Beschreibung Elektrische Schaltungsanordnung
ANWENDUNGSGEBIET UND STAND DER TECHNIK
Die Erfindung betrifft eine elektrische Schaltungsanordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Insbesondere handelt es sich um eine Schaltungsanordnung für die Energieversorgung einer Steuerungsschal- tung eines Haushaltsgeräts.
Bei Schaltungsanordnungen dieser Art können Fehler auftreten, die sich vor allem bei dem ersten Regelkreis fatal auswirken können. Wie bei allen Schaltnetzteilen besteht die Gefahr der ausgangsseitigen Über- Spannung im Falle einer offenen Ausgangs-Regelschleife. Eine offene Ausgangs-Regelschleife kann entstehen durch Lötfehler, schlechte Lötstellen oder durch Bauteilfehler. Im Falle einer offenen Ausgangs- Regelschleife erreicht die Ausgangsspannung gefährlich hohe Werte, weil das Schaltnetzteil - bedingt durch die fehlerhafte Regelgröße - dauernd versucht, den Ausgangs-Spannungswert zu erreichen und aus diesem Grund mit seiner größtmöglichen Leistung arbeitet. Bei einem Fehlerfall kann es vorkommen, dass beispielsweise durch einen Bauteilfehler ein Optokoppler im ersten Regelkreis eine höhere Spannung als die vorgesehene Arbeitsspannung einzustellen versucht über das Schaltregel-IC. Ein solcher Fehler kann zur Folge haben, dass die für Schutzkleinspannungen maximal zulässige Spannung überschritten wird, Elkos oder Bauteile der versorgten Schaltung oder Steuerung beschädigt werden und dass Brandgefahr besteht.
AUFGABE UND LÖSUNG
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der die Gefahr einer Überspannung in der Schaltungsanordnung bzw. der ausgangsseitigen Arbeitsspannung beseitigt wird.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch eine Schaltungsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche und werden im folgenden näher beschrieben. Der Wortlaut der Ansprüche wird durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
Erfindungsgemäß wird somit eine Überwachungsschaltung vorgesehen, die vorteilhaft eine Einrichtung oder Bauteilgruppe zur Detektierung des Spannungswerts bzw. Spannungsgrenzwerts im Hinblick auf eine Über- Spannung aufweist. Dabei kann die Überwachungsschaltung vorteilhaft von dem ersten Regelkreis getrennt und parallel zu ihm geschaltet sowie an das Schaltregel-IC angeschlossen sein. Beim Überschreiten der von dem ersten Regelkreis mit dem Schaltregel-IC eingestellten Arbeitsspannung an der Sekundärseite des Übertragers durch einen beliebigen Fehlerfall detektiert die entsprechende Einrichtung der Uberwachungsschaltung dieses. Daraufhin wird die Überwachungsschaltung aktiviert und stoppt die Energieübertragung über den Übertrager. Dazu gibt es erfindungsgemäss mehrere Möglichkeiten. Bei einer davon schaltet die Überwachungsschaltung den ersten Regelkreis über das Schaltregel-IC bzw. den Anschluss des ersten Regelkreises daran ab. Auf diese Weise wird der erste Regelkreis daran gehindert, die Überspannung der Arbeitsspannung zu erzeugen. Bei einer weiteren Möglichkeit wird das Schaltregel-IC durch die Überwachungsschaltung abgeschaltet, so dass auch keine Energieübertragung über den von dem Schaltregel-IC ange- steuerten Übertrager erfolgt. Die gesamte Schaltungsanordnung sowie vor allem die nachgeschaltete Schaltung ist vor Überspannung oder daraus resultierender Störung geschützt. Zur Reparatur der gesamten
Schaltungsanordnung braucht nur das defekte Bauteil oder die entsprechende defekte Baugruppe ausgetauscht zu werden.
Des weiteren kann durch die Abschaltung der Spannungsversorgung mittels der Überwachungsschaltung ein Bediener auf den Fehlerfall aufmerksam gemacht werden. Es ist möglich, andere Anzeigen, wie optische oder akustische, zu aktivieren.
Bevorzugt kann der erste Regelkreis, insbesondere auch die Überwach- ungsschaltung, ein Schaltelement zur galvanischen Trennung der beiden Stromkreise des Übertragers aufweisen. Dies kann beispielsweise ein Optokoppler sein.
Eine Möglichkeit zur Feststellung des Überspannungsfalles besteht da- rin, Zener-Dioden zu verwenden. Diese können auch für die Einstellung des Wertes der gewünschten Arbeitsspannung an der Sekundärseite des Übertragers verwendet werden. Durch die Wahl der entsprechenden Zener-Diode, vorteilhaft zusammen mit einem Widerstand in der Uberwachungsschaltung, kann der Spannungsgrenzwert festgelegt werden.
Bevorzugt schaltet die Überwachungsschaltung den ersten Regelkreis dauerhaft ab. Besonders bevorzugt weist die Überwachungsschaltung einen eigenen Spannungsanschluss auf, um selbsthaltend betrieben werden zu können. Beispielsweise kann die Überwachungsschaltung einen Optokoppler mit einem Thyristor oder Triac aufweisen. Der selbsthaltende Betrieb kann durch eine Speisung des Haltestroms des Thyristors oder Triacs aus dem Schaltregel-IC erfolgen. Der Schaltungsbaustein kann vorteilhaft im spannungslosen Zustand weiterhin leitend bleiben und so den ersten Regelkreis beim Schaltregel-IC ausgeschaltet halten. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die Abschaltung des ersten Regelkreises sicher und von Dauer ist. Beispielsweise kann so nach einem Aus- und Einschalten oder einem Steckerziehen
des Gerätes nicht der gleiche Fehlerfall erneut Schaden anrichten. Somit bleibt der Fehler-Zustand in der Überwachungsschaltung aufrechterhalten gespeichert und sie hält den ersten Regelkreis dauerhaft abgeschaltet. Ein Schutzwiderstand, beispielsweise zwischen Schaltregel-IC und Optokoppler in der Überwachungsschaltung, kann eine Verlustleistung im Schaltregel-IC begrenzen.
Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung der Anmeldung in einzelne Ab- schnitte sowie Zwischen-Uberschriften beschränkt die unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Die Zeichnung zeigt eine mögliche Schaltungsanordnung zur Energieversorgung der Steuerung eines Haushaltsgeräts.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DES AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
In der Fig. 1 ist eine beispielhafte erfindungsgemäße Schaltungsanordnung 11 dargestellt. Links ist darin ein Gleichrichter an Netzeingangsspannung, in der Regel 230 Volt, angeschlossen. Darauf folgt ein Zwischenkreis mit einem Elko und einem Kondensator zur Spannungs- glättung. Es folgt ein Freilaufkreis mit einem Widerstand und einem Kon-
densator, welche auch durch eine Zener-Diode ersetzt werden könnten. Der Freilaufkreis weist zusätzlich eine normale Diode auf.
An den Freilaufkreis schließt sich ein Übertrager 12 mit seiner Primär- seite an. Des weiteren ist ein Schaltregel-IC 13 vorgesehen. Das Schaltregel-IC 13 ist vorteilhaft in diesem Beispiel ein TNY254P oder TNY255P. Die Sekundärseite des Übertragers 12 ist über eine Diode, die eine schnelle Diode sein sollte, und einen weiteren Elko mit zwei Versorgungsanschlüssen für eine Steuerelektronik oder dgl. verbunden. Einer davon ist ein Masseanschluss.
Über einen Widerstand R1 und eine Zener-Diode ZD1 ist ein erster Optokoppler OK1 an die Sekundärseite des Übertragers 12 angeschlossen. Diese Bauteile bilden in diesem Schaltungsbeispiel den ersten Regel- kreis 15, der selbstverständlich auch anders ausgeführt sein kann. Der Ausgang des Optokopplers OK1 ist mit einem Anschluss EN und einem internen Masseanschluss des Schaltregel-ICs 13 verbunden.
Die Erzeugung der Spannung an der Sekundärseite erfolgt dadurch, dass die Primärseite des Übertragers 12 mittels des Schaltregel-ICs 13 jeweils mit Energie aufgeladen wird und diese mit übersetztem Spannungsverhältnis an der Sekundärseite abgibt. Über die Zener-Diode ZD1 wird die sekundärseitige Arbeitsspannung auf einen gewünschten Wert, festgelegt durch die Schwellspannung der Zener-Diode ZD1 , begrenzt. Dies geschieht dadurch, dass die Zener-Diode ZD1 bei Überschreiten der Schwellspannung durchschaltet und über den Optokoppler OK1 das Schaltregel-IC 13 herunterregelt. Der Optokoppler wird vor allem wegen der galvanischen Trennung zwischen den Kreisen des Übertragers 12 verwendet. So wird die sekundäre Spannung des Übertragers 12 auf einen bestimmten Wert der Arbeitsspannung für die angeschlossene Steuerelektronik oder dgl. gehalten bzw. stabilisiert.
Als erfindungsgemäße Überwachungsschaltung 17 ist hier beispielhaft ein Widerstand R2, eine Zener-Diode ZD2 und ein Optokoppler OK2 vorgesehen. Ein Ausgang des Optokopplers OK2 ist mit einem Anschluss BP (Bypass) und ein anderer Ausgang mit internen Anschlüssen S1 bis S5 des Schaltregel-ICs 13 verbunden. Zusätzlich ist noch ein Widerstand R3 als Schutzwiderstand zur Verluststrombegrenzung im Schaltregel-IC 13 vorgesehen.
Als Optokoppler können solche mit einem Thyristor- bzw. Triac-Aus- gang, beispielsweise TLP 3052, verwendet werden. Anstelle der Zener- Dioden ZD1 und ZD2 können Unijunction-Transistoren oder Diacs verwendet werden. Angaben über die anderen Vorteile sind nebensächlich und werden der Kürze halber erspart, da der Fachmann diese nach Verwendung aus seinem Fachwissen heraus wählt.
FUNKTION
Bei der beispielhaften Schaltungsanordnung 11 ist durch die Zener- Diode ZD1 und den Widerstand R1 die Arbeitsspannung auf 12 Volt, al- so 11 Volt und 1 Volt intern für den Optokoppler OK1 , eingestellt. Auf diesen Spannungswert stabilisiert der Optokoppler OK1 im normalen Betriebsfall die Arbeitsspannung, so dass das Schaltregel-IC 13 beim Aufladen des Übertragers 12 keine höhere Arbeitsspannung einstellt. Die Werte für die Ausgangsleistung der Schaltungsanordnung 11 liegen im Bereich einiger weniger VA, beispielsweise 5 bis 10 VA.
Im Fehlerfall, beispielsweise im ersten Regelkreis 15, kann der Optokoppler OK1 ausfallen und daraufhin das Schaltregel-IC 13 versuchen, maximal viel Energie über den Übertrager 12 zu übertragen und so eine zu hohe Sekundärspannung einzustellen. Somit steigt die Arbeitsspannung an. Als Grenzwert kann durch die Wahl von ZD2 und R2 beispielsweise 15 Volt eingestellt sein. Überschreitet die Arbeitsspannung diesen
Grenzwert, wird die Überwachungsschaltung 17 bzw. der Optokoppler OK2 aktiviert. Festgestellt wird die Überspannung durch Durchschalten der Zener-Diode ZD2. Daraufhin schaltet der Optokoppler OK2 den ersten Regelkreis 15 ab, indem er über den Anschluss BP die Spannung vom Anschluss EN des Schaltregel-ICs 13 wegnimmt und so der erste Regelkreis bzw. der Anschluss EN abgeschaltet wird. Nun kann das Schaltregel-IC 13 mittels des Übertragers 12 keine Energie mehr auf die Sekundärseite bringen.
Dabei wird der Spannungszustand am Optokoppler OK2 über den Anschluss BP selbsthaltend betrieben. Dies ist eine Art Selbstspeicherung des Schaltzustandes der Überwachungsschaltung 17, wodurch der erste fehlerhafte Regelkreis 15 dauerhaft abgeschaltet bleibt.