Vorrichtung und Verfahren zur Bildaufnahme an tropfenerzeugenden Dispensierköpfen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Aufnahme von Tropfen- oder Partikelbildern an einem Dispensierkopf, insbesondere zur stroboskopischen Bildaufnahme von Mikrotropfen während der Bildung an einer Dispenserspitze oder nach der Ablösung von dieser.
Ein Dispensierkopf besteht aus einer Vielzahl von elektrisch betätigbaren Dispensern (z.B. elektrisch betätigbare Mikropi- petten) , die jeweils dazu eingerichtet sind, in Reaktion auf ein elektrisches Auslösesignal einen Mikrotropfen abzugeben. Hierzu ist an jedem Dispenser eine Auslöseeinrichtung vorgesehen, die einen Druckpuls erzeugt, dessen Parameter von der Dauer und Amplitude des Auslösesignals abhängen.
Eine wichtige Anwendung von Dispensierköpfen liegt im Bereich der Biotechnologie, Gentechnik oder chemischen Technologie, falls kleinste Mengen von Wirksubstanzen in Form von Mikrotropfen auf Substraten kombiniert zur Reaktion gebracht werden sollen. Für einen wirksamen Reaktionsablauf ist es erforderlich, daß die Mikrotropfen (Volumen im Submikroliterbereich) mit reproduzierbarer Tropfengröße und -geschwindigkeit genau auf dem Reaktionssubstrat positioniert werden. Es besteht daher ein Interesse an Systemen zur Analyse und Auswertung des Tropfenabrisses vom Dispenser, der Tropfenbewegungsrichtung, der Tropfengröße und gegebenenfalls der Tropfenanzahl.
Das Prinzip eines derartigen, allgemein bekannten Systems ist in Fig. 4 (Stand der Technik) gezeigt. Eine Bildaufnahmeanord-
nung 1 besteht aus einer Stroboskoplampe 2 und einer Kamera 4. Die Kamera 4 ist mit einem Objektiv (üblicherweise Mikroskopobjektiv) ausgestattet, das auf einen Tropfenabgabebereich fokussiert ist, der sich vor der Mikropipettenspitze 5 befindet. Von der Stroboskoplampe 2 zur Kamera 4 erstreckt sich ein gerader Lichtweg, der den Tropfenabgabebereich kreuzt, so daß ein Tropfen T bei der Ablösung oder im Flug mit der Kamera 4 aufgenommen werden kann. Eine derartige Bild aufnahmeanordnung ist in der Regel als laborfestes System vorgesehen, an das der Dispensierkopf so herangefahren wird, daß die Mikropipettenspitze in den Lichtweg ragt. Die Realausdehnungen der Kamera 4 und der Stroboskoplampe 2 sind beispielhaft gestrichelt eingezeichnet. Für eine genaue Tropfenbeoachtung ist es erforderlich, daß die Tropfenabbildung unter gleichbleibenden Beleuch- tungs- und Bildaufnahmebedingungen erfolgt. Dies führt jedoch bei der Verwendung von Mehrkanal-Dispensierköpfen mit einer Vielzahl von flächig angeordneten Dispensern zu dem folgenden Problem.
Wenn die Dispenser eines Mehrkanal-Dispensierkopfes über eine Fläche verteilt sind, deren charakteristische Ausdehnung größer als die Objektivbrennweite der Kamera 4 ist, kommt es bei der Positionierung eines zu beobachtenden Dispensers im Fokus des Objektivs zu einer Behinderung zwischen dem Dispensierkopf und dem Kameraaufbau, der in die Fahrebene des Dispensers ragt (siehe Pfeil). Entsprechendes gilt beleuchtungsseitig, da auch der Abstand von der Stroboskoplampe zum Tropfen möglichst gleich bleiben soll. Da die Objektivbrennweite gewöhnlich im Bereich von 10 mm bis 30 mm liegt, tritt dieses Problem bei einem Dispenserabstand von beispielsweise 9 mm bereits bei geringen Dispenserzahlen an einem Dispensierkopf auf. Das herkömmliche System versagt vollständig bei Dispensierköpfen mit matrixartigen Dispenseranordnungen von beispielsweise 4 * 4 oder 8 * 12 Dispenserreihen .
Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Vorrichtung zur Tropfenbildaufnahme anzugeben, die eine Bildaufnahme an Mehrkanal-Dispensierköpfen unter für alle Dispenser gleich bleibenden Bedingungen ermöglicht. Die Aufgabe der Erfindung besteht auch in der Angabe einer Verfahrensweise zum Einsatz einer derartigen Bildaufnahmeanordnung.
Diese Aufgabe wird durch Vorrichtungen und ein Verfahren gemäß den Patentansprüchen 1, 7 bzw. 9 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen .
Mit der Erfindung wird eine neue Bildaufnahmeanordnung geschaffen, bei der der Lichtweg von einer Beleuchtungseinrichtung zu einer Bildaufnahmeeinrichtung, der durch einen zu erfassenden Tropfenabgabebereich eines tropfengebenden Dispensers führt, durch eine Umlenkeinrichtung modifiziert wird. Die Umlenkeinrichtung ist dazu vorgesehen, den Lichtweg von der Beleuchtungseinrichtung zur Bildaufnahmeeinrichtung über eine Meßlichtstrecke zu führen, die einen genügenden senkrechten Abstand von den Beleuchtungs- und Bildaufnahmeeinrichtungen besitzt und in der wahlweise jeder zu beoachtende Dispenser eines Dispensierkopfes behinderungsfrei positionierbar ist.
Die Umlenkeinrichtung umfaßt mindestens zwei Reflektorelemente (Spiegel), die die Meßlichtstrecke aufspannen. Die Meßlichtstrecke verläuft senkrecht zur Längsausdehnung des jeweils zu vermessenden Dispensers und tritt an der Spitze des jeweiligen Dispensers vorbei, so daß ein Tropfen unmittelbar nach der Abgabe vom Dispenser optisch erfaßt werden kann. Die Reflektorelemente sind daher so ausgebildet, daß sie teilweise in den Abstand zwischen benachbarten Dispensern eines Dispensierkopfes hineinragen. Die Reflektorelemente sind so angeordnet, daß der Lichtweg von der Beleuchtungseinrichtung zur Bildaufnahmeeinrichtung über die Meßlichtstrecke in einer Ebene ver-
läuft. Die Reflektorelemente bilden einen Abstand, in den der zu vermessende Dispenser fahrbar ist, wobei die Tropfenabgabe entlang einer geraden Bahn erfolgt, die parallel zu der Ebene des Meßlichts verläuft.
Gemäß einer bevorzugten Gestaltung sind die Beleuchtungs- und Bildaufnahmeeinrichtungen in einer Bezugsebene (beispielsweise Labortischebene oder dgl . ) angeordnet, die in Bezug auf die Längsausdehnung der Dispenser bzw. die Tropfenabgaberichtung einen senkrechten Abstand von einer durch die Meßlichtstrecke gebildeten Bezugslinie besitzt. Zu den Beleuchtungs- und Bildauf ahmeeinrichtungen werden alle optischen Komponenten gezählt, die das Meßlicht in einem Bereich bereitstellen, der in Meßposition unter der Fläche liegt, die durch die Dispenser des Dispensierkopfs bei der Bildaufnahme aufgespannt wird.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Analyse von Tropfenparametern, bei dem ein Dispensierkopf über einer Bildaufnahmeanordnung mit Beleuchtungs- und Bildaufnahmeeinrichtungen und einer Umlenkeinrichtung so positioniert wird, daß ein zu beobachtender Dispenser in eine Meßlichtstrecke ragt, die durch die Umlenkeinrichtung mit Abstand von den Beleuchtungs- und Bildaufnahmeeinrichtungen gebildet wird.
Die Erfindung besitzt den Vorteil, daß eine Bildaufnahme zur Tropfenanalyse an Dispensierköpfen beliebiger Größe für alle Dispenser unter gleichbleibenden optischen Bedingungen erfolgen kann. Die Umlenkeinrichtung der erfindungsgemäßen Bildaufnahmeanordnung erlaubt eine freie Positionierbarkeit des Dispensierkopfs relativ zur Bildaufnahmeanordnung. Die Bildaufnahmeanordnung besitzt einen einfachen Aufbau und erlaubt unter Verwendung einer Bildbearbeitung nach der Bildaufnahme eine einfache Korrektur von gegebenenfalls auf tretenden Bildstörungen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im folgenden unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1: eine erste Ausführungsform einer Bildaufnahmeanordnung gemäß der Erfindung;
Fig. 2: eine zweite Ausführungsform einer Bildauf ahmeanordnung gemäß der Erfindung;
Fig. 3: eine dritte Ausführungsform einer Bildaufnahmeanordnung gemäß der Erfindung; und
Fig. 4: eine herkömmliche Bildaufnahmeanordnung (Stand der Technik) .
Die Erfindung wird im folgenden unter Bezug auf eine Dispen- serreihe beschrieben, kann aber in gleicher Weise auch mit Vorteil bei der Tropfenanalyse von Einzeldispensern oder matrixartig, flächig angeordneten Dispensergruppen angewendet werden. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebene Strobos- koptechnik beschränkt, sondern kann auch mit jeder anderen genügend schnell ansprechenden Bildaufnahmetechnik realisiert werden .
Eine Bildaufnahmeanordnung 10 umfaßt gemäß Fig. 1 eine Beleuchtungseinrichtung 20, eine Umlenkeinrichtung 30 und eine Bildaufnahmeeinrichtung 40. Die Ausdehnung der einzelnen Komponenten (siehe z.B. Fig. 3) sind aus Übersichtlichkeitsgründen nicht gesondert angegeben. Die Beleuchtungseinrichtung 20 enthält eine Stroboskoplampe, die beispielsweise durch eine gepulste, lichtemittierende Diode (LED) gebildet wird. Die LED wird vorzugsweise mit einer Überspannung oberhalb der normalen Betriebsspannung betrieben, um im Pulsbetrieb eine möglichst hohe Leuchtdichte zu erzielen. Die Beleuchtungseinrichtung
kann auch eine andere Stroboskoplampe, beispielsweise in Form eines geeignet aufgeweiteten und gepulsten Lasers enthalten. Die Bildaufnahmeeinrichtung 40 wird vorzugsweise durch eine CCD-Kamera mit einem Mikroskopobjektiv der Brennweite im Bereich von 10 mm bis 30 mm gebildet. Es sind jedoch auch andere Detektorsysteme mit beliebigen Kameras (ggf. auch eindimensional in Form einer CCD-Zeile) und Normal- oder Makroobjektiven möglich, deren Aufbau an die Parameter des zu erfassenden Tropfens angepaßt ist.
Von der Beleuchtungseinrichtung 20 führt ein Beleuchtungslichtweg 21 zur Umlenkeinrichtung 30, die eine Meßlichtstrecke 33 aufspannt, an die sich der Bildaufnahmelichtweg 41 zur Bildaufnahmeeinrichtung 40 anschließt. Die Meßlichtstrecke 33 führt durch den Tropfenabgabebereich, durch den sich ein vom zu beobachtenden Dispenser 52 abgegebener Tropfen T bewegt. Die durch den Tropfenabgabebereich führende Meßlichtstrecke 33 erstreckt sich entlang einer Bezugslinie, die in einer Ebene liegt, welche unmittelbar zu der Fläche benachbart ist, die durch die Dispenserspitzen des Dispensierkopfs aufgespannt wird. Die Umlenkeinrichtung 30, die durch die ebenen Spiegel 31, 32 gebildet wird, erlaubt es nun, unter Beibehaltung eines vorbestimmten Beleuchtungsabstands von der Beleuchtungseinrichtung 20 zum Tropfen T bzw. eines vorbestimmten Fokusabstands vom Tropfen T zur Bildaufnahmeeinrichtung 40 die Beleuchtungs- und Bildauf- nahmeeinrichtungen mit einem genügenden Abstand von der Ebene, in der die Bezugslinie liegt, bzw. mit einem genügenden senkrechten Abstand von der Bezugslinie zu positionieren, so daß eine Bewegung des Dispensierkopfes parallel zu der genannten Ebene nicht durch die Beleuchtungsund Bildaufnahmeeinrichtungen behindert wird.
Die Spiegel 31, 32 sind gegenüber der Meßlichtstrecke 33 um vorbestimmte Umlenkwinkel (z.B. 45°) geneigt und mit einem Abstand der Spiegelmitten angeordnet, der etwa dem Abstand d der
Dispenser 51, 52, 53, ... des Dispenspierkopfes 50 entspricht. Die aufeinanderzuweisenden Ränder der Spiegel 31, 32 sind voneinander beabstandet, so daß ein zu beobachtender Dispenser zwischen die Spiegel 31, 32 ragen kann. Der Tropfenabgabebereich des Dispensers wird somit durch die Spiegel der Umlenkeinrichtung 30 begrenzt. Die Tropfenabgabe erfolgt in der Ebene, die durch die Lichtwege 21, 33, 41 aufgespannt wird.
Gemäß der in Fig. 2 gezeigten alternativen Gestaltung umfaßt die Umlenkeinrichtung 30 einen gegenüber der Meßlichtstrecke 33 geneigten Spiegel 32 und einen auf dieser senkrecht stehenden Spiegel 31. In diesem Fall ist der Beleuchtungslichtweg 21 mit dem Bildaufnahmelichtweg 41 identisch. Die Beleuchtungsund Bildaufnahmeeinrichtungen 20, 40 sind mit einer geeigneten (nicht dargestellten) Strahlteilereinrichtung versehen. Wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 sind die Beleuchtungsund Bildaufnahmeeinrichtungen 20, 40 mit Abstand von der Bezugsebene angeordnet, in der die Meßlichtstrecke 33 verläuft.
Bei der Anordnung gemäß Fig. 2 kann der senkrecht auf der Meßlichtstrecke 33 stehende Umlenkspiegel 31 weggelassen werden. In diesem Fall wird nicht wie bei Fig. 1 der Schatten des rückseitig beleuchteten Tropfens, sondern das Auflichtbild des Tropfens aufgenommen. Bei einer weiteren Modifizierung ist es auch möglich, den Beleuchtungslichtweg 21 vom Bildaufnahmelichtweg 41 zu trennen und die Beleuchtungseinrichtung 20 an- einer geeigneten Position mit Abstand vom Dispensierkopf 50 anzuordnen. In diesem Fall umfaßt die Umlenkeinrichtung 30 nur einen ebenen Spiegel 32, da der im Auflicht aufgenommene Tropfen selbst als Reflektor wirkt. Dementsprechend erstreckt sich die Meßlichtstrecke 33 vom Tropfen T zum Umlenkspiegel 32.
Eine weitere Gestaltung der Erfindung ist in Fig. 3 illustriert. Die Beleuchtungs- und Bildaufnahmeeinrichtungen 20, 40 wirken jeweils mit Umlenkspiegeln 22, 42 zusammen. Im
übrigen entspricht die Umlenkeinrichtung 30 dem Aufbau gemäß Fig. 1. Der Aufbau gemäß Fig. 3 ist vorteilhafterweise mit herkömmlichen Bildaufnahmeanordnungen (s. Fig. 4) kompatibel. Die Beleuchtungs- und Bildaufnahmeeinrichtungen 20, 40 werden auf einem gemeinsamen, ebenen Träger (z.B. Labortisch) angeordnet. Der gerade Lichtweg zwischen beiden Einrichtungen wird durch die Spiegelkombination 31, 32, 22, 42 unterbrochen. Es werden Teillichtwege gebildet, die insbesondere die Meßlichtstrecke 33 mit Abstand von der Trägerebene enthalten. Die Fahrebene der Dispenser besitzt einen genügenden Abstand von den gestrichelt gezeichneten körperlichen Ausdehnungen der Beleuchtungs- und Bildaufnahmeeinrichtungen.
Zur Tropfenanalyse wird ein Dispensierkopf so in Bezug auf die Bildaufnahmeanordnung positioniert, daß die Meßlichtstrecke den Tropfenabgabebereich eines interessierenden Dispensers durchläuft. Beim Einsatz von Mikropipetten für die oben genannten Anwendungen kann der Tropfenabgabebereich eine charakteristische Größe von rd. 5 mm unterhalb der Dispenserspitze besitzen. Die Länge der Meßstrecke beträgt dann rd. 10 mm. Die Durchmesser der zu erfassenden Tropfen betragen rd. 10 μm bis 100 μm. Wenn sich der Dispenser in Meßposition befindet, erfolgt zunächst eine Referenzbildaufnahme. Bei der Referenzbildaufnahme werden Stroboskop-Blitzbilder des tropfenfreien Lichtweges aufgenommen. Es werden beispielsweise 10 Stroboskopblitze (Länge rd. 3 μs) aufgenommen und in einem (nicht dargestellten) Bildverarbeitungssystem gespeichert. Anschließend erfolgt die Tropfenbildaufnahme, die für eine vollständige Tropfenanalyse die Aufnahme von Bildern aller Phasen der Tropfenentstehung, -ablösung und -bewegung umfaßt. Hierzu wird eine Folge von Tropfen vom Dispenser abgegeben, wobei eine Verzögerungszeit zwischen einem jeweiligen Auslösesignal des elektrisch betätigten Dispensers und einem Triggersignal der Stroboskop-Beleuchtungseinrichtung für jeden Tropfen verändert eingestellt wird. Je nach den Parametern des Auslösesi-
gnals kann die Verzögerungszeit im Bereich von bis zu 500 μs liegen. Die Folge von Tropfenbildern mit verschiedenen Verzögerungszeiten entsprechend den verschiedenen Phasen der Tropfenentstehung werden abgespeichert und einer Digitalisierung und Bildverarbeitung unterzogen, die im wesentlichen eine Differenzbildung mit den Referenzaufnahmen beinhaltet. Damit wird ein durch die Spiegel der Umlenkeinrichtung eingeführtes Rauschen und ein gegebenenfalls an der LED der Beleuchtungseinrichtung vorhandenes Leuchtdichteprofil kompensiert. Es kann vorgesehen sein, daß für jede Tropfenbildungsphase eine Gruppe von Tropfenbildern (z.B. 10) unter konstante Aufnahmebedingungen (insbesondere konstante Verzögerungszeit) aufgenommen und eine Akkumulation der Einzelbilder zur Verbesserung der Bildqualität vorgenommen wird. Die Arbeitsfrequenz der Bildaufnahmeeinrichtung (z.B. Bildauslesefrequenz an einer CCD-Kamera) wird dann vorzugsweise auf die Tropfenfrequenz derart abgestimmt, daß die Tropfenfrequenz einem ganzzahligen Vielfachen der Arbeitsfrequenz entspricht (z.B. Tropfen = 100 Hz , fKamera = 50 Hz) .
Es schließt sich eine Analyse der korrigierten Tropfenbilder in Bezug auf die Tropfengröße (Tropfenvolumen, Wirksubstanz menge) und die Bewegungseigenschaften der Tropfen an. Die Bewegungseigenschaften umfassen beispielsweise die Tropfenbewegungsrichtung und die Tropfengeschwindigkeit. Falls die Tropfenbewegungsrichtung nicht mit der Dispenserausrichtung (beispielsweise vertikale Ausrichtung senkrecht zur Meßlichtstrecke) übereinstimmt, wird eine Korrektur des Dispensers oder eine Reinigung der Dispenserspitze veranlaßt, an der sich gegebenenfalls feste Partikel einer Wirksubstanz abgesetzt haben. Die Geschwindigkeitsmessung erfolgt durch Auswertung von zwei Tropfenbildern von abgelösten Tropfen mit verschiedenen Verzögerungszeiten. Aus der Verzögerungszeitdifferenz und der entsprechenden Positionsänderung wird die Tropfen ge- schwindigkeit berechnet. Weitere Ergebnisse der Bildanalyse
ist die Erfassung von Satellitentropfen oder Tropfenausfällen, falls der Dispenser verstopft oder der Auslösedruck im Dispenser zu niedrig ist. Es besteht ferner die Möglichkeit und bei bestimmten Anwendungen die Notwendigkeit, die Amplitude und Dauer des Auslösesignals des Dispensers durch Beobachtung der Tropfeneigenschaften auf gewünschte Kenngrößen oder zur Qualitätskontrolle zu optimieren.
Nach Analyse der Parameter eines Dispensers werden aufeinanderfolgend alle Dispenser eines Dispensierkopfes zur Meßlichtstrecke gefahren. Für jeden der Dispenser erfolgt dann der genannte Meßablauf.
Durch die Dispensierkopfpositionierung bleiben vorteilhafterweise die Länge des Beleuchtungslichtwegs und des Bildaufnahmelichtwegs unverändert, so daß die Tropfenerzeugungsvorgänge an jedem der Dispenser unter gleichbleibenden optischen Bedingungen aufgenommen und mit hoher Genauigkeit und Reproduzierbarkeit analysiert werden können.