Verfahren zur Erfassung einer Relativbewegung zweier Systeme und Sensor hierfür
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung einer Relativbewegung zweier Systeme nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, die Verwendung dieses Verfahrens nach Anspruch 6, weiter einen Sensor hierfür nach dem Oberbegriff von Anspruch 9 sowie dessen Verwendung nach Anspruch 20.
Die vorliegende Erfindung geht aus von Problemen, welche sich bei der Erfassung seismischer Prozesse mittels Sensoren erge- ben, die elektromagnetische Induktion ausnützen: Es kann nicht unterschieden werden, ob ein registriertes Signal aufgrund des seismischen Prozesses und mithin einer Bewegung eines elektrischen Leiters bezüglich eines erstellten Mess- agnetfeldes erzeugt ist oder aufgrund eines sich ändernden Stör-Magnetfeldes.
Seismische Prozesse können auch von seismisch bedingten elektromagnetischen Feldern begleitet sein. Bei Einsatz von Sensoren genannter Art können somit Messsignale, aufgrund möglicherweise seismische Prozesse begleitender Magnetfelder, nur mit grosser Unsicherheit ausschliesslich als bewegungsbedingt interpretiert werden, ganz abgesehen von zusätzlichen nichtseismisch bedingten Störmagnetfeldern. Sensoren für die Erfassung seismisch bedingter Bewegungen müssen zudem auch äusserst tieffrequente Signale erfassen können, weit unterhalb 10 Hz, ja gar unterhalb 1 Hz, und dies mit hoher Sensitivitä .
Daraus ergibt sich die der vorliegenden Erfindung primär zugrundeliegende Aufgabe, nämlich mittels Ausnützung von Induktion die Bewegung seismischer Prozesse erfassen zu können und dabei den Einfluss elektromagnetischer Störfelder, seien sie seismisch bedingt oder anderweitig bedingt, mindestens zu redu- zieren. Die nachfolgend geschilderte und der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Lösung - erarbeitet aufgrund der Prob-
lerne bei der Erfassung von Bewegungen aufgrund seismischer Prozesse - lässt sich aber ohne weiteres für andere Bewegungssensor-Anwendungen einsetzen, insbesondere, wenn ähnlich hohe Anforderungen an Stδrungsunterdrückung und Sensitivität bis in tiefste Frequenzbereiche gefordert sind.
Dem Problem der Stormagnetfeider wurde bis anhin bei seismischen Sensoren nur wenig Bedeutung beigemessen.
Die vorliegende Erfindung löst die obgenannte Aufgabe dadurch, dass, nach dem Kennzeichen von Anspruch 1, dem Einfluss eines externen Störmagnetfeldes durch Kompensation gegengewirkt wird.
Wir verstehen dabei und nachfolgend unter dem Begriff Stδrmag- netfeld jegliche Art Magnetfelder, ausser demjenigen, das gezielt zu Messzwecken eingerichtet ist und das wir Messmagnetfeld nennen wollen.
Erstaunlicherweise gelingt es mit dem erfindungsgemässen Vorgehen, auch und gerade bei tiefstfrequenten Stδrsignalen und bei der bei seismischer Messung geforderten Sensitivität, den messwirksamen Einfluss von Störmagnetfeldern zu unterdrücken.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens wird das vorgegebene Messmagnetfeld in mindestens zwei örtlich getrennten, benachbarten Bereichen additiv mit einer Leiteranordnung gekoppelt, das Stormagnetfeld hingegen sub- traktiv. Dabei wir ausgenützt, dass einer gegebenen Leiteranordnung zwei Magnetfelder mit umgekehrter Polarität angekoppelt werden können, sich aber trotzdem in ihrer Induktionswirkung addierend, indem die Leiteranordnung in den Messfeldern geometrisch entsprechend geführt wird. Ein Störmagnetfeld hingegen ist im Bereich des Sensors im wesentlichen homogen, womit sich, beim Treffen obgenannter Massnahmen, seine Induktionswirkung an der Leiteranordnung subtrahiert.
Bevorzugterweise wird das Messmagnetfeld in beiden obgenannten Bereichen gleich stark angelegt. Dies ist aber nicht zwingend.
Die geschilderten Verhältnisse werden in einer bevorzugten Aus- führungsform dadurch realisiert, dass das vorgegebene Messmag- netfeld, an das eine der Systeme gebunden, mit mindestens zwei bezüglich einer Achse radialen Teilfeldern unterschiedlicher Polarität erzeugt wird und die Leiteranordnung als Anordnung mindestens zweier gegensinnig gewickelter, an das zweite System gefesselter Spulen ausgebildet wird, deren Spulenachsen mit der Achse der radialen Teilfelder mindestens genähert koaxial sind.
Hinzukommend zu den erfindungsgemässen Kompensationsmassnahmen ist es aber ohne weiteres möglich, auch Abschirmmassnahmen vorzusehen. Sollen diese aber auch bei tiefstfrequenten Signalen wirksam sein, dann wird bevorzugterweise mindestens der Bereich des Sensors, woran die Induktion erstellt wird, mittels eines elektrostatischen Schirmes umgeben. Dabei wird der Schirm z.B. durch eine elektrisch hochleitende Beschichtung oder Folie realisiert. Die Wandung eines Schirmträgergehäuses, wesentlich dicker als der Schirm, wird aus elektrisch nichtleitendem, nicht- magnetischen Material gefertigt, z.B. aus einem Kunststoff.
Seismische BewegungsSensoren, bei welchen elektromagnetische Induktion zur Bewegungsregistrierung ausgenützt wird, sind bekannt. Beispielsweise wird auf die Sensoren der Typen SM3-KV oder SM3-KVE der Russian Academy of Sciences, Design Bureau for Geophysical Instruments, oder den Sensor S-13 der Fa. Geotech Instruments, LLC hingewiesen.
Diese bekannten seismischen Bewegungssensoren eignen sich ausgezeichnet, mit den erfindungsgemässen Massnahmen ausgestattet zu werden. Dabei ist bereits am vorbekannten Sensor ein Mess- magnetfeld an eine Achslagerung eines Hebels gefesselt. In der erwähnten Lagerung ist die Schwenkachse eines Hebels gelagert,
woran erst eine seismische Masse, dann eine im Messmagnetfeld mit dem Hebel bewegliche Leiteranordnung angebracht ist. Auf den Hebel wirkt weiter eine Federanordnung, entgegen dem durch die seismische Masse bewirkten Drehmoment. Das Messmagnetfeld und die Leiteranordnung werden nun aber erfindungsgemäss ausgebildet, für die erfindungsgemässe Stormagnetfeldkompensation.
Grundsätzlich eignet sich das erfindungsgemässe Verfahren ganz besonders für die Erfassung seismischer Prozesse und deren Analyse, dabei insbesondere für das Auffinden von Kohlenwasser- stoffvorkommen für die Gewinnung von Aussagen über und/oder die Ausdehnung von Kohlenwasserstoffvorkommen.
Dies, weil es damit möglich wird, von seismischen Prozessen bedingte Bewegungen und von seismischen Prozessen bedingte Magnetfelder getrennt zu registrieren und als getrennte Komponen- ten ein und desselben Prozesses auszuwerten.
Zur Lösung der obgenannten Aufgabe zeichnet sich im weiteren ein erfindungsgemasser Sensor nach dem Kennzeichen von Anspruch 9 aus, bevorzugte Ausführungsformen dieses Sensors nach dem Wortlaut der Ansprüche 12 bis 19, eine besonders bevorzugte Verwendung dieses Sensors nach Anspruch 20.
Die Erfindung wird anschliessend beispielsweise anhand von Figuren erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch und in perspektivischer Darstellung, die Induktionswirkung eines Magnetfeldes auf einen beweg- ten Leiter, als Grundlage für das Verständnis der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 in einer Darstellung analog zu Fig. 1, die erfindungsgemässe, prinzipielle Realisation eines Messmagnetfeldes und einer darin bewegten Leiteranordnung;
Fig. 3 in einer Längsschnittdarstellung, eine bevorzugte Ausführungsform eines nach dem erfindungsgemässen Verfahren arbeitenden Sensors ;
Fig. 4 schematisch, den Aufbau eines erfindungsgemässen seis- mischen Sensors, aufgebaut auf der Grundlage eines bekannten seismischen Sensors,-
Fig. 5a im Zeitbereich das mit einem herkömmlichen, nicht stδrfeidkompensierten induktiven Messkopf aufgenommene Signal in 50 Hz-Stδrfeldumgebung;
Fig. 5b das Signal gemäss Fig. 5a im Frequenzbereich;
Fig. 6a in Analogie zur Darstellung gemäss Fig. 5a, das Mes- signal in derselben Umgebung mit einem erfindungsgemäss ausgebildeten stδrfeidkompensierten Sensor;
Fig. 6b das Signal gemäss Fig. 6a im Frequenzbereich und
Fig. 7 Amplituden- und Phasengang des erfindungsgemässen Sensors, aufgebaut gemäss Fig. 4 mit eingebauter Arbeits- punktregelung und mit Phasengang-Kompensation.
Anhand von Fig. 1 soll das Problem, von welchem die vorliegende Erfindung ausgeht, grundsätzlich erläutert werden.
Es soll die Relativbewegung eines Systems So. bezüglich eines Systems S2 erfasst werden. Zur diesbezüglichen Ausnützung der Induktion wird am einen System Si ein Messmagnetfeld Bm erzeugt. Wird in diesem Induktionsfeld Bm ein Leiter 3, welcher sich senkrecht zu den Feldlinien des Messmagnetfeldes B_, er- streckt, mit der Geschwindigkeit v in dargestellter Richtung bewegt, so wird im Leiter 3 eine Spannung induziert.
Damit ist es nun möglich, durch Messung der induzierten Spannung am Leiter 3 der Leiteranordnung die Geschwindigkeit v in
der angegebenen Richtung zu messen. Eine Positionsermittlung des Leiters 3 im homogen angenommenen, statischen Feld Bm ist hingegen mittels Induktion nicht möglich.
Ist nun im felderfüllten Raumbereich M ein zeitlich variieren- des Stδrfeld Bs(t) vorhanden, so bewirkt dieses aufgrund seiner zeitlichen Variation, unabhängig davon, ob System S2 mit dem Leiter 3 bewegt wird oder nicht, im Leiter 3 eine Spannung. Daher kann an einem am Leiter 3 abgegriffenen elektrischen Signal nicht diskriminiert werden, ob es ausschliesslich aufgrund ei- ner Relativbewegung der Systeme Si, S2, ausschliesslich aufgrund der Zeitvariation des Stδrfeldes Bs oder aufgrund einer Kombination beider Ursachen erzeugt ist.
Soll mithin mittels Induktion die Bewegung eines seismischen Prozesses überwacht werden, so kann nicht mit Sicherheit aus dem Messresultat ausgesagt werden, ob ein sich zeitlich änderndes Stδrfeld und/oder eine Bewegung erfasst wurde.
Gerade bei der Untersuchung seismischer Prozesse ist es aber von hoher Bedeutung, getrennt Bewegungen und seismisch bedingte Elektromagnetfelder zu registrieren, abgesehen davon, dass nicht seismisch bedingte Magnetfelder, die ebenfalls in Bs eingehen, grundsätzlich hier nicht interessieren.
In Fig. 2 ist, ausgehend von den im Zusammenhang mit Fig. 1 aufzeigten Problemen das Prinzip der erfindungsgemässen Lösung dargestellt. Demnach wird das Messmagnetfeld B
m in mindestens zwei voneinander getrennten Bereichen des Systems S_ angelegt, gemäss Fig. 2 in den Bereichen Mi als Teilmagnetfeld
und im Bereich M
2 als Teilmagnetfeld B
m2. Bezüglich der Bewegungsrichtung des Systems S
2, entsprechend v, und der Ausrichtung der jeweiligen Leiter 3χ und 3
2 in den beiden Bereichen M
L und M
2 sind dabei die Teilmagnetfelder B
mι und B
m2 umgekehrt polarisiert. Durch entsprechende Beschaltung der Leiter 3_ und 3
2,
wie bei 4 schematisiert, sind sie so seriegeschaltet, dass sich die bei systemgemeinsamer Bewegung v ergebenden Induktionsspannungen in den Leitern 3χ und 3
2 addieren. Mit 5 ist ein Messinstrument schematisiert .
Betrachtet man nun in Analogie zu Fig. 1 das zeitvariable Stδr- magnetfeld Bs(t), so ist ersichtlich, dass dieses die beiden benachbarten Bereiche Mi und M2 homogen erfüllt und damit sich die daraus resultierenden Induktionsspannungen in den Leitern 3ι und 32 jedenfalls kompensieren.
Es ist nicht unbedingt zwingend, dass sich die Induktionswirkung an den Räumen Mi und M2 des Messmagnetfeldes Bm verdoppelt, wesentlich ist aber, dass die Induktionswirkung in beiden erwähnten Räumen bezüglich des Stδrmagnetfeldes Bs möglichst identisch ist, damit eine möglichst vollständige Stδrsignalkom- pensation erfolgt.
In Fig. 3 ist schematisch eine bevorzugte Realisationsform eines erfindungsgemässen Sensors dargestellt. Ein symmetrischer Ringspalmagnet 10 umfasst einen bezüglich einer Achse A zylin- derförmigen Polteil 12, gegebenenfalls mit zwei zur Achse A ko- axialen, einwärts springenden Polflanschen 14. Der Polteil 12 ist aus weichmagnetischem Material, beispielsweise aus Eisen oder Stahl, ausgebildet.
Der Polteil 12 ist basisseitig durch eine Grundplatte 16 aus nichtmagnetischem Material, beispielsweise aus einem Kunststoff oder aus rostfreiem Stahl, abgeschlossen, die koaxial zur Achse A im Polteil 12 einen Kern 18 trägt mit weichmagnetischen Polpartien 20 und 21 sowie mit einer dazwischenliegenden Magnetanordnung 23, vorzugsweise als starker Permanentmagnet, wie beispielsweise als Neodymium-Magnet ausgebildet. Durch diese An- Ordnung wird ein radiales Messmagnetfeld Bm gebildet. Selbstverständlich ist es ohne weiteres möglich, anstelle oder ergän-
zend zum Permanentmagnet 23, beispielsweise auch in oder an der Wandung des Polteils 12, weitere Magnetanordnungen vorzusehen und grundsätzlich Permanent- und/oder Elektromagnete einzusetzen.
An einem in Fig. 3 gestrichelt dargestellten Träger 19 des Systems S2 sind Leiteranordnungen 3 gemäss Fig. 2 bildende Spulen 252 und 25x derart montiert, dass sie, mit dem System S2, berührungslos über dem Kern 18 und in den radialen Magnetteilfeidern je in den Bereichen Mi und M2 beweglich sind.
Die Spulen 25ι und 252 sind in Analogie zur Darstellung von
Fig. 2 so seriegeschaltet, dass die bei Systembewegung v resultierenden Induktionsspannungen sich addieren. Zwischen den weichmagnetischen Kernpartien 20 und 21 einerseits und dem Pol- teil 12 werden zwei zur Achse A koaxiale, zylinderfδrmige Luft- spalten entsprechend den Bereichen Mi und M2 von Fig. 2 gebildet. Diese sind mit den radialen Messmagnetfeldern umgekehrter Polarität erfüllt, die auf die in den Luftspalten verschiebli- chen Spulenanordnungen 25 einwirken. Stormagnetfeider erfüllen beide Luftspalten homogen, womit sich, entsprechend den Erläu- terungen zu Fig. 2, ihre Induktionswirkung auf die Spulen 25ι und 252 kompensieren.
Obwohl sich das bisher besprochenen Vorgehen ganz besonders für die stδrfeidkompensierte Registrierung von Bewegungen, die ihren Ursprung in seismischen Prozessen haben, eignet, können entsprechend aufgebaute Bewegungssensoren selbstverständlich auch für die Detektion andersartig bedingter Relativbewegungen zwischen Systemen eingesetzt werden.
In Fig. 4 ist, schematisch, eine besonders bevorzugte Ausführungsform eines seismischen Bewegungssensors dargestellt, auf- gebaut einerseits aus der Grundmechanik des bekannten Sensors SM3-KV bzw. SM3-KVE eingangs erwähnter Firma, anderseits er-
gänzt mit den erfindungsgemässen Massnahmen, wie sie anhand von Fig. 3 erläutert wurden. Dabei handelt es sich, physikalisch betrachtet, um eine Pendelanordnung.
Der vorbekannte seismische Bewegungssensor umfasst, an einem Trägersystem Si in einem Schwenklager 27 gelagert, einen Hebel 29 mit einer grossen seismischen Masse 31. Endständig ist am Hebel 29 der Träger 19 des induktiv wirkenden Messkopfes 33, nun erfindungsgemäss aufgebaut, montiert, wie er anhand von Fig. 3 erläutert wurde. Eine Federanordnung 30 wirkt am Hebel 29 dem Drehmoment der Masse 31 entgegen.
Die am vorbekannten Sensor vorgesehenen Kalibrier- und Einstellvorkehrungen sind in Fig. 4 nicht dargestellt. Wie sich aus der Betrachtung von Fig. 3 ergibt, ist es auch beim erfindungsgemässen Vorgehen wesentlich, zur Ausnützung eines mδg- liehst grossen linearen Bewegungs/Signal-Übertragungsbereiches, dass, im Ruhezustand, das System S2 bezüglich des Systems Sλ in eine vorgegebene, bezüglich der Bereiche Mi und M2 vorzugsweise symmetrische Arbeitspunktlage rückgeführt wird. Deshalb ist am Bewegungssensor in bekannter Art und Weise (nicht dargestellt) eine Arbeitspunktsregelung vorgesehen.
Um im weiteren, bei allen Ausführungsvarianten des erfindungs- gemässen Vorgehens, den elektrischen Stδrfeldeinfluss zu mini- malisieren, ist, wie dies in Fig. 4 schematisch dargestellt ist, insbesondere der Messkopf mit den induktionswirksamen Raumbereichen, in einem Gehäuse 41 eingebaut, dessen Wandungs- material schlecht leitet. Als Wandungsmaterial kann dabei z.B. ein Kunststoff oder rostfreier Stahl eingesetzt werden. Die Innenwand des Gehäuses 41 ist mit einem dünnen Schirm 43 aus elektrisch gut leitendem Material, wie beispielsweise aus Kup- fer, ausgekleidet bzw. beschichtet, oder mit einem leitenden
Lack. Der Schirm 43 ist bevorzugterweise auf Messbezugspotenti-
al gelegt. Dadurch wird eine kapazitive Einstreuung elektrischer Felder verhindert .
Ein seismischer Bewegungssensor des Typs SM3-KV eingangs erwähnter Firma, wie er schematisch in Fig. 4 dargestellt ist, jedoch mit herkömmlichem, induktiv wirkendem Messkopf, wurde in 50 Hz-Stδrfeld-kontaminierter Umgebung aufgestellt, mechanisch blockiert und an der einzigen vorgesehen Induktionsspule das resultierende Signal verstärkt aufgezeichnet. Im Zeitbereich resultiert das in Fig. 5a dargestellte Signal, im Frequenzbe- reich gemäss Fig. 5b. Deutlich ist das 50 Hz- sowie ein weiteres Stδrfeld bei ca. 16 2/3 Hz erkennbar.
Umgerüstet auf den erfindungsgemässen Messkopf gemäss Fig. 4 bzw. Fig. 3 ergab sich bei sonst identischen Verhältnissen im Zeitbereich das Signal gemäss Fig. 6a, im Frequenzbereich ge- mäss Fig. 6b.
Der Einfluss der erfindungsgemässen Kompensation ist äusserst deutlich mit einer Stδrsignalreduktion um einen Faktor von ca. 25. In Fig. 7 sind im weiteren Amplituden- und Phasengang des Bewegungssensors gemäss Fig. 4 mit Arbeitspunktregelung darge- stellt. Dabei wurde der Phasengang durch ein Korrekturfilter an dem dem Messkopf 33 gemäss Fig. 4 nachgeschalteten Verstärker- kreis optimiert.
Mit dem erfindungsgemässen Vorgehen, vorerst mit Blick auf die Analyse seismischer Prozesse, wird es nun möglich, exklusiv die durch solche Prozesse bedingten Bewegungen zu messen.
Da im weiteren Magnetfeldsensoren bekannt sind, wird es nun möglich, beide Komponenten seismischer Prozesse, nämlich die dadurch bedingten Bewegungen, bzw. die dadurch bedingten Magnetfelder, getrennt aufzunehmen, ohne dass diese Magnetfelder die Bewegungsregistrierung stören: Es ergibt sich damit eine neue Dimension der Analyse seismischer Prozesse, und damit für
das Auffinden unterirdischer Kohlenwasserstof vorkommen und/oder die Ermittlung der Ausdehnung solcher Vorkommen.
Verallgemeinert schafft das vorgeschlagene Vorgehen die Möglichkeit, bis hin zu tiefsten Frequenzen, Bewegungen zwischen Systemen induktiv zu erfassen, ohne dass ein am Messort ggf. vorhandenes Stδrfeld die Messung störte .