabstand 75 mm, in Fig. 11 - 90 mm und in Fig. 12 - 105 mm. Dabei soll der kleinste Bahnabstand 75 mm betragen. Somit können möglichst viele Schneidteile aus dem bestehenden Schneid-rollenprogramm übernommen werden. Die Bahnabstände 90 mm bzw. 105 mm ergeben sich aus dem Wunsch möglichst geringe Anzahlen von zusätzlichen Haltern aufbauen zu müssen, so daß die Änderung des
Bahnabstandes durch den Versatz der Schneidrollen um einen Faktor 1 ,2 bzw. 1 ,4 gewählt wurden. Hieraus ergibt sich eine Anzahl unterschiedlicher Schneidrollenhalter: 75 mm Bahnabstand bei normalem Halter; 90 mm Bahnabstand bzw. 105 mm Bahnabstand bei Einsatz normaler Halter und Halter mit plus bzw. minus 15 mm Versatz und plus bzw. minus 30 mm Versatz. Durch konstruktive Auslegung, wie oben schon beschrieben, können die Halter mit plus bzw. minus 15 und plus bzw. minus 30 jeweils gleich gehalten werden. Bei der Montage wird der jeweilige negative oder positive Versatz durch Drehen um 180° des Halters erreicht.
In den Fig. 10 bis 12 wird von einem Arbeitskopf mit 6,3 m Bohrdurchmesser ausgegangen, wobei nur der Schneidbahnabstand zwischen den Schneidrollen SR 10 bis SR 28 verändert wird.
Bei dem in Fig. 10 beschriebenen Bahnabstand von 75 mm ergibt sich daher der Einsatz normaler, die Schneidrollen mittig haltenden Haltern. Dabei werden alle Halter zur Aufnahme von Schneidrollen eingesetzt.
Im Gegensatz dazu wird bei dem in Fig. 11 dargestellten Beispiel mit 90 mm Bahnabstand auf drei Schneidrollen verzichtet. Somit wird der benötigte Platzbedarf für die Schneidbahnabstandsvergrößerung gewonnen. Die Schneidrolle SR 10 und SR 28 behalten jeweils ihre Position bei. Die Schneidrolle SR 11 wird mittels des Halters um plus 15, die Schneidrolle SR 12 um plus 30, die Schneidrolle SR 14 um minus 30, die Schneidrolle SR 15 um minus 15, die Schneidrolle SR 16 nicht, die Schneidrolle SR 17 um plus 15, die Schneidrolle SR 18 um plus 30, die Schneidrolle SR 20 um minus 30, die Schneidrolle SR 21 um minus 15, die Schneidrolle SR 22 nicht, die Schneidrolle SR 23 um plus 15, die Schneidrolle SR 24 um plus 30, die
Schneidrolle SR 26 um minus 30 und die Schneidrolle SR 27 um minus 15 mm versetzt. Die Halter bzw. die Schneidrollen SR 13, SR 19 und SR 25 werden nicht bestückt.
Bei dem in Fig. 12 dargestellten Ausführungsbeispiel mit 105 mm Bahnabstand wird auf die Besetzung der Halter bzw. Schneidrollen SR 12, SR 15, SR 19, SR 22 und SR 26 verzichtet. Die Schneidrolle SR 11 ist um plus 30, die Schneidrolle SR 13 um minus 15, die Schneidrolle SR 14 um plus 15, die Schneidrolle SR 16 um minus 30, die Schneidrolle SR 17 nicht, die Schneidrolle SR 18 um plus 30, die Schneidrolle SR 20 um minus 15, die Schneidrolle SR 21 um plus 15, die Schneidrolle SR 23 um minus 30, die Schneid-rolle SR 24 nicht, die Schneidrolle SR 25 um plus 30 und die Schneidrolle SR 27 um minus 15 mm versetzt.
Der durch die Bahnabstandsänderung beeinflußbare Durchmesserbereich bei einem 6,3 m Arbeitskopf liegt zwischen einem Durchmesser von ca. 2,2 und 5,0 m. Die Fläche eines 6,3 m Arbeitskopes beträgt ca. 31 m2. Die beeinflußbare Fläche ca. 16 m2. Daraus ergibt sich, daß ca. die Hälfte der abzubauenden Fläche bzw. des Arbeitskopfes durch eine Bahnabstandsänderung beeinflußbar ist.