Linearbeschleuniger
Beschreibung
Die Erfindung betrifft einen Linearbeschleuniger, mit min¬ destens einem Längs-Statorabschnitt (I, II, III; 4), der eine lineare Bewegungsbahn definiert, und der mehrere Statorspulen (8-14, 70) aufweist, und mit einem entlang der Bewegungsbahn beschleunigbaren Läufer (30) mit mehre¬ ren Läuferspulen (34-40, 44) .
Solche Vorrichtungen sind im allgemeinen als Linearantriebe ausgebildet. Bekannt ist die Ausbildung mit einem Längs¬ stator, der in mehrere, jeweils mit einer getrennten Strom¬ versorgung ausgestatttete Statorabschnitte unterteilt ist, über denen ein auf der Unterseite mit Läuferspulen ausge¬ statteter Läufer in Form eines Wagens, Schlittens oder dergleichen verfahrbar ist. Derartige Vorrichtungen die¬ nen zum Bewegen und Positionieren von Maschinenteilen, zum Transportieren von Gütern und dergleichen.
Mit der vorliegenden Erfindung soll ein Linearbeschleuniger geschaffen werden, bei dem es weniger auf das Verfahren des Läufers über große Strecken und das exakte Positio¬ nieren des Läufers an einer bestimmten Stelle des Längs- Statorabschnitts geht, als vielmehr darum, dem Läufer auf einer relativ kurzen Strecke eine sehr starke Beschleuni¬ gung zu verleihen, wobei der Läufer eine gewisse Masse auf¬ weist. Neben der im Zuge der Beschleunigung ohnehin erfor¬ derlichen beschränkten Lagebeziehung zwischen Stator und Läufer kommt es wesentlich auf die hohe Beschleunigung des Läufers an, damit die Läufermasse z.B. als Ramme oder dergleichen verwendet werden kann, also z.B. dort einsetz¬ bar ist, wo bislang Dampframmen und ähnliches eingesetzt
worden sind. Auch andere Anwendungsgebiete für den Linear- beschleuniger sind möglich.
Die bisherigen Ausführungsformen von Linearantrieben eignen sich als reine Beschleuniger nicht, da in aller Regel die magnetischen Felder nur auf einer Seite des Stators bzw. des Läufers erzeugt werden, mit der Folge, daß die magnetischen Felder bezogen auf die Läufermasse nur in unzureichendem Maße vorhanden sind und darüber- hinaus auch die Führungselemente zum Führen des Läufers entlang dem Statorabschnitt sich für starke Beschleuni¬ gungen nicht eignen.
Demgegenüber schafft die Erfindung einen Linearbeschleuni¬ ger der eingangs genannten Art, bei dem die Statorspulen ebenso wie die Läuferspulen in einer zur Bewegungsbahn senkrechten Ebene bezüglich einer zur Bewegungsbahn parallelen Achse rotationssymmetrisch angeordnet sind.
Die gesamte Anordnung aus Statorabschnitt und Läufer ist rotationssymmetrisch aufgebaut. Der Begriff Statorabschnitt bedeutet hier einen mit einer eigenen Stromversorgung ver¬ sehenen Statorabschnitt. Demgemäß können entlang der Bewegungsbahn mehrere jeweils mit einer separaten Strom¬ versorgung versehene Statorabschnitte angeordnet sein, um die einzelnen Statorabschnitte abhängig von der Lage des Läufers und der dort vorhandenen Beschleunigung opti¬ mal zu regeln.
Durch die rotationssymmetrische Anordnung von Stator¬ abschnitt und Läufer wird erreicht, daß eine sehr starke Wechselwirkung zwischen Stator und Läufer stattfindet. Diese Wechselwirkung kann über den gesamten Umfang des Läufers erfolgen, insbesondere dadurch, daß die Stator¬ spulen derart ausgerichtet sind, daß ein die Achse rota¬ tionssymmetrisch umschließendes magnetisches Feld ent-
steht .
Man kann z.B. vier Statorspulen symmetrisch um die Achse anordnen, und in den Zwischenräumen zwischen den vier Statorspulen befinden sich dann Läuferspulen, die von dem durch die Statorspulen erzeugten Magnetfeld durchflössen werden.
Im Gegensatz zu bekannten Linearantrieben ist bei dem erfindungsgemäßen Linearbeschleuniger der Läufer von einem Magnetfeld umgeben, welches in der Ebene senkrecht zu der Achse einem geschlossenen Kreis entspricht. Damit lassen auf den Läufer erhebliche Kräfte übertragen, so daß der Läufer auf sehr kurze Strecke eine sehr hohe Beschleuni¬ gung erfährt. Mit dem beschleunigten Läufer muß eine Kommutierung einhergehen, wobei die Kommutierung an die Beschleunigung des Läufers angepaßt ist. Hierzu sieht die Erfindung vor, daß pro Statorabschnitt eine Kommutierungs- einrichtung oder - alternativ - mehrere parallel arbeitende Kommutierungseinrichtungen vorgesehen sind. Damit erfolgt die elektronische Kommutierung abschnittsweise oder - noch besser - stückweise innerhalb eines Statorabschnitts. Damit läßt sich eine optimale Anpassung der Kommutierung an die jeweilige Beschleunigung des Läufers an verschiedenen Stellen des Statorabschnitts oder der Statorabschnitte erreichen. Um die richtige und optimale Kommutierung zu erreichen, stellen die elektronischen Kommutierungsnein¬ richtungen die Ströme in den Stator- und Läuferspulen längs der Bewegungsbahn entsprechend der Läuferstellung ein, die durch Stellungssensoren detektiert wird. Während der Läufer in dem Statorabschnitt oder den Statorabschnit¬ ten beschleunigt wird, wird die jeweilige Stellung des Läufers von den Sensoren erfaßt. Die Sensoren liefern Stellungssignale an die Kommutiereinrichtung, die darauf¬ hin eine raschere Kommutierung einstellt.
Wenn bestimmte Parameter vorgegeben sind, so z.B. die Bemessungen des Stators und des Läufers sowie die maximale elektrische Leistung, sowie weitere Parameter, so läßt sich der Läufer nur bis zu einem Maximalwert beschleuni¬ gen. Bis zu diesem Maximalwert sind aber Änderungen der Beschleunigung möglich. Dementsprechend erfolgt die Leistungsauslegung der elektronischen Kommutierungsein¬ richtung entsprechend der durch die gewünschte Beschleu¬ nigung und die aktuelle Geschwindigkeit des Läufers gebil¬ dete Leistungsaufnahme.
Um die Lage des Läufers während der Beschleunigung im Inneren des Statorabschnitts zu stabilisieren, insbeson¬ dere zu zentrieren, werden erfindungsgemäß die Stator¬ spulen und die Läuferspulen derart ausgebildet, daß der Läufer beim Stromfluß durch die Spulen zur Achse hin zentriert wird.
In einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung ist vor¬ gesehen, daß der Läufer aus einem zentralen Läufermittel¬ körper und daran lösbar festgelegten Läuferspulenkörpern besteht, wobei letztere den Läufermittelkörper, d.h. die eigentliche Läufermasse, durch magnetische Kräfte fest¬ halten.
Man kann die Statorspulen und Läuferspulen aus bewickelten Eisenblechpaketen herstellen, bevorzugt hingegen wird die Ausbildung der Statorspulen und der Läuferspulen als Luft¬ spulen, d.h. als eisenlose Spulen.
In einer speziellen Ausführungsform sind diese Luftspulen mäanderförmig parallel zur Bewegungsrichtung ausgebildet, wobei sie auf einem elektrisch nicht leitenden Träger auf¬ gebracht sind.
Man könnte nun daran denken, in dem Läufer Permanent¬ magnete anzuordnen, diese sind jedoch zur Erzielung einer hohen Beschleunigung ungeeignet, da sie einerseits eine relativ große Masse aufweisen und andererseits ein relativ schwaches Feld erzeugen. Deshalb sieht die Erfindung Läufer¬ spulen vor. Um in die Läuferspulen Strom einzuspeisen, kann man entlang dem Statorabschnitt eine oder mehrere Strom¬ schienen anordnen, um über die Stromschienen Strom in die Läuferspulen einzuspeisen. Eine derartige Konstruktion ist im Rahmen der Erfindung möglich, eine spezielle Aus¬ gestaltung sieht jedoch vor, daß die Läuferspulen vor und bis zu dem Beginn der Beschleunigung mit Strom geladen, d.h. erregt werden, um danach im synchronen Betrieb beschleunigt zu werden. Nach dem Beginn der Beschleuni¬ gung erfolgt also keine Aufladung der Spulen mehr bei relativ geringen Läufermassen kann die in den Läuferspulen gespeicherte elektrische Energie ausreichen, um den Spulen eine erhebliche Beschleunigung zu vermitteln. Alternativ kann man vorsehen, daß den Lauferspulen - wie oben erwähnt - über Stromschienen elektrische Energie zugeführt wird, und zwar entweder über den gesamten Beschleunigungsvorgang hinweg, oder nur zu Beginn des Beschleunigungsvorgangs. Hierzu sieht die Erfindung vor, daß der Läufer eine Hohl¬ achse aufweist, in der eine Stromschiene aufgenommen ist, von der während der Beschleunigung des Läuferteils der Erregungsström auf die Läuferspulen übertragen wird, wobei der Läufer synchron beschleunigt wird. Alternativ könnte man auch die Stromschienen außerhalb des Läufers anordnen.
Eine noch weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht bezüglich der Stromversorgung der Läuferspulen vor, ein bewegtes Versorgungskabel für die Läuferspulen vorzu¬ sehen, das. aus einer feststehenden Stromquelle gespeist wird. Der Erregerstrom - für die Läuferspulen - wird während der Beschleunigung abhängig von einem bestimmten
Beschleunigungεverlauf bezüglich der Weglänge und/oder der Zeit geregelt.
Die oben angegebenen Möglichkeiten zur Einspeisung des Stroms in die Läuferspulen umfassen also das "Aufladen" der Spulen vor dem Beginn des Beschleunigungsvorgangs und/oder das Einspeisen des Stroms über Stromschienen oder ein mitgeführtes Versorgungskabel. Die Erfindung sieht als Ausgestaltung hierzu, aber auch als selbstän¬ dige Möglichkeit, die asynchrone Erregung der Läuferspulen während des Beschleunigungsvorgangs vor. Während die eigentliche Beschleunigung dadurch erfolgt, daß die erreg¬ ten Läuferspulen von den Statorspulen synchron beschleu¬ nigt werden, bedeutet eine asynchrone Erregung eine Gleich¬ strom- oder impulsförmige Erregung, derzufolge aus dem Stator induktiv Energie in die Läuferspulen gepumpt wird. Diese in die Läuferspulen gepumpte Energie steht zur Bil¬ dung eines Magnetfelds zur Verfügung. Man kann durch den asynchronen Anteil während der Beschleunigung den Strom in den Läuferspulen abhängig von dem gewünschten Beschleu¬ nigungsverlauf regeln.
Hinsichtlich der mechanischen Ausgestaltung wurden oben bereits einige Vorschläge gemacht. Speziell sieht die Erfindung vor, daß die Statorspulen koaxial innerhalb eines Rohres angeordnet sind. Man kann sich hierzu ein Rohr vorstellen, von dessen Innenwand aus - rotations¬ symmetrisch - mehrere Radialwände nach innen abstehen, wobei auf den Flächen der Wände die mäanderförmigen Spulen¬ leitungen ausgebildet sind. Die mäanderförmigen Leiter auf den beiden Seiten der Wände sind - ähnlich wie bei den Läuferspulen - derart ausgebildet, daß sich auf der Vorderseite und Rückseite an überlappenden Stellen gleiche Stromrichtungen und folglich gleiche Magnetfeldrichtungen ergeben. Mann kann z.B. auf der einen Seite einer Wand oder eines Träges einen mäanderförmigen Leiter in Längs-
richtung anordnen, der am Ende des Trägers über eine Durchkontaktierung oder über eine Stirnseite des Trägers auf die Rückseite geführt ist, um dort zurückgeführt zu werden, und zwar in teilweiser Überlappung mit dem mäander¬ förmigen Leiter auf der ersten Seite des Trägers.
Damit die Beschleunigung des Läufers nicht verhindert wird, können an den gegenseitigen Berührungsstellen, ins¬ besondere auch an Stromschienen, Gleitmittel zur reibungs¬ armen Führung des Läufers vorhanden sein.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 - eine perspektivische Ansicht eines quer zur Längsrichtung aufgeschnittenen Längs- Statorabschnitts mit darin befindlichem Läufer,
Fig. 2 - eine Querschnittansicht einer speziellen
Ausführungsform eines Läufers für einen Linearbeschleuniger,
Fig. 3 - eine perspektivische Ansicht einer Läufer¬ spule,
Fig. 4 - eine Draufsicht auf eine Statorspule, und
Fig. 5 - eine schematische Darstellung eines Linear¬ beschleunigers mit mehreren hintereinander geschalteten Statorabschnitten.
Ein in Fig. 1 perspektivisch dargestellter Linearbeschleu¬ niger 2 enthält einen aus Kunststoff bestehenden Stator 4 in Form eines Rohrkörpers 6, von dessen Innenwand in Abstän¬ den von 20' vier Radialträger 8, 10, 12 und 14 zur Mitte
hin abstehen. Jeder der Radialträger 8, 10, 12 und 14 hat eine bestimmte radiale Länge und eine bestimmte Dicke und ist einstückig mit dem Rohrkörper 6 ausgebildet.
Zwischen den Radialträgern 8, 10, 12 und 14 sind Längshohl¬ räume 16, 18, 20 und 22 gebildet.
Die Seelenachse des Rohrkörpers 6 bildet gleichzeitig eine Symmetrieachse A des gesamten Linearbeschleunigers, welche außerdem die Bewegungsrichtung eines Läufers 30 definiert.
Der Läufer 30 kann aus einem einstückigen Kunststoffkörper bestehen, wie in Fig. 1 angedeutet ist. Er besteht jedoch vorzugsweise aus einem aus Kunststoff oder Metall geform¬ ten Läufermittelkörper 32 mit über den Umfang gleichmäßig verteilten Längsschlitzen, in denen Radialflügel 34, 36, 38 und 40 aufgenommen sind.
Gemäß Fig. 1 sind die Radialflügel 34, 36, 38 und 40 ein¬ stückig mit dem Läufermittelkörper ausgebildet.
Die Radialflügel 34 bis 40 greifen in die Längshohlräume 16 bis 22 des Längs-Stators 4 ein, wie aus Fig. 1 ersicht¬ lich ist.
Fig. 3 zeigt in perspektivischer Ansicht einen Radialflügel 40. Die anderen Radialflügel 34, 36 und 38 sind identisch wie der Radialflügel 40 ausgebildet. Gemäß Fig. 3 ist durch den Radialflügel eine Läuferspule gebildet. Demnach besteht die Läuferspule bzw. der Radialflügel aus einem plattenförmigen Träger 42 aus elektrisch nicht-leitendem Material mit einer Länge von etwa 20 cm. Auf der in Fig. 3 oben dargestellten Fläche ist eine mäanderförmige Leitung 44 ausgebildet, z.B. durch Kaschieren der Oberfläche des Trägers 42 und durch Fortätzen der Umgebungsbereiche der Leitung 44.
Von einem an der Oberkante des Trägers 42 befindlichen Kontaktanschluß 42 geht die mäanderförmige Leitung 44 in Längsrichtung des Trägers 42, also parallel zur Achse A und zur Bewegungsbahn in Form von Längsabschnitten 48 und Querabschnitten 46 bis zu einem Durchkontaktierungsloch 50. Auf der in Fig. 3 verdeckten, unteren Seite des Trägers 42 läuft die mäanderförmige Leitung 44 zurück bis zu einem in Fig. 3 nicht dargestellten Anschluß an der unteren Kante des Trägers 42.
Die in Fig. 3 nicht zu sehende, zurücklaufende mäander¬ förmige Leitung ist so ausgebildet, daß sich die Querab¬ schnitte 46 überlappen mit den Querabschnitten 46 auf der Oberseite des Trägers, während die Längsabschnitte 48 um die Breite der mäanderförmigen Leitung versetzt sind, wie in Fig. 3 durch Punkte angedeutet ist.
Gemäß Fig. 2 sind vier Läuferspulen des in Fig. 3 darge¬ stellten Typs in Längsnuten des Läufermittelkörpers 32 eingesetzt. Gemäß Fig. 1 sind vier Läuferspulen der in Fig. 3 dargestellten Art einstückig mit einem Läufermit¬ telkörper ausgebildet.
Der in Fig. 3 dargestellte Gleitkontaktt 52 an der Kante ist gemäß Fig. 1 auf der Außenseite des Läufers 30 ange¬ ordnet, um in Gleitberührung mit einer Stromschiene zu stehen, die von der Innenseite des Rohrkörpers 6 des Stators absteht. Wie in Fig. 1 angedeutet, sind zwei Stromschienen 54 und 56 dem als Läuferspule dienenden Radialflügel 40 zugeordnet, um über den in Fig. 3 gezeig¬ ten Gleitkontakt 52 bzw. den in Fig. 3 verdeckten Gleit¬ kontakt auf der Unterseite des Trägers 42 Strom zuzuführen. Weiterhin sind in Fig. 1 zwei Stromschienen 58 und 60 für die Läuferspule angeordnet, die durch den Radialflügel 36 gebildet ist. Auch sind für die Läuferspulen 38 und 34 Stromschienen vorhanden, die in Fig. 1 jedoch nicht darge-
stell t sind.
Fig. 2 zeigt für die Stromversorgung eine abgewandelte Ausführungsform. Der Läufer nach Fig. 2 besitzt in dem Läufermittelkörper 32 eine Hohlachse 100, in der eine zentrale Stromschiene 42 mit mehreren Leiterbahnen auf¬ genommen ist. Die Anschlüsse, z.B. der Anschluß 52 in Fig. 3, sind über Durchgangslöcher in dem Läufermittel¬ körper mit (in der Zeichnung nicht dargestellten) Gleit¬ kontakten verbunden, die mit den Leiterbahnen auf der Stromschiene 102 in Kontakt stehen.
Fig. 4 zeigt die Ausbildung einer Statorspule, hier reprä¬ sentiert durch einen Radialträger 12, auf dessen beiden Seiten jeweils eine mäanderförmige elektrische Leitung 70 ausgebildet ist. Die Schrittweite der Mäander-Schleifen beträgt d und entspricht der Schrittweite des mäanderför¬ migen Leiters bei den Läuferspulen (Fig. 3) .
Gemäß Fig. 4 ist von einem externen Anschluß am Rohrkör¬ per 6 die mäanderförmige Leitung parallel zur Bewegungs¬ richtung (Achse A) über die Längserstreckung einer Seiten¬ fläche des Radialträgers 12 geführt, wobei in Fig. 4 durch die kleinen Pfeile die jeweilige Stromrichtung angedeutet ist. Am rechten Ende des Radialträgers 6 ist die Leitung auf die Rückseite (in Fig. 4 verdeckte Seite) des Radial¬ trägers geführt, wobei die Querabschnitte der mäanderför¬ migen Leitung sich im Grundriß decken (überlappen) mit den Querabschnitten auf der Vorderseite des Radialträgers, während die Längsabschnitte um die Mäanderbreite versetzt sind, wie es durch punktierte Linien angedeutet ist. Damit fließt der Strom durch die mäanderförmige Leitung auf der Vorderseite abschnittsweise in die gleiche Richtung wie auf der Rückseite des Trägers. Dementsprechend ergeben sich Feldlinien für das Magnetfeld, wie sie in Fig. 4 durch die Flußrichtungssymbole angedeutet sind. Wie bekannt, bedeu-
tet ein Kreuz in einem Kreis eine Flußrichtung vom Betrach¬ ter fort, während ein Punkt in einem Kreis eine Flußrich¬ tung auf den Betrachter zu bedeutet.
Aus der obigen Beschreibung der Anordnung der Läuferspulen und der Statorspulen ist klar, daß sich bei der Struktur gemäß Fig. 1 und Fig. 2 insgesamt ein kreisförmiges Magnet¬ feld B ergibt, das in Fig. 2 durch eine gestrichelte Kreis¬ linie angedeutet ist. Die Richtung der Kraft verläuft in dem Linearbeschleuniger 2 also axial, wobei abhängig von der Stromrichtung die Kraft gemäß Fig. 1 entweder in die Zeichnungsebene hinein oder aus der Zeichnungsebene heraus gerichtet ist und dementsprechend der Läufer beschleunigt wird.
Fig. 5 zeigt einen Linearbeschleuniger, der aus drei hinter- einandergeschalteten, miteinander ausgerichteten Längs- Statorabschnitten I, II und III besteht, die jeweils dem in Fig. 1 dargestellten Stator 4 entsprechen, was in Fig. 5 durch die Bezugszeichen 4a, 4b und 4c angedeutet ist.
Außerdem sind in Fig. 4 bei jedem Statorabschnitt 4a, 4b und 4c zugehörige Wechselrichter- und Kommutiereinheiten 80, 82 und 84 dargestellt. Ferner ist jedem Statorabschnitt 4a, 4b und 4c ein Sensorabschnitt 46, 47 bzw. 88 zugeord¬ net, der mehrere Einzelsensoren aufweisen kann, um die jeweilige Lage des Läufers exakt zu bestimmen. Ein ent¬ sprechendes Sensorsignal wird an die zugehörige Wechsel¬ richter- und Kommutiereinheit 80, 82 bzw. 84 gegeben.
Die Kommutierung erfolgt nach Maßgabe des Abstands d (siehe Fig. 4) , wobei wegen der zunehmenden Läufergeschwindigkeit die Kommutierung mit einer stetig höheren Frequenz erfolgen muß.
Auch die einzelnen Statorabschnitte I, II und III besitzen jeweils eine separate Stromversorgung, hier jeweils gebil¬ det durch eine Wechselrichter- und Kom utiereinheit. Mit zunehmender Geschwindigkeit muß bei konstanter Beschleuni¬ gung eine immer größere Energiemenge aufgebracht, da der Betrag der kinetischen Energie mit dem Quadrat der Geschwin¬ digkeit zunimmt. Dementsprechend werden auch die jeweiligen Leistungen in den Statorabschnitten I, II und III ausge¬ legt. Das heißt: Die elektrische Leistung des Statorab¬ schnitts III ist erheblich höher als diejenige im Stator¬ abschnitt I. Wenn für eine Kraft von 1000 N und einer Geschwindigkeit von 10 m/s eine elektrische Leistung von 10 kW aufzubringen ist, so muß bei gleicher Kraft und doppelter Geschwindigkeit (20 m/s) eine Leistung von 20 kW aufgebracht werden.
Die in Fig. 2 dargestellte Ausgestaltung des Läufers bietet die Möglichkeit, die einzelnen Spulenelemente 34, 36, 38 und 40 magnetisch in dem Läufermittelkörper 42 zu halten. Als Material für die Läuferspulen kommen Cu, AI, Kohle¬ fasern und Polymerleiter, jedoch auch Supraleiter, in Betracht. Das Material für die elektrisch nicht-leitenden Träger (Träger 42 in Fig. 3, Radialträger 12 in Fig. 4) ist vorzugsweise ausgewählt aus faserverstärkten Materia¬ lien, Verbundmaterialien und dergleichen.