Verfahren zur Herstellung von Innenraumverkleidungsteilen Process for the production of interior trim parts
Beschreibungdescription
Technisches GebietTechnical field
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Innenraum- verkleidungsteilen.The invention relates to a method for producing interior trim parts.
Stand der TechnikState of the art
Aus dem Dokument EP-A 850 806 sind Innenausstattungsteile für Fahrzeuge bekannt, die aus einem starren Trägerformteil, einem auf seiner Oberfläche angeordneten Abstandsgewirke und einer darauf angeordneten Schicht aus Echtleder bestehen und die untereinander durch Kleberschichten verbunden sind. Diese Innenausstattungsteile sollen in der Weise hergestellt werden, dass die Rückseite eines Lederzuschnitts mit einem Abstandsgewirke oder Vlies verklebt und dieser Verbund auf die separat hergestellte starre Oberfläche des Trägerformteils aufgeklebt wird.From the document EP-A 850 806 interior parts for vehicles are known which consist of a rigid molded carrier part, a spacer fabric arranged on its surface and a layer of real leather arranged thereon and which are connected to one another by adhesive layers. These interior fittings are to be produced in such a way that the back of a leather blank is glued to a spacer fabric or fleece and this composite is glued to the separately produced rigid surface of the molded carrier part.
Aus dem Dokument DE-A 195 33 367 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Schaum-Formstückes bekannt, welches mit einem geprägtem Lederkleid
versehen ist. Das Verfahren zur Herstellung eines solchen Schaum- Formstückes erfolgt in der Weise, dass das Lederkleid, welches sich aus einzeln miteinander vernähten Lederteilen zusammen setzt zunächst auf einer Kunststofffolie befestigt wird, die die Nähte des Lederkleides überdeckt und das anschließend das Lederkleid mit der Kunststofffolie auf der der Kunststofffolie zugewandten Seite hinterschäumt wird.From document DE-A 195 33 367 a method for producing a foam molding is known, which has an embossed leather dress is provided. The process for producing such a foam molding takes place in such a way that the leather dress, which is composed of individually sewn leather parts, is first attached to a plastic film that covers the seams of the leather dress and then the leather dress with the plastic film on the the side facing the plastic film is foamed.
Das Dokument DE-A 199 26 470 beschreibt ein Verfahren zum Aufbringen einer Sperrschicht auf die Rückseite eines Dekorbezuges, insbesondere für ein Innenausstattungsteil, bei dem die Sperrschicht ein Eindringen von Klebstoff oder Kunststoffmaterial verhindern soll und das in einem Negativ- Formwerkzeug formgeprägt wird.Document DE-A 199 26 470 describes a method for applying a barrier layer to the back of a decorative cover, in particular for an interior trim part, in which the barrier layer is intended to prevent the penetration of adhesive or plastic material and which is shaped in a negative mold.
Die bekannten Lösungen weisen den Nachteil auf, dass sie entweder in einem sehr arbeitsaufwendigen Prozess per Hand auf die Oberfläche des Schaumstoff-Formkörpers aufgebracht werden müssen, dass der Griff des Leders durch die aufgebrachte Folie sehr hart wird oder dass keine Möglichkeit zur Ausrichtung der Nähte von aus mehreren Teilen zusammengenähten Dekorkleidern möglich ist.The known solutions have the disadvantage that they either have to be applied to the surface of the foam molded body by hand in a very labor-intensive process, that the handle of the leather becomes very hard due to the applied film, or that there is no possibility of aligning the seams of decor garments sewn together from several parts is possible.
Darstellung der ErfindungPresentation of the invention
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt ein Verfahren zur Herstellung von Innenraumverkleidungsteilen anzugeben, die die Nachteile der bekannten Lösungen vermeidet und die im Zwischenschritt die Herstellung von formstabilen Körpern gestattet, die erst in einem zweiten Schritt hinterschäumt werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass eine Dekorschicht, eine Sperrschicht, eine thermoplastische Klebeschicht und eine textile Schicht miteinander verbunden und zu einem Innenraumverkleidungsteil geformt sowie anschließend mit einem thermoplastischen Polymer oder einem Schaumstoff hinterspritzt oder hinterschäumt werden. Als Schaumstoffe im Sinne der Erfindung werden beispielsweise expandierende Polypropylene oder schaumbildende Polyurethane eingesetzt. Die so hergestellten Innenraumverkleidungsteile weisen einen weichen Griff der Dekoroberfläche auf und sind als geformtes Innenraumverkleidungsteil auch als Zwischenteil vor dem Hinterschäumen lagerfähig.The invention has for its object to provide a method for the production of interior trim parts, which avoids the disadvantages of the known solutions and which allows the manufacture of dimensionally stable bodies in the intermediate step, which are only back-foamed in a second step. According to the invention, the object is achieved in that a decorative layer, a barrier layer, a thermoplastic adhesive layer and a textile layer are connected to one another and formed into an interior trim part and then back-injected or back-foamed with a thermoplastic polymer or a foam. Expanding polypropylenes or foam-forming polyurethanes are used as foams for the purposes of the invention. The interior trim parts produced in this way have a soft grip on the decorative surface and, as a shaped interior trim part, can also be stored as an intermediate part in front of the back-foaming.
Vorzugsweise werden als Sperrschicht wäßrige Dispersionen von Polyacrylaten und/oder Amidgruppen haltiger Acrylsäure-Copolymerisaten in einer Dicke von 1 bis 800 μm eingesetzt. Bevorzugt wird als Klebeschicht ein Reaktivkieber und/oder ein Klebevliesstoff mit einem Schmelzpunkt Tm <150°C und/oder ein latent Reaktivkieber mit einer Vernetzungstemperatur <100°C verwendet. Klebeschichten dieser Art gestatten es, die Dekor- mit der Vliesstoffschicht fest zu verbinden und zu einem Zwischenformteil zu formen. Auch Vernetzungstemperaturen >100°C können angewendet werden, wenn durch Kühlung der sichtbaren Seite der Dekorschicht eine Schädigung ausgeschlossen werden kann.Aqueous dispersions of polyacrylates and / or acrylic acid copolymers containing amide groups are preferably used as a barrier layer in a thickness of 1 to 800 μm. A reactive slide and / or an adhesive nonwoven with a melting point T m <150 ° C. and / or a latent reactive slide with a crosslinking temperature <100 ° C. is preferably used as the adhesive layer. Adhesive layers of this type allow the decorative layer to be firmly connected to the nonwoven layer and to form an intermediate molded part. Crosslinking temperatures> 100 ° C can also be used if damage can be excluded by cooling the visible side of the decorative layer.
Um ein gleichmäßiges Dickenprofil zu erreichen werden die Dekor-, Klebe- und Vliesstoffschichten miteinander laminiert. Die laminierten Teile lassen sich stanzen und zur Reduzierung des Nahtwulstes an den Rändern schärfen. Aus dem so erhaltenen Laminat werden Vorteile hergestellt, die zu einem Dekorkleid vernäht und mit Nahtabdichtungen versehen werden. Die Herstellung der Zwischenteile erfolgt in der Weise, dass das Dekorkleid auf eine positive Form aufgebracht wird, vorhandene Nähte bei Raumtemperatur
ausgerichtet und unter Anwendung von Wärme und Druck in Form gebracht sowie durch Abkühlung unter Druck auf Raumtemperatur in der Formgestalt fixiert werden. Als Druck wird beispielsweise ein Unterdruck an der Rückseite des Dekorkleides angelegt. Die Formgröße wird dabei so bemessen, daß sie der Endgröße des Innenraumverkleidungsteils minus der Materialdicke des - Dekorkleides entspricht. Vorzugsweise werden die in ihrer formgestaltfixierten Laminatteile in einem separaten Schritt hinterspritzt oder hinterschäumt und durch Stanzen, Fräsen oder Schneiden nachbearbeitet.In order to achieve a uniform thickness profile, the decorative, adhesive and nonwoven layers are laminated together. The laminated parts can be punched and sharpened at the edges to reduce the seam bead. Advantages are produced from the laminate obtained in this way, which are sewn into a decorative dress and provided with seam seals. The intermediate parts are produced in such a way that the decorative dress is applied to a positive shape, existing seams at room temperature aligned and shaped using heat and pressure, and fixed in the mold by cooling under pressure to room temperature. As a print, for example, a negative pressure is applied to the back of the decorative dress. The shape size is dimensioned so that it corresponds to the final size of the interior trim part minus the material thickness of the decorative dress. The laminate parts fixed in their shape are preferably back-injected or back-foamed in a separate step and reworked by punching, milling or cutting.
Als Dekormaterial wird vorzugsweise ein textiles Gewirke, Gewebe, Vliesstoff, Folie, Kunstleder insbesondere ein gegerbtes Naturleder eingesetzt.A textile knitted fabric, woven fabric, nonwoven fabric, film, synthetic leather, in particular a tanned natural leather, is preferably used as the decorative material.
Die Erfindung wird an Hand einer Abbildung näher dargestellt. Es zeigt Fig. 1 den Querschnitt durch einen erfindungsgemäße Dekorschichtaufbau.The invention is illustrated in more detail with the aid of an illustration. 1 shows the cross section through a decorative layer structure according to the invention.
In der Figur 1 ist ein Querschnitt durch den Dekorschichtaufbau dargestellt. Die Dekorschicht 1 ist mit einer Sperrschicht 2, einer thermoplastischen Klebeschicht 3 und einer textilen Schicht 4 versehen.1 shows a cross section through the decorative layer structure. The decorative layer 1 is provided with a barrier layer 2, a thermoplastic adhesive layer 3 and a textile layer 4.
Die Erfindung wird nachfolgend an eines Beispiels dargestellt.The invention is illustrated below using an example.
Beispiel 1:Example 1:
Als Material werden Rindslederhaut, 1 ,2 - 1 ,4 mm dick, eine wäßrige Polyacrylatdispersion verdickt mit Ammoniak, ein Schmelzklebevliessstoff (M- Web) aus Copolyamiden mit Tm: 105 - 110 °C, einem Flächengewicht von 30 g/m2 und Polyethylenterephthalat / -Spinnvlies mit einer Luftdurchlässigkeit >5 I mindern"2 sowie einem Flächengewicht von 85 g/m2 eingesetzt. Auf die
Rückseite einer Lederprobe wird mit Hilfe eines Rollercoaters eine 300μm dicke Schicht aufgetragen und nach ca. 2 minütiger Trockenzeit mit Hilfe einer Bügelpresse der Vliesstoff mit dem beschichteten Leder und dem Schmelzklebevlies bei 110 °C laminiert. Das thermoplastische Schmelzklebervlies verbessert die Formbarkeit. Dieses Laminat wird durch Vakuum auf einer positiven Formwerkzeug fixiert und bei 90 °C / 2 min in Form gebracht. Nach dem Abkühlen des Werkzeugs wird das Laminat als formstabiles Muster der Form entnommen und in ein entsprechendes negatives Formwerkzeug überführt, um dort mit der gängigen Technik mit PU-Schaum hinterspritzt zu werden. Nach Aushärtung und Entformung erhält man das gewünschte, lederbezogene Innenraumverkleidungsteil.
The material used is cowhide hide, 1, 2 - 1, 4 mm thick, an aqueous polyacrylate dispersion thickened with ammonia, a hot-melt adhesive nonwoven (M-Web) made of copolyamides with T m : 105 - 110 ° C, a basis weight of 30 g / m 2 and polyethylene terephthalate / spunbonded used with an air permeability> 5 I min d s "2, and a basis weight of 85 g / m 2. on the A 300μm thick layer is applied to the back of a leather sample using a roller coater, and after a drying time of approx. 2 minutes, the nonwoven is laminated with the coated leather and the hot-melt adhesive fleece at 110 ° C. using an ironing press. The thermoplastic hot-melt adhesive fleece improves the formability. This laminate is fixed by vacuum on a positive mold and shaped at 90 ° C / 2 min. After the mold has cooled, the laminate is removed from the mold as a dimensionally stable pattern and transferred to a corresponding negative mold in order to be back-injected with PU foam using conventional technology. After curing and demolding, the desired leather-covered interior trim part is obtained.