Mit Granulat füllbarer Durchflußbecher
Die Erfindung betrifft einen mit einem Granulat füllbaren und von einer zu behandelnden Flüssigkeit durchströmbaren Durchflußbecher mit Seitenwänden und an den Enden derselben angebrachten Sieben, mit deren Hilfe das Granulat im Inneren des Durchflußbechers durchströmbar und im wesentlichen unverlierbar gehalten wird.
Zum Filtern, Reinigen oder anderweitigen Behandeln von Flüssigkeiten sind Filtereinrichtungen bekannt, die als Durchflußbecher eine bestimmte Form einer Kartusche haben, die mit granulatartigem Ionenaustauscher und/oder Aktivkohle gefüllt ist. Das zu filternde Wasser wird oben durch einen Siebdeckel eingefüllt und verläßt den Filterbecher durch dessen Sieb am Boden unten. Die bekannte Filtereinrichtung wird in einen dafür vorgesehenen Trichter einer Wasserreinigungsvorrichtung eingesetzt, der auf einen Auffang- bzw. Sammelbehälter für gefilterte Flüssigkeit aufgesetzt und vorzugsweise oben mit einem abnehmbaren Deckel verschlossen wird. Auf diese Weise kann Leitungswasser für die Teeaufbereitung oder dergleichen verbessert werden.
Die bekannten Filterbecher haben im Deckel und/oder Boden als Siebe mit Schlitzen versehene Kunststoffelder. Diese Schlitze halten das granulatförmige Filtermaterial in dem Filterbecher zurück. Um der durchfließenden Flüssigkeit aber eine möglichst große Oberfläche an Filtermaterial anzubieten bzw. die Flüssigkeit zu zwingen, sich einer möglichst intensiven und umfangreichen Adsorptionstätigkeit zu unterziehen, verwendet man Filterteilchen geringer Größe. Dabei kommen in dem Filtermaterial Teilchen von etwa 200 μm und kleiner vor. Die der zu filternden, durchlaufenden Flüssigkeit angebotene Wirkoberfläche ist damit erfreulich groß. Dieser Vorteil ist aber mit dem Nachteil verbunden, daß einige dieser kleinsten Granulatpartikel durch die Eintrittsöffnungen im Deckel und die Auslaßöffnungen im Boden hindurchtreten. Diese in der gereinigten Flüssigkeit schwimmenden Partikel sind von dem Benutzer nicht erwünscht, sondern stören.
Spritzgußtechnisch ist aber die Größe eines Rückhalteschlitzes im Deckel und/oder Boden, d.h. in dem betreffenden Sieb, nicht zu unterschreiten. Insbesondere Aktivkohiepartikel können Plättchenform haben, deren Minimalmaß 250 μm oder weniger erreichen kann, so daß gerade diese optisch für den Endbenutzer gut sichtbaren Partikel durch die Eintritts- und Austrittsschlitze hindurchgelangen können. Spritzgußtechnisch stellt aber die Schlitzbreite von etwa 200 μm die Untergrenze dar und kann nicht weiter unterschritten werden.
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Deshalb ist man bereits dazu übergegangen, textile Flächengebilde in Form von Vliesen als Siebe oben und/oder unten bei einem Filterbecher zu verwenden. Alternativ hat man auch schon aus Kunststoff gespritzte Siebgewebe geringer Porengröße von zum Beispiel 200 μm hergestellt. Bei diesem hat es aber aus bislang nicht erklärbaren Gründen Schwierigkeiten beim Durchfluß der Flüssigkeit durch diese Art Siebgewebe gegeben, selbst wenn es sich nur um Wasser handelte. Man kennt die Oberflächenspannung einer Flüssigkeit, die sich besonders bei kleinen Siebporen negativ dahingehend auswirkt, daß die Flüssigkeit am Durchfluß erheblich gehindert und teilweise sogar blockiert wird. Versuche, hydrophilierte Kunststoffgewebe für die Siebe zu verwenden, haben nicht zu den angestrebten Erfolgen geführt.
Es ist deshalb ein Siebgewebe entwickelt worden, das in sich gewölbt ist. Damit konnte man das Innenvolumen eines Durchflußbechers bis zu etwa 86% bis 95% mit dem Granulat füllen, und gleichwohl wird ein guter Durchfluß der Flüssigkeit bei günstigem Rückhaltevermögen des Granulates erreicht.
Zur Vereinfachung der Herstellung, der Montage und auch des Gebrauches kann eine möglichst einfache Gestalt eines Siebes beitragen, wobei das Durchflußvermögen auch bei sehr geringer und gegenüber den bekannten Sieben noch verkleinerter Porengröße verbessert werden könnte.
Bei der Vorbereitung der Erfindung hat man festgestellt, daß man ein Siebgewebe mit sehr kleinen Poren herstellen kann, so daß der Partikelaustritt stark vermindert werden kann. Wählt man außerdem als Kunststoffmaterial hydrophile Kunststofffasern aus, dann erhält man eine sehr gute Durchströmbarkeit für Flüssigkeiten, insbesondere für Wasser. Mit Nachteil hat man jedoch festgestellt, daß sich in den Maschen oder Poren derartiger Siebgewebe aus hydrophilen Kunststoffasern Lamellen aus Wasser bilden, die wie eine Haut das Gewebe für einen Luftstrom versiegeln. In der Praxis ist eine gute Reinigungswirkung eines Durchflußbechers der bekannten Art mit aufsteigenden Gasen verbunden, so daß mindestens das einlaufseitige Sieb eine gute Entlüftungsfunktion haben müßte. Ein hydrophiles Gewebe ist für eine solche Entlüftungsfunktion aber ungeeignet.
Nun gibt es aber hydrophobe Kunststoffasern, aus denen man Siebe der angestrebten Art herstellen könnte. Auch bei kleiner Porengröße bilden sich aufgrund der geringen Oberflächenspannung die beschriebenen Lamellen nicht aus. Versuche mit Wasser haben gezeigt, daß sich im Gegenteil das Wasser auf der Oberfläche eines hydrophoben Gewebes zu einem Wassertropfen zusammenzieht. Mit Nachteil wird hierdurch aber die Durchströmbarkeit des
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Siebes für Wasser verhindert.
Bekannt sind zwar bereits Hybrid-Verbundwerkstoffe, diese werden aber für die Verbesserung mechanischer Eigenschaften der Verbundwerkstoffe verwendet, so zum Beispiel für die Ausgestaltung von Oberflächen im Schiffsbau, bei Surfbrettern oder Formel 1 -Rennwagen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Durchflußbecher der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchem als Verbesserung der zuströmenden Flüssigkeit und gleichzeitig etwa abströmenden Gasen möglichst geringer Widerstand entgegengesetzt wird. Dabei können vorzugsweise ähnliche Verhältnisse auch auf der Abstromseite gewünscht sein.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß dadurch, daß wenigstens ein Sieb ein textiles Flächengebilde aufweist, in dem Kunststoffasern mindestens zweier unterschiedlicher Arten zur Bildung eines Hybrides miteinander verbunden sind, wobei die eine Art der Kunststoffaser hydrophile und die andere Art der Kunststoffaser hydryphobe Komponenten enthält. Es ist besonders wichtig, das textile Flächengebilde für das Sieb der Zustromseite vorzusehen, und die gewünschte Wirkung wird durch die Maßnahme nach der Erfindung schon dann erreicht, wenn wenigstens ein Teil des Siebes mit einem erfindungsgemäßen textilen Flächengebilde ausgestattet ist. Mit "textil" in Verbindung mit dem Flächengebilde sind Fäden bzw. Garne aus verschiedenen Materialien gemeint. Unter textil fallen in diesem Sinne auch Kunststoffäden oder Kunststoffasern. Diese textilen Flächengebilde können zum Beispiel ein Faservlies, Maschenware oder auch Gewebe sein.
Das Besondere an der Erfindung besteht darin, daß man eine erste Art Kunststoffaser hat mit hydrophilen Eigenschaften und eine zweite Art Kunststoffaser hat mit hydrophoben Komponenten. Unter Kunststoffasern werden im Sinne der Erfindung Fasern, Garne oder Fäden verstanden, die Kunststoff aufweisen. Es kann sich hier um ganz oder teilweise aus Kunststoff bestehende Fasern handeln. Wichtig ist ihre nach außen hin wirkende Eigenschaft hydrophil bzw. hydrophob. Durch das Verbinden der erfindungsgemäßen Kunststoffasern miteinander wird ein Hybrid gebildet.
Hybride sich schon in Verbindung mit Verbundwerkstoffen bekannt. Dort erzeugt man Hybride durch Einbetten zweier oder mehrerer Fasern in eine Matrix. Bei den bekannten Verbundwerkstoffen, wie sie zum Beispiel beim Schiffbau verwendet werden, versteht man die Hybride wie Legierungen in der Metallurgie. Hauptziel ist es, den Werkstoff (das Hybrid oder die Legierung) so zu optimieren, daß der Werkstoff in Leistung und Kosten den spezifischen Anforderungen
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genügt. Im bekannten Falle hat man Wert auf Festigkeit, Steifigkeit, Schlagzähigkeit und andere, meist mechanische Eigenschaften gelegt.
Gemäß der Erfindung ist ein Hybrid ein textiles Flächengebilde, bei dem gleichzeitig und/oder nebeneinander sowohl die Eigenschaft hydrophil als auch die Eigenschaft hydrophob zu Tage treten. Dadurch erreicht man überraschend, daß von oben in den Durchflußbecher eintretende Flüssigkeit gut durchgelassen wird, weil die Flüssigkeit genügend Kunststoffaser mit hydrophilen Eigenschaften vorfindet, während gleichzeitig aufsteigende und abströmende Gase, zum Beispiel auch Luft, genügend hydrophobe Kunststoffasern vorfinden.
Bei vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist das textile Flächengebilde des Siebes ein aus hydrophilen und hydrophoben Fasern aufgebautes Hybrid-Gewebe. Zwar kann man als textile Flächengebilde Vliese einsetzen, bei welchen der Zusammenhalt nicht durch Verweben von Kette und Schuß zustande kommt, sondern durch den Kunststoffasern eigene oder durch Präparation derselben erzielte Haftung. Zwar kann man auch durch Wirken und Stricken hergestellte textile Flächengebilde im Sinne der Erfindung verwenden. Besonders günstig ist aber ein Gewebe. Zweckmäßig werden solche textile Flächengebilde mittels rechtwinkliger Verkreuzung der Kett- und Schußfäden nach den Regeln der Bindungslehre hergestellt. Hier gibt es bekanntlich viele unterschiedliche Bindungsarten, mit denen man ein Hybrid-Gewebe für das Sieb herstellen kann.
Erfindungsgemäß ist es dabei besonders günstig, wenn das Hybrid-Gewebe reine hydrophile und reine hydrophobe Bereiche aufweist. Die zu reinigende oder zu filternde Flüssigkeit strömt dann durch die Siebgebiete mit textilen Flächengebilden nicht nur an wenigen hydrophoben bzw. hydrophilen Kunststoffäden bzw. -fasern vorbei, sondern es sind je nach Wunsch größere hydrophile bzw. hydrophobe Bereiche vorgesehen. Solche Bereiche können in der Größenordnung von 1 mm auf 1 mm und bis zu 40 mm auf 40 mm groß sein. Es gibt Bindungsarten, bei denen das Gewebe schachbrettartig in reine hydrophile, reine hydrophobe und gemischte Felder unterteilt ist, wenn man insbesondere die Kett- und Schußfäden entsprechend aufteilt.
Zweckmäßigerweise enthält erfindungsgemäß der Kunststoff der hydrophilen Faser Polyester (PES) oder Polyamid (PA) und der Kunststoff der hydrophoben Faser Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE). Besonders bevorzugt ist es, wenn die jeweilige Faser aus dem erwähnten Kunststoff besteht. Günstige Versuche wurden mit hydrophilen Polyesterfäden und hydrophoben Polypropylenfäden durchgeführt.
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Man kann aber gemäß einer weiteren Lehre nach der Erfindung auch vorsehen, daß die hydrophile Faser aus einem hydrophilierten Kunststoff und die hydrophobe Faser aus einem hydrophobierten Kunststoff besteht.
Der hydrophile Molekülteil zeigt eine ausgeprägte Wechselwirkung mit polaren Lösungsmitteln, insbesondere mit Wasser. Typische hydrophile Gruppen sind Carboxilat-, Sulfat- und Sulfonat- sowie gegebenenfalls substituierte Ammonium-Funktionen oder Polyesther-Ketten. Das Hydrophilieren ist eine textilchemische Maßnahme zur Erhöhung der Wasseraffinität bzw. der Saugfähigkeit und des Feuchtigkeitstransportvermögens von Synthesefasern. Das Hydrophilieren erfolgt mit Hilfe von Hydrophilierungsmitteln, die an sich bekannt sind, zum Beispiel Ethoxylierungs-Produkte.
Typische hydrophobe Gruppen sind zum Beispiel langkettige oder aromatische Kohlenwasserstoff-Reste, die auch perfluoriert sein können. Zum Hydrophobieren verwendete Hydrophobier- mittel überziehen zum Beispiel Textilien oder Leder mit einer dünnen Schicht hydrophober Gruppen, wie zum Beispiel längere Alkyl-Ketten. An hydrophobierten Materialien perlen Wassertropfen ab, ohne sie zu benetzen.
Zweckmäßig ist es gemäß der Erfindung ferner, wenn das textile Flächengebilde des Siebes durch Spritzgießen, Schweißen, Kleben oder dergleichen mit Stützrippen verbunden ist. Man kann auf diese Weise das textile Flächengebilde des Siebes mit den erfindungsgemäß beabsichtigten Eigenschaften im Boden- oder Deckelbereich eines Durchflußbechers fest oder lösbar anbringen und durch Zwischenrippen mechanisch gut abstützen. Dabei sind auch gewölbte Konfigurationen eines Siebes möglich.
Es ist vorteilhaft, wenn erfindungsgemäß die Größe der Poren des textilen Flächengebildes 10 μm bis 200 μm und vorzugsweise 20 μm bis 100 μm beträgt. Stattet man ein Sieb an einem Durchflußbecher mit solchen textilen Flächengebilden aus, dann kann der Partikelaustritt noch so feinkörniger Granulate einwandfrei verhindert werden. Gleichzeitig bietet das textile Flächengebilde im Deckel des Durchflußbechers, zum Beispiel einer Filterkartusche, dem einströmenden Wasser einerseits möglichst geringen Widerstand und besitzt andererseits aber auch für die erforderliche Entlüftung abströmender Gase eine ausreichende Gasdurchlässigkeit. Dies gelingt durch den Einsatz der hydrophilen und daneben der hydrophoben Bereiche, die ungleichmäßig oder auch gleichmäßig verteilt über die Fläche des Siebes angeordnet sind.
Als hydrophile Fasern oder Fäden kann man zum Beispiel Fäden aus Polyester oder Polyamid
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verwenden. Textile Flächengebilde aus diesen Fasern besitzen eine sehr gute Durchströmbarkeit für Flüssigkeiten, insbesondere für Wasser.
Als hydrophobe Fäden oder Fasern kann man Polypropylen oder Polyethylen nehmen. Auf Bereichen mit reinen hydrophoben Fäden oder Fasern, insbesondere mit hydrophoben Geweben, können sich aufgrund geringer Oberflächenspannung Lamellen aus Flüssigkeit bzw. Wasser nicht ausbilden. Zum Beispiel zieht sich das Wasser auf der Oberfläche eines solchen Flächengebildes zu kugelförmigen Wassertropfen zusammen. Es schadet nichts, wenn dadurch die Durchströmbarkeit für Flüssigkeit, insbesondere Wasser, mehr oder weniger verhindert wird, denn das Durchströmen erfolgt dann durch die benachbarten hydrophilen Bereiche.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Kunststoffasern bzw. Kunststoffäden aus einem einheitlichen Werkstoff bestehen, in dem einen Falle also aus hydrophilem Kunststoff allein und in dem anderen Falle aus hydrophobem Kunststoff allein. Der Faden selbst enthält also nicht Kunststoffgemische. Insbesondere im Falle des Gewebes als textiles Flächengebilde kann man auf diese Weise reine hydrophile Bereiche und daneben reine hydrophobe Bereiche erzeugen. Im Falle eines Leinwandgewebes zum Beispiel läßt sich webtechnisch aber eine Mischzone zwischen reinen hydrophilen Zonen und daneben angeordneten reinen hydrophoben Zonen nicht vermeiden.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den anliegenden Zeichnungen. Es zeigen:
Figur 1 eine Querschnittsansicht durch einen Durchflußbecher einer speziellen Ausführungsform nach der Erfindung,
Figur 2 eine Draufsicht auf das gewölbte Sieb an dem oberen einstromseitigen Ende des
Durchflußbechers, vom Becherinneren her gesehen,
Figur 3 eine Querschnittsansicht durch den Deckel mit daran angebrachtem einstromseitigen Sieb,
Figur 4 eine schematische Darstellung eines Hybrid-Gewebes in Form eines Leinwandgewebes und
Figur 5 ein textiles Flächengebilde mit schachbrettartiger Anordnung hydrophiler, hydrophober und gemischter Bereiche.
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Der in Figur 1 insgesamt im Querschnitt dargestellte Durchflußbecher besteht als Unterteil aus einem mit körnigem Fiitermaterial 1 gefülltem Becher 2, dessen Boden 3 Auslaßöffnungen 4 mit nicht dargestellten Siebeinrichtungen hat und an einer Stelle unter Bildung einer Entlüftungskerbe 5 schräg nach innen hochgezogen ist. Die Seitenwände des Durchflußbechers 2 enden oben in einem Dichtflansch 6, der eine gedachte, horizontale Ebene einschließt; die gesamte Einrichtung besteht ferner aus einem allgemein mit 7 bezeichneten Deckel, dessen äußerer, unterer Flansch 8 mit derselben gedachten, horizontalen Ebene abschließt und in den Dichtflansch derart passend eingelegt ist, daß eine flüssigkeitsdichte Verbindung, zum Beispiel ein Verschweißen, leicht möglich ist. Außer dem Durchflußbecher 2 und dem auf diesen aufgesetzten Deckel 7 weist die Filtereinrichtung als dritten Teil ein einstromseitiges Sieb 9 auf, das einen Haltering 10 hat, der ebenfalls die gedachte, horizontale Ebene einschließt. Dadurch paßt der Haltering 10 des Siebes 9 zum Deckel 7 und dem Durchflußbecher 2 in solcher Weise, daß im Bereich der gemeinsamen Verbindungsebene die drei Teile flüssigkeitsdicht miteinander verbunden, zum Beispiel verschweißt werden können.
Zusätzlich erkennt man Stapelrippen 1 1 , die sich etwa über die halbe Höhe des Durchflußbechers 2 vom Boden 3 aus nach oben erstrecken und an den Seitenwänden innen winkelig gleichmäßig verteilt, zum Beispiel zu dritt, angeordnet sind. Die fertigen Durchflußbecher 2 werden auf diese Stapelrippen 1 1 nach dem Ineinanderstecken zur Lagerung aufgesetzt. Vor der Montage der gesamten Filtereinrichtung können die leeren Durchflußbecher 2 daher in strangförmigen Stapeln in einem Magazin gelagert werden.
Der Deckel 7 besteht aus einem unteren Außenteil 1 2 neben dem Außenflansch 8, in dessen Oberfläche kranzartig Eintrittsöffnungen 13 für die zu filternde Flüssigkeit angeordnet sind. Der jeweilige Vertikalschnitt durch den Deckel 7 nach den Figuren 1 und 3 ist so gelegt, daß er auf der rechten Seite gerade durch eine Eintrittsöffnung 13 verläuft.
Dieser äußere Teil 12 des Deckels 7 verengt sich nach oben und endet in einem Greifteil 14 mit einer Greifmulde 15 und mit Entlüftungsschlitzen sowie einigen darüber angeordneten Entlüftungslöchern 17, durch welche im Betrieb von unten hochsteigende Luft nach außerhalb der Filtereinrichtung entweichen kann. Schließlich erkennt man auf der inneren Oberfläche des Deckels 7 Halterippen 18, durch welche eine Auflagefläche für das Sieb 9 im Deckel7 geschaffen wird.
Das in Draufsicht auf Figur 3 von unten in Richtung des Pfeiles A in der Mitte hauptsächlich sichtbare Sieb 9 besteht aus einem kugelkappenförmigen textilen Flächengebilde 1 9, welches
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durch Schrägschraffur angedeutet ist und vergrößert in Figur 5 und noch weiter vergrößert im Ausschnitt in Figur 4 gezeigt ist. Die gesamte schraffierte Fläche des Siebes 9 stellt das in Richtung des Filtermaterials 1 nach unten vorstehende, in diesem Falle gewölbte Flächengebilde 1 9 dar, welches in den ebenen Haltering 10 eingespritzt ist. Rippen 20 mit einer zentral angeordneten Ringrippe 21 sind ebenfalls an dem textilen Flächengebilde 1 9 angespritzt und haltern dieses formstabil als Kugelkappe.
Auf der der Wölbung nach unten zum Durchflußbecher 2 hin abgewandten Seite, also in den Figuren 1 und 3, welche auch die Betriebsform darstellen, nach oben, sind am Umfang gleichmäßig verteilt vier Positionsnoppen 22 am Haltering 10 angebracht, die so nach oben vorstehen, daß sie auf die Auflagefläche der vier Halterippen 1 8 im Deckel 7 stoßen, wenn sich der Haltering 10 in der richtigen Position befindet. Diese ist in den Figuren dargestellt.
Nach Fertigstellung des Durchflußbechers 2, des Deckels 7 und des Siebes 9 kann letzteres in die in Figur 3 dargestellte Position gebracht werden, in welcher die Positionierungsnoppen 22 gegen die Halterippen 18 in Anlage gebracht sind und sich der Haltering 10 am Umfangsflansch 8 des Deckels 7 befindet. In dieser Anordnung wird das Sieb 9 am Deckel 7 flüssigkeitsdicht angeschweißt.
Der Durchflußbecher 2 wird mit Filtermaterial 1 gefüllt, wonach der Deckel 7 in die in Figur 1 gezeigte Position gebracht und der Flansch 8 am Dichtflansch 6 flüssigkeitsdicht verschweißt wird.
Die auf diese Weise gefertigte Filtereinrichtung der Figur 1 kann dann in ein nicht dargestelltes Filtergerät eingesetzt und vom Endverbraucher benutzt werden. Die oben eingegossene Flüssigkeit, vorzugsweise zu filterndes Wasser, tritt durch die auch als Siebschlitze bezeichneten Flüssigkeitseintrittsöffnungen 13 des Deckels 7 ein, durchströmt das Sieb 9, das Filtermaterial 1 und verläßt den Durchflußbecher 2 durch die Auslaßöffnung 4, die durch ein bodenseitiges Sieb das Filtermaterial 1 ebenfalls zurückhält.
Betrachtet man einen Abschnitt aus der mit schräger Schraffur versehenen Kreisscheibe der Figur 2, also einen herausgebrochenen Teil eines textilen Flächengebildes 19, wobei die Rippen 20 und die Ringrippe 21 weggelassen sind, dann sieht man das textile Flächengebilde 19 des Siebes 9, das bei dieser Ausführungsform ein Hybrid-Gewebe 23 ist mit hydrophilen Fasern 24 und hydrophoben Fasern 25. Dort, wo sich hydrophile Fasern 24 unter 90° mit hydrophilen Fasern 24 kreuzen, hat man reine hydrophile Bereiche 27. Dort, wo sich die in Figur 4 weiß
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dargestellten, hydrophoben Fasern 25 mit senkrecht dazu verlaufenden anderen hydrophoben Fasern 25 kreuzen, erhält man reine hydrophobe Bereiche 26. Bei der Betrachtung eines größeren Bereiches gemäß Figur 5 sieht man, daß die dort durch weiße Rechtecke dargestellten Flächen diese hydrophoben Bereiche 26 darstellen. Entsprechend sind die schwarzen Rechtecke die hydrophilen Bereiche. Dazwischen gibt es die gemischten Bereiche 28, die sich bei einem Leinwandgewebe aus zwei Arten von Fäden bzw. Fasern 24, 25 nicht vermeiden lassen.
Bei der vergrößerten Darstellung des Hybrid-Gewebes 23 der Figur 4 erkennt man auch die Poren 29, deren Größe bei dem gezeigten Beispiel 30 μm auf 30 μm beträgt.
Es versteht sich, daß die in den Figuren 4 und 5 gezeigten Hybrid-Gewebe 23 mit Stützrippen 20, 21 als einstückiges Sieb 9 entsprechend dem schraffierten Bereich in Figur 2 herstellbar sind.
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Bezuqszeichenliste
1 Filtermaterial
2 Durchflußbecher
3 Becherboden
4 Auslaßöffnungen
5 Entlüftungskerbe
6 Dichtflansch
7 Deckel
8 unterer Flansch
9 Sieb
10 Haltering
1 1 Stapelrippen
12 Außenteil des Deckels
13 Eintrittsöffnungen
14 Greifteil
1 5 Greifmulde
1 6
1 7 Entlüftungslöcher
1 8 Halterippen
19 textiles Flächengebilde
20 Rippen
21 Ringrippe
22 Positionsnppen
23 Habrid-Gewebe
24 hydrophile Fasern
25 hydrophobe Fasern
26 hydrophobe Bereiche
27 hydrophile Bereiche
28 gemischte Bereiche
29 Poren