ELEKTROMECHANISCHE BREMSE, VERSCHLEISSNACHSTELLVORRICHTUNG UND VERFAHREN ZUM BETRIEB EINER ELEKTROMECHANISCHEN BREMSE
Die Erfindung betrifft eine elektromechanische Bremse, eine Maschine, eine Verschleißnachstellvorrichtung und ein Verfahren gemäß den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche.
Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Bremsen bekannt. Beispielsweise sind Bremsen bekannt, bei denen der Aktuator der Bremse im Wesentlichen in allen Teilbereichen in einem optimalen Betriebspunkt des Aktuators betrieben wird. Nachteilig an derartigen Bremsen ist aber, dass diese nicht an die unterschiedlichen Betriebszustände der Bremse angepasst sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, eine elektromechanische Bremse zu schaffen, welche an die unterschiedlichsten Betriebs- und Belastungszustände, die während der Betätigung einer elektromechanischen Bremse auftreten, angepasst ist. Ferner kann es Aufgabe der Erfindung sein, Möglichkeiten zur gezielten Erfassung von das Verhalten der Bremse beschreibenden Parametern, wie z.B. mechanische Verluste, sowie zur gezielten Erfüllung spezieller Aufgaben, wie z.B. Betätigung eines Verschleißnachstellers oder Vermeidung eines Restschleifmoments, zu schaffen.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird insbesondere durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
Die Erfindung betrifft insbesondere eine elektromechanische Bremse, umfassend einen Aktuator, insbesondere einen elektrischen Aktuator, ein Getriebe, einen Bremsbelag und eine Reibfläche.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass sich der Aktuator in einem begrenzten Aktuatorbetätigungsbereich bewegt.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Aktuator zumindest in einem Teil seines Aktuatorbetätigungsbereichs über das Getriebe einen, insbesondere funktionalen, Belagshub ausführt.
Unter funktionalem Belagshub kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Belagshub verstanden werden, bei welchem der Bremsbelag gezielt, insbesondere in Richtung der Reibfläche, bewegt wird. Mit anderen Worten kann ein funktionaler Belagshub auch bremswirkungsrelevant sein.
Unter bremswirkungsrelevantem Belagshub kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Belagshub verstanden werden, durch welchen der Bremsbelag, insbesondere in Richtung der Reibfläche, insbesondere des Reibbelags, bewegt wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass der Aktuator zumindest in einem Teil seines Aktuatorbetätigungsbereichs über das Getriebe einen funktionalen Belagshub bewirkt.
Zur Bremsung kann der Bremsbelag zur Erzeugung einer Anpresskraft sowie eines daraus resultierenden Bremsmoments in Richtung der Reibfläche bewegt und in der Folge an die Reibfläche gepresst werden.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Getriebe eine Nichtlinearität, also eine über zumindest einen Teil des Aktuatorbetätigungsbereichs nicht konstante Übersetzung, aufweist.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Übersetzung des Getriebes derart gewählt und/oder ausgestaltet ist, dass entlang des Aktuatorbetätigungsbereichs mindestens zwei Teilabschnitte mit unterschiedlich wirkenden Nichtlinearitäten gebildet sind.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass die zwei unterschiedlich wirkenden Nichtlinearitäten aus folgenden Nichtlinearitäten gewählt und/oder ausgestaltet sind: Nichtlinearität zur Überwindung eines Luftspalts zwischen Bremsbelag und Reibfläche, Nichtlinearität zur Bestimmung des Berührungspunkts der Reibfläche und des Bremsbelags, Nichtlinearität zum Erreichen einer Mindestbremswirkung, Nichtlinearität zur Erzeugung eines ansteigenden Bremsmoments, Nichtlinearität zum Betrieb mit abgesenktem elektrischem Leistungsbedarf, Nichtlinearität zum schnellen Erreichen hoher Bremswirkungen, Nichtlinearität zur Messung und/oder Einstellung von Parametern, Nichtlinearität zur Reduktion von elektrischen und mechanischen Belastungen beim Belagshubstart, Nichtlinearität zur Kompensation von Bremsfading, Nichtlinearität zur Verschleißnachstellung.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass, wenn der Aktuator bewegt wird, das Getriebe betätigt wird. In weiterer Folge kann vorgesehen sein, dass durch die Betätigung des Getriebes ein Belagshub ausgeführt wird und insbesondere der Bremsbelag eine Bewegung ausführt.
Gegebenenfalls ist das Getriebe oder mindestens ein Teil des Getriebes nichtlinear ausgebildet oder ausgestaltet.
Das Getriebe kann mehrere Getriebeteile umfassen. Insbesondere kann das Getriebe mindestens ein Zahnradgetriebe und/oder mindestens eine Übersetzung, welche insbesondere mindestens ein über den Betätigungsweg veränderliches nichtlineares Übersetzungsverhältnis aufweist, umfassen. Ferner kann das Getriebe mindestens eine Übersetzung zum Antrieb oder nicht-Antrieb verschiedener Teile umfassen.
Die Bewegung des Aktuators kann gegebenenfalls nichtlinear mit der resultierenden Bewegung des Bremsbelags, insbesondere des Belagshubs, Zusammenhängen.
Gegebenenfalls kann eine Bewegung des Aktuators in manchen Bereichen auch keinen Belagshub erzeugen. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass am Anfang und am Ende des begrenzten Aktuatorbetätigungsbereichs, also insbesondere des Aktuatorbewegungsumfangs, die Bewegung des Aktuators keinen, insbesondere keinen funktionalen, Belagshub bewirkt und/oder belagshubfrei ist.
Die Nullstellung des Getriebes kann geometrisch und/oder mechanisch durch das Getriebe, insbesondere die Nichtlinearitäten festgelegt sein. Als Nullstellung des Getriebes kann demnach im Rahmen der Erfindung jene Stellung verstanden werden, ab der eine Betätigung des Aktuators in eine erste Richtung einen, insbesondere funktionalen, Belagshub verursacht. Die Nullstellung des Getriebes kann unter anderem auch durch die Geometrie des Getriebes, insbesondere den Beginn der Steigung, festgelegt sein.
Der Aktuator kann gegebenenfalls, insbesondere ausgehend von der Nullstellung des Getriebes, mit funktionalem Belagshub und bremswirkungsfrei in eine Ruhestellung gebracht werden. Aus der Ruhestellung kann der Aktuator gegebenenfalls in Richtung einer ersten Richtung zur Überwindung des Luftspalts und/oder zur Erhöhung der Bremswirkung und/oder in Richtung einer zweiten Betätigungsrichtung zur Erfüllung anderer Aufgaben bewegt werden.
Die Ruhestellung des Getriebes kann eine Stellung des Getriebes sein, in welcher der Luftspalt eine definierte Größe aufweist. Gegebenenfalls kann die Ruhestellung mit der die Nullstellung ident sein.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass das Getriebe bereichsweise auf Basis unterschiedlicher Anforderungen an die Bremse, wie beispielsweise mäßige Verzögerung, Vollbremsung, Dauerbremsung und/oder dergleichen, sowie interner Funktionalitäten angepasst ist. Mit anderen Worten kann das Getriebe, insbesondere die Nichtlinearitäten, an die Betriebszustände, die während der Betätigung einer elektromechanischen Bremse auftreten, optimiert sein.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass diese Anpassung und/oder Optimierung des Getriebes mit dem übergeordneten Ziel einer möglichst hohen funktionalen Sicherheit der elektromechanischen Bremse und des gesamten Bremssystems erfolgt. Mit anderen Worten soll diese Anpassung und/oder Optimierung des Getriebes nicht auf Basis einzelner Komponenten, wie beispielweise des elektrischen Aktuators erfolgen.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass mindestens zwei Bereiche des Getriebes mit insbesondere funktionalem, bevorzugt bremswirkungsrelevantem, Belagshub unterschiedlich optimiert und/oder angepasst sind.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass mindestens zwei Bereiche des Getriebes mit, insbesondere funktionalem, bevorzugt bremswirkungsrelevantem, Belagshub zwei unterschiedliche Nichtlinearitäten aufweisen.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann unter Beförderungsvorrichtung jegliche Vorrichtung und/oder Maschine verstanden werden, mit der man fahren und/oder mit der man fahrend Menschen und/oder Lasten befördern kann.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Übersetzung des Getriebes derart gewählt und/oder ausgestaltet ist, dass entlang des Aktuatorbetätigungsbereichs mindestens ein Teilabschnitt mit einer Nichtlinearität gebildet, vorgesehen und/oder angeordnet ist.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Übersetzung des Getriebes derart gewählt und/oder ausgestaltet ist, dass entlang des Aktuatorbetätigungsbereichs zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn oder mehr Teilabschnitte mit unterschiedlich wirkenden Nichtlinearitäten gebildet, vorgesehen und/oder angeordnet sind.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann unter einer Nichtlinearität eine nichtlineare Übersetzung verstanden werden.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann unter EMB die, insbesondere elektromechanische, Bremsvorrichtung und/oder die, insbesondere elektromechanische, Bremse verstanden werden.
Es kann in der Bremse Bewegungen und Kräfte in Richtung der Belagsanpressung (insbesondere bei Teilen zur Belagsanpressung) aber auch dazu anders stehende Bewegungs- und Kraftkomponenten (auch im Wesentlichen senkrecht dazu stehende) geben und/oder auftreten.
Auch in Anlehnung auf die verwendeten Figuren der Patentanmeldung oder häufigen Einbaulagen von Bremsen wird gegebenenfalls fallweise der Begriff „Höhenfehler“, „quer“ oder „normal“ verwendet, um auf eine von der vorteilhaften Anpressrichtung, z.B. in Figuren etwa horizontal, abweichende, auch unerwünschte Bewegungskomponente hinzuweisen. Unter dem Begriff „Höhe“ kann demnach die Lage der Anpressbewegung oder die davon abweichende Lage einer Komponente verstanden werden. Wenn sich Anpressteile mit einer, insbesondere auch gleitenden und/oder auch unerwünschten, Relativbewegung, insbesondere bei einer Relativbewegung ihrer Oberflächen, zueinander bewegen, wird diese Bewegung fallweise als „kratzende“ Bewegung bezeichnet.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Übersetzung des Getriebes derart gewählt und/oder ausgestaltet ist, dass der Aktuator in mindestens einem Teilbereich, insbesondere mit bremswirkungsrelevantem und/oder funktionalem Belagshub, in einem von dem optimalen Betriebspunkt des Aktuators abweichenden Betriebspunkt betrieben ist.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Übersetzung des Getriebes derart gewählt und/oder ausgestaltet ist, dass der Aktuator in mindestens einem Teilbereich, insbesondere mit funktionalem und/oder bremswirkungsrelevantem Belagshub, in einem von einem Betriebspunkt maximaler Leistung des Aktuators abweichenden Betriebspunkt betrieben ist.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass das Getriebe ausgehend von einer ersten Stellung, insbesondere einer Nullstellung, des Getriebes zur Bremsung eine Bewegung des Aktuators in eine erste Richtung ausführt oder umsetzt.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass das Getriebe ausgehend von einer ersten Stellung, insbesondere einer Nullstellung, des Getriebes zur Anpassung des Luftspalts, insbesondere zur Betätigung einer Verschleißnachstellvorrichtung, eine Bewegung des Aktuators in eine, insbesondere der ersten Richtung entgegengesetzte, zweite Richtung ausführt oder umsetzt.
Gegebenenfalls ist vorgehsehen, dass sich mindestens ein Teil des Aktuators einmal in eine erste Drehrichtung und einmal in eine zweite Drehrichtung dreht. Die zweite Drehrichtung kann der ersten Richtung entgegengesetzt sein.
Das Getriebe kann gegebenenfalls die erste Drehrichtung des Aktuators in eine Bewegung in die erste Richtung umsetzen. Das Getriebe kann gegebenenfalls die zweite Drehrichtung des Aktuators in eine Bewegung in die zweite Richtung umsetzen.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass das Getriebe nur einen Teil der Bewegung des Aktuators, insbesondere nur einen Teil des Aktuatorbetätigungsbereichs, in einen funktionalen, insbesondere bremswirkungsrelevanten, Belagshub umsetzt.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass der Aktuator gegebenenfalls vor und/oder nach dem für den funktionalen und/oder bremswirkungsrelevanten Belagshub relevanten Teil des Aktuatorbetätigungsbereichs über das Getriebe in die erste und die zweite Richtung bewegt ist, ohne einen funktionalen und/oder bremswirkungsrelevanten Belagshub zu erzeugen.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Übersetzung des Getriebes derart gewählt und/oder ausgestaltet ist, dass ausgehend von der ersten Stellung, insbesondere der Nullstellung, des Getriebes entlang der Bewegung des Aktuators, insbesondere des Belagshubs, in die erste Richtung die Nichtlinearitäten angeordnet sind.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass mindestens zwei Nichtlinearitäten entlang der ersten Richtung gemäß der nachfolgend angegebenen Reihenfolge angeordnet sind: Nichtlinearität zur Reduktion von elektrischen und mechanischen Belastungen beim Belagshubstart, Nichtlinearität zur Überwindung des Luftspalts zwischen Bremsbelag
und Reibfläche, Nichtlinearität zur Bestimmung des Berührungspunkts der Reibfläche und des Bremsbelags, Nichtlinearität zum Erreichen einer Mindestbremswirkung, Nichtlinearität zum Betrieb mit abgesenktem elektrischem Leistungsbedarf, Nichtlinearität zum schnellen Erreichen hoher Bremswirkungen, Nichtlinearität zur Erzeugung eines ansteigenden Bremsmoments, wobei das Bremsmoment gegebenenfalls an die jeweilige Bremsdynamik angepasst ist, Nichtlinearität zur Kompensation von Bremsfading.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass an dem Getriebe entlang der ersten Richtung nacheinander die obenstehenden Nichtlinearitäten angeordnet sind. Insbesondere können die obenstehenden Nichtlinearitäten bei der Bewegung des Aktuators nacheinander durchschritten und/oder durchlaufen werden.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearitäten entlang der ersten Richtung in beliebiger Reihenfolge angeordnet sind.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass an dem Getriebe entlang der ersten Richtung die obenstehenden Nichtlinearitäten in einer beliebigen Reihenfolge angeordnet sind.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Übersetzung des Getriebes derart gewählt und/oder ausgestaltet ist, dass ausgehend von der ersten Stellung, insbesondere der Nullstellung, des Getriebes entlang der Bewegung des Aktuators in die zweite Richtung die Nichtlinearität zur Messung und/oder Einstellung von Parametern und/oder die Nichtlinearität zur Verschleißnachstellung angeordnet sind.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass an dem Getriebe entlang der zweiten Richtung nacheinander die die Nichtlinearität zur Messung und/oder Einstellung von Parametern und/oder die Nichtlinearität zur Verschleißnachstellung angeordnet sind. Insbesondere können die die Nichtlinearität zur Messung und/oder Einstellung von Parametern und/oder die Nichtlinearität zur Verschleißnachstellung bei der Bewegung des Aktuators nacheinander durchschritten und/oder durchlaufen werden.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zur Messung und/oder Einstellung von Parametern gegebenenfalls zur Messung von mechanischen Verlusten, gegebenenfalls der Nullstellung des Getriebes, gegebenenfalls der Nullstellung der Aktuatorposition und/oder mindestens gegebenenfalls einer Federwirkung ausgebildet ist.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zur Messung und/oder Einstellung von Parametern derart ausgebildet ist, dass der Aktuator, ausgehend von der Nullstellung des Getriebes, in seine erste Richtung bewegt ist.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass durch die Bewegung des Aktuators in seine erste Richtung mindestens ein Parameter der Bremse, insbesondere Motorverluste, Getriebeverluste, mechanische Verluste und/oder die Wirkung etwaiger vorhandener Federn, gemessen ist oder wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass das durch die Bewegung entstehende und/oder resultierende Moment des Aktuators erfasst ist.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Beurteilung, ob eine Einstellung der Bremse notwendig ist, anhand eines Vergleichs des mindestens einen Parameters der Bremse, insbesondere des Moments des Aktuators, mit Erwartungswerten und/oder mit Messwerten des Moments des Aktuators in anderen Betriebspunkten und/oder in anderen Betriebszuständen erfolgt.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zur Messung und/oder Einstellung von Parametern derart ausgebildet ist, dass der Aktuator, ausgehend von der Nullstellung des Getriebes, in seine zweite Richtung bewegt ist.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass eine Kraftmessvorrichtung, insbesondere eine Feder und/oder ein Anschlag, in der zweiten Richtung vorgesehen ist, an welcher mindestens ein Teil des Getriebes, insbesondere der Aktuator, ansteht, wodurch gegebenenfalls die Nullstellung der Aktuatorposition messbar und/oder einstellbar ist.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass der mindestens eine Parameter der Bremse durch Vergleich des Moments, des Motorstroms und/oder der Motorspannung im Normalbetrieb und des Moments, des Motorstroms und/oder der Motorspannung im Messbetrieb erfolgt.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zur Reduktion von elektrischen und mechanischen Belastungen beim Belagshubstart derart ausgebildet ist, dass das Übersetzungsverhältnis des Getriebes dieser Nichtlinearität in der ersten Hälfte des Luftspalts mehr als doppelt so groß ist wie die Geschwindigkeitsübersetzung in der zweiten Hälfte des Luftspalts.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zur Reduktion von elektrischen und mechanischen Belastungen beim Belagshubstart derart ausgebildet ist, dass das Übersetzungsverhältnis, insbesondere die Geschwindigkeitsübersetzung, dieser Nichtlinearität, bevorzugt das Verhältnis zwischen der Geschwindigkeit des Aktuators und der Geschwindigkeit des Belagshubs, in der ersten Hälfte des Luftspalts, insbesondere in der ersten Hälfte des Weges zur Überwindung des Luftspalts, mehr als doppelt so groß ist wie die Geschwindigkeitsübersetzung in der zweiten Hälfte des Luftspalts.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zur Überwindung des Luftspalts zwischen Bremsbelag und Reibfläche derart ausgebildet ist, dass das Übersetzungsverhältnis des Getriebes dieser Nichtlinearität über mehr als die Hälfte des Luftspalts weniger als halb so groß ist wie die maximale Geschwindigkeitsübersetzung im an den Luftspalt anschließenden Belagshubbereich, sodass gegebenenfalls der Luftspalt im Vergleich zum Normalbetrieb schneller überwunden wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zur Überwindung des Luftspalts zwischen Bremsbelag und Reibfläche derart ausgebildet ist, dass das Übersetzungsverhältnis des Getriebes, insbesondere die Geschwindigkeitsübersetzung dieser Nichtlinearität, bevorzugt das Verhältnis zwischen der Geschwindigkeit des Aktuators und der Geschwindigkeit des Belagshubs, über
mehr als die Hälfte des Luftspalts, insbesondere mehr als die Hälfte des Weges zur Überwindung des Luftspalts, weniger als halb so groß ist wie die maximale Geschwindigkeitsübersetzung im an den Luftspalt anschließenden Belagshubbereich, sodass gegebenenfalls der Luftspalt im Vergleich zum Normalbetrieb schneller überwunden wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zur Überwindung des Luftspalts zwischen Bremsbelag und Reibfläche derart ausgebildet ist, dass der Aktuator mit der maximalen Aktuatorleistung betrieben ist, wodurch der Luftspalt schnellstmöglich überwunden wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zur Überwindung des Luftspalts zwischen Bremsbelag und Reibfläche derart ausgebildet ist, dass der Luftspalt schnellstmöglich überwunden ist, indem eine Vorrichtung, insbesondere eine Nocke oder eine Rampe, eine Steigung aufweist, welche derart ausgebildet ist, dass gegebenenfalls am Beginn des Belagshubs Anlaufstromspitzen und Anlaufstrombelastungen vermeidbar und/oder reduzierbar sind.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zur Bestimmung des Berührungspunkts der Reibfläche und des Bremsbelags derart ausgebildet ist, dass der Berührungspunkt des Bremsbelags und der Reibfläche, insbesondere aus der Energie-, Strom- und/oder Leistungsaufnahme des Aktuators und/oder aus dem Verlauf der Aktuatorbelastung, insbesondere des Moments, erkennbar ist.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass durch Nichtlinearität zur Bestimmung des Berührungspunkts der Reibfläche und des Bremsbelags überprüfbar ist, ob eine Nachstellung der Bremse, insbesondere eine Nachstellung des Bremsbelags und/oder eine Einstellung des Luftspalts, notwendig ist.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Übersetzung des Getriebes der Nichtlinearität zur Bestimmung des Berührungspunkts der Reibfläche und des Bremsbelags, im möglichen Bereich des Berührungspunkts des Bremsbelags und der Reibfläche, eine auswertbare Kombination aus Übersetzungsverhältnis und Aktuatormoment,
insbesondere einen interpretierbaren Verlauf aus der Energie-, Strom- und/oder Leistungsaufnahme des Aktuators erzeugt.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die auswertbare Kombination aus Übersetzungsverhältnis und Aktuatormoment, ein interpretierbarer Verlauf aus der Energie-, Strom- und/oder Leistungsaufnahme des Aktuators, der Aktuatorbelastung und/oder des Aktuatormoments, über die Betätigung, insbesondere unter Berücksichtigung des jeweiligen Übersetzungsverhältnisses, ist.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass sich im Bereich der Nichtlinearität zur Bestimmung des Berührungspunkts der Reibfläche und des Bremsbelags ab der Berührung von Reibfläche und Bremsbelag ein signifikanter Unterschied zum Verhalten im Luftspalt ergibt.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zum Erreichen einer Mindestbremswirkung derart ausgebildet ist, dass eine bestimmte geforderte Mindestbremswirkung, insbesondere bei einer Vollbremsung, innerhalb einer Mindestwirkungszeit erreicht wird, wobei die Mindestwirkungszeit nur maximal 20% über der Zeit liegt, welche, insbesondere zum Erreichen der Mindestbremswirkung, technisch mit der elektromechanischen Bremse möglich ist.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zur Erzeugung eines ansteigenden Bremsmoments, wobei das Bremsmoment gegebenenfalls an die Bremsdynamik angepasst ist, derart ausgebildet ist, dass die Geschwindigkeit des Bremsmomentaufbaus an die dadurch verursachte dynamische Gewichtsverlagerung des Fahrzeugs angepasst ist, sodass gegebenenfalls einem Blockieren der Räder des Fahrzeugs entgegen gewirkt wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zum Betrieb mit abgesenktem elektrischem Leistungsbedarf derart ausgebildet ist, dass die Leistungsaufnahme des Aktuators bei einem Betrieb des Getriebes mit geringen Drehzahlen und/oder bei Stillstand des Aktuators um mindestens 20% geringer ist als im Vergleich zu einer Nichtlinearität, welche insbesondere nach dem Kriterium der maximal erzielbaren
Motorabgabeleistung ausgelegt ist, für denselben oder einen ähnlichen Betrieb und/oder Betriebspunkt, insbesondere für einen Betrieb mit geringen Drehzahlen und/oder bei Stillstand des Aktuators, sodass die Leistungsaufnahme des Aktuators, insbesondere bei längeren Dauerbremsungen, gesenkt ist.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Übersetzung des Getriebes derart gewählt und/oder ausgestaltet ist, dass ausgehend von der ersten Stellung, insbesondere der Nullstellung, des Getriebes entlang der Bewegung des Aktuators, insbesondere des Belagshubs, in die erste Richtung die Nichtlinearität zum Betrieb mit abgesenktem elektrischem Leistungsbedarf so angeordnet ist, dass sich bei Betriebszuständen, die eine lange Haltedauer und/oder eine hohe Temperaturbelastung aufweisen, ein geringer Verbrauch an elektrischer Energie und/oder eine geringe Verlustwärme des, insbesondere elektrischen, Aktuators ergeben.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zur Kompensation von Bremsfading derart ausgebildet ist, dass der Aktuator mit einem Motormoment betrieben wird, das unter gleichen Betriebsbedingungen, insbesondere der Betriebstemperatur, höher ist, insbesondere höher als das maximal zulässige Motormoment und/oder höher als die maximal zulässige Wellenleistung, als jenes bei einer Nichtlinearität, welche nach dem Kriterium der maximal erzielbaren Motorabgabeleistung ausgelegt ist, sodass auch bei einem Bremsfading eine Bremswirkung erzielt ist.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass zumindest eine Nichtlinearität, insbesondere über den Belagshub, zur Kompensation von Luftspaltfehlern derart ausgebildet ist, dass ein Luftspaltfehler, insbesondere eine Abweichung der Größe des Luftspalts vom angenommenen Maß, kompensiert ist, wobei der Luftspaltfehler bevorzugt durch Verschleiß entsteht.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass gegebenenfalls die Bremse bis zu einer bestimmten Abweichung der Größe des Luftspaltfehlers insbesondere durch Anpassung der Bewegung des Aktuators, bevorzugt verschleißnachstellungsfrei und/oder ohne eine Verschleißnachstellvorrichtung, betrieben ist.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zur Verschleißnachstellung derart ausgebildet ist, dass der Aktuator, insbesondere ausgehend von der Nullstellung des Getriebes, eine Bewegung gegen die zur Bremsung verwendete Bewegungsrichtung oder Drehrichtung, insbesondere eine Bewegung in die zweite Richtung, durchführt und dass durch diese Bewegung des Aktuators, insbesondere ohne Bremswirkung, die Verschleißnachstellvorrichtung betätigt ist.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zur Verschleißnachstellung derart ausgebildet ist, dass der Aktuator eine Bewegung in Richtung einer Bremsung, insbesondere eine Bewegung in die erste Richtung, durchführt, dass durch diese Bewegung des Aktuators die Verschleißnachstellvorrichtung betätigt ist, indem gegebenenfalls nach Erreichung einer für die Bremsung, insbesondere für die Parkbremsung, erforderlichen Maximalstellung des Aktuators eine weitere Bewegung des Aktuators, insbesondere ohne funktionalen Belagshub, zur Betätigung der Verschleißnachstellvorrichtung führt oder diese vorbereitet.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zum schnellen Erreichen hoher Bremswirkungen derart ausgebildet ist, dass der Aktuator mit einem Motormoment betrieben wird, das gleich ist wie das maximal zulässige Motormoment und/oder das gleich ist wie die maximal zulässige Wellenleistung.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass der Aktuator und/oder das Getriebe zur Bremsung und Verschleißnachstellung, insbesondere zur Betätigung einer Verschleißnachstellvorrichtung, eingerichtet ist.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Bremse nur einen einzigen Aktuator zur Bremsung und zur Verschleißnachstellung, insbesondere zur Betätigung einer Verschlei ßnachstellvorrichtung, umfasst.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Bremse eine Verschleißnachstellvorrichtung umfasst, welche, insbesondere ausschließlich, durch den Aktuator betätigt ist.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass der Aktuator mehrere Teile umfasst.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass der Aktuator eine Feder und einen Elektromotor umfasst, wobei gegebenenfalls die Feder und der Elektromotor bauteilmäßig und/oder wirkrichtungsmäßig voneinander unabhängig sind.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Feder über mindestens eine weitere Komponente und/oder über das Getriebe mit dem Elektromotor zusammenwirkt.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass der Aktuator zwei Elektromotoren umfasst.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die elektromechanische Bremse mit mindestens einer elektrischen Maschine und/oder elektromagnetisch erregten elektrischen Maschine zusammenwirkt.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass mindestens eine Aktuatorposition des Aktuators durch entsprechende Ausgestaltung mindestens einer Nichtlinearität und gegebenenfalls durch das Zusammenwirken dieser mindestens einen Nichtlinearität mit einer Feder, insbesondere einer Federwirkung, mit einem abgesenkten, insbesondere sehr geringen, elektrischen Leistungsbedarf oder stromlos gehalten ist.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass das Getriebe kinematische Vorrichtungen umfasst.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass das Getriebe eine Nocke, eine Kugelrampe und/oder einen Hebel umfasst.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Übersetzung des Getriebes, insbesondere im Bremsenbetrieb, insbesondere die Gestaltung und/oder die Wirkung der nichtlinearen Getriebeübersetzung, bevorzugt der Zusammenhang zwischen Aktuatorposition und wirksamem Übersetzungsverhältnis, veränderbar ist.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Übersetzung des Getriebes, insbesondere aktiv, bevorzugt durch Verdrehen einer Ratsche, veränderbar ist.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Übersetzung des Getriebes, insbesondere passiv, bevorzugt durch federbelastetes Zurückweichen von Bauteilen, elastische Verformung von Bauteilen, veränderbar ist.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann unter Bremsenbetrieb der Zeitraum zwischen Inbetriebnahme und Abschalten der Bremse, in dem die Bremse bereit ist, Bremskommandos anzunehmen und umzusetzen, verstanden werden. Mit anderen Worten kann die Bremse im Bremsenbetrieb bremsbereit sein.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass der Wirkbereich mindestens einer Nichtlinearität und/oder eines nichtlinear wirkenden Bauteils, auf mehrere, insbesondere nichtlinear ausgestaltete und/oder nichtlinear wirkende, Teile des Getriebes, insbesondere mehrere Getriebebauteile, bevorzugt gegen einander verdrehte Nocken und/oder Kugelrampen, verteilt ist.
Der Wirkbereich mindestens einer Nichtlinearität und/oder eines nichtlinearen Bauteils, insbesondere der Wirkbereich und/oder die Ausgestaltung der Getriebebauteile, kann jeweils einem bestimmten Aktuatorbetätigungsbereich zugeordnet sein.
Durch die Nutzung zusätzlicher nichtlinear wirkender Bauteile ist es gegebenenfalls möglich, den durch die Nichtlinearität der einzelnen Bauteile vorgegebenen und/oder beschränkten Aktuatorbetätigungsbereich insgesamt zu vergrößern und/oder zu erhöhen. Insbesondere kann dadurch der Wirkungsbereich der vorhandenen Nichtlinearitäten, bevorzugt der durch den Betätigungsbereich und/oder Bewegungsumfang der Getriebebauteile beschränkte Aktuatorbetätigungsbereich vergrößert und/oder erhöht werden.
Gegebenenfalls ist vorgehsehen, dass ein erster Getriebebauteil, insbesondere eine erste Nichtlinearität des ersten Getriebebauteils, einem ersten Aktuatorbetätigungsbereich zugeordnet ist. Um nun den Bewegungsumfang und/oder
Betätigungsbereich erhöhen zu können, kann ein zweiter Getriebebauteil vorgesehen sein, welcher einem zweiten Aktuatorbetätigungsbereich zu geordnet ist. Dieser zweite Getriebebauteil kann einen weiteren Teil der ersten Nichtlinearität und/oder eine zweite Nichtlinearität aufweisen. Der zweite Aktuatorbetätigungsbereich kann an den ersten Aktuatorbetätigungsbereich anschließen.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Übersetzung des Getriebes derart gewählt und/oder ausgestaltet ist, dass eine bremswirkungsfreie Aktuatorbewegung eine Bewegung von Bremsenbauteilen, wie insbesondere des Bremsbelagsträgers, bewirkt.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass diese Bewegung kein und/oder nur ein minimiertes Restschleifmoment bewirkt.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass durch eine bremswirkungsfreie Aktuatorbewegung, also ohne Bremswirkung, eine Bewegung von Bremsenbauteilen, wie insbesondere des Bremsbelagsträgers, so bewirkt ist, dass kein und/oder nur ein minimiertes Restschleifmoment verbleibt, was gegebenenfalls unter dem Begriff „zero drag“ bekannt ist.
Insbesondere betrifft die Erfindung eine Maschine, eine Beförderungsvorrichtung, ein Fahrzeug, einen Aufzug und/oder ein Fahrrad, welche eine erfindungsgemäße elektromechanische Bremse umfasst.
Gegebenenfalls betrifft die Erfindung einen Teil einer Beförderungsvorrichtung oder einen Teil einer Maschine, wie insbesondere einer Propellerwellen, welcher eine erfindungsgemäße elektromechanische Bremse umfasst oder aus einer erfindungsgemäßen elektromechanischen Bremse gebildet ist.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Maschine, insbesondere die Beförderungsvorrichtung, eine weitere, insbesondere elektronische, Bremsvorrichtung umfasst, wobei die weitere Bremsvorrichtung gegebenenfalls als, insbesondere federbelastete, Parkbremse ausgebildet ist.
Insbesondere betrifft die Erfindung eine Verschleißnachstellvorrichtung, wobei die Verschleißnachstellvorrichtung dazu eingerichtet ist, durch den Aktuator der erfindungsgemäßen elektromechanischen Bremse betätigt zu werden.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Verschleißnachstellvorrichtung durch den Aktuator der erfindungsgemäßen elektromechanischen Bremse betätigt ist.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer erfindungsgemäßen elektromechanischen Bremse.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass der Aktuator der Bremse in einem begrenzten Aktuatorbetätigungsbereich bewegt wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass der Aktuator zumindest in einem Teil des Aktuatorbetätigungsbereichs über das Getriebe einen Belagshub ausführt, und zur Bremsung der Bremsbelag zur Erzeugung einer Anpresskraft sowie eines daraus resultierenden Bremsmoments in Richtung und/oder an die Reibfläche gepresst wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass das Getriebe eine Nichtlinearität, also eine über zumindest einen Teil des Aktuatorbetätigungsbereichs nicht konstante Übersetzung, aufweist.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass der Aktuator entlang des Aktuatorbetätigungsbereichs über das Getriebe über oder entlang mindestens zweier unterschiedlich wirkender Nichtlinearitäten bewegt wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die zwei unterschiedlich wirkenden Nichtlinearitäten aus folgenden Nichtlinearitäten ausgewählt sind: Nichtlinearität zur Überwindung des Luftspalts zwischen Bremsbelag und Reibfläche, Nichtlinearität zur Bestimmung des Berührungspunkts der Reibfläche und des Bremsbelags, Nichtlinearität zum Erreichen einer Mindestbremswirkung, Nichtlinearität zur Erzeugung eines ansteigenden Bremsmoments, Nichtlinearität zum Betrieb mit abgesenktem elektrischem Leistungsbedarf, Nichtlinearität zum schnellen Erreichen hoher
Bremswirkungen, Nichtlinearität zur Messung und/oder Einstellung von Parametern, Nichtlinearität zur Reduktion von elektrischen und mechanischen Belastungen beim Belagshubstart, Nichtlinearität zur Kompensation von Bremsfading, Nichtlinearität zur Verschleißnachstellung.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Übersetzung des Getriebes derart ausgestaltet wird, dass der Aktuator in mindestens einem Teilbereich, insbesondere mit funktionalem und/oder bremswirkungsrelevantem Belagshub, in einem von dem optimalen Betriebspunkt des Aktuators abweichenden Betriebspunkt betrieben wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass der Aktuator in mindestens einem Teilbereich, insbesondere mit funktionalem und/oder bremswirkungsrelevantem Belagshub, in einem von einem Betriebspunkt maximaler Leistung des Aktuators abweichenden Betriebspunkt betrieben wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass von dem Getriebe, insbesondere ausgehend von einer Nullstellung des Getriebes, zur Bremsung eine Bewegung des Aktuators in eine erste Richtung umgesetzt wird.
Insbesondere wird von dem Getriebe dadurch gegebenenfalls eine Bewegung in eine erste Richtung ausgeführt.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass von dem Getriebe, insbesondere ausgehend von einer Nullstellung des Getriebes, zur Anpassung des Luftspalts, insbesondere zur Betätigung einer Verschleißnachstellvorrichtung, eine Bewegung des Aktuators in eine, insbesondere der ersten Richtung entgegengesetzte, zweite Richtung umgesetzt wird.
Insbesondere wird von dem Getriebe dadurch gegebenenfalls eine Bewegung in eine zweite Richtung ausgeführt.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass über das Getriebe nur ein Teil der Bewegung des Aktuators, insbesondere des Aktuatorbetätigungsbereichs, in einen funktionalen und/oder bremswirkungsrelevanten Belagshub umsetzt wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass der Aktuator gegebenenfalls vor und/oder nach dem für den funktionalen und/oder bremswirkungsrelevanten Belagshub relevanten Teil des Aktuatorbetätigungsbereichs über das Getriebe in die erste und die zweite Richtung bewegt wird, ohne einen funktionalen und/oder bremswirkungsrelevanten Belagshub zu erzeugen.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Übersetzung des Getriebes derart ausgebildet ist oder wird, dass ausgehend von der ersten Stellung, insbesondere der Nullstellung, des Getriebes der Aktuator und/oder das Getriebe, insbesondere entlang des Belagshubs, in die erste Richtung bewegt wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass entlang dieser ersten Richtung die Nichtlinearitäten angeordnet werden.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Übersetzung des Getriebes derart gewählt und/oder ausgestaltet wird, dass ausgehend von der ersten Stellung, insbesondere der Nullstellung, des Getriebes der Aktuator und/oder das Getriebe in die zweite Richtung bewegt wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass entlang dieser zweiten Richtung die Nichtlinearität zur Messung und/oder Einstellung von Parametern und/oder die Nichtlinearität zur Verschleißnachstellung angeordnet werden.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zur Messung und/oder Einstellung von Parametern derart ausgebildet ist oder wird, dass der Aktuator, ausgehend von der ersten Stellung, insbesondere der Nullstellung, des Getriebes, in seine erste Richtung bewegt wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass durch die Bewegung des Aktuators in seine erste Richtung mindestens ein Parameter der Bremse, insbesondere Motorverluste, Getriebeverluste, mechanische Verluste und/oder die Wirkung etwaiger vorhandener Federn, gemessen wird. Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass durch die Bewegung des
Aktuators in seine erste Richtung mindestens ein Parameter der Bremse durch den Vergleich dieses Parameters bei anderen Abläufen des Aktuators gemessen wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass das durch die Bewegung entstehende und/oder resultierende, Moment des Aktuators erfasst wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass der mindestens eine Parameter der Bremse, insbesondere des Moments des Aktuators, mit Erwartungswerten und/oder mit Messwerten des Moments des Aktuators in anderen Betriebspunkten und/oder in anderen Betriebszuständen verglichen wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass anhand des Vergleichs beurteilt wird, ob eine Einstellung der Bremse notwendig ist.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zur Messung und/oder Einstellung von Parametern derart ausgebildet ist oder wird, dass der Aktuator, ausgehend von der ersten Stellung, insbesondere der Nullstellung, des Getriebes, in seine zweite Richtung bewegt wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass eine Kraftmessvorrichtung, insbesondere eine Feder und/oder ein Anschlag, in der zweiten Richtung vorgesehen ist oder wird, an welcher mindestens ein Teil des Getriebes, insbesondere der Aktuator, ansteht, wodurch die Nullstellung der Aktuatorposition gemessen und/oder eingestellt wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zur Reduktion von elektrischen und mechanischen Belastungen beim Belagshubstart derart ausgebildet ist oder wird, dass durch das Übersetzungsverhältnis des Getriebes, insbesondere die Geschwindigkeitsübersetzung, dieser Nichtlinearität, der Aktuator in einem Teil, bevorzugt in der ersten Hälfte, des Luftspaltes, weniger schnell, insbesondere weniger als halb so schnell, wie die maximale Geschwindigkeit im an den Luftspalt anschließenden Belagshubbereich, bewegt wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zur Überwindung des Luftspalts zwischen Bremsbelag und Reibfläche derart ausgebildet ist oder wird, dass durch das Übersetzungsverhältnis des Getriebes, insbesondere die Geschwindigkeitsübersetzung, dieser Nichtlinearität, der Aktuator über mehr als die Hälfte des Luftspalts, insbesondere mehr als die Hälfte des Weges zur Überwindung des Luftspalts, schneller, insbesondere mehr als doppelt so schnell, wie die maximale Geschwindigkeit im an den Luftspalt anschließenden Belagshubbereich, bewegt wird, sodass der Luftspalt im Vergleich zum Normalbetrieb schneller überwunden wird. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann unter Normalbetrieb ein herkömmlicher Betrieb der elektromechanischen Bremse verstanden werden, wie er insbesondere zur Erreichung einer üblichen Bremsung erfolgt.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zur Bestimmung des Berührungspunkts der Reibfläche und des Bremsbelags derart ausgebildet ist oder wird, dass der Berührungspunkt des Bremsbelags und der Reibfläche, insbesondere aus der Energie-, Strom- und/oder Leistungsaufnahme des Aktuators und/oder aus dem Verlauf der Aktuatorbelastung, insbesondere des Moments, erkannt wird.
Gegebenenfalls wird dabei überprüft, ob eine Nachstellung der Bremse, insbesondere eine Nachstellung des Bremsbelags und/oder eine Einstellung des Luftspaltes, notwendig ist, indem gegebenenfalls durch die Übersetzung des Getriebes dieser Nichtlinearität, insbesondere im möglichen Bereich des Berührungspunkts des Bremsbelags und der Reibfläche, eine auswertbare Kombination aus Übersetzungsverhältnis und Aktuatormoment, insbesondere einen interpretierbaren Verlauf aus der Energie-, Strom- und/oder Leistungsaufnahme des Aktuators, der Aktuatorbelastung und/oder des Aktuatormoments, über die Betätigung, insbesondere unter Berücksichtigung des jeweiligen Übersetzungsverhältnisses, erzeugt wird, sodass gegebenenfalls dadurch ab der Berührung von Reibfläche und Bremsbelag ein signifikanter Unterschied zum Verhalten im Luftspalt erhalten wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zum Erreichen einer
Mindestbremswirkung derart ausgebildet ist oder wird, dass eine bestimmte geforderte
Mindestbremswirkung, insbesondere bei einer Vollbremsung, innerhalb einer
Mindestwirkungszeit erreicht wird, wobei die Mindestwirkungszeit nur maximal 20% über der Zeit liegt, welche, insbesondere zum Erreichen der Mindestbremswirkung, technisch mit der elektromechanischen Bremse möglich ist oder wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zur Erzeugung eines ansteigenden Bremsmoments, wobei das Bremsmoment gegebenenfalls an die Bremsdynamik angepasst wird, derart ausgebildet ist oder wird, dass die Geschwindigkeit des Bremsmomentaufbaus an die dadurch verursachte dynamische Gewichtsverlagerung des Fahrzeugs angepasst wird, sodass gegebenenfalls einem Blockieren der Räder des Fahrzeugs entgegen gewirkt wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zum Betrieb mit abgesenktem elektrischem Leistungsbedarf derart ausgebildet ist oder wird, dass von dem Aktuators bei einem Betrieb des Getriebes mit geringen Drehzahlen und/oder bei Stillstand des Aktuators um mindestens 20% weniger Leistung aufgenommen wird als für denselben oder einen ähnlichen Betrieb und/oder Betriebspunkt, insbesondere für einen Betrieb mit geringen Drehzahlen und/oder bei Stillstand des Aktuators, im Vergleich zu einer Nichtlinearität, welche insbesondere nach dem Kriterium der maximal erzielbaren Motorabgabeleistung ausgelegt ist, sodass die Leistungsaufnahme des Aktuators, insbesondere bei längeren Dauerbremsungen, abgesenkt wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Übersetzung des Getriebes derart gewählt und/oder ausgestaltet ist oder wird, dass ausgehend von der ersten Stellung, insbesondere der Nullstellung, des Getriebes entlang der Bewegung des Aktuators, insbesondere des, bevorzugt funktionalen und/oder bremswirkungsrelevanten, Belagshubs, in die erste Richtung die Nichtlinearität zum Betrieb mit abgesenktem elektrischem Leistungsbedarf so angeordnet ist, dass sich bei Betriebszuständen, die eine lange Haltedauer und/oder eine hohe Temperaturbelastung aufweisen, ein geringer Verbrauch an elektrischer Energie und/oder eine geringe Verlustwärme des Aktuators ergeben.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zur Kompensation von Bremsfading derart ausgebildet ist oder wird, dass der Aktuator mit einem
Motormoment betrieben wird, das unter gleichen Betriebsbedingungen, insbesondere der Betriebstemperatur, höher ist, insbesondere höher als das maximal zulässige Motormoment und/oder höher als die maximal zulässige Wellenleistung, als jenes bei einer Nichtlinearität, welche nach dem Kriterium der maximal erzielbaren Motorabgabeleistung ausgelegt ist, sodass auch bei einem Bremsfading eine Bremswirkung erzielt wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass zumindest eine Nichtlinearität, insbesondere über den Belagshub, zur Kompensation von Luftspaltfehlern derart ausgebildet ist oder wird, dass ein Luftspaltfehler, insbesondere eine Abweichung der Größe des Luftspalts vom angenommenen Maß, kompensiert wird, wobei der Luftspaltfehler bevorzugt durch Verschleiß entsteht.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass gegebenenfalls die Bremse bis zu einer bestimmten Abweichung der Größe des Luftspaltfehlers insbesondere durch Anpassung der Bewegung des Aktuators, bevorzugt verschleißnachstellungsfrei und/oder ohne Betätigung einer Verschleißnachstellvorrichtung, betrieben wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zur Verschleißnachstellung und/oder der Betätigung einer Verschleißnachstellvorrichtung derart ausgebildet ist oder wird, dass der Aktuator, insbesondere ausgehend von der Nullstellung des Getriebes, gegen die zur Bremsung verwendete Bewegungsrichtung oder Drehrichtung, insbesondere in die zweite Richtung, bewegt wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass durch diese Bewegung des Aktuators, insbesondere ohne Bremswirkung, die Verschleißnachstellvorrichtung betätigt wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Nichtlinearität zur Verschleißnachstellung derart ausgebildet ist oder wird, dass der Aktuator in Richtung einer Bremsung, insbesondere in die erste Richtung, bewegt wird, dass durch diese Bewegung des Aktuators die Verschleißnachstellvorrichtung betätigt wird, indem gegebenenfalls nach Erreichung einer für die Bremsung, insbesondere für die Parkbremsung, erforderlichen Maximalstellung des Aktuators durch eine weitere Bewegung des Aktuators,
insbesondere belagshubfrei, die Verschleißnachstellvorrichtung betätigt wird oder diese Betätigung vorbereitet wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass die Bremse eine Verschleißnachstellvorrichtung umfasst, welche, insbesondere ausschließlich, durch den Aktuator betätigt wird.
Gegebenenfalls ist vorgesehen, dass mindestens eine Aktuatorposition des Aktuators durch entsprechende Ausgestaltung mindestens einer Nichtlinearität und gegebenenfalls durch das Zusammenwirken dieser mindestens einen Nichtlinearität mit einer Feder, insbesondere einer Federwirkung, mit einem abgesenkten, insbesondere sehr geringen, elektrischen Leistungsbedarf oder stromlos gehalten wird.
Die angegebenen semantischen Reihenfolgen entsprechen nicht unbedingt den chronologischen Reihenfolgen.
Die Verfahrensschritte können einmal, niemals oder auch mehrmals während des Betriebs einer Maschine, insbesondere einer Beförderungsvorrichtung, eines Fahrzeuges oder eines Aufzugs, durchgeführt werden.
In allen Ausführungsformen ist bevorzugt vorgesehen, dass das erfindungsgemäße Verfahren automatisiert, insbesondere durch ein Steuergerät des Fahrzeugs gesteuert und/oder geregelt ausgeführt wird.
Nachfolgend sind Ausführungen des Erfinders angeführt, durch welche ein besseres Verständnis der Erfindung ermöglicht werden soll. Die nachfolgend beschriebenen Merkmale können aber müssen nicht Merkmale der erfindungsgemäßen elektromechanischen Bremse und/oder des erfindungsgemäßen Verfahrens sein. Die erfindungsgemäße elektromechanische Bremse und/oder das erfindungsgemäße Verfahren kann die angeführten Merkmale einzeln oder kombiniert, also in jeglicher Kombination, umfassen und/oder aufweisen.
Bei elektrisch betätigten Bremsen wäre es physikalisch richtig, den Aktuatormotor bei schnellstmöglicher Betätigung mit der Drehzahl für die höchste Abgabeleistung laufen zu lassen, was auch bereits bekannt ist, allerdings wenig genau beschrieben.
Hier wird ein grundsätzlich anderer Weg gegangen, indem möglichst viele relevante Zustände und Aufgaben berücksichtigt werden, die während der Betätigung einer elektromechanischen Bremse entstehen. Diese Fälle werden günstig gelöst, was natürlich nicht ausschließt, dass der Aktuator auch stellenweise bei schnellster Betätigung in der höchsten Leistung laufen kann. Die hier behandelten Fälle können z.B. auch bei null (oder nahe null) Bremsaktuator-Abgabeleistung liegen, wenn z.B. eine Aktuatorposition oder ein Positionsbereich längere Zeit für längeres Bremsen gehalten werden soll. Eine andere hier ausgeführte wichtige Aufgabe bei einer nichtlinearen elektromechanischen Bremse (EMB) kann z.B. die korrekte Verschleißnachstellung sein, die z.B. vorteilhaft ebenfalls aus dem elektrischen Bremsaktuator betätigt werden soll. Wobei es natürlich bekannt ist, eine Verschleißnachstellung aus der Bremsbetätigung abzuleiten, hier aber gegebenenfalls auf die Besonderheit der Nichtlinearität und dem Betrieb in einem günstigen Bereich der Nichtlinearität Rücksicht genommen wird und auf die besonderen Möglichkeiten und Forderungen an die elektrische Bremsbetätigung.
Vorgeschlagen wird hier eine nichtlineare elektro-mechanische Reibungsbremse, deren Bewegungsablauf hinsichtlich verschiedener Vorgaben gezielt angepasst wird oder ist. „Elektro-mechanisch“ meint, dass eine im Umfang begrenzte Bewegung eines mechanischen Aktuators einen direkten, vorhersagbaren Zusammenhang mit der Bewegung des Bremsbelags hat. Die Betätigung des Aktuators kann dabei mittels elektrischer Energie erfolgen, entweder direkt (Elektromotor, Elektromagnet etc.) oder indirekt, z.B. über eine Energiespeicherung in Federn.
„Nichtlinear“ meint über die Aktuatorbewegung veränderliche oder verschiedene Übersetzungsverhältnisse im Betätigungsablauf. Dies umfasst beteiligte Komponenten wie z.B. elektrische Aktuatoren, Bremsbeläge, Federn, Übersetzungen aller mechanischer oder sonstiger Art, Getriebe, Verbindungselemente wie Kupplungen oder
Rutschkupplungen und/oder eine Verschleißnachstellung zum Ausgleich der Abnutzung von Bremsbelägen.
Lösungen für nichtlineare Übersetzungen sind in einer Vielzahl allgemein bekannt. Im Gegensatz zur Leistungsoptimierung des elektrischen Aktuators verfolgt die gegenständliche Erfindung bevorzugt das Ziel, für spezifische Bremsen-Anwendungen den Verlauf von Übersetzungsverhältnissen so zu gestalten, dass in jeder Aktuatorposition entsprechend der im jeweiligen Bereich zu erfüllenden Aufgaben hinsichtlich der auf die beteiligten Komponenten wirkenden Kraft und Geschwindigkeit Verhältnisse entstehen, die für den Betrieb der Bremse vorteilhaft sind. Dies entspricht in vielen Bereichen gegebenenfalls nicht dem Leistungsmaximum des elektrischen Aktuators.
Zusätzlich können auch praktische Überlegungen, z.B. effiziente Fertigungstechniken, auf die Gestaltung einwirken. Wenn eine Bremse z.B. Belagsanpresskräfte von 0 bis 30 kN (für z.B. grob ein PKW Vorderradblockieren) braucht, dann müsste man anfangs mit fast unendlicher Geschwindigkeit (bei geringer Kraft) und gegen Vollbremsung mit einer geringen Geschwindigkeit zustellen. Eine derart frei gestaltbare Variation der Übersetzung ist mit den meisten bekannten mechanischen Anordnungen praktisch kaum möglich. Eine Rampe (Nocke) könnte z.B. theoretisch von vertikalem Start (unendliche Geschwindigkeit) auf horizontales Ende (unendliche Kraft) umschwenken, hat aber ebenfalls mechanische Einschränkungen, wie Belastbarkeit von Flächen- und Linienpressungen und erlaubte Kurvenradien und sie könnte theoretische Verläufe bekommen, die real nicht existieren, wie z.B. „Schlaufen“ in Oberflächen.
Es wird in weiterer Folge eine Vielzahl von zu optimierenden Betriebs- bzw. Bewegungsbereichen, insbesondere mit bewusst starken Abweichungen von einem hinsichtlich Aktuatorleistung optimalen Betriebspunkt aufgezeigt. Darüber hinaus wird eine andere Definition des „gesamten Betätigungshubes“ verwendet, da in der gesamten möglichen Aktuatorbetätigung auch Bereiche enthalten sein können, die nicht direkt der Bremsbetätigung dienen. Auch in diesen Sonderbereichen der Aktuatorbewegung können gegebenenfalls höchst „ineffiziente“ Betriebszustände vorteilhaft sein.
Diese EMB wird vorteilhaft einen oder, z.B. aus Sicherheitsgründen, zwei Aktuatormotoren zur Bremsenbetätigung verwenden. Dabei kann jener Aktuator, der normalerweise für die Betriebsbremsungen genutzt wird, die Forderung erfüllen, im stromlosen Fall selbsttätig in den gelösten oder gebremsten Zustand zu gehen (je nach Anforderung) und der zweite Aktuator aber stromlos in seinem Letztzustand bleiben (z.B. durch Schneckengetriebe) und vorwiegend als Parkbremse dienen, die stromlos im Letztzustand bleibt und nur im Ausnahmefall die Betriebsbremsung übernehmen. Auch im elektrischen Aktuatormotor selbst kann bevorzugt eine Veränderung während der Betätigung vorgenommen werden, wie z.B. Spannungsänderung, Umschaltungen von z.B. Wicklungen, Feldschwächung oder Erhöhung usw. Bei einer elektromagnetischen Betätigung kann sich natürlich die Kraft des Elektromagneten über den Betätigungsweg verändern.
Im Regelfall benötigt die nichtlineare EMB einen Verschleißnachsteller bzw. eine Verschleißnachstellvorrichtung, um die Nichtlinearität in einem günstigen Bereich betreiben zu können. Ohne Verschleißnachsteller ist ein Betrieb nur möglich, wenn entweder die Veränderungen gering genug sind, um die Nichtlinearität noch sinnvoll nutzen zu können oder wenn der zu nutzende Bereich der Nichtlinearität nachgeführt werden kann (bei verlängerter Betätigungszeit). Der Verschleißnachsteller wird hier meist ebenfalls ein allgemein als nichtlinear zu bezeichnendes Verhalten haben, weil er z.B. nur in die Richtung „mehr nachstellen“ ausgelegt sein kann oder einen Nachstellvorgang nur bis zu einer gewissen Zielerreichung durchführt, also z.B. einer gewissen Belagsanpresskraft oder einer gewissen Nachstellbewegung.
Begriffe wie „und“, „oder“, „bzw.“ sind grundsätzlich nicht-ausschließend gedacht. Merkmale können grundsätzlich auch mehrfach vorhanden sein, also z.B. mehrere Federn statt einer genannten oder mehrere Bremsaktuatoren statt einem genannten Aktuator. Anordnungsdarstellungen sind eine Vertretung von mehreren Möglichkeiten: wenn z.B. Druckfedern gezeigt sind, ließe sich das auch mit Zugfedern oder Kombinationen umsetzen oder anderen drückenden oder ziehenden Kräften. Es sind auch Modifikationen mit gleicher oder besserer Wirkung möglich, wenn sich z.B. eine Feder woanders abstützt als dargestellt.
Als „nichtlinear“ wird im gegenständlichen Fall jedes Verhalten verstanden, das nicht auf einem konstanten Übersetzungsverhältnis beruht, wie z.B. ein übliches Getriebe. Dieses nichtlineare Verhalten kann sehr unterschiedlich definiert werden.
Beispiele:
• Kurve zwischen Eingangs- und Ausgangskraft über den Betätigungsweg
• Begrenzung auf nur eine Bewegungsrichtung
• Begrenzung auf ein bestimmtes Moment oder eine bestimmte Kraft
• Erlauben einer Bewegung eines Teils wenn ein anderer steht.
Bei geraden Bewegungen (wie beim Bremsbelag) wird in Zusammenhang mit Übersetzungsverhältnissen sinnvollerweise von Kraft und Weg (oder Hub) gesprochen. Bei drehenden Teilen (wie Anpressnocken oder Aktuatormotoren) wird von Drehmoment und Winkel gesprochen. Eine Position kann als Winkel oder lineares Maß gedacht werden. Im Folgenden werden die Ausdrücke gleichwertig verwendet, d.h. „hohe Kraft“ bedeutet auch z.B. ein hohes Aktuatormoment. Auch die Begriffe „Steuerung“ und „Regelung“ werden gleichwertig verwendet, außer es wird ausdrücklich auf den Unterschied hingewiesen. Da sowohl drehende als auch lineare Bewegungen bei EMBs vorkommen, wird Kraft und Moment bzw. Weg und Winkel meist im gleichen Sinne verwendet, also nicht beide Versionen genannt, wobei aber meist beide auftreten wie z.B. Winkel der Aktuatorwelle oder Hub des Belages.
Ein „stehender Teil“ ist fix (oder stehend) bezüglich der Mittelachse der zu bremsenden Bewegung, also z.B. bezüglich des nicht drehenden Teils des Radlagers.
Eine „zentrierte Position“ bezieht sich auf eine (z.B. mittige) Lage bezüglich der Reibflächen, also z.B. mittig zu den beiden Bremsscheibenoberflächen oder im gleichen Abstand dazu, bei z.B. Trommelbremsen oder Mehrscheibenbremsen. Die Reibflächen sind jene, welche meist drehend oder bewegend und meist ohne Belag sind und die Belagsoberflächen werden gegen diese Reibflächen gedrückt.
„An presskraft“ bezeichnet die Kraft zur Belagsanpressung. Sie erreicht bei PKW- Vorderrad-Scheibenbremsen z.B. max. 40 kN und bei LKW-Scheibenbremsen z.B. max. 240 kN. Durchschnittliche Anpresskräfte für eine alltägliche Fahrweise sind z.B.
1/4 bis 1/3 der maximalen. Als „üblich“ wird jene Kraft verstanden, die man auf jeden Fall bei gewolltem Bremsen anlegt, mit der also fast immer bei gewollter Bremsung zu rechnen ist. Dies entspricht z.B. der Kraft, die für eine Verzögerung von g/10 erforderlich ist. Die Anpresskraft kann durch mehrere Reibpaarungen genutzt werden, z.B. zwei bei KFZ Scheibenbremsen oder mehr bei z.B. Multi-Disc- (Lamellen) Bremsen.
Als „Betätigen“ der Bremse wird ein Vorgang (ab keiner Bremswirkung, bei der vorteilhaft ein Luftspalt besteht) zur Erhöhung der Bremswirkung verstanden, als „Lösen“ ein Vorgang zur Verminderung der Bremswirkung bis hin zu keiner Bremswirkung und bis hin zum Abheben der Beläge zur Luftspalterreichung. Die Bremswirkung kann z.B. als Bremsmoment, Bremskraft oder als Fahrzeugverzögerung gesehen werden, physikalisch am besten als Bremsmoment. Als „Halten“ bzw. „Haltebereich“ wird verstanden, dass eine eingestellte Bremsung (z.B. Bremsmoment, Aktuatorposition) gehalten bzw. in dem nötigen Bereich gehalten wird.
Als „Bremsaktuator“ wird hier ein elektrischer Bremsbetätigungsantrieb verstanden, also z.B. Elektromotor (bevorzugt BLDC-, aber auch andere wie Gleichstrom- oder Asynchron-Motoren) oder z.B. ein Elektromagnet, aber auch andere elektrische wie z.B. Piezo. Der Bremsaktuator erzeugt mindestens eine Belagsanpresskraft. Der Bremsaktuator wirkt z.B. über lineare und nichtlineare Übertragungsglieder wie z.B. Zahnräder, Nocken, Rampen, Gestänge, Seile, Ketten, Drücke (in Festkörpern, Flüssigkeiten, Gasen). Andere Aktuatoren in einer EMB, die nur oder sinngemäß andere Funktionen ausführen, werden hier anders genannt, allerdings kann ein Bremsaktuator auch andere Funktionen wie Verschleißnachstellung mit übernehmen. Es können mehrere Bremsaktuatoren vorhanden sein, z.B. um höhere Anpresskraft, höhere Betätigungsgeschwindigkeit oder Ausfallsicherheit zu erreichen.
Es kann auch mindestens eine Federwirkung mitwirken, auch über weitere Nichtlinearitäten bezüglich der Federwirkung. Die Federwirkung kann aus Federn stammen oder anderen Formen gespeicherter Energie. Die mindestens eine Feder kann Betätigen oder Lösen, gänzlich oder unterstützend, oder kann die Richtung dieser beiden Unterstützungen ändern. Die mindestens eine Feder kann also z.B. helfen,
mindestens einen Bremsbelag abzuheben oder sie kann die Betätigung der Bremse durchführen, z.B. bei einer Parkbremse oder wenn z.B. die Bremse aus Sicherheitsgründen „selbsttätig“ in den betätigten Zustand gehen soll, wie z.B. bei Eisenbahnbremsen. Das Zusammenwirken aus beliebig vielen Federn und Aktuatoren und Belagsanpresskräften ergibt sich einfach aus der vorzeichenrichtigen Summierung all dieser Kräfte oder Momente, wobei eine sinnvolle Vorgansweise sein kann, alle auf eine selbe Bedingung ihrer jeweiligen Nichtlinearität zu beziehen, also z.B. alle Nichtlinearitäten auf ein einheitliches Betätigungsmaß zu beziehen bzw. umzurechnen, also z.B. den Aktuatorwinkel oder den Belagshub. Man kann mit dieser Federwirkung z.B. den Bremsaktuator unterstützen („Energy-Swing“) oder z.B. die Nichtlinearitäten einer federbetätigten Parkbremse so wählen, dass die Feder eine sinnvolle Vollbremswirkung anstrebt und bei z.B. zu viel Luftspalt noch eine Betätigungsreserve hat und gegebenenfalls auf eine Verschleißnachstellung einwirkt und dass im „voll gelöst“ Zustand das „gelöst Haltemoment“ am Aktuator so klein wird, dass eine Federbetätigung sicher möglich ist.
Es kann auch z.B. ein Bremsaktuator eine federbetätigte Parkbremsstellung einstellen bzw. aufheben und ein anderer bei aufgehobener Parkbremsstellung die Betriebsbremsungen durchführen. Beide könnten sich auch so ergänzen, dass bei Ausfall dieser Betriebsbremsfunktion die Parkbremsfunktion eine geordnete bzw. geregelte Ersatz-Betriebsbremsung durchführt.
Eine „Kraft- oder Momentverteilung“ (hier meist gleichwertig genutzt und zu verstehen) kann aus einer Aktuatoraktion (also hauptsächlich des Bremsaktuators) mindestens zwei Aktionen hervorrufen. Es kann z.B. mit dem Bremsaktuator bei Start der Betätigung zuerst eine Verschleißnachstellerbewegung durchgeführt werden und bei weiterer Betätigung statt der Verschleißnachstellung die eigentliche Belagsanpressung erfolgen. Dazu kann z.B. ein Planetengetriebe zuerst mindestens eine lastlos leichtgängige Verschleißnachstellerschraube drehen und bei einsetzender Schraubenbelastung (Belagsanpresskraft) auf einen Ausgang zur eigentlichen Belagsanpressung wechseln. Diese Verteilung kann über Federn, Vorspannkräfte, Rutschkupplungen, Spiel etc. beeinflusst werden, aber auch über Schaltfunktionen wie z.B. Elektromagnete oder Richtungsabhängigkeiten.
Ein „Luftspalt“ (oder Gesamtluftspalt, der aus der Summe aller Teilluftspalte pro Reibpaarung besteht) dient bei einer EMB dazu, die Bremse ohne Restbremsmoment zu betreiben bzw. auch, um schleifende Beläge zu verhindern, die Überhitzung bzw. durch resultierende Wärmedehnung mehr Bremsmoment und mehr Hitze bewirken würden. Es gibt demnach eine Bremsbetätigungsbewegung bzw.
Bremsaktuatorbewegung im Luftspalt (bzw. eine ohne nennenswerten Anpresskraftaufbau) und eine nachfolgende mit Anpresskraftaufbau. Die Verschleißnachstellung wirkt sich also auf den Luftspalt aus bzw. hält diesen im vorgesehenen Bereich.
Als „Berührpunkt“ kann der Punkt bezeichnet werden, an dem der Luftspalt überwunden ist und erste Belagsanpressung und damit erstes Bremsmoment entsteht. In der Realität wird es ein Punkt oder Bereich sein, wo schon leichte Belagsanpressung oder leichtes Bremsmoment entsteht.
Eine „Feder oder Federwirkung“ kann aus einer beliebigen federnden und/oder elastischen Vorrichtung bestehen (Zug- oder Druckfedern oder sonstige bekannte Federbauformen, pneumatische Federn etc.). Eine Feder wird hier aber auch als Sammelbegriff für alle hier sinnvoll anwendbare Möglichkeiten bezeichnet, mechanische Energie zu speichern und mechanisch abzugeben, also auch z.B. Magnetkraft oder „Gasfeder“. Also kann eine Feder hier z.B. auch durch einen Magneten mit Abstoßungs- oder Anziehkraft ersetzt werden oder durch ein Gummioder Elastomer-Teil.
Als „Verschleißnachsteller“ bzw. Verschleißnachstellvorrichtung wird insbesondere eine Vorrichtung verstanden, welche die Nichtlinearität trotz Belagsverschleiß von z.B. 30 mm und anderem Verschleiß (z.B. Bremsscheibe bis z.B. 2 mm) im geplanten Bewegungsbereich hält. Es kann bevorzugt z.B. mindestens eine Schraube sein, es kann aber auch der Bremsaktuator selbst einen Teil oder sogar den ganzen Verschleiß abdecken, wenn seine Nichtlinearität so ausgelegt ist, dass sie das zulässt. Der Verschleißnachsteller kann aber auch eine Druckübertragung sein, z.B. ein flüssigkeitsdruckübertragender Tassenstößel, der z.B. über einen Schlitz Flüssigkeitszufuhr für Verschleißnachstellung freigibt oder Flüssigkeitsabfuhr bei
Wärmedehnung ermöglicht. Der Verschleißnachsteller kann also z.B. bevorzugt vom Bremsaktuator mit bedient werden, aber auch anders, also z.B. von Hand oder gar nicht (was z.B. bei geringem erwartbaren oder möglichem Verschleiß vorteilhaft ist). In der Praxis werden gegebenenfalls auch Mischvarianten vorliegen, wie z.B. dass eine Verschleißnachstellung nötig wäre, aber noch nicht durchgeführt wurde oder dass die Verschleißnachstellung z.B. mit Toleranz, also „falsch“, durchgeführt wurde. Solche Mischvarianten können z.B. die noch nicht durchgeführte oder z.B. den Toleranzanteil in einem Einfügen einer Verschiebung der linearen Bewegung des Bremsaktuators am Bremsbelag berücksichtigen. Die Verschleißnachstellung kann in der Regel nur in eine Richtung wirken, unter der Annahme, dass der Verschleiß nur zunehmen kann und die Verschleißnachstellung kann an ein Verschleißmodell gebunden sein, sodass nur eine vom Modell als sinnvoll oder nötig erachtete Nachstellung durchgeführt wird. Verschleißnachstellungen können bevorzugt in zwei Verfahren unterteilt werden: Nachstellung vor Aufbau von üblicher Anpresskraft und Nachstellung nach Durchführung einer Betätigungsbewegung.
Die gewünschte Bremswirkung wird dadurch erzeugt, dass die Bremsbeläge mit ausreichender Kraft gegen die Reibflächen gedrückt werden.
Die Erzeugung der Primärkraft erfolgt in der EMB durch einen elektrischen Aktuator, z.B. das Drehmoment eines Motors.
Zusätzlich können im Betrieb eine oder mehrere Federn mitwirken. Eine EMB kann z.B. als federbetätigte Park- oder Betriebsbremse ausgeführt sein, die vom elektrischen Aktuator kontrolliert gegen die Federkraft gelöst wird. Oder es kann eine Feder nur unterstützend wirken, um den Aktuator zu entlasten. Die Richtung der Federwirkung kann auch umschlagen und z.B. bei geringer Betätigung das Lösen der Bremse unterstützen und bei mehr Betätigung den Aktuator entlasten, also betätigend helfen. Eine Feder wirkt als Energiespeicher. Energie kann aber auch anders gespeichert sein (z.B. als Druck), man sollte also allgemein von „gespeicherter Energie“ (statt von Feder) sprechen.
Durch Mitnahmeeffekte zwischen Reibflächen und Bremsbelägen können sich in der Bremse auch Selbstverstärkung oder Selbstschwächung entwickeln.
Bei sich ändernder Bewegungsgeschwindigkeit, egal ob linear oder drehend, wirken Massenträgheitskräfte.
Es gibt also insbesondere bis zu fünf Arten wirksamer Kräfte: Anpresskraft, Aktuatorkraft, Kraft aus einem Energiespeicher wie z.B. einer Feder, die Selbstverstärkungskraft (verstärkend oder schwächend) und fallweise die Kraft aus der Massenträgheit.
Die Funktion einer EMB ergibt sich aus dem Zusammenhang zwischen Aktuator- bzw. Bremsbelagsposition und resultierender Anpresskraft. Zur Ermittlung der aktuellen Verhältnisse würde man vorteilhaft ein Belagsanpresskraft-Weg Diagramm erfassen, kann aber bei einer EMB ohne Kraftsensor nur den Aktuatorstrom messen. Dieser kann aber gut in ein Aktuatormoment umgewandelt werden, wenn man vorteilhaft Massenträgheitseffekte bei Beschleunigung herausrechnet und andere Werte wie Motordrehzahl und Temperatur mitberücksichtigt und eventuell diese genauen Umrechnungseinflüsse pro Bremse abspeichert.
Obiger Verlauf kann auch dazu genutzt werden, um während des Betätigungsvorganges zu kontrollieren, ob er wie erwartet eintritt oder verschoben bzw. verzogen ist. Verschiebungen können insbesondere dann entstehen, wenn der Luftspalt nicht den Erwartungen entspricht (in der Regel wegen Verschleiß der Bremsbeläge), Verzerrungen können z.B. aus unberücksichtigten Reibungsverlusten resultieren.
Der tatsächliche Verlauf ist vorteilhaft ein Kraft-Weg Diagramm bzw. Aktuatormoment- Winkeldiagramm, wobei das Aktuatormoment aus dem Aktuatorstrom ermittelt wird. Unter der Annahme, dass bei bekannter Nichtlinearität eigentlich ein bekannter Verlauf des Aktuatormoments beobachtbar sein müsste, kann man einerseits darauf schließen, ob der tatsächliche Verlauf um einen linearen Abstand verschoben ist (was einer nötigen Verschleißnachstellung entspräche) oder ob der tatsächliche Verlauf um einen Faktor multipliziert werden müsste um dem erwarteten zu entsprechen, was bedeutet, dass die mechanischen Verluste höher oder niedriger sind als erwartet. Auch eine Kombination der beiden Wirkungen ist möglich.
Bevorzugt kann man die aus dem Aktuatormoment berechnete Klemmkraft und den linearen Belagsweg verwenden, weil in diesen am plausibelsten eine Verschiebung aufgrund Verschleißes erkennbar ist. Man kann über die tatsächlichen Verlaufswerte also auseinanderhalten, ob aufgrund Verschiebung eine Verschleißnachstellung nötig ist oder wie hoch aufgrund einer nötigen Multiplikation die mechanischen Verluste augenblicklich wirklich sind. Im Prinzip geht das mit statistischen Methoden, mit denen man verschiedene Einflussfaktoren identifizieren kann, die man als ursächlich für bestimmte Abweichungen von Messwerten erkennen will und all diese Methoden werden hier vorgeschlagen.
Wenn aus dem tatsächlichem Verlauf im Vergleich zum vermuteten geschlossen wird, dass der Berührpunkt an einer anderen als der erwarteten Stelle liegt, so kann daraus die Notwendigkeit einer Verschleißnachstellung abgeleitet und diese auch durchgeführt werden. Bei der Durchführung gibt es z.B. die Möglichkeiten, dass man die nötige Nachstellung (i) genau einstellen kann (wenn genug Auflösung möglich ist), dass man sie (ii) ungefähr machen kann (bei schlechterer Auflösung, z.B. wenn nur ein Zahn fortgeschritten werden kann), dass sie (iii) von einer Mechanik innerhalb von Genauigkeitstoleranzen mehr oder weniger genau durchgeführt wird oder (iv) dass man sie gar nicht ausführen kann, weil man die Bremse z.B. nur im „gelöst Zustand“ nachstellen kann oder nur in bestimmten Zuständen oder Bewegungen wie z.B. der Luftspaltüberwindung oder einer Bremsung bestimmter Stärke.
Man kann daher den Soll-Wert der Nachstellung und den Ist-Wert der Nachstellung vergleichen und eine etwaige Differenz verwenden, um das Steuerungsmodell der Bremse zur Fehlerkompensation in einem um diesen Wert verschobenen Zustand zu betreiben.
Es gibt nach dieser Vorgangsweise daher insbesondere zwei Verschleißnachstellungen: eine, die tatsächlich die Beläge näher zusammenführt und eine, die vom Bremsaktuator abgedeckt wird. Erstere kann meist nur unter keiner oder geringer Klemmkraft betätigt werden und hat meist eine gröbere Auflösung hat als die eigentliche Bremsbetätigung. Der von der Erfordernis abweichende Teil der Nachstellung (weil z.B. aufgrund der Auflösung zu viel oder zu wenig nachgestellt
wurde oder weil z.B. während der betätigten Bremse nicht nachgestellt werden kann) wird bevorzugt mit dem Bremsaktuator eingestellt, indem dessen linearer Hub um die Abweichung korrigiert wird. Das Verhältnis zwischen den beiden Verschleißarten kann sich bei jeder Bremsenbetätigung ändern.
Zur Erhöhung der Genauigkeit der Ermittlung der nötigen Verschleißnachstellung müssen gegebenenfalls auch die mechanischen Verluste berücksichtigt werden. Dies kann einerseits auf Basis theoretischer Werte erfolgen, Verluste können aber auch abgeschätzt werden, indem man das Aktuatormoment bei Betätigung mit jenem beim Lösen (bezogen auf die Betätigungsstellung) vergleicht und daraus den verlustbefreiten Wert abschätzt, der z.B. in der Mitte liegen kann.
Man kann auch die Reibungshitzeentwicklung an der Bremse zur Erhöhung der Genauigkeit der Ermittlung der nötigen Verschleißnachstellung berücksichtigen: mit einem Temperaturmodell kann man z.B. Vorhersagen, welche Temperatur sich an einer bestimmten Stelle der Bremse durch die Reibungshitze der Bremsung entwickeln wird und mit der Ist-Temperatur (z.B. am Belagsträger, am Verschleißnachsteller, am Aktuator) vergleichen. Die Verschleißnachstellungen können dann so erfolgen, dass Ist- und Solltemperatur angeglichen werden oder dass die Ist-Temperaturen der Bremsen (z.B. links und rechts) durch Verschleißnachstellung angeglichen werden.
Vorteilhaft wird z.B. auch ein Verschleißmodell der Beläge mitgeführt, das z.B. aus Klemmkraft, Bremsmoment, Geschwindigkeit, Temperatur etc. z.B. bei einer Flugzeuglandung den Verschleiß abschätzt und nur Verschleißnachstellungen erlaubt, die von diesem Modell als realistisch eingestuft werden.
Der Verschleißnachsteller umfasst bevorzugt ein positionsstabiles Element, das ohne Einwirkung seine Einstellposition behält, z.B. aus einer Schraube, die auch vorteilhaft genug Reibung haben kann oder mit genug Reibung versehen wird, damit sie nicht selbsttätig die Einstellposition ändert. Sie kann z.B. mit einer Ratsche versehen werden, die nur Drehrichtung in Richtung früherer Belagsanpressung ermöglicht. Sie kann gegebenenfalls mit einer (oder auch weiteren) Ratsche versehen sein, die bei zur Nachstellung entgegengesetzter Bewegung des Antriebs diese entgegengesetzte Bewegung zulässt. Es können mehrere Nachsteller in einer EMB sein, z.B. zwei, also
z.B. für jeden Belag einer, die auch verschieden sein können um z.B. verschiedene Bremswirkungen der Beläge auszugleichen oder ein gemeinsamer Nachsteller pro EMB. Die Nachstellung kann mit definierten Bewegungseinschränkungen versehen sein wie z.B. Anschläge oder Spiel, welche Nachstellung erst ab einem gewissen Betätigungsausmaß bewirkt. Die Nachstellung kann kraft- oder momentmessende Teile beinhalten wie z.B. eine Rutschkupplung, die nur ein bestimmtes Nachstellmoment erlaubt. Das momentmessende Teil kann aber auch z.B. der Aktuator der Nachstellung sein, bei dem z.B. das Moment über den Strom ermittelt wird und damit die Nachstellung gesteuert oder geregelt wird.
Bei Innenbackenbremsen sind fast immer Federn zwischen den Backen oder den Backen und einem „festen“ Teil eingebaut. Diese werden bei der gegenständlichen nichtlinearen Betätigung ebenfalls verwendet und können vorteilhaft auch zum Kalibrieren des Aktuatorstroms oder Aktuatormoments verwendet werden, weil sie vor Anliegen der Beläge eine definierte Kraft ausüben. Einerseits um die Backen auch im ungebremsten Zustand stabil zu halten und andererseits natürlich um ein Abheben der Beläge im ungebremsten Zustand zu erwirken. Solche Zug- oder Druckfedern können natürlich auch bei allen anderen Bremsenbauformen verwendet werden, wobei man gegebenenfalls ein „festes Teil“ künstlich schaffen muss, weil ja z.B. bei Schwimmsattel-Scheibenbremsen sich die Lage von Außenbordbelag, der z.B. am Schwimmsattel ist, und Innenbordbelag durch Verschleiß gegeneinander verschiebt und der Schwimmsattel demnach nicht „fest“ gegen die Scheibenposition wäre. Zum Erzeugen einer bezüglich Scheibe „festen“ Position kann z.B. ein federbelasteter Stift (oder mehrere, z.B. auf zwei Seiten) „mitgeschleppt“ werden, d.h. durch die Klemmkraft beim Bremsen in eine definierte Lage bezüglich Belagsoberflächen und Scheibe und diesbezüglich kann ähnlich wie bei Innenbackenbremsen die Rückzieh-Endposition der Beläge definiert werden, also z.B. analog zu den Anschlägen der Federrückziehung auf denen Trommelbremsbeläge bei vollständigem Lösen zu liegen kommen. Diese „feste“ Lage kann natürlich bei allen denkbaren Bremsenbauarten wie hier beschrieben erzeugt werden.
Federbetätigte Bremsen („stromlos geschlossen“) müssen die meiste Zeit vom elektrischen Aktuator gegen die Federkraft offen gehalten werden. Es drängt sich daher
die Forderung auf, dass dies mit möglichst geringer Aktuatorleistung erfolgen kann, also die Nichtlinearität für Feder und Aktuator im „Gelöst“-Zustand möglichst geringe Kraft am Aktuator erfordert. Dabei würde z.B. ein schaltender Wandler (z.B.
Spannungswandler) den Aktuator mit möglichst geringem Eingangsstrom (in den Wandler) „gelöst“ halten. Bei Stromabschaltung würde die EMB in den „Betätigt“- Zustand gehen, wobei der Bewegungsablauf durch zusätzliche Maßnahmen wie z.B. Bremswiderstände, elektrische Regelung oder mechanische Einflüsse beeinflusst werden kann. Minimaler „Gelöst“-Haltestrom wäre beinahe das Gegenteil der sonst vorgeschlagenen Dimensionierung der Nichtlinearität auf konstantes Motormoment. Auch ein Umschlagverhalten der Federwirkung kann so realisiert werden, dass bei „Voll Gelöst“ die Nichtlinearität (z.B. der Feder) in die „gelöst“ Richtung wirkt und daher der Aktuator einen Betätigungsvorgang einleiten müsste, welcher dann wie oben beschrieben erfolgen würde.
Im „Betätigt“-Zustand können die Nichtlinearitäten so ausgelegt werden, dass auch bei den ungünstigsten Toleranzen und Fehleinstellungen der Aktuator das Lösen sicher durchführen kann. Eine Optimierung hinsichtlich der Motorleistung spielt auch hier keine wesentliche Rolle.
Die Nichtlinearitäten können besonders vorteilhaft auch so ausgelegt sein, dass ohne Bremstrommel oder Bremsscheibe (z.B. beim Montagevorgang) eine Betätigung durch den Aktuator möglich ist.
Der oben beschriebene Umschlag einer Federwirkung ist ein Beispiel, wie eine stabile Lage, die ohne Aktuatorleistung gehalten wird, erreicht werden kann. Auch zusätzliche Magnete oder Elektromagnete können, ebenfalls in Kombination mit vorteilhaft ausgelegter Nichtlinearität im Haltebereich, Positionen halten. Es können auch mehrere stabile Stellungen vorgesehen werden, z.B. durch Vertiefungen oder flache Stellen in Betätigungsnocken.
Solche stabile Stellungen ermöglichen, eine Betriebsbremse auch als Parkbremse zu verwenden. Bei einer grundsätzlich selbsttätig öffnenden EMB könnte z.B. eine flache Stelle oder Einsenkung an einer Nocke eine lokale stabile Lage erzeugen. Die Nocke
oder sonstige Nichtlinearität kann auch zwei nutzbare Betätigungsrichtungen haben - eine für die Betriebs- und eine für die Parkbremsung.
Günstige Ausformungen der Nichtlinearität verbessern die Möglichkeit, besondere Stellen im Betätigungsverlauf anhand eines charakteristischen Verlaufs des Aktuatormoments, zu identifizieren (z.B. Startposition mit Kontaktpunkt). Eine derartige Identifikation kann auch in Kombination mit einer anderen Positionserfassung („Sensor“) erfolgen, z.B. um Sicherheitsanforderungen zu erfüllen.
Die Nichtlinearität, insbesondere die Nichtlinearität zur Messung und/oder Einstellung von Parametern, kann auch so gestaltet werden, dass in dem Betätigungszustand, bei dem die Bremsung einsetzt, ein verwertbar hohes Moment am Aktuator eintritt, um diesen Berührpunkt möglichst gut erkennen zu können. Dabei kann vorteilhaft auch ein bestimmter Verlauf der Nichtlinearität gewählt werden, wie z.B. geringere Aktuatorlast in der Startphase zur Überwindung der Massenträgheit, gefolgt von höherer Aktuatorlast zum Erkennen der Belagsberührung.
In die Betätigungsbewegung (verursacht durch Aktuator oder Feder) kann ein Freiheitsgrad, z.B. eine Feder, eingebaut sein, die eine Eingangsbetätigungsbewegung erlaubt, auch wenn die Ausgangsbetätigungsbewegung aufgrund fehlender Selbstverstärkung gehindert ist. Es kann z.B. eine Betätigungsfeder oder der Aktuator versuchen, die EMB im Stillstand, also ohne Selbstverstärkung, zu betätigen, aber nicht genug Kraft haben, um bei fehlender Selbstverstärkung die Betätigungsbewegung durchzuführen. Eine Feder kann z.B. antriebseitig (z.B. aktuatorseitig) diese Betätigungsbewegung anstreben, aber erst dann abtriebseitig durchführen, wenn durch Selbstverstärkung die erforderliche Kraft geringer wird. Damit kann z.B. eine erheblich selbstverstärkende EMB bei Stillstand in einen bremsbereiten Zustand „vorgespannt“ werden, wobei bei einer kleinen einsetzenden Bewegung dann durch Selbstverstärkung eine starke Bremsung ausgelöst wird. Wie oben kann die Nichtlinearität des Lösens so gestaltet sein, dass der Lösevorgang auch unter diesen Umständen möglich ist.
Bei selbstverstärkenden, insbesondere stark selbstverstärkenden, EMBs kann sich die Selbstverstärkung außer durch Reibbeiwertsänderungen auch durch andere
Änderungen, z.B. der augenblicklich wirksamen Geometrie, ändern. Wenn bei Innenbackenbremsen z.B. die Betätigung oben erfolgt und die Verschleißnachstellung unten, kann die resultierende Kraft den Angriffspunkt und damit den selbstverstärkenden Anteil ändern. Das kann einerseits in der Nichtlinearität berücksichtigt sein und andererseits in der Berechnung des Bremsmoments, wenn aus Aktuatormoment auf Anpresskraft und Bremsmoment geschlossen wird bzw. umgekehrt, wenn für ein Zielbremsmoment das Aktuatormoment ermittelt wird. Ebenso ist bevorzugt die Geometrie so zu gestalten, dass kein unbeabsichtigtes Festgehen der EMB durch übermäßige Selbstverstärkung erfolgt.
Aktuatoren können z.B. den „automotiven“ Temperaturbereich bis 125 °C haben, sie verwenden lackisolierten Kupferdraht, der z.B. bis 200 °C spezifiziert ist und Magnetmaterial, das z.B. bis 180 °C geeignet ist. Damit darf man die Aktuatoren bei hoher (auch zulässiger) Temperatur nur mit niedrigerer Leistung betreiben als bei kleiner Temperatur.
Wenn ein Aktuator längere Zeit Kraft aufwenden muss, um die Position (oder einen Positionsbereich) zu halten, wird er sich selbst erwärmen. Wenn dabei eine längere Bremsung stattfindet (z.B. Bergabfahrt, Landung eines Flugzeuges usw.) wird auch die dadurch verursachte Erwärmung bis zum Aktuator vordringen. Wenn man in Bereichen, wo längere Eigenerwärmung und/oder Bremserwärmung am Aktuator eintritt, die Aktuatorkraft durch geeignete Nichtlinearität, insbesondere die Nichtlinearität mit abgesenktem elektrischem Leistungsbedarf, absenkt, kann man kleiner dimensionierte bzw. kostengünstigere Aktuatoren verwenden.
Längere Bergabfahrten auf Passstraßen benötigen bei PKWs z.B. nur mehrere hundert Nm Bremsmoment (zum Vergleich: Vorderrad-Vollbremsmoment ca. 3000 Nm). Man kann daher in diesem Bereich das am Aktuator zum Halten der Bremsung notwendige Moment über die Auslegung der Nichtlinearität(en) verringern, aber in anderen Bereichen ein höheres Moment am Aktuator zulassen, um insgesamt einen schnellen Bremsbetätigungsvorgang zu ermöglichen.
Bei Flugzeuglandungen wird die maßgebliche Hitzeentwicklung bei kurzen, starken Bremsungen entstehen (z.B. Start-Abbruch). Wenn man z.B. eine Aktuatortemperatur von 150 °C zulässt und von einer Bremsentemperatur am Aktuatorort bei langer Bremsung von 100 °C ausgeht, stehen nun 50 °C zur Wärmeabfuhr zur Verfügung. Wenn die Bremse bei kurzen Bremsungen nur 50 °C am Aktuatorort bekommt, stehen 100 °C zur Wärmeabfuhr zur Verfügung. Man sollte demnach das Haltemoment, und damit den Motor thermisch belastenden Haltestrom, bei langer Bremsung in diesem Beispiel halb so groß machen wie bei kurzen, starken Bremsungen. Das ist das Gegenteil einer Dimensionierung der Nichtlinearität für konstantes Motormoment. Bei starker Erhitzung der Bremse kann der Reibbeiwert des Belages sinken, was höhere Anpresskraft erfordert. Das kann insbesondere bei stark selbstverstärkenden Bremsen ein starkes Erhöhen der Anpresskraft nötig machen. Man kann daher vorteilhaft die Nichtlinearität so auslegen, dass diese Anpresskraft möglich wird bzw. sie so auslegen, dass dies mit einem kleineren und kostengünstigeren Aktuator möglich wird bzw. dass diese Anpresskraft mit der Feder erzielbar ist.
Für diese Fading-Kompensation ist es vorteilhaft, die Nichtlinearität, bevorzugt die Nichtlinearität zur Kompensation von Bremsfading, insbesondere bei selbstverstärkenden oder stark selbstverstärkenden Bremsen, so auszulegen, dass mit sinkendem Reibbeiwert (was meist früher auftritt) höhere Aktuatorpositionen für höhere Anpresskraft erreichbar sein müssen, auch Wärmedehnung vorteilhaft eingeplant werden sollte, also Scheibendehnung mit geringerer nötiger Aktuatorposition oder Trommelweitung mit höherer nötiger Aktuatorposition und dann bei längeren Bremsungen die Hitze an der Akuatoreinbauposition ankommt und hier geringeres Aktuatormoment verwendet wird.
Mit dieser Auslegung der Nichtlinearität kann die Verwendung von selbstverstärkenden und stark selbstverstärkenden Bremsen überhaupt erst sinnvoll werden.
Bei Trommelbremsen wird bei Trommelerwärmung der Durchmesser größer, bei Scheibenbremsen dehnen sich die Bremsscheiben und bedingt durch langsamere Erwärmung verzögert der Bremssattel. Man kann diese Effekte so nutzen oder durch bauliche Maßnahmen so gestalten, dass bei längerer Erwärmung, welche die
Aktuatoreinbauposition betrifft, das Aktuatormoment bei Bremsenerwärmung sinkt oder verzögert sinkt (wenn z.B. bei Scheibenbremsen zur Scheibendehnung verzögert die Satteldehnung dazu kommt).
Nichtlinearitäten, insbesondere die Nichtlinearität zur Verschleißnachstellung, können so gestaltet sein, dass im Falle nachzustellenden Verschleißes eine Verschleißnachstellung bewirkt wird. Dies kann beim normalen Betätigungsvorgang erfolgen. Dabei würde z.B. bei zu großem Luftspalt mehr Bewegung zurückgelegt werden als bei korrekter Verschleißnachstellung und mit dieser Mehr-Bewegung ein Verschleißnachsteller betätigt werden, also z.B. ein Zahn auf einer Zahnscheibe weitergedreht und damit eine Nachstellschraube gedreht werden, wobei das Zurückdrehen verhindert sein kann. Eine Korrektur des aktuellen Luftspaltes kann aber auch unabhängig von der normalen Bremsbetätigung durch eigene Bewegungsabläufe bzw. durch die Nutzung spezieller Bereiche der Aktuatorbetätigung bzw. der Nichtlinearität erfolgen.
In einer besonders vorteilhaften Ausführung der Verschleißnachstellung wird durch eine geeignete Nichtlinearität, insbesondere die Nichtlinearität zur Überwindung eines Luftspalts zwischen Bremsbelag und Reibfläche, insbesondere Reibbelag, eine schnelle Belagsbewegung im Luftspalt initiiert, indem z.B. eine schnelle Bewegung (z.B. eines Anschlages auf der Betätigungsnocke) die Luftspaltüberwindung übernimmt bzw. vorteilhaft nur dann übernimmt, wenn ein vorgegebenes Spiel oder eine vorgegebene Bewegung überwunden wird, das z.B. dem gewünschten Luftspalt entspricht (d.h. der Belag erreicht den Berührpunkt bei diesem Bewegungswert nur dann, wenn der Luftspalt z.B. genau richtig eingestellt ist). Ab Berührung wird deutlich messbares Anpressmoment erzeugt, das z.B. mit dem Aktuator gemessen werden kann und/oder z.B. von einer mechanischen Vorrichtung vorgegeben, also z.B. begrenzt, wird.
Wenn die Bewegung im Luftspalt vorteilhaft schnell ist, wird die Momentermittlung genauer, als es bei normaler Belagsanpressung möglich wäre. Nun wird der tatsächlich festgestellte Berührpunkt mit dem erwarteten verglichen und damit die erwünschte Nachstellung ausgelöst, die z.B. durch weiteres Bewegen ausgelöst werden kann.
Dabei kann vorteilhaft noch mindestens eine Feder mitwirken und auch ein Bereich
ohne Federwirkung vorhanden sein. Wenn nun diese spezielle Bewegung ausgelöst wird, kann man zuerst das zur augenblicklichen Verlustüberwindung nötige Moment messen, dann das bekannte Federmoment zusätzlich, dann den Berührpunkt und schließlich die Betätigung der Verschleißnachstellung. Damit wird durch Erkennen der augenblicklichen Verluste Kalibrierung mit einer bekannten Feder und der schnellen Übersetzung eine besonders genaue Verschleißnachstellung möglich.
Diese Bewegungen können z.B. bei normalem Durchlaufen des Luftspaltes während einer normalen Bremsbetätigung erfolgen oder über sonst nicht zur Bremsbetätigung genutzte Drehbereiche. Diese Aktionen können auch getrennt werden, z.B. die Ermittlung des Berührpunktes bei normaler Bremsbetätigung und die Nachstellung nach der Bremsung in eine sonst ungenutzte Drehrichtung. Die Nachstellung kann auch quantisiert erfolgen, also in definierten Schritten oder mehr oder weniger stufenlos durch ein bestimmtes Bewegungsausmaß. Diese Nachstellung kann grundsätzlich in beide Richtungen gehen, wird aber oft nur in die Richtung gehen, die den Belag näher zur Reibfläche bringt. Die Nachstellung kann vorteilhaft mit Ausnahmen oder Regeln arbeiten und z.B. temperaturbedingte Schwankungen des Berührpunktes nicht verstellen.
Der „Berührpunkt“ existiert in der Praxis in dieser Klarheit leider nicht, es ist meist ein mehr oder weniger weicher Übergang, bei dem Zustellbewegung steigende Zustellkraft braucht und man wird daher vorteilhaft geeignete Erkennungen steigender Zustellkraft verwenden wie z.B. einen Schwellwert oder mehrere Punkte am Kurvenverlauf und gegebenenfalls Korrekturen verwenden, wie z.B. einer Temperatur oder der oben abgeschätzten augenblicklichen Reibung, die man auch noch besser abschätzen kann, wenn man die Verschleißnachstellbewegung in zwei Richtungen durchführt.
Besonders vorteilhaft wird die Bremse davor in einen möglichst gut definierten Zustand gebracht: Ein Schwimmsattel kann sich z.B. „irgendwo“ befinden, d.h. unbekannt wie die gesamten Luftspalte auf die Beläge verteilt sind. Daher kann vorteilhaft zuerst ein klärender Vorgang ausgelöst werden, der z.B. einen Belag oder die Beläge angelegt, um von diesem aus die Genauigkeit obiger Vorgänge zu verbessern.
Hier wirkt die Nichtlinearität, insbesondere die Nichtlinearität zur
Verschleißnachstellung, bevorzugt am Wege von Aktuator bis Belagsanpressung und
jene etwaiger Federn zusammen mit der Verschleißnachstellung. Es wird hier vorgeschlagen, dass die Verschleißnachstellung aus dem einen zur Bremsbetätigung notwendigen Aktuator abgeleitet wird, dem zweiten Aktuator (wenn vorhanden), aus beiden (wenn z.B. beide in der dazu vorgesehenen Stellung sind) oder auch aus einem zusätzlichen Nachstellaktuator, was allerdings Mehrkosten für dessen Getriebe, Stecker und Steuerung verursacht. Dabei kann z.B. der Bremsbetätigungsaktuator zur Verschleißnachstellung in eine Richtung betätigt werden, die normalerweise nicht zur normalen Bremsung verwendet wird und z.B. keinen Hub der Bremsbeläge verursacht oder z.B. nur einen bestimmten, z.B. nur bis zum Berührpunkt. Diese Verschleißnachstellung kann auch z.B. nur dann ermöglicht werden, wenn beide Aktuatoren in eine bestimmte Stellung gebracht werden, sodass jeder Aktuator einzeln diese Stellung zum Kalibrieren seiner Positionsmessung verwenden kann, um z.B. diese Stellung als Anschlag zu nutzen. In der Verschleißnachstellung kann z.B. eine Begrenzungsfunktion sein wie z.B. eine Rutschkupplung, die übermäßige Verschleißnachstellung vermeidet oder ein absichtliches Spiel, damit die Verschleißnachstellung bevorzugt nur nach Spielüberwindung einsetzt. Reib- oder formschlüssige Ratschen können die Verschleißnachstellung auf die Richtung „Belag näher an die Reibfläche heranführen“ einschränken und absichtliche Reibung oder sonstige Erschwernis der Bewegung kann unabsichtliches Nachstellen (z.B. durch Vibration) vermeiden.
Die Nichtlinearität der Nachstellung, insbesondere die Nichtlinearität zur Verschleißnachstellung, kann auch mit der Nichtlinearität der Betätigung Zusammenwirken: so kann z.B. dafür gesorgt werden, dass die Verschleißnachstellung im Extremfall zwar den Luftspalt (bei gelöster Bremse) zwischen Belag und Reibfläche auf „keinen Luftspalt mehr“ einstellt und sogar eine gewisse tolerierbare Daueranpressung einbringen könnte, aber die Nichtlinearität in der Betätigung eine Bremsbetätigung in diesem Zustand immer noch zuließe.
Eine weitere Nichtlinearität kann vorteilhaft am Ende der Lösebewegung verwendet werden, um sowohl den Außenbordbelag als auch den Innenbordbelag von der Scheibe abzuheben.
Bei Trommelbremsen sind fast immer Zugfedern, welche die Bremsschuhe zurückziehen, um sie einerseits nach der Bremsung von der Trommel wieder abzuheben, aber auch, um die Schuhe zusammenzuhalten bzw. zu führen bzw. den Hydraulik-Spreizzylinder wieder zusammenzudrücken. Dieser doppelwirkende Hydraulikzylinder erlaubt auch eine „schwimmende“ Ausgleichsbewegung, um beide Beläge anzudrücken.
So eine schwimmende Ausgleichsbewegung muss bei mechanisch angepressten Belägen nicht unbedingt vorhanden sein. Bevorzugt kann aber die mechanische Belagsanpressung hier „schwimmend“ gelagert sein, d.h. der mechanische Spreizkörper kann hier so gelagert sein, dass er bei Betätigen der Bremse durch die Anpresskräfte eine zentrierte Lage einnimmt und diese durch z.B. gewissen (auch absichtlich unterstützten) Reibschluss nach dem Lösen behält. Die Lösefedern würden hier also bevorzugt gegen diese zentrierte Lage zurückziehen und können z.B. einen Anschlag haben, um die Größe des erzeugten Luftspaltes auf ein bestimmtes Maß zu begrenzen.
Das gleiche lässt sich sinngemäß auf Scheibenbremsen übertragen, wenn es eine (Zug- oder Druck-) Feder zum Wegbewegen des Belages von der Reiboberfläche gibt, wobei zumindest eine Federwirkung gegen eine zentrierte Position erfolgt (die z.B. durch Reibschluss eines z.B. federbelasteten Stifts gegenüber einem festen Teil gehalten wird und während dem Zuspannen gefunden wird). Ein Anschlag kann wiederum die Größe des Luftspaltes begrenzen, womit sich z.B. ein federbelasteter Stift in einem Langloch ergibt, der eine zentrierte Position einnimmt. Mindestens eine weitere Feder übernimmt das Abheben des Belages und der Hub des Langlochs begrenzt die Abhebebewegung. Das kann z.B. beidseitig eines Schwimmsattels erfolgen und z.B. nur den Schwimmsattel betreffen oder auch den vom Aktuator betätigten Belag (meist Innenbordbelag).
Analog kann bei einer Mehrscheibenbremse (Lamellenbremse) eine ganze Kette von Federn und Abhebehubbegrenzern vorgesehen werden, um alle Belagsträger abzuheben und zu zentrieren und zusätzlich kann eine (oder dieselbe) Kette von Federn und Hubbegrenzern die Scheiben mit Reibflächen abheben und zentrieren,
sodass alle Reibflächen und Belagsoberflächen mit definiertem Luftspalt voneinander abgehoben werden. Das kann bei allen Bremsen auch bei Verwendung eines druckübertragenden Anpressteils oder Verschleißnachstellteils angewendet werden. Statt einer Federenergie zum Abheben kann natürlich auch jede andere genutzt werden.
Grundsätzlich könnte man die Nichtlinearität immer im selben Bereich nutzen wollen, um vorteilhaft auch bei Wärmedehnung „nahezu konstantes Aktuatormoment“ zu erreichen. Dazu müsste aber wärmedehnungsbedingt der Verschleißnachsteller für einen konstanten Berührpunkt bzw. Luftspalt immer in beide Richtungen verstellt werden, was erhebliche Abnutzung im Verschleißnachsteller bewirken kann.
Es kann aber vorteilhaft darauf verzichtet werden, einen Verschleißnachsteller laufend so einzustellen, dass trotz Wärmedehnung der Luftspalt konstant gehalten wird.
Damit verschiebt sich allerdings ständig (da Reibungsbremsen bei Betätigung immer Wärme produzieren) der tatsächlich genutzte Teil einer Nichtlinearität, die daher entsprechend angepasst werden kann. Ein „nahezu konstantes Aktuatormoment“ ist damit unmöglich.
Dass die EMB trotz nicht-kompensierter Wärmedehnung immer betätigt werden kann, ist ein selbstverständliches Minimalerfordernis. Hier kann jedoch darüber hinaus vorteilhaft realisiert werden, dass alle (oder bestimmte) der genannten Optimierungen bei allen Temperaturen funktionieren, d.h. dass z.B. „Position halten“ oder „Erkennen des Berührpunktes“ trotz Wärmedehnung (und einem sich damit verschiebenden Bereich der Nichtlinearität) funktionieren.
Scheibenbremsen-Klemmkräfte an PKW-Vorderrädern beginnen bei null (oder knapp darunter, wenn z.B. eine Feder lösen hilft) und gehen beispielsweise bis 40.000 Newton, wobei der Verlauf der Kraftzunahme abrupte Änderungen aufweisen kann (z.B. am Berührpunkt). Man kann nichtlineare Übersetzungen herstellen, die das Kraftübersetzungsverhältnis entsprechend stark und schnell verändern, was allerdings zu extremen Ausformungen (z.B. Nocken mit Spitzen) führt, welche Probleme bei Fertigung und Betrieb verursachen.
Andere mechanische Lösungen, wie Zahnradpaare mit nicht-konstantem Radius, Kugelrampen oder Kugelrampen mit spiralförmiger statt kreisförmiger Kugelbahn oder Hebelübersetzungen liefern in der Praxis, wenn sie mechanisch überhaupt oder sinnvoll herstellbar sein sollen, geringere Änderungen des Übersetzungsverhältnisses bei EMBs als nötig wäre, um ein konstantes Aktuatormoment zu bewirken. Auch wenn Nockenformen keine zu „spitzen“ Stellen (also zu kleine Krümmungsradien) haben sollen, um die mechanische Belastung (z.B. Linienlast, Hertz'sche Pressung) in gewünschten Grenzen zu halten, sind die möglichen Änderungen des Übersetzungsverhältnisses ebenso nicht ausreichend, um ein konstantes Aktuatormoment zu bewirken.
Viele der bekannten Nichtlinearitäten lassen sich überhaupt nur sehr eingeschränkt für „konstantes Motormoment“ verwenden. Wenn z.B. eine Änderung des Momentübersetzungsverhältnisses von 1 :10 gefordert ist, müsste sich z.B. der Normalabstand bei einem Hebel von z.B. 5 mm auf 50 mm ändern, was im Bereich 5 mm schon einer sehr guten Genauigkeit bedarf, um nicht z.B. auf 4 mm zu positionieren und der Verlauf wäre hier kaum gestaltbar, sondern von der Geometrie vorgegeben. Wenn z.B. bei nicht-zentrischen Zahnrädern ein kleinster Radius 20 mm wäre, dann hätte ein z.B. 7 mal größerer schon 140 mm Radius, der auch zum Verdrehen Platz braucht und der Verlauf von kleinem zu großem Radius wäre wegen fertigbarer Zähne nur sehr begrenzt gestaltbar. Auch Kugelrampen haben normalerweise eine konstante Rampensteigung und nicht-konstante Rampensteigungen können instabile Kugelpositionen bewirken bzw. kann die Steigung überhaupt nur in einem gewissen Bereich verändert werden.
Es werden daher bevorzugt Nichtlinearitäten in Hinblick auf gute Hersteilbarkeit und schonenden Ablauf entworfen, auf zu starke Veränderungen des Übersetzungsverhältnisses wird gegebenenfalls verzichtet. Das macht ein (weitgehend) konstantes Aktuator-Moment gegebenenfalls unmöglich. Vielmehr wird bevorzugt in allen Ausführungsformen der Verlauf des Aktuatormoments so ausgelegt, dass sich gut fertigbare und verträgliche Übersetzungsverläufe ergeben, z.B. Nocken mit „weichen“ Rundungen für günstige mechanische Belastung.
Diese bewusst begrenzte Gestaltbarkeit des Übersetzungsverhältnisses kann z.B. vorteilhaft kombiniert werden mit dem verringerten Haltemoment zum langen Positionshalten bei Bremsenerhitzung (siehe oben).
Der Anspruch, den Aktuator im Bereich der maximalen mechanischen Aktuatorleistung zu betreiben, ist während des Betätigungsvorganges physikalisch richtig. Hier wird aber im Gegensatz dazu besonders berücksichtigt, wie die Nichtlinearität gestaltet werden soll, wenn die mechanische Aktuatorleistung null oder gering ist. Wenn z.B. eine Aktuatorposition (ungefähr) gehalten werden soll, ist das Produkt aus Winkelgeschwindigkeit mal Aktuatormoment null oder gering, also bevorzugt sehr weit vom Bereich der maximalen mechanischen Aktuatorleistung entfernt.
Mit der Betätigung steigende Aktuatorlast
Bei elektromagnetischer Betätigung kann es für die Regelung sehr vorteilhaft sein, wenn der elektromagnetische Aktuator einen mit dem Betätigungsweg steigenden Strom verwendet, was z.B. durch mit dem Betätigungsweg steigende Betätigungskraft erreicht werden kann.
Es kann z.B. eine möglichst schnelle Bewegung beim Kontakt der Beläge mit der Reiboberfläche gewünscht sein, um hier zur Messung ein besser erkennbares Aktuatormoment zu liefern. Wenn durch Fehleinstellung oder andere Abweichung (z.B. Wärmedehnung) dieses Aktuatormoment aber zu groß für die Betätigung würde, kann diese Nichtlinearität unwirksam gemacht werden und mit einer weniger schnellen Nichtlinearität ersetzt werden, indem z.B. die Anfangsnichtlinearität bei Überschreiten einer Federkraft eine solche weitere Drehbewegung des Aktuators erlaubt, dass die langsamere Nichtlinearität wirksam wird. Das könnte man vergleichen, als ob eine zusätzliche automatische Gangschaltung wirksam wird, die zusätzlich zum veränderlichen Übersetzungsverhältnis einer Nichtlinearität wirkt. Das kann z.B. so ausgebildet sein, dass zwei Nocken betätigt werden, wobei normalerweise die steilere beginnt, aber die steilere über eine Feder mitgenommen wird und bei zu viel Moment Zurückbleiben kann, um eine flachere wirken zu lassen. Das kann man z.B. auch auf Schrauben anwenden, indem die schnellere beginnt und bei deren Antriebsmomentüberschreitung eine langsamere übernimmt. Es können auch mehr als
zwei solcher Übergänge von einem Antrieb auf einen anders übersetzten erfolgen und die einzelnen Antriebe können wiederum linear oder nichtlinear sein und einzelne Antriebe können auch gezielt beeinflusst werden, wie z.B. über Ratschen am Zurückdrehen gehindert werden.
Auch bei nur einer Nichtlinearität kann dieses Verfahren angewendet werden. Z.B. kann bei einer selbstverstärkenden Bremse das Antriebsmoment nicht ausreichen, um bei Stillstand eine geforderte Betätigungsbewegung zu ermöglichen. Hier würde so ein Freiheitsgrad eingebaut werden (z.B. eine Feder), womit eine Aktuierung bis zur gewünschten Stellung erfolgen kann, die Nichtlinearität aber erst bei Erleichterung des nichtlinearen Antriebsmoments folgen kann, also z.B. wenn bei Bewegung eine Selbstverstärkung einsetzt.
Diese Punkte sind nicht als voneinander abhängig gedacht, d.h. es kann jeder zutreffen, unabhängig von anderen und ob andere vorher oder nachher gedacht sind.
Die Erfindung betrifft gegebenenfalls eine elektrisch betätigte Reibungsbremse mit mindestens einem über die Betätigungsbewegung veränderlichem Übersetzungsverhältnis, wobei Bereiche mit speziellen Anforderungen die dort herrschende Nichtlinearität bestimmen und auch mechanische oder druckübertragende Zwischenglieder möglich sind.
Die Erfindung betrifft gegebenenfalls eine elektrisch betätigte Bremse mit mindestens einem über die Betätigungsbewegung veränderlichem Übersetzungsverhältnis mit mindestens einer Verschleißnachstellung, bei der auch mechanische oder druckübertragende Zwischenglieder möglich sind.
Die Erfindung betrifft gegebenenfalls eine elektromechanische Bremse mit mindestens einem über die Betätigungsbewegung veränderlichem Übersetzungsverhältnis und verschiedenen Funktionen während der Betätigung, bei der auch mechanische oder druckübertragende Zwischenglieder möglich sind.
Eines oder mehrere der folgenden Merkmale und Merkmalskombinationen können gegebenenfalls bei der Erfindung vorgesehen sein:
Dass eine mögliche vorteilhafte Ausführung den Bremsaktuator nicht im Wesentlichen im Bereich konstanten Aktuatormoments oder höchster mechanischer Aktuatorleistung bei schnellstmöglicher Betätigung betreibt, sondern in mindestens einem davon abweichendem Betriebspunkt oder Betriebsbereich mit spezieller Anforderung, wie z.B. wichtige Betriebszustände bei null oder nahezu null Abgabeleistung des Aktuators, wenn z.B. eine Aktuatorposition oder ein Aktuatorpositionsbereich gehalten werden soll und eine Größe minimiert werden soll, wie z.B. der Strom für diesen Vorgang oder die Wärmebelastung des Aktuators;
Dass das Fahrzeugverhalten berücksichtigt wird, also wie schnell an welchem Rad wie viel Bremsmoment maximal aufgebaut werden kann und schnellere Betätigungen in der Nichtlinearität nicht vorgesehen werden, woraus folgt, dass der Bremsaktuator in Bereichen dieser Forderung folgt und nicht in einem sonstigen Optimum läuft, wie z.B. höchster Leistung;
Dass die Elektronik zur Aktuatorbetätigung den elektrischen Energieverbrauch (z.B. Stromverbrauch) während dem Halten einer Position oder eines Positionsbereiches weitgehend reduziert, um nur das Halten zu ermöglichen und dazu z.B. eine Positionsmessung, eine Positionsstellung (z.B. Schalter) oder eine Zeitvorgabe bis zum Erreichen der Position nutzt (und nach Zeitvorgabe reduziert), oder aufgrund der Regelcharakteristik nur den minimalen Strom verwendet, der eine Motorwinkelveränderung in einem gewissen Bereich vermeidet und dass die Nichtlinearität oder die Nichtlinearitäten (z.B. aus einer Federbetätigung und einer Aktuatorbetätigung bzw. einem Lösen mit Aktuator) in dieser Position oder diesem Positionsbereich bevorzugt so ausgelegt wird, dass das Aktuatormoment hier klein bis minimal wird;
Dass die Nichtlinearität so gestaltet wird, dass die kurz-, mittel- und längerfristige Stromversorgung am Fahrzeug berücksichtigt wird, also z.B. eine Sicherungskennlinie, die kurzfristig erhebliche Überströme ermöglicht, aber längerfristig (z.B. zum Halten
einer Position oder eines Positionsbereiches) nur den temperaturbedingten Strom in der Nähe des Nennstromes ermöglicht, und dass gegebenenfalls die EMBs untereinander so abgestimmt sind, dass z.B. bei zu wenig Strom nur die notwendigsten Arbeiten möglich sind, oder dass die EMBs ihr Betätigungsverhalten aneinander und bzw. den verfügbaren Strom anpassen und dass diese Anpassung für verschiedene Stromversorgungen gleich oder auf die jeweilige abgestimmt erfolgt, sodass z.B. eine Reservestromversorgung z.B. mit geringerer Stromlieferfähigkeit berücksichtigt wird;
Dass die Nichtlinearitäten mehrerer Bremsen so aufeinander abgestimmt werden, dass sich daraus ein Gesamtvorteil ergibt, z.B. dass die für schnelles Vollbremsen wichtigsten Bremsen (z.B. Vorderradbremsen) bevorzugt Bremswirkung aufbauen und dafür z.B. weniger wichtigere auf andere Vorteile optimiert werden (z.B. in diesem Zustand weniger Strom brauchen, um diesen für die wichtigeren verfügbar zu machen) und die einzelnen Nichtlinearitäten (auch z.B. in bestimmten Bereichen) somit z.B. für ein Gesamtoptimum ausgelegt werden, das auch auf veränderliche Bedingungen Rücksicht nehmen kann wie z.B. Erhitzung oder derzeitige Radlastverteilung;
Dass die Nichtlinearität bezüglich langsamer oder keiner Bremsaktuatorbewegung bzw. dass die Nichtlinearität bezüglich schneller Bremsaktuatorbewegungen wie z.B. ABS- Schwingungen oder schwingende ESP Vorgänge mindestens einer EMB am Fahrzeug bezüglich der verfügbaren Stromversorgung(en) und Sicherung(en) ausgelegt wird bzw. dass die schnellen Bremsaktuatorbewegungen so reduziert werden, dass Nichtlinearität und Stromversorgung möglich sind bzw. dass diese Schwingungen gegen einen weniger schwingenden Betrieb ersetzt werden wie z.B. Bremsen mit optimalem Schlupf; Dass bei „Bremsen mit optimalem Schlupf“ der Übergang zu besserer Straßenhaftung erkannt wird, z.B. durch Raddrehzahländerung, auch im Zusammenhang mit Modulation der Radbremswirkung;
Dass die interne Regelung des EMB Bremsaktuators hohe Stromspitzen meidet, die kaum einen Zeitgewinn bei der Betätigungszeit bringen, indem z.B. schnelle Änderungen der Aktuatordrehzahl vermieden werden und z.B. Ströme begrenzt, die auf kurzschlußähnlichem Verhalten beruhen, z.B. die aus voller Bestromung eines stehenden, langsam laufenden oder gar rückwärts laufenden Bremsaktuators
resultieren würden. Dazu können auch die Aktuatorwinkelschritte so vorgegeben werden, dass sie vom Aktuator mit als sinnvoll erachtetem Strom erreicht werden können;
Dass bei mehreren Bremsen die Bremsen individuell (auch einzeln oder in Gruppen) so betätigt werden, dass ein günstiger Gesamtenergieverbrauch entsteht, also z.B. ganz leicht zeitversetzt, um die einzelnen Massenträgheiten beim Aktuatorbeschleunigen nicht gleichzeitig wirken zu lassen, oder z.B. im Falle von ABS Betätigen und Lösen und diesen Schwingungen diese Zustände nicht ungünstig zusammenfallen zu lassen bzw. sogar gegenseitig zu kompensieren, sodass z.B. eine lösende Bremse mit einer betätigenden zusammenfällt;
Dass die Nichtlinearität ganz am Anfang der Betätigung so gestaltet wird, dass viel Bremsaktuatormoment zum Beschleunigen dessen verfügbar ist und dann die Nichtlinearität auf hohe Belagsbewegungsgeschwindigkeit wechselt unter Berücksichtigung, wie sehr die mechanische Ausführung dieser Nichtlinearität dies ermöglicht;
Dass der Betriebsbereich der Nichtlinearität verändert wird (z.B. nicht nachgestellter Verschleiß) oder sich verändert (z.B. Verschleiß, Temperatur);
Dass die Nichtlinearität während der Bremsbetätigung bzw. während dem Lösen verändert wird, indem z.B. lineare oder nichtlineare Übersetzungen in ihrem Verhalten gegeneinander im Betriebspunkt oder Bereich verändert werden, als z.B. betätigungsabhängig oder kraftabhängig eine Nichtlinearität zuerst betätigt wird und dann eine weitere Nichtlinearität verändert wird, also z.B. zuerst die steilere Kugelrampe verdreht und dann die flachere;
Dass in einer vorteilhaften Version mindestens eine Nichtlinearität nicht bei Konstruktion oder Fertigung festgelegt wird, sondern während dem Betrieb oder während der Betätigung oder dem Lösen verstellt werden kann, oder sich selbst verändern kann bzw. dass sich die Geometrie zumindest einer Nichtlinearität während dem Betrieb ändert (Verstellnocken) und nicht vorher eindeutig definiert ist und dass bei steigendem
Antriebsmoment dieser Nichtlinearität z.B. durch Zurückweichen (gegen z.B. eine Feder, Rutschkupplung oder andere Kraft- oder Momentvorgabe) ein Übersetzungsverhältnis eingestellt wird, das wieder eine Abgabebewegung erlaubt (indem z.B. ein flacherer Teil einer Nocke zum Einsatz kommt oder z.B. ein günstigerer Wert eines Normalabstandes eines Hebels eintritt). Während dem Betrieb veränderliche Nichtlinearitäten können auch elektrisch sein wie Feldschwächung, Spannungsveränderung, Umschaltungen von z.B. Polen oder Wicklungen bzw. dass die Betätigungsgeschwindigkeit absichtlich verändert wird, z.B. um mit kleinerer Versorgungsspannung auszukommen oder Strom zu sparen;
Dass eine Nockenoberfläche aus Blech, Stab- oder Drahtmaterial (von z.B. rechteckigem oder rundem Querschnitt) geeigneter Härte und Rauigkeit hergestellt wird, um Kosten zu sparen und dass diese Nockenoberfläche auch als federnde Nockenoberfläche wirken kann, auch mit zusätzlichen federnden Elementen und Einspannstellen oder Stützstellen und sich die Nockenoberfläche auch unter Krafteinwirkung gezielt verformen kann, um Steigung und Hub für gezielte Änderung der Nichtlinearität positiv zu beeinflussen bzw. die Oberfläche selbst wenig bis gar kein Federverhalten hat und das Federverhalten aus der Abstützung gegen ein Mittelteil stammt und dass auch eine Vorspannung eingebracht sein kann;
Dass Kugelrampen mit spiraligen Bahnen und/oder nicht-konstanter Steigung verwendet werden;
Dass bei hintereinander angeordneten Kugelrampen eine zuerst verdreht wird (z.B. jene mit der größten Steigung) und erst ab einer gewissen Verdrehung oder einem gewissen Verdrehmoment (oder einem anderen Kriterium) die Verdrehung der nächsten Kugelrampe einsetzt und sich das gegebenenfalls so auf die anderen hintereinanderliegenden fortpflanzt;
Dass zwei Positionen oder Winkel festgestellt werden: für den Aktuator (also genau) z.B. durch Aktuator gegeben (z.B. Hall) oder für Aktuator gespeichert und Anpressposition z.B. festgestellt auf Nocke, Kugelrampe oder verstellbarer Nocke bzw. Kugelrampe und dass Verstellungszustand damit festgestellt werden kann.
Auch über mechanische oder druckübertragende Zwischenglieder wirkende Verschleißnachstellung, die vorteilhaft auch mit dem Bremsaktuator (oder den Bremsaktuatoren in Zusammenspiel) betätigt wird, die ihre Energie direkt aus Elektrischem Strom bezieht bzw. die elektrische Energie in federnd wirkenden Bauteilen zwischenspeichert und bei Verschleißnachstellung verwendet.
Verschleißnachstellung, die von einer Drehbewegung einer direkt oder indirekt elektrisch angetriebenen Nocke, Kugelrampe oder einem Hebel stammt und z.B. über absichtliches Spiel (zur Vorgabe der Luftspaltgröße) und vorteilhaft einer Kraft oder Momentbegrenzung betätigt wird.
Dass die Verschleißnachstellung aus einem mechanischen Teil z.B. Schraube besteht oder einem druckübertragenden Teil, z.B. Hydraulik.
Verschleißnachstellung, die von absichtlicher Reibung (z.B. Feder, Schlingfeder) oder anderer Positionshaltung wie z.B. einem Magnet positionsstabil gehalten wird.
Verschleißnachstellung, die nur in eine Richtung nachstellt (z.B. über mindestens eine Ratsche oder Ratschenwirkung wie Schlingfeder) und vorteilhaft bei Belagserneuerung wieder händisch oder anders zurückgestellt wird bzw. werden kann.
Verschleißnachstellung, die auf zu geringe Kraft (Moment) bei erwartetem Kontaktpunkt oder zu große Anpressbewegung nachstellt bzw. eine nachfolgende Nachstellung vermerkt und nachträglich durchführt, wobei diese Bedingungen mechanisch festgestellt werden können durch Messen oder Feststellen von Moment(en), Kraft oder Kräften, Schaltbedingungen oder Messwerten am Bremsaktuator wie z.B. Position, Moment, Strom, Spannung und dieser Vorgang auch die Temperatur berücksichtigen kann.
Dass die Werte Bremsaktuatormoment und Bremsaktuatorwinkel (oder Anpresskraft und Anpresshub) oder ähnliches ausdrückende Werte bei Betätigung ermittelt werden und mit gespeicherten verglichen werden, dass vorteilhaft auch dieselben beim Lösen ermittelt und verglichen werden und dass aus den Abweichungen ermittelter und
gespeicherter Werte auf die nötige Verschleißnachstellung geschlossen wird und diese gegebenenfalls durchgeführt oder zur Durchführung vorgemerkt wird, wobei auch Zustände in die Ermittlung bzw. Verwendung der gespeicherten Werte einbezogen werden, wie z.B. Temperaturen, bekannte, ermittelte, vermutete, geschätzte usw. Verluste und besonders vorteilhaft der Vergleich der Werte bei Betätigen und der Vergleich der Werte bei Lösen ein gutes Bild der Lage der augenblicklichen Wertepaare zu den gespeicherten ergibt und dies besonders vorteilhaft zur Verschleißermittelung verwendet wird.
Dass Werte für die Verschleißnachstellung oder zur Kompensation von noch nicht nachgestelltem (oder nicht nachstellbarem) Verschleiß, die z.B. die als nötig erkannte Verschleißnachstellung ausdrücken, z.B. die als noch durchzuführende Verschleißnachstellung, die z.B. noch nicht durchgeführte, die z.B. gar nicht durchführbare bzw. auch statistische Aussagen wie wichtig oder wahrscheinlich oder sonst wie bewertet diese Werte sind. Bevorzugt können z.B. noch nicht nachgestellter oder nicht nachstellbarer Verschleiß dadurch wie eingestellt behandelt werden, wenn der linear auf die Belagsbewegung gedachte Betriebsbereich um diese Werte verschoben wird, womit prinzipiell gleiche oder ähnliche Wirkung wie bei anderer Verschleißnachstellung erreicht würde und die Nichtlinearität so ausgelegt wird, dass dieser verschobene Betriebsbereich auch möglich bzw. eingeschränkt möglich ist.
Verschleißnachstellung aus dem Bremsaktuator abgeleitet oder mit einer zusätzlichen Nachstelleinrichtung (die auch händisch nachgestellt werden kann bzw. ohne zusätzliche Nachstellvorrichtung), auch mehrfach durchgeführt, wenn erkannt wird oder angenommen wird, dass zu wenig oder nicht nachgestellt wurde bzw. der Bremsaktuator dazu auch absichtlich zusätzlich mindestens einmal in nachstehender Art betrieben wird, auch nachdem z.B. eine Bremsung beendet wurde.
Dass die Nachstellung den Luftspaltbereich schnell durchfährt um kleine Belagsanlegekräfte gut feststellen zu können (z.B. mit dem Bremsaktuator) und bei weiterer Bewegung eine Nachstellung auslöst und ein absichtliches Spiel haben kann, um bei richtigem Luftspalt keine Nachstellung bzw. Bewegung auszulösen. Dass die Verschleißnachstellung über eine Haltefunktion verfügt (z.B. Reibung), die ein
unbeabsichtigtes Verstellen (z.B. durch Vibration) vermeidet und eine Einwegfunktion haben kann, die eine Nachstellung nur in eine Richtung zulässt, die bevorzugt bei Belagstausch wieder auf einen Ausgangszustand zurückgestellt werden kann oder vorteilhaft bei Belagswechsel selbst wieder in einen Ausgangszustand zurückgeht bzw. dass eine notwendige Verschleißnachstellung erkannt wird, während der Verschleißnachsteller nicht betätigt werden kann und die notwendige Nachstellung „gemerkt“ werden kann (z.B. durch eine gespannte Federwirkung), bis der Verschleißnachsteller diese nachstellen kann, z.B. entlastet ist.
Dass das über die Betätigungsbewegung veränderliche Übersetzungsverhältnis so gestaltet ist, dass ein Teil oder die ganze Verschleißnachstellung mit dem Bremsaktuator vorgenommen werden kann, um so dem Bremsaktuator ansteuerungsmäßig Positionen vorzugeben, die um die nötige Verschleißnachstellung verschoben sind (und gegebenenfalls dass die vorteilhaften Auslegungen dabei möglich sind).
Dass eine Kraft- bzw. Momentverteilung eine Aktuatoraktion an mindestens zwei verschiedene Bestimmungen leiten kann, also z.B. ein Bremsaktuator zuerst über z.B. ein Planetengetriebe oder z.B. eine Rutschkupplung z.B. eine Verschleißnachstellung betätigt und dann z.B. die Belagsanpressung.
Dass die Verschleißnachstellung aus Messungen am Bremsaktuator bestimmt wird, die vorteilhaft Kalibrierungen wie Federn verwendet und bevorzugt einen verlustlosen Fall als Mitte zwischen Betätigen und Lösen verwendet.
Dass Federn das Lösen der Bremse unterstützen bzw. um die Scheiben bei Zurückziehen der Anpressung mit Luftspalten zu trennen, wobei auch eine Vorrichtung den Luftspalt der ersten Reibpaarung hervorrufen kann, z.B. mit einem federbelasteten Stift, der eine augenblickliche Stellung dieser Reibpaarung festhält und zu dem der erste Luftspalt mit z.B. einer Feder erzeugt wird, und dass alle Energien auch anders als durch Federn hervorgerufen werden können.
Dass bei Multi-Disc Bremsen Lösefedern zwischen den stehenden bzw. auch rotierenden Discs ein Abheben der Beläge unterstützen und dass vorteilhaft auch eine Hubbeschränkung den augenblicklich erlaubten Abhebeweg begrenzt.
Dass Modelltemperaturen und Wärmedehnung bevorzugt unter Berücksichtigung von Bremsleistung(en), Kühlung(en) durch Luft und/oder Schwarzkörperstrahlung(en) sowie Wärmekapazität(en) und mindestens einem Wärmewiderstand oder nur unter Berücksichtigung mindestens einer dieser Werte (oder Verwendung von mindestens einem Wert, der wirkungsgemäß ähnliches beschreibt) gebildet werden.
Dass auch zusätzlich oder alternativ bestimmte Vorgänge zur Ermittlung dieser Werte abgespeichert sind (die auch Einflussfaktoren berücksichtigen können) wie z.B. ein Flugzeuglandevorgang z.B. unter Einfluss von z.B. Gewicht bzw. Geschwindigkeit oder z.B, eine KFZ Bremsung unter z.B. Berücksichtigung von z.B. Geschwindigkeit (z.B.
Bremsbeginn und Ende), z.B. Lufttemperatur, z.B. Trockenheit-Feuchtigkeit-Regen(und z.B. Stärke).
Dass diese ermittelten Werte bei der Bremssteuerung bzw. Regelung berücksichtigt werden, z.B. um die Genauigkeit der Bremswirkung bzw. Verschleißnachstellung bzw. eines Verschleißmodells zu verbessern, um eine Bremsaktuatorposition (oder einen zulässigen Positionsbereich) zu ermitteln, um gemessene Temperaturen mit diesen ermittelten zu vergleichen und daraus Schlüsse zu ziehen, wie z.B. ob zusätzlich Spritzwasser oder Wind eine Bremse kühlt, ob die Bremswirkung an einem oder verschiedenen Rädern als der geforderten entsprechend eingestuft wird oder aus einer Abweichung eine Korrektur zu bilden.
Dass die Verschleißnachstellung Temperaturmessungen (auch über Wärmeleitungen wie heat-pipes, Infrarot) mit einer Modelltemperatur vergleicht und bei Abweichung eine Verschlei ßnachstellung durchführt.
Dass die Verschleißnachstellung auch mindestens einen Kraftsensor verwendet und bei mehreren Entscheidungsalgorithmen verwendet.
Dass die Verschleißnachstellung verschiedene Messungen wie Messungen am Aktuator, der Temperatur, der Kräfte kombiniert.
Dass ein Teil der Anpressung mit einem etwa konstanten Übersetzungsverhältnis erfolgt oder mit einem solchen, dass die Steifigkeitsänderung der Bremse bei Verschleiß berücksichtigt und mit diesem Element die Verschleißnachstellung erfolgt und dann in Richtung Aktuator die veränderliche Übersetzung erfolgt.
Dass das über die Betätigungsbewegung veränderliche Übersetzungsverhältnis zulässt, einen Teil oder die ganze Verschleißnachstellung mit dem Bremsaktuator vorzunehmen und so dem Bremsaktuator ansteuerungsmäßig Positionen vorzugeben, die um die nötige Verschleißnachstellung verschoben sind. So können z.B. auch EMBs ohne oder mit händisch durchgeführter Verschleißnachstellung betrieben werden.
Dass die EMB über die augenblickliche Steifigkeitskennlinie gesteuert wird, wodurch z.B. eine Positionsvorgabe bei geforderter Anpresskraft ermittelt wird oder z.B. eine geforderte Anpresskraft durch Einstellen des dazu nötigen Aktuatormoments unter Berücksichtigung von Nichtlinearität(en) und gegebenenfalls Federwirkungen.
Dass Fehler oder Störungen in Messungen herausgerechnet werden, also z.B. die augenblicklichen Verluste abgeschätzt werden oder z.B. periodisch erkannte Bremsscheibendickeschwankungen oder andere Ungenauigkeiten von z.B. Trommeln oder Schienen oder überlagerte Schwingungen von Kraft- oder Momentmessungen herausgerechnet werden oder nicht zur Bremsung dienliche Zustände bei Bremssteuersignalen herausgerechnet werden (z.B. Erkennungsversuche für geschlossenen Stromkreis oder z.B. Erkennung von Spannungsverschiebungen von Massebezügen, Änderung von Versorgungsspannung(en)).
Dass die Kraft-Wegkennlinie im Luftspalt gemessen wird und damit auf die Wirksamkeit der Luftspaltfedern geschlossen wird (ob z.B. Schwimmsattel steckt oder Discs nicht gelöst werden) und damit die Erkennung des Berührpunktes verbessert wird. Dass die EMB über die für eine bestimmte Anpresskraft augenblicklich erwartete Energie positioniert wird oder ein Energiebereich eingehalten wird bzw. dass die Energie (oder
ein Wert der ähnliches beschreibt) beim Ändern der Position der Bremse gemessen wird (z.B. beim Betätigen, z.B. über Aktuatormoment mal Aktuatorwinkel) und die Betätigung bis zur erwarteten Energie erfolgt bzw. dass die erwartete Energie in einem Energiebereich die Betätigung auf zulässige Werte begrenzt und bevorzugt die erwartete Energie auf den augenblicklichen Zustand der Bremse einbezieht.
Dass Abweichungen von der Steifigkeitskennlinie (vom Kraft-Wegverhalten) sofort korrigiert werden, indem der Bremsaktuator mit Positionen angesteuert wird, die um die nötige Verschleißnachstellung verschoben sind.
Dass ein Kraftsensor eine Mitnahme oder Anpresskraft misst und bevorzugt ein Vergleich mit einem Sollwert z.B. in einer Regelung des Istwerts erfolgt; die Regelung ist bevorzugt elektronisch, kann aber auch durch mechanischen Vergleich erfolgen. Statt einer Kraftmessung kann auch eine Krafterfassung in z.B. nur mindestens einem Punkt erfolgen, also z.B. ein Schalter betätigt werden, wenn eine Belagsmitnahmekraft gegen eine z.B. Federkraft einen bestimmten Wert überschreitet und z.B. eine kleines Bremsmoment entsteht. Damit kann z.B. auf den Luftspalt geschlossen werden und mit der (bevorzugt augenblicklichen) Steifigkeitskennlinie eine genauere Bremsung mit diesem Wissen des einsetzenden Bremsmoments erfolgen.
Dass Analog- oder Digitalfilter auch höherer Ordnung oder Polzahl im Eingangssignal (PWM, analog) oder im Kraft- oder Momentmesssignal sind, um z.B. Störungen zu unterdrücken bzw. den Wert zu mitteln oder zu glätten, wobei ein Tiefpass auch mit einem zusätzlichen Hochpass Zusammenwirken kann, um Zeitverzug zu verkleinern, ähnlich einem „kompensierten Spannungsteiler“.
Dass ein vorgelerntes oder lernfähiges System (z.B. Deep Learning, neuronales Netz) oder ein korrigierendes System (z.B. Fuzzy Logic, Modelle in Mikroprozessor) vor dem Betrieb zur Verbesserung behandelt wurde oder während dem Betrieb behandelt wird und andere Daten einbezieht, wie z.B. aus anderen Bremsen, Temperaturen und damit das Verhalten verbessert, also z.B. die Genauigkeit einer Bremsmomentsteuerung verbessert oder die Steuerung gänzlich damit betreibt.
Dass ein Bremsaktuator (z.B. BLDC, Synchron- oder Asynchronmotor, Gleichstrommotor, Elektromagnet, Piezo oder eine bereits vorhandene elektrische Maschine wie z.B. Radnabenmotor, Radnabendynamo) eine Bremse betätigt oder mindestens zwei einer Gruppe (z.B. Achse).
Dass ein zweiter Aktuatormotor vorhanden ist der mindestens eine Parkbremsstellung betätigt bzw. gegen eine Betätigungsfeder löst, der gegebenenfalls auch als Betriebsbremsfunktion (bzw. aus Sicherheitsgründen) dienen kann und/oder der eine Verschleißnachstellung durchführt, gegebenenfalls im Zusammenwirken mit dem ersten Aktuator und dass dieser zweite Aktuator ganz, teilweise oder nicht die gleiche Betätigungsmechanik verwendet wie der erste Aktuator und dass dieser zweite Aktuator auch mindestens zwei Bremsen einer Gruppe, z.B. Achse betätigt.
Dass auch ein Verschleißmodell die Verschleißnachstellung unterstützt.
Dass auch eine Verschleißmessung erfolgt.
Dass die Bremse eine Feder zur Unterstützung des Lösens und/oder zur Unterstützung des Betätigens verwendet, die ebenfalls über eine veränderliche oder konstante Übersetzung wirken kann.
Dass es eine Trommel-, Scheiben-, Mehrscheiben- oder sonstige Bremse für beliebige Bewegungen als selbstverstärkende oder nicht-selbstverstärkende Parkbremse ist, die auch Federwirkungen mit verwendet, z.B. zum Betätigen und die auch eine Betätigung über z.B. federnde Zwischenteile zulässt, wenn die Selbstverstärkung z.B. bei Stillstand nicht wirkt und die zwei oder mehrere Stellungen einnehmen kann, von denen mindestens eine bestehen bleibt oder erreicht wird, wenn die Bremse keine elektrische Energie bekommt und bestehen bleibende Positionen auch mit verringertem Haltestrom möglich sind.
Dass die Bremse bei ohne elektrische Energie bestehend bleibenden Stellungen mit elektrischer Energie versorgt werden muss, damit sie ihre Stellung ändern kann und dass die Lösegeschwindigkeit bzw. Betätigungsgeschwindigkeit geregelt bzw. begrenzt
ist, wird oder werden kann (indem z.B. mindestens ein Widerstand oder Kurzschluss oder eine mechanische, hydraulisch oder pneumatische Drehzahlbeinflussung die Motordrehzahl verringert, Strome oder Spannungen angelegt werden bzw. dass eine elektronische Aktuatorregelung erfolgt) und dass diese Geschwindigkeitsbegrenzung zum komfortablen Anfahren bzw. Stehenbleiben dient bzw. auch zur Materialschonung.
Dass die Parkbremse über einen Bremsaktuator auch in einem vorgegebenen Zeitbereich gelöst wird, dem Bremsaktuator anfangs (zeit- oder positionsgesteuert) einen höheres Moment erlaubt wird, das auch so weit gehen kann, dass der Bremsaktuator unübliche Zustände bewältigen kann wie z.B. zu viel Luftspalt oder z.B. demontiert (noch keine Reibfläche wie z.B. Scheibe oder Trommel vorhanden) und dass bei Erreichen einer bestimmten gelösten Position oder eines Bereiches oder einer dazu vorgesehenen Zeit auf einen geringeren gelöst-halte-Strom gewechselt wird (z.B. mit einem verlustarmen Regler) und dass die dazu nötigen elektrischen Teile einfach oder z.B. aus Sicherheitsgründen ganz oder teilweise mehrfach vorhanden sind und vorteilhaft auch mehrere verschiedene, gänzlich oder in Teilbereichen unabhängige Stromversorgungen vorhanden sein können.
Dass die Parkbremse monostabil sein kann, also z.B. ohne elektrische Energie in den betätigten Zustand gehen kann, dass sie bistabil sein kann, also z.B. ohne elektrische Energie im betätigten oder gelösten Zustand bleiben kann, dass sie noch mehr stabile Zustände haben kann, dass sie in einer vorteilhaften Version bei anderen als den monostabilen Ausführungen die Bereitstellung von z.B. elektrischer Energie oder einer sonstigen Freigabe braucht, um eine Zustandsänderung machen zu können. Dass sie sich mit einfachen Mitteln (z.B. der einfachen Entfernung eines Teils wie z.B. einer Schraube) in andere stabile Varianten abändern lässt, z.B. wenn eine Anschlagschraube entfernt wird z.B. von einer monostabilen Version zu einer z.B. bistabilen Version wird.
Dass es eine Trommel-, Scheiben-, Mehrscheiben- oder sonstige Bremse für beliebige Bewegungen als eine selbstverstärkende oder nicht-selbstverstärkende Betriebsbremse ist, die auch Federwirkungen mit verwendet und die auch eine Betätigung über z.B.
federnde Zwischenteile zulässt, wenn die Selbstverstärkung z.B. bei Stillstand nicht wirkt.
Dass die Bremse Parkbremsfunktion und Betriebsbremsfunktion in einer Bremse vereint und gegebenenfalls auch die Funktionen ändern können, dass z.B. bei Bussen an z.B. Haltestellen eine Parkbremsfunktion simuliert wird, in dem z.B. eine Betriebsbremse bis zu einem z.B. nötigen Maß betätigt wird, um nicht bei jedem z.B. Busstop eine z.B. vollbremsende bzw. stark bremsende Parkbremse einzulegen.
Dass mit mindestens einer Bremse auch Sonderfunktionen erfüllt werden wie z.B. Diebstahlschutz, Lenken oder Lenkunterstützen z.B. eines Fahrzeuges (wie z.B. Traktor oder Raupenfahrzeug) oder Flugzeuges bzw. z.B. Anhängers (z.B. als Rangierhilfe bei Anhänger), Lenken bei Ausfällen wie z.B. der eigentlichen Lenkung, Festhalten eines Rades bei z.B. Reifenwechsel, absichtliches (eventuell kurzzeitiges) Blockieren oder Bremsen mindestens eines Rades z.B. zum Aufbau eines „Schneekeiles“ oder einer sonstigen dienlichen Eigenschaft die z.B. Bergabfahren erleichtert, Entfernen von Nässe auf z.B. Bremsscheiben, Entfernen von z.B. Rost, Durchführung einer Testbetätigung aus z.B. Sicherheitsgründen, Vergleich einer (auch absichlichen, bevorzugt geringfügigen) Bremsung oder Veränderung einer Bremsung für Messzwecke, z.B. um das vermutete Bremsmoment mit einem bekannten oder einer bekannten Wirkung zu vergleichen, indem z.B. die Wirkung auf einen z.B. Elektromotor oder anderen Fahrzeugantriebsmotor festgestellt wird.
Fahrzeug (z.B., PKW, Nutzfahrzeug, LKW, landwirtschaftliches Fahrzeug, Fahrrad, Moped, Motorrad, Anhänger zu diesen), Flugzeug (z.B. Radbremse, Propellerbremse), Maschine (z.B. Fahr- oder Flugsimulator, bewegtes Maschinenteil, Aufzug, Hebevorrichtung, Windkraft- oder Schiffspropeller) oder sonstiger linear bewegter, drehender oder sonst wie bewegter Teil mit abzubremsender Relativbewegung ausgestattet mit dieser Bremse.
Dass die Bremse direkt gegebenenfalls über ein Verbindungsteil wie z.B. Wärmeisolation an einem drehenden oder stehenden Teil einer elektrischen Maschine wie Motor oder Generator angebracht ist, also z.B. eine Bremstrommel über eine
Wärmeisolation am drehenden Teil eines Radnabenmotors befestigt ist, der intern mit oder ohne Getriebe ausgeführt ist.
Dass an mindestens einem Betätigungsteil eine weitere nicht-elektrische Betätigung wirken kann, z.B. eine mechanische Handbremsfunktion oder zum Erreichen einer zur Montage oder sonstigen Handhabung förderlichen Stellung oder eine (z.B. mechanische oder druckbetätigte) Notfunktion bei Versagen der EMB zum Lösen und/oder Betätigen.
Dass über einen (auch nichtlinear wirkenden) Hebel oder ein Andrückteil angedrückt wird (oder auch über Verteilungen, Verzweigungen, „Kröpfungen“, mehrfach angedrückt wird), der bevorzugt eingepresste harte, gehärtete bzw. verschleißbeständige Nadeln, Rollen oder andere vorgefertigte und dann ein- oder angefügte (z.B. geschweißte, geschraubte, geklemmte, gesteckte) Teile zum Anpressen verwendet bzw. dass die Gegenstücke zu diesen Teilen ein- oder angefügt (z.B. geschweißt, geschraubt, geklemmt, gesteckt) werden und bevorzugt hart, gehärtet oder verschleißbeständig sind. Ein Höhenfehler kann z.B. genutzt werden, um der Verformung in der Bremse während dem Betätigen oder Lösen zu folgen. Der Höhenfehler kann aber auch in vorhandenem Spiel unschädlich gemacht werden.
Dass die Anpresskraft bei einem Bremssattel möglichst nahe an den Belagsflächen eingeleitet wird, um weite Wege und starke Dimensionierung krafttragenden Materials zu vermeiden.
Dass eine Mitnahmekraft im Mittel eines Belages berechnet wird oder aus Summe bzw. Integral vieler Teilmitnahmekräfte und dass die gesamte Mitnahmekraft eines Belages als anpressende Kraft auf mindestens einen weiteren Belag wiederum eine zusätzliche Mitnahmekraft dieses Belages oder eine Summe bzw. ein Integral vieler Teilmitnahmekräfte bewirkt, die eine Gesamtmitnahmekraft bilden (Bremskraft) und dass dabei die Anzahl der Reibflächen berücksichtigt wird, also ob z.B. 2 Reibflächen wie bei einer üblichen Scheibenbremse angepresst werden oder mehrere wie z.B. bei einer Mehrscheibenbremse.
Dass diese Mitnahmekraft und ein augenblicklich bekannter Reibbeiwert eine mittlere Gesamtverformungskraft bestimmen, die auch einer mittleren Gesamtanpresskraft entspricht und diese mittlere Gesamtanpresskraft entweder direkt aufgebracht wird oder nur ein Teil aufgebracht wird und mit einer augenblicklichen Selbstverstärkung zur Gesamtanpresskraft multipliziert wird.
Dass die ganz oder teilweise analoge oder ganz oder teilweise digitale oder kombinierte Steuerelektronik ganz an oder in der EMB ist oder ganz oder teilweise außerhalb der EMB ist oder eine Elektronik mehrere, z.B. die beiden EMBs einer Achse betreibt, dass übergeordnete Eigenschaften wie Fahrzeugstabilität in der Bremselektronik sind oder außerhalb, dass die Elektronik ganz oder teilweise mehrfach vorhanden ist (z.B. aus Sicherheitsgründen) oder dass eine Elektronik die Funktion oder Kontrolle einer anderen mit übernehmen kann. Die Elektroniken können mit der Umgebung interagieren, z.B. Sensoren oder Werte bekommen bzw. Werte mitteilen, z.B. einem Fahrzeug oder Fahrer, z.B. über Bussystem(e) oder drahtlos, z.B. Funk, WIFI, Bluetooth, Telefonnetz.
Dass Fahrzeugstabilitätsfunktionen wie ABS, ESC, Sway Control, Hill holder oder „Biending“ mit einer anderen Bremse (z.B. regeneratives Bremsen) in diese Bremsenelektronik integriert sind, dass schnelle Bremsmomentänderungen bevorzugt mit einer schnell reagierenden Bremse durchgeführt werden (z.B. regeneratives Bremsen), dass Reifen bevorzugt in einem Bereich guter Haftung betrieben werden (statt lösen und betätigen), dass die Fahrzeugstabilität fortlaufend berücksichtigt wird und diese EMBs danach gesteuert werden und nicht gewartet wird, bis das Fahrzeug einen Stabilitäts-Handlungsbedarf bekommt. Dass eine leichte Modulation (bevorzugt mit Elektromotor oder Generator) durchgeführt wird, um möglicherweise verbesserte Haftung zu erkennen. Dass elektrische Verbraucher im Fahrzeug verwendet werden, um regenerativ gebremste Energie zu verbrauchen bzw. dass die regenerative Energieerzeugung absichtlich in einem schlechteren Wirkungsgrad betrieben wird um mehr regenerativ zu bremsen.
Dass während dem Betätigen, insbesondere schnell oder schnellstmöglich, der Radschlupf oder eine andere die zu starke Bremsung andeutende Größe wie z.B.
Raddrehzahlabfall oder Blockieren dazu verwendet wird, keinen solchen suboptimalen Zustand zuzulassen, indem nur solche Bremsaktuatorpositionen (oder andere Bremswirkungseinstellungen) zugelassen werden, welche diese suboptimalen Zustände vermeiden. Sollten die suboptimalen Zustände nicht vermieden worden sein, kann die Bremse wieder so weit zurückgeregelt werden, wie dies vor den suboptimalen Zuständen war und die Bremswirkung kann auch wieder weiter in obigem Prozess erhöht werden. Insbesondere kann ein vorausschauendes Verfahren mitwirken, das aus den Veränderungen von z.B. Radschlupf, Raddrehzahl einen bevorstehenden suboptimalen Zustand als möglich einstuft und die Bremswirkung nur so erhöht, dass dieser Zustand vermieden wird. Es können z.B. auch die als optimal eingestuften Bremsaktuatoransteuerungen abgespeichert sein und dann die abgespeicherten Werte zur Bremseneinstellung verwendet werden, wobei die Werte z.B. auch situationsbezogen sein können, z.B. temperaturabhängig oder für z.B. Asphalt, Schnee, Eis usw.
Dass die gemessene oder geschätzte Bremswirkung (und/oder andere Daten wie z.B. Temperaturen, Bremsaktuatorstrom, Moment und Position, Fehlermeldungen) nach außen zur Verfügung gestellt werden und gegebenenfalls außerhalb damit Funktionen realisiert werden, wie z.B. Anfahren mit „Hill Holder“ wobei z.B. das erfasste Bremsmoment von außen beobachtet wird und auf besondere Werte bzw. Veränderung reagiert wird, also z.B. wenn bei Anfahren (z.B. Einkuppelvorgang der Fahrzeugkupplung) sich ein Bremsmoment verringert und klein wird die Bremsen löst, weil das als günstige Anfahrsituation gesehen wird, um damit ein ruckelfreies und von ungewolltem Vor- oder Zurückrollen möglichst befreites Anfahren zu ermöglichen. Wobei auch vorteilhaft Bremswirkung und Antriebswirkung (z.B. Bremsmoment, Antriebsmoment) während diesem z.B. Anfahrvorgang veränderlich aufeinander abgestimmt werden, z.B. das Anfahrmoment gesteigert und das Bremsmoment so gelöst, dass ein ungewolltes Vor- oder Zurückrollen möglichst wenig bis gar nicht eintritt. Ähnlich kann auch z.B. eine Bremswirkung absichtlich herbeigeführt werden, um z.B. das ständige „Ziehen“ z.B. eines Drehmomentwandlers eines z.B.
Automatikgetriebes einzubremsen.
Dass aus Gesamtfahrzeugverzögerung (die gemessen werden kann und/oder aus Raddrehzahlen abgeleitet) und jeweiligem Radschlupf (z.B. Abweichung von Gesamtfahrzeuggeschwindigkeit, welche z.B. unter Berücksichtigung der Verzögerung gebildet wird) auf die Bremswirkung eines Rades geschlossen wird und diese mit einem Modell verglichen wird und eine Korrektur gebildet wird (und gegebenenfalls abgespeichert und wieder verwendet wird), um die Radbremswirkung dem Modell anzunähern und damit eine gleichmäßigere Bremswirkung aller Räder erreicht wird. Dass bei starken Bremsungen auf einer Fahrzeug- oder Flugzeugseite berücksichtigt wird, dass damit ein Giermoment hervorgerufen wird und dieses (auch zeit- und situationsabhängig) durch weniger starkes einseitiges Bremsen auf ein erlaubtes Giermoment reduziert wird bzw. andere giermomentreduzierenden Maßnahmen alleine oder zusätzlich ergriffen werden wie z.B. Lenkungs- oder Seitenrudereingriff oder Verstellen von anderen Bremswirkungen wie z.B. Schubumkehr, Propellerblattstellung(en), Motorzuständen wie Leistung oder Drehzahl.
Dass die Aufbau- bzw. Änderungsgeschwindigkeit eines unerwünschten, durch die Bremsung hervorgerufenen Zustandes (z.B. Gieren, Nicken, Rollen) so verlangsamt wird, dass ein Fahrer, ein Pilot oder eine solche Automatik diesen Zustand beherrschen oder ausgleichen können.
Dass mit dieser Bremse der Schlupf eines Rades oder eine andere Größe, die suboptimalen Straßenkontakt andeutet, möglichst so eingestellt wird, dass sich dabei eine Verkürzung des Bremsweges bzw. Erhöhung der Fahrzeugstabilität oder der Stabilität des Gesamtzuges der Fahrzeuge ergibt, also möglichst nahe und beständig im Bereich optimalen Schlupfes oder z.B. optimaler jeweiliger Radgeschwindigkeit und dass dieser Vorgang ständig gemacht werden kann, also ESC oder ABS ständig überwachend tätig sind und nicht erst bei einer Fahrzeuginstabiltät eingreifen. Dass bei Anhängern im Falle von Schlingern mindestens ein Anhängerrad gebremst wird, mit dem das Schlingern vermindert werden kann bzw. dass dazu mehrere Anhängerräder gebremst werden.
Dass die mechanische Ausführung der EMB und der Elektronik geeignet für die geforderte Umgebung ist, also z.B. wasserdicht inkl. Wattiefe für KFZ-Verwendung sind
und die Bauteile z.B. entsprechend beständig, also z.B. korrosionsbeständig gegen Salzwasser bzw. wassergeschützte Steckerverbindungen.
Weitere erfindungsgemäße Merkmale ergeben sich gegebenenfalls aus den Ansprüchen, der Beschreibung der Ausführungsbeispiele und den Figuren.
Die Erfindung wird nun am Beispiel exemplarischer, nicht ausschließlicher und/oder nicht einschränkender Ausführungsbeispiele weiter erläutert.
Wenn nicht anders angegeben, so entsprechen die Bezugszeichen folgenden Komponenten:
Bremse 01 , Bremsscheibe 011 , Bremstrommel 012, Schwimmsattel 013, Gehäuse 014, Verluste 016, Verschleißnachstellung 02, Feder für Verschleißnachstellung 021 , Nachstellschraube 022, Rutschkupplung 023, Schlingfeder 024, Mitnehmer 025, Verzahnung 026, Nichtlinearität 03, Kugelrampe 031 , Betätigungsnocke 032, Rolle dazu 033, Nockendrehachse 034, verstellbare Nocke 035, Drehachse Nockenverstellung 036, verformbare Nocke 037, Einspannstelle 038, Aktuator 04, Motor 041 , Betätigungsfeder 042, Motorelektronik 043, Bremsmomentsteuerung 044, Getriebe 045, Kalibrierfeder 046, Parkbremsantrieb 047, Parkbremsfeder 048, Kalibrierfederkennlinie 049, Anpressung 05, Spreizteil 051 , Spreizteilantrieb 052, ungebremste Lage 053, gebremste Lage 054, Anpresskraftmessung 055, s-cam 056, Spreizteildrehpunkt 057, Reibpaarung 06, Statordiscs 061 , Rotordiscs 062, Bremsbelag 063, Mitnahmekraftmessung 064, Mitnahmekraftregelung 065, Rolle auf Bremsschuh 066, Bremsschuh 067, Luftspalt 068, Bremsschuhabstützung 069, Feder(n) für Luftspalterzeugung 07, Statorfedern 071 , Rotorfedern 072, Hubbegrenzer 073, Sattelschiebefeder 074, Schiebeauflage 075 Verschleißnachstellbetätigung 08, zur Bremsung benutzter Bereich 081 , zur Bremsung nicht benutzter Bereich 082, Fester Teil z.B. Radlagerteil 09, bestimmte Haftreibung 091 , Ausgangslage 092, gebremste Lage 093, Mitnehmer 094, Fahrdynamiksteuerung 10, Signale in Elektronik 101 , aus Elektronik 102, Fahrzeugdaten 103, selbsterzeugte Signale 104, Bremsfunktionen 105 (auch mechanisch), Bereiche auf Kurve 11 , kein Belagshub 111 , einsetzende Verschleißnachstellung und/oder Federn 112, tatsächliche Drehbewegung in Verschleißnachstellung 113, tatsächliche Drehbewegung in
Verschleißnachstellung und/oder Rutschkupplung, weiter steigendes Moment 114, voll durchgeführte Verschleißnachstellung und/oder ein Endanschlag 115, Belagsbewegung + mindestens eine Federwirkung 116, Belagsbewegung + eventuell eine Verschleißnachstellung 117, größerer Luftspalt 118, kleinerer Luftspalt 119, Radnabenmotor 12, Radlager 121 , Achse 122, drehenden Teilen 123 (Magnete...), stehendeTeile 124 (Spulen...), Montageplatte (o.ä.) für Trommelbremsteile 125, Anschlusskabel 126 für Radnabenmotor oder Dynamo, Anschlusskabel 127 für die EMB, Trommelbefestigung 128, Wärmeisolation 129, Räder 1301 -1308, Einsetzende Bremsung 1401 , Plötzliche Schlupfzunahme 1402, 1. lokales Schlupfmaximum 1403, 1. korrigierter Schlupf, Plötzliche Radhaftungsabnahme 1405, 2. lokales Schlupfmaximum 1406, 2. korrigierter Schlupf 1407, Plötzliche Radhaftungszunahme 1408, Langsame Radhaftungszunahme 1409, Unzureichender Schlupf 1410, Bremswirkungserhöhung 1411 , Bremswirkungsmodulation 1412, Fahrzeuggeschwindigkeit 1413, Radgeschwindigkeit 1414
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung und gegebenenfalls in der nachfolgenden Figurenbeschreibung werden die Begriffe Verschleißnachstellvorrichtung, Verschleißnachsteller und Verschleißnachstellung für den gleichen Bauteil verwendet und haben somit die gleiche Bedeutung.
Als „Nichtlinearität“ 03 wird in den Figuren ein Bauteil oder eine Bauteilkombination verstanden, die zu einem nicht-linearen Zusammenhang zwischen Aktuatorbetätigung und Belagshub führt. Die Nichtlinearität kann als Getriebebauteil, insbesondere als eine Schnecke, als eine Nocke, als eine Kugelrampe 031 und/oder als ein Hebel ausgestaltet sein. Über die Ausgestaltung dieses Getriebebauteils, insbesondere die Ausgestaltung der Geometrie dieses Getriebebauteils, bevorzugt die Ausgestaltung der Radien, können die Nichtlinearitäten verwirklicht werden können.
Manche Bauteile, insbesondere die Bremsscheibe 011 und die Bremstrommel 012, können typische Ausformungen von Reibflächen als Gegenstücke zu mindestens einem Bremsbelag 063 darstellen. Darüber hinaus können diese Bauteile 011 und 012 auch mit speziellen Reibbelägen ausgestattet sein. Unter dem Begriff Beläge kann im
Rahmen der Erfindung und in der Figurenbeschreibung insbesondere Bremsbeläge 063 verstanden werden.
Anhand einer Bremse 01 , hier einer Mehrscheiben- oder Lamellenbremse (wie z.B. bei Flugzeugen verwendet) wird hier in Fig.1 eine nichtlineare EMB mit Verschleißnachstellung 02, hier einer Nachstellschraube 022 (bei der z.B. eine Mutter z.B. vom Außenring eines Planetengetriebes angetrieben werden kann, die z.B. auch nachstellen kann, wenn z.B. der Aktuator gegen die normale Betriebsrichtung läuft) vor Aufbau von üblicher Anpresskraft gezeigt. Die Nichtlinearität 03 umfasst hier mindestens eine Kugelrampe mit z.B. nicht-konstanter Rampensteigung und/oder spiralförmigem Bahnverlauf, wobei mehrere zur Multiplikation der Nichtlinearität hintereinander angeordnet sein können oder mehrere parallel für mehrere Anpressstellen wie in Fig.1 . Auch nichtlinearer Antrieb der Drehbewegung (mit z.B. Aktuator 04 und Getriebe 045) über z.B. Hebelstellungen bzw. Zahnräder mit nichtkonstantem Radius (wie z.B. in Fig. 203 gezeigt) ist u.a. möglich, genauso wie andere Nichtlinearitäten wie z.B. Nocken möglich sind. Die Betätigung von Anpressungen 05 (die Belagsanpressung bewirken, z.B. mit Aktuator 04, Nichtlinearität 03, auch Verschleißnachstellung 02) kann, wie an den Hebelenden durch Verbindung angedeutet, synchronisiert sein oder auch nicht, um z.B. bei Ausfall eines Elements noch mit den restlichen anzupressen. Als Momentverteilung kann z.B. ein Planetengetriebe zuerst die Drehbewegung auf die mindestens eine Nachstellschraube 022 leiten, wenn z.B. die Kugelrampen über z.B. Federn 07 zur Luftspalterzeugung (in Fig.1 nicht sichtbar) oder andere Mitdrehhindernisse wie z.B. Reibung noch nicht gedreht werden können. Wenn die Nachstellschraube 022 eine gewisse Belagsanpresskraft aufbaut, kann sie dadurch stehen bleiben und die Drehbewegung in die Kugelrampe leiten. Die Nachstellschraube 022 kann ab Anpresskraftaufbau durch Reibung im Gewinde stehenbleiben und erst ab Lösen der Bremse wieder einen Luftspalt 068 (in Fig. 1 nicht sichtbar, da Reibpaarungen anliegen) herstellen, der durch Federn zwischen den stehenden (Fig. 3, Statordiscs 061 ) und Federn zwischen den drehenden Lamellen (Fig. 3, Rotordiscs 062) mehr oder weniger gleichmäßig auf die Reibpaarungen 06 aufgeteilt werden kann. Die mindestens eine Nachstellschraube 022 würde somit vor und nach jeder Bremsbetätigung für die Luftspalteinstellung gedreht.
Die Drehung nach Bremsung kann z.B. geringer gestaltet werden, wenn sich die Lamellen thermisch zusammenziehen können.
Wenn die Nachstellschraube(n) 022 nicht bei jeder Bremsung gedreht werden sollen (z.B. aus Verschleißgründen), kann z.B. durch absichtliches Spiel in dem Schraubendrehantrieb das Mitdrehen der Schrauben unterbunden werden, solange der Luftspalt richtig ist: In diesem Falle würde die Momentverteilung zuerst die Kugelrampe(n) 031 verdrehen. Wenn der Luftspalt zu groß wäre, würde nun nach Spielüberwindung die Nachstellschraube(n) 022 zur Verkleinerung der Luftspalteinstellung verdreht. Wie oben würde die Momentverteilung die Nachstellschraube(n) 022 zum Stillstand bringen, wenn sie Belagsanpressung bewirken würden. Das kann z.B. bei PKW-Bremsen günstig sein, um nicht bei jeder Bremsung Abnutzung an der mindestens einen Nachstellschraube 022 zu bewirken. Die Momentverteilung kann mit jeder Anordnung geschehen, also z.B. auch mit einer Rutschkupplung, welche die Schraube(n) nur so lange dreht, bis die Rutschkupplung durch Belagsanpresskraft durchrutscht. Die mindestens eine Nachstellschraube 022 kann auch durch andere Vorgänge ersetzt werden wie z.B. schiefe Ebenen (auch kreisförmig) oder z.B. Druckübertragungen.
Die Betätigungsbewegung durchläuft also bevorzugt verschiedene Nichtlinearitäten: Zuerst Verschleißnachstellung bzw. Kontrolle, ob sie nötig ist, dann mit steigendem Antriebsmoment (z.B. Aktuatormoment) Wechsel zu steigender Anpresskraft (wobei der Aktuator z.B. den Bereich maximaler Leistung durchlaufen kann, wenn die Betätigungszeit kürzest möglich sein soll) und dann kann sinnvollerweise ein Bereich mit abgesenktem Aktuatormoment folgen, wenn im Positionshaltebereich die Erhitzung der Bremse den Aktuator erreicht. Dann kann noch ein Bereich des Aktuatormoments folgen, in dem z.B. Fading ausgeglichen werden kann, in dem aber keine schnelle Reaktion und damit kein Betrieb in maximaler Aktuatorleistung sinnvoll ist.
Bei Kugelrampen können (wie z.B. in Fig. 202 gezeigt) spiralförmige Bahnen vorteilhaft sein: Bei gleicher Verdrehwinkeländerung der Rampenscheibe legen die Kugeln außen mehr Weg zurück als innen, d.h. wenn die Rampensteigung über die gestreckt linear aufgetragene Rampe konstant ist, wird bei gleicher Verdrehwinkeländerung außen
mehr lineare Rampenlänge abgefahren als innen, was außen mehr Hub bewirkt. Das reduziert auch die mechanischen Rollverluste der Kugeln, weil sie bei steigender Anpresskraft innen weniger Weg zurücklegen (Verlustenergie = Verlustkraft*Weg). Bei linear konstanter Rampensteigung sind die Kugeln zwischen zwei solchen Rampenbahnen in einem indifferenten Zustand, d.h. sie suchen keine Ausweichlage. Bei veränderlicher Steigung können die Kugeln einen labilen Zustand einnehmen, d.h. sie fänden eine Ausweichlage bei der die Kugelrampe an Hub verliert. Durch ihre Reibung auf der Kugelbahn werden sie bei veränderlicher Steigung am Ausweichen gehindert, was aber nur bedingt und bei nicht zu großer Steigungsänderung funktioniert. Dies tritt bei Spiralen mit konstanter Steigung nicht auf. Eine Spiralkugelrampe kann z.B. beidseitig Spiralen haben deren Gegenlaufbahnen eben sind, womit sich durch 2 Spiralen deren Nichtlinearität multipliziert. In einer interessanten Ausführungsmöglichkeit sind beide zusammengehörigen Kugellaufbahnen spiralförmig, womit sich die Kugel im Schnittpunkt befinden muss und damit auch gleichzeitig veränderliche lineare Steigungen stabil sein können, weil die Kugel nur im Schnittpunkt sein kann und nicht ausweichen kann.
Man kann auch lineare Kugelrampen mit verschiedenen Steigungen hintereinander anordnen und mit z.B. einer Feder bewirken, dass mit der größeren Steigung bei kleiner Anpresskraft begonnen wird und erst dann (auch zunehmend bei mehreren) auf kleinere Steigung gewechselt wird. Besonders bei großen notwendigen Hüben werden hintereinander angeordnete (kaskadierte) Kugelrampen interessant, also z.B. bei Mehrscheibenbremsen. Man kann daraus auch eine Verschleißnachstellung ableiten, wenn sich z.B. eine Kugelrampe mit größerer Steigung (oder eine nichtlineare Kugelrampenanordnung) weiter verdrehen lässt als erwartet, also wenn z.B. der Kontaktpunkt bei Betätigung später eintritt als erwartet, was sich natürlich auch bei Einscheiben- und Trommelbremsen anwenden lässt.
In Fig. 201 ist angedeutet, dass z.B. über ein Planetengetriebe ein gemeinsamer Aktuator für z.B. Kugelrampe und Verschleißnachstellvorrichtung verwendet werden kann, indem er z.B. das Sonnenrad antreiben kann. Die Verschleißnachstellung (z.B. Schraube) kann z.B. über den Außenring des Planetengetriebes angetrieben werden. In Fig. 202 ist eine Kugelrampe mit z.B. spiralförmigen Bahnen gezeigt, wobei der
Planetenträger (das die Planeten lagernde Kreuz) z.B. eine Kugelrampe wie z.B. Fig.
202 antreiben kann.
Man kann obige Verschleißnachstellung gegebenenfalls auch als „Nachstellung nach Durchführung einer Betätigunsbewegung“ durchführen, indem man die Messung des Verschleißzustandes vom Nachstellvorgang trennt. Während der Bremsbetätigung und/oder Bremslösung kann z.B. mindestens eine Kraft-Weg-Kennlinie über Messungen (z.B. des Aktuatormoments über Winkel) aufgenommen und erkannt werden, ob die mindestens eine Kennlinie um einen vermuteten Verschleiß verschoben liegt und dadurch eine Verschleißschätzung gemacht werden. Da Verschleißnachstellungen bevorzugt bei entlastetem Nachsteller erfolgen, kann z.B. mit einer Sonderbewegung des Bremsaktuators nach Lösen und damit Nutzung einer entsprechenden Nichtlinearität eine Verschleißnachstellung erfolgen, z.B. dass nach Lösen ein sonst zur Bremsung ungenutzter Teil einer Rampe, einer Nocke oder z.B. Hebelstellung usw. dazu genutzt wird, um die Verschleißnachstellvorrichtung ein bestimmtes, z.B. stetiges oder stufiges, Maß nachzustellen.
Die folgenden Figuren 301 -304 zeigen eine Mehrscheibenbremse, bei der Federn, z.B. Statorfedern 071 oder Rotorfedern 072, das Abheben der Beläge unterstützen und der Abhebehub begrenzt ist (im oberen Teil Reifen strichliert mit Felge grau), wobei Fig.
301 einen „Bremse gelöst“ Zustand mit vollen Belägen zeigt und Fig. 302 zum Vergleich einen „gebremst“ Zustand mit verschlissenen Belägen wobei ein Hubbegrenzer 073 den Hub auf die Federn auf den von der hier beispielhaften Kugelrampe 031 erzeugbaren Hub begrenzt. Fig. 303 zeigt die nun wieder gelöste Bremse aus Fig. 302 (mit verschlissenen Belägen), wobei die Federn nun die Discs auseinanderdrücken und die Funktion des Hubbegrenzers 073 ersichtlich wird: Da beim Betätigen das Lamellenpaket nur mit dem von der Kugelrampe 031 zur Verfügung gestellten Hub zusammengedrückt werden kann, dürfen die Federn auch nur wieder diesen Hub zum Auseinanderdrücken der Discs aufbringen, was z.B. durch Begrenzung des Hubs mittels Hubbegrenzer 073 erreichbar ist. In Fig. 304 werden unterschiedlich zu Fig. 303 verwendete Hubbegrenzer 073 eingesetzt, die nicht bezüglich der Kugelrampe arbeiten, sondern ihre Lage bei einer starken Bremsung (z.B. Flugzeuglandung) annehmen und durch Reib- oder Formschluss (z.B. ähnlich einer Ratsche) beibehalten, wobei man sich den Reibschluss z.B. gedanklich oben bei der Berührung an die Felge (oder natürlich
auch anders angebracht) vorstellen könnte und z.B. auch nur die Rotorfedern 072 beträfe.
Nachstellung nach Durchführung einer Betätigunsbewegung kann aber auch mechanisch erfolgen, wie in Fig. 4 am Beispiel einer nichtlinearen elektromechanischen Trommelbremse gezeigt wird, anhand einer in beide Fahrtrichtungen wirkenden Servotrommelbremse mit Bremskraft (Mitnahmekraft) - Messung z.B. zur elektronischen Regelung der Bremskraft durch geregelte Betätigung.
An einer Betätigungsnocke 032 kann beispielsweise ein „sonst zur Bremsung ungenutzter Bereich“ 082 sein (spezielle Nichtlinearität wie oben beschrieben), oder es kann z.B. eine Marke im zur Bremsung genutzten Bereich 081 zur Verschleißnachstellung z.B. auf einer Betätigungsnocke bei Betätigen der Bremse überschritten werden, die eine notwendige Betätigung der Verschleißnachstellung 02 vorerst speichert (z.B. in einer aufgezogenen Feder 021 ), weil bei Betätigung der Bremse die Verschleißnachstellvorrichtung unter Last stehen kann. Nach Lösen der EMB kann die Speicherung den Nachstellvorgang durchführen, also z.B. die aufgezogene Feder 021 am Nachsteller drehen.
Die Variante aus Fig. 4 der Nachstellspeicherung bei zu viel Hub ist insbesondere z.B. bei einer federbetätigten Parkbremse interessant.
Die Figuren 501 -504 zeigen eine vorteilhafte Ausführung einer federbetätigten nichtlinearen EMB, wobei in der Ausführung „monostabil“ (Fig. 502) im gelösten Zustand das „Gelöst“-Haltemoment des Aktuators (z.B. durch die Hebelstellung der Betätigungsfeder 042, die ab Stellung in Fig. 502 die Bremse betätigen kann) so klein gestaltet ist, dass die EMB bei Stromlosigkeit des Aktuators von selbst in den gebremsten Zustand gehen wird. Wenn die Feder 042 betätigt (entspannt) wird, wird sie in dieser Auslegung so weit zudrücken, bis über die Nichtlinearitäten aus Federanlenkung und Nockensteigung eine gewünschte Anpresskraft entwickelt wird, was in Fig. 503 gezeigt ist. Diese Nichtlinearitäten sind bei diesem Verschleißnachstellverfahren bevorzugt so gestaltet, dass mit zu großem Luftspalt die Auslösestellung zum „Merken“ der nachfolgenden Verschleißnachstellung durch die Federwirkung überschritten wird und damit die nachfolgende Verschleißnachstellung
eingeplant ist, was in Fig. 504 dadurch gezeigt ist, dass die Feder weiter als in Fig. 503 drehen kann. Statt „merken“ kann auch beim Start des Lösevorganges oder Ende der Betätigungsbewegung die Stellung gemessen oder festgestellt werden und durch eine sonst zur Bremsung nicht verwendeten Betätigung des Bremsaktuators die Verschleißnachstellung durchgeführt werden.
Vorteilhaft können die Nichtlinearitäten so ausgelegt werden, dass bei zu viel Luftspalt zwar die größere Betätigung erkannt werden kann, aber die Belagsanpresskraft immer noch in einem erlaubten Bereich bleibt. Die Trommelbremse aus Fig. 4 zeigt, dass man in Trommelbremsen geschützt eine Mitnahmekraft erfassen kann (z.B. an einer Bremsschuhabstützung 069 eines Belagsträgers oder Bremsschuhes), indem hier z.B. der Bremsschuh mit einem exzentrischen Zapfen abgestützt wird (Bremsschuhabstützung 069). Wenn die Bremskraft auf die exzentrische Abstützung drückt, will sich der Exzenter drehen, wobei als Mitnahmekraftmessung 064 die Federn die Gegenkraft gegen die Exzenterverdrehung bewirken und die Verformung damit einer Kraft entspricht, natürlich mit Hebel- und Exzenterübersetzungsverhältnis. Die Bremsschuhabstützung 069 kann vielfältig ausgeführt sein, z.B. mit Stiften (rechts). Man kann auch nur eine bestimmte Mitnahmekraft als Auslöser verwenden, z.B. bei oder nahe dem Berührpunkt, was sich z.B. bei Scheibenbremsen leichter einbauen lässt.
Fig. 501 als „bistabile“ Variante (bei der die gezeichnete Hebelstellung in „gelöst-halte“ Richtung wirkt) spricht ein anderes Sicherheitskonzept an. Die monostabile Ausführung (Fig. 502) kann vorteilhaft so betrieben werden, dass sie bei Stromlosigkeit selbsttätig betätigt, also bremst. Das kann aber bei einem Fehler sicherheitskritisch werden, wenn z.B. bei einem Leitungsbruch eine solche monostabile Parkbremse bei einem fahrenden Fahrzeug plötzlich ein Blockieren mit Kontrollverlust bewirkt. Die bistabile Variante (Fig. 501 ) kann so gestaltet sein (z.B. dadurch, dass die Hebelstellung der Betätigungsfeder 042 auf selbsttätiges “gelöst halten” schnappt bzw. auch durch anderes Verriegeln, z.B. durch Verriegelung oder Magnete), dass sie für jede Zustandsänderung ein Einschalten der Stromversorgung braucht, also z.B. beim Parken gebremst bleibt, aber beim Fahren ungebremst bleibt und nur dann in den gebremsten Zustand geht, wenn man den Strom einschaltet und den Bremsaktuator in eine Stellung bringt, von der aus er in die
Bremsung gehen kann. Es sind mehrere stabile Stellungen denkbar, die auch z.B. mit Magneten, elektrisch lösbaren Teilen wie Elektromagneten, Verriegelungen, Gestaltungen der Nichtlinearitäten wie flache oder umkehrende Nockensteigung, Totpunkte usw., bewirkt werden können.
Obige Feder-Nocken-Kombinationen (oder andere Nichtlinearitäten) können vorteilhaft z.B. so ausgelegt werden, dass sie nahe einem „Energy Swing“-Gleichgewicht sind, also Kraft aus Bremse und Federwirkung sich grob im Gleichgewicht befinden und damit minimale Aktuatorkraft zur Betätigung/Lösung nötig ist.
Eine andere vorteilhafte Auslegung wäre, dass man auch bei deutlich vergrößertem Luftspalt noch ein Lösen mit dem Aktuator sicherstellen kann bzw. sogar auch sicherstellen kann, dass sogar ohne Gegenkraft aus Trommel bzw. Scheibe die EMB vom Aktuator in den gelöst-Zustand gebracht werden kann. Es kann (z.B. bei der Montage) wünschenswert sein, dass durch Stromversorgung der demontierten Bremse die Bremse gelöst wird und damit montiert werden kann, auch wenn der Bremsaktuator bei diesem Lösen sehr belastet ist und ungewöhnlich langsam läuft. Diese Auslegungen „Lösen bei zu viel Luftspalt“ oder gar „Lösen ohne Trommel bzw. Scheibe“ bewirken eine Nichtlinearität, die gegebenenfalls sehr deutlich von der theoretisch günstigen (Betrieb in EINEM Optimum über weitgehend den ganzen Betätigungsbereich, also der größten Leistung) abweicht.
Die Figuren 601 - 606 zeigen eine Schwimmsattel-Scheibenbremse (ungebremst in Fig. 601 ), bei denen der Innenbord-Belag über z.B. einen nockenartigen Spreizteil 051 angepresst wird, wie er auch z.B. als Spreizteil bei mechanisch betätigten Trommelbremsen bekannt ist. Die EMB weitet sich beim Zuspannen auf und verbiegt sich, wie in Figuren 602 und 605 übertrieben dargestellt. Der nockenartige Spreizteil würde gegebenenfalls eine „kratzende“ Bewegung an seinen beiden Auflageflächen ausführen, weil sich durch dessen Drehung einerseits ein Höhenunterschied ergibt (zwischen der ungebremsten Lage 053 und der gebremsten Lage 054) und zusätzlich eine Abrollbewegung auf seinen Oberflächen auftritt. Dieser Spreizteil kann einerseits so gestaltet und eingebaut werden, dass seine „kratzende“ Fehlbewegungen möglichst mit den Fehlstellungen durch Verformung der Bremsenteile kompensierend
übereinstimmen. Verbleibende Fehler in den Höhen können in Spiel und Deplazierung aufgefangen werden, wie z.B. am Schrägstellen des Verschleißnachstellers angedeutet. Da hohe Flächenpressungen am Spreizteil auftreten, sind gehärtete Oberflächen wünschenswert, wie z.B. in der Variante Fig. 603 mit den eingepressten, harten Stiften mit beliebigen Querschnittsformen dargestellt. Natürlich können auch alle anderen Methoden einer Spreizung verwendet werden, wie z.B. auch Kugelrampen, auch mit veränderlicher Steigung oder veränderlicher, z.B. spiralförmiger, Bahn und Mehrfachkugelrampen. Der Verschleißnachsteller kann z.B. wie bereits bei der Mehrfachscheibenbremse geschildert arbeiten.
Damit die Spreizvorrichtung bzw. der Verschleißnachsteller zusammen bleiben sowie zum Zurückdrücken des betätigten Belages (meist Innenbordbelag) kann mindestens eine Feder 07 vorgesehen sein, die z.B. vom Sattel oder einem anderen Punkt zurückdrückt oder zieht. Das Spreizteil 051 hat einen Antrieb wie z.B. 052 und läuft bevorzugt rollend wie z.B. 033 als z.B. Rolle für z.B. Betätigungsnocke. Die Fig. 603 schlägt eine besonders günstige Form vor, die auch einfach zu fertigen ist, weil z.B. harte Nadeln eingepresst oder sonst wie eingefügt werden können und kann auch gekröpft sein mit einer Rolle und auch zwei Enden an denen auch wiederum Nadeln eingefügt sein können. Die Nadeln oder Stifte wirken wie ein Spreizteil 051 und können auch nichtkreisförmig oder angeschliffen sein bzw. sich berühren.
Die Figuren 604-606 zeigen eine Schwimmsattel-Scheibenbremse (ungebremst in Fig. 604), bei der beide Beläge (innenbord und außenbord) abgehoben werden. Beläge (möglichst innenbord und außenbord) von Scheibenbremsen durch aktive Zurückziehwirkung abzuheben ist bekannt. Bei EMBs kann der direkt betätigte Belag auch zurückgezogen werden. Die bekannten Verfahren zum kompletten Belagsabheben aller Beläge bei EMBs („zero drag“ oder „true zero drag“) beruhen derzeit auf absichtlichem Spiel (was wieder gegen hohe Genauigkeit spricht), Lüftspielwiederherstellungseinrichtungen, mechanisch gekoppelten zusätzlichen Betätigungsteilen, Stützkonstruktionen und Antrieben, die eine kleine Verschiebebewegung z.B. nach Lösen der Bremse einführen und sind zum Teil aufgrund Komplexität nur einmal vorhanden, was zu Klemmen der Verschiebung aufgrund einseitiger Betätigung führen kann. Deren Problematik besteht natürlich im
finanziellen und Bauteilaufwand, aber in der Praxis vor allem auch darin, dass Luftspalte gerne klein gehalten werden (z.B. 0.1 bis 0.3 mm auf jeder Scheibenseite) und die vielen benötigten Zusatzteile beim Ineinandergreifen im Laufe der Zeit Spiel entwickeln und damit die kleinen Freischiebebewegungen nicht mehr gut stattfinden. In den Figuren 604-606 wird ein Verfahren vorgeschlagen, das mit einem extrem geringen Bauteilaufwand auskommt, nämlich einer beststimmten Haftreibung 091 (oder ähnlicher positionshaltender Wirkung gegenüber einem als „fest“ angenommenem Teil 09, z.B. einem Radlagerteil, also z.B. einem Anpressteil unter federnder Vorspannung) und welches vor allem keinen zusätzlichen Abhebeantrieb braucht, sondern mit der schon vorhandenen Belagsbewegung arbeitet.
Zum Belagsabheben bräuchte man einerseits die Stellungen der tatsächlich reibenden Oberflächen, kann diese Oberflächen aber andererseits kaum real erfassen. Man kann aber den Mittelpunkt der tatsächlichen Reibpaarungen finden, indem man sich beim Zuspannen der Bremse eine „zentrierte“ Position merkt, was eine „bestimmte Haftreibung“ 091 macht, die in Fig. 605 beim Zuspannen die zentrierte Merkposition einnimmt, weil er durch den Mitnahmeanschlag dort hingezogen wird. Beim Lösen kann nun zumindest eine hubbegrenzte Feder von dieser Position aus den Außenbordbelag um einen definierten Luftspalt hinausschieben. Der Innenbordbelag wird wie bereits dargestellt zurückgezogen (hier nicht mehr gezeichnet). Die beiden fett gezeichneten Anschläge lassen sich auch als Langloch oder ähnlicher Wirkung darstellen. Diese Abhebemethode kommt ohne zusätzliche Antriebsmechanismen aus und kann verlässlich sein, da die Hubbegrenzung genau sein kann. Gegen nachträgliches Sattelverschieben ist die so erreichte abgehobene Stellung auch stabil, da ständig die Federwirkung aufrecht ist.
Fig. 604 zeigt eine gelöste Bremse mit vollen Belägen, wobei 092 die Ausgangslage des Stiftes zeigt, hier z.B. gemessen gegen eine Kugellagermitte (Pfeil) und 093 vergleichsweise eine Endlage der bestimmten Haftreibung zeigt, die bei verschlissenen Belägen erreicht wird. Fig. 605 zeigt einen gebremsten Zustand mit verschlissenen Belägen und Fig. 606 den wiederum gelösten Zustand mit verschlissenen Belägen, bei dem Luftspalte beidseitig der Bremsscheibe erzielt wurden. Um ein Klemmen zu verhindern wird vorgeschlagen, die luftspalterzeugende Verschiebebewegung an
mindestens zwei Stellen eines Schwimmsattels zu erzeugen, wobei grundsätzlich auch nur eine möglich wäre. Günstig ist symmetrische Anordnung, also z.B. nahe von Führungsbolzen oder -flächen von Schwimmsätteln. Da die Fertigungskosten eine extreme Rolle spielen und Komplexität wegen möglichst langem, problemlosen Betrieb unter widrigen Bedingungen vermieden werden muss, wird hier eine Anbringung an einen schützbaren Bereich z.B. des Schwimmsattels 013 empfohlen, wobei natürlich andere Anbringungsorte ebenfalls zum Aufbau der Verschiebebewegung genutzt werden können.
Die Funktion kann gut anhand von Fig. 605 erklärt werden: Durch Belagsverschleiß und Bremsung bewegt sich der Schwimmsattel 013 nach links und schiebt den Mitnehmer 094 ebenfalls nach links, und dieser nimmt die bestimmte Haftreibung 091 (oder ein Teil ähnlicher Wirkung) ebenfalls nach links mit bis zur gebremsten Lage 093 mit, die z.B. eine Endlage bei verschlissenen Belägen und (gegebenenfalls starker) Bremsung sein kann und z.B. mit der Ausgangslage 092 in Fig. 604 verglichen werden kann. Bei der Mehrlamellenbremse wurde gezeigt, dass Stator- und Rotorfedern die Beläge auseinander drücken können, was hier vergleichbar die Sattelschiebefeder 074 wirkend gegen eine Schiebeauflage 075 ausführt und auch das problematische Spiel einer bestimmten Haftreibung vermeiden kann, indem gegebenenfalls kein zusätzliches Spiel nötig ist. Da bei EMBs Teile im Bereich eines Schwimmsattels sein können, lässt sich ein derartiger Mechanismus bevorzugt am bzw. im Bereich des Schwimmsattels unterbringen und z.B. mit Abdeckungen schützen. Alternativ können diese zum Belagsabheben vorgeschlagenen Teile grundsätzlich überall angebracht werden, wo eine bestimmte Haftreibung 091 gegen einen Teil aufgebaut werden kann, der sich in der Lage bezüglich der Reibflächen über zumindest einen Vorgang Bremse betätigen und wieder lösen nicht oder nicht wesentlich ändert. Natürlich können dabei zusätzliche Teile mitwirken, wie z.B. Befestigungen, Hubbegrenzungen (wie sie hier z.B. durch Anliegen der bestimmten Haftreibung an den Schwimmsattel angedeutet ist, aber auch vorteilhaft durch z.B. einen Hubbegrenzer 073 der Entspannungslänge der Sattelschiebefeder 074 erreichbar ist, aber auch andernorts begrenzen kann). Natürlich wird die praktische Umsetzung nur funktional gleich bis ähnlich sein und auch z.B. ganz anders aussehen, z.B. werden die hier gebogen gezeigten Teile Mitnehmer 094 und Schiebeauflage 075 bevorzugt in andere (z.B. Blechteile) integriert werden. Als
wesentliche Verbesserung gegen andere Verfahren sei also erwähnt, dass Abstützungen ohne Spiel möglich sind (was die Einstellung kleiner Luftspalte erst verlässlich bzw. möglich macht), dass sogar unvermeidbares Spiel durch Federwirkung „weggedrückt“ werden kann, dass eine schützbare Anbringung z.B. am Schwimmsattel möglich wird und dass außer der vorhandenen Belagsbewegung keine zusätzliche Bewegung erzeugt werden muss.
In Fig. 601 ist ein auseinanderspreizendes Spreizteil 051 , wie es prinzipiell gleich wirkend nur verschieden gestaltet in vielen mechanischen Bremsen angewendet wird. In mechanischen Trommelbremsen ist es oft „schraubenzieherartig“ zwischen den Belagsträgern, in LKW Druckluftscheibenbremsen drückt ein „Hebel“ genannter Teil einen Belag mit einem kurzen Hebelarm mit kraftverstärkender Hebelwirkung an und am langen Hebelarm wirkt der Druckluftzylinder. All diesen ist gemeinsam, dass sie gleich mehrere „Höhenfehler verursachen“, siehe Figuren 701 -705:
In Figuren 701 und 702 sind verschiedene Abrollkörper, die meist ein Kreissegment als Abrolloberfläche nutzen, aber natürlich beliebig sein könnten bzw. bei kleinen Abmessungen fertigungsbedingt auch ungenaue kleine Konturen haben könnten. Vorteilhaft wäre die Verwendung (z.B. Einpressung in Bohrungen) von Nadeln oder Rollen aus z.B. Wälzlagern um Härte, gute Kreisförmigkeit und Kostengünstigkeit zu erlangen. Die andere Abrollfläche wird meist eine Gerade sein (Figuren 701 und 702 oben), könnte aber auch anders sein (Figuren 701 und 702 unten) und wird durch Gebrauchseinwirkung minimal vom ursprünglichen (z.B. gerade) abweichen. Wenn dieses Spreizteil vom linken Zustand (Fig.701) in einen belagsanpressenden mit dem Spreizteildrehpunkt 057 gedreht wird (Fig.702) gibt es mehrere Vorgänge: Eine xy Sinus-Cosinusbewegung beschreibt die Kreisbahn eines anfänglichen Berührpunktes, wobei man viel x (in Anpressrichtung) und wenig y (Höhenabweichung) anstreben kann. Zusätzlich entsteht durch Abrollen am Umfang eines Kreises ein Weg proportional zum Abrollwinkel. Bei 360° Rollendrehung würde man den gesamten Umfang abrollen, hier nur ein winkelproportionales Abrollsegment. Diese Abrollung verursacht in der Zeichnung mehr y als x Bewegung. Diese Bewegungen können nie höhenkompensierend sein weil ein Höhenunterschied mit einer Winkelfunktion geht und ein anderer winkelproportional. Wenn Rollen nicht kreisförmig abrollen und/oder Abrollflächen nicht eben sind, könnte das Vorteile bezüglich eines Höhenfehlers
bringen, aber Preisnachteile. Dazu kann noch ein Fehler kommen, dass ein Berührpunkt immer definitionsgemäß gleiche Tangenten an beide berührende Kurven haben muss und somit auch dies bezüglich eines Höhenfehlers zu berücksichtigen wäre.
Wenn z.B. 6 mm Nadeln in z.B. 15 mm Abstand sind, hätte eine Hebellänge von 45 mm ein Übersetzungsverhältnis von 1 :3 und würde 2 mm Hub in 6 mm Hub verwandeln und einen Verschwenkwinkel von ca. 7° machen, was pro Rolle einer Abrollbewegung von 0.19 mm bei 19 mm Rollenumfang und ±3.6° ausmacht und 0,03 mm Höhenfehler aus der Kreisbewegung.
Man kann so einen Anpresshebel nun bezüglich seiner Abrollgeometrie im Bereich minimalen Höhenfehlers betreiben, was mathematisch ein bestimmter Bereich einer Zykloide wäre. Man kann aber auch die wirkenden Kräfte, Bewegungen und die Fertigungsmöglichkeiten in den Vordergrund stellen: bei PKW Vorderradscheibenbremsen wirken z.B. bis 35 kN, bei LKW bis z.B. 240 kN, wobei Anpresshübe von z.B. 1 ,8mm (PKW) gemacht werden. Wenn man nun z.B. wegen Biegung und Flächenpressung Rollendurchmesser von ca. 6-8mm (PKW) wählt, könnten die Rollen z.B. abgeschliffen sein, um sie näher zusammen zu bringen, man wird jedoch nicht immer leicht den mathematisch optimalen Bereich der höhenoptimalen Zykloidenbahn erreichen. Praktisch ergibt eine Näherung an den minimalen mathematischen Höhenfehler eine schwierig zu fertigende Geometrie mit kleinen Abrollradien, die nahe aneinander liegen und bei denen eine kraftübertragende Verbindung beider Abrollradien geometrisch schwierig ist, weil die Verbindung dünn sein kann um durch die Mitte zwischen beiden Abrollradien zu verbinden.
In Fig.705 sieht man das Spreizteil mit Spreizteildrehpunkt 057 und den dicken Kreisteilen (welche die Anpressung des Spreizteils darstellen). Die dicken Kreisteile drücken dabei auf die beiden dicken Rechtecke, welche nicht mit dem Spreizteil gedreht werden. Der Spreizteildrehpunkt 057 könnte gelagert sein, kann aber in Fig.705 auch ohne Lager gedreht werden, da das Spreizteil zwischen den dicken, hier z.B. rechteckig dargestellten Anpressflächen die Lage im Wesentlichen nicht verlassen kann.
In Fig.705 ist eine mathematisch nahe an dem Optimum der Zykloide betriebene Abrollpaarung, wobei die dicken Kreisbögen auf den dicken Ecken abrollen. Bei Drehung im Uhrzeigersinn würde ein Auflagepunkt durch die Winkelfunktion weiter nach oben gelangen. Der Abrollumfang am Kreisbogen würde ebenfalls nach oben rollen. Damit bleibt der Auflagepunkt zwar nicht in derselben Höhenlage, aber beide Bewegungen verlaufen ähnlich, wodurch wenig bis keine Relativbewegung („kratzen“) nötig wird. Die beiden Kreisbögen könnten zwischen den Abrollecken verbunden werden, was schon wenig Material im Bereich ergibt, der durch die Mitte verbindet. Diese Abrollbögen mit z.B. 4 mm Radius sind unangenehm präzise zu fertigen. Wenn nun Löcher gebohrt werden, um Stifte einzusetzen (strichlierte Kreise), wird das durchverbindende Material weitgehend weggebohrt und die Abrollflächen müssen für die Stifte ausgespart werden. Das sind mit Gründe, von Nähe des mathematischen Optimums abzulassen.
Bei dieser gegenteiligen Auslegung wird man eine fertigungstechnisch und kräftemäßig günstige Lage von Rollen geeigneten Durchmessers wählen. Den Höhenfehler kann man dabei entweder in Kauf nehmen und gegebenenfalls auch davon ausgehen, dass an sich ungewollte Bewegungen oder Verformungen stattfinden, sich also z.B. ein Verschleißnachsteller (der als Abrollfläche dient) z.B. leicht schrägstellt, oder dass ab bestimmten Bremsungen leichte Kratzbewegungen eintreten (die allermeisten Bremsungen finden z.B. bei 14 bis 1/3 Vollbremsverzögerung statt). Oder man kann bei Betätigung der Bremse unvermeidbar eintretende Bewegungen oder Verformungen nutzen, indem man Höhenfehler und andere Bewegung zumindest in die gleich, kompensierende Richtung wirken lässt oder bevorzugt so auslegt, dass sich Höhenfehler und andere Bewegung möglichst gut kompensieren. Diese „andere“ Bewegung tritt bei Trommelbremsen z.B. auf, wenn sich der angepresste Belagsträger bewegt (z.B. um seinen Lagerpunkt) oder wenn sich Sättel von Scheibenbremsen unter Anpresskraft verformen, also z.B. aufweiten und verbiegen.
Im Übrigen können Kratzbewegungen bei Bremsungen sogar weniger ausmachen als z.B. dauernde Reibbewegungen, die von Vibrationen verursacht werden, z.B. von einem unwuchtigen Rad oder Dieselmotor und somit ist auch das (z.B. teilweise)
Erlauben von Kratzbewegung verursachenden Höhenfehlern durchaus möglich und kann für Fertigung und Kosten erhebliche Vorteile bringen.
In Fig. 8 ist eine vorteilhafte Lösung einer Bremse 01 , bei der die hohe Anpresskraft möglichst wenig weit geleitet wird, um Material an den hoch belasteten Stellen zu sparen:
Dabei wird bevorzugt ein Gehäuse 014 von der Anpresskraft getrennt und die Anpresskraft möglichst nahe an der Belagsanpressung oder dem dazwischen gelegten Verschleißnachsteller erzeugt. Strichliert sind eingelegte oder sonst wie angebrachte oder gesicherte (geklemmte, geschweißte, geschraubte) Teile mit speziellen Eigenschaften wie z.B. Härte, Verschleißfestigkeit und schwarz sind hier eingesteckte Nadeln oder sonst wie angebrachte oder gesicherte (geklemmte, geschweißte, geschraubte) Teile mit speziellen Eigenschaften wie z.B. Härte, Verschleißfestigkeit. Die Geometrie der Abrollung der schwarzen Nadeln auf den grauen Flächen wird bevorzugt so gestaltet, dass sich die Teile sinnvoll fertigen lassen, dass aber Fehler in der Abrollbewegung z.B. klein bzw. so sind, dass sie durch Spiel, Verformungen, Verlagerungen abfangen bzw. tolerieren lassen, aber auch bevorzugt so wirken, dass Verformungen beim Betätigen möglichst gleich wirken wie die Fehler und sich daher möglichst kompensieren. Hier könnte man z.B. die Länge der bei Betätigung abgerollten Kreisbögen im Vergleich zur Winkelfunktionsbewegung eines Punktes an einer Nadel so wählen, dass sich ungefähr die Anhebung der strichlierten Abrollfläche (rechts) kompensieren lässt. Restfehler werden hier z.B. durch Schrägstellung des belagsanpressenden Teils aufgefangen.
In Fig. 801 ist eine mögliche Ausführung mit einem Hebel mit einer Rolle 033 für die Betätigungsnocke 032 und zwei Enden für zwei Anpressungen, also z.B. als Spreizteil 051 , die z.B. beidseitig des Verschleißnachstellers sein können, so dass der Verschleißnachsteller dazwischen Platz hat. Jedes der beiden Anpressenden kann z.B. die Nadeln, Rollen oder sonstigen Anpressteile beidseitig anwenden, sodass hier z.B. vier synchronisierte Anpressungen entstehen. Auch die Gegenflächen für die Anpressungen müssen natürlich entsprechend positioniert und oftmalig vorhanden sein. Dieser Hebel kann auch zusammengefügt sein, z.B. aus Teilen wie Bandstahl, Blech
usw. z.B. geschweißt (angedeutet als Schweißpunkt in Fig. 801 in der Ecke bei der Schrift „Fig. 801“), punktgeschweißt, genietet, geschraubt, geklebt werden, Falt- und Biegeverbindungen verwenden usw.
An jeder dieser Hebelbauformen können auch weitere Funktionen angebracht sein, wie z.B. Verschleißnachstellung, Federn, Schalter, Positionsgeber usw. Durch obige Geometrien können natürlich auch Nichtlinearitäten entstehen, die alle zusammen die geforderte Gesamtnichtlinearität ergeben, d.h. alle hier hebelartig dargestellten Seile sind bevorzugt nichtlineare hebelartige Teile.
In den Fig.9 ist eine vorteilhafte Verschleißnachstellung gezeigt, die vorteilhaft von einem drehbaren Teil 9901 bis 9906 angetrieben wird, das unter einer Umdrehung zurücklegt, aber dafür möglichst viel Verdrehwinkel (weil bei mehr Winkel die Genauigkeit höher sein kann), also z.B. von einer Nocke, einer Kugelrampe oder einem Hebel. Die praktischen Umsetzungen eines drehbaren Teils wie 9901 bis 9906 kann natürlich ganz anders aussehen und angeordnet sein, hier ist nur die Funktionsweise gezeigt.
Die Drehbewegung eines drehbaren Teils 9904 (z.B. einer Nocke) zieht (Pfeil, andere Übertragungsbewegungen sind auch möglich) an einer Rutschkupplung 023, die an einer Nachstellschraube 022 zu drehen versucht, aber nicht drehen kann, wenn der Berührpunkt erreicht ist. Ein absichtliches Spiel würde nicht drehen, wenn die Verschleißnachstellung korrekt ist, nur wenn das Spiel überschritten wird erfolgt die Drehung. Diese Rutschkupplung 023 ist hier mit einer Schlingfeder 024 (rechts) realisiert, wobei natürlich allgemein jede momentbegrenzende Übertragung möglich ist, die auch eine Richtungsvorgabe machen kann (soll), damit die Nachstellschraube 022 z.B. im Wesentlichen in Nachstellrichtung gedreht wird (da ja Verschleiß nur weniger Belagsmaterial verursachen kann, mit Ausnahmen wie z.B. dass sich Bremsstaub sammelt).
Eine andere Antriebsmöglichkeit für die Verschleißnachstellerschraube ist mit den drehbaren Teilen 9901 - 9903 gezeigt, hier wird die Schraube über eine Momentbegrenzung mit einer Feder bei z.B. der Nocke angetrieben, was die
Rutschkupplung 023 spart, wobei die Feder gleichzeitig ab einer gewissen Drehung nachstellen und damit den Luftspalt vorgeben kann und das Nachstellmoment begrenzen kann. Das drehbare Teil 9901 kann die Feder bei Nockendrehung gegen den Uhrzeigersinn (was z.B. eine Anpressbewegung wäre) mit den Kreis mitdrehen, was auch noch im weiter gedrehten drehbaren Teil 9902 möglich ist (hier tritt schon Momentbegrenzung durch Federkompression ein). Wenn das drehbare Teil 9903 erreicht, ist der Totpunkt der Kreismitnahme durch die Feder überschritten. Der hinauf gerichtete Pfeil zur Drehlage des drehbaren Teils 9902 deutet an, dass am kleinen Kreis in 9902 eine z.B. ziehende Nachstellbewegung (Drehung) über z.B. eine ratschende Verzahnung 026 an der Verschleißnachstellung 02 auf die Nachstellschraube 022 erfolgt.
Mit dem drehbaren Teil 9906 ist gezeigt, dass auch ein normalerweise nicht bei einer Bremsung verwendeter Teil der Nockendrehung auf die z.B. ratschende Verzahnung 026 wirken kann (Pfeil von 9906), wobei die strichlierte Stellung auf den Pfeil (z.B. einen Stössel) drückt. Allen diesen Vorschlägen kann gemeinsam sein, dass eine Schlingfeder die Nachstellschraube gegen unbeabsichtigtes Verdrehen sichert und die Drehrichtung der Schraube in allen Betriebszuständen sicherstellt. Man könnte hier auch eine andere Ratsche oder Reibung zur Verdrehsicherung vorsehen. Ein Verzicht auf die Verdrehsicherung ist unter bestimmten Umständen möglich, wenn z.B. die Reibung an der Schraube ausreicht, um obige Wirkung zu erzielen.
Die linke Schlingfeder 024 kann z.B. von einem mit dem Schwimmsattel 013 verbundenen Teil gestützt werden. Bei 063 kann z.B. der Innenbordbelag angepresst werden. Die beiden Schlingfedern links und rechts kann man natürlich auch zu einer gemeinsamen machen oder so antreiben, dass eine gemeinsame gegebenenfalls ausreichen kann. Ein Vorschlag für eine gemeinsame oder auch beide ist im drehbaren Teil 9905, wo an einem langen Ende der Schlingfeder eine Betätigung in Pfeilrichtung erfolgt und dabei eine Welle mit dreht (durch weiteres Einschnüren). Das Mitdrehen kann aufhören, wenn die Nachstellschraube mehr erfordert und z.B. zum elastischen Biegen des Betätigungsendes beim Pfeil führen, wobei auch die Gegenrichtung der Pfeilrichtung einen sinnvollen Einsatz finden kann. Die Schlingfeder kann nach
Betätigung auch Reibung oder Ratschenwirkung (z.B. auch am anderen Ende) gegen Zurückdrehen der Schraube erzeugen.
Das drehbaren Teil 9904 führt eine Nachstellung ab einer besonderen Nockenstellung aus, das könnte in einem sonst normalen unbenutzten Bereich (oder Richtung) sein, könnte aber auch bei zu viel Nachstellung Nockenhub vorgemerkt (oder durchgeführt) werden, wenn z.B. eine federbetätigte Bremse aufgrund von Verschleiß zu weit betätigt. Das Moment der Nachstellschraube 022 kann z.B. über die rechteste Rutschkupplung 023 begrenzt werden und z.B. die rechte Schlingfeder 024 kann Rückdrehen verhindern und durch Reibung positionshaltend wirken, womit man auf die linke Schlingfeder 024 verzichten kann, es könnte aber auch umgekehrt nur die linke ohne der rechten verwendet werden.
Um Komplexität im Bereich des Verschleißnachstellers zu verringern, werden noch die Figuren 1001 -1002 vorgeschlagen, wobei sich ein drehpositionshaltender und bzw. als Ratsche wirkender Teil gegen einen nichtdrehenden, z.B. mit dem Sattel verbundenen Teil 013 abstützt, hier als Schlingfeder 024 gezeichnet. Zum vereinfachten Antrieb der Nachstellschraube zieht (andere Bewegung wäre auch möglich) z.B. ein Mitnehmer auf der Betätigungsnocke 032 an einem Ende einer Schlingfeder 024, eventuell über eine Führung (gezeichnet als schwarzes Rechteck unter dem Pfeil), womit die Nachstellschraubendrehrichtung gegeben ist und das Schraubenmoment z.B. dadurch begrenzt ist, dass die Zugwirkung der Schlingfeder 024 nur die durch die Seilreibungsgleichung übertragbare Umfangskraft erlaubt.
Ganz ähnlich ist Fig. 1002: Hier wird z.B. statt einer doch recht starren Schlingfeder etwas Elastisches zur Drehung der Nachstellschraube, z.B. ein Seil, Draht oder eine Schnur, auf einer Rolle 9907 aufgerollt. In den Zug der möglichen Nocke 032 ist z.B. etwas Moment- bzw. Hubbegrenzendes eingefügt ist, hier als elastische Schlaufe mit rechteckigem Anschlag angedeutet. Gezeigt werden können natürlich zu all diesen Nachstellungen nur grundsätzliche Prinzipien, praktische Ausführungen werden (auch ganz) anders aussehen bzw. sich nur an Prinzipien orientieren. Die Betätigung einer grundsätzlichen Nachstellbewegung kann auch aus jedem bewegtem Teil erfolgen (also
z.B. Anpresshebel, Kugelrampe, Getriebeteil usw.), die Nocke dient in den Figuren nur repräsentativ der Erklärung.
All diese Verschleißnachstellungen können natürlich nicht nur während des Betätigungsvorgangs durchgeführt werden, sondern auch an speziellen Stellen der Drehbewegung von Nocke, Kugelrampe oder Hebel, die sonst zur Bremsung nicht verwendet werden und dabei die Größe der Nachstellung vorgeben und/oder momentbegrenzt nachstellen. Man kann dabei auch Bauteile sparen, wie z.B. eine Drehmomentbegrenzung, wenn der Verdrehvorgang der Nachstellschrauben anders beherrscht wird, z.B. über den Verdrehwinkel von Nocke, Kugelrampe oder Hebel.
Fig. 11 zeigt mögliche Aufbauvarianten, die Signale in die Elektronik 101 von der Umgebung bekommen (z.B. Verzögerungswunsch bzw. Bremsmoment von Bremspedal) und gegebenenfalls Signale aus der Elektronik 102 an die Umgebung abgeben (z.B. Bremsmoment bzw. Temperaturen), jeweils z.B. über CAN, analog, PWM, Funk, Bluetooth, WIFI. Dazu können noch Bremsfunktionen 105 beliebig in die Bremse gelangen, z.B. mechanische Handbremse, mechanische Notbremse.
Fig. 11 zeigt die prinzipiellen Teile eines Aufbaues in vollem Umfang (d.h. es können auch nur Teile von Fig. 11 verwendet werden) mit einer übergeordneten Fahrdynamiksteuerung 10 („Vehicle Dynamics“ für z.B. ABS, ESC, sway control, blending), die zentral für ein Fahrzeug sein kann, aber auch in Kopien oder Varianten in einzelnen Steuergeräten oder auch vorläufig unbenutzt für späteren Funktionsaufbau. Davon wird in der Regel ein Bremsmoment an die Bremsmomentsteuerung 044 (oder Regelung, wenn Bremsmoment ermittelbar) gegeben, welche die Motorelektronik 043 steuert.
Es kann z.B. in einer Aufbauvariante alles obige in eine Elektronik an oder in einer EMB eingebaut sein, es kann aber auch in einem anderen Extremfall für alles einzelne Elektronikgruppen geben, die an beliebigen Stellen sein können, so z.B. die Motorelektronik 043 in einer EMB oder z.B. gemeinsam für zwei EMB an einer Achse. Es können Steuergeräte auch Berechnungen für andere EMBs mit übernehmen, z.B.
wenn aus Sicherheitsgründen mindestens 2 Berechnungen verfügbar sein oder verglichen werden sollen.
Links ist eine Trommelbremse 01 (z.B. als „duo-Servo, bei der beide Beläge auseinander gespreizt werden und dann über die Bremskraft ein Belag den anderen mitbetätigt und durch Mitdrehung dann der in Drehrichtung zweite Belag eine Abstützung auf einer Nocke findet), bei der die Mitnahmekraft eine Nocke oder Nichtlinearität 03 leicht verdreht (oder eine sonstige Kraft- oder Wegerfassung vorgesehen ist) und ein Vergleich zwischen Soll-Mitnahmekraft (gefordertes Bremsmoment) und festgestellter Mitnahmekraft (Mitnahmekraftmessung 064, Ist- Bremsmoment) die EMB so regelt, dass das Ist-Moment möglichst dem Soll -Moment entspricht (z.B. in einem Analog- oder Digitalregler 065). In diesem einfachen Fall könnte man z.B. ein analoges Soll-Bremssignal 101 (z.B. an einem Zweirad oder Anhänger) an z.B. einer Operationsverstärkerschaltung anlegen und den Aktuator betätigen, bis das Ist-Bremsmoment möglichst stimmt. Eine Soll-Bremswirkung könnte man an einem Fahrradanhänger z.B. aus einer Deichselauflaufkraft (die von Schwingungen, z.B. Tretschwingungen bereinigt ist) und/oder Raddrehzahlveränderung und/oder Fahrereingabe (z.B. Handbremshebelstellung) (z.B. über Funk, Bluetooth, WiFi) gewinnen. In einem einfachsten Fall würde einfach ohne echte Mitnahmekraftmessung die Aktuatorposition (z.B. über eine Kennlinie) vom Soll- Bremswunsch gesteuert und z.B. händisch ein Verschleiß nachgestellt werden, wie das bei z.B. Zweiradbremsen fallweise auch bei mechanischen Bremsen gemacht wird.
Man könnte damit z.B. auch existierende magnetbetätigte Trommelbremsen, bei denen der „Magnetstrom“ über ein PWM-Signal gesteuert wird, genauer machen, indem man das Ist-Bremsmoment feststellt und bei zu hohem Ist-Bremsmoment PWM-Impulse ausblendet.
Die rechte Scheibenbremse 01 ist z.B. über Feder, nichtlineare Federstellung an die Nocke und die nichtlineare Nocke betätigt und wird durch den Aktuator (Motor 041 ) gelöst, wobei auch mehrere Motoren 041 eingestellt werden können. Eine Anpresskraftmessung 055 kann vorgesehen sein. Die Anpresskraft kann auch aus Aktuatormoment und augenblicklicher Nichtlinearität ermittelt werden, gegebenenfalls
unter Einbeziehung der augenblicklichen Federwirkung. An den Bremsen 01 können natürlich beliebige Messungen durchgeführt werden wie z.B. Temperatur, Verschleiß usw. Die „vehicle dynamics“ 10 wird natürlich bevorzugt Fahrzeugdaten 103 wie Radlast, Drehzahl, Temperatur, Regen, Fahrzeuggeschwindigkeit, Verzögerung, Gierrate, Lenkwinkel empfangen bzw. austauschen. Bevorzugt in der „vehicle dynamics“ 10 (auch an anderer Stelle möglich) können „selbsterzeugte Signale“ 104 entstehen bzw. kommuniziert werden wie z.B. mit einem Verzögerungssensor, Berechnung einer Auflaufkraft um z.B. ohne Bremssignal oder Bremssignalgeber auch bremsen zu können und/oder es kann z.B. das aktuelle Bremsmoment abgeschätzt werden und gegebenenfalls mit dem Sollwert z.B. in einer Regelung eingeregelt werden oder für die Steuerung verwendet werden.
Einen Vorschlag für eine mechanische „Bremskraftregelung“ zeigt Fig. 12 als mechanische Regelung der Bremskraft, hier bei Servo-Trommelbremse mit Unterstützung in einer Drehrichtung (Uhrzeigersinn): Eine Trommelbremse 01 mit Federn für Luftspalterzeugung 07 (unten haben sie auch eine zusammenhaltende Funktion) stützt die Mitnahmekraft auf der Bremsschuhabstützung 069 ab, die hier z.B. als Exzenter die Mitnahmekraft auf einen Zeiger gibt und die Federn als Mitnahmekraftmessung 064 wirken. Der obere Pfeil bei der Mitnahmekraftregelung 065 zeigt, dass zuviel Bremskraft den Lagerpunkt des Spreizteilantriebs 052 nach links zieht und damit die Betätigung entlastet und damit am unteren Pfeil der Mitnahmekraftregelung 065 so wirkt, als ob die Ansteuerung durch die Nichtlinearität 03 bei Anpressung 05 weniger betätigen würde und damit weniger Bremsung bewirkt.
Je höher die Selbstverstärkung ist, desto kleiner ist die Betätigungskraft, daher ist hier eine „Servobremse“ mit „Bremskraftregelung“ in einer Richtung gezeigt. Bei zu viel Bremskraft wird Weg aus der mechanischen Betätigung herausgenommen, was umso leichter geht, je geringer die Betätigungskraft ist. Man kann das Verfahren entfernt mit der Gegenkopplung eines Operationsverstärkers sehen, allerdings ist hier die mechanische Verstärkung nicht hoch.
Das kann auch gemäß Fig. 13 mit Rückziehwirkung in beiden Fahrzeugfahrtrichtungen erfolgen: Dabei besteht Fig. 13 prinzipiell aus den Teilen der Fig. 12, nur ist in Fig. 13
die Drehrichtung und damit die Mitnahmekraft an der Mitnahmekraftmessung 064 umgekehrt, womit keine Reduktion der Bremsung durch Zurückziehen des Lagerpunktes beim Spreizteilantrieb 052 möglich wäre. Deshalb ist in Fig. 13 spiegelsymmetrisch zur Bremsschuhabstützung 069 eine zweite Mitnahme (Pfeil nach links oben), die dann an den Pfeil nach links oben beim Spreizteilantrieb 052 weitergegeben wird und in dieser Drehrichtung zum Zurückziehen führt.
Das Verfahren ist auch bei Scheibenbremsen, insbesondere bei hoch selbstverstärkenden wie der „Keilbremse“, möglich, da bei zu viel Mitnahme eines Scheibenbremsbelages auch hier die Betätigungsbewegung zurück genommen werden kann. Es handelt sich natürlich um prinzipielle Funktionsdarstellungen und die praktische Umsetzung kann auch (völlig) anders aussehen.
Fig. 1401 zeigt, wie eine Nichtlinearität für schnelle Belagsbewegung zurückweichen kann, z.B. beim Berühren des Belages: Wenn die erste Nocke zu steil ist, kann sie gegen die Feder zurückweichen (strichliert), bis die weniger steile und längere (dick) zum Tragen kommt, die durch weniger Steigung und gegebenenfalls mehr Winkel ein geringeres Drehmoment braucht. Sie kann anfangs sehr steil sein, z.B. zum Erkennen des Berührpunktes und die einsetzende Zurückdrehung kann z.B. gemessen werden. Eine Fühlnocke für Berührpunkterkennung kann z.B. aus Blech sein, weil hier nur eine kleine Kraft auftritt. Die erste Nocke kann z.B. so steil beginnen, dass sie bei korrektem Luftspalt an einem korrekten Aktuatorwinkel bei Belagsberührung etwas zurückgedreht wird und dann schnell Anpressung aufbaut und dann in die zweite Nocke übergeht. Bei zu wenig Luftspalt kann man die Zurückverdrehung früher beobachten (und die Beobachtung verwenden), bei zu viel Luftspalt später. Insbesondere könnte die spätere Nocke eine Betätigbarkeit unter allen Umständen garantieren und die frühere Nocke eine besonders vorteilhafte, z.B. schnelle Betätigung versuchen. Statt der Feder könnte auch z.B. eine Rutschkupplung verwendet werden.
Fig. 1402 zeigt eine Nockenanordnung ähnlich einem „Automatikgetriebe“: eine Nocke kann zurückweichen, um eine Betätigung mit langsamerer Belagsbewegung zu ermöglichen, wenn für die schnelle Belagsbewegung das Antriebsmoment höher würde als die Feder erlaubt: Bei zu viel Nockenantriebsmoment verstellt sich die Nocke
(strichliert) z.B. bei heißer Scheibenbremse oder kalter Trommelbremse, d.h. die Nocke wird durch die einwirkenden Kräfte in die strichlierte Lage zurückgedrückt. Die Zurückverstellung kann z.B. auch gemessen werden. Die Drehachse der Nockenverstellung 036 kann auch mit der Nockendrehachse 034 zusammenfallen: z.B. kann eine Bremsposition vom Aktuator vorgegeben werden und die Nocke folgt erst, wenn z.B. einsetzende Selbstverstärkung dies erlaubt.
Fig. 1403 zeigt, dass verschiedene Verstelldrehpunkte möglich sind, um auch z.B. den Hub zu reduzieren, wenn z.B. bei verschlissenen Belägen die Bremse steifer wird. Man sieht wie ähnlich zu Fig. 1402 die Nocke hier z.B. aufgrund zu steilem Beginn zurückgedrückt wird (fette Rolle 033, fette Nocke 032). Bei weiterer Nockenbetätigung kommen Nocke und Rolle in die nicht-fette Lage, können aber auch (abhängig von der Steigung und den Kräften) auf die strichlierte Lage zurückgedrückt werden. Die Zurückverdrehung kann auch weniger Endhub auf die Rolle geben, was auch korrekt sein kann, wenn z.B. die Bremse steifer als erwartet ist oder mehr Nockendrehwinkel verwendet werden kann. Es kann auch eine Vorverstellung erfolgen wenn z.B. die Bremse weicher als erwartet ist oder mehr Luftspalt als erwartet vorhanden ist.
Ähnliche Effekte wie oben beschrieben lassen sich z.B. auch mit mehreren (auch nichtlinearen) Kugelrampen bewirken oder mit verstellbaren oder verstellenden Hebelübersetzungen, wie Fig. 1404 zeigt: Hier stellen die Pfeile drehbare Hebel dar mit einer elastischen Verbindung (angedeutete Feder). Unter Belastung wird die Feder komprimiert, die Verbindung kürzer und durch die sich neu einstellenden Winkel werden die Momente an den Hebeln geändert.
Fig. 15 zeigt Verschleißnachstellungen (die mit dem elektrischen Bremsaktuator betätigt werden) an Trommel- und Scheibenbremsen, bei denen z.B. die korrekte Größe des Luftspaltes durch Spiel bzw. Nockenverdrehung hergestellt wird, bei denen aber auch (u.U. durch Verzicht auf das Betätigungsspiel) die Erfassung des Berührpunktes und die Nachstellung getrennt werden können und der Berührpunkt z.B. durch Messungen am Bremsaktuator festgestellt werden kann und damit eine Nachstellung ausgelöst werden kann, die z.B. in einem sonst zur Bremsung unbenutzten Bereich des Bremsaktuators liegen kann.
Bei Trommelbremsen gibt es einerseits die vorteilhafte Möglichkeit, die Nachstellung in der Trommel mit Nachstellschrauben zu machen und anderseits die Möglichkeit, auf vorhandenen, z.B. druckluftbetätigten Trommelbremsen aufzubauen, indem eine linearisierende sogenannte S-Cam 056 den Belagshub auch über den Verschleiß abdecken kann und außerhalb an der Anlenkung eines Betätigungshebels die S-Cam zur Verschleißnachstellung gegen den Hebel verstellt werden kann, was in diesem Verfahren mit der Energie das elektrischen Bremsaktuators erfolgt. Dabei kann die S- Cam 056, die z.B. über die Rollen 066 auf die Bremsschuhe drückt, nicht nur linearisierend wirken, sondern auch ausgleichend und z.B. die Steifigkeitsänderung der Bremse über den Belagsverschleiß über ihre Kennlinie kompensieren. Eine Schnecke kann z.B. mit dem Verschleißnachsteller gegen ein Schneckenrad gedreht werden, um die Lage der S-Cam 056 gegen den Spreizteilantrieb 052 zu verdrehen. Dazu kann ein Mitnehmer 025 (z.B. angeordnet an der Nichtlinearität 03) z.B. nach Überschreiten eines absichtliches Spiels (das den Luftspalt definieren kann) über z.B. eine Momentbegrenzung (z.B. Rutschkupplung 023 oder Feder) die Lage der S-Cam 056 gegen den Spreizteilantrieb 052 verdrehen oder z.B. auf die Verschleißnachstellung 02 einer z.B. Trommel- oder Scheibenbremse (Pfeile) einwirken. Andere Möglichkeiten sind z.B. verstellbare Nocken 035, wobei z.B. eine Verschleißnachstellung erfolgen kann, wenn eine steile Nocke z.B. bei Betätigung zu weit voreilt oder z.B. keine Verschleißnachstellung erfolgt, wenn z.B. eine steile Nocke bei Betätigung zurückgedrückt wird.
Fig. 16 zeigt, dass eine Nocke nicht aus festem Material sein muss, sondern z.B. auch eine wie auch immer verformbare Nocke 037 oder verstellbare Nocke 035 sein kann. Es kann z.B. auch ein Draht oder Stab mit z.B. rundem oder rechteckigem Querschnitt gebogen werden, um einerseits kostengünstig eine glatte Rolloberfläche für die Rolle herzustellen. Andererseits kann die federnde Wirkung dieses gebogenen Stabes auch ausgenutzt werden, um eine automatische Anpassung von Hub und Steigung an jeder Stelle zu bekommen: Dick gezeichnet ist eine unbetätigte Ausgangsstellung, dünn gezeichnet wäre theoretisch eine etwas betätigte Stellung. Durch Zurückfedern des gebogenen Stabes (verformbare Nocke 037) geht er in die strichlierte Stellung zurück und hat dabei weniger Steigung. Wenn nun die Kraft der Rolle 033 gegen den federnden Stab (verformbare Nocke 037) größer als erwartet ist, federt er noch weiter
zurück und bekommt noch weniger Steigung und damit ein kleineres „Nockenantriebsmoment“, da der gebogene Stab ja als Nocke wirkt.
Dieser Vorgang kann sich an jeder Stelle wiederholen. Obwohl damit eine Art „Automatikgetriebe“ entsteht, wird dabei der Aktuator (der z.B. diese „Nocke“ direkt oder über z.B. ein Zahnradgetriebe antreibt) definitionsgemäß nie bei konstantem Nockenantriebs- oder Aktuatormoment betrieben, weil ja immer steigendes Antriebsmoment für mehr Zurückbiegung nötig ist. Die rechte Abbildung zeigt, dass der gebogene Stab (verformbare Nocke 037) selbst wenig bis kein Federverhalten haben kann und das Federverhalten aus Abstützungen gegen ein Mittelteil stammt, was einer verstellbaren Nocke 035 entspricht.
Das Zurückbiegeverhalten hängt von der Federeigenschaft des Stabes ab, von der Lage und Art der Einspannstelle (die auch z.B. nur ein Drehpunkt sein könnte) und es kann zusätzlich, auch bereichsartig durch weitere verhaltensbeeinflussende Federn (am strichlierten Bereich von der verformbaren Nocke 037 bestimmt werden. Dies könnte auch oder zusätzlich durch blattfederartigen Aufbau aus z.B. mehreren oder lokal mehreren oder verschieden gekrümmten Federstäben gestaltet werden. Die verformbare Nocke 037 kann vorgespannt sein, damit z.B. dann keine zusätzliche Verformung eintritt, wenn er der vorgespannten Kontur folgt, wobei die Vorspannung im Knick des Pfeils nach links unten angedeutet ist. Bei 034 kann man sich die Nockendrehachse vorstellen und 038 kann eine mehr oder weniger ausgeprägte Einspann- oder Befestigungsstelle sein.
Bei einem konstanten Aktuatormoment würde die momentermittelnde Feder (die zurückweichende Federwirkung) immer gleich weit belastet. Da die Federlänge hier die Verstellung vorgibt, kann nie konstantes Aktuatormoment vorliegen. Die augenblickliche Nichtlinearität wird durch dieses Verfahren im Betrieb des Aktuators automatisch eingestellt, aber nicht in der Auslegungsberechnung einer einzigen Nichtlinearität. Die Nichtlinearität kann auch so ausgelegt sein, dass mit jeder Federänderung eine neue vorteilhafte Nichtlinearität erreicht wird, dass z.B. bei Federstauchung eine flachere Stelle der Nocke nachfolgt.
Durch die Federänderung und augenblickliche Nichtlinearität kann gut auf Anpresskraft geschlossen werden, um eine besonders genaue Verschleißnachstellung durchzuführen.
Eine besonders vorteilhafte Auslegung wäre z.B. ein „Nocke“ als gebogener Federstab, der anfangs besonders viel Belagshub macht, mehr als z.B. bei korrektem Luftspalt und Elastizität der Bremse mit vollem Belag erforderlich. Durch besonders schnelle Belagsbewegung im Luftspalt kann man den Berührpunkt gut durch Messungen am Aktuator (z.B. Moment, Strom, Position) feststellen. Dazu kann auch z.B. die Verformung des Stabes erfasst (Messung, Schaltfunktion) werden. Ab Berührung kann schnellstmöglich Anpresskraft für Fahrzeugverzögerung aufgebaut werden. Sollte der Luftspalt kleiner sein (auch durch z.B. Bremsscheibendehnung), wird der Stab für kleinere Steigung zurückgebogen. Das wiederholt sich an jeder Stellung bis zu einer Endstellung. Wenn nun aufgrund verschlissenen Belages die Bremse steifer ist, wird der Stab wiederum mehr zurückgebogen und dabei auch der Hub verringert.
Dieses Verfahren „verliert“ gegebenenfalls Betätigungsenergie in die Stabverformung, braucht also um diese mehr Betätigungsenergie als eine starre Nichtlinearität.
Bevorzugt kann schnellstmöglich Verzögerung herbeigeführt werden, was aus Sicherheitsgründen bei starrer Nichtlinearität nicht möglich wäre, weil ja mögliche unerwünschte Zustände auch betätigbar sein müssen und zu einer suboptimalen starren Nichtlinearität führen würden. Allerdings wird bei diesem Verfahren bei steifer Bremse (verschlissene Beläge) gegebenenfalls mehr Energie in Verbiegung gesteckt als bei weicherer Bremse. Dem steht gegenüber, dass sich der Unterschied zwischen vollen Belägen und verschlissenen Belägen bei starrer Nichtlinearität wiederum in suboptimaler Nichtlinearität zur Abdeckung „von allem“ niederschlägt. Wenn eine Vorspannung vorhanden ist, kann die zur Federung verlorene Energie kleiner bzw. null sein.
Fig. 17 mit Aktuatorwinkel auf der X-Achse und Aktuatormoment auf der Y-Achse zeigt auf der positiven X-Achse verschiedene durchlaufene Belagsanpresskräfte, die natürlich auch am Bremsaktuator als Moment erfasst werden können. Es kann aber auch in negativer X-Achse einen Bereich 111 geben, in dem kein Belagshub (oder nur
geringer, kein „funktionaler“) gemacht wird, in dem also die augenblicklichen mechanischen Verluste Sichtbar werden, die ohne Anpresskraft entstehen. Es kann einen Bereich 112 geben, in dem eine einsetzende Verschleißnachstellung und/oder Federn in Verschleißnachstellung für das Aktuatormoment bestimmend werden. Im Bereich 113 kann eine tatsächliche Drehbewegung in Verschleißnachstellung mehr Akuatormoment erfordern. Im Bereich 114 kann eine tatsächliche Drehbewegung in Verschleißnachstellung und/oder Rutschkupplung das Aktuatormoment weiter steigen lassen. Ab 115 kann eine voll durchgeführte Verschleißnachstellung und/oder ein Endanschlag (z.B. für Aktuatorwinkel), gegebenenfalls mit einer Feder, das Aktuatormoment nochmals steigen lassen. Die hier negative Aktuatorbewegung dient also hier zum Ermitteln dieser Bereiche und zur Auslösung dieser Aktionen und Bewegungen und gegebenenfalls zur Aktuatormomentermittlung. Prinzipiell soll dabei kein Hub am Belag entstehen, ein kleiner positiver Anpressweg muss aber hier nicht stören.
Sobald Belagshub gemacht wird, kann man gegebenenfalls zusätzlich zu den Verlusten ohne Belagsbewegung mindestens eine Federwirkung 116 feststellen, die z.B. der Belagsabhebung dient. Bei weiterem Belagshub kann eventuell eine Verschleißnachstellung 117 einsetzen, die ebenfalls am Aktuatormoment sichtbar werden kann. Ab dann findet mit steigendem Aktuatorwinkel Belagsanpresskraft statt. Die Verschleißnachstellung inklusive Federwirkung kann auch, wie dargestellt und oben beschrieben, in sonst zur Bremsung ungenutzten Aktuatorpositionen stattfinden, hier als „negative Belagsbewegung“ dargestellt, die es natürlich nur aus Sicht des Aktuatorwinkels gibt. Es kommt natürlich zu einer Verschiebung der Kurven (vor allem ab Belagsanpressung), wenn eine Verschleißnachstellung (z.B. mit dem Bremsaktuator) gemacht wird. Den Verlauf der Kurven im Anpressbereich wird man z.B. im Bereich 118 durch Anforderungen bestimmen, z.B. weniger Aktuatormoment bei heißer Bremse für kostengünstigeren Motor bzw. z.B. im Bereich 119 durch Geometrie und mechanische Belastbarkeit bestimmen, weil z.B. durch einen kleinen Luftspalt hohe Klemmkräfte auftreten können. Die strichlierten Kurven zeigen also einen kleineren (links) und größeren (rechts) Luftspalt als im Vergleich zur vollen Kurve.
Insbesondere die bereits gezeigten verstellbaren Nocken können so ausgelegt werden, dass sie so steil beginnen, dass der Berührpunkt sehr genau erkannt werden kann, z.B. dadurch, dass die Verstellung durch Zurückdrehen gegen die Feder bei Betätigung zu früh einsetzt, wenn zu wenig Luftspalt eingestellt ist oder Wärmedehnung vorliegt und dass die Zurückverdrehung ab dem Kontaktpunkt dann noch nicht einsetzt, wenn der Kontaktpunkt bei Betätigung zu spät kommt und zu viel Luftspalt eingestellt ist. Diese Zurückverstellbarkeit und damit Steigung kann vorteilhaft so gewählt sein, dass durch große Steigung eine sehr genaue Erfassung dieser kleinen Kräfte gelingt, aber durch Zurückverstellbarkeit immer eine Steigung gefunden werden kann, die eine sichere Bremsbetätigung erlaubt.
Ähnliches kann auch mit mehreren linearen oder nichtlinearen Kugelrampen erreicht werden oder Hebelübersetzungen mit Verstellmöglichkeit.
Fig. 18 zeigt bei sonst gleicher Beschriftung die Belagszustände (Belagshub auf X- Achse, Belagsanpresskraft auf Y-Achse) zu Fig. 17. Die Aktuatorbewegung ohne Belagshub ist in Fig. 18 nicht dargestellt.
Fig. 19 zeigt eine mögliche Montage einer EMB an einem Radnabenmotor für z.B. ein Fahrrad, Fahrradanhänger, Moped usw., wobei natürlich ein Radnabendynamo gleichwertig in Frage kommt. Eine Achse 122 kann einseitig oder beidseitig befestigt werden und hat Radlager 121 beliebiger Art und Zahl, die im Wesentlichen stehende Teile 124 (z.B. Spulen, Getriebe usw.) mit drehenden Teilen 123 (z.B. Magnete usw.) lagern. Es kann Anschlusskabel 126 für Radnabenmotor oder Dynamo und Anschlusskabel 127 für die EMB geben, wobei die Kabel bevorzugt auf der gleichen Seite der Bremse sind, am besten auf der befestigten bzw. der Fahrzeuginnenbordseite bzw. bevorzugt an der Seite der Bremse, die sich im Wesentlichen nicht dreht und z.B. eine Montageplatte (oder sonst wie geformtes Teil) für Trommelbremsteile 125 hat, auf der z.B. auch in beliebiger Anordnung ein Aktuator 04 (oder Aktuatorteile wie z.B. Federn) sein kann bzw. kann der Aktuator (oder Teile) auch von einem anderen Ort wirken. Es wird noch die Bremstrommel 012 geben (mit Bremsbelägen 063) und die Bremstrommel kann z.B. zusammen mit einem rotierenden Bremsteil gefertigt sein oder daran befestigt wie die Trommelbefestigung 128, wobei auch eine Wärmeisolation 129
dazwischen sein kann. Günstig kann sein, dass sich das Rad mit der Bremse bzw. die Bremse leicht abziehen bzw. entfernen lässt (dass z.B. auch die Bremstrommel mit entfernt wird) und möglichst die Kabelverbindungen dabei nicht getrennt werden müssen, und wenn möglich keine gefetteten beschädigungs- oder verlustgefährdeten Teile nach Abziehen exponiert werden. Auch wenn in Fig. 19 eine Bremstrommel 012 mit dem Brembsbelag 063 reibt, können beliebige andere Reibgeometrien verwendet werden, also auch Scheiben bzw. konische. Wenn die „Bremstrommel“ konisch ist, kann ein konischer Belag zum Betätigen axial hineingedrückt werden, z.B. mit einer (auch nichtlinearen) Kugelrampe. Durch die Mitnahme (Bremskraft) kann zusätzliche Anpressbewegung erzeugt werden, z.B. durch eine (auch steil verlaufende bzw. auch nichtlineare) Anpressbewegung (von z.B. einer Kugelrampe oder eines Teils einer Kugelrampe), indem z.B. eine steile Rampe durch die Mitnahme leicht mitgedreht wird, was in einer Fahrtrichtung oder in beide wirken kann. Eine derartige oder ähnliche Bauweise bzw. Konusbremse ist natürlich auch ohne elektrische Maschine möglich.
Als besonders vorteilhafte Ausführung wird empfohlen, dass der Motor bzw. Generator oder Dynamo auch elektromagnetisch erregt werden kann (bzw. auch als Kombination elektromagnetisch und Permanentmagneterregung), statt wie heute üblich permanenterregt: Wenn kein oder wenig Strom produziert werden soll, kann man das sich als Rollwiderstand äußernde magnetische Schnappen stark reduzieren, wenn nicht magnetisiert wird, andererseits kann auch die Spannung als Generator mit stärkerer Erregung erhöht werden bzw. das Drehmoment als Motor bzw. kann die Motordrehzahl mit Feldschwächung erhöht werden, zusätzlich sind keine seltenen Magnetmaterialien nötig. Besonders vorteilhaft kann damit in weiteren Bereichen ein Motor- bzw. Generatormoment mit dem Moment der Reibungsbremse koordiniert werden bzw. eine Generatorspannung für besseres regeneratives Bremsen bzw. bessere Batterieladung erreicht werden. Die (auch zusätzliche) elektromagnetische Erregung kann natürlich auch verwendet werden, wenn Motor, Generator bzw. Dynamo baulich von der Bremse getrennt ist. Den Erregerstrom würde man bevorzugt ohne Schleifringe, also ähnlich einer Trafowirkung in drehende Teile übertragen und bevorzugt den Strom für die Leistung an einem stehenden Teil übertragen. Alternativ oder zusätzlich kann man auch die Umlaufgeschwindigkeit eines der beiden (Rotor bzw. Stator) erhöhen (z.B. über Getriebe, aber auch elektrisch) bzw. die Relativgeschwindigkeit zwischen Rotor und
Stator. Elektrisch kann man das z.B. dadurch machen, indem z.B. dem „Feld“ (das z.B. am Rotor sein kann) eine zusätzliches Drehfeld überlagert wird: Das Feld kann üblicherweise mit Gleichstrom erzeugt werden, hier wird auch vorgeschlagen, dass man es auch als Drehfeld erzeugen kann und damit die Relativgeschwindigkeit zwischen Leistungsspulen (z.B. Stator) und Feld erhöhen kann. Damit kann man z.B. die Spannung eines Generators bei sinkender Drehzahl höher halten oder auch die Baugröße eines z.B. Generators durch scheinbar höhere Drehzahl verkleinern. Man könnte das auch als Wander- bzw. Drehfeldmaschine bzw. -Generator bezeichnen.
In Fig. 20 ist die Problematik eines heute bei Trommelbremsen üblichen “schraubenzieherähnlichen” Spreizteils 051 erklärbar: es erzeugt bei Verdrehung um den Spreizteildrehpunkt 057 kratzende Verluste (z.B. an den Bremsschuhen 067), hat einen nichtlinearen, cosinusförmigen Hub, der bei waagrechter Stellung Null wird und bei meist fix gelagertem Drehpunkt keine Ausgleichsmöglichkeit für unterschiedliche Belagsstärken hat.
In Fig. 2101 werden daher Verbesserungen vorgeschlagen: eine Nichtlinearität 03, die auch als Betätigungsnocke 032 oder ähnlich einem Teil einer S-Cam 056 ausgebildet sein kann, rollt z.B. reibungsvermindert auf der Rolle 033 und kann den Drehpunkt Nockendrehachse 034 auch am linken Bremsschuh 067 haben, um beidseitige Belagsanpressung zu erwirken. Mit dem Pfeil nach unten ist angedeutet, dass die Verschleißnachstellbetätigung der Verschleißnachstellung 02 durch z.B. einen nicht zur Bremsung genutzten Bereich 082 der Nichtlinearität 03 betätigt werden kann, der keinen Hub macht und für den Bremsvorgang deshalb nicht genutzt wird, wobei die Nachstellkraft auch über eine Rutschkupplung (strichliert) begrenzt werden kann bzw. kann Kraft und/oder Weg auch über eine Feder für Verschleißnachstellung 021 beeinflusst werden. Eine Vormerkung für eine Verschleißnachstellung oder Auslösung einer Verschleißnachstellung bei zu viel Hub (ähnlich selbstnachstellender PKW Trommelbremse) kann auch über einen zur Bremsung benutzten Bereich 081 erfolgen, wobei wiederum eine Rutschkupplung, Feder oder sonstige Beeinflussung möglich ist. Der Verschleißnachstellerbereich um die Verschleißnachstellung 02 kann auch die Bremskraft eines Schuhs an den anderen weiterleiten und sogenannte Servobremsen erlauben. Die Verschleißnachstellerseite der Nocke kann auch Hub machen, um den
Anlegepunkt zu ermitteln (über Aktuatormoment, Rutschkupplung usw.) und für das Aktuatormoment kann eine Feder als Referenz dienen, womit der Beginn der Belagsanpressung ermittelbar ist.
In Fig. 2102 ist gezeigt, wie ein Aktuator 04 z.B. eine Duplextrommelbremse betätigen kann, wobei die Nockendrehachsen 034 z.B. fix gelagert sein können und z.B. Nichtlinearitäten 03, linearisierende Betätigungsnocken 032, auch wie ein Teil einer S- Cam 056 die Schuhe anpressen und die Betätigungen dieser Nocken z.B. mit einem angedeuteten Gestänge verbunden sein können. Eine Verschleißnachstellung kann z.B. die Nocke(n) in Drehbewegung (z.B. mit einer Ratsche) nachstellen bzw. vordrehen (wie z.B. bei S-Cams bekannt) oder z.B. in einem nicht zur Bremsung verwendeten Bereich entgegen der normalen Betätigungsrichtung eine Nachstellung auslösen. Unten in Fig. 2102 ist gezeigt, dass ein Spreizteil 051 üblicherweise z.B. von einem Seilzug betätigt wird (Pfeil) und hier jede mechanische günstige Form haben kann, die bevorzugt den Bewegungen während der Belagsanpressung folgt. Nötige Ausgleichsbewegungen können im Spiel der Bauteile aufgefangen werden, sodass möglichst wenig “kratzende” Bewegung zwischen den Teilen erfolgt.
Fig. 22 zeigt eine Betätigungsnocke 032 kombiniert mit einem Hebel wobei die Bewegungen von Anpressung 05 und Belagsträger bevorzugt so sind, dass sie möglichst gleich, d.h. mit geringer Relativbewegung, verlaufen und die Relativbewegung bevorzugt durch vorhandenes Spiel aufgefangen wird. Die Betätigungsnocke 032 kann z.B. durch den Pfeil angedeutet eine Nachstellung an der Verschleißnachstellung 02 durchführen. Es könnte auch z.B. ein Elektromagnet ziehen (Pfeil bei Rolle 033) statt der drückenden Betätigungsnocke 032. Strichliert zeigt den voll gebremsten Zustand.
Die Figuren 2301 - 2302 machen Vorschläge zur Bremskraftmessung, wie sie auch abgewandelt mit allen gezeigten Bremsen kombiniert werden können. Fig. 2301 zeigt grundsätzliche Möglichkeiten, wie bzw. wo in einem geschützten Bereich (innerhalb einer Trommelbremse, ohne Gewalteinwirkung von außen) Mitnahmekraftmessungen 064 erfolgen werden können. Der kleine rechtszeigende Pfeil oberhalb der Nocke deutet an, dass z.B. in einem Bereich ohne funktionalen Belagshub auch eine etwaige Federkraft, z.B. einer Belagsrückziehfeder, gemessen werden kann. Da die direkten
Mitnahmekräfte entsprechend hoch sind, macht Fig. 2302 den Vorschlag, die hohe Mitnahmekraft (z.B. mit einem Hebel) in eine kleinere mit größerem Weg zu wandeln und am Pfeil des Hebels Kraft oder Weg zu messen oder auch nur eine schaltende Funktion, z.B. mit dem angedeuteten Anschlag (kurzer, dicker, senkrechter Strich), die z.B. bei einem kleinen Bremsmoment den Beginn nutzbarer Anpresskraft zeigt und damit einen Punkt auf der augenblicklichen Kraft-Wegkennlinie.
Ein Beispiel einer umfassenden Bremse 01 ist in Fig. 24 prinzipiell dargestellt, d.h. sie kann mit einer Bremsscheibe 011 aber auch jeder anderen Reibung wie einer Trommel oder z.B. linear verlaufend angewandt werden und natürlich müssen nicht alle angeführten Teile verwendet werden bzw. können auch Funktionen anders ausgelegt sein (z.B. energieloses Lösen oder energieloses Betätigen). Sie wird hier beispielhaft von einem Spreizteil 051 über eine Anpressung 05 (die z.B. auch eine Verschleißnachstellung enthalten kann) von einer Nichtlinearität 03, z.B. einer Nocke 032 betätigt, wobei z.B. eine (oder mehrere, auch für Abheben aller Beläge) luftspalterzeugende Feder 07 wirken kann. Eine Betätigungsfeder 042 kann vorhanden sein, um die Bremse z.B. ohne Energie des Motors 041 in einen gebremsten Zustand zu bringen und/oder auch im „energy swing“ so zu betreiben, dass der Motor 041 durch Federwirkung Richtung „betätigen“ oder „lösen“ unterstützt wird (wobei auch beide Wirkungen durchlaufen werden können). Der Motor 041 könnte starr auf eine Nichtlinearität 03 wirken, aber z.B. auch über eine Feder 048, die z.B. als „Parkbremsfeder“ 048 wirken kann: Es kann, insbesondere bei selbstverstärkenden Bremsen (z.B. Trommelbremsen, auch „Servo“) oder auch bei Wärmedehnung z.B. einer Bremsscheibe mit dem Motormoment ungünstig bis unmöglich sein, eine gewisse, z.B. Parkbremsstellung zu erreichen. Dann kann die Parkbremsfeder 048 die Aktuatorbewegung trotzdem erlauben, wenn sie dabei z.B. zusammengedrückt wird. Bei guter Gelegenheit (z.B. bei minimaler Bremsenbewegung bei Selbstverstärkung bzw. Abkühlen) wird die Feder die Bewegung für Anpressung abgeben. Wenn nun ein Parkbremsantrieb 047 mit z.B. dem Zahnrad um die Nockendrehachse 034 verwendet wird, kann der Parkbremsantrieb 047 die Bremse unabhängig vom eigentlichen Bremsaktuator (mit z.B. dem Motor 041 ) betätigen, bevorzugt wenn das Zahnrad über eine Kupplung (z.B. nur in Betätigungsrichtung wirkend bzw. ratschend) oder einen Mitnehmer vom normalen Bremsenbetrieb entkoppelt ist, den Normalbetrieb also nicht
stört. Das kann auch als Notbremsantrieb verwendet werden, um z.B. zu bremsen, wenn der Motor 041 nicht wirkt. In welche Richtung bzw. Drehrichtungen die Federn (insbesondere die Betätigungsfeder 42), Motor 041 und Parkbremsantrieb 047 Zusammenwirken, muss natürlich immer so gewählt werden, dass die gewünschte Funktion entsteht, also z.B. „lösen“ bzw. „betätigen“. Allgemein wird eine bekannte, auftretende Veränderung des Aktuatormoments umso besser erkennbar, je weniger sich das Aktuatormoment im Bereich der beobachteten Veränderung durch andere Einflüsse ändert, als dem bekannten, womit insbesondere Veränderungen aus der Anpresswirkung (zumindest soweit sie nicht genau genug bekannt sind) gering gehalten werden sollen. Damit kommt man hier zur allgemeinen Formulierung des funktionalen Belagshubs: wenn die absichtliche, zu erkennende Veränderung trotz (geringem) Belagshub gut genug erkennbar ist, kann man in dieser Definition auch von „keinem funktionalen Belagshub“ sprechen.
In Fig. 25 ist anhand von Aktuatormoment (Y-Achse) über Aktuatorwinkel (X-Achse) gezeigt, wie ein Bereich ohne funktionalen Belagshub hier z.B. in einem sonst zur Bremsung nicht benutzten Bereich 082, z.B. gegen die normalerweise zur Bremssteigerung verwendete Drehrichtung, eine Kalibrierfeder 046 mit Federkennlinie 049 verwenden kann: mit hier negativer Drehung und dementsprechend negativem Aktuatormoment werden die ungewollten (z.B. mechanischen) Verluste 016 ohne sonstigen Kraftaufbau durchlaufen, bis die Kalibrierfederkennlinie 049 durchlaufen wird. Danach erfolgt eine Drehrichtungsumkehr und die Verluste werden nun in die umgekehrte Richtung sichtbar, erscheinen also bei Umkehr grundsätzlich in doppelter Höhe. Wenn danach eine Bremsbetätigung in einem zur Bremsung benutzten Bereich 081 betätigt wird, sieht man durch hier positive Aktuatordrehung positive Verluste, die mit steigender Anpressung steigen können und wiederum bei Drehrichtungsumkehr (Richtung lösen) in doppelter Höhe Sichtbar werden, also sind die Verluste 016 rechts größer und doppelt gezeigt. Bei mehr Luftspalt könnte sich die Kurve zum strichlierten größeren Luftspalt 118 verschieben. Der Vorgang im zur Bremsung nicht benutzten Bereich 082 muss nicht in ungebremstem Zustand erfolgen, möglich wäre z.B. auch positive Drehrichtung in einem „gebremst“ Zustand, wiederum vorteilhaft ohne funktionalen Belagshub.
Eine „Kalibrierfeder“ 046 kann vorhanden sein, um z.B. in einem nicht-bremsenden Zustand eine bekannte oder gespeicherte Federkennlinie 049 (oder mindestens einen Wert) mit dem (z.B. aus dem Strom) ermittelten Motormoment vergleichen zu können und/oder verschiedene Werte, die während der Bewegung ermittelt werden, vergleichen zu können und die Bremse genauer steuern zu können bzw. die beginnende Berührung des Bremsbelages an die Scheibe besser erkennen zu können. Diese Kalibrierfeder 046 kann sowohl in einer Bremsung wirken, in einem Luftspalt oder auch in einer Aktuatorbewegung, die keine nennenswerte Belagsbewegung hervorruft, oder auch in mehreren solchen, auch mit verschiedener Wirkung und Aufgabe. Auch eine Feder, die mindestens eine andere Funktion erfüllt, kann zum Kalibrierzweck verwendet werden. Wie das Motormoment hier dargestellt wird, ist beliebig, es kann hier auch als „Kraft“, Strom oder ohne Einheit sein, vorteilhaft wird diese Kalibrierung aber die augenblickliche Reibung im Antrieb mit erfassen und berücksichtigen. Eine „Lösefeder“ (Feder für Luftspalterzeugung 07) kann in bekannter Weise helfen, Reib- und Bremsbeläge im ungebremsten Zustand auseinander, also weg von der Bremswirkung, zu drücken. Auch die Lösefeder kann zu Kalibrierzwecken mit dem Motormoment in Beziehung gebracht werden. Es kann auch das Federverhalten in die Ermittlung der mechanischen Verluste einbezogen werden, auch in Zusammenhang mit Luftspalt, Berührpunkt und Verlauf der Nichtlinearität. Die Kalibrierfeder 046 kann z.B. in einem Motorbereich ohne oder mit sehr geringem Belagshub verwendet werden und ab Belagshub kann die zusätzlich wirkende Feder für Luftspalterzeugung 07 zu Kalibrierzwecken mit verwendet werden. Diese Kalibrierung kann auch als Feststellung einer Abweichung, auch als Vergleich (auch inklusive Verlauf der Nichtlinearität und Kennlinien der Federn) mit etwas Gemessenem gesehen werden, aber auch als Anweisung (was zu tun sei, um besser zu werden bzw. um etwas zu erreichen), wobei hier mindestens ein Wert herausgearbeitet wird, der Abweichungen so erklärt, dass sie kompensiert werden können.
Zum Finden der Ausgangslage der Betätigungsnocke 032 (oder sonstiger Nichtlinearität wie z.B. Kugelrampe) kann z.B. auch ein Anschlag oder eine Feder angefahren werden, also auch die erwähnte Kalibrierfeder, welche den besonderen Vorteil haben kann, dass sie z.B. vor der ersten echten Bremsung angefahren werden kann und z.B. in einem Aktuatordrehbereich liegen kann, der besondere Eigenschaften haben kann wie z.B.
keinen nennenswerten Belagshub oder z.B. in einer nicht zur normalen Bremsbetätigung verwendeten Drehrichtung oder Drehbereich. Damit kann z.B. vor der ersten Bremsung eine Kalibrierung durchgeführt werden, welche am Aktuator messbaren Werte (z.B. Strom, Leistung, Energie usw.) welcher Federwirkung entsprechen und das auch z.B. über die (eventuell auch extrapolierbare) Kalibrierfederkennlinie 049 oder Punkten davon. Dabei können auch die augenblicklich herrschenden ungewollten mechanischen Verluste 016 mit erkannt werden. Es kann dabei auch unterschieden werden, ob nur „Leerlaufverluste“ entstehen, solange mit der Aktuatorbewegung noch keine nennenswerte Belagsbewegung verbunden ist und noch keine Feder wirkt und ab wann die Federwirkung dazu erkannt wird. Damit kann dann bei einer Bremsung sehr genau geschlossen werden, wann die Belagsanpresskraft zu steigen beginnt, wozu natürlich zwischen dem am Aktuator messbaren Wert und der Belagsanpresskraft die augenblickliche nichtlineare Übersetzung berücksichtigt werden muss.
Eine mögliche empfehlenswerte Vorgangsweise wäre z.B. (vorteilhaft z.B. auch in einem Bereich von wenig bis im Wesentlichen keinen Belagshub, also z.B. auch in einer nicht zur normalen Betriebs- oder sonstigen Bremsung verwendeten Aktuatordrehrichtung 082: Erhöhung der Aktuatordrehzahl noch ohne Federwirkung, Halten der Drehzahl noch ohne Federwirkung (was z.B. als Lauf mit abgedeckten Verlusten ohne sonstige Energiezufuhr gesehen werden kann), Spannen der Feder aus (z.B. im Wesentlichen) der Massenträgheit der Rotation, Feststellung des „Bremsweges“ bis die Feder die Rotation zum Stillstand bringt, Beschleunigung durch die Feder (nunmehr z.B. gegen obige Drehrichtung), wobei diese Beschleunigung z.B. auch mit definiertem Motorstrom (also z.B. auch vorteilhaft Null) verlaufen kann, Anfahren eines Punktes, von dem aus dann eine normale Betriebs- oder sonstige Bremsung z.B. im zur Bremsung benutzten Bereich 081 gestartet wird. Dieser Vorgang wäre in kurzer Zeit, z.B. beim Einschalten der Bremse, durchführbar und gibt bereits vor der ersten Bremsung ein sehr umfassendes Bild und bringt die Bremse in einen definierten Zustand für folgende Bremsung(en): Man sieht elektrische und mechanische Verluste beim Beschleunigen, auch bis zum Erreichen der Feder, dann beim Spannen der Feder kann das Spannen z.B. ohne (oder mit definierter, z.B. verlustabdeckender) elektrischer Energie die mechanischen Verluste erkennbar machen, vor Drehrichtungsumkehr kann eine Messung zeigen, was nötig ist (z.B. Strom, Moment
usw.), um die Federspannung im Stillstand zu halten, beim folgenden Beschleunigen nach Drehrichtungsumkehr kann z.B. die mechanische Wirkung von Federkraft gegen Massenträgheit gesehen werden, nach Beschleunigen könnte z.B. eine „Auslaufphase“ (z.B. ohne weitere elektrische Energiezufuhr oder z.B. mit definierter) die Nutzung der Drehenergie zur Überwindung der mechanischen Verluste zeigen. Empfehlenswert (aber nicht zwingend) ist die Anbringung der Feder an einer Stelle der Übersetzung, wo ein größerer Betätigungsweg der Feder erfolgt als im Belagshub, da dann mit kleinerer Federkraft obiger Vorgang näher im Bereich üblicher Bremsungen verläuft oder auch eine kleinere Feder verwendet werden kann. In obigem Ablauf können sehr viele Messungen gemacht werden, das ist aber nicht zwingend, man kann auch z.B. nur die Gesamtenergieaufnahme über den Gesamtvorgang messen und, da verlustlos ja keine Energie nötig gewesen wäre, aus der Energie auf den Verlustzustand schließen. Wie genau der Vorgang abläuft, ob nur Teile des Vorgangs stattfinden oder verwendet werden und was wann wie gemessen wird, ist also frei gestaltbar, wesentlich ist, dass der Vorgang zur Kalibrierung genutzt werden kann (z.B. beim Einschalten, aber auch sonst). Er kann auch beliebige Messwerte erkennbar machen, also auch z.B. den für eine bestimmte Anpresskraft (Bremswirkung) zu erwartenden messbaren Zustand am Aktuator. Allgemein formuliert ist obiger Vorgang die Umwandlung einer Energieform in eine andere (z.B. elektrische in mechanische bzw. z.B. kinetische in potentielle wie Federspannung, mechanische in elektrische). Natürlich kann das Verfahren allgemein auf diese Energieumwandlung bezogen werden und ist nicht auf namentliche Bauteile wie „Kalibrierfeder“ beschränkt. Ein physikalisch gleichwertiger Vorgang (bzw.
Teilvorgang) tritt z.B. auf, wenn die betätigte Bremse (die sich als Federwirkung äußert) beim Lösen den Motor beschleunigt bzw. eine Betätigungsbewegung abbremst, wozu man z.B. auch mit Null Motorstrom die Beschleunigung bzw. Verzögerung ablaufen lassen kann um im Wesentlichen die mechanischen Verluste zu erkennen. Dabei wirkt also die Spannkraft (bzw. das daraus resultierende Moment) in der Bremse (und gegebenenfalls noch andere Kräfte z.B. aus Federn) als Beschleunigungs- bzw. Verzögerungskraft. Wenn diese gespeichert ist (z.B. als Kennlinie), könnte der tatsächliche Zustand der Bremse vom gespeicherten abweichen und wenn die Spannkraft gemessen oder geschätzt wird (z.B. aus Strom), hat die Messung Toleranzen, d.h. man würde etwas gespeichertes, bei dem fraglich sein kann, inwieweit es überhaupt zutrifft mit etwas gemessenem vergleichen, das Toleranzen hat. Daher
der Vorschlag, dass auch Messungen, die während Aktuatorwinkeländerungen entstehen, verglichen werden können, wobei sogar systematische Messfehler kompensiert werden können, wenn sie ähnlich sind. Bei einer Bremse, bei der Aktuatorbewegung und Belagsbewegung über einen stabilen Übersetzungsverhältnisverlauf verbunden sind, würde sich das Aktuatormoment stark mit der Anpressposition ändern, was natürlich trotzdem ein Anwendungsfall für das hier beschriebene Energieverfahren sein kann. Es wird aber als besonders vorteilhaft empfohlen, auch eine sogenannte nichtlineare EMB zu verwenden, weil bei dieser sich das Aktuatormoment nicht so stark über die Betätigung ändert als bei einer linearen und damit das beschleunigende bzw. bremsende Moment bei Abweichungen besser bekannt ist als bei einer linearen bzw. nicht so starke Abweichungen enthält.
Der beschriebene Vorgang kann mit dem Ziel der Zustandsermittlung natürlich auch modifiziert ablaufen, also z.B. durch Weglassen oder Ändern der Reihenfolge, die Vorgänge können sprunghaft oder beliebig wie z.B. sinusförmig bzw. S-förmig (z.B. Geschwindigkeits- oder Bewegungsverlauf) verlaufen, sie können aber auch dem Bewegungsverlauf (z.B. durch Geschwindigkeitsänderung, Stromänderung, auch bis hin zu kurzzeitiger Abschaltung und/oder auch sogar Stromrichtungsumkehr) überlagert sein. Die Vorgänge müssen auch nicht von diesem Verfahren ausgelöst werden, sondern es können auch anders verursachte verwendet werden. So kann z.B. ein „Bremse lösen“ vom Fahrer genutzt werden, um die Aktuatorbeschleunigung zu beobachten. Insbesondere gilt hier, dass bekanntlich „in Summe keine Energie verschwinden oder gewonnen werden kann“, aufbauend z.B. auf der Tatsache, dass die vorzeichenrichtige Summe aus Moment aus Massenträgheit plus Moment aus Bremsbetätigung plus Moment aus Verlusten plus Moment aus dem Aktuator plus Momente aus Sonstigem (z.B. Federn) null sein muss. Damit wird insbesondere vorgeschlagen, dass auch absichtliche oder unabsichtliche Änderung (z.B. der Betätigung) auf die Umwandlung der Energieform untersucht werden: Es könnten z.B. absichtliche Beschleunigungen (bzw. Verzögerungen) in einer Betätigungsdrehzahl eingefügt werden, um die Reaktion festzustellen bzw. müssen die Beschleunigungen (bzw. Verzögerungen) auch nicht absichtlich eingefügt werden, sondern können auch „von sich aus“ oder z.B. vom Fahrer erfolgen. Damit kommt man nun zur allgemeinen Formulierung des Verfahrens: Jede Aktuatorbewegung bzw. Änderung davon kann
(soll) demnach auf Umwandlung der Energieform untersucht werden, gegebenenfalls inklusive Umwandlung in Verluste, um Parameter des Vorgangs zu finden wie z.B. Gesamtverluste, Teilverluste, erwartete Aktuatorwerte bei bestimmter Bremsung usw. Insbesondere kann man z.B. das Motormoment (oder z.B. den momenterzeugenden Strom) mit der bekannten Massenträgheit, der vermuteten bzw. aus Messung geschlossenen Spannkraft aus der Bremse, bekannten Federwirkungen und eventuell anderen bekannten Einwirkungen darauf untersuchen, wie gesuchte Einflussgrößen (z.B. Verluste) sein müssen (oder vermutet werden), um den Aktuatormomentverlauf zu erklären, u.U. unter Berücksichtigung der Umwandlung der Energieformen. Das kann man natürlich für die Ermittlung unterschiedlichster Ergebnisse durchführen, also z.B. um den Motormomentverlauf für bestimmte Aktuatorbeobachtungen zu erklären. Allgemein kann man es z.B. als Finden einer Erklärung für eine Beobachtung betrachten. Man könnte es auch als Transformation bezeichnen: Bei einer Fourier Transformation wird z.B. ein zeitlicher Amplitudenverlauf in die Stärke von Frequenzen transformiert, hier wird ein z.B. zeitlicher Verlauf eines z.B. Aktuatormoments in Parameter transformiert (z.B. Verluste), welche als mitbestimmend für den Verlauf gesehen werden.
Wie dargestellt würde der Aktuator einen negativen Winkel zurücklegen und Verluste überwinden, die wegen der negativen Drehrichtung auch negativ wären. Wenn keine Kraft für sonstige Zwecke entnommen oder hinzugefügt wird, entspricht das Aktuatormoment nun den Verlusten und kann sofort erkannt werden, auch ohne Differenz zu einer anderen Drehrichtung. Es handelt sich um „Leerlaufverluste“, z.B. eines Motorgetriebes. Diese können wegen z.B. unterschiedlicher Lage oder Zähigkeit des Fettes unterschiedlich sein, daher ist es günstig, den augenblicklichen Wert zu kennen. Bedingt können im Drehverlauf auch Verlusteschwankungen erkannt werden. Ab Federberührung kann die Federkennlinie aufgenommen werden und auch mit der Federkennlinie der tatsächlich eingebauten Feder verglichen werden bzw. sind z.B. Winkelpunkte auf der Federkennlinie mit einem resultierenden Moment aus der Feder verbunden. Wenn diese Feder z.B. in der Drehbewegung der actuation-snail ist, kann die Feder im Gegensatz zu oben diskutierter Feder im Belagshub relativ klein sein und trotzdem nennenswertes Aktuatormoment erzeugen, weil ja eine weitere Übersetzung zwischen Drehung der actuation snail und Belagshub die Anpresskraft stark erhöht.
„Nennenswert“ kann dabei bedeuten, dass z.B. grob jenes Aktuatormoment erzeugt wird, das später z.B. einer üblichen bzw. leichten oder definierten Bremsbetätigung entspricht und man schon jetzt weiß, welches Aktuatormoment dann bei Betätigung zu erwarten sein wird, auch mit dem Problem der Verluste (die hier ja auch bereits inkludiert waren). Diese Feder erfordert auch keine unnütze Spannenergie in der Bremsbetätigung. Es muss auch keine Feder sein, es kann auch z.B. ein Gummi oder ein Anschlag sein. Ein Anschlag würde sehr hohe Verzögerungskräfte hervorrufen, wenn in den Anschlag (z.B. um ihn zu finden) gefahren wird, was eine Feder bzw. ein Gummi mit geringeren Verzögerungskräften kann. Es muss auch kein explizites Teil sein, es kann auch ein vorhandenes bzw. beliebiges verwendet werden, auch „nichts“ wäre in dem Sinne möglich, als dass der Aktuator nicht weiter in diese Richtung fährt. Auch z.B. Momente, die beim Betätigen einer Funktion (z.B. eines Verschleißnachstellers) auftreten, können verwendet werden. Etwas durch das Aktuatormoment Findbares (z.B. Anschlag, Feder, Gummi usw.) wird hier in dem Sinne auch empfohlen, als damit gleichzeitig eine Ausgangsposition gefunden bzw. festgelegt werden kann.
Wenn der Aktuator nun wieder zurück Richtung Ausgangslage dreht, zeigen sich die Verluste nun plötzlich in die andere Momentrichtung und bei Drehrichtungsänderung zeigen sich die Verluste prinzipiell doppelt so hoch. Dieser Vorgang kann z.B. beim Einschalten einer Bremse ablaufen und z.B. folgende Aussagen abgeben: wie groß sind Leerlaufverluste, auch mit eventuellen Schwankungen, auch eventuell drehrichtungsabhängig, wo ist eine Ausgangslage bzw. z.B. Winkelbezugspunkt (wie auch immer genannt), wie groß wird das Aktuatormoment sein, wenn eine bestimmte, z.B. schwache Bremsung erfolgt? Der Vorgang kann aber auch, da er ja keine Bremsung auslöst, nach Belieben ausgeführt werden, außer u.U. während einer Bremsung.
Natürlich ist es auch möglich bzw. sinnvoll, eine Betätigungskennlinie der Bremse (z.B. Aktuatorwinkel und Aktuatormoment, auch mit der Differenz betätigen - lösen) auch bis in der Bereich von Belagsanpresskräften aufzunehmen, z.B. bei Stillstand des Fahrzeuges bzw. auch einen normalen Bremsvorgang als Kennlinienaufnahme zu verwenden.
Zur Ermittlung von Verlusten wird auch empfohlen, dass alternativ oder zusätzlich u.U. neben der Feder eine weitere bekannte Kraft verwendet werden kann: Die Massenträgheit wird wegen dem mit dem Quadrat der Übersetzung höherem Anteil der schnell drehenden Teile zu einem großen bis überwiegenden Teil vom Motor bestimmt (die langsameren Teile können natürlich auch mit berücksichtigt werden). Damit kann, z.B. in einem Bereich ohne nennenswerten Belagshub (andere sind natürlich nicht ausgeschlossen) z.B. eine bestimmte Drehzahländerung über die Zeit angelegt werden, das tatsächliche Verhalten gemessen werden und damit das in die Trägheit gehende Moment gemessen werden, das im Messwert allerdings noch die mechanischen Verluste enthält. Wenn das theoretisch nötige Moment subtrahiert wird, bleiben die Verluste übrig. Diese Rechnung kann natürlich auch in jeder anderen, dieselbe Physik beschreibenden Weise gemacht werden, also z.B. Zeit für bestimmte Bewegung, Bewegung in Zeit, Moment und Zeit usw. Für trägheitsbegründete Verlusteerkennung können natürlich auch alle anderen physikalischen Größen verwendet werden, die dabei beteiligt sind, wie z.B. die Energien (Rotation, Verluste, etc.).
Eine Messung am Aktuatormotor wird natürlich bevorzugt elektrisch erfolgen, also z.B. über Strom (bevorzugt sei der Iq, der „momenterzeugende Strom“ vorgeschlagen), Spannung, Winkelsensoren (o.ä.). Eine „Aktuatorleistung“ könnte daraus z.B. als Strom mal Spannung (und dem Wirkungsgrad, wenn die Wellenleistung gefordert ist) berechnet werden. Leistung und Drehmoment können bekanntlich ineinander über die Winkelgeschwindigkeit (bzw. z.B. Drehzahl) überführt werden. Nun steckt aber im Wirkungsgrad die unangenehme Tatsache, dass er stark von anderem abhängt wie z.B. dem Strom (auch zum Quadrat), der Temperatur, der Spannung usw., daher wird neben dieser Berechnung auch eine günstigere vorgeschlagen: Elektromotoren (z.B. BLDC) haben einen gut darstellbaren (z.B. Kennlinie) bzw. auch fast linearen Zusammenhang zwischen Strom (bevorzugt Iq) und Drehmoment, weil ja Strom und magnetische Kraft ursächlich Zusammenhängen und die Motorkraft aus der magnetischen kommt. Spannung und Wirkungsgrad wird in obigem Sinne nicht benötigt, natürlich können noch Korrekturen vorgenommen werden wie Temperatur- bzw. Alterungsabhängigkeit usw. Neben den mechanischen Verlusten können mit diesem Wissen auch elektrische Verluste bestimmt bzw. einbezogen werden, wenn man für die mechanische Reaktion
(z.B. Moment, Winkelbeschleunigung) den Bezug zum elektrischen Eingang (z.B. Strom usw.) verwendet.
Mit dem bis hier Ausgeführten wäre die Aufteilung der Verluste (bis hier zum Teil auch als mechanische Verluste bezeichnet) von elektrischem Eingang bis Anpresswirkung am Belag noch nicht (leicht) auseinanderzuhalten, wobei natürlich das beschriebene Verfahren mit dem Strom-Moment-Zusammenhang sehr viel hilft. Deshalb sei hier noch ein Verfahren vorgeschlagen, das auch noch die Aufteilung der Verluste zwischen mechanisch und elektrisch ermitteln kann: oben werden bereits zwei Kräfte gezeigt, die rein mechanisch wirken (weitere könnte man sich natürlich zusätzlich vorstellen): die Feder und die Massenträgheit. Wenn nun nur diese wirken, z.B. im unbestromten Zustand, dann sind die elektrischen Verluste ausgeschaltet und man kann zwischen einem System mit elektrischen Verlusten und ohne unterscheiden und diese beiden Verluste unterscheiden. Natürlich bleibt die Frage, ob ein unbestromter Motor keinerlei elektrische Verluste hat, aber das muss nicht wissenschaftlich geklärt werden, sondern nur praxistauglich angewandt. Auch andere „stromlose Zustände“ können sinngemäß zur Reaktionsmessung genutzt werden wie z.B. Richtungsumkehr oder Lösen der Bremse. Statt „stromlos“ können auch Zustände verschiedener Ströme verglichen werden und somit auch ein „stromloser“ errechnet werden. „Stromlos“ muss auch nicht exakt 0 sein, sondern kann jeder trotzdem geeignete Wert sein. Wenn gleiche Kraft mal gleichem Weg in kürzerer Zeit zurückgelegt wird, ist proportional mehr Leistung nötig. Es wird hiermit empfohlen, dass Ähnliches auch zur Ermittlung der elektrischen Verluste (bzw. zur Ermittlung der Aufteilung zwischen mechanisch und elektrisch) verwendet wird. Wenn eine Bewegung gleicher Energie in anderer Zeit verläuft, liegt entsprechend eine andere Leistung vor und man kann aus mindestens zwei solchen Vorgängen die Verluste bei verschiedenen Leistungen ermitteln oder abschätzen. Rechnerisch lässt sich das natürlich so erweitern, dass auch Vorgänge verschiedener Energie verglichen werden können. „Energie“ ist hier nur ein physikalisch sinnvoller Ausdruck, es können auch andere Werte verwendet werden, mit denen sich dieses Prinzip erreichen lässt. Wenn nun eine Bremsbetätigung erfolgt, wird man (obige Darstellung) z.B. steigende Aktuatorwinkel mit einem Aktuatormomentverlauf vorfinden und kann auch bereits immer vergleichen, wie sich das jeweilige Aktuatormoment (inkl. augenblickliche Verluste) bezüglich Federkennlinie verhält, wobei in der Abb. die Federkennlinie die
umgekehrten Vorzeichen hat (die Vorzeichen müssen nur richtig berücksichtigt werden oder z.B. für diesen Fall vorzeichenlos gerechnet werden). Über das bekannte nichtlineare Übersetzungsverhältnis kann auch sehr genau auf die Belagsanpresskraft geschlossen werden, da ja auch die Verluste gut bekannt wurden. Zu den „Leerlaufverlusten“ kommen u.U. bis zur Belagsanpressung weitere Verluste hinzu, diese können aber z.B. stärker von Anpresskräften abhängen als Schwankungen (z.B. durch Fettzähigkeit). Damit lassen sie sich z.B. gut in Abhängigkeit der Einflussgrößen berechnen bzw. herausrechnen bzw. auch erkennen, wie unten gezeigt. Natürlich muss der Aktuatormomentverlauf nicht genau der geplanten Kurve entsprechen, die Messungen können auch den strichlierten Verlauf zeigen. Dann kann man z.B. erkennen, dass der Berührpunkt (bei welchem Aktuatorwinkel der Belag mit der Reibfläche in Kontakt kommt) anders als geplant liegt, z.B. durch Belagsverschleiß und es kann z.B. eine Verschleißnachstellung angefordert werden. Wenn die Bremse gelöst wird, springt die Kurve wiederum um die doppelten Verluste nach unten, jedenfalls unter der Annahme dass sich nichts die betreffenden Verhältnisse in der Bremse Beeinflussendes geändert hat, was z.B. tatsächlich sein könnte, wenn eine Bremsung ohne z.B. wesentliche Hitze bzw. Wärmedehnung und/oder Verschleiß stattgefunden hat. Diese hier sichtbaren Verluste sind nun nicht nur die Leerlaufverluste, sondern beinhalten auch alle anderen. Was hier als „springende Verluste“ bei Drehrichtungsumkehr bezeichnet wird, findet in der Realität innerhalb von relativ wenig Aktuatorwinkeländerung statt, vor allem wenn durch gleichbleibende Belastungsrichtung (z.B. Belagsanpresskraft) das Spiel aus den Mechanismen „herausgedrückt“ wird und die Spiele im Wesentlichen an derselben Seite anliegen.
Eine nichtlineare Bremse, also mit über den Belagshub veränderlichem Übersetzungsverhältnis, wird als vorteilhaft empfohlen, wenn sie über die Belagsanpressung mit einem nicht sehr stark veränderlichen Aktuatormoment arbeitet, weil dann der Momentbereich, in dem mit der Federkennlinie verglichen wird, relativ eingeschränkt ist. Demgegenüber würde sich das Aktuatormoment bei linearem Antrieb (z.B. Kugelspindel) von Luftspalt bis Vollbremsung geradezu extrem stark verändern. Besonders empfehlenswert ist auch eine in Bereiche unterteilte Nichtlinearität, denn das erleichtert die Umsetzung eines z.B. Bereichs ohne nennenswerten Belagshub.
Fig.26 zeigt schlägt eine mögliche Funktionsweise eines Antiblockiersystems vor, das die Vorteile einer EMB nutzt und das auf der Positioniermöglichkeit des Aktuators beruht und in dieser Art bei hydraulischen Bremsen natürlich nicht möglich ist. Die Diagramme haben auf der x-Achse die Zeit t, das obere Diagramm zeigt auf der y- Achse die Geschwindigkeit v, genauer die Fahrzeuggeschwindigkeit 1413 (strichliert) und eine Radgeschwindigkeit 1414, das untere zeigt auf der y-Achse die Drehzahlverzögerung des Rades als erste Ableitung der Radgeschwindigkeit. Ein ABS ist bei gemeinsam betätigten Bremsen bedingt möglich. Es erfolgt bevorzugt anders als bei druckbetätigten Bremsen.
Man kann z.B. bei zunehmendem Bremsen zuerst ein Radblockieren beobachten, z.B. auf einer eisigen Fahrbahnseite. Nun würde bei weiterem Bremsen z.B. mehr Bremswirkung möglich, wenn das Rad auf der anderen Seite z.B. auf Asphalt läuft. Diese steigende Bremswirkung kann in der Schnelligkeit der Zunahme und in der Bremswirkung begrenzt werden, um unerwünschtes Giermoment zu verhindern bzw. so langsam aufzubauen, dass der Fahrer dieses kompensieren kann. Bei diesen gemeinsam betätigten Bremsen würde nun das Rad mit weniger Haftung blockieren, aber das Rad mit Haftung kann die seitliche Führung behalten und somit kann gut und stabil gebremst werden, obwohl ein Rad blockieren wird.
1401 ist eine einsetzende Bremsung. Wobei die Radrehzahl aufgrund zulässigem Schlupf etwas geringer wird als die Fahrzeuggeschwindigkeit. Die
Fahrzeuggeschwindigkeit als jene über Grund kann vielfältig ermittelt werden, z.B. über die augenblickliche Verzögerung, über die höchste Radgeschwindigkeit, über GPS oder andere Messungen. 1402 ist ein zu starkes Bremsen, weil Schlupf zunimmt und die Radgeschwindigkeit zu schnell abfällt. Die Bremsaktuatorstellung für diesen noch günstigen Punkt wird gespeichert. Nun war der Bremsaktuator aber in Bewegungsrichtung zu stärkerem Bremsen und wird leider die Bremsvorgabe am Rad bis 1403 noch etwas erhöhen, man geht aber bis zur noch guten Bremsaktuatorstellung zurück und erreicht den wieder günstigen Zustand 1404, bei dem wieder günstiger Radschlupf herrscht und vorerst eine günstige Bremswirkung besteht. Nun verschlechtert sich z.B. bei 1405 die Radhaftung und die Radgeschwindigkeit sinkt zu stark, was eine Reduktion der Bremsvorgabe bewirkt und man eigentlich ab 1406 die Sollbremswirkung schon genug abgesenkt hätte und die Radgeschwindigkeit durch geringeren Schlupf sich wieder der Fahrzeuggeschwindigkeit nähert. Diese
Bremsaktuatorstellung für den verbesserten Zustand 1406 wird gespeichert. Allerdings unterschießt der sich nun in Löserichtung drehende Aktuator diesen günstigen Punkt. Aber man kennt den günstigen Punkt und kehrt bei 1407 wieder auf eine günstige Sollbremsstellung zurück. Bei 1408 tritt eine plötzliche Verbesserung der Radhaftung ein, was man am sinkenden Schlupf und damit an der steigenden Raddrehzahl erkennt. Bei 1408 würde man also die Sollbremswirkung wieder steigern und der ganze Vorgang würde ab 1 wieder beginnen, da man ja vorerst nicht weiß, wie gut die Haftung nun ist. 1409 beschreibt nun eine nicht oder kaum oder nicht ausgeprägt erkennbare Radhaftungsverbesserung: die Radgeschwindigkeit nähert sich der Fahrzeuggeschwindigkeit. In diesem Fall kann einem Sollbremswirkungs- Erhöhungsversuch gemacht werden, wie in 1410 gezeigt und es würde bei irgendeiner Erhöhung 1411 wieder der Zyklus mit 1401 beginnen. Man kann aber auch mit einer Modulation 1412 beginnen, um den augenblicklichen Haftungszustand zu ergründen und der Modulation auch z.B. einen Verlauf geben, sie also z.B. zu intensivieren und/oder im Durchschnittswert zu variieren, z.B. zu steigern. Diese Modulation kann auch immer auf die Bremsung gelegt werden, oder nur in Verdachtsfällen, oder nur bei bestimmten Kriterien, wie z.B. ein wenig aussagekräftiger Schlupf. Man kann auch eine minimale Schwankung der Dicke (z.B. einer Bremsscheibe oder Schiene) bzw. Unrundheit einer Bremstrommel fordern (z.B. neben Maximalwerten), um mindestens eine minimale Schwankung der Bremswirkung über die Umdrehung zu bekommen und als Modulation verwenden.
Es können auch Schlupfbedingungen herrschen, welche die geschilderten Verläufe kaum bis gar nicht zeigen. So kann z.B. auf Eis sofort Blockieren eintreten ohne ausgeprägt zunehmendem Schlupf. Dann kann z.B. nach anderen oder zusätzlichen Methoden gebremst werden, wie z.B. um eine Bremsaktuatorposition zu nutzen, die gerade von blockierendem zu laufendem Rad wechselt oder an einer Bremsaktuatorposition (u.U. auch zeitlich limitiert) zu bleiben, bei der gerade noch einsetzende Radgeschwindigkeit beobachtet wurde.
Bestimmte schnelle, kleine oder modulierende Änderungen der Sollbremswirkung können verfahrensgemäß bevorzugt mit dem Antriebsmotor bzw. Generator durchgeführt werden.
Diese Verfahren können bei mechanisch verbundenen EMBs für die verbundenen Räder gemeinsam durchgeführt werden oder bei einzeln gebremsten Rädern pro Rad.
Natürlich kann wieder das maximal zulässige Giermoment eine Begrenzung der Bremsung bewirken oder die Aufbaugeschwindigkeit des Giermoments begrenzt oder gestaltet werden.
Als zweckmäßiges Verfahren für Fahrzeugstabilität (ESC) wird vorgeschlagen, dass die gewünschte Kraftverteilung an den Rädern für optimale Stabilität (z.B. Seitenführung, Antrieb, Bremsung, Ausbrechen von Hinterrädern, Schieben über die Vorderräder) bei dieser EMB Steuerung ständig berechnet wird und die Rad-Sollbremswirkungen ständig gemäß dieser Berechnung eingestellt werden. Dazu kann auch Lenkung oder Einzelradlenkung einbezogen werden.
Sollte der Antriebsmotor des Fahrzeuges (auch des Anhängers!) über eine Abkoppelungsmöglichkeit verfügen, z.B. Freilauf, könnte dieser Fahrzeugantriebsmotor natürlich vorteilhaft in einer Drehrichtung als Fahrzeugantrieb dienen und in der anderen als Bremsaktuator bzw. diese Zuordnung durch wie auch immer geartete Veränderungen im Antrieb erfolgen.
Eine „Fahrzeugstabilität“ im Sinne eines ESC kann mit diesen verbundenen Bremsbetätigungen nur bedingt erreicht werden. Man kann jedoch den Anhänger einen Zug auf das Zugfahrzeug ausüben lassen, was gegen Schlingern des Anhängers helfen kann.
Wenn ein Soll-Bremswunsch und die erreichbare Bremswirkung nicht oder nicht gut vereinbar sind (z.B. wenn die Radlasten sehr unterschiedlich sein können), kann dieses ABS auch dazu genutzt werden, die Bremssteuerung so durchzuführen, dass trotz dieser Unvereinbarkeit die erreichbare Bremswirkung möglichst gut genutzt wird, also systematisches zu wenig, zu viel oder blockierendes Bremsen möglichst soweit vermieden wird, wie das bei gut oder optimal zusammenpassendem Soll-Bremswunsch und erreichbarer Bremswirkung möglich wäre. Ein Beispiel wäre ein Soll-Bremswunsch, der z.B. immer von 0 bis 100% geht und eine Anhängerachse mit sehr verschiedener Achslast, wobei z.B. das Soll-Bremsmoment für hohe Anhängerlast angewendet wird, aber früh durch Radschlupf begrenzt wird und damit ein besseres Ist-Bremsverhalten erzielt wird, z.B. so, als ob der Soll-Bremswunsch die tatsächliche Achslast berücksichtigen würde. Das lässt sich natürlich auf Räder, Achsen bzw. ein Fahrzeug anwenden und auf beliebige Radschlupfermittlungen beziehen, auch z.B. dass zu wenig gebremst wird und aus zu geringem Radschlupf eine höhere Bremswirkungseinstellung
folgt und es lässt sich natürlich auch auf Fahrzeugstabilität wie ESC oder sway-control erweitern.
In Fig.27 wird ein Flugzeugfahrwerk mit vielen gebremsten Rädern gezeigt, wobei eine mechanische Verbindung der Bremsbetätigung nicht sinnvoll möglich ist. Trotz der unabhängigen Bremsen soll ein unerwünschtes oder unbeherrschbares Giermoment verhindert werden, was sich natürlich auch auf andere mehrspurige Fahrzeuge anwenden läßt.
Dazu wird vorgeschlagen, die Aktuatorpositionen der einzelnen Bremsen elektrisch gleich oder ähnlich zu steuern und auch gleiche Verschleißnachstellungen vorzunehmen, denn dann werden sich wiederum, wie oben für die mechanische Synchronisierung beschrieben, stärker bremsende EMBs durch mehr Belagsverschleiß den schwächer bremsenden annähern und umgekehrt. Dazu wird vorteilhaft ein gesteuert betätigbarer Verschleißnachsteller verwendet, bei dem das Maß der Nachstellung so genau bekannt ist, dass kleine Toleranzen durch stärkeren/schwächeren Belagsverschleiß ausgeglichen werden und sich nicht ständig weiter aufsummierende Ungleichheiten ergeben. Bei allen hier gezeigten Ausführungen kann vorteilhaft ein Verschleißmodell mitgeführt werden, das zu starke oder zu schwache Nachstellung vermeidet und z.B. Raddrehzahlen, Geschwindigkeiten, Bremsmomente, Verzögerungen, Temperaturen, Bremsleistungen einbezieht.
ABS würde man grundsätzlich wie beim einfachen Bremssystem mit mechanisch verbundenen Bremsen machen, nur dass man keine Räder absichtlich als blockiert betreiben muss, sondern jede Bremswirkung korrekt einstellen kann. Zur Giermomentbeherrschung kann man z.B. die linken 1301 -1304 und rechten 1305-1308 Räder korrekt zu Giermoment- und Anstiegsgeschwindigkeit-begrenzten Gruppen zusammenfassen, also z.B. 1301 mit 1308. Das zulässige Giermoment kann auch z.B. geschwindigkeitsabhängig sein, um eine mit der Geschwindigkeit abnehmende Seitenruderwirkung auszugleichen oder es kann das Luftfahrzeuggewicht einbezogen werden. Auch augenblickliche Schubumkehrwirkungen können einbezogen werden. Man kann auch absichtlich eine Gierrate bzw. ein Giermoment erzeugen, um zu lenken oder die Lenkung zu unterstützen. Das kann auch in Kombination mit dem Seitenruder geschehen, so dass z.B. bevorzugt mit dem Seitenruder gelenkt wird und nur wenn es
nicht ausreicht mit den Radbremsen, gegebenenfalls unter Einbeziehung von gelenkten Rädern.
Dieses „Lenken mit den Bremsen“ kann natürlich auch bei allen anderen Fahrzeugen erfolgen, z.B. bei Ausfall einer Lenkung oder zu geringer Wirksamkeit einer Lenkung wie, z.B. engen Kurven oder ungünstigem Untergrund oder ungünstiger Schräglage. Ein Fahrzeugstabilitätssystem wie ESC würde man bei EMBs natürlich ständig die radindividuell bestmöglichste Bremswirkung berechnen lassen und nicht, wie bei Hydraulik üblich, links und rechts gleich bremsen und erst bei eingestufter Instabilität mit Einzelradbremsungen gegensteuern.
In einer nicht dargestellten Ausführungsform umfasst die elektromechanische Bremse 01 , einen Aktuator 04, insbesondere einen elektrischen Aktuator 04, ein Getriebe 045, einen Bremsbelag 063 und eine Reibfläche.
Der Aktuator 04 bewegt sich in einem begrenzten Aktuatorbetätigungsbereich. Ferner führt der Aktuator 04 zumindest in einem Teil seines Aktuatorbetätigungsbereichs über das Getriebe 045 einen Belagshub aus, welche zur Bremsung den Bremsbelag 063 zur Erzeugung einer Anpresskraft sowie eines daraus resultierenden Bremsmoments in Richtung und an die Reibfläche presst.
Das Getriebe 045 dieser Ausführungsform weist eine Nichtlinearität 03, also eine über zumindest einen Teil des Aktuatorbetätigungsbereichs nicht konstante Übersetzung, auf. Mit anderen Worten kann das Getriebe nicht linear ausgestaltet und/oder derart ausgestaltet sein, dass eine nicht konstante Übersetzung ermöglich wird.
Die Übersetzung des Getriebes 045 ist derart gewählt und/oder ausgestaltet, dass entlang des Aktuatorbetätigungsbereichs mindestens zwei Teilabschnitte mit unterschiedlich wirkenden Nichtlinearitäten 03 gebildet sind. Diese zwei unterschiedlich wirkenden Nichtlinearitäten 03 sind aus folgenden Nichtlinearitäten 03 gewählt: Nichtlinearität 03 zur Überwindung eines Luftspalts 068 zwischen Bremsbelag 063 und Reibfläche, Nichtlinearität 03 zur Bestimmung des Berührungspunkts der Reibfläche und des Bremsbelags 063, Nichtlinearität 03 zum Erreichen einer Mindestbremswirkung, Nichtlinearität 03 zur Erzeugung eines ansteigenden
Bremsmoments, Nichtlinearität 03 zum Betrieb mit abgesenktem elektrischem Leistungsbedarf, Nichtlinearität 03 zum schnellen Erreichen hoher Bremswirkungen, Nichtlinearität 03 zur Messung und/oder Einstellung von Parametern, Nichtlinearität 03 zur Reduktion von elektrischen und mechanischen Belastungen beim Belagshubstart, Nichtlinearität 03 zur Kompensation von Bremsfading, und/oder Nichtlinearität 03 zur Verschleißnachstellung 02.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die dargestellten Ausführungsformen, sondern umfasst jegliche elektromechanische Bremse, jegliche Maschine, jegliche Verschleißnachstellvorrichtung und jegliches Verfahren gemäß den nachfolgenden Patentansprüchen.