Beschreibung
Verfahren zur Anpassung eines Bedieninterface von internet- fähigen Prozessgeräten sowie Anordnung mit einem solchen Bedieninterface
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Anpassung eines Bedieninterface, von Ereignismeldungen und / oder von
Messwertprotokollen von Internet-fähigen Prozessgeräten wie Steuereinheiten, Sensoren und / oder Aktuatoren, die über Schnittstellen und / oder Netzwerke miteinander verbunden sind, insbesondere in prozessverarbeitenden Systemen, an gegebene Betriebsbedingungen, sowie eine Anordnung mit einem solchen Bedieninterface.
Die Internet-Technologien gewinnen auch im industriellen Umfeld immer stärkere Bedeutung. Dies hat zur Folge, dass immer mehr Geräte einen integrierten Internet-Server aufweisen. Diese Geräte haben den Vorteil, dass sie mit Protokollen und Diensten arbeiten können, die bereits in zahlreichen Rechnern eingesetzt und bei den Benutzern eine große Verbreitung und Akzeptanz gefunden haben. Der Zugriff auf diese Geräte erfolgt mit einem gewöhnlichen Internet- (Web-) browser, der auf nahezu jedem PC vorhanden ist. Da der Zugriff problemlos über das Internet vorgenommen werden kann, können solche Geräte von jedem Ort der Welt angesprochen und zum Beispiel diagnostiziert oder parametrisiert werden.
Der Aufbau der auf diese Weise abrufbaren Internet-Seiten wird dabei im allgemeinen fest in den Geräten gespeichert, wobei bestimmte Informationen, die zum Beispiel den Betriebszustand der Geräte wiedergeben, beim Abruf der Seiten dynamisch entsprechend dem aktuellen Zustand
eingefügt werden können.
Ein wesentlicher Nachteil einer solchen Konfiguration besteht jedoch darin, dass sie relativ unflexibel ist und dass es für den Benutzer relativ schwierig oder sogar unmöglich ist, eine Anpassung der Darstellung, d. h. des Bedieninterface, oder von Ereignismeldungen und
Messwertprotokollen, an neue Betriebsbedingungen der Geräte vorzunehmen. Vielmehr ist hierzu im allgemeinen das Abschalten des Prozessgerätes zum Austausch der Software bzw. der Firmware erforderlich. In einigen Fällen kann die Anpassung des Bedieninterface sogar nur durch den Hersteller des Prozessgerätes vorgenommen werden.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein System zu schaffen, mit dem eine insbesondere für den Benutzer wesentlich einfachere Anpassung des Bedieninterface, von Ereignismeldungen und / oder von Messwertprotokollen von Internet-fähigen Geräten insbesondere in prozessverarbeitenden Systemen an gegebene Betriebsbedingungen oder vom Anwender gewünschte Darstellungsformen möglich ist.
Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Verfahren gemäß Anspruch 1 sowie einer Anordnung gemäß Anspruch 3.
Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von zwei bevorzugten Ausführungsformen anhand der Zeichnung. Es zeigt :
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines bekannten prozessverarbeitenden Systems;
Fig. 2 eine Detaildarstellung einzelner Komponenten des Systems gemäß Figur 1;
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform eines prozessverarbeitenden Systems;
Fig. 4 eine Detaildarstellung einzelner Komponenten des Systems gemäß Figur 3 ;
Fig. 5 eine schematische Teildarstellung einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform eines prozessverarbeitenden Systems;
Fig. 6 eine schematische Teildarstellung einer dritten erfindungsgemäßen Ausführungsform eines prozessverarbeitenden Systems;
Fig. 7 eine schematische Teildarstellung einer vierten erfindungsgemäßen Ausführungsform eines prozessverarbeitenden Systems;
Fig. 8 ein Flussdiagramm der Selektion eines Zugriffspfades für Vorlagen bei Benutzereingaben;
Fig. 9 ein Flussdiagramm der Erzeugung von Webseiten auf der Basis von Vorlagen; und
Fig. 10 ein Flussdiagramm des Versendens von Informationen nach vorkonfigurierten Zeitkriterien.
Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines an sich bekannten prozessverarbeitenden Systems . Das System umfasst einen PC 10, der über eine Schnittstelle 3 mit einem internetfähigen Gerät 23 (z. B. einer kleinen SPS, Steuereinheit) verbunden ist. Das System umfasst weiterhin eine Mehrzahl von Sensoren 14 sowie Aktuatoren 15, die über ein Bussystem 5 mit dem internetfähigen Gerät 23 in beiden Richtungen kommunizieren. Die Schnittstelle 3 ist eine Punkt-zu-Punkt Verbindung und somit nicht busfähig. Die Schnittstelle 3 ist üblicherweise die Parametrierschnittstelle für herstellerspezifische
Programmierwerkzeuge . Das erfindungsgemäße Verfahren kann in dem Gerät 23 implementiert sein.
Figur 2 zeigt die in diesem Zusammenhang wesentlichen Komponenten des PCs 10 sowie des Gerätes 23 in dem Fall, in dem das Gerät 23 mit einer Webserverfunktionalität gemäß dem Stand der Technik ausgestattet ist, d. h. einen auf "hart-codierten" Webseiten basierenden Internetbrowser aufweist .
Der PC 10 beinhaltet demnach eine Anwendersoftware 101 sowie einen Webbrowser 102, die über einen ersten Netzwerk- Treiber 103 mit der Schnittstelle 3 verbunden sind. Auf Seiten des Gerätes 23 befindet sich ein zweiter Netzwerk- Treiber 131, der an die Schnittstelle 3 angeschlossen ist. Mit dem zweiten Netzwerk-Treiber 131 ist eine Kommunikationssoftware 132 und ein Webserver 133 verbunden, die auch untereinander kommunizieren. Die über das Bussystem 4 -zu und von den Sensoren 14 sowie Aktuatoren 15 übertragenen Signale werden über eine Einheit 135 für Signal-, Messwert- und Prozessverarbeitung geführt. Diese Einheit ist wiederum mit einem Speicher 134 für Messwerte und Daten verbunden, auf den die Kommunikationssoftware 132
zugreift. Über sämtliche dieser Verbindungen in dem PC 10 sowie dem Gerät 23 können die Daten in beiden Richtungen übertragen werden.
Nachteilig hierbei ist jedoch, wie eingangs erwähnt wurde, dass der Aufbau der auf diese Weise abrufbaren Web-Seiten fest in den Geräten hinterlegt ist und nur einige
Informationen, die den Status der Geräte wiedergeben, beim Aufruf der Seiten dynamisch eingefügt werden können.
Figur 3 zeigt demgegenüber eine schematische Darstellung einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform eines prozessverarbeitenden Systems. Das System umfasst einen ersten PC 10, einen zweiten PC 11 sowie einen dritten PC 12, die sich an geographisch beliebigen Orten befinden können.
Der erste PC 10 ist dabei über eine Schnittstelle 3 mit einer ersten Steuereinheit 13 verbunden, die zum Beispiel eine SPS, eine PLS, eine Remote I/O-Einheit oder eine intelligente Busklemme sein kann. Die erste Steuereinheit 13 ist über einen ersten Feldbus 21 in der Prozessebene (z. B. ProfibusDP, Interbus, usw. oder proprietäre Lösung) mit einem Gateway 16 verbunden, über das eine Verbindung zu einem ersten lokalen Netzwerk 6 (LAN - local area network) hergestellt werden kann, bei dem es sich um ein Bussystem auf Automatisierungsebene (z. B. Ethernet, Token Ring usw.) handelt .
Die erste Steuereinheit ist weiterhin über einen zweiten Bus 4 mit einer Mehrzahl von Sensoren 14 sowie Aktuatoren 15 verbunden. Der zweite Bus 4, bei dem es sich um Steuerleitungen handelt, die optional auch bidirektionale Signale führen können, kann ein Feldbus in der Feldebene
■ (z. B. ASI) sein und Analogein- und Ausgänge mit 4 bis 20 A sowie Schaltein- und Ausgänge umfassen.
Über das erste lokale Netzwerk 6 kann eine Kommunikation mit weiteren Sensoren 14 und Aktuatoren 15 sowie einer weiter entfernt angeordneten zweiten Steuereinheit 23 (zum Beispiel eine SPS, eine PLS, eine Remote I/O-Einheit oder eine intelligente Busklemme) erfolgen, die über einen dritten Feldbus 5 in der Feldebene (z. B. ProfibusPA, FieldbusFoundation usw. oder proprietäre Lösung) mit weiteren Sensoren 14 und Aktuatoren 15 verbunden ist.
Der zweite PC 11 ist bei diesem System über ein zweites lokales Netzwerk (LAN) 7 angeschlossen. Dieses zweite Netzwerk 7 ist über einen Router 9 mit einem dritten überregionalen Netzwerk (WAN - wide area network) 20 verbunden, an das der dritte PC 12 angeschaltet ist. Das zweite Netzwerk 7 ist außerdem über einen HUB 19 mit dem ersten lokalen Netzwerk 6 verbunden.
Die in diesem Zusammenhang wesentlichen Komponenten des ersten, zweiten und dritten PC 10, 11, 12 sowie der ersten und zweiten Steuereinheit 13, 23 sind in Figur 4 gezeigt.
Die PCs umfassen jeweils eine Anwender-Sof ware 101, einen Webbrowser 102 sowie andere Internetdienste 104, die zur bidirektionalen Kommunikation mit einem ersten Schnittstellen-Treiber 105 verbunden sind. Dieser erste Schnittstellen-Treiber 105 stellt eine Verbindung nach außen über die Schnittstelle 3, über das zweite lokale Netzwerk 7 bzw. über das überregionale Netzwerk 20 her.
Die erste und zweite Steuereinheit 13, 23 umfasst jeweils am Eingang einen zweiten Schnittstellen-Treiber 136, der
über die Schnittstelle 3 mit dem ersten PC 10 bzw. über das erste lokale Netzwerk 6, den HUB 19 und das zweite lokale Netzwerk 7 mit dem zweiten PC 11 und weiter über den Router 9 und das dritte überregionale Netzwerk 20 mit dem dritten PC 12 verbunden ist.
Der zweite Schnittstellen-Treiber 136 ist innerhalb der Steuereinheit jeweils bidirektional mit einer Kommunikationssoftware 132, einem Internetserver 133 sowie einem FTP-Client / Server 137 verbunden. Die Steuereinheit umfasst weiterhin einen Speicher 134 für Messwerte und Daten, der bidirektional mit der KommunikationsSoftware 132 sowie einer Verarbeitungseinheit 135 für Signale, Messwerte und Prozesse komuniziert. Die Einheit 135 ist mit dem zweiten bzw. dritten Bus 4, 5 verbunden, der eine bidirektionale Kommunikation mit den Sensoren 14 und den Aktuatoren 15 ermöglicht.
Die Steuereinheit 13, 23 umfasst weiterhin einen Internetseiten-Generator 139, der beliebige Layouts (Vorlagen) mit aktuellen Werten versehen kann und jeweils bidirektional mit dem InternetServer 133, dem Speicher 134 für Messwerte und Daten, sowie einem Speicher 138 für beliebige Layouts von Internetseiten verbunden ist. Der Speicher 138 ist bidirektional mit dem FTP-Client / Server 137 sowie einem nichtflüchtigen Speicher 43 verbunden, der auch zum Hinterlegen von beliebigen Layouts genutzt wird und seinerseits eine bidirektionale Verbindung mit der Kommunikationssoftware 132 aufweist.
Die von dem Generator 139 erzeugten Internetselten werden dem Webserver 133 zugeführt, der mit dem zweiten Schnittstellen-Treiber 136 verbunden ist. Der Speicher 138 speichert dabei nicht nur Vorlagen und Layouts, sondern
verwaltet diese auch in einer RAMDISK, in der das gleiche Format verwendet wird, wie in einer RAMDISK oder einer Festplatte der PCs. Dadurch wird das Kopieren, Löschen, Verschieben und Erzeugen von Dateien und Ordnern mit den Werkzeugen, die nach dem Stand der Technik im PC-Bereich allgemein verwendet werden, sehr einfach.
Alle Verbindungen innerhalb der PCs 10, 11, 12 sowie der Steuereinheiten 13, 23 ermöglichen eine bidirektionale Kommunikation zwischen den verbundenen Einheiten.
Bei dieser Ausführungsform sind die Sensoren 14, Aktuatoren 15 und Steuereinheiten 13, 23 digital kommunizierende
Geräte, die über die genannten Netzwerke 7, 20 (LAN, WAN) bzw. Router 9 miteinander verbunden sind, so dass sie sich an beliebigen Orten befinden können. Die Geräte bilden prozessverarbeitende, vernetzte Systeme, die Internetprotokolle und Internetdienste unterstützen und den nichtflüchtigen Speicher 43 aufweisen, in dem einfache HTML-Dateien und Grafiken zur Laufzeit abgelegt werden können.
Figur 5 zeigt schematisch einen Teil einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform eines prozessverarbeitenden Systems. Im Unterschied zur ersten Ausführungsform sind hierbei die erste und zweite Steuereinheit 13, 23 zusammengefasst und gemeinsam über die Schnittstelle 3 mit dem ersten PC 10 verbunden. Weiterhin kommunizieren die beiden Steuereinheiten gemeinsam über das erste lokale Netzwerk 6 sowie den ersten Feldbus 21 mit den in Figur 3 gezeigten Komponenten und sind über den dritten Feldbus 5 mit den Sensoren 14 und den Aktuatoren 15 verbunden.
Figur 6 zeigt schematisch einen Teil einer dritten erfindungsgemäßen Ausführungsform eines prozessverarbeitenden Systems. Hierbei ist im Unterschied zur ersten Ausführungsform das Gateway 16 direkt über die Schnittstelle 3 mit dem ersten PC 10 verbunden. An das Gateway 16 schließt sich wiederum das erste lokale Netzwerk 6 sowie der erste Feldbus 21 an, der mit der ersten Steuereinheit 13 verbunden ist. Diese kommuniziert wiederum über den zweiten Bus 4 mit Sensoren 14 und Aktuatoren 15.
Bei dem in Figur 7 schematisch gezeigten Teil einer vierten erfindungsgemäßen Ausführungsform ist schließlich der erste PC 10 über die Schnittstelle 3 direkt mit Sensoren 14 und Aktuatoren 15 verbunden. Diese kommunizieren wiederum wie bei der ersten Ausführungsform gemäß Figur 3 über den zweiten Bus 4, den dritten Feldbus 5 sowie das erste lokale Netzwerk 6 mit den betreffenden Komponenten.
Der Aufbau, die Gestaltung und die Strukturierung dieser Seiten kann durch einen Betreiber des Systems auf einem der PCs beliebig vorgenommen werden und wird individuell vor oder während des laufenden Betriebes des Systems in die einzelnen Geräte übertragen. Bestimmte Stellen auf diesen Seiten, die Statusinformationen über Prozessvariable oder Prozessparameter enthalten sollen, können über definierte Schlüsselworte markiert werden. Der Betreiber des Systems hat somit die Möglichkeit, durch Auswahl geeigneter Grafikelemente eine Schnittstelle zu seinen Geräten zu schaffen, die zum Beispiel bestimmten firmeninternen Darstellungsformen entsprechen. Außerdem kann er den Inhalt der Seiten so beeinflussen, dass nur die für ihn interessanten Inhalte erscheinen. Die auf diese Weise erstellten kundenspezifischen Dateien können mit den üblichen Internetdiensten (FTP-Transfer) über die
beschriebenen Netzwerke (LAN, WAN) und Bussysteme oder über eine beliebige andere, an dem Gerät vorhandene Schnittstelle in die Geräte übertragen werden, in denen sie dann nichtflüchtig gespeichert werden.
Sofern die Geräte in den dafür vorgesehenen Speicherbereichen Inhalte finden, werden diese Inhalte automatisch interpretiert und mit dem Webseiten-Generator 139 in neue HTML-Seiten umgewandelt, die genau die Darstellungsformen der Vorlagen berücksichtigen. Gegebenenfalls werden die Schlüsselworte in den neu erzeugten HTML-Seiten durch entsprechende aktuelle Informationen ersetzt. Tabellarisch oder als Listen aufgebaute Konstrukte zum Beispiel zur Anzeige von Prozessvariablen müssen somit in der Vorlage nur einmal angelegt werden. Die betreffenden Geräte erweitern diese Konstrukte gegebenenfalls automatisch um die Anzahl der vorhandenen Prozessvariablen.
Zusätzlich zu dem Layout für eine Nachricht können zweite Layouts abgelegt werden, die reine Listen oder Tabellenkonstrukte enthalten. Diese zweiten Layouts verwenden einfache Dateiformate, die direkt zur
Weiterverarbeitung in prozessverarbeitenden Systemen geeignet sind und werden der Nachricht in Form eines Anhangs angefügt .
Die auf diese Weise konfigurierten Geräte ermöglichen es dem Anwender mit einfachen und allgemein vorhandenen
Mitteln auf kostengünstige Weise und unter Verwendung der HTML-Seiten als Layout, eigene Darstellungsformen für Informationsseiten oder Bedienelemente zu realisieren, die über einen üblichen Webbrowser abgerufen werden können. Die hier genannten Informationsseiten können sowohl
Informationen über das System selbst, wie auch Angaben über den Betriebszustand sowie Messwerte der Prozessvariablen beinhalten. Die auf diese Weise konfigurierten Geräte des Systems bieten die Möglichkeit, über den gesamten Lebenszyklus des Systems hinweg eine ständige Anpassung an neue Gegebenheiten vorzunehmen.
Um Probleme zu verhindern, die durch ein Abspeichern von fehlerhaften HTML-Seiten in den Geräten möglicherweise auftreten können, werden diese Geräte mit vorgefertigten Seiten ausgeliefert, die vom Betreiber des Systems nicht manipuliert werden können. In Abhängigkeit davon, mit welcher URL (Uniform Resource Locator) -Adresse der Benutzer des Systems beim Aufruf des Webbrowsers die Geräte adressiert, wird im Gerät wahlweise zwischen der Wiedergabe der Seiten, die mit den Geräten ausgeliefert wurden, und den kundenspezifischen Seiten umgeschaltet. Der Benutzer darf jedoch auch eine Vielzahl unterschiedlicher Sites anlegen. D. h. es kann über eine Vielzahl unterschiedlicher URL's jeweils unterschiedlicher Informationsgehalt angefordert werden.
Damit wird sichergestellt, dass zu jedem Zeitpunkt die im Gerät bereitgestellten Informationen abgerufen werden können.
Dieses Verfahren, mit dem Internet-Seiten von Geräten in prozessverarbeitenden Systemen zur Laufzeit individuell verändert werden können, kann auch auf andere
Internetdienste übertragen werden. So können in diesen Geräten zum Beispiel auch Vorlagen für Faxschreiben oder E- mails gespeichert werden, die in Abhängigkeit von der Konfiguration erst beim Eintreten bestimmter Ereignisse abgesetzt werden. Solche Ereignisse können zum Beispiel das
Überschreiten bestimmter Messwerte, das Erzeugen von
Störmeldungen in dem System oder das Erreichen bestimmter Prozesszustände sein. Für die genannten Fax- oder E-mail- Vorlagen gilt wiederum, dass sie mit Schlüsselworten versehen werden können, die durch das Gerät beim Absenden der Vorlagen durch aktuelle Werte ersetzt werden.
Für bestimmte Anwendungen ist es zum Beispiel interessant, den E-mails bestimmte Dateien anzuhängen, die in den Geräten selbst erzeugt werden. Diese Dateien können zum Beispiel reine ASCII-Dateien sein, die in tabellarischer Form Messwertprotokolle des Systems beinhalten. Einer der Vorteile der Übertragung per E-mail besteht darin, dass solche Nachrichten ohne eine Genehmigung eines Netzwerkadministrators jedem Adressaten zugestellt werden können.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Daten zu bestimmten Zeiten automatisch an bestimmte Server, zum Beispiel Prozessrechner zu versenden. Für diesen Dienst ist vorzugsweise in den hier beschriebenen Geräten ein FTP- Client realisiert. Dieser FTP-Client kann anhand der im Gerät gespeicherten Konfigurationen eigenständig eine FTP- Verbindung zu einem Server (Prozessrechner) herstellen, anschließend die Dateien übertragen und die Verbindung schließlich wieder abbauen.
Eine weitere Anwendung der Erfindung stellt die flexible Anpassung einer Bedienoberfläche für die beschriebenen Geräte dar. Anstelle der bisher genannten Informationsseiten können auch Prozessvariable über das HTTP verändert werden. Ferner können für die individuelle Gestaltung der Web-Seite dieser Geräte nicht nur reine HTML-Tags, sondern auch JAVA-Scripte und CGI ' s (Common
Gateway Interface) eingesetzt werden.
Beispielhaft soll nun anhand des Flussdiagramms in Figur 8 der Ablauf erläutert werden, der zur Selektion eines Zugriffspfades für Vorlagen bei Benutzereingaben über einen Internetbrowser stattfindet.
In einem Schritt Sll wird durch den Internetbrowser über eine Internetadresse (URL) eine Datei angefordert. In einem Schritt S12 wird dann abgefragt, ob die angeforderte Datei eine Grafik ist. Wenn dies nicht der Fall ist und wenn gemäß der Abfrage in Schritt S13 auch kein spezieller Suchpfad angegeben ist, werden gemäss Schritt S14 die Vorlagen aus den Standardvorlagen verwendet und die Internetseiten gemäss Schritt S16 basierend auf diesen Vorlagen erzeugt. Anschließend wird dann gemäß Schritt S17 die erzeugte und angeforderte Datei an den die Anforderung übermittelnden Internetbrowser gesendet .
Wenn gemäß der Abfrage in Schritt S12 eine Graphik angefordert wird, so wird diese unmittelbar gemäß Schritt S17 an den Internetbrowser übermittelt. Wenn gemäß der Abfrage in Schritt S13 ein spezieller Suchpfad angegeben ist, werden gemäß Schritt S15 Vorlagen des Benutzers verwendet und auf deren Grundlage die Internetseiten gemäß Schritt S16 erzeugt und gemäß Schritt S17 übermittelt.
Figur 9 zeigt ein Flussdiagramm der Erzeugung von Webseiten auf der Basis von Vorlagen, wobei Schlüsselwörter ersetzt und Listen bzw. Tabellen in Abhängigkeit von vorhandenen Prozessabbildern bzw. einer Gerätekonfiguration dynamisch erweitert werden. Figur 9 zeigt auch die grundsätzlichen Abläufe beim Erzeugen vom Ereignismeldungen, e-mails und Messwertprotokollen, wobei für Tabellenkonstrukte in deren
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eingefügten Werte korrigieren) fortgefahren, um schließlich den Ablauf mit Schritt S22 und der Suche nach einem nächsten Schlüsselwort zu wiederholen.
Figur 10 zeigt schließlich ein Flussdiagramm des Versendens von Informationen nach vorkonfigurierten Zeitkriterien, das heißt nach festen Zeitintervallen oder programmierbaren Termine .
Zu diesem Zweck wird zunächst gemäß Schritt S31 der Istwert des Datums und der Uhrzeit mit entsprechenden konfigurierten Sollwerten für ein automatisches Versenden verglichen. Wenn gemäß der Abfrage in Schritt S32 der
Istwert gleichen dem Sollwert ist, so wird gemäß Schritt S33 eine Messwerttabelle basierend auf Vorlagen erzeugt. Anschließend wird gemäß Schritt S34 abgefragt, ob der Versand als e-mail erfolgen soll. Wenn dies der Fall ist, wird gemäß Schritt S35 eine e-mail auf der Basis von e- ail-Vorlagen erzeugt und die Messwer tabelle entsprechend eingebunden. Im Anschluß daran wird die e-mail gemäß Schritt S40 an den Adressaten versendet und der Ablauf durch Rücksprung zu Schritt S31 wiederholt.
Wenn die Abfrage gemäß Schritt S34 mit "Nein" beantwortet wird, wird gemäß Schritt S36 abgefragt, ob der Versand als Anhang zu einer e-mail erfolgen soll. Wenn dies der Fall ist, wird eine e-mail basierend auf e-mail-Vorlagen erzeugt und die Messewerttabelle als Anhang angehängt. Anschließend wird die e-mail gemäß Schritt S40 an den Adressaten versendet und der Ablauf durch Rücksprung zu Schritt S31 wiederholt. Wenn die Abfrage gemäß Schritt S36 mit "Nein" beantwortet wird, wird gemäß Schritt S38 abgefragt, ob der Versand an einen FTP-Server erfolgen soll. Wenn diese Abfrage mit "Ja" beantwortet wird, wird gemäß Schritt S39