Polycarbonatarme Formmassen für Kraftfahrzeug-Anwendungen
Die Erfindung betriffi Formmassen, Formteile und Nerbunde daraus sowie die Verwendung der Formmassen, Formteile und Nerbunde.
Formteile aus polymeren Werkstoffen, die insbesondere im Innenraum von Kraftfahrzeugen zur Anwendung kommen, müssen hohen Anforderungen vor allem bezüglich ihrer mechanischen Eigenschaften, ihrer Oberflächeneigenschaften, ihres Alterungs- sowie ihres Geruchsverhaltens genügen. Für die Herstellung von Formteilen für Kraftfahrzeug-Innenanwendungen wurden bisher verschiedene polymere Werkstoffe verwendet.
Ein verwendeter Werkstoff ist ABS. Dieser Werkstoff weist eine schlechte UN- Beständigkeit, eine schlechte Wärmealterungsbeständigkeit und eine schlechte Wärmeformbeständigkeit (Nicat B-Erweichungstemperatur < 110 °C) auf.
Ein weiterer verwendeter Werkstoff ist ABS/PC (Polymer-Blend aus Acrylnitril/Butadien/Styrol-Copolymer und Polycarbonat). Dieser Werkstoff weist jedoch eine nur unzureichende UN-Beständigkeit, ein schlechtes Wärmealterungsverhalten (Zähigkeit und Bruchdehnung nach Wärmelagerung), schlechte Spannungsrißbeständigkeit, zum Beispiel gegen Weichmacher, eine schlechte Fließfähigkeit, sowie insbesondere schlechte Emissionseigenschaften und
ein schlechtes Geruchsverhalten auf. Unter Geruchsverhalten wird die Neigung von Werkstoffen verstanden, nach einer Temperatur- und Klimalagerung von festgelegter Dauer flüchtige Bestandteile abzugeben, die einen wahrnehmbaren Geruch aufweisen.
Als weiterer Werkstoff kommt ABS/PA (Polymerblend aus ABS und Polyamid) zum Einsatz. Auch ABS PA weist eine schlechte UV-Beständigkeit, eine schlechte Wärmeformbeständigkeit (Vicat B-Erweichungstemperatur < 110 °C), eine schlechte Wärmealterungsbeständigkeit, eine geringe Dimensionsstabilität wegen hoher Feuchtigkeitsaufhahme, sowie eine schlechte Fließfähigkeit auf.
Als weiterer Werkstoff kommt PPE/HIPS (Polymerblend aus Polyphenylenoxid und schlagzäh modifiziertem Polystyrol) zum Einsatz. Nachteilig an diesem Werkstoff sind seine schlechte Fließfahigkeit, schlechte UV-Beständigkeit, Schaumhaftung und Wärmealterungsbeständigkeit, sowie sein schlechtes Geruchsverhalten.
Weiterhin wird PET/PC (Polymerblend aus Polyethylentherphtalat und Polycarbonat) verwendet. Nachteilig an diesem Werkstoff sind seine geringe Spannungsrißbeständigkeit zum Beispiel gegen Weichmacher sowie seine schlechte Fließfähigkeit.
Auch PBT/PC weist als weiterer verwendeter Werkstoff eine schlechte Fließfähigkeit und Spannungsrißbeständigkeit auf.
Die vorstehend genannten Werkstoffe weisen überwiegend eine nur schlechte Wärmeformbeständigkeit auf, die in einer nur geringen Vicat B- Erweichungstemperatur (Vicat B < 130 °C) zum Ausdruck kommt, sowie eine schlechte Wärmealterungsbeständigkeit auf. Eine gute Wärmeformbeständigkeit und Wärmealterungsbeständigkeit der eingesetzten Werkstoffe ist jedoch essentiell, da
sich der Kraftfahrzeug-Innenraum, insbesondere unter Einwirkung von Sonnenstrahlung, erheblich aufheizen kann.
Auch für Anwendungen im Außenbereich weisen vorhandene Materialien Mängel auf. So zeichnen sich Blends aus PPE und PA durch eine schlechte Dimensionsstabilität infolge Wasseraufhahme und durch schlechte Verarbeitbarkeit aus.
Die vorstehend genannten Nachteile konnten mit Polymerwerkstoffen auf der Basis von PBT/ASA/PSAN (Polymerblends aus Polybutylenterephthalat, Acrylni- triiyStyrol/Acrylsäureester-Copolymer und Polystyrol/Acrylnitril-Copolymer) behoben werden. Solche Werkstoffe sind in DE-A 39 11 828 allgemein offenbart. Die Ausführungsbeispiele beziehen sich auf Formmassen mit einem hohen Acrylnitril-Anteil der PSAN-Copolymere. Formteile aus diesen Formmassen weisen jedoch, wie die überwiegende Zahl der vorstehend genannten Werkstoffe, ein schlechtes Emissions- und Geruchsverhalten auf.
DE 41 23 041 AI betrifft eine thermoplastische Formmasse, die als Hauptkomponente neben weiteren Komponenten 40 bis 90 Gewichtsteile eines thermoplastischen aromatischen Polycarbonats enthält.
DE 41 05 429 AI betrifft eine benzinbeständige Polycarbonat-Formmasse, die Polycarbonate, Pfropfcopolymerisate sowie gegebenenfalls andere Polymere und Hilfsmittel enthält.
DE 43 30 490 AI betrifft eine thermoplastische Formmasse, die als Hauptbestandteil 45 bis 85 Gew.-% eines thermoplastischen Polyesters aus Terephthalsäure oder einem überwiegenden Anteil an Terephthalsäure und einem Diol aufweist.
Aufgabe der Erfindung ist es, für die Herstellung von Formteilen, die im Innenraum von Kraftfahrzeugen und Karosserieaußenteile eingesetzt werden, geeignete Formmassen zur Verfügung zu stellen, die ein günstiges Eigenschaftsprofil hinsichtlich . ihrer mechanischen, optischen und Oberflächeneigenschaften sowie insbesondere eine gute Wärmeformbeständigkeit, Wärrnealterungsbeständigkeit und ein gutes Emissionsverhalten und/oder Geruchsverhalten aufweisen. Weiterhin sollen die Formmassen eine möglichst geringe Dichte aufweisen. Die geringe Dichte ist besonders im Hinblick auf Kraftstoffeinsparung bei Kraftfahrzeugen vorteilhaft. Ferner sollen die Formteile gut recycelbar sein. Darüber hinaus sollen die Formmassen eine möglichst geringe Emission von flüchtigen Bestandteilen aufweisen, so daß sich thermisch belastbare, vorzugsweise metallisierte Oberflächen aufweisende Formkörper aus den erfindungsgemäßen Formmassen herstellen lassen, die insbesondere in Scheinwerfern eingesetzt werden. Zudem sollen die Oberflächen der Formteile aus dem erfindungsgemäßen Formmassen eine gute Haftung für Schäume bieten. Weiterhin besteht eine Aufgabe darin, eine Formmasse mit möglichst guter Wärmealterungsbeständigkeit, insbesondere mit möglichst gleichbleibender Schlagzähigkeit bei längerer thermischer Belastung zur Verfügung zu stellen.
Gelöst wird die Aufgabe durch eine Formmasse, enthaltend, bezogen auf die Summe der Komponenten A bis G, die insgesamt 100 Gew.-% ergibt,
a) 1 bis zu 97,89 Gew.-% der Formmasse mindestens eines Polykondensats als Komponente A,
b) 1 bis 10 Gew.-% mindestens eines teilchenformigen mit einer Glasübergangstemperatur der Weichphase unterhalb von 0 °C und einer mittleren Teilchengröße von 50 bis 1000 nm als Komponente B,
c) 1 bis 10 Gew.-% mindestens eines Copolymerisats als Komponente C aus den Monomeren
cl) 50 bis 90 Gew.-% mindestens eines vinylaromatischen Monomeren als Komponente Cl und
c2) 10 bis 50 Gew.-% Acrylnitril und oder Methacrylnitril als Komponente C2, jeweils bezogen auf die Komponente C,
d) 0 bis 15 Gew.-% eines Polycarbonats als Komponente D,
e) 0,01 bis 15 Gew.-% eines zu Komponente B unterschiedlichen Polymers als Komponente E,
f) 0 bis 20 Gew.-% eines zu Komponente A unterschiedlichen Polyesters als Komponente' F,
g) 0,1 bis 10 Gew.-% übliche Zusatzstoffe wie Ruß, UV-Stabilisatoren, Umesterungsstabilisatoren, Oxidationsverzögerer, Gleit- und Entfor- mungsmittel als Komponente G
Als Komponente A enthält die erfindungsgemäße Formmasse als restlicher
Bestandteil bis zu 100 Gew.-% der Formmasse, also gemäß der jetzigen Zusammensetzung der Formmasse bis zu 97,89 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 75 Gew.-
%. besonders bevorzugt 30 bis 60 Gew.-% eines vorzugsweise schmelzbaren
Polykondensats, bevorzugt eines Polyesters und besonders bevorzugt eines aromatischen Polyesters. Die in den erfindungsgemäßen Formmassen enthaltenen Polykondensate sind an sich bekannt.
Die Komponente A weist vorzugsweise eine Viskositätszahl im Bereich von 90 bis 160 und besonders bevorzugt von 100 bis 140 auf.
Die Herstellung der Polyester kann vorzugsweise durch Reaktion von Terephthalsäure, deren Estern oder anderer esterbildender Derivate mit 1,4- Butandiol, 1,3-Propandiol bzw. 1 ,2-Ethandiol in an sich bekannter Weise erfolgen.
Bis zu 20 mol-% der Terephthalsäure können durch andere Dicarbonsäuren ersetzt werden. Nur beispielsweise seien hier Naphthalindicarbonsäuren, Isophthalsäure, Adipinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Dodecandisäure und Cyclohexan- dicarbonsäuren, Mischungen dieser Carbonsäuren und esterbildende Derivate derselben genannt.
Auch bis zu 20 mol-% der Dihydroxyverbindungen 1 ,4-Butandiol, 1,3 Propandiol bzw. 1,2-Ethandiol können durch andere Dihydroxyverbindungen, z. B. 1,6- Hexandiol, 1,4-Hexandiol, 1 ,4-Cyclohexandiol, l,4-Di(hydroxymethyl)cyclohexan, Bisphenol A, Neopentylglykol, Mischungen dieser Diole sowie esterbildende Derivate derselben ersetzt werden.
Weiterhin bevorzugte aromatische Polyester sind Polytrimethylenterephthalat (PTT) und insbesondere Polybutylenterephthalat (PBT), die ausschließlich aus
Terephthalsäure und den entsprechenden Diolen 1 ,2-Ethandiol, 1,3 -Propandiol und
1,4-Butandiol gebildet sind. Die aromatischen Polyester können auch ganz oder
teilweise in Form von Polyester-Recyclaten, wie PET-Mahigut aus Flaschenmaterial oder aus Abfallen der Flaschenherstellung eingesetzt werden.
In einer besonders bevorzugten Ausfuhrungsform besteht die Komponente A aus
al) 50 bis 100, bevorzugt 80 bis 100 Gew.-%, besonders bevorzugt 90 bis 100 Gew.-% Polybutylenterephthalat und
a2) 0 bis 20 Gew.-%, 0 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 0 bis 10 Gew.-% eines weiteren Polykondensats.
In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform enthält die Formmasse kein PET. Darüber hinaus sind Formmassen bevorzugt, bei denen die Komponente A
Als Komponente B enthält die erfindungsgemäße Formmasse 1 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 2 bis 8 Gew.-%, besonders bevorzugt 2,5 bis 7 Gew.-%, insbesondere 3 bis 6 Gew.-% mindestens eines teilchenformigen Pfropfcopolymerisats mit einer Glasübergangstemperatur der Weichphase unterhalb von 0 °C und einer mittleren Teilchengröße von 50 bis 1000 nm.
Vorzugsweise handelt es sich bei Komponente B um ein Pfropfcopolymerisat aus
bl) 50 bis 90 Gew.-% einer teilchenformigen Pfropfgrundlage Bl mit einer Glasübergangstemperatur unterhalb" 0 °C und
b2) 10 bis 50 Gew.-% einer Pfropfauflage B2 aus den Monomeren
b21) 50 bis 90 Gew.-% eines vinylaromatischen Monomeren als Komponente B21 und
b22) 10 bis 50 Gew.-% Acrylnitril und/oder Methacrylnitril als
Komponente B22.
Die teüchenformige Pfropfgrundlage Bl kann aus 70 bis 100 Gew.-% eines Ci- bis Cio- konjugierten Diens oder beide, vorzugsweise eines Ci- bis Cio-Alkylesters der Acrylsäure, 0 bis 30 Gew.-% eines difunktionellen Monomeren mit zwei olefmischen, nicht konjugierten Doppelbindungen bestehen. Solche Pfropfgrundlagen werden beispielsweise bei ABS-Polymeren oder MBS-Polymeren als Komponente B eingesetzt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die Pfropfgrundlage Bl aus den Monomeren
bl 1) 75 bis 99,9 Gew.-% eines C\- bis Cio-Alkylesters der Acrylsäure als
Komponente Bl 1,
bl2) 0,1 bis 10 Gew.-% mindestens eines polyfunktionellen Monomeren mit mindestens zwei olefinischen, nicht konjugierten Doppel- bindungen als Komponente B 12 und
bl3) 0 bis 24,9 Gew.-% eines oder mehrerer weiterer copolymerisierbarer
Monomere als Komponente B13.
Bei der Pfropfgrundlage Bl handelt es sich um ein Elastomeres, welches eine Glasübergangstemperatur von bevorzugt unterhalb -20 °C, besonders bevorzugt unterhalb -30 °C aufweist.
Für die Herstellung des Elastomeren werden als Hauptmonomere Bl l Ester der Acrylsäure mit 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 4 bis 8 CτAtomen in der Alkoholkomponente, eingesetzt. Besonders bevorzugte Monomere Bll sind iso- und n-Butylacrylat sowie 2-Ethylhexylacrylat, von denen Butylacrylat besonders bevorzugt ist.
Neben den Estern der Acrylsäure werden als vernetzendes Monomer B 12 0,1 bis 10, bevorzugt 0,1 bis 5, besonders bevorzugt 1 bis 4 Gew.-% eines polyfunktionellen Monomeren mit mindestens zwei olefinischen, nicht konjugierten Doppelbindungen eingesetzt. Beispiele sind Divinylbenzol, Diallylfumarat, Diallylphthalat, Triallylcyanurat, Triallylisocyanurat, Tricylodecenylacrylat und Dihydrodicyclo- pentadienylacrylat, von denen die beiden zuletzt genannten besonders bevorzugt sind.
Neben den Monomeren Bll und B12 können am Aufbau der Pfropfgrundlage Bl noch bis zu 24,9, vorzugsweise bis zu 20 Gew.-% weiterer copolymerisierbarer Monomere, vorzugsweise Butadien- 1,3, Styrol, α-Methylstyrol, Acrylnitril, Meth- acrylnitril und Ci- bis C8-Alkylester der Methacrylsäure oder Mischungen dieser Monomeren beteiligt sein. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält die Pfropfgrundlage Bl kein Butadien- 1,3, insbesondere besteht die Pfropfgrundlage Bl ausschließlich aus den Komponenten" Bl 1 und B 12.
Auf die Pfropfgrundlage Bl ist eine Pfropfauflage B2 aus den Monomeren
b21) 50 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 60 bis 90 Gew.-%, besonders bevorzugt 65 bis 80 Gew.-% eines vinylaromatischen Monomeren als
Komponente B21 und
b22) 10 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt 20 bis 35 Gew.-% Acrylnitril oder Methacrylnitril oder deren Mischungen
gepfropft.
Beispiele für vinylaromatische Monomere sind unsubstituiertes Styrol und substituierte Styrole wie α-Methylstyrol, p-Chlorstyrol und p-Chlor-α-Methylstyrol. Bevorzugt sind unsubstituiertes Styrol und α-Methylstyrol, besonders bevorzugt ist unsubstituiertes Styrol.
Gemäß einer Ausfuhrungsform der Erfindung beträgt die mittlere Teilchengröße der Komponente B 50 bis 200 nm, bevorzugt 55 bis 150 nm.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung beträgt die mittlere Teilchengröße der Komponente B 200 bis 1000 nm, bevorzugt 400 bis 550 nm.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausfuhrungsform der Erfindung ist die Teilchengrößenverteilung der Komponente B bimodal, wobei die Komponente B zu
10 bis 90 Gew.-%, bevorzugt zu 30 bis 90 Gew.-%, besonders bevorzugt zu 50 bis 75 Gew.-% aus einem kleinteiligen Pfropfcopolymerisat mit einer mittleren Teilchengröße von 50 bis 200 nm, bevorzugt 55 bis 150 nm und zu 10 bis 90 Gew.- %, bevorzugt zu 10 bis 70 Gew.-%, besonders bevorzugt zu 25 bis 50 Gew.-% aus einem großteiligen Pfropfcopolymerisat mit einer mittleren Teilchengröße von 250 bis 1000 nm, bevorzugt ca. 400 bis 550 nm, besteht.
Als mittlere Teilchengröße bzw. Teilchengrößenverteilung werden die aus der integralen Massenverteilung bestimmten Größen angegeben. Bei den erfin- dungsgemäßen mittleren Teilchengrößen handelt es sich in allen Fällen um die Gewichtsmittel der Teilchengrößen, wie sie mittels einer analytischen Ultrazentrifuge entsprechend der Methode von W Scholtan und H. Lange, Kolloid- Z. und Z.-Polymere 250 (1972), Seiten 782 - 796, bestimmt wurden. Die Ultrazentrifugenmessung liefert die integrale Massenverteilung des Teilchendurchmessers einer Probe. Hieraus läßt sich entnehmen, wieviel Gewichtsprozent der Teilchen einen Durchmesser gleich oder kleiner einer bestimmten Größe haben. Der mittlere Teilchendurchmesser, der auch als d5o-Wert der integralen Massenverteilung bezeichnet wird, ist dabei als der Teilchendurchmesser definiert, bei dem 50 Gew.-% der Teilchen einen kleineren Durchmesser haben als der Durchmesser, der dem dso-Wert entspricht. Ebenso haben dann 50 Gew.-% der Teilchen einen größeren Durchmesser als der d5o-Wert. Zur Charakterisierung der Breite der Teilchengrößenverteilung der Kautschukteilchen werden neben dem dso-Wert (mittlerer Teilchendurchmesser) die sich aus der integralen Massenverteilung ergebenden djo- und d o- Werte herangezogen. Der dio- bzw. d o-Wert der integralen Massenverteilung ist dabei entsprechend dem d5o-Wert definiert mit dem Unterschied, daß sie auf 10 bzw. 90 Gew.-% der Teilchen bezogen sind. Der Quotient
stellt ein Maß für die Verteilungsbreite der Teilchengröße dar. Als Komponente A erfindungsgemäß verwendbare Emulsionspolymerisate A weisen vorzugsweise Q- Werte kleiner als 0,5, insbesondere kleiner als 0,35 auf.
Das Pfropfcopolymerisat B ist im allgemeinen ein- oder mehrstufig, d. h. ein aus einem Kern und einer oder mehreren Hüllen aufgebautes Polymerisat. Das Polymerisat besteht aus einer Grundstufe (Pfropfkern) B 1 und einer oder - bevorzugt - mehreren darauf gepfropften Stufen B2 (Pfropfauflage), den sogenannten Pfropfstufen oder Pfropfhüllen.
Durch einfache Pfropfung oder mehrfache Pfropfung können eine oder mehrere Pfropfhüllen auf die Kautschukteilchen aufgebracht werden, wobei jede Pfropfhülle eine andere Zusammensetzung haben kann. Zusätzlich zu den pfropfenden Monomeren können polyfunktionelle vernetzende oder reaktive Gruppen enthaltende Monomere mit aufgepfropft werden (s. z. B. EP-A 0 230 282, DE-A 36 01 419, EP-A 0 269 861).
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung dienen als Pfropfgrundlage Bl vernetzte Acrylsäureester-Polymerisate mit einer Glasübergangstemperatur unter 0 °C. Die vernetzten Acrylsäureester-Polymerisate sollen vorzugsweise eine Glasübergangstemperatur unter -20 °C, insbesondere unter — 30 °C, besitzen.
Prinzipiell ist auch ein mehrschaliger Aufbau des Pfropfcopolymerisats möglich, wobei mindestens eine innere Schale eine Glasübergangstemperatur von unter 0 °C und die äußerste Schale eine Glasübergangstemperatur von mehr als 23 °C aufweisen sollte.
In einer bevorzugten Ausfuhrungsform besteht die Pfropfauflage B2 aus mindestens einer Pfropfhülle und die äußerste Pfropfhülle davon hat eine Glasübergangstemperatur von mehr als 30 °C, wobei ein aus den Monomeren der Pfropfauflage B2 gebildetes Polymer eine Glasübergangstemperatur von mehr als 80 °C aufweisen würde.
Geeignete Herstellverfahren für Pfropfcopolymerisate B sind die Emulsions-, Lösungs-, Masse- oder Suspensionspolymersiation. Bevorzugt werden die Pfropfcopolymerisate B durch radikalische Emulsionspolymerisation hergestellt, bei Temperaturen von 20 °C - 90 °C unter Verwendung wasserlöslicher und oder öllöslicher Initiatoren wie Peroxodisulfat oder Benzylperoxid, oder mit Hilfe von Redoxinitiatoren. Redoxinitiatoren eignen sich auch zur Polymerisation unterhalb von 20 °C.
Geeignete Emulsionspolymerisationsverfahren sind beschrieben in DE-A-28 26 925, DE-A 31 49 358 und in DE-C-12 60 135.
Der Aufbau der Pfropfhüllen erfolgt vorzugsweise im Emulsionspolymerisa- tionsverfahren wie es beschrieben ist in den DE-A-32 27 555, 31 49 357, 31 49 358, 34 14 118. Das definierte Einstellen der erfindungsgemäßen Teilchengrößen von 50 - 1000 nm erfolgt bevorzugt nach den Verfahren, die beschrieben sind in der DE-C-12 60 135 und DE-A-28 26 925, bzw. Applied Polymer Science, Band 9 (1965), Seite 2929. Das Verwenden von Polymerisaten mit unterschiedlichen Teilchengrößen ist beispielsweise bekannt aus DE-A-28 26 925 und US 5,196,480.
Als Komponente C enthalten die erfindungsgemäßen Formmassen 1 bis 10
Gew.-%, bevorzugt 2 bis 8 Gew.-%, besonders bevorzugt 3 bis 6 Gew.-% eines Copolymerisats aus den Monomeren
cl) 75 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 77 bis 90 Gew.-%, besonders bevorzugt 81 bis 80 Gew.-%, mindestens eines vinylaromatischen Monomeren als Komponente Cl und
c2) 10 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 23 Gew.%, besonders bevorzugt 10 bis 19 Gew.-%, insbesondere 15 bis 19 Gew.-%, Acrylnitril und/oder Methacrylnitril als Komponente C2.
Als vinylaromatische Monomere sind die oben stehend genannten Monomere Cl und die oben stehend als Komponente B21 genannten vinylaromatischen Monomere geeignet. Vorzugsweise ist Komponente C ein amorphes Polymerisat, wie es vorstehend als Pfropfauflage B2 beschrieben ist. Gemäß einer Ausfuhrungsform der Erfindung wird als Komponente C ein Copolymerisat von Styrol und/oder α- Methylstyrol mit Acrylnitril verwendet. Der Acrylnitrilgehalt in diesen Copolymerisaten der Komponente C liegt dabei nicht oberhalb 25 Gew-% und beträgt im allgemeinen 10 bis 25 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 22 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 bis 19 Gew-%, insbesondere 15 bis 19 Gew.-%. Zur Komponente C zählen auch die bei der Pfropfcopolymerisation zur Herstellung der Komponente B entstehenden freien, nicht gepfropften Styrol-Acrylnitril-Copolymerisate. Je nach den bei Pfropfcopolymerisation für die Herstellung der Pfropfcopolymerisats A gewählten Bedingungen kann es möglich sein, daß bei der Pfropfcopolymerisation schon ein hinreichender Anteil an Komponente C gebildet worden ist. Im allgemeinen wird es jedoch erforderlich sein, die bei der Pfropfcopolymerisation erhaltenen Produkte mit zusätzlicher, separat hergestellter Komponente C abzumischen.
Bei dieser zusätzlichen, separat hergestellten Komponente C kann es sich vorzugsweise um ein Styrol/Acrylnitril-Copolymerisat, ein α-Methylstyrol/-
Acrylnitril-Copolymerisat oder ein α-Methylstyrol/Styrol/Acrylnitril-Terpolymerisat handeln. Wesentlich ist, daß der Gehalt an Acrylnitril in den Copolymerisaten C 25 Gew.-%, insbesondere 19 Gew.-% nicht übersteigt. Die Copolymerisate können einzeln oder auch als Gemisch für die Komponente C eingesetzt werden, so daß es sich bei der zusätzlichen, separat hergestellten Komponente C der erfindungsgemäßen Formmassen beispielsweise um ein Gemisch aus einem Styrol - Acrylnitril-Copolymerisat (PSAN) und einem α-Methylstyrol/Acrylnitril- Copolymerisat handeln kann. Auch der Acrylnitrilgehalt der verschiedenen Copolymerisate der Komponente C kann unterschiedlich sein. Vorzugsweise besteht die Komponente C jedoch nur aus einem oder mehreren Styrol/Acrylnitril- Copolymerisaten, wobei die Copolymerisate einen unterschiedlichen Gehalt an Acrylnitril aufweisen können. In einer besonders bevorzugten Ausfuhrungsform besteht die Komponente C aus nur einem Styrol Acrylnitril-Copolymerisat.
Als Komponente D enthalten die erfindungsgemäßen Formmassen 0 bis 15, bevorzugt 0 bis 10 und besonders bevorzugt 0,1 bis 6 Gew.-% eines Polycarbonats, bezogen auf die Formmasse. Als Polycarbonate sind alle dem Fachmann bekannten geeignet, wobei die schmelzbaren besonders geeignet sind. In diesem Zusammenhang wird auf „Polymer Chemistry, An Introduction", 2n Edition, Malcolm P. Stevens Oxford University Press, 1990, Seiten 400 bis 403 und „Principles of Polymerisation", 2nd Edition, George Odian, Whiley Interscience Publication John Whiley & Sons, 1981, Seiten 146 bis 149 verwiesen. Besonders geeignete Polycarbonate weisen eine hohe Fließfähigkeit, vorzugsweise eine MVR bei 300 °C und 1,2 kp von > 9, bevorzugt >13 und besonders bevorzugt >20 cm3/ 10 min auf, wobei bevorzugte Komponenten D eine MVR nach ISO 1133 von maximal 100, bevorzugt 90 und besonders bevorzugt 50 cm3/10 min zeigen. Insbesondere als Komponente D bevorzugt ist Lexan 121R der Firma General Electric Plastics. Weiterhin hat sich der Einsatz von PC-Recyclat sowohl als „Post Industrial-" und als „Post Consumer-Recyclat" als besonders geeignet herausgestellt,
da es sich besonders gut verarbeiten läßt. In einer erfindungsgemäß bevorzugten Ausfuhrungsform ist die Formmasse polycarbonatfrei.
Als Komponente E können die erfindungsgemäßen Formmassen 0,01 bis 15 Gew- %, bevorzugt 0,1 bis 10 und besonders bevorzugt 3 bis 8 Gew.-%, zu B unterschiedlichen, vorzugsweise mit den Komponenten A und oder C homogen mischbare oder in diesen dispergierbare Polymere enthalten. Es können vorzugsweise übliche (gepfropfte) Kautschuke Verwendung finden, wie Ethylen- Vinylacetat-Kautschuke, Siliconkautschuke, Polyetherkautschuke, hydrierte Dien- kautschuke, Polyalkenamerkautschuke, Acrylatkautschuke, Ethylen-Propylen- Kautschuke, Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuke und Butylkautschuke, Methylmethacrylat-Butadien-Styrol (MBS)-Kautschuke, Methylmethacrylat- Butylacrylat-Styrol-Kautschuke, vorzugsweise sofern diese mit der aus den Komponenten A, B und C gebildeten Mischphase mischbar bzw. in dieser dispergierbar sind. Bevorzugt werden Acrylatkautschuke, Ethylen-Propylen(EP)- Kautschuke, Ethylen-Propylen-Dien(EPDM)-Kautschuke, insbesondere als Pfropfcopolymere, Verwendung finden. Besonders bevorzugt ist ein P(EPDM-g- SAN) Pfropfkautschuk, der von General Electrics Speciality Chemicals unter dem Handelsnamen Blendex® WX 270 vertrieben wird (70% EPDM, 30% PSAN). In Frage kommen femer mit der aus den Komponenten B und C gebildeten Mischphase verträgliche bzw. mischbare Polymere oder Copolymere wie Polyacrylate, Polymethacrylate, insbesondere PMMA, Polyphenylenether oder syndiotaktisches Polystyrol. In Frage kommen femer Reaktivkautschuke, die an den Polyester (Komponente A) über eine kovalente Bindung anbinden, wie mit Säureanhydriden, wie Maleinsäureanhydrid, oder Epoxy- Verbindungen, wie Glycidyl-Methacrylat, gepfropfte Polyolefinkautschuke und/oder partikuläre Acrylatkautschuke. Schließlich ist auch die Verwendung eines oder mehrerer Polymere bzw. Copolymere möglich, die in der Grenzfläche zwischen der aus den Komponenten B und/oder C gebildeten amorphen Phase und der aus der Komponente A gebildeten kristallinen oder teilkristallinen Phase vorliegen und so für eine bessere Anbindung
der beiden Phasen sorgen. Beispiele solcher Polymere sind Pfropfcopolymere aus PBT und PSAN oder segmentierte Copolymere wie Block-Copolymere oder Multiblock-Copolymere aus mindestens einem Segment aus PBT mit Mw > 1000 und mindestens einem Segment aus PSAN oder einem mit PSAN verträglichen/mischbaren Segment mit Mw > 1000.
Femer enthält die erfmdungsgemäße Formmasse 0 bis 20, bevorzugt 0 bis 15 und besonders bevorzugt 0 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Formmasse, eines zu Komponente A unterschiedlichen Polyesters als Komponente F. Der Polyester der Komponente F weist mindestens 50, bevorzugt mindestens 70 und besonders bevorzugt 100 Gew.-% Polyethylenterephthalat (PET) bezogen auf die Komponente F, auf. Als weitere Polyester der Komponente F sind die bereits voranstehend definierten aromatischen Polyester bevorzugt. Das PET kann sowohl direkt aus der Synthese stammend als auch als Recyclat, vorzugsweise aus Mahlgut aus PET- Flaschen, eingesetzt werden. PET-Recyclat einzusetzen bietet sich zum einen aus Kostengründen und zum anderen wegen der die Zähigkeit der Formmasse verbessernden Wirkung des PET-Recyclats an. Damit besteht das erfindungsgemäß in Komponente F eingesetzte PET vorzugsweise aus mindestens 50, bevorzugt mindestens 80 und besonders bevorzugt zu 100 % aus PET-Recyclat.
Als Komponente G enthalten die erfindungsgemäßen Formmassen 0,1 bis 10 Gew.- % übliche Zusatzstoffe. Als solche Zusatzstoffe seien beispielsweise genannt: UV- Stabilisatoren, Umesterungsstabilisatoren, Oxidationsverzögerer, Gleit- und Entformungsmittel, Farbstoffe, Pigmente, Färbemittel, Keimbildungsmittel, Antistatika, Antioxidantien, Stabilisatoren zur Verbesserung der Thermostabilität, zur Erhöhung der Lichtstabilität, zum Anheben der Hydrolysebeständigkeit und der Chemikalienbeständigkeit, Mittel gegen die Wärmezersetzung und insbesondere die Schmier/Gleitmittel, die für die Herstellung von Formkörpern bzw. Formteilen zweckmäßig sind. Das Eindosieren dieser weiteren Zusatzstoffe kann in jedem Stadium des Herstellungsprozesses erfolgen, vorzugsweise jedoch zu einem frühen
Zeitpunkt, um frühzeitig die Stabilisierungseffekte (oder andere spezielle Effekte) des Zusatzstoffes auszunutzen. Wärmestabilisatoren bzw. Oxidationsverzögerer sind üblicherweise Metallhalogenide (Chloride, Bromide, Iodide), die sich von Metallen der Gruppe I des Periodensystems der Elemente ableiten (wie Li, Na, K, Cu).
Geeignete Stabilisatoren sind die üblichen sterisch gehinderten Phenole, aber auch Vitamin E bzw. analog aufgebaute Verbindungen. Auch HALS-Stabilisatoren (Hindered Amine Light Stabilizers), Benzophenone, Resorcine, Salicylate, Benzotriazole und andere Verbindungen sind geeignet (beispielsweise Irganox®, Tinuvin®, wie Tinuvin® 770 (HALS-Absorber, Bis (2,2,6,6-tetramethyl-4- piperidyl)sebacat) oder Tinuvin®P (UV-Absorber - (2H-Benzotriazol-2-yl)-4- methylphenol), Topanol®). Diese werden üblicherweise in Mengen bis zu 2 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgemisch) verwendet.
Als Umesterungsstabilisatoren sind beispielsweise organische Phosphonite wie Tetrakis-(2,4-di-tert.-butylphenyl)-bisphenylen-diphosphonit (Irgaphos® PEPQ der Firma Ciba Geigy AG) sowie Monozin kphosphat (Mono- oder Di-hydrat) geeignet. Die Umesterungsstabilisatoren können beispielsweise in Pulverform oder als PBT- Batches vorliegen.
Geeignete Gleit- und Entformungsmittel sind Stearinsäuren, Stearylalkohol, Stearinsäureester bzw. allgemein höhere Fettsäuren, deren Derivate und entsprechende Fettsäuregemische mit 12 bis 30 Kohlenstoffatomen. Die Mengen dieser Zusätze liegen im Bereich von 0,05 bis 1 Gew.-%.
Auch Siliconöle, oligomeres Isobutylen oder ähnliche Stoffe kommen als Zusatzstoffe in Frage; die üblichen Mengen betragen 0,05 bis 5 Gew.-%. Pigmente, Farbstoffe, Farbaufheller, wie Ultramarinblau, Phthalocyanine, Titandioxid, Cadmiumsulfide, Derivate der Perylentetracarbonsäure sind ebenfalls verwendbar.
Verarbeitungshilfsmittel und Stabilisatoren wie UV-Stabilisatoren, Schmiermittel und Antistatika werden üblicherweise in Mengen von 0,01 bis 5 Gew.-% verwendet, bezogen auf die gesamte Formmasse.
Auch Keimbildungsmittel, wie Talkum, Calciumfluorid, Natriumphenylphosphinat, Aluminiumoxid oder feinteiliges Polytetrafluorethylen können in Mengen z. B. bis zu 5 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Formmasse, angewandt werden. Weichmacher, wie Phthalsäuredioctylester, Phthalsäuredibenzylester, Phthalsäu- rebutylbenzylester, Kohlenwasserstofföle, N-(n-Butyl)benzolsulfonamid, o- und p- Toluolethylsulfonamid werden vorteilhaft in Mengen bis etwa 5 Gew.-%, bezogen auf die Formmasse, zugesetzt. Färbemittel, wie Farbstoffe und Pigmente können in Mengen bis zu etwa 5 Gew.-%, bezogen auf die Formmasse, zugesetzt werden.
Zudem ist es bevorzugt, daß die erfindungsgemäße Formmasse eine Komponente G mit einem Copolymer aufweist, das kein Butadien- oder Isoprenderivat oder keines von beiden enthält.
In einer anderen Ausfuhrungsform der erfindungsgemäßen Formmasse ist es bevorzugt, daß keines der in der Formmasse eingesetzten Pfropfcopolymere ein Butadien- oder Isoprenderivat oder keines von beiden aufweisen.
Eine andere erfindungsgemäß bevorzugte Formmasse weist kein Butadien- oder Isoprenderivat oder keines von beiden auf.
Butadien und Isopren sind als Derivate bevorzugt. Die Dienfreiheit der erfindungsgemäßen Formmasse ist .insbesondere bei dem Recyceling der
Formmassen oder der daraus erhaltenen Gebilde von Vorteil, da sich diese, ohne daß deren Materialeigenschaften bedeutend beeinträchtigt werden, in der Schmelze Verarbeiten lassen.
Das Mischen der Komponenten kann nach jeder beliebigen Weise nach allen bekannten Methoden erfolgen. Beim Mischen können die Komponenten als solche oder auch in Form von Mischungen der einen Komponente mit einer oder mehreren der anderen Komponenten eingesetzt werden. Beispielsweise kann die Komponente B mit einem Teil oder der gesamten Komponente C vorgemischt und anschließend mit den übrigen Komponenten gemischt werden. Wenn die Komponenten B und C beispielsweise durch Emulsionspolymerisation hergestellt worden sind, ist es möglich, die erhaltenen Polymerdispersionen miteinander zu vermischen, darauf die Polymerisate gemeinsam auszufallen und das Polymerisatgemisch aufzuarbeiten. Vorzugsweise erfolgt jedoch das Abmischen der Komponenten B und C durch gemeinsames Exdmdieren, Kneten oder Verwalzen der Komponenten, wobei die Komponenten B und C, sofern erforderlich, zuvor aus der bei der Polymerisation erhaltenen Lösung oder wässrigen Dispersion isoliert worden sind. Die erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen können beispielsweise hergestellt werden, indem man die Komponente A mit jeweils den Komponenten B und C oder mit einer Mischung aus diesen, und gegebenenfalls mit den weiteren Komponenten mischt, in einem Extruder aufschmilzt und die Fasern über ein Einlaß am Extruder zufuhrt.
Die Komponente D kann mit den anderen Komponenten der Formmasse sowohl im „Cold-Feed- Verfahren" d. h. bei Temperaturen unterhalb der Schmelztemperatur der Komponenten, vor der Verarbeitung in einer Mischvorichtung, vermischt werden. Bevorzugt ist es jedoch, wenn die Komponente D im „Hot-Feed- Verfahren", d. h. in der Schmelze den anderen Komponenten der Formmasse zur Einarbeitung in die Formmasse zugeführt wird. Erfindungsgemäß ist es für das „Hot-Feed- Verfahren"
ein Temperaturbereich von 250 bis 280 °C bevorzugt und von 260 bis 270 °C besonders bevorzugt.
Die erfmdungsgemäßen Formmassen können nach den bekannten Verfahren der Thermoplastverarbeitung zu Formteilen verarbeitet werden. Insbesondere kann deren Herstellung durch Thermoformen, Extrudieren, Spritzgießen, Kalandrieren, Hohlkörperblasen, Pressen, Preßsintem, Tiefziehen oder Sintern, vorzugsweise durch Spritzgießen erfolgen. Die aus den erfindungsgemäßen Formmassen herstellbaren Formteile sind ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Die aus den erfindungsgemäßen Formmassen hergestellten Formteile weisen nur geringe Emissionen an flüchtigen Bestandteilen mit einem wahrnehmbaren Geruch auf. Das Geruchsverhalten von Polymerwerkstoffen wird nach DIN 50011 / PV 3900 beurteilt und gilt für Bauteile des Fahrzeuginnenraums. Das Ergebnis der Gemchsprüfung nach dieser Norm ist im Falle der erfindungsgemäßen Formteile im allgemeinen besser als Note 5, bevorzugt besser als Note 4,5 und besonders bevorzugt besser als Note 4. Die Kohlenstoff-Emission der Formteile nach PV 3341 ist im allgemeinen < 50 μg/g, bevorzugt < 40 μg/g, besonders bevorzugt < 35 μg/g. Die Untergrenze liegt vorzugsweise bei 20 μg/g.
Die erfindungsgemäßen Formteile weisen weiterhin eine gute Wärmeformbeständigkeit auf. Die Vicat B-Erweichungstemperatur ist im allgemeinen > 120 °C, bevorzugt > 125 °C und besonders bevorzugt 130 °C. Vorzugsweise liegt die Obergrenze der Vicat B-Erweichungstemperatur bei 160 °C.
Die erfindungsgemäßen Formteile weisen femer eine gute Schlagzähigkeit, auch in der Kälte auf. Dieses äußert sich darin, daß die aus den erfmdungsgemäßen
Formmassen gebildeten Formteile keinen B ch selbst bei tiefen Temperaturen zeigen.
Der Elastizitätsmodul der Formteile liegt im allgemeinen > 2000, bevorzugt > 2200 MPa, maximal bei 3500 MPa, ihre Streckspannung im allgemeinen > 40, bevorzugt > 45 MPa, jedoch vorzugsweise maximal bei 80 MPa, ihre Schlagzähigkeit nach ISO 179/leU ist bruchfrei, ihre Schlagzähigkeit ohne vorherige Wärmelagerung nach ISO 179/leA liegt im allgemeinen > 10 kJ/m , jedoch jeweils unter 25 kJ/m , und ihre Fließfähigkeit als MVR (Melt- Volume-Ratio 260 °C/5 kp Auflagekraft gemäß ISO 1133) ist > 30, bevorzugt > 40 cm /10 min, jedoch maximal bei 80 cm3/ 10 min.
Die erfindungsgemäßen Formteile weisen, auch nach 1000 h dauerender Wärmelagerung bei 130 °C, bei -30 °C kein Splitterverhalten im Durchstoßversuch (2 und 3 mm Plattendurchmesser, gemäß ISO 6603/2) auf.
Darüber hinaus ist erfindungsgemäß eine Dichte der Formmasse im Bereich von 1,1 bis 1,4, bevorzugt 1,20 bis 1,30 gegeben.
Die erfmdungsgemäßen Formmassen eignen sich aufgrund ihrer hohen Wärmeformbeständigkeit, ihrer guten Wärmealterungsbeständigkeit, ihren guten mechanischen Eigenschaften sowie ihrer guten Oberflächeneigenschaften für eine Vielzahl von Formteilen, die diese Formmassen beinhalten. Nur beispielhaft seien genannt: Kameragehäuse, Handygehäuse, Stutzen für Femgläser, Wrasenkanal für Dunstabzugshaben. Teile für Dampfkochtöpfe, Gehäuse für Heißluftgrill und Pumpengehäuse.
Aufgrund der oben genannten Eigenschaften eignen sich die erfindungsgemäßen Formteile insbesondere für Anwendungen in Kraftfahrzeugen.
Erfmdungsgemäße Formteile sind daher insbesondere aus den erfindungsgemäßen Formmassen hergestellte Teile wie Lichtschaltergehäuse, Lampengehäuse, Gehäuse für die Zenfralelektrik, Steckerleisten, Steckverbinder, Gehäuse für ABS-Regler, Kennzeichentafelträger sowie Gepäckträgerdachleisten.
Aufgrund ihres guten Emissionsverhaltens sind die erfindungsgemäßen Formteile insbesondere für Anwendungen im Kraftfahrzeug-Innenraum geeignet. Erfindungsgemäße Formteile sind daher vorzugsweise aus den erfindungsgemäßen Formmassen hergestellte Abdeckungen, Ablagefächer, Instrumententafelträger, Türbrüstungen, Teile für die Mittelkonsole sowie Halterungen für Radio und Klimaanlage, Blenden für die Mittelkonsole, Blenden für Radio, Klimaanlage und Aschenbecher, Verlängerungen der Mittelkonsole, Stautaschen, Ablagen für die Fahrer und Beifahrertür, Ablagen für die Mittelkonsole, Bauteile für den Fahrer- und den Beifahrersitz, wie Sitzverkleidungen, Defrosterkanal, Innenspiegelgehäuse, Schiebedachelemente wie Schiebedachrahmen, Instrumentenhutzen- und Blenden, Instrumentenfassungen, Ober- und Unterschale für den Lenkstock, Luftführungskanäle, Luftausströmer und Zwischenstticke für Personenanströmer und Defrosterkanal, Türseitenverkleidungen, Verkleidungen im Kniebereich, Luftaustrittsdüsen, Entfrosteröffnungen, Schalter und Hebel, sowie Luftfilter- und Lüfterkanäle, insbesondere für deren Verstärkerteile. Diese Anwendungen stehen nur beispielhaft für denkbare Kxaftfahrzeug-Innenanwendungen. Besonders bevorzugt ist es, daß die erfindungsgemäßen Formteile laserbemusterbar sind.
Weiterhin sind als Formteile für Karosserieaußenteile, insbesondere Kotflügel, Heckklappen, Seitenverkleidungen, Stoßstangen, Beplankungen, Kennzeichentafel-
träger, Blenden, Schiebedachplatten oder -rahmen sowie Stoßfänger oder deren Bestandteile bevorzugt.
Zudem seien Bootskörper, Rasenmähergehäuse, Gartenmöbel, Motorradteile, Kameragehäuse, Handygehäuse, Stutzen für Femgläser, Wrasenkanäle für Dunstabzugshauben, Teile für Dampfkochtöpfe, Gehäuse für Heißluftgrill und Pumpengehäuse nur beispielhaft als weitere, nicht auf den Kraftfahrzeugbereich begrenzte Formkörper genannt.
Die Verwendung der Formmasse hat sich insbesondere bewährt bei Formteilen wie Steckverbindern, Gehäuseteilen, insbesondere für die Kfz-Elektronik, wie insbesondere ABS/ASR-, EST-Getriebe-, Sitz-, Spiegelmotor-, Fensterhebermotor-, Verdecksteuerungs-, Airbagauslöse-, Innenraumsicherungs-, Beschleunigungs- sensor- und Zündelektronik sowie auch bei der Elektronik zur Erkennung der Sitzbelegung. Femer ist es bevorzugt, die erfindungsgemäße Formmasse für Schließanlagengehäuse. Autorelais, Deckel für Wischergehäuse sowie für Schloßgehäuse zu verwenden.
Eine andere bevorzugte Gruppe von aus den erfindungsgemäßen Formmassen herstellbarer Formteile sind Gaszählergehäuse, Windleitschaufeln, Stellmotorgehäuse, wobei die Stellmotoren vorzugsweise im Kfz-Bau eingesetzt werden, Bohrmaschinenteile, Ofenteile, insbesondere zur Wärmeisolierung, wie Halteknöpfe und Ofengriffe, Scheibenwischerteile, insbesondere Wischerblatthalterungen, Spoiler, Spiegelträgerplatten für Kfz-Spiegel, sowie Gehäuse für Waschmaschinensteuerungen.
Femer sind die erfindungsgemäßen Formmassen für andere im Haushaltsbereich, vorzugsweise im Küchenbereich eingesetzte Formkörper geeignet. Hierzu zählen
Brotbackmaschinen, Toaster, Tischgrills, Küchenmaschinen, elektrische Dosenöffner und Saftpressen. Bei diesen Gegenständen werden aus den erfindungsgemäßen Formmassen vorzugsweise Schalter, Gehäuse. Griffe und Deckel hergestellt. Weiterhin lassen sich die erfindungsgemäßen Formmassen für Formteile von Herden verwenden. Bei Herden sind Herdgriffe, Herdknöpfe und Schalter besonders bevorzugt.
Eine andere Verwendung der erfindungsgemäßen Formmassen liegt in Formteilen vor, die den Anforderungen der Federal Drug Administration oder vergleichbarer nationaler Behörden anderer Länder entsprechen. In diesem Bereich sind insbesondere Arzneimittelverpackungen und Gebinde für Arzneimittelkits bevorzugt.
Zudem lassen sich die erfindungsgemäßen Formmassen im Bereich der Lebensmittelverpackung einsetzen. Hier sind Formteile aus den erfindungsgemäßen
Formmassen wie Schachteln. Töpfe, Schalen und Behältnisse anderer Art bevorzugt.
Im Zusammenhang mit den Verwendungen der erfindungsgemäßen Formmassen ist insbesondere deren Lebensmittelechtheit und Fett- sowie Flüssigkeitsresistenz, die sich insbesondere bei Teilen von Haushaltsgeräten positiv auswirkt, hervorzuheben.
Besonders bewährt hat sich der Einsatz der vorstehend definierten Formmassen zur Herstellung von Formteilen, die hohen Temperaturbelastungen ausgesetzt sein können. Derartige Formteile sind insbesondere Scheinwerferteile, die in dem Bereich des Scheinwerfers eingesetzt werden, in dem während des Betriebs des Scheinwerfers Temperaturen über 100 °C, bevorzugt 110 °C und besonders bevorzugt 130 °C und maximal bis 200 °C auftreten können. Derartige Teile können sowohl glasfaserverstärkt als auch glasfaserunverstärkt sein.
Der Vorteil des Einsatzes der erfindungsgemäßen Formmassen liegt insbesondere darin, daß bei derartigen Scheinwerferteilen mit reflektierender, metallisierter Oberfläche es zu keiner Ermattung dieser Oberflächen kommt. Weiterhin führt der Einsatz der erfmdungsgemäßen Formmassen dazu, daß es auch bei längerem Betrieb des Scheinwerfers nicht zu Ablagerungen auf den transparenten Bereichen des Scheinwerfers, durch die das Licht tritt, kommt und die Reflektionseigenschaften von metallisierten Oberflächen dieser Formkörper erhalten bleiben. Die erfindungsgemäßen Formmassen lassen sich auch zur Herstellung weiterer Scheinwerferbauteile verwenden. Zu diesen Scheinwerferbauteilen zählen insbesondere Scheinwerfergehäuse, -rahmen, -halterungen und fuhrungen, wobei Scheinwerferrahmen bevorzugt sind.
Insbesondere ist keine Eintrübung der metallisierten Oberfläche beim Erwärmen des Formteils auf Temperaturen im Bereich von 100 bis 200 °C, bevorzugt von 110 bis 180 °C und besonders bevorzugt von 130 bis 170 °C zu beobachten, so daß Formteile mit metallisierten Oberflächen mit dauerhaften Reflektionseigenschaften erhalten werden können.
Femer hat sich der Einsatz der erfindungsgemäßen Formmassen bei der Herstellung von großflächigen Formteilen, die im Verhältnis zu ihrer Fläche vergleichsweise dünn sind, bei denen ein hervorragendes Entformungsverhalten gefordert ist, bewährt. Derartige großflächige Formteile sind insbesondere Schiebedachtraversen, Karosserieteile, Lufteinlaßgitter, Teile von Instrumententafeln, wie Instrumententafelträger, Abdeckungen, Luftkanäle, Anbauteile, insbesondere für die Mittelkonsole als Teil des Handschuhfaches, und Tachohutzen.
Weiterhin betiϊfft die Erfindung einen Verbund, der ein erfindungsgemäßes Formteil und einen Polykondensatschaum beinhaltet. Vorteilhafterweise sind Formteil und
Polykondensatschaum über ihre Oberflächen miteinander fest verbunden. Die Verbünde zeichnen sich durch eine hervorragende Schaumhaftung des Schaumes an der Formteiloberfläche aus, ohne daß eine Vorbehandlung dieser, beispielsweise durch einen Primer, notwendig ist. Beim Abziehen oder Abschälen des Schaums von der Formteiloberfläche wird Kohäsionsbruch beobachtet; es verbleiben Schaumreste auf der Oberfläche. Für den Polykondensatschaum können alle dem Fachmann bekannten schäumbaren Polykondensate eingesetzt werden. Es ist in einer weiteren erfindungsgemäßen Ausfuhrungsform bevorzugt, daß die auf die Formteiloberflächen der Schaum ohne die Verwendung eines Primers aufgebracht wird. Unter diesen Polvkondensaten sind Polyamide und Polyurethane bevorzugt und Polyurethane besonders bevorzugt. Bei den Polyurethanschäumen sind wiederum Halbhart- und Weichschäume besonders bevorzugt, diese können gegebenenfalls Haftvermittler beinhalten. Insbesondere wird als Polyurethanschaum das Produkt Elastoflex® der Elastogran GmbH, Lemförde eingesetzt. Weitere geeignete Polyurethane sind im Kunststoffhandbuch Band 7 „Polyurethane", in 3. Auflage, 1993, Karl Hanser Verlag München, Wien zu entnehmen.
Weiterhin können die Formmassen auch zur Karosserieaußenteilen, wie Kotflügel, Heckklappen, Seitenverkleidungen, Beplankungen, Blenden oder deren Bestandteile, verwendet werden. Im Sport- und Freizeitbereich seien Bootskörper, Rasenmähergehäuse, Gartenmöbel, Motorradteile nur beispielhaft genannt.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Formmassen für die Herstellung der genannten Formteile.
Zudem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Einstellung mindestens einer der zuvor definierten Eigenschaften einer Formmasse, vorzugsweise einer zuvor definierten Formmasse, durch die Variation der Konzentration von mindestens einer der vorstehend definierten Komponenten in den oben definierten Gew.-%-Bereichen.
Weiterhin eigenen sich die erfmdungsgemäßen Formmasse und Formteile zum Recyceln. Die aus dem aus den erfmdungsgemäßen Formmassen und Formteilen gewonnen Recyclate lassen sich wieder zu Formteilen verarbeiten, die mindestens eine der zuvor beschriebenen Materialeigenschaften aufweisen. Derartige Recyclat- Formteile weisen mindestens 10, bevorzugt mindestens 20 und besonders bevorzugt mindestens 70 Gew.-%. bezogen auf das Formteil, Recyclat auf. Das Recycling erfolgt nach dem Fachmann allgemein bekannten Verfahren. Die erfindungsgemäßen Formmassen erleichtem insbesondere das Zerkleinem und thermisch Recyclieren der Formteile. In diesem Zusammenhang sind dienfreie Formmassen besonders bevorzugt.
Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele näher erläutert:
Beispiele:
Beispiele 1 bis 4 und Vergleichsbeispiel
Entsprechend den Angaben in der nachstehenden Tabelle 1 werden die angegebenen Mengen Polybutylenterephthalat (PBT), Pfropfkautschuke Pl und P2, Copolymerisate PSAN und Additive in einem Schneckenextruder bei einer Temperatur von 250 °C bis 270 °C gemischt. Aus den dadurch gebildeten Formmassen werden die den betreffenden DIN-Normen entsprechenden Probekörper spritzgegossen.
PBT ist ein Polybutylenterephthalat mit einer Viskositätszahl von 130 (Bestimmt in einer Polymerlösung (0,05g/ml) aus Phenol und 1 ,2-Dichlormethan (1 :1).
Pl ist ein kleinteiliger ASA-Pfropfkautschuk mit 25 Gew.-% Acrylnitril in der SAN- Pfropfhülle mit einer mittleren Teilchengröße von ca. 100 nm.
P2 ist ein großteiliger ASA-Pfropfkautschuk mit einem mittleren Teilchendurchmesser von ca. 500 nm.
PSAN ist ein Styrol/ Acrylnitril-Copolymerisat mit 19 Gew.-% Acrylnitril.
Entformungsmittel ist Loxiol VPG 861/3,5 Firma Henkel.
Nukleierungsmittel ist Talkum IT Extra.
Ruß ist Black Pearls 880.
Modifier 1 ist Blendex WX 270 der Fa. General Electric Speciality Chemicals.
Modifier 2 ist Poraloid EXL 2314 der Fa. Rohm & Haas.
PC ist das Polycarbonat Lexan 161 der Firma General Electric Plastics AG.
Stabilisator is Irganox 245 der Firma Ciba Spezialitätenchemie Lampertheim GmbH.
Die Beurteilung des Emissionsverhaltens erfolgte nach PV 3341.
Tabelle 2 enthält die Ergebnisse der durchgeführten Prüfungen.
Tabelle 1:
Tabelle 2:
Die Formmassen aus den Beispielen 5 bis 7 zeichnen sich durch eine besonders gute Wärmealterungsbeständigkeit aus. Es wird nahezu kein Abfall in der Schlagzähigkeit unter den genannten Bedingungen beobachtet. Dies zeichnet die erfindungsgemäßen Formmassen gegenüber bereits bekannten Werkstoffen wie ABS/PA, HIPS/PPE und ABS/PC aus. Bei diesen Werkstoffen nimmt die Schlagzähigkeit nach gleicher Wärmebelastung um bis zu 75 % ab.