Kurzschließer
Die Erfindung betrifft ein Kurzschließer nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Aus der DE 197 12 387 A1 ist ein einpoliger Kurzschließer mit Anschlußschienen und einer Verbindungsschiene bekannt, der mit einem Kurzschließerkolben und einem Gasgenerator versehen ist. Nicht bekannt ist es, wie es als zusammenhängendes Gehäuse auszubilden ist, daß es alle erforderlichen Komponenten für einen mehrpoligen Kurzschluß aufweist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kurzschließer nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 zu schaffen, das als Gehäuse mit alle erforderlichen Komponenten für einen mehrpoligen Kurzschluß ausgebildet ist.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst, während in den Unteransprüchen besonders vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gekennzeichnet sind.
Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel dargestellt ist, sollen die Erfindung, weitere Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung und weitere Vorteile näher beschrieben und erläutert werden.
Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische auseinandergezogene Darstellung des
Kurzschließers,
Fig. 2 eine Schnittdarstellung des Kurzschließers,
Fig. 3 eine vergrößerte Schnittdarstellung,
Fig. 4 eine perspektivische auseinandergezogene Darstellung des
Kurzschließerkolbens, des Zentrierelementes und der Isolierfolie von unten und
Fig. 5 eine perspektivische auseinandergezogene Darstellung des
Kurzschließerkolbens, des Zentrierelementes und der Isolierfolie von oben.
Die Fig. 1 zeigt den anschlußfertigen Kurzschließer 23 mit drei flach nebeneinander angeordneten Anschlußschienen 3 in Form von Flachschienen mit entsprechenden Anschlußbohrungen 15, wie sie in dem Niederspannungs-Anlagenbau üblich sind.
Die mittlere Anschlußschiene 3 ist am Ende, bzw. am gegenüberliegenden Ende der Anschlußbohrungen 15, mit einer Verbindungsschiene 2 elektrisch verbunden, wobei die Verbindungsschiene 2 im nichtausgelösten Zustand von den Anschlußschienen 3, isoliert ist. Die Schienenanordnung ist E-förmig.
An den Enden der Anschlußschienen 3 sind zwei Kurzschließereinheiten 16, 17 mit jeweils einem Gasgeneratorantrieb auf Nitrocellulose-Basis angeordnet, wie er bei Airbags oder Gurtstraffem verwendet wird.
Die Anschlußschienen 3, die Verbindungsschiene 2 und weitere später beschriebene Isolierteile sind zu einem sandwichartigen E-förmigen Paket angeordnet .
Bei Zündung der Kurzschließereinheiten 16 und 17 entsteht ein dreipoliger
Kurzschluß, der innerhalb einer Millisekunde einen Störlichtbogen löscht.
Die Kurzschließereinheiten 16 und 17 werden durch eine Auswerteelektonik angesteuert, die mit schnellen Strom- und Lichtsensoren zur Störlichtbogenerkennung versehen ist. Die Ansteuerung kann mit jeder Art von Sensoren erfolgen. Ebenso ist der Kurzschließer zum Schutz von Verbrauchern und Betriebsmittel bei Kurzschluß einsetzbar.
In der Fig. 2 ist eine Schnittdarstellung der Kurzschließereinheit gezeigt, wobei Fig. 3 eine Vergrößerung zeigt.
Die Kurzschließereinheit 16 bzw. 17 besteht aus einem Gasgenerator 6, einer
Kapselung 18 aus Isolierstoff für den Gasgenerator 6 mit einer nicht dargestellten
Überwurfmutter.
Der Gasgenerator 6 ist in der Kapselung 18 gasdicht eingebettet.
Die Anschlußschienen 3 sind in einem Unterteil 9 aus Isolierstoff eingebettet und mit diesem Teil verschraubt. Das Unterteil 9 weist Einsenkungen 19, die etwa die gleiche Tiefe aufweisen wie die Dicke der Anschlußschienen 3. An einer Seite des Unterteils 9 sind Öffnungen 20 für die Durchführung der Anschlußschienen angeordnet, wie in Fig. 1 zu sehen ist.
An beiden Seiten des Unterteils 9, d.h. links und rechts von den Anschlußschienen 3 sind Befestigungsflansche 21 mit Befestigungsbohrungen 22 angeformt, die zur Befestigung des Kurzschließers 23 in einer Schaltanlage vorgesehen sind.
Die beiden äußeren Anschlußschienen sind im Bereich der Kurzschließereinheiten 16,17 mit einer Anschlußschienenbohrung 24 versehen, die eine Phase 25 für ein Zentrierelement 1 aufweisen.
Direkt unterhalb der Anschlußschienenbohrung 24 ist das Unterteil 9 mit einer Unterteilbohrung 26 versehen, die einen etwas größerer Durchmesser als die Anschlußschienenbohrung 24 aufweist.
Auf der rechten und der linken Anschlußschiene 3 liegt eine dünne Isolierfolie 27 auf, die breiter als die Anschlußschienenbreite ist und ein Folienloch 28 aufweist, durch das ein Zentrienelement 1 eingesetzt werden kann .
Der Kurzschließer weist ein Zentrierelement 1 aus Isoliermaterial zur Zentrierung von einer Anschlußschiene 3 mit einer Verbindungsschiene 2 auf.
Das Zentrierelement 1 weist eine Isoliermembran 4 auf, die bei Zündung des
Druckelements 6 von einem Kurzschließerkolben 5 bzw. Zentierelement durchstoßen wird.
Zwischen der Anschlußschiene 3 und der Stromschiene 2 ist eine Isolierfolie 27 angeordnet ist, die ein Folienloch 28 aufweist, das größer als der Durchmesser des Kurzschließerkolbens 5 ist und in das das Zentierelement 1 eingesetzt werden kann.
Das Zentrierteil 1 besteht aus einer ringförmigen Hülse 11 , die größer als der Durchmesser des Kurzschließerkolbens 5 ist, besteht. Das Zentrierteil 1 weist einen an der Hülse 11 radial nach außen angeformten Isolierkragen 12 auf.
Die Isoliermembrane 4 ist mit einer Sollbruchstelle 29 versehen, wie in Fig. 3 dargestellt ist.
Ein Halteteil 7 weist einen kaminartigen ersten Bereich 30 auf, in dem der Gasgenerator 6 gehalten ist . In diesem ersten Bereich 30 ist ein Vorvolumen 31 in der Art eines Kaminschachtes angeordnet.
Der Gasgenerator 6 ist in dem oberen Teil des ersten Bereichs in einer zylindrischen
Aufnahme 32 eingebettet, die einen größeren Durchmesser aufweist als der Bereich des Vorvolumens 31.
Der erste Bereich ist mit einer Haltephase 33 versehen, an der sich des Gasgenerator
6 abstüzt und gegen diese durch eine nicht näher gezeigte Überwurfmutter gedrückt wird, ähnlich wie in der DE 19746815 (Fig. 3, Bezugszeichen 13) gezeigt ist.
Mit dem Bezugszeichen 34 ist das hierfür erforderliche Gewinde angedeutet.
Das Vorvolumen 31 beträgt ca. 1 cm3 , wobei der Gasgenerator 6 für dieses Volumen optimiert ist.
Der zweite Bereich 35 ist für die Halterung und Isolierung der Verbindungsschiene 2 vorgesehen und ist wie ein Isoliermantel über der Verbindungschiene 2 übergestülpt und mit dieser durch Schraubenverbindungen 36 verbunden.
Die Verbindungsschiene 2 ist relativ hoch. Die Höhe beträgt etwa zwei Drittel der Breite, damit der Kurzschließerkolben 5 nahezu vollständig in der Verbindungsschiene eingebettet werden kann.
In einem zweiten Bereich 35 ist ein runder Kragen 37 angeformt, der in eine Durchgangsbohrung 38 der Verbindungsschiene 2 hineinragt, wobei der Kurzschließerkolben 5 in dieser Durchgangsbohrung 38 angeordnet ist.
Durch den Kragen 37 sind die Gase gasdicht eingeschlossen, wobei auch eine
Dichtung an hierfür vorgesehenen Rillen 39 eingesetzt werden kann.
Der zweite Bereich 35 erstreckt sich bis zu den Anschlußschienen 3.
Um den zweiten Bereich 35 ist ein rechteckförmiger dritter Bereich 40, wie ein Schirm, angeordnet, welcher die Anschlußschienen 3 isolierend abschirmt und fast die
Gehäuseabmessung erreicht.
Das Unterteil 9 und die Anschlußschienen 3 bilden mit der querliegenden
Verbindungsschiene 2 und dem Halteteil 7 ein sandwichartiges Paket.
Über diesem Paket ist um den dritten Bereich 40 die Haube 10 angeordnet. Sie bildet zusammen mit dem Paket ein Gehäuse, in dem die Anschlußstecker und die Leitungen für Gasgeneratoren geschützt angeordnet sind. Die Anschlußstecker sind direkt unter der Haube 10 angeordnet (nicht dargestellt), damit sie nicht gegen ein ungewolltes herausziehen geschützt sind. Die Haube 10 ist weiterhin mit einer Kabeldurchführung und Zugentlastung für die Gasgeneratorleitung versehen.
Quer über den beiden äußeren Anschlußschienen 3 ist jeweils eine dünne Isolierfolie 27 zur Isolation der Verbindungsschiene 2 mit den beiden äußeren Anschlußschienen 3 angeordnet. Die mittlere Anschlußschiene 3 ist, wie bereits beschrieben, elektrisch mit der Verbindungsschiene 2 verbunden, um einen Kurzschluß zwischen den beiden äußeren Phasen herbeizuführen.
Der Kurzschiießerkolben 5 ist in einer Verbindungsschiene 2 geführt und gehalten, wobei der Gasgenerator 6 in dem ein Vorvolumen 31 aufweisendes Halteteil 7 aus Isoliermaterial eingebettet ist, das direkt mit der Stromschiene 2 befestigt ist.
Der Kurzschließerkolben 5 wird an dem einen Ende von dem Halteteil 7 und an dem anderen Ende von einem Zentrierelement 1 aus Isoliermaterial gehalten, wobei das Zentrierelement 1 zwischen der Verbindungsschiene 2 und einer Anschlußschiene 3 angeordnet ist.
Das Zentrierteil 1 besteht aus einer Hülse 11, einer Isoliermembrane 4 mit der Sollbruchstelle 29 und einem an der Hülse 11 radial nach außen angeformten Isolierkragen 12.
Das Vorvolumen 31 beträgt etwa 1 cm3, wobei der Gasdruck des Gasgenerators mindestens 500 bar beträgt.
Der Kurzschiießer weist mindestens einen Unterteil 9 aus Isolierstoff auf, in dem die Anschlußschienen 3 eingebettet und befestigt sind, d.h. daß auch zwei Unterteile bzw.
zwei Gehäuse vorhanden sein können, die jeweils eine Gasgeneratoreinheit 16,17 aufweisen.
Das Halteteil 7 besteht vollständig aus Isoliermaterial. Die Verbindungsschiene 2 ist in dem Halteteil 7 eingebettet und befestigt, wobei das Unterteil 9 mit dem Halteteil 7 derart befestigt sind, daß mindestens ein isolierendes Kurzschließergehäuse entsteht. Das Halteteil 7 ist mit einer Haube 10 versehen.
Der Kurzschließerkoiben 6 weist einen zylindrischen Bereich 41 und vorne einen leicht konischen Bereich 42.
Durch das Zentrierelement 1 sind die Anschlußschienenbohrung 24 und die
Durchgangsbohrung 38 der Verbindungschiene 2 genau fluchtend.
Durch die Phase 25 der Verbindungsschiene 2 und die Anschlußschienenphase 43, in der die Hülse 11 liegt, wird eine durchgehende Bohrung geschaffen, die nur durch die
Isoliermembrane 4 unterbrochen ist. Nach dem Abreißen der Isoliermembrane 4 kann der Kurzschließerkolben 6 ungehindert die Anschlußschiene kontaktieren, bis sich dieser dort festsetzt, weil entweder die Anschlußschienenbohrung ebenfalls konisch ist oder der Durchmesser kleiner ist als der zylindrische Bereich 41.
Der Kurzschließerkolben 6 ist lediglich um die sehr dünne Isoliermembran entfernt, was zu einer sehr kurzen Schaltzeit führt.
Das Zentrierelement 1 wirkt wie eine fingerhutartige Isolierkappe, die den Kurzschließerkolben 6 hält.
Die Erfindung spezifiziert sich vorrangig auf den Einsatz als zentrales Schutzorgan in ortsveränderlichen und stationären Energieverteilungsanlagen, sowohl in Punktverteiler z.B. Hauptverteiler, als auch in Linienverteilern z.B. Schienenverteiler in der Nieder-, Mittel-, und Hochspannungstechnik. Die Erfindung kann auch als
dezentrales Schutzorgan z.B. in Batterie-, Notstrom-, Kompensations-, und Bahnanlagen eingesetzt werden.
Das Grundprinzip beruht darauf, daß ein Gasgenerator, der durch einen definierten Zündstrom aktiviert wird, in sehr kurzer Zeit ein definiertes Gasvolumen liefert. Der Raum, in dem sich das Gasvolumen entwickelt ist ausreichend dicht und fest, so daß sich ein Druck bis 900 bar aufbaut. Der Druck wird als Antrieb für einen Schließvorgang genutzt. Die Leiter sind für einen Kurzschlußstrom von über 100kA über einen Zeitraum von mindestens 500 ms ausgelegt.
Liste der Bezugszeichen
Zentrierelement 1 Verbindungsschiene 2 Anschlußschiene 3 Isoliermembran 4 Kurzschließerkolben 5 Druckelement 6 Halteteil 7 Unterteil 9 Haube 10 Hülse 11 Isolierkragen 12 Anschlußbohrungen 15 Kurzschließereinheiten 16, 17 Kapselung 18 Einsenkungen 19 Öffnungen 20 Befestigungsflansche 21 Befestigungsbohrungen 22 Kurzschließer 23 Anschlußschienenbohrung 24 Phase 25
Unterteilbohrung 26 Isolierfolie 27 Folienloch 28 Sollbruchstelle 29 erster Bereich 30
Vorvolumen 31 Aufnahme 32 Haltephase 33 Gewinde 34 zweite Bereich 35 Schraubenverbindungen 36 Kragen 37
Durchgangsbohrung 38 Rillen 39 dritter Bereich 40 zylindrischen Bereich 41 konischen Bereich 42 Anschlußschienenphase 43