Bildaufnahme-Auslöseeinrichtung, sowie Verfahren zum Auslösen einer Bild- auf ahme
Die Erfindung betrifft eine Büdaufnalmie-Auslöseeinrichtung gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie ein Verfahren zum Auslösen einer Bildaufnahme gemäß Oberbegriff des Anspruchs 13.
Bei herkömmlichen digitalen Kameras wird das Bild eines aufzunehmenden Objekts von einem eine oder mehrere Linsen aufweisenden Objektiv z.B. auf die Oberfläche eines CCD- Halbleiterbauelements abgebildet (CCD = Charge Coupled Device bzw. ladungsgekoppeltes Bauelement). Dieses weist eine Vielzahl von Zellen mit opto-elektronischen Sensoren auf, welche — abhängig von der Stärke des auf sie treffenden Lichts — jeweils einen Strom be- stimmter Stärke liefern, der auf dem Halbleiterbauelement in entsprechende Digitalsignale umgewandelt wird. Die herkömmlichen CCD-Halbleiterbauelemente sind in der Form eines aus MOS-Transistoren aufgebauten Schieberegisters ausgestaltet. Die o.g. Digitalsignale werden somit entsprechend einem auf dem Halbleiterbauelement verwendeten Takt nach und nach zum Ausgang des Halbleiterbauelements geschoben. Das auf die Oberfläche des Halb- leiterbauelements abgebildete Bild kann somit nur als ganzes ausgelesen werden.
Der Auslesezeitpunkt kann hierbei z.B. manuell bestimmt werden. Bei der Aufnahme von sich mit relativ hoher Geschwindigkeit bewegenden Objekten wird demgegenüber die Bildaufnahme (d.h. der Zeitpunkt, zu dem die Digitalsignale aus dem Halbleiterbauelement ausge- lesen werden) automatisch ausgelöst, beispielsweise dann, wenn das aufzunehmende Objekt eine Lichtschranke durchquert. Allerdings können relativ hohe und/oder relativ stark schwankende Objektgeschwindigkeiten dazu führen, dass ein Bild z.B. zu früh oder zu spät ausgelöst wird (das Abbild des aufzunehmenden Objekts befindet sich dann zum Auslösezeitpunkt z.B. überhaupt nicht mehr, oder nicht mehr in der Mitte des Halbleiterbauele- ments).
Die Erfindung hat zur Aufgabe, demgegenüber eine andersartige Bildaufnahme- Auslöseeinrichtung, sowie ein andersartiges Verfahren zum Auslösen einer Bildaufnahme zur Verfügung zu stellen. Sie erreicht dieses und weitere Ziele durch die Gegenstände der Ansprüche 1 und 13.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Gemäß einem Grundgedanken der Erfindung wird eine Büdaufnahme-Auslöseeinrichtung mit mehreren Sensorelementen bereitgestellt, die in Abhängigkeit von der Stärke und/oder der Wellenlänge von auf das jeweilige Sensorelement treffenden elektromagnetischen Wellen digitale Signale bereitstellen, dadurch gekennzeichnet, dass zum Auslösen der Aufnahme eines Bildes nur digitale Signale verwendet werden, die von einer vordefinierten Teilmenge der Sensorelemente stammen.
Da lediglich Signale der Sensorelement-Teilmenge (und nicht Signale von sämtlichen Sensorelementen der Büdaufnahme-Auslöseeinrichtung) ausgewertet werden, kann die Auswertung schneller erfolgen, als im Stand der Technik. Dadurch kann die Bildaufnahme schneller, und damit mit höherer Genauigkeit ausgelöst werden.
Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels sowie der beigefügten beispielhaften Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines aufzunehmenden Objekts, einer erfindungsgemäßen Kamera, und einer Datenverarbeitungseinrichtung;
Fig. 2 eine schematische Detaildarstellung der in Figur 1 gezeigten optoelektronischen Bildaufnahme- / Bildauslöseeinrichtung;
Fig. 3 eine Draufsicht auf das in Figur 1 und 2 gezeigte CMOS-Bildsensor- Halbleiterbauelement;
Fig.4 eine schematische Darstellung der Oberfläche des in den Figuren 1, 2 und
3 gezeigten CMOS-Bildsensor-Halbleiterbauelements, sowie das Abbild eines darauf projizierten Objekts;
Fig. 5 eine Detaildarstellung der in Figur 1 gezeigten Datenverarbeitungseinrichtung.
Gemäß Fig. 1 weist eine erfindungsgemäße digitale Kamera 1 eine Gehäuse 2 auf, in welches über ein Gewinde (nicht dargestellt) ein Objektiv 3 eingeschraubt ist. In das Gehäuse 2 ist auf herausnehmbare Weise eine opto-elektronische Bildaufnahme- / Bildauslöseeinrichtung 4 eingebaut, die über eine Verbindungsleitung 5 an eine Datenverarbeitungseinrichtung 6 (hier: ein PC) mit einer Anzeigeeinrichtung 7 (hier: ein Computerbildschirm) und einer Rechen- /Speichereinrichtung 8 angeschlossen ist.
Figur 2 zeigt eine schematische Detaildarstellung der opto-elektronischen Bildaufnahme- / Bildauslöseeinrichtung 4. Diese weist eine erste Platine 9a, eine zweite Platine 9b, und eine dritte Platine 9c auf. Die erste und die zweite Platine 9a, 9b (bzw. die hierauf angeordneten elektronischen Bauelemente) sind über eine erste Gruppe paralleler Verbindungsleiter 10a, und die zweite und dritte Platine 9b, 9c (bzw. die hierauf angeordneten elektronischen Bauelemente) über eine zweite Gruppe paralleler Verbindungsleiter 10b elektrisch verbunden. Die Verbindungsleiter 10a, 10b sind aus einem elastischen, und die Platinen 9a, 9b, 9c aus einem unelastischen Material gebildet.
Auf der ersten Platine 9a ist ein CMOS-Bildsensor-Halbleiterbauelement 11 angeordnet, dessen Aufbau und Funktionsweise weiter unten im Zusammenhang mit Figur 3 und 4 im Detail erläutert wird. Die zweite Platine 9b weist eine Ausleseeinrichtung 12 (hier: einen Mikrocont- roller), und die dritte Platine 9c eine Steuerungseinrichtung 13 auf. Diese kann z.B. als Ein- Chip-Mikrocomputer, oder z.B. als Mikrocomputersystem ausgestaltet sein, bei welchem mehrere Baugruppen, u.a. ein Mikroprozessor, ein Schreib-/Lesespeicher und ein Festwertspeicher (hier: ein programmierbares ROM, ROM = Read Only Memory) über ein Bussystem zusammengeschaltet sind. Im Festwertspeicher ist ein Steuerprogramm abgelegt, mit dessen Hilfe auf die unten im Detail erläuterten Weise die Bildaufnahme gesteuert wird.
Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf das in Figur 1 und 2 gezeigte CMOS-Bildsensor- Halbleiterbauelement 11. Dieses ist ähnlich wie ein CMOS-RAM (RAM = Random Access Memory bzw. Speicher mit wahlfreiem Zugriff) aufgebaut, und zwar rechteckmatrixartig aus in mehreren Zeilen und Reihen angeordneten Zellen. Beim hier gezeigten Ausführungsbei- spiel besteht das Halbleiterbauelement 11 aus m x n, hier: 1024 x 1024 einzelnen Zellen, auf die jeweils wahlfrei zugegriffen werden kann.
Jede einzelne Zelle weist ein optoelektronisches Halbleiter-Sensorelement (z.B. eine Photodiode), und eine analoge Speicherzelle auf. Jede der z.B.: 1024 Spalten hat einen A/D-Wandler. Das Halbleiterbauelement 11 bzw. die auf ihm integrierten Zellen sind in CMOS-Technologie ausgeführt (CMOS = complementary metal-oxide semiconductor bzw. komplementärer Me- tall-Oxid Halbleiter). Dadurch kann - bei relativ hoher Schaltgeschwindigkeit - eine große Packungsdichte erreicht werden. Das CMOS-Bildsensor-Halbleiterbauelement 11 kann somit relativ kleine Abmessungen aufweisen (vorteilhaft eine Länge und eine Breite von jeweils weniger als 5 cm, insbesondere weniger als 3 cm).
Gemäß Figur 1 projiziert die Linse des Objektivs 3 der Kamera 1 das Bild eines Objekts 14, das sich mit einer relativ hohen Geschwindigkeit v (z.B. v größer als 30 km/h, insbesondere größer als 60 km/h) an der Kamera 1 vorbei bewegt, auf die Oberfläche des Halbleiterbauelements 11 (vgl. das in Figur 4 gezeigt Objekt-Abbild 14").
Die Halbleiter-Sensorelemente der einzelnen Zellen des CMOS-Bildsensor- Halbleiterbauelements 11 liegen an der Bauelement-Oberfläche, und liefern - abhängig von der Stärke des auf sie treffenden Lichts — einen Strom, welcher verstärkt, und anschließend in dem der jeweiligen Zelle zugeordneten Speicherelement gespeichert wird. Der einer Spalte des Sensorelements zugeordnetete A/D-Wandler liefert — abhängig von der Höhe des ihm zugeführten Stroms — ein der Stärke des auf das jeweilige Sensorelement eintreffenden Lichts kennzeichnendes 8- oder 10-Bit-Signal.
Der an den A/D-Wandler gelieferte Strom wird von diesem relativ häufig, d.h. mit einer relativ hoher Taktfrequenz (z.B. mehr als 100 kHz, oder mehr als 1 bzw. 100 MHz) abgefragt, und die vom A/D-Wandler gelieferten Signale mit einer entsprechend hohen Taktfrequenz an den Ausgängen des Sensorelements angelegt
Zur Aufnahme eines Bildes wird von der in Figur 2 gezeigten Ausleseeinrichtung 12 der Speicherinhalt von sämtlichen (oder von mehreren, aneinander angrenzenden) Speicherzellen ausgelesen. Dies kann mit einer entsprechend hohen Taktfrequenz erfolgen, wie Daten in den Speicherzellen abgespeichert werden, so dass von der Bildaufhahme- / Bildauslöseeinrichtung 4 Bilddaten mit einer hohen Bildfrequenz zur Verfügung gestellt werden können. Die Bildaufhahme- / Bildauslöseeinrichtung 4 ist somit besonders zur Aufnahme von sich relativ schnell bewegenden Objekten 14 geeignet Die aufgenommenen Bilddaten werden dann an die Steuerungseinrichtung 13, und von dort zur Abspeicherung und weiteren Verarbeitung an die Datenverarbeitungseinrichtung 6 weitergeleitet
Wie bereits erwähnt, kann die Ausleseeinrichtung 12 durch Liefern eines entsprechenden Adress-Signals an das CMOS-Bildsensor-Halbleiterbauelement 11 — entsprechend wie bei CMOS-RAMs - wahlfrei auf einzelne Zellen des Halbleiterbauelements 11 zugreifen, den Inhalt der der jeweiligen Zelle zugeordneten Speicherzelle auslesen, und an die Steuerungsein- richrung 13 ausgeben. Dadurch ist es z.B. möglich, gemäß Figur 4 statt eines Gesamtbildes Kg (das auf die gesamte aktive Oberfläche des Halbleiterbauelements 11 projizierte Bild) lediglich ein Teilbild Kt (das auf einen vordefinierten Teilbereich der aktiven Oberfläche des Halbleiterbauelements 11 projizierte Bild) aufzunehmen.
Die Auswahl, auf welche Zellen jeweils zu welchem Zeitpunkt zugegriffen werden soll, wird von dem auf dem Festwertspeicher der Steuereinrichtung 13 gespeicherten Steuerprogramm getroffen, und der Ausleseeinrichtung 12 in Form entsprechender Auslese- Anforderungssignale mitgeteilt.
Zum Triggern der Bildaufnahmen wird statt einem externen Triggerelement (z.B. einer Lichtschranke) die opto-elektronische Bildaufhahme- / Bildauslöseeinrichtung 4 selbst verwendet. Unter dem Begriff „Triggern" wird hier der Vorgang verstanden, mit welchem bestimmt wird, zu welchem Zeitpunkt das o.g. Gesamtbild Kg (oder das o.g. Teilbild Kt) aufgenommen werden soll.
Hierzu wird von der Ausleseeinrichtung 12 zu vom Steuerprogramm bestimmten Zeitpunkten der Inhalt von aneinandergrenzenden Zellen des CMOS-Bildsensor- Halbleiterbauelements 11 ausgelesen, die in einem Triggerbereich T liegen. Dieser ist, wie in Figur 4 gezeigt ist, kleiner als das aufzunehmende Gesamtbild Kg (oder das aufzunehmende Teilbild Kt). Der Triggerbereich T kann z.B. rechteckförmig sein, und eine Anzahl von d x e Zellen umfassen (wobei die Zahlen d bzw. e z.B. jeweils kleiner als 500, insbesondere jeweils kleiner als 100 sind). Besonders vorteilhaft ist die Zahl e = 1, so dass von der Ausleseeinrichtung 12 nur Zellen ausgelesen werden, die in ein- und derselben Zeile liegen.
Die von der Ausleseeinrichtung 12 an die Steuerungseinrichtung 13 gelieferten Triggerdaten werden dort mit Hilfe herkömmlicher Mustererkennungsverfahren analysiert Dadurch kann z.B. ermittelt werden, wann das Abbild 14' des Objekts 14 den Triggerbereich T überquert. Es wird dann von der Steuerungseinrichtung 13 ein Triggersignal an die Ausleseeinrichtung 12 geliefert, welche in Reaktion auf das Triggersignal eine Aufnahme des o.g. Gesamtbilds Kg (oder des o.g. Teilbilds Kt) veranlasst (d.h. den Inhalt sämtlicher im Bereich des Gesamtbilds Kg bzw. des Teilbilds Kt liegender 8-Bit-Speicherzellen ausliest).
Wie in Figur 4 gezeigt ist, ist der Triggerbereich T in Längsrichtung des Halbleiterbauelements 11 um eine Zellenanzahl Δl entgegen der Bewegungsrichtung des Abbilds 14' des Objekts 14 von der Mittelachse O des Gesamtbilds Kg (bzw. des Teilbilds Kt) versetzt. Dadurch ist sichergestellt, dass sich das Abbild 14' des Objekts 14 zum Aufnahmezeitpunkt relativ genau in der Mitte des Gesamtbilds Kg (bzw. des Teilbilds Kt) befindet
In Figur 5 ist eine Detaildarstellung der in Figur 1 gezeigten Datenverarbeitungseinrichtung 6 gezeigt. Diese weist eine Eingabeeinrichtung 15, z.B. eine Maus und/oder eine Tastatur auf. Auf der Rechen-/Speichereinrichtung 8 ist ein Programm gespeichert, das eine Anzeige des jeweiligen am CMOS-Bildsensor-Halbleiterbauelement 11 verwendeten Trigger- und Bild- (bzw. Teilbild-) Bereichs T', Kg' bzw. Kt' veranlasst. Des weiteren werden an der Anzeigeeinrichtung 7 die jeweils von der Kamera 1 aufgenommen Bilder angezeigt.
Durch entsprechende Eingaben an der Eingabeeinrichtung 15 können der Triggerbereich T' und der Bild- bzw. Teilbildbereich Kg' bzw. Kt' eingestellt bzw. verändert werden. Die Datenverarbeitungseinrichtung 6 sendet dann über die Verbindungsleitung 5 entsprechende Signale an die Bildaufnahme- / Bildauslöseeinrichtung 4. Das im Festwertspeicher der Steuerungseinrichtung 13 abgespeicherte Steuerprogramm wird dann so verändert, dass bei der nächsten Bilddatenabfrage durch die Ausleseeinrichtung 12 der geänderte Triggerbereich T bzw. der geänderte Bild- bzw. Teilbildbereich Kg' bzw. Kt' verwendet ist Die Bildaufhahme- / Bildauslöseeinrichtung 4 kann somit auf interaktive Weise am jeweiligen Einsatzort eingestellt bzw. optimiert werden.