WO2002011857A1

WO2002011857A1 - Staubfilter zur reinigung von luft

Info

Publication number: WO2002011857A1
Application number: PCT/DE2000/003846
Authority: WO
Inventors: Heinz HÖLTER
Original assignee: Hoelter Heinz
Priority date: 2000-08-09
Filing date: 2000-11-01
Publication date: 2002-02-14
Also published as: AU2001219955A1

Abstract

Bei einem Staubfilter zur Reinigung von Luft mit einem mit denaturierenden Substanzen versehenen Filterkörper zum Abscheiden und Abtöten von Partikel, sowie Keimen, Pilzen, Allergenen und sonstigen Mikroorganismen wird vorgeschlagen, die denaturierenden Substanzen in Verbund mit einem organischen Additiv in den Filterkörper zu integrieren. Als bevorzugtes Additiv wird dabei Glycerin oder ein Glycerinderivat eingesetzt.

Description

Staubfilter zur Reinigung von Luft

Die Erfindung betrifft einen Staubfilter zur Reinigung von Luft mit einem zumindest in einem Teilabschnitt mit denaturierenden Substanzen versehenen Filterkörper, zum Abscheiden und Abtöten von Partikeln sowie Keimen, Pilzen, Allergenen und sonstigen Mikroorganismen aus der Strömungsluft.

Aus dem vielfaltigen Einsatz von Staubfiltern zur Reinigung von Luft, zum Beispiel in Klimaanlagen, ist es bekannt geworden, daß der Filterkörper eines derartigen Staubfilters bereits nach relativ kurzen Standzeiten verfilzen und verkeimen kann. Abgesehen davon, daß sich durch eine solche Verfilzung und Verkeimung der Strömungswiederstand des Filterkörpers beträchtlich erhöht, kann die den Filter passierende Luft einen vergleichsweise unangenehmen Geruch erzeugen. Desweiteren ist es möglich, daß Pilze, Keime, Allergene sowie weitere Mikroorganismen, wie Bakterien und selbstverständlich auch Viren, den gesamten Filterkörper durchdringen und in die von der Klimaanlage versorgten Räume eindringen. Neben der erhöhten Geruchsbelästigung kann sich hierdurch eine gesundheitliche Beeinträchtigung für die in diesen Räumen anwesenden Personen ergeben.

Zur Vermeidung dieser Probleme ist es aus der DE4208243C1 bereits bekannt geworden, den Filterkörper zumindest in einem Teilabschnitt denaturierend auszubilden, das heißt mit einem Material zu versehen, welches an der Oberfläche des Filtermaterials haftet und eine biozide, das heißt sowohl eine bakterizide als auch eine fungizide Wirkung entfaltet.

In der Ausfuhrungsform gemäß der beschriebenen Druckschrift wird die denaturierende Wirkung durch Tränkung des Filtekörpers mit einer stark alkalischen Lösung (pH>13) aus Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat erzeugt. Es hat sich gezeigt, daß sich durch die vorgeschlagene Behandlung sehr gute denaturierende Eigenschaften des Filterkörpers erzeugen lassen, wobei sich jedoch als nachteilig auch erwiesen hat, daß durch ein mangelnde Haftung der denaturierenden Substanz an den Filtermaterialien, zum Beispiel Vlies oder auch eine Festkörperschüttung (Pelitte), die denaturirende Wirksamkeit des Filterkörpers mit zunehmender Standzeit relativ schnell abnimmt. Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, einen Staubfilter der eingangs genannten Art derart weiter zu entwickeln, das die denaturierende Wirksamkeit des Filterkörpers wesentlich verlängert wird und möglichst dem normalen zeitlichen Wartungsintervall eines derartigen Filterkörpers nunmehr entspricht.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die denaturierenden Substanzen im Verbund mit einem organischen Additiv in den Filterkörper integriert sind.

Es hat sich gezeigt, daß sich durch die erfindungsgemäße Ausbildung eines Verbundes aus denaturierenden Substanzen und einem organischem Additiv, welcher in dieser Form als Matrix in den Filterkörper integriert ist, die Standzeit der denaturierenden Substanzen im Filterkörper, das heißt also die denaturierende Wirksamkeit des Filterkörpers, wesentlich verlängern läßt. Schon bei geringen Konzentrationen stellt das Additiv eine hervorragende Haftung sowohl zu dem Material des Filterkörpers, also zum Beispiel einem Vlies oder Gewebe oder einer Festkörperschüttung vorzugsweise aus Perlitt her. Das gleiche gilt im Verhältnis zwischen Additiv und den denaturierenden Substanzen. Aufgrund der geringen Konzentration des den Verbund herstellenden Additivs bleibt bei den denaturierenden Substanzen ausreichend freie Oberfläche für die fungiziden bzw. bakteriziden Reaktionen nach wie vor vorhanden.

Vorzugsweise wird als Additiv eine viskose Flüssigkeit, die zum Beispiel einen mehrwertigen Alkohol enthält oder aus einem oder mehreren mehrwertigen Alkoholen besteht, eingesetzt.

Besonders wirksam und auch hautverträglich für mit dem Filterkörper in Berührung kommende Personen erweist sich die Verwendung von Glycerin oder Glycerinderivaten alleine oder auch in Mischung mit weiteren viskosen hautverträglichen Flüssigkeiten.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann als organisches Additiv auch ein Silikonöl eingesetzt werden, das sowohl flüssig-viskose Eigenschaften als auch wachsartige Eigenschaften besitzen kann. Auch die Verwendung derartiger Silikonöle erweist sich als besonders hautverträglich für Personen, die mit den Filterkörpern in Berührung kommen. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann auch als organisches Additiv eine Substanz eingesetzt werden, die ein hydrophiles Polymer enthält. Geeignete hydrophile Polymere sind beispielsweise Polyethylenglycol, Polyethylenglycol- co-polypropylenglycol (Pluronic) sowie anionische Polyelektrolyte.

I

Eine weitere Möglichkeit zur Realisierung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabenstellung besteht darin, als Additiv eine Substanz einzusetzen, welche einen porenbildenden hydrophilen Feststoff enthält. Derartige Substanzen sind zum Beispiel Stärke, Dextran, Holzextrakte, Weinsäure, Tartrate, Milchsäure, Saccharide und gegebenenfalls auch Polysaccharide.

Die Herstellung des Verbundes bzw. der Matrix aus dem organischen Additiv und den denaturierenden Substanzen und die Integration dieser Matrix in den Filterkörper kann auf verschiedene Weise erfolgen.

Eine bevorzugte Möglichkeit insbesondere bei der Verwendung von flüssigen Additiven besteht darin, daß zunächst der Filterkörper mit den denaturierenden Substanzen versehen und daraufhin mit dem organischen Additiv flächendeckend besprüht wird. Auf der anderen Seite ist es aber auch ohne weiteres möglich, zunächst außerhalb des Filterkörpers eine Mischung aus den denaturierenden Substanzen und dem Additiv herzustellen und diese Mischung dann auf geeignete Weise in den Filterkörper einzubringen bzw. zu integrieren.

Vorzugsweise werden bei dem Staubfilter gemäß der Erfindung als denaturierende Substanzen stark alkalische oder stark saure Verbindungen eingesetzt. Eine besonders gute denaturierende Wirksamkeit läßt sich dann erreichen, wenn der Filterkörper in Strömungsrichtung der Luft eine Kombination aus stark alkalischen bzw. stark sauren Lagen enthält, wobei in der Abfolge zunächst eine stark alkalische, dann eine neutrale und dann eine stark saure Lage angeordnet ist oder auch umgekehrt.

Natürlich ist die Anwendung der Erfindung nicht auf die Reinigung von Luft beschränkt. Sie kann mit dem gleichen Erfolg zur Reinigung weiterer Gase, die entsprechend belastet sind, eingesetzt werden.

Claims

Patentansprüche

1. Staubfilter zur Reinigung von Luft mit einem zumindest in einem Teilabschnitt mit denaturierenden Substanzen versehenen Filterkörper zum Abscheiden und Abtöten von Partikeln sowie Keimen, Pilzen, Allergenen und sonstigen Mikroorganismen aus der Strömungsluft, dadurch gekennzeichnet, daß die denaturierenden Substanzen im Verbund mit einem organischen Additiv in den Filterkörper integriert sind.

2. Staubfilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem organischen Additiv um eine viskose Flüssigkeit handelt.

3. Staubfilter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Additiv aus Glycerin oder Glycerinderivaten besteht oder diese Stoffe enthält.

4. Staubfilter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Additiv ein Silikonöl enthält.

5. Staubfilter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Additiv ein hydrophiles Polymer enthält.

6. Staubfilter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Additiv einen porenbildenden hydrophilen Feststoff enthält.

7. Staubfilter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Additiv aus der Kombination einer viskosen Flüssigkeit und eines porenbildenden hydrophilen Feststoffes besteht.

8. Staubfilter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die denaturierenden Substanzen stark alkalisch oder stark sauer ausgebildet sind.

9. Staubfilter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Filterkörper mehrlagig ausgebildet ist, wobei ins Strömungsrichtung der zu reinigenden Luft eine erste Lage stark alkalisch, eine zweite Lage neutral und eine dritte Lage stark sauer oder umgekehrt ausgebildet sind.