EP4181969A1

EP4181969A1 - Vorrichtung zur körperlichen entspannung eines menschen

Info

Publication number: EP4181969A1
Application number: EP21742917.4A
Authority: EP
Inventors: Jürgen GERSTENMEIER
Original assignee: JK Holding GmbH
Current assignee: JK Holding GmbH
Priority date: 2020-07-15
Filing date: 2021-07-14
Publication date: 2023-05-24
Also published as: WO2022013770A1; US20230270625A1; CO2022018514A2; AU2021308584A1; IL299879A; BR112023000015A2; CN115916267A; AR122951A1; KR20230037559A; MX2023000527A; CA3186026A1; TW202218692A; JP2023533193A; AR122953A1; CH717662A1

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur körperlichen Entspannung eines Menschen. Die Vorrichtung umfasst mindestens eine Kontaktfläche (11), auf der mindestens Teile des Menschen in physischen Kontakt mit der Vorrichtung kommen. Sie umfasst weiter mindestens ein Entspannungsmittel zur Erzeugung und/oder Hemmung von Reizen zur Entspannung des Menschen. Die Vorrichtung umfasst zudem mindestens ein Leuchtmittel (13), das ausgelegt ist, eine optische Strahlung in einem Wellenlängenbereich von zwischen 200 nm und 230 nm abzustrahlen und einen Strahlungsbereich mit optischer Strahlung mit einem Peak im Bereich zwischen 207 und 222 nm zu beaufschlagen. Die Erfindung betrifft weiter eine Verwendung eines Leuchtmittels zum eingangs genannten Zweck sowie ein Verfahren zur Desinfektion einer Vorrichtung zur körperlichen Entspannung eines Menschen.

Description

Vorrichtung zur körperlichen Entspannung eines Menschen

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur körperlichen Entspannung eines Menschen.

Weiter betrifft die Erfindung die Verwendung eines Leuchtmittels in derartigen Vorrich- tungen zur Desinfektion, sowie ein Verfahren zur Desinfektion einer Vorrichtung zur kör perlichen Entspannung eines Menschen, alles jeweils gemäss den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.

Technologischer Hintergrund

Im Zuge der in den Jahren 2019 und 2020 pandemisch wirkenden Verbreitung von SARS-CoV-2 hat das öffentliche Leben zahlreiche Einschränkungen erfahren. Es zeich net sich vermehrt ab, dass einige dieser Einschränkungen insbesondere bezüglich des Verhaltens im öffentlichen Raum und des Zusammenlebens auch nachhaltig sein wer den. Eine Lehre aus der Covid-19-Pandemie ist zweifellos, dass in einer hypermobilen Gesellschaft und hoher Bevölkerungsdichte in Ballungszentren eine Verbreitung von Seuchen nur schwer global zu verhindern ist. Zahlreiche gesellschaftliche Massnahmen dienen dazu, die Infektionsrisiken im öffentlichen Raum zu senken. Nicht zuletzt leidet aber das Vertrauen der Menschen in öffentlich zugängliche Vorrichtungen, die mitunter ein gewisses Übertragungsrisiko mit sich bringen können.

Kurzfristig können auf personeller Seite Massnahmen ergriffen werden, um stets hygie- nisch einwandfreie Zustände in öffentlich benutzbaren Vorrichtungen zu garantieren. Letztlich führt dies allerdings zu höheren Kosten im Betrieb und Unterhalt solcher Vor richtungen. Besonders betroffen können öffentlich zugängliche Anlagen sein, die der Entspannung dienen, wie z.B. Massagegeräte oder Entspannungsliegen im öffentlichen Raum. Gerade in Bereichen, in denen ein hoher Publikumsverkehr herrscht, lässt sich ohne übermässigen Aufwand kaum eine dauerhafte hygienisch einwandfreie Benutzer oberfläche von Entspannungsgeräten garantieren. Besonders betroffen und kritisch sind in diesem Zusammenhang z.B. Flughäfen, Wartezonen, Innenstadtbereiche und Einkaufszentren. Gerade in turbulenten Menschenmassen ist allerdings das Bedürfnis nach kleinen Oasen der Entspannung besonders hoch.

Somit besteht ein Bedarf an Vorrichtungen zur Entspannung eines Menschen, welche hygienisch einwandfrei vorgefunden werden können und von den Konsumenten eine hohe Akzeptanz erfahren, da sie unabhängig von der Gewissenhaftigkeit eines Vorbe nutzers oder eines Reinigungspersonals stets den gleichen hygienischen Standard er füllen.

Im Sinne der vorliegenden Erfindung können unter Vorrichtungen zur körperlichen Ent spannung eines Menschen insbesondere solche verstanden werden, welche von meh- reren Menschen hintereinander verwendet werden können. So kann z.B. ein im öffentli chen Raum platzierter Massagestuhl, z.B. in einer Wartezone eines Flughafens, Gegen stand der Erfindung sein. Ebenfalls können aber speziell eingerichtete Entspannungs und Wellnesscenter umfasst sein, welche z.B. eine Mehrzahl an derartigen Geräten auf weisen und anbieten. Im Sinne der vorliegenden Erfindung können unter derartigen Vor- richtungen z.B. Vorrichtungen verstanden werden, ausgewählt aus der Gruppe, beste hend aus: Massagestühle, Massageliegen, automatisch aktuierte Massagegeräte, die fest oder mobil sind, Fusswannen, Körperwannen, Flandbäder, Entspannungskapseln, z.B. mit geräuschdämmender Umgebung, Lichtbäder, Dampfbäder, Trockenmassage geräte und Geräte mit auf sensorischer Deprivation beruhender Entspannung. Solche Geräte werden im gängigen Gebrauch vonwiegend mittels Desinfektionsmittel für den nachfolgenden Gebrauch durch einen weiteren Benutzer hygienisch gemacht. Dies setzt allerdings voraus, dass einerseits der Vorbenutzer die Desinfektion gewissenhaft vollführt und andererseits ein Pflegepersonal dies entsprechend den erforderlichen Stan dards vornimmt. Ausserdem muss stets ein Nachschub an geeigneten Desinfektionsmit- teln bereitstehen. Viele Desinfektionsmittel sind zudem aggressiv und können bei Ge brauch die Flaut austrocknen oder sogar schädigen. Weiter sieht das Verwenden eines Desinfektionsmittels die Manipulation eines weiteren Gegenstandes vor, was wiederum zu einem möglichen Kontaminationsrisiko führen kann.

Es ist bekannt, dass ultraviolette Strahlung zur Desinfektion verwendet werden kann. Dazu wird die zu desinfizierende Oberfläche oder das zu desinfizierende Fluid mit UV- Strahlung beaufschlagt, welche Mikroorganismen zerstört und inaktiviert. Gängiger Weise wird Strahlung in einer Wellenlänge von 254 nm verwendet. Sollen zusätzlich noch organische Verbindungen aufgespalten werden, so werden z.B. Wellenlängen von kleiner als 200 nm verwendet. Solche Wellenlängen sind bekannterweise schädlich für Menschen. Aus diesem Grund sind Leuchtmittel mit den genannten Wellenlängenberei chen in der Regel in nicht zugänglichen Bereichen, z.B. in Lüftungen oder in Filtern, um sicherzustellen, dass ein Kontakt der Haut mit der schädlichen UV-Strahlung möglichst verhindert wird.

Darstellung der Erfindung

Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung eingangs er wähnter Art bereitzustellen, die mindestens einen Nachteil des Bekannten überwindet. Insbesondere soll eine Vorrichtung bereitgestellt werden, die eine hohe Akzeptanz bei den Benutzern hinsichtlich der hygienischen Reinheit aufweist. Dabei soll die genannte Vorrichtung vorzugsweise möglichst effizient im Betrieb sein und keine weiteren Perso nalkosten mit sich bringen.

Besonders bevorzugt ist die erfindungsgemässe Lösung geeignet, um bestehende Ent- Spannungsgeräte nachzurüsten und für die hygienischen Anforderungen des 21. Jahr hunderts angemessen zu machen.

Mindestens eine dieser Aufgaben wurde mit einer Vorrichtung zur körperlichen Entspan nung eines Menschen gemäss kennzeichnendem Teil der unabhängigen Ansprüche ge löst. Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur körperlichen Ent spannung eines Menschen. Die Vorrichtung umfasst mindestens eine Kontaktfläche, auf der mindestens Teile des Menschen in physischen Kontakt mit der Vorrichtung kommen.

Im Sinne der vorliegenden Erfindung kann eine Kontaktfläche z.B. eine Liegefläche oder eine Auflagefläche sein. Die meisten erfindungsgemässen Vorrichtungen sehen vor, dass der Entspannung suchende Mensch sich auf die Vorrichtung niederlässt, sitzend oder liegend, und dort eine entspannende Behandlung über sich ergehen lässt. Beson dere Vorrichtungen zur körperlichen Entspannung eines Menschen können ebenfalls vorgesehen sein, bei denen z.B. nur Teile des Menschen in physischen Kontakt mit der Vorrichtung kommen, dies können insbesondere Fussbäder oder Handbäder sein.

Die erfindungsgemässe Vorrichtung umfasst weiter mindestens ein Entspannungsmittel zur Erzeugung und/oder Hemmung von Reiz(en) zur Entspannung des Menschen.

Im Sinne der vorliegenden Erfindung sind vielfältige Entspannungsmittel geeignet, die körperliche Entspannung eines Menschen durch Erzeugung und/oder Hemmung von Reiz(en) herbeizuführen. In der einfachsten Form kann das Entspannungsmittel eine einfache gepolsterte, z.B. anatomisch angepasste Liege sein, welche im öffentlichen Raum zugänglich ist und einen kurzen «Powernap» ermöglicht. Solche Geräte können z.B. zusätzlich mit reizhemmenden Vorrichtungen ausgestattet sein. So können z.B. ab dunkelnde Hauben oder Schallschutzwände vorgesehen sein, welche auditive und opti sche Reize auf den Entspannungssuchenden reduzieren. Erfindungsgemässe Entspan nungsmittel können auch physikalisch arbeitende und angetriebene Massageelemente vorsehen, z.B. rotierende, pulsierende oder vibrierende Elemente, welche geeignet sind, gezielt einzelne Muskelgruppen oder Gelenke entspannend zu bearbeiten. In den mei sten erfindungsgemässen Vorrichtungen sind die Entspannungsmittel zusätzlich mit Pol stern oder Auflagen versehen, welche den Kontakt mit dem Entspannungsmittel mög lichst angenehm für den Benutzer gestalten. Derartige Entspannungsmittel sind dem Fachmann bekannt und können ausgerichtet am Bedarf ausgewählt und umgesetzt wer den. Geeignete Trockenmassagegeräte sind zum Beispiel in der DE 20 2019 105 636 U1 gezeigt.

In einer besonderen Ausführungsform ist dann die Kontaktfläche mindestens teilweise durch das Entspannungsmittel gebildet.

Die erfindungsgemässe Vorrichtung umfasst weiter mindestens ein Leuchtmittel. Dieses Leuchtmittel ist ausgelegt, optische Strahlung in einen Wellenlängenbereich von zwi schen 200 nm und 230 nm abzustrahlen. Dabei ist das Leuchtmittel weiter ausgelegt, einen Strahlungsbereich mit optischer Strahlung mit einem Peak in einem Wellenlängen bereich von zwischen 207 nm und 222 nm zu beaufschlagen.

Besonders bevorzugt ist der Strahlungsbereich so ausrichtbar, dass die Kontaktfläche im Wesentlichen vollständig beaufschlagbar ist, insbesondere so dass die Kontaktfläche stets einer optischen Strahlung im genannten Wellenlängenbereich ausgesetzt ist, wenn der Benutzer diese nicht gerade kontaktiert. Wird die Kontaktfläche gerade von einem Benutzer bedient, so kann bspw. die optische Strahlung auch den Benutzer beaufschla gen.

Es wurde überraschend gefunden, dass im besagten Wellenlängenbereich keine anson- sten von UVC-Strahlung erwartete Schädigung der menschlichen Haut eintritt (Long- term effects of 222 nm ultraviolet radiation C sterilizing lamps on mice susceptible to ultraviolet radiation, Yamano, Nozomi et al., Photochemistry and Photobiology, doi: 10.1111/php.13269).

Als besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung wird nicht nur die Kontaktfläche, son- dern auch ein im Strahlungsbereich befindliches Fluid, z.B. Luft oder Wasser mit der desinfizierenden Strahlung beauftragt. Da die besagte Strahlung im erfindungsge- mässen Bereich keine ansonsten von UVC-Strahlung erwartete Schädigung der menschlichen Haut und Augen auslöst, kann somit eine besonders sichere Umgebung für einen Nutzer in einem öffentlichen Raum sichergestellt werden, was einem erhöhtem Sicherheitsbedürfnis besonders in Zeiten erhöhter pandemischer Alarmbereitschaft ent gegen kommt.

Die erfindungsgemässen Vorrichtungen können somit für Menschen unbedenklich im öffentlichen Raum aufgestellt, und in einem Dauerbetrieb betrieben werden. Sie können unabhängig von der Gewissenhaftigkeit eines reinigenden Mitarbeiters stets hygienisch einwandfrei vom Benutzer vorgefunden werden. Die besagte UV-Strahlung im genann ten Bereich ist zudem vorzugsweise so gewählt, dass stets mindestens alle in der Be dienung verwendeten Oberflächen oder Kontaktflächen mit der besagten UV-Strahlung beaufschlagbar sind. Im Betrieb kann die UV-Lampe mit der entsprechenden Strahlung ausgeschaltet sein oder weiterlaufen. Bei Letzterem findet zudem eine Desinfektion der entsprechenden Oberfläche des Menschen statt, was zusätzlich ein gewünschter Effekt sein kann. Zudem wird auch der Strahlungsbereich, welcher als ein Luftraum zwischen dem Menschen und dem Leuchtmittel definiert sein kann, mit der genannten Strahlung beaufschlagt, und desinfiziert diesen. Die erfindungsgemässe Lösung ermöglicht einen Vertrauensgewinn in der Verwendung öffentlich zugänglicher Gerätschaften in öffentli- chen Räumen oder in Fitnesszentren.

In einer besonderen Ausführungsform ist das Leuchtmittel ausgelegt, im Wesentlichen monoenergetische UV-Strahlung mit einem Peak einer Wellenlänge im Bereich von zwischen 207 und 222 nm abzustrahlen und mit einer Energie im Strahlungsbereich von zwischen mindestens 0.5 mJ/cm² bis höchstens 500 mJ/cm², insbesondere von zwi schen 2 mJ/cm² und 50 mJ/cm², ganz besonders bevorzugt von ca. zwischen 2 mJ/cm² und 20 mJ/cm². Die Energie kann zum Beispiel so definiert sein, dass sie als Dosis innerhalb des Strah lungsbereichs zu verstehen ist, wobei der Strahlungsbereich ein Volumen definiert, ein geschlossen den Abstrahlwinkeln des Leuchtmittels. Besonders bevorzugt ist das Leuchtmittel so ausgelegt, dass die genannte Energie im Strahlungsbereich in einem Abstrahlwinkel mit Schenkellängen von zwischen 0.1 m und 2 m, insbesondere zwischen 0.5 m und 2 m auftritt.

In einer besonderen Ausführungsform ist das Leuchtmittel ausgelegt, um eine einstell bare Energie von im Wesentlichen monoenergetischer UV-Strahlung mit einem Peak einer Wellenlänge im Bereich von zwischen 207 und 220 nm abzustrahlen. Besonders bevorzugt ist das Leuchtmittel ausgelegt über eine Steuerung eine besagte Energie in einem Strahlungsbereich mit besagter optischer Strahlung bereitzustellen. Die Energie kann zum Beispiel von einem Fachmann anhand der Geometrie der Vorrichtung, der Kontaktfläche und/oder des Strahlungsbereichs einstellbar sein. Die Energie kann auch insbesondere aufgrund eines bestimmten zu bekämpfenden Keims einstellbar sein, wobei die Steuerung bevorzugt so ausgestaltet ist, dass ein eingestellter Keim oder Krankheitserreger eine besondere Einstellung der Energie des Leuchtmittels für den be sagten Strahlungsbereich auslöst.

Besonders ist das Leuchtmittel ausgestaltet, um Bakterien aus der Gattung Haemophilus zu inaktivieren mit UV-Strahlung mit einem Peak in einem Wellenlängenbereich von zwi schen 207 und 220 nm und mit einer Energie von zwischen mindestens 0.5 mJ/cm² bis höchstens 10 mJ/cm² im Strahlungsbereich.

Besonders ist das Leuchtmittel ausgestaltet, um Viren aus der Familie der Coronaviren zu inaktivieren mit UV-Strahlung mit einem Peak in einem Wellenlängenbereich von zwi schen 207 und 220 nm und mit einer Energie von zwischen mindestens 0.3 mJ/cm2 bis 2 mJ/cm2 im Strahlungsbereich. Besonders bevorzugt ist das Leuchtmittel ausgelegt, im Wesentlichen monoenergeti sche UVC-Strahlung mit einem Peak einer Wellenlänge von 222 nm abzustrahlen. Es wurde überraschend gefunden, dass mit den genannten Energien und dem entspre chenden Wellenlängenbereich eine hohe Zuverlässigkeit an Desinfektion der beauf schlagten Oberfläche erreichbar ist, und gleichzeitig die Vorteile der entsprechenden Unschädlichkeit der UVC-Strahlung im genannten Wellenlängenbereich erreichbar sind. Ohne an diese Theorie gebunden zu sein, so scheint es sich bei den genannten Wellen längenbereichen um Wellenlängen zu handeln, die vorwiegend in der Hautoberfläche, der Cuticula, aufgenommen werden und denen es nicht gelingt, in menschliche Zellen einzudringen und dort entsprechend den nicht gewünschten Zellschaden anzurichten, wie ihn anderweitige UV-Strahlung anzurichten vermag. In einer besonderen Ausführungsform umfasst das Leuchtmittel eine Excimer-basie- rende Lampe. Insbesondere umfasst das Leuchtmittel eine quasi monochromatische Lichtquelle. Alternativ und/oder ergänzend umfasst das Leuchtmittel mindestens einen Bandpassfilter zur Reduktion eines Emissionsspektrums des Leuchtmittels auf eine Wel lenlänge mit einem Peak im genannten Bereich, insbesondere bei ca. 207 nm oder 222 nm.

Besonders bevorzugt umfasst das Leuchtmittel eine Lampe mit den Excimer-Molekülen, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus: Krypton-Chlor oder Krypton-Brom (Kr-Cl, Kr-Br).

In einer besonderen Ausführungsform umfasst das Leuchtmittel einen Bandpassfilter, der ausgelegt ist, Wellenlängen ausserhalb einer Wellenlänge im Bereich von zwischen 207 nm und 230 nm zu entfernen. Mit anderen Worten, der Bandpassfilter ist so ausge staltet, dass er Wellenlängen von kürzer als 226 nm im Wesentlichen hindurchlässt. Im Sinne der vorliegenden Erfindung sei im Wesentlichen hindruchlässt verstanden, als eine optische Durchlässigkeit von wenigsten 80%, bevorzugt wenigstens 90% aufwei- send für optische Strahlung der betreffenden Wellenlänge.

In einer weiteren besonderen Ausführungsform umfasst das Leuchtmittel einen Kurz passfilter mit einer optischen Durchlässigkeit von wenigstens 80% für Wellenlängen die kürzer als 230 nm sind. Besonders bevorzugt weist der Kurzpassfilter eine Kante in ei nem Bereich von zwischen 226 und 232 nm auf. In einer weiteren besonderen Ausfüh- rungsform weist der Kurzpassfilter einen Interferenzfilter aus mindestens einer, vorzugs weise zweier Filterschichten auf. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst das Leuchtmittel eine Excimer-basierende Lampe, die im Wesentlichen Licht einer Wellenlänge mit einem Peak von 207 nm emittiert, insbesondere einer Wellenlänge mit einem Peak von im We sentlichen 207 nm bei der bei einer relativen Leistung von 10% oder mehr das Emissi- onsspektrum grösser als 200 nm und kleiner als 214 nm ist, besonders bevorzugt grös ser als 204 nm und kleiner als 210 nm ist

In einer alternativen besonderen Ausführungsform umfasst das Leuchtmittel eine Excimer-basierende Lampe, welche im Wesentlichen Licht einer Wellenlänge mit einem Peak von von 222 nm emittiert, insbesondere einer Wellenlänge mit einem Peak von im Wesentlichen 222 nm bei der bei einer relativen Leistung von 10% oder mehr das Emis sionsspektrum grösser als 215 nm und kleiner als 229 nm ist, besonders bevorzugt grös ser als 219 nm und kleiner als 225 nm ist.

Um den emittierten Wellenlängenbereich zu erreichen, kann ein entsprechendes Dimer- Paar, z.B. Krypton-Chlor oder Krypton-Brom verwendet werden und in einer besonderen Ausführungsform zusätzlich ein geeigneter Bandpassfilter vorgesehen sein.

In einer besonderen Ausführungsform umfasst das erfindungsgemässe Leuchtmittel eine Kühlung. Besonders bevorzugt ist ein Strömungserzeuger am Leuchtmittel vorge sehen, um Kühlung durch Luft zu erzeugen.

In einer besonderen Ausführungsform kann eine Wärmeleiterstruktur vorgesehen sein, um einen Wärmeaustausch zwischen Lampe und Umgebung zu erleichtern, so können insbesondere oberflächenerweiternde Lamellen vorgesehen sein, welche die Abwärme ableiten. Zusätzlich oder alternativ können Strömungserzeuger wie Ventilatoren verbaut werden, welche eine Ansammlung von durch die Abwärme des Lampenbetriebs entste hende Hitze abführen können. In einer besonderen Ausführungsform umfasst die Vorrichtung eine Mehrzahl an Leucht mitteln mit jeweils einem Strahlungsbereich.

Besonders bei geometrisch komplexen Anordnungen, wie z.B. bei Sesseln oder Sitz wannen, kann es vorteilhaft sein, wenn mehrere Leuchtmittel vorgesehen sind, welche jeweils einen eigenen Strahlungsbereich aufweisen und somit sichergestellt werden kann, dass sämtliche Kontaktflächen beaufschlagbar sind. Es kann auch wünschenswert sein, wenn verschiedene Strahlungsbereiche überlappen, z.B. um besonders exponierte Kontaktflächen zusätzlich zu beaufschlagen. Es ist aber auch denkbar, dass eine Mehr zahl an Leuchtmitteln sozusagen parallel verbaut ist und die gleiche Kontaktfläche be aufschlagen, einerseits, um eine Desinfektionsleistung zu erhöhen, andererseits auch aus bautechnischen oder gestalterischen Gründen, z.B., um die vorhandenen Räume nicht mit überdimensionierten Leuchtmitteln zu füllen.

In einer besonderen Ausführungsform ist der Strahlungsbereich so ausgelegt, dass min destens eine Kontaktfläche im unbenutzten Zustand im Wesentlichen vollständig erfasst und beaufschlagbar ist mit optischer Strahlung mit einem Peak im Bereich von zwischen 207 und 222 nm. Zusätzlich oder alternativ kann der Strahlungsbereich so gewählt wer den, dass er in Benutzung den benutzenden Menschen zusätzlich zu den angrenzenden Kontaktflächen beaufschlagt.

In einer besonderen Ausführungsform ist das Leuchtmittel ausgelegt optische Strahlung mit einem Peak im Bereich ca. 207 oder ca. 222 nm zu emittieren mit einer Halbwerts breite von ca. 4 nm.

In einer weiteren besonderen Ausführungsform kann die erfindungsgemässe Anordnung der Leuchtmittel so ausgestaltet sein, dass der eine Zustand in den anderen überführbar ist, d.h., dass die Leuchtmittel insgesamt bewegbar angeordnet sind.

In einer besonderen Ausführungsform umfasst die erfindungsgemässe Vorrichtung eine Steuereinheit für das mindestens eine Leuchtmittel, resp. für die Mehrzahl an Leuchtmit teln. Die Steuereinheit kann z.B. Strahlungsintensitäten, Intervalle, geometrische Aus richtung der Strahlungsbereiche jeweils an entsprechende Gegebenheiten anpassen. So kann die Steuereinheit z.B. ausgestaltet sein, um ein entsprechendes Wartungspro gramm durchzuführen, bei dem bewegbar angeordnete Leuchtmittel einen entsprechen den Ablauf durchführen, der zu einer vollständigen Beaufschlagung aller Kontaktflächen der erfindungsgemässen Vorrichtung führt. Ebenfalls kann die Steuereinheit ausgestal tet sein, um eine entsprechende Neuorientierung der Leuchtmittel vorzunehmen, wenn z.B. das Gerät benutzt wird. Besonders bevorzugt ist die Steuereinheit so ausgestaltet, dass durch die Steuereinheit eine Energie mJ/cm² im Strahlungsbereich einstellbar ist.

In einer besonderen Ausführungsform umfasst die erfindungsgemässe Vorrichtung Sen soren, welche z.B. das Benutzen der Vorrichtung detektieren. Weiter können z.B. Sensoren vorgesehen sein, welche die Körpermasse des benutzenden Menschen erfas sen. Eine Steuereinheit kann dann ausgelegt sein, um die entsprechende Beaufschla gung der Kontaktflächen an die Körperproportionen oder an die Detektion eines Men schen anzupassen.

In einer besonderen Ausführungsform umfassen die erfindungsgemässen Leuchtmittel einen Kontaktschutz, welche verhindern, dass die Leuchtmittel von den benutzenden Menschen berührt werden können. So können insgesamt die Lebensdauer der Leucht mittel erhöht und eine Gefahr von Verbrennung minimiert werden. In der einfachsten Ausführung kann z.B. ein Gitter oder eine Glasscheibe vorgesehen sein, welche verhin dert, dass das Leuchtmittel berührt wird.

Da Menschen nicht in der Lage sind, Licht in den genannten Spektren wahrzunehmen, ist der Einsatz der erfindungsgemässen Vorrichtung mit den entsprechenden Leuchtmit teln dem Entspannungszweck der gezeigten Vorrichtungen nicht abträglich.

In einer besonderen Ausführungsform sind die Leuchtmittel dergestalt verbaut, dass sie vom benutzenden Menschen kaum wahrgenommen werden. Dazu können z.B. geeig nete Blenden vorgesehen sein, welche die Leuchtmittel verbergen.

In einer besonderen Ausführungsform umfasst die erfindungsgemässe Vorrichtung Trä ger zur Halterung des mindestens einen Leuchtmittels. Besonders bevorzugt ist der T rä- ger derart positioniert, dass das Leuchtmittel einen Abstrahlwinkel aufweist, der einen Strahlungsbereich definiert, in dem die Kontaktfläche im Wesentlichen vollständig zu lie gen kommt. Weiter wird ein Fluid im Strahlungsbereich, also Wasser oder Luft zum Bei spiel, mit der Strahlung beaufschlagt.

In einer weiteren besonderen Ausführungsform ist der Träger als Schwenkarm ausge bildet und mit mindestens einem Gelenk zur Ausrichtung des Strahlungsbereichs aus gestaltet, sodass von einem Anwender oder von einer Steuereinheit automatisch eine Ausrichtung des Leuchtmittels durchgeführt werden kann, welche dafür sorgt, dass der Abstrahlwinkel des Leuchtmittels einen Strahlungsbereich definiert, indem mindestens eine Kontaktfläche vollständig zu liegen kommt.

Besonders bevorzugt ist der T räger lösbar mit der erfindungsgemässen Vorrichtung ver bindbar. In einer besonderen Ausführungsform ist der Träger so ausgestaltet, dass das Leucht mittel gegenüber einer Kontaktfläche zu liegen kommt.

In einem besonderen Beispiel einer Therapieliege, z.B. einer Trockenmassageliege, wäre das Leuchtmittel also gegenüber der Liegefläche, d.h. über der Massagefläche an- geordnet. Im Betrieb verfügt das Leuchtmittel über einen Abstrahlwinkel, welches sämt liche vier Kanten der Massagefläche im Wesentlichen vollständig abdeckt, sodass die Kontaktfläche, d.h. die Liegefläche, auf die sich der behandelnde Mensch begibt, wenn er eine Massage empfängt, vollständig in den Beaufschlagungsbereich des Strahlungs bereichs zu liegen kommt. In einer besonderen Ausführungsform ist der Träger als Roboterarm ausgestaltet. Be sonders bevorzugt ist der Träger als SCARA-Roboter ausgestaltet, welcher mindestens vier Achsen und vier Freiheitsgrade aufweist. Im Zusammenspiel mit einer Steuereinheit kann ein derartiger Roboterarm z.B. ein bestimmtes Wartungs- und Desinfektionspro gramm ausführen, bei dem z.B. Winkel und Ecken zusätzlich ausgeleuchtet werden, die ansonsten in einer statischen Dauerbeaufschlagung bei besonderer Gerätegeometrie nicht erreichbar sind. Die Steuereinheit kann z.B. ausgebildet sein, um vor dem Benut zen ein solches Wartungsprogramm abzufahren. Geschieht dies im Beisein des zukünf tigen Benutzers, so kann weiter das Vertrauen in die hygienemässige Einwandfreiheit des Entspannungsgeräts erhöht werden. Zusätzlich oder alternativ kann die Steuerein- heit ausgebildet sein, um ein solches Wartungsprogramm nach Abschluss einer Benut zung eines Entspannungsgeräts durchzuführen.

In einer besonderen Ausführungsform umfasst die erfindungsgemässe Vorrichtung ein Entspannungsmittel zur Erzeugung und/oder Hemmung von Reizen zur Entspannung des Menschen. Das Entspannungsmittel kann ausgewählt sein aus der Gruppe, beste- hend aus: Massageliege, Therapiestuhl, T rockenmassagegerät, Badewanne, Kapsel zur sensorischen Deprivation und/oder Dämpfung und automatisches Massagegerät.

Solche Geräte sind grundsätzlich dem Fachmann bekannt. Trockenmassagegeräte sind z.B. Geräte, bei denen ein Wasserstrahl zur Erzeugung eines Massageeffektes kineti sche Energie auf einen Menschen überträgt, indem zwischen Massagestrahl und Men- sehen eine flexible Membran angeordnet ist. Trockenmassagegeräte können z.B. ähn lich wie Wasserbetten ausgestattet sein, welche im Betrieb mit entsprechenden Düsen die Körperproportionen des Benutzers abfahren und so einen Massageeffekt ähnlich ei ner Massagedüse in einem SPA erzeugen.

Im Sinne der vorliegenden Erfindung können Kapseln zur sensorischen Deprivation und/oder Dämpfung als Kapseln verstanden werden, welche im Wesentlichen schalliso- lierend sind. Zusätzlich kann im Innern der Kapsel Dunkelheit herrschen. Besondere Kapseln zur sensorischen Deprivation umfassen zudem ein Salzsolebad, bei dem ein Gefühl der Schwerelosigkeit weiter erzeugt wird. Diese Kapseln sind in der Regel voll ständig dunkel. Es wurde überraschend gefunden, dass derartige Kapseln idealerweise mit dem erfindungsgemässen System desinfiziert werden können, da die Desinfektion mit dem UV-Licht in den genannten Wellenlängenbereichen den Entspannungseffekt nicht stört, da er kein sichtbares Licht für Menschen erzeugt. Geeignete Materialen zur Erzeugung schallisolierender Kapseln sind poröse Materialien, wie z.B. Melamin Schwämme, z.B. Melaminharzschaum und/oder Schaumstoffe.

In einer besonderen Ausführungsform umfasst die erfindungsgemässe Vorrichtung wei- ter eine Lüftung zur Erzeugung einer Lüftungsströmung. In der einfachsten Ausführungs form kann z.B. ein Strömungserzeuger vorgesehen sein, welcher einem Benutzer einer erfindungsgemässen Vorrichtung frische Luft zuführt. Zusätzlich kann eine Desinfekti onskammer in Fluidverbindung mit der Lüftungsströmung vorgesehen sein. Die Desin fektionskammer kann ausgestaltet sein, um eine physikalische Desinfektion des Lüf- tungsstroms durchzuführen.

Da diese Desinfektionskammer in einem abgeschlossenen System verbaut werden kann, zu der ein Benutzer keinen Zugang hat und somit nicht potentiell schädlicher ul travioletter Ausstrahlung ausgesetzt wird, kann die Desinfektionskammer z.B. auf einer einfachen UV-Desinfektionslampe mit einer Wellenlänge von im Wesentlichen 254 nm beruhen.

Vorzugsweise ist um die Desinfektionskammer eine Lichtfalle aufgebaut, welche vom Lüftungsstrom durchströmbar ist, sodass zu desinfizierende Luft in eine Desinfektions kammer einfliessen und aus dieser wieder hinauszufliessen vermag. Als Strömungser zeuger können z.B. Ventilatoren vorgesehen sein. In einer besonderen Ausführungsform umfasst die erfindungsgemässe Vorrichtung ei nen Sensor, der insbesondere ausgelegt ist, die Lage des Leuchtmittels relativ zur Kontaktfläche zu erfassen. Ein geeigneter Sensor wäre z.B. ein Infrarotsensor. Ebenfalls denkbar ist es, einen Accelerometer oder ein Magnetometer vorzusehen, welches die Ausrichtung des Leuchtmittels im Raum zu erfassen vermag. Im Zusammenspiel mit der Steuereinheit kann so z.B. ein entsprechend der Vorrichtung angepasstes Wartungspro- gramm durchgeführt werden. Die Steuereinheit kann z.B. vorsehen, dass bei geome trisch verschiebbaren, erfindungsgemässen Vorrichtungen das Wartungsprogramm dennoch sicherstellt, dass sämtliche Winkel und Ecken behandelt werden. Dies kann z.B. bei einer Massageliege der Fall sein, die sich zu einem Stuhl umformen lässt.

In einer zusätzlichen und/oder alternativen Ausführungsform ist der Sensor ausgebildet, um eine Benutzung zu detektieren und entsprechend einen angepassten Abstrahlwinkel und somit einen Strahlungsbereich zu definieren, welcher das mögliche Bedecken der Kontaktfläche durch den Benutzer berücksichtigt.

In einer besonderen Ausführungsform ist das Leuchtmittel hinter der Kontaktfläche an geordnet, sodass die Kontaktfläche von hinten, d.h. durch das Flächen material hindurch, beaufschlagt wird. Für diese Ausführungsform ist es erforderlich, dass die Kontaktfläche für die bezeichnende Strahlung im Wellenlängenbereich von zwischen 200 und 230 nm im Wesentlichen durchlässig ist.

Mit der erfindungsgemässen Vorrichtung ist sichergestellt, dass in Zeiten erhöhter pan- demischer Alarmbereitschaft das Vertrauen von Benutzern bei öffentlich zugänglichen oder auch bei privaten Vorrichtungen zur Entspannung gewahrt bleibt. Die entsprechen den Vorrichtungen sind stets in einem hygienisch einwandfreien Zustand haltbar, und der Aufwand für den Betrieb durch zusätzliches Personal, welches die Vorrichtungen reinigt, entfällt.

Für einen Fachmann versteht es sich von selbst, dass alle beschriebenen bevorzugten und besonderen Ausführungsformen in einer beliebigen Kombination in einer erfin dungsgemässen Ausführung verwirklicht sein können, sofern sie sich nicht gegenseitig ausschliessen.

Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Verwendung mindestens ei nes Leuchtmittels, das ausgelegt ist, optische Strahlung in einem Wellenlängenbereich von zwischen 200 nm und 300 nm abzustrahlen zur Erzeugung eines Strahlungsbe reichs mit optischer Strahlung mit einem Peak in einem Wellenlängenbereich von zwischen 207 nm und 222 nm in einem Entspannungsgerät, sodass mindestens eine Kontaktfläche des Entspannungsgeräts im Strahlungsbereich liegt und beaufschlagbar ist.

Die Verwendung sieht vor, dass bestehende Entspannungsgeräte zu einer erfindungs- gemässen Vorrichtung aufgerüstet werden können, wenn unter Berücksichtigung der hierin gezeigten Lehre entsprechende Leuchtmittel an- oder eingebaut werden können.

In einer besonderen Ausführungsform umfasst die erfindungsgemässe Verwendung ei nen Träger, der geeignet ist zur funktionalen Verbindung mit dem Entspannungsgerät, sodass der Strahlungsbereich in Bezug auf die Kontaktfläche ausrichtbar ist.

In einer besonderen Ausführungsform umfasst die erfindungsgemässe Verwendung zu dem das Verbinden von Schnittstellen, wobei das Leuchtmittel entsprechende Schnitt stellen und Steuerungsfunktionen aufweist, welche sicherstellen, dass die aufzurüstende Vorrichtung mit ihrer Kontaktfläche vom Leuchtmittel beaufschlagbar ist. Entsprechend kann die Schnittstelle vorsehen, dass eine Steuerung des Trägers, welcher z.B. als Ro boterarm ausgebildet sein kann, durch die Vorrichtung möglich ist.

Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Desinfektion einer Vorrichtung zur körperlichen Entspannung eines Menschen.

Das Verfahren umfasst den Schritt des Bereitstellens mindestens eines Leuchtmittels. Das Leuchtmittel ist ausgelegt, optische Strahlen mit einem Peak in einem Wellenlän genbereich von zwischen 207 nm und 222 nm abzustrahlen. Dazu verfügt das Leucht mittel über Abstrahlwinkel, welche einen Strahlungsbereich definieren. In diesem Strah lungsbereich wird alles mit Licht mit einem Peak in einem Wellenlängenbereich von zwi schen 207 nm und 222 nm beaufschlagt. Das erfindungsgemässe Verfahren umfasst weiter den Schritt des Positionierens des Leuchtmittels. Dazu ist eine zu desinfizierende Kontaktfläche der Vorrichtung in einem Strahlungsbereich des Leuchtmittels zu positio nieren. Anschliessend wird der Strahlungsbereich mit Strahlung in der genannten Wel lenlänge beaufschlagt.

In einer besonderen Ausführungsform umfasst das erfindungsgemässe Verfahren ein Filtern optischer Strahlung in einem Wellenlängenbereich von zwischen 200 nm und 230 nm, so dass ein Strahlungsbereich mit optischer Strahlung mit einem Peak in einem Wellenlängenbereich von zwischen 207 nm und 222 nm, insbesondere von 207 nm oder 222 nm beaufschlagbar ist. Besonders bevorzugt umfasst das Filtern das Bereitstellen eines Bandpassfilters, insbesondere eines Kurzpassfilters mit einer Kante in einem Wel lenlängenbereich von zwischen 226 nm und 232 nm. In einer besonderen Ausführungsform findet das Positionieren über eine Steuerung statt. Dazu kann z.B. eine Steuereinheit vorgesehen sein, welche anhand der bekannten Da ten bezüglich der Vorrichtung eine Beaufschlagung als Wartungsprogramm durchführt. Die Beaufschlagung kann in diesem Fall z.B. an die geometrischen Besonderheiten der Vorrichtung angepasst sein. Dazu kann z.B. ein Leuchtmittel dergestalt bewegt werden, dass der Strahlungsbereich verschiedene Kontaktflächen unterschiedlich lange beauf schlagt.

In einer besonderen Ausführungsform wird das Positionieren mittels eines als Schwenk arm ausgebildeten Trägers durchgeführt. Dieses kann ebenfalls durch die genannte Steuereinheit erfolgen. In einer weiteren besonderen Ausführungsform wird das Positionieren des Leuchtmittels aufgrund einer detektierten Lage des Leuchtmittels relativ zu einer Kontaktfläche auto matisch durchgeführt, z.B. indem das Leuchtmittel von einer Steuereinheit mittels eines Schwenkarms gesteuert wird.

Im Folgenden wird nun die vorliegende Erfindung anhand konkreter Ausführungsbei- spiele und Figuren näher erläutert, ohne jedoch auf diese beschränkt zu sein. Für einen Fachmann ergeben sich aus dem Studium dieser konkreten Ausführungsbeispiele wei tere vorteilhafte Ausführungsformen. Der Einfachheit halber werden in den Figuren die gleichen Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

Figurenbeschrieb Anhand der nachfolgenden Figuren werden Ausführungsbeispiele der Erfindung be schrieben. Es zeigen

Fig. 1 eine Ausführung einer erfindungsgemässen Vorrichtung; Fig. 2 eine alternative Ausführung einer erfindungsgemässen Vorrichtung;

Fig. 3a ein Komponenten-Set zur Aufrüstung einer bestehenden Vorrichtung zur körperlichen Entspannung;

Fig. 3b eine Detailansicht des Leuchtmittels der Vorrichtung 3a; Fig. 4 eine weitere alternative Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrich tung, und

Fig. 5 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung;

Fig. 6 Transmissionskurve eines geeigneten Bandpassfilters, und

Fig. 7 Ausführungsform eines erfindungsgemässen Wellenlängenbereichs. Ausführung der Erfindung

In der Fig. 1 ist eine grundsätzliche Ausführung einer erfindungsgemässen Vorrichtung gezeigt. Die Vorrichtung ist eine Vorrichtung zur körperlichen Entspannung eines Men schen, bei dem der Entspannungssuchende eine liegende Position einnehmen kann. Dazu wird eine Kontaktfläche 11 bereitgestellt, welche als Liegefläche ausgestaltet ist. Im vorliegenden Beispiel ist die Liegefläche anatomisch geformt, sodass ein Kopfbereich eine Stützfunktion am Nacken aufweist. Die Kontaktfläche 11 kann insbesondere als Massagefläche vorgesehen sein. Obschon in der Fig. 1 nicht gezeigt, kann die Kontakt fläche 11 z.B. als Membran ausgebildet sein, welche in der Lage ist, kinetische Kräfte, die von einem Liegekörper 10 auf die Kontaktfläche 11 übertragen werden, auf den Be- nutzer überträgt. So kann der Liegekörper 10 gemeinsam mit einer als Membran ausge bildeten Kontaktfläche 11 als Trockenmassagegerät ausgebildet sein.

Das Trockenmassagegerät umfasst eine Reihe an schwenkbaren Wasserstrahldüsen und einen mit Wasser gefüllten gemeinsamen Raum zwischen Liegehalskörper 10 und als Membran ausgebildeter Kontaktfläche 11. Die Massagedüsen können gezielt ein zelne Körperbereiche eines auf der Vorrichtung zur körperlichen Entspannung liegenden Menschen mit einem Wasserstrahl massieren. Die Membran verhindert, dass dabei der Wasserstrahl den Benutzer benetzt. Entsprechende Pumpen im Innern des Liegenkör- pers 10 können für einen steten Wasserfluss sorgen. Zusätzlich können derartige Vor richtungen zur körperlichen Entspannung eines Menschen mit Heiz- und/oder Kühlele menten ausgestaltet sein, um den entsprechenden Wasserstrahl zu erwärmen, resp. abzukühlen. Durch die als Membran ausgebildete Kontaktfläche kann dieser Tempera tureffekt auf den Benutzer einwirken. In der Verwendung ist die Kontaktfläche 11 dem direkten Körperkontakt durch den Be nutzer ausgesetzt. Ein Mensch, der die gezeigte Vorrichtung zur körperlichen Entspan nung verwenden will, legt sich auf die Kontaktfläche 11 . Somit ist entscheidend, dass diese Oberfläche möglichst hygienisch einwandfrei vorgefunden wird. Dazu verfügt die in der Fig. 1 gezeigte Vorrichtung über ein Leuchtmittel 13 mit einem Abstrahlwinkel, der einen Strahlungsbereich A definiert. Dabei ist der Abstrahlwinkel so gewählt und durch die Lampenform und allfällige Reflektoren in einem Lampenkörper gesteuert, dass von der Kopfseite bis zum Fussende und über die gesamte Breite der Kontaktfläche diese im Strahlungsbereich zu liegen kommt und mit der entsprechenden optischen Strahlung beaufschlagbar ist. Im vorliegenden Beispiel ist das Leuchtmittel über einen Träger 12 mit dem Liegenkörper 10 verbunden. Der Liegenkörper 10 ist mittels Füssen 9 auf einer Oberfläche positionierbar.

In besonderen Ausführungsformen können die Füsse 9 zudem Rollen aufweisen, um die Vorrichtungen verschiebbar zu machen.

Das Leuchtmittel ist im vorliegenden Beispiel so gewählt, dass eine UV-Strahlung mit einer Wellenlänge von 222 nm abgestrahlt wird. Um sicherzustellen, dass die Wellen länge sich innerhalb eines möglichst schmalen Spektrums mit einem Peak bei 222 nm befindet, wird in diesem Beispiel eine Krypton-Chlor-Excimer-Lampe mit einem schma len Spektrum verwendet. Zudem wird die Lampe mit einem Bandpassfilter ausgestaltet, der Wellenlängen ausserhalb von 222 nm im Wesentlichen absorbiert. Geeignet sind zum Beispiel Kurzpassfilter aus synthetischem Quarzglas mit ein- oder mehrfacher Be schichtung. Im Betrieb kann das Leuchtmittel ununterbrochen wirken. Allfällige Sicherheitsgrenz werte und Höchstdosen können eingestellt werden. In der Regel sind derartige Vorrich tungen ohnehin zeitlich beschränkt in ihrer Anwendungsdauer. So sind oftmals z.B. im öffentlichen Raum zugängliche Vorrichtungen zur Entspannung eines Menschen mit ei- nem Zahlsystem ausgestattet, mit dem der entsprechende Benutzer eine bestimmte Zeiteinheit zur Anwendung an der Vorrichtung erwirbt. Bevorzugt wird für eine erfin- dungsgemässe Vorrichtung ein kontaktloses Zahlsystem verwendet. Eine übliche Be handlung auf einer erfindungsgemässen Massageliege, z.B. der eingangs geschilderten Trockenmassageliege, dauert zwischen fünf und 45 Minuten. Aufgrund der geringen Auswirkungen der genannten Wellenlängen für den menschlichen Körper sowie für das menschliche Auge und der Wirksamkeit bezüglich Mikroorganismen braucht das ent sprechende Leuchtmittel nicht während der Benutzung abgestellt zu werden. Im Gegen teil, es kann sogar wünschenswert sein, wenn zusätzlich zum Massageeffekt eine des infizierende Wirkung der Kleidung oder des Körpers des Benutzers ebenfalls stattfindet. Im vorliegenden Beispiel kann zudem für die Krypton-Chlor-Gaslampe mit einem Peak bei 222 nm eine Luftkühlung vorgesehen sein.

Eine weitere erfindungsgemässe Ausführungsform der Vorrichtung ist in der Fig. 2 dar gestellt. Die Fig. 2 kann z.B. als Inhalator und Dampfhaube verwendet werden, bei dem sitzend eine Inhalationsbehandlung durchgeführt wird. Ebenfalls nutzbar ist die in der Fig. 2 gezeigte Kapsel als Entspannungskapsel, indem z.B. sensorisch deprivierende Materialien, wie z.B. Dämmstoffe verwendet werden.

Entsprechend verfügt die in der Fig. 2 gezeigte Vorrichtung zur Entspannung eines Men schen über eine als Sitzfläche ausgebildete Kontaktfläche 11. Diese Kontaktfläche 11 beruht auf einem Stuhlkörper 14, welcher ebenfalls mittels Füssen 9 auf dem Untergrund platzierbar ist. Im Kopfbereich der Kontaktfläche 11 , auf der sich ein Entspannung su chender Mensch sitzend positionieren kann, ist eine Haube 16 vorgesehen, welche sich über den Kopf und die Schultern bis Mitte Rumpf des Benutzers erstreckt. Die Haube kann bewegbar ausgebildet sein, sodass sie über einen Schwenkmechanismus von ei nem geöffneten (nicht gezeigt) in einen gezeigten geschlossenen Zustand überführbar ist. Dies erleichtert das Besteigen der Vorrichtung durch den Menschen. Im Innern der Haube ist ein definiertes Haubenvolumen. Das Öffnen und Schliessen der Haube kann über eine Schwenkachse 15 erfolgen. Manche Vorrichtungen der gezeigten Art sind me chanisch in der Lage, die Haube 16 zu öffnen und zu schliessen. So kann z.B. nach einem gewählten Programm die Haube automatisch geschlossen werden und ein ent sprechendes Entspannungsprogramm ablaufen. Gezeigte Vorrichtungen können eine Vielzahl an möglichen Entspannungsprogrammen aufweisen. So kann z.B. die Haube 16 mit geräuschdämmenden Materialien, wie z.B. mit Akustikschaumstoffen, ausgelegt oder gebildet sein, sodass im Innern eine Geräuschdämmung stattfindet und eine Ent spannung durch auditive Deprivation möglich ist. Ebenfalls denkbar ist, dass zusätzlich im Innern der Haube Lautsprecher vorgesehen sind, mit denen ein entsprechendes Mu sik- oder Sprechprogramm, wie z.B. eine geführte Meditation, abgespielt wird. Das Ma terial der Haube 16 kann transparent, opak oder intransparent ausgebildet sein, je nach gewünschter Art der Entspannung. Ebenfalls können Austrittsdüsen für Dämpfe und Ge ruchsstoffe vorgesehen sein, welche im Innern der Haube 16 eine entspannende Atmo sphäre schaffen, indem solche Substanzen der Atmung des Benutzers zugeführt wer den. Ebenfalls denkbar sind verschiedene Lichtprogramme, welche entspannungsför dernd sein können.

In einer besonderen Ausführungsform können z.B. Haube und Hauben-Inneres so aus gestaltet sein, dass ein Lichtprogramm, welches einem Waldspektrum entspricht, abge spielt wird. Gleichzeitig können entspannende Waldgeräusche, wie z.B. das Rauschen von Blättern oder Vogelgezwitscher, abgespielt werden, und über einen Auslass können entspannungsfördernde Gerüche und Substanzen in die Haube geleitet werden, z.B. Harz- und Pinienduft.

Im vorliegenden Beispiel ist die Kontaktfläche 11 keine planare Fläche, sondern unterteilt sich in verschiedene Bereiche. Entsprechend wurde eine Mehrzahl an Leuchtmitteln 13 an der Haube vorgesehen, welche jeweils einen eigenen Strahlungsbereich A1 , A2, A3 aufweisen. Die Strahlungsbereiche werden mit Reflektoren und der Lampengeometrie so gewählt, dass im Wesentlichen die gesamte Kontaktfläche 11 mit der entsprechenden Strahlung beaufschlagbar ist. In besonders benutzten Bereichen, z.B. im Bereich einer Kopfstütze (nicht gezeigt), können zwei Leuchtmittel einen Überlappungsbereich zwi schen den Strahlungsbereichen A1 und A2 bilden, um die Desinfektionswirkung sogar zu verstärken. Aus Effizienzgründen ist im vorliegenden Beispiel dann auch in wenig kritischen Bereichen, wie z.B. im Fussbereich, ein Leuchtmittel 13 ausreichend, um ei nen Strahlungsbereich A3 zu bilden, der den Fussbereich desinfiziert. Wie in der oben gezeigten Vorrichtung gemäss Fig. 1 ist auch in dieser Ausführungsform ein Abschalten der Leuchtmittel beim Benutzen durch den Menschen nicht erforderlich, da die Leuchtmittel 13 Lampen umfassen, die in der Lage sind, ein Spektrum mit einem Peak von 207 nm abzustrahlen.

Entsprechende Bandpassfilter können den Wellenlängenbereich weiter einschränken, sodass der Peak spezifischer wird und die entsprechenden nachteiligen Effekte der UV- Strahlung auf den Körper vermieden werden, ohne dass dabei die desinfizierende Wir kung des UV-Lichts geschmälert wird. Im vorliegenden Beispiel wird zur Erzeugung einer 207 nm UV-Licht-Wellenlänge eine Krypton-Brom-Excimer-Lampe verwendet.

Solche Lampen sind hinsichtlich ihrer Wirkungsweise bekannt (Buonanno M., et al. 207- nm UV Light -A Promising Tool for Safe Low-Cost Reduction of Surgical Site Infections; In Vitro Studies. PLoS One 8(10), 2013).

Um die Desinfektion von Kontaktflächen weiter zu verbessern und um bestehende Vor richtungen zur körperlichen Entspannung aufzurüsten, ist in der Fig. 3a eine Vorrichtung gezeigt, welche ein entsprechendes Leuchtmittel umfasst und mit einem T räger mit einer Vorrichtung zur körperlichen Entspannung verbindbar ist. Die Desinfektionsvorrichtung 20 umfasst an einem Kopfende ein entsprechendes Leuchtmittel 13, welches eine Excimer-Lampe umfasst, welche in der Lage ist, optische Strahlung mit einem Peak in einem Wellenlängenbereich zwischen 207 und 222 nm zu erzeugen. Dabei wird eine Energie im Strahlungsbereich angepeilt von ca. 2 - 20 mJ/cm2.

Das Leuchtmittel 13 ist in einer Leuchtmittelfassung untergebracht und verfügt über ei nen zusätzlichen Reflektorschirm 21 , welcher einen entsprechenden Abstrahlkegel steu ert. Der Reflektor 21 und die Leuchtmittel 13 sind in einem Lampengehäuse 22 unterge bracht. Bevorzugt weist das Lampengehäuse 22 Mittel zur erleichterten Wärmeabfuhr auf, z.B. können Rippen oder Lamellen vorgesehen sein, welche einen einfacheren Wär meaustausch zwischen dem »Platzhalter« 22 und der Umgebungstemperatur ermögli chen. Das Leuchtmittel 13 und die entsprechende Lampenfassung bilden das distale Ende eines Schwenkarms. Am distalen Ende des »Platzhalters« 22 ist zudem ein Sen sor 28 angebracht, welcher in der Lage ist, optische Signale zu erkennen. So kann z.B. der Sensor ausgebildet sein, um eine Bewegung zu detektieren oder um die Anwesen heit eines Hindernisses oder Benutzers zu erkennen.

Der optische Sensor kann auch ausgebildet sein, um eine Distanz zu messen. Zusätzlich können (nicht gezeigt) Accelerometer und Magnetometer im Lampenkopf 22 vorgesehen sein, welche die Lage des Lampenkopfs im Raum erkennen. Der Träger kann aus ver schiedenen Gelenkmodulen 23.1 , 23.2, 23.3 und 23.4, welche über verschiedene Ge lenke 24.1 , 24.2, 24.3 miteinander verbunden sind, gebildet sein. Die Anzahl der Ge- lenkmodule 23.1 , ... 23.4 und Gelenke 24.1 , 24.2, 24.3 kann durch die gewünschte An zahl an Freiheitsgraden und die Achsengeometrie des Trägers gebildet werden.

Der Träger ruht auf einem Fusselement 25, welcher mit einer Verbindungsplatte 26 ge koppelt ist. Eine Schnittstelle 27 ermöglicht, das Gerät an eine Steuerung und an eine elektrische Versorgung einer Vorrichtung zur körperlichen Entspannung eines Men schen anzuschliessen. Verfügt die besagte Vorrichtung über eine entsprechende Steu ereinheit, so kann z.B. mittels eines Datensatzes, welcher die Gerätekennzeichnung und den Gerätetyp sowie die Konfiguration des Gerätes beinhaltet, ein entsprechendes War tungsprogramm durch den Träger und den Desinfektionsarm durchgeführt werden, wel cher sicherstellt, dass die gesamte Kontaktfläche behandelbar ist. So können z.B. auch schwer erreichbare Zonen einer Vorrichtung zur Entspannung oder allgemein einer öf fentlich benutzbaren Vorrichtung mittels des Roboters erreicht werden, so können z.B. Griffmulden oder Flebel gezielt von dem Roboterarm angesteuert und mit dem Leucht mittel beaufschlagt werden.

Somit beschränkt sich die vorliegende Ausführungsform nicht lediglich auf eine statische Desinfektion einer statischen Kontaktfläche, sondern kann eine dynamische Desinfek tion nach der Benutzung, während der Benutzung oder vor der Benutzung einer Vorrich tung zur Entspannung durchführen. Dabei kann mit der Sensorik verhindert werden, dass ein Benutzer ungewollt von einem Wartungsprogramm in Mitleidenschaft gezogen wird, indem der Roboterarm einen solchen erkennt und einen entsprechenden Sicher heitsabstand einhält. Vorzugsweise ist das Leuchtmittel 13 über einen Kontaktschutz davor gesichert, dass er von einem Benutzer berührt werden kann.

Die Schnittstelle 27 kann ausserdem ausgestaltet sein, um mit einer Lüftung verbunden zu werden. Ein entsprechender Lüftungsstrom kann somit ebenfalls durch den Roboter arm geleitet werden und z.B. über entsprechende Ausstossdüsen am distalen Ende, also am Kopfteil des Roboterarms, ausgestossen werden. Besonders bevorzugt ist auch eine solche Lüftung mit einer Desinfektionskammer ausgestaltet. Da diese Lüftung eine Des infektionskammer umfassen kann, die nicht in Berührung mit dem Benutzer kommt, kann diese mit konventioneller Desinfektion, z.B. mit einem Wellenlängenbereich von 254 nm, betrieben werden. Somit ist eine Vorrichtung zur Entspannung eines Menschen erzeugbar, welche sicher in der Bedienung ist und eine nahezu keimfreie Nutzung auch in öffentlichen Bereichen sicherstellt.

In der Fig. 3b ist das entsprechende distale Ende, also das Kopfteil des Roboterarms der Fig. 3a im Detail gezeigt. Entsprechend bildet das Lampengehäuse 22 gemeinsam mit den entsprechend montierten Reflektoren und dem Leuchtmittel (in der Fig. 3b nicht gezeigt) einen entsprechenden Strahlungsbereich A. Dieser Strahlungsbereich A kann als Parameter in einer Steuereinheit eingespiesen werden, sodass die Steuereinheit in der Lage ist, anhand dieses Strahlungsbereichs sicherzustellen, dass eine ordentliche Desinfektion aller Oberflächen stattfinden kann. Die Steuereinheit kann nämlich garan tieren, dass stets ein maximal wirksamer Abstand zwischen dem Leuchtmittel 13 und der Kontaktfläche 11 , die es zu desinfizieren gilt, eingehalten wird. Zur Unterstützung kann der Sensor 28 die entsprechende Entfernung dynamisch erfassen und an die Steu ereinheit weiterleiten.

Durch die schwenkbaren Elemente 23.4 sind zahlreiche Freiheitsgrade möglich, die es ermöglichen, ein Objekt im Wesentlichen unabhängig von auch komplizierten Geome trien mit der erfindungsgemässen Lösung zu desinfizieren.

Eine weitere Ausführungsform ist in der Fig. 4 dargestellt. Bei der gezeigten Vorrichtung handelt es sich um ein Fussbadegerät 30. Das Fussbadegerät 30 verfügt ebenfalls über eine Sitzlehne 31 und einen Sitzkörper 14, der auf den besagten und bereits beschrie benen Füssen 9 ruht und somit auf einer Oberfläche positionierbar ist. Neu an dem Fuss badegerät 30 ist eine Fusswanne 32, welche mit einer Flüssigkeit gefüllt ist. Auf der dem Sitzkörper 14 zugewandten Seite ist eine Mehrzahl an Massagedüsen 33 ausgebildet, welche Unterschenkel und Waden mit einem Flüssigkeitsstrahl kinetisch beaufschlagen. Die Fusswanne 34 verfügt zudem über zwei Leuchtmittel 13. Die Leuchtmittel sind so positioniert, dass der gesamte Wanneninnenraum 34 im Wesentlichen durch die opti sche Strahlung beaufschlagbar ist.

Es wurde überraschend festgestellt, dass Wasser der Wirkungsweise des entsprechen den UV-Lichts im genannten Spektrum in keiner Weise abträglich als Übertragungsme dium ist. So kann auch sichergestellt werden, dass das für das Fussbadegerät 30 ver wendete Wasser stets keimfrei ist. Die Leuchtmittel 13 können entsprechend der voran gehend beschriebenen Ausführungsformen eine Wellenlänge mit einem Peak im Be reich zwischen 207 bis 222 nm emittieren, wobei eine Wellenlänge gewählt werden oder eine Kombination aus einer Mehrzahl an Wellenlängen und entsprechende Bandpassfil ter vorgesehen sein kann, um den Peak schmal zu halten.

Die Fig. 5 zeigt eine weitere erfindungsgemässe Vorrichtung, welche in diesem Fall eine tragbare Weste mit einem Nackenteil 46 darstellt. Dieser Nackenteil 46 verfügt über me- chanisch arbeitende Massagewalzen 43, welche die Nackenmuskulatur kinetisch bear beiten und einer Entspannung des Benutzers 41 entgegenwirken. An der Körperseite (zu Illustrationszwecken ist im vorliegenden Beispiel das Nackenelement 46 transparent dargestellt) sind Leuchtmittel 13 vorgesehen, welche die Kontaktfläche zwischen dem Benutzer 41 und den Rollwalzen 43 mit entsprechenden Strahlungsbereichen A1 , A2 abdecken, sodass die gesamte Kontaktfläche zwischen dem Nackengerät 46 und dem Benutzer 41 desinfiziert werden kann.

Die Fig. 6 zeigt eine Transmissionskurve eines geeigneten Filters für ein Leuchtmittel, z.B. wie es in der Ausführungsform gemäss der Fig, 1 verwendet wurde. Beim verwen deten Filter handelt es sich um einen Filter auf der Basis eines doppelt beschichteten synthetischen Quarzglases, z.B. aus SiCL (Siliziumtetrachlorid), Die Beschichtung dient als Interferenzfilter und kann mittels eines Physikalischen oder Chemischen Bedamp fungsverfahrens über Gasphasenabscheidung erfolgen. Besonders bevorzugt weisen die verwendeten Filter einen scharfen Übergang zwischen Transmission und Reflexion auf. Der beispielhaft gezeigte Kurzpassfilter verfügt über eine optische Durchlässigkeit von mehr als 90% im Bereich zwischen 210 und ca. 230 nm, wobei die Kante bei 229 bis 232 nm liegt.

Fig. 7 zeigt beispielhaft eine erzeugte Wellenlänge für den erfindungsgemässen Ge brauch mit einem Peak im Bereich von 222 nm. Eine solche ist z.B. erzeugbar bei Ver- wendung einer Krypton-Chlor-Excimer-Lampe mit einem Emissionsspektrum mit einem Peak bei 222 nm, nachdem sie mit einem Filter, wie zur Fig. 7 beschreiben, gefiltert wurde.

Die relative Leistung liegt im Wesentlichen im Bereich von 222 nm, wobei eine Halb wertsbreite des Spektrums von ca. 4 nm im vorliegenden Beispiel vorliegt. Die vorliegende Erfindung zeigt Vorrichtungen und Verwendung von Leuchtmitteln, so wie Verfahren zum Betreiben von genannten Vorrichtungen, welche geeignet sind, das Vertrauen von Entspannungsgeräten in der Öffentlichkeit zu verbessern und dabei hy gienisch einwandfreie Geräte zur Verfügung zu stellen, welche einer Verbreitung von Keimen entgegenwirken.

Es versteht sich von selbst, dass für einen Fachmann zahlreiche weitere Anwendungs gebiete im Gebiet der Entspannungsgeräte anhand der exemplarisch beschriebenen Ausführungsbeispiele denkbar sind.

Claims

Patentansprüche

1. Vorrichtung zur körperlichen Entspannung eines Menschen, umfassend: a. mindestens eine Kontaktfläche (11), auf der mindestens Teile des Men schen in physischen Kontakt mit der Vorrichtung kommen; b. mindestens ein Entspannungsmittel zur Erzeugung und/oder Hemmung von Reiz(en) zur Entspannung des Menschen; c. mindestens ein Leuchtmittel (13), dass ausgelegt ist optische Strahlung in einem Wellenlängenbereich von zwischen 200 nm und 230 nm abzu strahlen, und wobei das mindestens eine Leuchtmittel ausgelegt ist, einen Strahlungsbereich (A, A1 , A2, A3) mit optischer Strahlung mit einem Peak in einem Wellenlängenbereich von zwischen 207 nm und 222 nm zu be aufschlagen.

2. Vorrichtung gemäss Anspruch 1 , wobei das Leuchtmittel ausgelegt den Strahl lungsbereich (A, A1 , A2, A3) mit optischer Strahlung mit einem Peak in einem Wel- lenlängenbereich von zwischen 207 nm und 222 nm zu beaufschlagen, so dass innerhalb des Strahlungsbereichs eine Dosis von zwischen mindestens 0.5 mJ/cm² bis höchstens 450 mJ/cm², insbesondere von zwischen 2 mJ/cm² und 20 mJ/cm² vorliegt.

3. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei das Leuchtmittel eine Excimer-basierende Lampe umfasst, insbesondere eine Kr-Br-Excimer oder eine Kr-Cl-Excimer Lampe umfasst.

4. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Leuchtmittel einen Bandpassfilter umfasst, der ausgelegt ist, Wellenlängen innerhalb eines Spektral bereichs von zwischen 200 nm und 230 nm im Wesentlichen hindurchzulassen.

5. Vorrichtung gemäss Anspruch 4, wobei der Bandpassfilter ein Kurzpassfilter mit eine Transmissionsbereich von weniger als 230 nm ist, insbesondere ein Kurz passfilter mit einer Kante einem Bereich von zwischen 226 nm und 232 nm ist, insbesondere mit einer Kante einem Bereich einem Bereich von zwischen 229 nm und 232 nm ist.

6. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Leuchtmittel eine Kühlung umfasst, insbesondere einen Strömungserzeuger zur Kühlung durch Luft umfasst.

7. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Vorrichtung eine Mehrzahl an Leuchtmitteln (13) umfasst mit jeweils einem Strahlungsbereich (A1 , A2, A3).

8. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Strahlungsbereich (A, A1 , A2, A3) ausgelegt ist, die mindestens eine Kontaktfläche (11 ) im unbenutz ten Zustand im Wesentlichen vollständig zu erfassen.

9. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 8, umfassend eine Steuereinheit für das oder die Leuchtmittel (13).

10. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, umfassend einen Träger zur Halterung des mindestens einen Leuchtmittels (13), insbesondere wobei der Trä ger als Schwenkarm ausgebildet ist mit mindestens einem Gelenk zur Ausrichtung des Strahlungsbereichs (A, A1 , A2, A3).

11 . Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Entspannungsmittel zur Erzeugung und/oder Hemmung von Reiz(en) zur Entspannung des Menschen ein Entspannungsmittel ist, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: Massage liege, Therapiestuhl, Trockenmassagegerät, Badewanne, Kapsel zur sensori schen Deprivation und/oder Dämpfung und automatisches Massagegerät.

12. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 11 , weiter umfassend eine Lüftung zur Erzeugung einer Lüftungsströmung, und mindestens eine Desinfektionskam- mer in Fluidverbindung der Lüftungsströmung und ausgelegt eine physikalische

Desinfektion der Lüftungsströmung durchzuführen.

13. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 12, weiter umfassend einen Sen sor, welcher ausgelegt ist, die Lage des Leuchtmittels relativ zur Kontaktfläche zu erfassen.

14. Verwendung mindestens eines Leuchtmittels (13), dass ausgelegt ist optische Strahlung in einem Wellenlängenbereich von zwischen 200 nm und 230 nm abzu strahlen, zur Erzeugung eines Strahlungsbereichs (A, A1 , A2, A3) mit optischer Strahlung mit einem Peak in einem Wellenlängenbereich von zwischen 207 nm und 222 nm in einem Entspannungsgerät, so dass eine Kontaktfläche des Ent spannungsgeräts im Wirkbereich des Strahlungsbereichs (A, A1 , A2, A3) beauf- schlagt wird.

15. Verwendung gemäss Anspruch 14, wobei ein T räger vorgesehen ist zur funktiona len Verbindung mit dem Entspannungsgerät, so dass der Strahlungsbereich in Be zug auf die Kontraktfläche ausrichtbar ist.

16. Verfahren zur Desinfektion einer Vorrichtung zur körperlichen Entspannung eines Menschen, umfassend die Schritte: a. Bereitstellen mindestens eines Leuchtmittels (13), dass ausgelegt ist, op tische Strahlung in einem Wellenlängenbereich von zwischen 200 nm und 230 nm abzustrahlen, zur Beaufschlagung eines Strahlungsbereichs (A, A1 , A2, A3) mit optischer Strahlung mit einem Peak in einem Wellenlän genbereich von zwischen 207 nm und 222 nm; b. Positionieren des Leuchtmittels, so dass mindestens eine zu desinfizie rende Kontaktfläche der Vorrichtung in einem Strahlungsbereichs (A, A1 , A2, A3) zu liegen kommt; c. Beaufschlagen des Strahlenbereichs mit Strahlung mit einem Peak in ei nem Wellenlängenbereich von zwischen 207 nm und 222 nm.

17. Verfahren gemäss Anspruch 16, wobei das Positionieren über eine Steuerung er folgt.

18. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 16 oder 17, wobei das Positionieren mit tels eines als Schwenkarm ausgebildeten Trägers durchgeführt wird.

19. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 16 bis 18, wobei das Positionieren von einer Steuereinheit aufgrund einer erfassten Lage des Leuchtmittels relativ zur Kontaktfläche automatisch durchgeführt wird.