Mittel zur Herstellung von selbstreinigenden dünnen Oberflächenbeschichtungen und dafür geeignete Verfahren Means for the production of self-cleaning thin surface coatings and processes suitable therefor
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Beschichtungsmittel zur Herstellung von dünnen selbstreinigenden Oberflächenbeschichtungen und dazu geeignete Verfahren, wobei die Selbstreinigung vorzugsweise dadurch erfolgt, daß die Oberflächen von Zeit zu Zeit Regen oder bewegtem Wasser ausgesetzt sind.The present invention relates to coating compositions for the production of thin self-cleaning surface coatings and processes suitable therefor, the self-cleaning preferably being carried out by exposing the surfaces to rain or moving water from time to time.
Selbstreinigende Oberflächen von Gegenständen und Verfahren zur Herstellung derselben, wobei die Selbstreinigung dadurch erfolgt, daß die Oberfläche von Zeit zu Zeit Regen oder bewegtem Wasser ausgesetzt sind, sind bereits in der EP 0 772 514 B1 beschrieben. Gemäß dieser Patentschrift sollen die selbstreinigenden Oberflächen eine künstliche Oberflächenstruktur aus Erhebungen und Vertiefungen aufweisen, wobei der Abstand zwischen den Erhebungen im Bereich von 5-200 μm und die Höhe der Erhebungen im Bereich von 5-100 μm liegen und mindestens die Erhebungen aus hydrophoben Polymeren oder haltbaren hydro- phobierten Materialien bestehen und nicht durch Wasser oder mit Wasser oder Detergenzien ablösbar sind. Zur Herstellung solcher Oberflächen wird beschrieben, entweder auf eine glatte Oberfläche einen Klebstoff gleichmäßig und dünn auszustreichen und anschließend mit einem Teflonpulver einer mittleren Teilchengröße von 7 μm zu beschichten oder eine Teflonbeschichtung zu erhitzen bis sie plastisch verformbar ist und dann ein Highmeshsieb aus dem Offsetdruck auf die Oberfläche aufzudrücken und dadurch diese plastisch zu verformen, um Erhebungen und Vertiefungen einzuprägen.Self-cleaning surfaces of objects and methods for producing the same, the self-cleaning taking place by exposing the surface to rain or moving water from time to time, have already been described in EP 0 772 514 B1. According to this patent, the self-cleaning surfaces should have an artificial surface structure of elevations and depressions, the distance between the elevations in the range of 5-200 μm and the height of the elevations in the range of 5-100 μm and at least the elevations made of hydrophobic polymers or durable hydrophobic materials exist and are not removable by water or with water or detergents. To produce such surfaces, it is described either to spread an adhesive evenly and thinly on a smooth surface and then to coat it with a Teflon powder with an average particle size of 7 μm or to heat a Teflon coating until it is plastically deformable and then to use a high-mesh sieve from the offset printing on the Press on the surface and thereby plastically deform it to impress elevations and depressions.
Nach dem ersten Verfahren lassen sich entsprechende Oberflächenbeschichtungen herstellen, von denen Wasser abperlt und damit abgelagerte Partikel abspült. Aufgrund der Oberflächenspitzen des Teflons gegenüber Wasser, haben Wasser-
tropfen dabei einen Grenzwinkel von über 135°, während Wassertropfen auf Glas einen Grenzwinkel von etwa 60° oder auf mit Wachs oder Fett hydrophobierten Oberflächen von etwa 80-100° aufweisen. Das Verfahren hat allerdings den Nachteil, daß die Beschichtung nur auf waagerecht liegende Oberflächen aufgebracht werden kann und eine gleichmäßige Verteilung der Teflonpartikel auf der klebenden Unterlage sowie ihre feste Verbindung mit der Unterlage nicht gewährleistet ist. Das ganze Verfahren ist darüber hinaus relativ aufwendig. Die zweite in dem Patent genannte Verfahrenweise ist wirtschaftlich nicht durchführbar und leidet bereits unter der Problematik Teflon zu plastifizieren.According to the first method, appropriate surface coatings can be produced, from which water drips off and rinses off deposited particles. Due to the surface peaks of the Teflon against water, water A critical angle of over 135 ° drops, while water drops on glass have a critical angle of approximately 60 ° or on surfaces hydrophobicized with wax or grease of approximately 80-100 °. However, the method has the disadvantage that the coating can only be applied to horizontally lying surfaces and a uniform distribution of the Teflon particles on the adhesive base and their firm connection to the base is not guaranteed. The whole process is also relatively expensive. The second procedure mentioned in the patent is not economically feasible and already suffers from the problem of plasticizing Teflon.
Aus Yamauchi G. and others, Colloids and Surfaces 1996, Vol. 116 auf Seite 125- 134 ist ferner bekannt, daß man die wasserabstoßenden Eigenschaften von PTFE-Oberflächen dadurch verstärken kann, daß das PTFE in Form feiner Pulver mittels eines Heißschmelzklebers auf die Oberfläche aufgetragen wird. Dabei bilden die PTFE-Partikel eine praktisch dichte Schicht, die jedoch gegenüber gesintertem PTFE eine zusätzliche Oberflächenrauhigkeit aufweist, an der Wasser mit einem gegenüber gesinterten Schichten größeren Kontaktwinkel abperlt. Für eine Schmutzabweisung oder Selbstreinigung dieser Oberflächen sind die Materialien nicht geeignet.From Yamauchi G. and others, Colloids and Surfaces 1996, Vol. 116 on pages 125-134 it is also known that the water-repellent properties of PTFE surfaces can be enhanced by applying the PTFE in the form of fine powders to the surface using a hot-melt adhesive is applied. The PTFE particles form a practically dense layer which, however, has an additional surface roughness compared to sintered PTFE, on which water rolls off with a larger contact angle than sintered layers. The materials are not suitable for dirt repellency or self-cleaning of these surfaces.
Für weitere Versuche technische Oberflächen zu schaffen, die Schmutz abweisen und/oder selbstreinigend sind, und die damit verbundenen Probleme wird auf die in der obigen EP-Schrift genannte Literatur verwiesen, wonach solche Versuche nicht erfolgreich waren.For further attempts to create technical surfaces that repel dirt and / or are self-cleaning, and the associated problems, reference is made to the literature mentioned in the above EP document, according to which such attempts have not been successful.
Es stellte sich daher die Aufgabe Beschichtungsmittel und Verfahren zu finden, mit denen sich einfach und wirtschaftlich selbstreinigende Oberflächen herstellen lassen.
Die Lösung dieser Aufgabe ist durch die Merkmale der Hauptansprüche gekennzeichnet und wird durch die Merkmale der Unteransprüche gefördert.The task therefore was to find coating compositions and processes with which self-cleaning surfaces can be produced simply and economically. The solution to this problem is characterized by the features of the main claims and is promoted by the features of the subclaims.
Überraschenderweise ist es möglich, die hydrophoben Partikel zusammen mit einem filmbildenden Kunststoffüberzugsmittel in einem geeigneten Lösungsmittel zusammenzufügen und dieses Mittel in dünner Schicht auf die zu schützende Oberfläche aufzutragen, wobei ein selbstreinigender Effekt dann zum tragen kommt, wenn nach dem Verdunsten der Lösemittel die nebeneinander auf der Oberfläche abgelagerten hydrophoben Kunststoffpartikel, die einen Durchmesser von ca. 10-50 μm, vorzugsweise 10-30 μm und insbesondere 15-25 μm, aufweisen, voneinander einen bestimmten Abstand von etwa 5-100 μm aufweisen und die Schichtdicke des trockenen filmbildenden Kunststoffes etwa 30-60 % der mittleren Durchmesser der hydrophoben Kunststoffpartikel ausmacht. Der filmbildende Kunststoff bewirkt so eine feste Haftung zwischen den hydrophoben Kunststoffpartikeln und der Unterlage und bildet gleichzeitig einen wasserfesten Belag. Wegen der vergleichsweise geringen Kohäsion zwischen Filmbildner und hydrophobem Kunststoff bleibt auf der Oberseite der Kunststoffpartikel nur ein sehr dünner Film von 0,5-2 μm, normalerweise ca. 1 μm Dicke zurück. Bei frisch aufgetragenen Überzügen bewirkt diese dünne Filmschicht, daß die ganze Oberfläche sich wie der filmbildende Kunststoff selbst verhält. Eine Alterung durch Luftsauerstoff, Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen und ggf. Beaufschlagung mit Wasser führen jedoch überraschenderweise nach kurzer Zeit dazu, daß diese dünnen Filmhäute sich ablösen und die aus der Filmschicht herausragenden Teile der Kunststoffpartikel als hydrophoben Erhebungen in Erscheinung treten und den wasserabstoßenden und selbstreinigenden Effekt auslösen.Surprisingly, it is possible to combine the hydrophobic particles together with a film-forming plastic coating agent in a suitable solvent and to apply this agent in a thin layer to the surface to be protected, a self-cleaning effect then taking place if, after the solvents have evaporated, the solvents are juxtaposed on the surface Surface deposited hydrophobic plastic particles, which have a diameter of approximately 10-50 μm, preferably 10-30 μm and in particular 15-25 μm, are at a certain distance from one another of approximately 5-100 μm and the layer thickness of the dry film-forming plastic is approximately 30 -60% of the average diameter of the hydrophobic plastic particles. The film-forming plastic thus ensures firm adhesion between the hydrophobic plastic particles and the base and at the same time forms a waterproof covering. Because of the comparatively low cohesion between film former and hydrophobic plastic, only a very thin film of 0.5-2 μm, usually approx. 1 μm thick, remains on the top of the plastic particles. With freshly applied coatings, this thin film layer causes the entire surface to behave like the film-forming plastic itself. Aging due to atmospheric oxygen, fluctuations in temperature and humidity and, if necessary, exposure to water, however, surprisingly after a short time result in these thin film skins becoming detached and the parts of the plastic particles protruding from the film layer appearing as hydrophobic elevations and the water-repellent and self-cleaning effect trigger.
Als filmbildende Kunststoffe können die für die Herstellung von Farben und Lacken gebräuchlichen Kunststoffe verwendet werden, insbesondere in Rezepturen wie sie für die Herstellung von Lasuren, d.h. besonders dünnen Beschichtun-
gen, üblich sind. Beispielhaft seien Polyacrylate, Polyolefine, insbesondere Poly- ethylene, Polyvinylacetate und Polyvinylacetatcopolymere, Styrolacrylatcopoly- mere, Maleinsäurecopolymere, Polyurethane, Alkydharze, Epoxidharze oder Gemische solcher Substanzen genannt.The plastics used for the production of paints and lacquers can be used as film-forming plastics, in particular in formulations such as those used for the production of glazes, ie particularly thin coatings. gene, are common. Examples include polyacrylates, polyolefins, in particular polyethylene, polyvinyl acetates and polyvinyl acetate copolymers, styrene acrylate copolymers, maleic acid copolymers, polyurethanes, alkyd resins, epoxy resins or mixtures of such substances.
Den Filmbildnern werden üblicherweise die für die Herstellung von Farben und Lacken bekannten Hilfsstoffe in üblicher Menge zugesetzt. Beispielsweise seien Füllstoffe und Verdicker, Mattierungsmittel, Pigmente, UV-Stabilisatoren und anti- mikrobielle Mittel, genannt. Je nach Kunststoff sind weiterhin Weichmacher, Vernetzungsmittel, Elastifizierungsmittel etc. zuzufügen. Für den Überzug von Holzoberflächen hat sich ein Zusatz von Wachs als besonders vorteilhaft erwiesen, da er nicht nur die Bindung des Filmmaterials an das Holz fördert, sondern auch die Filmhärte verringert und so Rißbildungen in der Filmschicht bei auf Grund von Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen arbeitendem Holz weitgehend vermeidet. Darüber hinaus ist ein gewisser Wachsanteil vorteilhaft für eine rasche Ablösung der dünnen Filmüberzüge auf den Polymerkörnern. Als Wachs sind gleichermaßen Bienenwachs, Camaubarwachs oder rezente Harze wie Montanwachs geeignet.The auxiliaries known for the production of paints and varnishes are usually added to the film formers in a customary amount. Examples include fillers and thickeners, matting agents, pigments, UV stabilizers and anti-microbial agents. Depending on the plastic, plasticizers, crosslinking agents, elasticizing agents, etc. must also be added. The addition of wax has proven to be particularly advantageous for the coating of wooden surfaces, since it not only promotes the bonding of the film material to the wood, but also reduces the film hardness and thus cracks in the film layer in wood working due to temperature and moisture fluctuations largely avoided. In addition, a certain amount of wax is advantageous for a rapid detachment of the thin film coatings on the polymer grains. Beeswax, Camara wax or recent resins such as montan wax are equally suitable as wax.
Die hydrophoben Partikel bestehen üblicherweise aus perfluoriden Kohlenwasserstoffen wie Teflon bzw. PTFE, jedoch können auch Partikel aus Chlorfluorkohlenwasserstoffen oder Siliconpartikel eingesetzt werden. Entscheidend für die Brauchbarkeit solcher Partikel ist, daß ihr Grenzwinkel gegenüber Wasser über 100, vorzugsweise über 135° liegt, damit Wassertropfen im Sinne einer Selbstreinigung von solchen Oberflächen abrollen.The hydrophobic particles usually consist of perfluoride hydrocarbons such as Teflon or PTFE, but particles of chlorofluorocarbons or silicone particles can also be used. It is crucial for the usability of such particles that their critical angle with respect to water is over 100, preferably over 135 °, so that water drops roll off such surfaces in the sense of self-cleaning.
Bevorzugt besteht das Beschichtungsmittel aus bezogen auf den Gehalt an Feststoffen 20-60 % filmbildenden Kunststoffen,
5-50 % hydrophobem Pulver,The coating composition preferably consists of 20-60% of film-forming plastics, based on the solids content, 5-50% hydrophobic powder,
0-50 % Hilfsstoffen und auf einen Volumenteil der Feststoffe 2-10 Volumenteile Lösungsmittel.0-50% auxiliaries and on a volume part of the solids 2-10 volume parts solvent.
Als Lösungsmittel wird aus umwelttechnischen Gesichtspunkten vorzugsweise Wasser verwendet, dem ggf. noch wassermischbare organische Lösungsmittel wie niedere Alkohole, Aceton etc. zugefügt sind. Die filmbildenden Kunststoffe liegen dabei als feine Dispersionen mit Teilchengrößen von 0,1-2 μm vor, Netzmittel und Emulgatoren bewirken die notwendige Stabilisierung der Dispersion und auch der darin enthaltenen hydrophoben Pulver gegen Entmischung. Soweit dies vom Verarbeitungsort zulässig ist, bzw. die eingesetzten filmbildenden Materialien dies erfordern, kann selbstverständlich auch organisches Lösemittel, beispielsweise ein Ester, Keton, Ether, Xylol oder ein Kohlenwasserstoff eingesetzt werden. Derartige Lösemittel sind für die Herstellung von Farben und Lacken bekannt und gebräuchlich.From an environmental point of view, water is preferably used as the solvent, to which water-miscible organic solvents such as lower alcohols, acetone etc. may have been added. The film-forming plastics are in the form of fine dispersions with particle sizes of 0.1-2 μm, wetting agents and emulsifiers bring about the necessary stabilization of the dispersion and also of the hydrophobic powders contained therein against segregation. Insofar as this is permissible from the processing location or the film-forming materials used require it, it is of course also possible to use organic solvents, for example an ester, ketone, ether, xylene or a hydrocarbon. Such solvents are known and used for the production of paints and varnishes.
Ein bevorzugtes lasierendes wäßriges Beschichtungssystem auf Acrylatharz-Basis hat die folgende Zusammensetzung bezogen auf den Feststoffgehalt:A preferred glazing aqueous coating system based on acrylic resin has the following composition based on the solids content:
30-60 Masse% Polyacrylatdispersion (Feststoffanteil einer 40-60 %Dispersion in Wasser) 2,5-10 Masse% elastifizierende Dispersionen (z.B. Polyurethane) 20-50 Masse% feste Fluorverbindungen (Teflon; Teilchengröße: 5-25 μm) 1-3 Masse% Mattierungsmittel (Kieselsäure; Teilchengröße: 5-100 μm)30-60 mass% polyacrylate dispersion (solids content of a 40-60% dispersion in water) 2.5-10 mass% elastic dispersions (e.g. polyurethanes) 20-50 mass% solid fluorine compounds (Teflon; particle size: 5-25 μm) 1-3 Mass% matting agent (silica; particle size: 5-100 μm)
0,5-20 Masse% Pigmente und Füllstoffe 1-5 Masse% Paraffinwachse (Teilchengröße 0,2-10 μm)0.5-20 mass% pigments and fillers 1-5 mass% paraffin waxes (particle size 0.2-10 μm)
0,5-5 Masse% Emulgator, Entschäumer, Konservierungsstoffe,0.5-5 mass% emulsifier, defoamer, preservatives,
Verdickungsmittel, Verfilmungshilfsmittel 0,2-3 Masse% flüssige organische Fluorverbindungen
Die vorstehenden Bestandteile sind bezogen auf ihren Volumenanteil in der 2- 10fachen Menge Wasser dispergiert. Paraffinwachs und flüssige Fluorverbindungen, die dem Filmbildner zugemischt sind, bewirken eine gewisse Hydrophobierung, die direkt nach dem Auftragen der Mischung ein Abperlen des Regenwassers bewirkt (Oberflächengrenzwinkel ca. 100-120°), aufgrund des Fehlens von diskreten hydrophoben Oberflächenstrukturen jedoch einen Selbstreinigungseffekt im angestrebten Sinne noch nicht ermöglichen. Dieser tritt erst durch Aufbrechen der die hydrophoben Kunststoffpartikel abdeckenden Filmhäute ein.Thickener, filming aid 0.2-3 mass% liquid organic fluorine compounds The above constituents are based on their volume fraction dispersed in 2-10 times the amount of water. Paraffin wax and liquid fluorine compounds, which are mixed into the film former, cause a certain hydrophobization, which causes the rainwater to roll off immediately after application of the mixture (surface critical angle approx. 100-120 °), but due to the lack of discrete hydrophobic surface structures, a self-cleaning effect in the desired Not yet enable the senses. This only occurs when the film skins covering the hydrophobic plastic particles are broken open.
Die erfindungsgemäßen Mittel werden in der für den Auftrag von Farben und Anstrichmitteln üblichen Technik, durch Aufstreichen, Aufrollen oder Aufsprühen auf die zu beschichtenden Oberflächen aufgebracht, wobei Schichtdicken von 30- 200 μm, je nach Gehalt an Feststoffen, anzustreben sind. Um einen sicher deckenden Überzug zu erreichen, kann der Auftrag 2 oder 3 Mal wiederholt werden. Beim Abtrocknen der Lösemittel legt sich die filmbildende Komponente an dem Substrat als gleichmäßige Schicht an, aus der die dickeren Kunststoffkörner als Erhebungen herausragen. Wegen der geringeren Kohäsion zu dem Kunststoff ist die Restschicht des Filmbildners oberhalb der Kunststoffkörner dünn (0,5-2 μm, üblicherweise ca. 1 μm).The agents according to the invention are applied to the surfaces to be coated using the technique customary for the application of paints and paints, by brushing on, rolling on or spraying on, layer thicknesses of 30-200 .mu.m depending on the solids content. To achieve a safe covering, the application can be repeated 2 or 3 times. When the solvents dry, the film-forming component lies on the substrate as a uniform layer, from which the thicker plastic grains protrude as elevations. Because of the lower cohesion to the plastic, the residual layer of the film former above the plastic grains is thin (0.5-2 μm, usually approx. 1 μm).
Die Verwendung der erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel ist prinzipiell nicht auf bestimmte Oberflächen beschränkt. Besonders vorteilhaft lassen sich dem Wetter ausgesetzte Holzoberflächen, Bitumenwellplatten oder Faserzementplatten, direkt mit dem Mittel beschichten. Andererseits ist es auch möglich, eine vorhandene Farbgrundierung üblicher bekannter Zusammensetzung durch nachträgliches Lasieren mit dem erfindungsgemäßen Mittel mit einer selbstreinigenden Oberfläche zu versehen. Da die aufgetragene Schicht nur 10-50 μm dick ist und
für diesen Fall keine Mattierungsmittel oder Pigmente enthält, scheint der Färb Untergrund voll durch, wie es auch bei Holzlasuren der Fall ist.In principle, the use of the coating compositions according to the invention is not restricted to certain surfaces. Wood surfaces exposed to the weather, corrugated bitumen panels or fiber cement panels can be coated directly with the agent in a particularly advantageous manner. On the other hand, it is also possible to provide an existing color primer of a customary known composition with a self-cleaning surface by subsequent glazing with the agent according to the invention. Since the applied layer is only 10-50 μm thick and in this case does not contain matting agents or pigments, the color of the substrate shines through completely, as is the case with wood glazes.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist anhand der beigefügten Figuren 1-3 näher erläutert. Dabei zeigtThe method according to the invention is explained in more detail with reference to the attached FIGS. 1-3. It shows
Figur 1 die auf ein Substrat 1 aufgetragene Beschichtungsmittelschicht 2 in der die hydrophoben Partikel 3 verteilt sind.1 shows the coating agent layer 2 applied to a substrate 1, in which the hydrophobic particles 3 are distributed.
Figur 2 zeigt das Substrat 1 mit dem angetrockneten Beschichtungsmittel 2', wobei die hydrophoben Körner 3 auf dem Substrat 1 aufliegen und aufgrund ihrer größeren Dicke aus der Oberfläche des Films 2' herausragen, wobei der herausragende Teil mit einer dünnen Filmschicht 2" überzogen ist.FIG. 2 shows the substrate 1 with the dried coating agent 2 ', the hydrophobic grains 3 lying on the substrate 1 and projecting out of the surface of the film 2' due to their greater thickness, the projecting part being covered with a thin film layer 2 ".
Figur 3 zeigt die beschichtete Oberfläche gemäß Figur 2 nach Alterung, wodurch die dünnen Filmschichten 2" entfernt sind und die Oberseite 3' der hydrophoben Körner 3 aus der Filmschicht 2' herausragt. Die aus der Oberfläche herausragenden Partikel 3 bewirken einerseits eine sehr starke Zunahme der Hydrophobie, wodurch Wassertropfen praktisch nur noch auf diesen Erhebungen aufliegen und daher leicht abrollen, andererseits daß Schmutzpartikel die zwischen den Erhebungen liegen von den abrollenden Wassertropfen mitgenommen aber nicht wieder auf die Oberfläche abgelagert werden.3 shows the coated surface according to FIG. 2 after aging, as a result of which the thin film layers 2 "have been removed and the upper side 3 'of the hydrophobic grains 3 protrudes from the film layer 2'. On the one hand, the particles 3 protruding from the surface cause a very large increase in Hydrophobia, whereby water drops practically only rest on these elevations and therefore roll off easily, on the other hand that dirt particles lying between the elevations are taken away by the rolling water drops but not deposited on the surface again.
Die erfindungsgemäßen Bindemittel und das Verfahren zu ihrer Anwendung ist in den folgenden Beispielen beschrieben.
Beispiel 1The binders according to the invention and the process for their use are described in the following examples. example 1
Wässrige Acrylatdispersionen gemäß der in der folgenden Tabelle wiedergegebenen Zusammensetzung werden mit einem Pinsel in einer Dicke von 80-100 μm Naßfilmdicke pro Anstrich auf die Oberfläche von Holzpaneelen aufgetragen. Um eine sichere Beschichtung aller Teile der Holzstruktur zu erreichen, wird der Auftrag noch 2 Mal in gleicher Weise nach jeweiligem Trocknen des vorhergehenden Aufstrichs wiederholt. Nach dem Trocknen des Films verbleibt eine Trockenfilmschichtstärke von ca. 12 μm, aus der die größeren Teflon- und Mattierungsmittel- teilchen um die Differenz zwischen Teilchengröße und Filmdicke herausragen. Jedes Teilchen ist nach oben mit einem ca. 1 μm dicken Film aus dem Acrylharz überzogen. Aufgrund des Anteils an Paraffinwachs und flüssigen Fluorverbindungen weisen die so hergestellten Filme gegenüber Wasser einen Grenzwinkel von 100-120° auf. Wasser perlt daher ab, jedoch tritt ein selbstreinigender Effekt aufgrund fehlender Oberflächenstruktur nicht ein. Durch 1 bis 2 wöchige Bewitterung dieser Beschichtung werden die die Körner abdeckenden Filme zerstört und die Teflonteilchen freigelegt. Dadurch wird eine hydrophobe Oberflächenstruktur erzeugt, welche neben einer Erhöhung des Oberflächengrenzwinkels gegenüber Wasser auf 125 bis über 135° nunmehr auch eine Selbstreinigung durch abperlendes Wasser erzielt.Aqueous acrylic dispersions according to the composition shown in the following table are applied with a brush in a thickness of 80-100 μm wet film thickness per coat to the surface of wooden panels. In order to achieve a safe coating of all parts of the wood structure, the application is repeated twice in the same way after each drying of the previous spread. After the film has dried, a dry film layer thickness of approx. 12 μm remains, from which the larger Teflon and matting agent particles protrude by the difference between particle size and film thickness. Each particle is coated with an approximately 1 μm thick film made of acrylic resin. Due to the proportion of paraffin wax and liquid fluorine compounds, the films produced in this way have a critical angle of 100-120 ° with respect to water. Water therefore rolls off, but there is no self-cleaning effect due to the lack of a surface structure. By weathering this coating for 1 to 2 weeks, the films covering the grains are destroyed and the Teflon particles are exposed. This creates a hydrophobic surface structure which, in addition to increasing the surface critical angle with respect to water to 125 to more than 135 °, now also achieves self-cleaning by means of water droplets.
Dadurch, daß die Teflonteilchen fest in die Lasur eingebettet sind, werden die herausragenden Teflon- und Mattierungsmittelteilchen nur durch längere Witterungseinflüsse und mechanische Beanspruchungen über mehrere Jahre vom darunter liegenden Lackfilm gelöst, so daß der Selbstreinigungseffekt nachläßt. Durch einmaliges Nachbeschichten mit dem erfindungsgemäßen Mittel läßt sich der ursprüngliche Effekt wieder herstellen.
The fact that the Teflon particles are firmly embedded in the glaze means that the outstanding Teflon and matting agent particles are only released from the underlying paint film over several years by prolonged weather conditions and mechanical stresses, so that the self-cleaning effect wears off. The original effect can be restored by re-coating once with the agent according to the invention.