Nachrichtenubertragungssystem
Die Erfindung betrifft ein Nachrichtenübertragungsübertra- gungssystem gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, sowie daran angepaßte Teilnehmerendgeräte und Übergangsstellen.
Ein solches Verfahren ist aus der DE-OS 30 33 871 bekannt. Dieses Nachrichtenubertragungssystem besteht aus einem ersten Teilnehmernetz, in dem die Sprachaufbereitung mit Pulscodemo¬ dulation durchgeführt wird, und aus einem zweiten Teilnehmer¬ netz, in dem die Sprachaufbereitung mit Deltamodulation durchgeführt wird. Die Teilnehmer der Netze sind über eine Übergangsstelle hinweg miteinander verbindbar, wobei in der Übergangsstelle ein Signalisierungsumsetzer vorgesehen ist. Die mit einem Kryptogenerator ausgerüsteten Teilnehmerendgeräte des ersten Netzes weisen zusätzlich eine dem zweiten Netz entspre- chende Deltamodulationseinrichtung zur Sprachaufbereitung auf. Die Ubertragungsbitraten in den beiden Netzen sind einander gleich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Nachrichtenüber- tragungssystem der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem auch Netze mit verschiedenen Bitraten verbindbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Ein großer Vorteil des erfindungsgemäßen Nachrichtenübertra¬ gungssystems besteht darin, daß auch verschlüsselte Nachrichten zwischen Teilnehmern verschiedener Netze ausgetauscht werden können, ohne daß in der Übergangsstelle die Nachricht im Klartext auftaucht.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß bei dem erfindungsge¬ mäßen Nachrichtenubertragungssystem die bestehenden Netze nicht geändert werden müssen.
Ebenso müssen in den entsprechenden Netzen (Eurocom-Netz und IVSN-Nato-Netz) keines der Teilnehmerendgerräte verändert werden.
Eine Ausdehnung des erfindungsgemäßen Nachrichtenübertragungs¬ systems auf weitere digitale oder analoge Netze ist ohne weiteres möglich.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert.
Dabei zeigen
Fig. 1 ein aus drei Teilnenernetzen bestehendes Nachrichten¬ ubertragungssystem, Fig. 2 die erfindungsgemäße Teilnehmerendeinrichtung,
Fig. 3 ein Ablaufdiagramm zur Erläuterung der Wirkungsweise des Teilnehmerendgerätes,
Fig. 4 die erfindungsgemäße Übergangsstelle zwischen PCM und deltamoduliertem Netz, Fig. 5 die erfindungsgemäße Überleitstelle zwischen PCM und analogem Netz, und
Fig. 6 ein Impulsdiagramm zur Erläuterung des Übertragungsver¬ fahrens im PCM-Netz.
In Fig. 1 sind drei Teilnehmernetze dargestellt:
Ein erstes Netz Nl, ein sogenanntes ISDN-Netz, in dem die Datenübertragung mit einer Bitrate von 64 kbit pro Sekunde durchgeführt wird. Zur Sprachaufbereitung, d.h. zur Digitali¬ sierung des analogen Sprachsignals bzw. in umgekehrter Richtung zur Analogisierung des ankommenden digitalen Sprachsignals wird in den Teilnehmerendgeräten Tnll, 12, ... die Pulscodemodula¬ tion verwendet.
Ein zweites Netz N2, ein sogenanntes Eurocom-Netz, in dem die Datenübertragung mit einer Bitrate von 16 kbit pro Sekunde durchgeführt wird. Zur Sprachaufbereitung in den Teilnehmer¬ endgeräten Tn21, 22 wird die Deltamodulation verwendet.
Ein drittes Netz N3, ein sogenanntes IVSN-Natonetz. Es handelt
sich hierbei um ein anloges Netz, in dem das Sprachsignal analog zwischen den Teilnehmerendgeräten Tn31, 32 übertragen wird. Bei Verwendung von sogenannten Vocodern zur Sprachaufbe¬ reitung in den Teilnehmerendgeräten Tn31, 32 wird das digita- lisierte Sprachsignal mit einer Übertragungsrate von 2,4 kbit pro Sekunde anstelle des analogen Sprachsignals übertragen.
In allen Netzen Nl, N2, N3 werden die digitalen Sprachsignale normalerweise im Klartext, bei Verwendung von Kryptogeneratoren in ausgewählten Teilnehmerendgeräten auch verschlüsselt übertragen.
Zur Verbindung der Netze Nl bis N3 werden zwei Übergangsstellen Ül, Ü2 verwendet. Die erste Übergangsstelle Ül ist zwischen das erste Nl und das zweite Netz N2 geschaltet, und die zweite Übergangsstelle Ü2 ist zwischen das erste Netze Nl und das dritte Netz N3 geschaltet. Die Übergangsstellen Ül und Ü2 werden später anhand der Figuren 4 und 5 genauer erläutert.
In Fig. 2 ist ein Teilnehmerendgerät Tnl für ein ISDN-Netz
(erstes Netz Nl) dargestellt. Hierzu weist es eine mit Pulsco¬ demodulation arbeitende Sprachaufbereitung 1 auf, eine Teil¬ nehmeranschlußeinrichtung 2 für das ISDN-Format, und eine Leitungsanschlußeinrichtung 3 gemäß dem ISDN-Übertragungspro- tokoll auf. Zusätzlich enthält das Teilnehmerendgeräte Tnl einen Kryptogenerator 4 zur Verschlüsselung des digitalen Sprachεignals.
I
Erfindungsgemäß weist das Teilnehmerendgerät Tnl zusätzliche, an das zweite Netz N2 (Eurocom-Netz) angepaßte Einrichtungen auf. Dies sind eine mit der Deltamodulation (16 kbit/sec) arbeitende Sprachaufbereitungseinrichtung 8, eine Teilnehmeran¬ schlußeinrichtung 9 gemäß dem Eurocom-Format, sowie eine Daten- formatanpaßeinrichtung 10 zur Umsetzung des gemäß dem Eurocom- Format digitalisierten Sprachsignals in ein gemäß dem ISDN- Protokoll digitalisiertes Sprachsignal.
Erfindungsgemäß weist das Teilnehmerendgerät Tnl weitere zusätzliche an das dritte Netz N3 (IVSN-Natonetz) angepaßte Einrichtungen auf. Dies sind ein LPC-Vocoder 5 (2,4 kbit/sec) zur Sprachaufbereitung, eine Teilnehmeranschlußeinrichtung 6 zur Anpassung an das IVSN-For at, sowie eine Datenformatanpaß- einrichtung 7 zur Umsetzung des gemäß dem IVSN-Protokoll digitalisierten Sprachsignals in ein gemäß dem ISDN-Protokoll digitalisiertes Sprachsignal.
Im Teilnehmerendgerät Tnl wird also das analoge Sprachsignal mit drei verschiedenen Verfahren digitalisiert und an das erste Netz Nl abgegeben. Es wird hierbei immer diejenige der Sprach- aufbereitungseinrichtungen 1, 5, 8 eingeschaltet, die dem Netz entspricht, in dem der gerufene Teilnehmer sitzt. Ebenso kann jedes der Sprachsignale über den Kryptogenerator 4 verschlüs¬ selt werden. Der Kryptogenerator 4 wird in seiner Bitrate auf die Bitrate der eingeschalteten Sprachaufbereitungseinrichtung 1, 5, 8 angepaßt und ist der der Sprachdigitalisierung { De -f Modulator 8, LPC-Vocoder 5) mit zugehöriger Teilnehmeran- Schlußeinrichtung 6, 9 direkt nachgeschaltet.
Ein solcher Verbindungsaufbau wird im folgenden anhand von Fig.
3 beschrieben.
Zu Beginn wird üblicherweise der Hörer abgenommen und zum
Verbindungsaufbau von einem Teilnehmer im ersten Netz Nl mit dem gerufenen Teilnehmer eine Nummer gewählt. Diese Wahl beinhaltet bei einem außerhalb des Netzes befindlichen Teilnehmer einen Netzausstieg.
Wenn die Wahl keinen Netzausstieg (Netzausstieg n) beinhaltet, wird die mit Pulscodemodulation arbeitende Sprachaufbereitungs¬ einrichtung 1, 2 eingeschaltet, wahlweise der Kryptogenerator
4 zugeschaltet, und das Gespräch zwischen den Teilnehmern durchgeführt.
Wenn die Wahl einen Netzausstieg (Netzausstieg j) beinhaltet, wird in einem Fall über die Überleitstelle ül zum zweiten Netz
N2 (Eurocom-Netz) die Verbindung zum dortigen Teilnehmer hergestellt (Euroco j). Im Teilnehmerendgerät Tnl wird die mit Deltamodulation arbeitende Sprachaufbereitungseinrichtung 8 eingeschaltet, wahlweise der Kryptogenerator 4 (angepaßt an 16 bit/sec)zugeschaltet, und die Formatanpaßeinrichtung 10 Eurocom/ ISDN aktiviert. Wenn die Wahl einen Netzausstieg zum dritten Netz N3 (Eurocom n) beinhaltet (über die zweite Übergangsstelle Ü2), so wird im Teilnehmerendgerät Tnl zur Sprachaufbereitung der LPC-Vocoder 5 eingeschaltet, bedarfs- weise der Kryptogenerator 4 (angepaßt an 2,4 kbit/sec) zuge¬ schaltet und die Formatanpaßeinrichtung IVSN/ISDN aktiviert.
Erfindungsgemäß werden also im ersten Netz Nl sowohl ganz normale gemäß ISDN-Netz digitalisierte und formatierte Sprachsignale (Klartext oder verschlüsselter Text) übertragen. Weiter werden in diesem ISDN-Netz aber auch sogenannte Pseudo-ISDN-Nachrichten übertragen. Es handelt sich hierbei um die mit einem Vocoder oder gemäß dem Deltamodulationsverfahren aufbereitete anrloge Sprachsignale, die über die Datenanpaß- einrichtungen 7, 10 auf das ISDN-Format gebracht wurden und wie normale ISDN-Signale im ersten Netz 1 übertragen werden.
Auf den Verbindungsaufbau zwischen einem rufenden Teilnehmer in einem der Netze N2, N3, und einem gerufenen Teilnehmer im ersten Netz Nl wird spater noch eingegangen.
In Fig. 4 ist als Blockschaltbild die Übergangsstelle Ül dar¬ gestellt. Sie enthält an der zum ersten Netz Nl weisenden Seite eine Leitungsanschlußeinrichtung 11 gemäß dem ISDN-Format, an der zum zweiten Netz N2 weisenden Seite eine Leitungsanschlu߬ einrichtung 12 gemäß dem Euroco -Format. Erfindungsgemäß sind eine Datenfor atanpaßeinrichtung 13 zur Umsetzung dieser beiden Datenformate, und ein Signalisierungsumsetzer 14 zur Umsetzung der Signalisierung (Rufnummer, Besetzt- und Freizeichen, usw.) dazwischengeschaltet.
Weiter ist in der Übergangsstelle Ül eine Quellennetzkennzeich-
nungseinrichtung 15 vorgesehen. In dieser Quellen etzkennzeich- nungseinrichtung 15 wird bei einer Signalisierung aus dem zweiten Netz N2 an die normale Rufnummer (der gerufene Teilnehmer sitzt hierbei im ersten Netz Nl) eine Quellennetz- kennzeichnung angehängt. Durch dieses Quellennetzkennzeichen wird im Teilnehmerendgerät Tnl des gerufenen Teilnehmers der den zweiten Netz N2 entsprechende Sprachaufbereitungs- und Formatierungsweg (8, 9 , 10) eingeschaltet.
In Fig. 5 ist die zweite Übergangsstelle Ü2 dargestellt. Sie enthält auf der zum ersten Netz Nl weisenden Seite eine Leitungsanschlußeinrichtung 21 gemäß dem ISDN-Format, und an der zum ananlogen dritten Netz N3 weisenden Seite eine Leitungsanschlußeinrichtung 22 gemäß dem IVSN-Format.
Zur unverschlüsselten Sprachübertragung ist zwischen diese beiden Leitungsanschlußeinrichtungen 21, 22 ein PCM-Codec 23 (Coder-Decoder) geschaltet. Analoge Sprachsignale aus dem dritten Netz N3 werden in dem PCM-Codec 23 mit dem Pulscode- modulationsverfahren digitalisiert, und digitale Sprachsignale aus dem ersten Netz Nl werden in das analoge Sprachsignal übergeführt.
Wie schon anhand von Fig. 1 erläutert, können in dem analogen Netz N3 auch digitale Sprachsignale, insbesondere verschlüssel¬ te, dititale Sprachsignale übertragen werden. Hierzu ist erfindungsgemäß zwischen die beiden Leitungsanschlußeinrich¬ tungen 21, 22 eine Datenformatanpaßeinrichtung 24, ein Signalisierungsumsetzer 25, und diesen beiden nachgeschaltet ein Modem 27 eingefügt. Hierbei wird in der Datenformatanpa߬ einrichtung 24 zusammen mit dem Modem 27 die Umsetzung der digitalen Sprachsignale des ersten Netzes Nl und des dritten Netzes N3 durchgeführt. Der Signalisierungsumsetzer 25 dient ebenfalls zusammen mit dem Modem 27 zur Umsetzung der im ersten Netz Nl und im dritten Netz N3 verwendeten Signalisierung.
Weiter ist auch hier eine Quellennetzkennzeichnungseinrichtung 26 vorgesehen, über die bei einem Ruf aus dem dritten Netz N3
(der gerufene Teilnehmer sitzt im ersten Netz Nl) an diese Rufnummer ein Quellennetzkennzeichen anhängt wird. Aufgrund dieses Quellenetzkennzeichens wird im Teilnehmerendgerät der dem dritten Netz N3 entsprechende Sprachaufbereitungs- und Formatierungsweg (5, 6, 7) angeschaltet.
Anhand von Fig. 6 wird beschrieben, wie in der Datenformatan- paßeinrichtung 7 des Teilnehmerendgerätes Tnl, Fig. 2 (bzw. in der Datenformatierungseinrichtung 13 in der Übergangsstelle Ul, Fig. 4) die Umsetzung eines deltamodulierten Sprachsignals in ein PCM-moduliertes Sprachsignal, und von diesem zurück in ein deltamoduliertes Sprachsignal durchgeführt wird. Hierzu wird das deltamodulierte Sprachsignal mit dem PCM-Abtasttakt abgetastet, und ein sogenanntes Pseudo-PCM-Signal gebildet. In der Leitungsanschlußeinrichtung 3 des Teilnehmerendgerätes Tnl (bzw. in der Leitungsanschlußeinrichtung 11 in der Übergangs¬ stelle Ül, Fig. 4) wird dieses Pseudo-PCM-Signal genauso behandelt und formatiert wie ein übliches PCM-Sprachsignal.
In der Datenformatanpaßeinrichtung 13 der Übergangsstelle ül, Fig. 4 (bzw. in der Datenformatanpaßeinrichtung 7 des Teil¬ nehmerendgerätes Tnl, Fig. 2) wird dieses Pseudo-PCM-Signal mit dem dem Deltamodulationsverfahren entsprechenden Abtasttakt abgetastet, und das deltamodulierte Signal, wie in der Zeichnung zu sehen ist, zeitversetzt zurückgewonnen. Dieses deltamodulierte Signal wird dann über die Leitungsanschlußein¬ richtung 12 an das zweite Netz N2 (bzw. an die Teilnehmeran¬ schlußeinrichtung 6, Fig. 2) abgegeben.
Der gleiche Vorgang, Umsetzung des deltamodulierten Signals in ein Pseudo-PCM-Signal bzw. die Rückgewinnung des deltamodulier¬ ten Signals wird in der Datenformatanpaßeinrichtung 13 der Übergangsstelle ül durchgeführt, wenn das digitale Sprachsignal aus dem zweiten Netz N2 in das erste Netz Nl überführt wird.
Analog werden die Umsetzungen in der zweiten Übergangsstelle Ü2 bzw. in dem dem dritten Netz N3 entsprechenden Signalaufberei¬ tungsweg des Teilnehmerendgerätes durchgeführt.