Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von in einem dünnwandigen, radial geschlossenen Metallrohr gelagerten optischen Faserleitern
Gebiet
Die Erfindung betrifft die Herstellung von optischen Faserleitern mit einer äußeren Umhüllung aus Metall, insbesondere die kontinuierliche Herstellung solcher Faserleiter mit dünnwandiger Umhüllung.
Hintergrund
Faserleiter für die optische Übertragung von Signalen, auch als Lichtwellenleiter oder Lichtleiter bezeichnet, werden je nach Anwendung und Anforderung an die mechanische Stabilität und den Schutz vor Umwelteinflüssen und Wasserstoffdiffusion mit einem Mantel aus Kunststoff oder mit einem Metallmantel umhüllt. Fasern in Metallmantel finden bspw. bei Seekabeln Anwendung und sind häufig auch in Erdseilen von
Hochspannungsleitungen als Kommunikationskanal geführt. Bei letzterer Anwendung ist der Metallmantel als Blitzschutz von großer Bedeutung, weil es bei direkten Blitzeinschlägen in Glasfaserkabel zu thermischen Schäden am Lichtwellenleiter kommen kann. Die mit einem Metallmantel umgebenen Faserleiter werden auch als Fibre in Metal Tube, kurz FIMT bezeichnet.
In einem Metallrohr können mehrere Fasern verlegt sein, bspw. bei einem Durchmesser von 6 mm bis zu 96 Fasern. Bei im Freien an Masten geführten Hochspannungsleitungen kommt es durch Temperaturschwankungen zu einer Längung bzw. Verkürzung des Erdseils und des Metallrohres, das insbesondere bei Temperaturen zwischen -40 und +100 Grad Celsius einen höheren Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweist als die im Inneren des Rohres verlegte Faser. Dies stellt insbesondere bei hohen Temperaturen ein Problem dar, weil das Erdseil sowie das Metallrohr bei Erwärmung länger wird und durchhängt. Die Glasfaser verlängert sich deutlich weniger und wird mit einer starken Zugspannung beaufschlagt, die schließlich zum Reißen der Faser und damit zu einer Unterbrechung der darüber geführten Kommunikationsstrecke führt.
Um die unterschiedliche thermische Ausdehnung zu kompensieren kann der Durchmesser des Metallrohres ein Vielfaches des Durchmessers der Faser betragen, so dass die Faser zunächst an einer unteren Wandseite des Rohres anliegt. Wenn sich das Metallrohr ausdehnt und durchzuhängen beginnt kann die Faser sich im Innern des Rohres frei bewegen, bis sie schließlich bei sehr großer Ausdehnung des Metallrohres an der oberen Wandseite anliegt. Erst zu diesem Zeitpunkt wird eine über die durch das Eigengewicht der Faser bewirkte Zugspannung hinausgehende Zugspannung in die Faser eingebracht, die schließlich zu einem Reißen der Faser führen kann. Solche Ausführungen sind jedoch wegen der großen erforderlichen Abmessungen des Metallrohres in der Regel nicht wirtschaftlich und nicht praktikabel.
Um eine größere Reserve zur Kompensation von Längenänderungen des Metallrohres zur Verfügung zu stellen kann die Faser mit einer größeren Länge als die des Metallrohres in dem Metallrohr aufgenommen sein. Bei der Herstellung ist die gleichmäßige Verteilung der Überlänge der Faser in dem Rohr schwer einzustellen und zu kontrollieren.
Bei einem bekannten kontinuierlichen Prozess zur Herstellung von Metallrohren mit darin gelagertem Faserleiter wird ein Faserleiter oder ein Bündel von Faserleitern einem Rohrformprozess zugeführt. In dem Rohrformprozess wird ein Flachband aus einem Metall, z.B. Edelstahl, zu einem in Längsrichtung geschlitzten Rohr geformt, welches den Faserleiter oder das Bündel von Faserleitern ummantelt. Das zu einem Rohr geformte Flachband wird entlang des Schlitzes längsnahtverschweißt.
Die Schweißung erfolgt typischerweise mittels Lichtbogenverfahren wie Wolfram-Inertgas-Schweißen (WIG). Hierdurch lassen sich jedoch Wandstärken kleiner als 0,15 mm nicht prozesssicher schweißen. Die mit dem bekannten Lichtbogenverfahren geschweißten Rohre zeigen zudem eine ausgeprägte Schweißwulst, die in das Rohrinnere hineinragt und darin gelagerte Faserleiter der Gefahr einer mechanischen Beschädigung aussetzt. Ferner sind Rohre mit einem Durchmesser von kleiner 0 4,0 mm mit dem bekannten Verfahren nicht herstellbar. Hierdurch wird die Dimensionierung des den Faserleiter oder das
Bündel von Faserleitern umhüllenden Metallrohres nach unten hin begrenzt. Dies führt wiederum zu einem größeren Mindestbiegeradius.
Die Einstellung der für die Herstellung der in Metallrohren gelagerten Faserleiter oder Bündeln von Faserleitern benötigten Parameter erfolgt daher in einem Testlauf der Fertigungsstrecke. Bei dem Testlauf wird zunächst eine gewisse Länge des Metallrohres mit einem darin gelagerten Faserleiter oder Bündel von Faserleitern hergestellt, die anschließend vermessen wird. Insbesondere wird geprüft, ob der Faserleiter bzw. die Faserleiter des Bündels nicht unterbrochen sind, und ob die Überlänge des bzw. der Faserleiter der Vorgabe entspricht. Der Vorgang wird so oft mit geänderten Parametern der Fertigungsstrecke wiederholt, bis die Messungen im Zielbereich liegen. Die Testläufe können bis zu 1 Stunde dauern und es können dabei bis zu 1 km Material benötigt werden.
Erst wenn geeignete Produktionsparameter gefunden sind wird mit der eigentlichen Fertigung begonnen und die gewünschte Länge des in das Metallrohr eingebetteten Faserleiters bzw. Bündels von Faserleitern hergestellt. Während der Produktion gibt es keine Möglichkeit zu prüfen, ob der oder die Faserleiter in jedem Abschnitt mit einer der Vorgabe entsprechende Überlänge in dem Metallrohr aufgenommen ist bzw. sind. Insbesondere die gleichmäßige Verteilung der Überlänge über die gesamte Länge des gefertigten Metallrohres kann nicht geprüft werden. Eine Kontrollmessung nach Abschluss der Fertigung kann nur eine durchschnittliche Überlänge in der gesamten Produktionslänge bestimmen sowie feststellen, ob der oder die Faserleiter unterbrechungsfrei in dem Metallrohr aufgenommen ist bzw. sind. Die Verteilung der durchschnittlichen Überlänge kann nicht bestimmt werden, und falls die Kontrollmessung ergibt, dass ein Fehler vorliegt, kann das gefertigte Erzeugnis zur Gänze nicht verwendet werden.
Die herkömmlichen Herstellverfahren können zudem hinsichtlich der in einem Stück herstellbaren Leitungslängen begrenzt sein, was bei einer großen benötigten Länge wegen der nötigen Verbindungen aufeinanderfolgender Leitungssegmente unerwünscht ist. Außerdem ist die Überlänge der Faser nur statistisch gleichmäßig verteilt; tatsächlich ist es mit konventionellen Verfahren
nicht möglich, eine gleichmäßige Verteilung der Überlänge der Faser sicherzustellen, so dass ein Reißen der Faser bei einer im statistischen Mittel noch tolerierbaren Dehnung des Metallrohres nicht sicher ausgeschlossen werden kann. Zusammenfassung der Erfindung
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von in einem Metall-Hohlprofil gelagerten, überlangen Faserleitern vorzuschlagen. Diese Aufgabe wird durch das Verfahren nach Anspruch 1 und die
Vorrichtung nach Anspruch 10 gelöst. Weiterentwicklungen und Ausgestaltungen sind jeweils in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Der Ausdruck „überlange Faserleiter“ wird in dieser Beschreibung in Bezug auf das Verhältnis der Länge der Faserleiter zu der Länge des diese umgebenden Metall-Hohlprofils jeweils im ungestreckten, spannungsfreien Zustand verwendet, das definitionsgemäß stets größer als 1 ist. Außerhalb des Metall-Hohlprofils liegende Abschnitte der Faserleiter bleiben dabei unberücksichtigt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung eines dünnwandigen, radial geschlossenen Metall-Hohlprofils mit darin gelagerten Faserleitern, deren Länge die Länge des diese umgebenden Metall- Hohlprofils übersteigt, wird zunächst ein flaches Metallband zugeführt, bspw. von einem Coil. Die Breite des zugeführten Metallbandes entspricht vorzugsweise bereits dem Umfang des Metall-Hohlprofils. Falls das zugeführte Metallband breiter ist als es der Umfang des Metall-Hohlprofils erfordert, oder falls die Kanten des Metallbandes nicht hinreichend glatt sind, kann das Metallband an einer oder zwei Seiten in einem kontinuierlichen Prozess während des Zuführens maßgerecht beschnitten werden. Der Begriff Metall wird in dieser Beschreibung sowohl für alle Arten von Metallen, einschließlich Nichteisenmetalle, und für deren Legierungen verwendet, insbesondere
Edelstahle. Die Geschwindigkeit mit der das Metallband zugeführt wird bzw. die pro Zeiteinheit zugeführte Länge können kontinuierlich erfasst werden.
Das in der passenden Breite vorliegende Metallband wird in einem ein- oder mehrstufigen Umformprozess kontinuierlich zu einem Hohlprofil geformt, welches den gewünschten Querschnitt aufweist. Der Umformprozess kann ein in mehreren Stufen nacheinander folgendes Biegen in Längsrichtung des Bandes umfassen, bspw. an entsprechend eingerichteten Rollen und Profilen. Der Querschnitt kann dabei rund, oval, insbesondere hoch-oval, oder auch beliebig mehreckig sein. Ein hoch-ovaler Querschnitt kann Vorteile beim Schließen des Hohlprofils aufweisen und kann nach dem Schließen leicht in ein rundes Hohlprofil umgeformt werden.
Während des Umformprozesses oder im Anschluss daran werden ein oder mehrere einzelne Faserleiter oder ein oder mehrere Bündel von Faserleitern zugeführt, welche in dem Hohlprofil gelagert werden sollen. Der oder die Faserleiter können mit nichtmetallischen Schichten umhüllt sein. Bei Zuführen mehrerer Faserleiter können Führungsmittel vorgesehen sein, die ein Verdrillen oder Umeinanderschlingen der Faserleiter verhindern. Um eine Beschädigung des Faserleiters oder des Bündels von Faserleitern durch einen Schweißprozess zu verhindern, mit dem das Hohlprofil radial geschlossen wird, ist der Faserleiter bzw. das Bündel von Faserleitern innerhalb eines Führungs oder Schutzrohres geführt, das von der Zuführseite kommend innerhalb des Hohlprofils in Abzugsrichtung des Hohlprofils gesehen bis hinter die Schweißstelle ragt und den bzw. die Faserleiter erst danach freigibt. Die Länge der pro Zeiteinheit zugeführten Faserleiter wird kontinuierlich bestimmt, bspw. durch eine kontinuierliche Messung der Zuführgeschwindigkeit. Über das Führungs- oder Schutzrohr wird außerdem ein Füllgel in das Hohlprofil eingebracht, bspw. über einen von der die Fasern freigebende Öffnung abgesetzten Ringspalt des Führungs- oder Schutzrohres, das den oder die Faserleiter umgibt. Das Füllgel weist bei höheren Temperaturen eine niedrigere Viskosität auf als bei niedrigeren Temperaturen. Unter anderem um das Einbringen des Füllgels zu erleichtern kann es daher vor dem Einbringen erwärmt werden, bspw. in einem Vorratstank. Eine Feinregelung der
Geltemperatur kann in einem den Vorratstank mit dem Führungs- oder Schutzrohr verbindenden Füllschlauch und/oder in einem Füllkopf erfolgen. Beim Einbringen des Füllgels wird die Durchflussmenge pro Zeiteinheit gemessen und eingestellt, so dass die eingebrachte Gelmenge nicht den gesamten Raum innerhalb des Hohlprofils einnimmt, sondern ein Freiraum verbleibt. Der Freiraum innerhalb des Hohlprofils ist unter anderem dann nötig, wenn der Querschnitt des Hohlprofils nach dem Schließen noch durch Ziehprozesse verkleinert wird, damit das Gel nicht entgegen die Fertigungsrichtung rückwärts fließt. Das Hohlprofil, in das der Faserleiter oder das Bündel von Faserleitern eingebracht ist, weist nach dem Umformen einen in Längsrichtung des Hohlprofils verlaufenden Bereich auf, in dem die Kanten des Metallbandes bündig aneinander anliegen. Die bündig aneinander anliegenden Kanten des Hohlprofils werden entlang der Stoßkante miteinander verschweißt und so radial geschlossen. Erfindungsgemäß erfolgt das Verschweißen mit einem Laser. Im Folgenden wird die von dem Laser ausgestrahlte elektromagnetische Strahlung mit dem Begriff „Licht“ bezeichnet, auch wenn die Wellenlängen der elektromagnetischen Strahlung in für Menschen nicht sichtbaren Wellenlängenbereichen liegen können. Der Laser bringt Lichtenergie in einen Punkt in dem Schweißbereich ein, die beim Auftreffen auf die Oberfläche des Schweißgutes absorbiert und in Wärme umgewandelt wird. Um eine ausreichend hohe Energie in das zu verschweißende Material einzubringen muss das Licht stark fokussiert werden. Eine starke Fokussierung ist auch deshalb erforderlich, weil das Verschweißen nur in dem Kontaktbereich der Kanten entlang des Schlitzes erfolgen soll. Aufgrund von Wärmeleitung innerhalb des Metalls können unmittelbar an den Auftreffpunkt des Laserstrahls angrenzende Bereiche sich ebenfalls stark erwärmen und ggf. aufschmelzen. Gerade bei kleinen Querschnittsabmessungen der herzustellenden Hohlprofile, bspw. bei Durchmessern kleiner als 4 mm ist die Fokussierung des Laserstrahls daher von großer Bedeutung, um das unkontrollierte Abfließen von verflüssigtem Material bzw. einen Materialabriss zu vermeiden. Bei Ausgestaltungen des
erfindungsgemäßen Verfahrens kann der Laserstrahl am Werkstück einen Durchmesser von nicht mehr als 20% der Querschnittsabmessungen des Hohlprofils aufweisen, vorzugsweise weniger als 10%. Versuche haben gezeigt, dass Durchmesser des Laserstrahls herunter bis zu 5% der Querschnittsabmessungen noch Schweißnähte mit einer guten Qualität ermöglichen können, wobei in diesem Fall weitere Maßnahmen erforderlich sein können, bspw. ein Bewegen des Fokuspunkts über den Schweißbereich. Bei einem Hohlprofil mit einem Durchmesser von 4 mm kann der Durchmesser des Laserstrahls vorzugsweise weniger als 10%, also 400 pm, oder weniger betragen, beispielsweise bis herunter zu 200 pm . Der in dieser Beschreibung verwendete Begriff Querschnittsabmessungen kann sich auf einen Durchmesser eines Hohlprofils beziehen, oder auf Kantenlängen. Je nach Kontext kann der Begriff sich auch auf Biegeradien von Kanten oder dergleichen beziehen. Die hohe Energiedichte am Auftreffpunkt des Laserstrahls auf das
Werkstück bewirkt ein lokales Aufschmelzen des Materials beiderseits der Stoßkante, so dass die Schmelzen ineinanderfließen. Das Material erstarrt wieder, wenn es nicht mehr von dem Laserstahl getroffen wird, und bildet die Schweißnaht. Da das Hohlprofil, in welchem der Faserleiter bzw. die Faserleiter aufgenommen ist bzw. sind, kontinuierlich an dem feststehenden Laser vorbeigeführt wird, wird eine kontinuierliche Schweißnaht erzeugt, welche die beiden Kanten verbindet. Um unkontrolliertes Abfließen des flüssigen Materials zu verhindern, das ja in einer kleinen Wandstärke vorliegt, müssen die eingebrachte Laserleistung und die Geschwindigkeit, mit der das Rohr an dem Laser vorbeigeführt wird, aufeinander abgestimmt sein. Bei geeigneter Abstimmung ergeben sich an der Außen- wie an der Innenseite glatte Schweißnähte, die keiner Nachbearbeitung bedürfen.
Im Gegensatz zu dem bekannten Lichtbogenschweißen nach dem Wolfram-Inertgas-Verfahren (WIG) oder Metall-Inertgas-Verfahren (MIG), die ein Reagieren der Schmelze mit der Umgebungsluft durch die Intergas-
Atmosphäre verhindern und dadurch hohe Nahtqualitäten ermöglichen, können bei dem bei der Erfindung genutzten Laserschweißen wegen der besseren
Steuerbarkeit des Energieeintrags auch ohne Schutzgase Metalle mit Materialdicken kleiner als 0,15 mm stumpf miteinander so verschweißt werden, dass sich keine Schweißwulst auf der wegen des darin gelagerten Faserleiters bzw. des Bündels von Faserleitern nicht mehr frei zugänglichen Innenseite des Rohres bildet. Bei Ausgestaltungen des Verfahrens kann die Schweißstelle trotzdem mit einem inerten Schutzgas, bspw. Argon, umströmt oder abgedeckt werden. Die Nutzung einer Schutzgasatmosphäre kann u.a. von dem zu verschweißenden Material und dessen Stärke abhängig sein. Das Schutzgas kann auf der Innenseite des Metall-Hohlprofils bspw. durch einen weiteren Ringspalt in dem Führungs- oder Schutzrohr in den Schweißbereich geführt werden.
Die Verteilung des Energieeintrags durch den Laser kann entweder über die Fokussierung auf ein größeres Zielgebiet erfolgen, so dass eine zur Verfügung stehende Energie je nach Bedarf auf eine größere oder kleinere Fläche wirkt, oder durch geeignetes Hin- und Herbewegen eines besonders eng fokussierten Laserstrahls. Die Fokussierung auf ein größeres Zielgebiet kann auch durch ein Laserprofil gebildet werden, das einen zentralen Fokuspunkt großer Intensität und einen den zentralen Fokuspunkt umgebenden ringförmigen Bereich geringerer Intensität aufweist. Dadurch kann der Schweißbereich entlang eines Temperaturprofils gezielt erhitzt bzw. abgekühlt werden, wodurch sich eine sauberere Schweißnaht ergeben kann, und das Erstarrungsgefüge gezielt beeinflusst werden kann. Außerdem können Laserstrahlen auf einfache Weise gepulst werden, wobei eine Steuerung des Energieeintrags bspw. über die Pulsdauer und den Pulsabstand erfolgt. Das Schweißen mittels Lasers, insbesondere das
Wärmeleitungsschweißen mit einer Leistungsdichte, die nicht zum Verdampfen des Schweißgutes führt, erzeugt eine glatte, abgerundete Schweißnaht, die nicht mehr nachbearbeitet werden muss. Die Energie verteilt sich beim Wärmeleitungsschweißen außerhalb des Bereichs in dem der Laser auftrifft nur durch Wärmeleitung in das Werkstück. In der Regel ist die Nahtbreite größer als die Nahttiefe. Wenn die Wärme nicht schnell genug abfließen kann, steigt die Bearbeitungstemperatur über die Verdampfungstemperatur, so dass
Metalldampf entsteht, und die Einschweißtiefe sprunghaft ansteigt. Der Prozess geht dann ins Tiefschweißen über. Dabei wird die Schweißnahtqualität verringert, und die Prozessstabilität wird beeinflusst, sodass das Risiko für Schweißfehler steigt. Es kann sogar zu einer Beschädigung des Führungs- oder Schutzrohres kommen, über das die Fasern in das Rohr eingeführt werden. Dies kann durch entsprechende Steuerung der Laserleistung vermieden werden.
Die aufgrund des fein steuerbaren Energieeintrags in die Schweißstelle hohe Qualität der Schweißnaht an der Außenseite und vor allem an der Innenseite des erfindungsgemäß hergestellten Rohres, die keine ausgeprägte Materialwulst entlang der Schweißnaht aufweist, erlaubt es, Metall-Hohlprofile mit dünnen Wandstärken und kleinen Durchmessern in einem kontinuierlichen Prozess zu fertigen.
Nach dem Verschweißen wird das Hohlprofil aus dem Schweißbereich mittels einer Vorschubeinrichtung abgezogen, beispielsweise mittels eines Spannzangenabzugs, Stollenabzugs oder Bandabzugs.
Nach dem Abziehen aus dem Schweißbereich kann das Hohlprofil mittels einer oder mehreren weiteren Vorschubeinrichtungen an Ziehsteinen oder Formprofilen vorbeigeführt werden, um den Außendurchmesser zu reduzieren. Dabei wird der nicht mit dem Füllgel ausgefüllte Raum innerhalb des Hohlprofils verkleinert.
Das Hohlprofil kann mittels einer hinter dem Schweißbereich, vorzugsweise vor der Vorschubeinrichtung liegenden Kühlvorrichtung abgekühlt werden. Die Rohrkühlung kann auch geregelt sein, bspw. um eine Abkühlung des Hohlprofils unter eine Temperatur zu verhindern, bei der die Viskosität des Füllgels einen vorgegebenen Wert überschreitet.
Nachdem das Hohlprofil seinen Enddurchmesser erhalten hat wird es einem Scheibenabzug zugeführt. Der Scheibenabzug bringt eine Zugkraft in das Hohlprofil ein, die das Hohlprofil elastisch streckt. Die Zugkraft wird kontinuierlich überwacht, und kann durch eine entsprechende Ansteuerung des Scheibenantriebs geregelt werden. Der bzw. die in dem Füllgel innerhalb des
Hohlprofils eingebettete bzw. eingebetteten Faserleiter werden von der Zugkraft nicht gestreckt. Vielmehr muss eine entsprechende zusätzliche Länge des bzw. der Faserleiter so zugeführt werden, dass der bzw. die in das Hohlprofil eingebrachten Faserleiter während des gesamten Herstellungsprozesses im Wesentlichen frei von Zugspannungen sind. Wegen der temperaturbedingt noch niedrigen Viskosität des Füllgels findet beim elastischen Strecken auch keine nennenswerte Kraftübertragung zwischen der Innenseite des elastisch gedehnten Hohlprofils und dem Faserleiter bzw. den Faserleitern statt. Das elastisch gestreckte Hohlprofil wird im gestreckten Zustand mehrfach um den Scheibenabzug geführt, so dass das Hohlprofil und das darin eingebrachte Füllgel weiter abkühlen können, insbesondere auf eine Temperatur, bei der die Viskosität des Füllgels sich stark erhöht hat. Hinter dem Scheibenabzug kann eine weitere Vorschubeinrichtung, z.B. ein Bandabzug, angeordnet sein, die das Hohlprofil auf der Scheibe hält. Die weitere Vorschubeinrichtung führt das Hohlprofil von dem Scheibenabzug im Wesentlichen frei von Zugspannungen einem Aufwickler zu. Im Wesentlichen frei von Zugspannungen ist hierbei so zu verstehen, dass das Hohlprofil keine oder nur eine vernachlässigbare Streckung erfährt. Die pro Zeiteinheit von dem Scheibenabzug weggeführte Länge des Hohlprofils wird kontinuierlich bestimmt, bspw. durch eine kontinuierliche Erfassung der Geschwindigkeit.
Durch den Wegfall der Zugspannung hinter dem Scheibenabzug zieht sich das Hohlprofil wieder elastisch zusammen. Das unter erhöhter Temperatur flüssig eingebrachte Gel ist durch die Abkühlung fester geworden und fungiert als eine Art Reibkraftvermittler zwischen Faserleiter und der Innenseite des Hohlprofils, der die Bewegung des sich zusammenziehenden Hohlprofils auf den oder die Faserleiter überträgt. Weil das abgekühlte Gel keine vollkommen freie Bewegung der Faser in dem Hohlprofil zulässt, insbesondere keine einfache Längsverschiebung, wird der bzw. werden die zu jeder Zeit des Herstellprozesses im Wesentlichen spannungsfrei in dem Metallrohr liegenden Faserleiter, die für das im spannungsfreien, ungestreckten Zustand kürzere Hohlprofil zu lang sind, im Mittel über die gesamte Länge des Hohlprofils quasi „gestaucht“. Die Faser wird dabei nicht tatsächlich gestaucht, sondern wird sich aus ihrer Längsachse heraus wellenförmig im Innern des Hohlprofils verlagern.
Während des Herstellprozesses wird kontinuierlich die pro Zeiteinheit von dem Scheibenabzug weggeführte Länge des Hohlprofils und die Länge des pro Zeiteinheit zugeführten Faserleiters bzw. der Faserleiter bestimmt und über einen festgelegten Zeitraum gemittelt, um Regelschwankungen der Antriebssteuerung auszugleichen. Geeignete Zeiträume können im Bereich von Minuten liegen, wobei eine längere Zeitdauer einerseits zu genaueren Ergebnissen führt, andererseits die Zeit bis zu einem eventuell nötigen Regeleingriff entsprechend verlängert. Aus den gemittelten Messwerten wird eine Überlänge des oder der Faserleiter in dem während des Zeitraums gefertigten Hohlprofils bestimmt. Um Abweichungen von einem Sollwert dynamisch ausregeln zu können wird zusätzlich zur Erfassung der pro Zeiteinheit zugeführten Länge des oder der Faserleiter und der pro Zeiteinheit von dem Scheibenabzug weggeführten Länge des Hohlprofils kontinuierlich mindestens eine Regelgröße aus der nicht abgeschlossenen ersten Liste beinhaltend Zuführgeschwindigkeit bzw. pro Zeiteinheit zugeführte Länge des Metallbandes, Leistung des Lasers, Temperatur des Füllgels, Durchflussmenge des Füllgels pro Zeiteinheit, Geschwindigkeit des Abziehens des Hohlprofils aus dem Schweißbereich, auf das Hohlprofil ausgeübte Zugkraft und Temperatur des Hohlprofils vor dem Scheibenabzug aufgenommen. Aus der mindestens einen Regelgröße wird mindestens eine Stellgröße zur Steuerung der Leistung des Lasers, zur Regelung der Heizung des Vorratstanks, des Füllkopfes und/oder der Kühlvorrichtung, und/oder zur Steuerung eines Antriebs einer oder mehrerer Vorschubeinrichtungen und/oder des Scheibenabzugs erfasst.
Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen des Verfahrens wird die Breite des zugeführten Metallbandes gemessen und eine Schnittbreite in Abhängigkeit von dem Messergebnis und einem Vorgabewert nachgeführt. Die Breite entspricht etwa dem Umfang des den Faserleiter oder das Bündel von Faserleitern umgebenden Hohlprofils entlang der neutralen Faser. Dabei kann der Vorgabewert variiert und eine Umformvorrichtung entsprechend in Abhängigkeit von der variierenden Breite des Metallbandes angesteuert werden, bspw. um die für eine saubere Schweißnaht erforderliche Materialmenge anzupassen.
Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen des Verfahrens wird ein Temperaturprofil quer zu der Schweißnaht gemessen. Das gemessene Temperaturprofil kann dazu genutzt werden, die in den Schweißpunkt eingebrachte Energie zu steuern. Das gemessene Temperaturprofil kann bspw. mit einem Vorgabeprofil verglichen werden, und die Steuerung der eingebrachten Energie kann eine Variation des Fokusdurchmessers, einer von dem Fokuspunkt auf dem Schweißgut beschriebenen Bahnkurve und/oder eine Veränderung der Pulsdauer und/oder des Pulsabstands des Laserstrahls umfassen. Es ist ebenfalls denkbar, die Zuführgeschwindigkeit des Metall bandes in Abhängigkeit von dem gemessenen Temperaturprofil zu regeln. Das gemessene Temperaturprofil kann auch zu Qualitätsmanagements und Dokumentationszwecken gespeichert werden.
Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen des Verfahrens wird dazu die pro Zeiteinheit zugeführte Länge des Metallbandes kontinuierlich gemessen. Aus dem Verhältnis der pro Zeiteinheit abgeführten Länge des verschweißten und reduzierten Hohlprofils und dem in derselben Zeit zugeführten Länge des Metallbandes können Materialabweichungen des Metallbandes erfasst werden, bspw. unterschiedliche Streckgrenzen, die bei der Regelung des Herstellprozesses unmittelbar berücksichtigt werden können. Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen des Verfahrens wird die
Schweißnaht mit Ultraschall, Röntgen, einer Wirbelstrommessung oder anderen zerstörungsfreien Messverfahren überprüft. Die Ergebnisse der Überprüfung können bspw. zur Steuerung der in die Schweißstelle eingebachten Energie und/oder der Zuführgeschwindigkeit genutzt werden. Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung eines dünnwandigen, radial geschlossenen Metall-Hohlprofils mit mindestens einem darin gelagerten Faserleiter umfasst eine zum Zuführen eines flachen Bandes des Metalls eingerichtete Zuführeinrichtung. Die Zuführeinrichtung kann bspw. eine Halterung für ein auf einer Spule oder einem Coil aufgewickeltes flaches Metallband umfassen. Das Metallband wird von der Spule oder dem Coil abgewickelt und einem Umformwerkzeug zugeführt, welche das flache Metallband so in das Hohlprofil umformt, dass die gegenüberliegenden Kanten
des flachen Metallbandes bündig stumpf aneinanderstoßen. Die Umformvorrichtung kann bspw. mehrere Rollen und Profile aufweisen, bspw. Ziehsteine, welche das Metallband beim Durchlaufen in Längsrichtung zu dem gewünschten Hohlprofil umformen. Die Umformvorrichtung kann außerdem zwei oder mehr in Längsrichtung des umgeformten Metallbandes bzw. Hohlprofils voneinander beabstandete Führungsmittel aufweisen, zwischen welchen die Kanten zumindest an einer zu verschweißenden Stelle bündig aneinander anliegend gehalten werden. Ggf. kann das Band an ein oder mehreren Stellen vor und im Werkzeug seitlich geführt werden um seitliche Bewegung des Bandes zu minimieren.
Die Vorrichtung umfasst ferner eine Schweißvorrichtung, welche die zwischen den Führungsmitteln bündig aneinander liegenden Kanten miteinander verschweißt. Die Schweißvorrichtung umfasst einen Laser, der Licht mit einer Energie ausstrahlt, die ein lokales Schmelzen des Metalls zu beiden Seiten der Kanten bewirkt.
Durch das kontinuierliche Abziehen des umgeformten und verschweißten Hohlprofils gelangen Bereiche, in denen das Material geschmolzen ist, aus dem Bereich heraus, in welchem der Laser das Material erhitzt, und das geschmolzene Material erstarrt wieder. Die in das Material zu dessen Erhitzung eingebrachte Energie ist auf das Material, dessen Dicke sowie die Geschwindigkeit abgestimmt, mit der das Hohlprofil an der Schweißstelle vorbeigeführt wird, so dass das Material in einem unmittelbar an die bündig aneinander liegenden Kanten liegenden Bereich zwar geschmolzen wird, aber kein flüssiges Material in das Innere des Hohlprofils hineinläuft. Über die Führungsmittel kann der Abstand zwischen einer Optik des Lasers und den zu verschweißenden Kanten des Hohlprofils konstant gehalten werden. Um die Position der aneinander liegenden Kanten in Bezug auf die Optik des Lasers konstant zu halten kann vor den Führungsmitteln, die den Längsschlitz schließen, ein sogenanntes Schwert in dem zwischen den Kanten liegenden Längsschlitz angeordnet sein, um ein spiralförmiges Verdrehen zu verhindern.
Die Vorrichtung umfasst außerdem eine zum Zuführen mindestens eines Faserleiters eingerichtete Zuführeinrichtung. Der oder die Faserleiter
werden bspw. von einem oder mehreren Faserabwicklern abgewickelt und über ein von einer Eingangsseite in das Hohlprofil hineinragendes Führungs- oder Schutzrohr, das erst hinter der Schweißstelle endet, in das verschweißte Hohlprofil eingebracht. Wenn mehrere Faserleiter zugeführt werden kann die Zuführeinrichtung eine Faserführung aufweisen, mit der die Faserleiter separiert geführt werden und ein Verdrillen oder Verschlingen der Fasern verhindert wird. Alternativ oder zusätzlich kann die Zuführeinrichtung einen oder mehrere sogenannte Faserbinder aufweisen, die mehrere Fasern zu einem Bündel verbinden und mit einem Faden umwickeln. Die Zuführeinrichtung weist außerdem eine Messeinrichtung zur kontinuierlichen, vorzugsweise berührungslosen Messung der pro Zeiteinheit zugeführten Länge des oder der Faserleiter auf.
Die Vorrichtung umfasst außerdem eine Gelfülleinrichtung, die ein Füllgel mit einer mit steigender Temperatur abnehmenden Viskosität in das Hohlprofil einbringt, in welchem der oder die Faserleiter gelagert sind. Das Füllgel kann ebenfalls über das Führungs- oder Schutzrohr bzw. über ein darin geführtes Rohr in das Hohlprofil eingebracht werden. Bei einer Ausgestaltung ist zwischen dem Führungs- oder Schutzrohr und dem das Füllgel führenden Rohr ein Ringspalt gebildet, der hinter der Schweißstelle liegt. Die Gelfülleinrichtung kann einen Vorratsbehälter aufweisen und dazu eingerichtet sein, das Füllgel mit einer Temperatur in das Hohlprofil einzubringen, bei der die Viskosität des Füllgels einen vorbestimmten Wert nicht überschreitet. Dazu können der Vorratsbehälter, ein daran angeschlossener Füllschlauch und/oder ein damit verbundener Füllkopf beheizbar sein, insbesondere gesteuert von einer Temperaturregelungseinrichtung. Die Gelfülleinrichtung ist außerdem dazu eingerichtet, das pro Zeiteinheit in das Hohlprofil eingebrachte Volumen des Füllgels kontinuierlich zu erfassen.
Die Vorrichtung umfasst zudem eine oder mehrere Vorschubein richtungen, welche das verschweißte Hohlprofil aus dem Schweißbereich abziehen und weiterbefördern. Die ein oder mehreren Vorschubeinrichtungen können beispielsweise einen oder mehrere Spannzangenabzüge,
Stollenabzüge oder Bandabzüge bekannter Bauart umfassen, wobei auch
unterschiedliche Vorschubeinrichtungen kombiniert sein können. Vor der Vorschubeinrichtung kann eine Kühlanordnung angeordnet sein, die das durch das Schweißen erhitzte Hohlprofil auf eine Temperatur herunter kühlt, bei der ein Anhaften an nachfolgenden Werkzeugen effektiv vermieden wird und die Werkzeuge keine Abdrücke in dem Hohlprofil hinterlassen.
Die Vorrichtung umfasst ferner einen nach der Vorschubeinrichtung angeordneten Scheibenabzug, mittels dessen eine Zugkraft auf das verschweißte Metall-Hohlprofil ausgeübt wird, die das Metall-Hohlprofil elastisch streckt. Das elastisch gestreckte Metall-Hohlprofil ist dabei mehrfach um den Scheibenabzug geführt. Die von dem Scheibenabzug bereitgestellte Zugkraft kann kontinuierlich mittels einer Kraftmessvorrichtung überwacht und auf einen Sollwert geregelt werden. Alternativ kann der Scheibenabzug mit einer konstanten Geschwindigkeit angetrieben werden, die leicht über der Geschwindigkeit des vorherigen Antriebs liegt und dadurch eine elastische Dehnung des Hohlprofils bewirkt. Von dem Scheibenabzug wird das Metall- Hohlprofil im Wesentlichen spannungsfrei weggeführt, so dass die elastische Streckung aufgehoben ist.
Die Vorrichtung umfasst außerdem eine dem Scheibenabzug nachgeordnete Messeinrichtung zur vorzugsweise berührungslosen Bestimmung der von dem Scheibenabzug pro Zeiteinheit abgeführten und einem Aufwickler zugeführten Länge des Metall-Hohlprofils.
Auf den Scheibenabzug folgend kann eine weitere Vorschubeinrichtung angeordnet sein, welche das Metall-Hohlprofil auf dem Scheibenabzug hält, ohne dabei eine nennenswerte elastische Streckung des Hohlprofils hervorzurufen. Die Messeinrichtung zur Bestimmung der von dem Scheibenabzug pro Zeiteinheit abgeführten und einem Aufwickler zugeführten Länge des Metall-Hohlprofils kann zwischen dem Scheibenabzug und der weiteren Vorschubeinrichtung oder hinter der Vorschubeinrichtung angeordnet sein.
Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen der Vorrichtung ist vor der Umformvorrichtung eine Messvorrichtung zur Ermittlung der Zugkraft
vorgesehen. Die ermittelte Zugkraft kann einer Regelung als Istwert zugeführt werden und mit einem Sollwert zur Regelung der Antriebe der Vorrichtung eingesetzt werden, etwa um die Geschwindigkeit der Zuführung des Metallbandes zu regeln. Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen umfasst die Vorrichtung außerdem eine vor der Umformeinrichtung angeordnete Schneideeinrichtung, mittels derer eine oder beide Kanten des zugeführten flachen Metallbandes beschnitten werden, wobei die Breite des beschnittenen Metallbandes etwa dem Umfang der neutralen Faser des Hohlprofils entspricht. Bei diesen Ausgestaltungen können ohne großen Aufwand Metall-Hohlprofile mit unterschiedlichen Umfängen hergestellt werden, indem das zugeführte Metallband auf die erforderliche Breite zugeschnitten und die weiteren Werkzeuge der Vorrichtung angepasst werden.
Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen der mit einer Schneideeinrichtung ausgestatteten Vorrichtung ist hinter der Schneideeinrichtung eine Messeinrichtung zur Messung der Breite des zugeschnittenen Metallbandes vorgesehen. Anhand der Messwerte kann die Schneideeinrichtung angesteuert werden, um eine gewünschte Breite des Metallbandes über einen langen Zeitraum einzuhalten. Der Schneideeinrichtung können entsprechende Vorgabewerte zugeführt werden, mit denen die gemessene Breite des Metallbandes verglichen werden um ein Steuersignal für die Einstellung der Schneideeinrichtung zu erzeugen.
An einer oder beiden Kanten des Bandes abgeschnittene Teile können bei einer oder mehreren Ausgestaltungen einer zur Aufnahme von Schnittresten vorgesehenen Vorrichtung zugeführt werden.
Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen umfasst die Vorrichtung außerdem eine Messeinrichtung zur Bestimmung eines Temperaturprofils quer und/oder längs zu der Schweißnaht. Das gemessene Temperaturprofil kann der Schweißvorrichtung zur Steuerung der abgegebenen Energie, der Zuführeinrichtung, der Vorschubeinrichtung zur Steuerung der
Zuführgeschwindigkeit und/oder der Temperatursteuerung für das Füllgel zugeführt werden.
Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen ist die Vorrichtung außerdem dazu eingerichtet, die Schweißstelle innen und/oder außen mit einem Schutzgas abzudecken. Auf der Innenseite kann das Schutzgas bspw. durch ein in dem Führungs- oder Schutzrohr geführtes Rohr eingebracht werden, das mit diesem an der Schweißstelle einen Ringspalt bildet, oder in einem separaten Schutzrohr. Auf der Außenseite kann das Schutzgas an der Schweißstelle oder in deren Nähe zugeführt werden. Um eine längere Bedeckung mit dem Schutzgas zu erreichen kann das verschweißte Hohlprofil durch einen Rohrabschnitt geführt werden, welcher mit dem Schutzgas geflutet ist.
Bei einer oder mehreren Ausgestaltungen umfasst die Vorrichtung außerdem eine Messeinrichtung zur Messung mindestens einer Abmessung des Hohlprofils nach dem Verschweißen. Diese Messeinrichtung kann zur integrierten Qualitätskontrolle eingesetzt werden, genauso wie eine bei einer oder mehreren Ausgestaltungen vorgesehene Messeinrichtung zur Prüfung der Schweißnaht und/oder von Materialfehlern bzw. Inhomogenitäten des Materials. Die Abmessungen können vorzugsweise berührungslos gemessen werden, bspw. mittels Laser.
Mit dem vorstehend beschriebenen Verfahren und der Vorrichtung, bei denen Laserlicht zum Verschweißen von dünnwandigem Metallblechen genutzt wird, können auf einfache Weise Hohlprofile mit Wandstärken bis unter 0,3 mm und Durchmessern bzw. Abmessungen kleiner als 10 mm auf einem hohen Qualitätsniveau ohne aufwendige Nachbearbeitung hergestellt werden, in die im selben Arbeitsgang ein oder mehrere Faserleiter eingebracht werden können. Durch die Nutzung von geeigneten Fokusdurchmessern des Laserstrahls wird beim kontinuierlichen Verschweißen eine ausreichend kleine Wärmeeinflusszone im Verhältnis zu den Abmessungen des Hohlprofils gewährleistet, so dass keine Materialabrisse auftreten und eine Schweißnaht erzeugt wird, die keine ausgeprägte Wulst auf der Rohrinnenseite aufweist.
Die geringere Wandstärke des Hohlprofils mit den darin eingebetteten Faserleitern kann zur Einsparung von Metall und somit zur Schonung wertvoller Ressourcen beitragen. Eine Verringerung der Wandstärke kann außerdem die zur Schweißung erforderlichen Laserleistung reduzieren, was wiederum Energieeinsparungen nach sich zieht oder alternativ eine Erhöhung der
Prozessgeschwindigkeit bei gleicher Laserleistung ermöglichen kann.
In Hinblick auf das fertige Produkt kann sich eine dünnere Wandstärke des Hohlprofil ebenfalls als vorteilhaft erweisen, führt sie doch zu einem geringeren längenbezogenen Gewicht, was den Transport und die Verlegung erleichtern kann.
Die kontinuierliche Messung der Überlänge gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren ermöglicht es, bereits während des laufenden Herstellprozesses Prozessparameter wie bspw. Temperatur und Menge des pro Zeiteinheit eingebrachten Füllgels, die auf das Hohlprofil wirkende Zugkraft und somit die elastische Streckung, die Faser-Zuführgeschwindigkeit und die
Zuführgeschwindigkeit des zu dem Hohlprofil umgeformten Metallbandes dynamisch anzupassen, um eine gleichmäßig verteilte Überlänge der Faserleiter zu erzielen. Dabei können auch Abweichungen bzgl. des Materials des Metallbandes erfasst werden, wie bspw. abweichende elastische Streckgrenzen, so dass eine entsprechende Anpassung der Zugkraft beim elastischen Strecken des verschweißten Hohlprofils oder beim Ziehen zur Verringerung der Abmessungen im laufenden Prozess erfolgen kann.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer Ausführungsform unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren exemplarisch näher erläutert. Alle Figuren sind rein schematisch und nicht maßstäblich. Es zeigen:
Fig. 1 ein exemplarisches Beispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zur kontinuierlichen Herstellung von dünnwandigen radial geschlossenen Hohlprofilen,
Fig. 2 ein exemplarisches Beispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von dünnwandigen radial geschlossenen Hohlprofilen,
Fig. 3 Bilder einer Schweißnaht eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Hohlprofils, und
Fig. 4 eine vereinfachte Darstellung der Lagerung eines Faserleiters in einem Füllgel im Inneren eines elastisch gestreckten und eines längsspannungsfreien Hohlprofils.
Gleiche oder ähnliche Elemente sind in den Figuren mit gleichen oder ähnlichen Bezugszeichen versehen.
Ausführunasbeisoiel
Figur 1 zeigt Schritte eines exemplarischen Verfahrens 100 zur Herstellung eines dünnwandigen, radial geschlossenen Metall-Hohlprofils mit darin gelagerten überlangen Faserleitern gemäß einem Aspekt der Erfindung. In Schritt 102 des Verfahrens wird ein flaches Metallband mit einer ersten Zuführgeschwindigkeit einer Umformvorrichtung zugeführt, bspw. von einem Coil abgewickelt. In der Umformvorrichtung wird das zugeführte flache Metallband in Schritt 108 in eine dem gewünschten Hohlprofil entsprechende Form umgeformt. Das Umformen kann bspw. mittels eines Roll-Formwerkzeugs erfolgen.
Vor dem Umformen kann in einer Schneideinrichtung ein optionaler Schritt 106 ausgeführt werden, in welchem eine oder beide Kanten des Metallbandes beschnitten oder auf andere Weise vorbereitet werden. Hierdurch kann auch bei schlechter Kantenqualität des Metallbandes die Breite des Bandes gleichmäßig und präzise eingestellt und ggf. die Kanten für einen anschließenden Schweißvorgang vorbereitet werden. Der Schneideinrichtung können Messwerte einer Messvorrichtung zugeführt sein, welche die Breite des Metallbandes nach dem Beschneiden erfasst. Die Schnittreste können in einer entsprechenden Aufnahmevorrichtung aufgenommen werden.
Beim Umformen werden die Kanten des Metallbandes mittels Führungselementen so geführt, dass ein Verdrehen vor dem Verschweißen verhindert wird, und die bündig aneinander liegenden Kanten in einer definierten Lage und einem definierten Abstand an einer Schweißvorrichtung vorbeigeführt werden. Die Führungselemente können bspw. ein oder mehrere Finnpassscheiben oder Führungsschwerter sowie ein oder mehrere an die Geometrie des Hohlprofils angepasste Führungsbuchsen umfassen, welche an die zu fertigende Flohlgeometrie angepasst sind. Das Schließen der Geometrie kann bspw. mittels Ziehsteinen, Schließringen oder Seitenrollenstufen erfolgen. Nach dem Umformen liegen zwei gegenüberliegende Kanten des flachen Bandes in einem Kontaktbereich bündig aneinander an. In Schritt 110 werden die in dem Kontaktbereich bündig aneinander anliegenden Kanten kontinuierlich miteinander verschweißt. Das Verschweißen erfolgt mittels eines Lasers. Ggfs kann angepasst an die erforderliche Schweißnahtqualität eine Abdeckung der Schweißnaht mittels Schutzgas erfolgen.
Von einem oder mehreren Faserabwicklern werden in Schritt 111 ein oder mehrere Faserleiter sowie ein Füllgel in das verschweißte Hohlprofil eingebracht, welches eine mit abnehmender Temperatur zunehmende Viskosität aufweist. Das Füllgel und der oder die Faserleiter können bspw. mittels eines Schutz- oder Führungsrohrs unter dem Schweißbereich hindurchgeführt werden, so dass Füllgel und Faserleiter erst in dem bereits verschweißten Hohlprofil aus dem Schutz- oder Führungsrohr austreten. Die Länge des oder der pro Zeiteinheit zugeführten Faserleiter sowie die eingebrachte Menge Füllgel wird ebenfalls in Schritt 111 kontinuierlich bestimmt. In Schritt 112 wird das verschweißte Hohlprofil mit der oder den darin gelagerten Faserleitern aus dem Schweißbereich abgezogen. Das Füllgel und das Hohlprofil können dabei in Schritt 116 nach dem Schweißen so temperiert werden, dass die Viskosität des Füllgels einen vorbestimmten Wert nicht überschreitet. Zuvor kann in Schritt 114 die Temperatur gemessen werden. In Schritt 120 wird das Hohlprofil von einer mittels eines Scheibenabzugs ausgeübten Kraft elastisch gestreckt. Die Zugkraft wird in Schritt 121 überwacht. Das elastisch gestreckte Hohlprofil wird nun gestreckt abgekühlt,
Schritt 122, so dass die Viskosität des Füllgels zunimmt, bevor es in Schritt 124 nach Rücknahme bzw. Abbau der elastischen Streckung einer Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme zugeführt wird. Dabei wird in Schritt 123 die aufgenommene Länge des Hohlprofils kontinuierlich bestimmt. Das Aufnehmen 128 von Regelgrößen an unterschiedlichen Punkten des Verfahrens und die entsprechende Bestimmung 130 von Stellgrößen für Antriebe und Aktoren der Vorrichtung 200 sind in der Figur durch die gestrichelten Pfeile angedeutet.
Zur Überwachung der Qualität der Schweißnaht kann in einem optionalen Schritt 110a das Temperaturprofil quer und/oder längs zur Schweißnaht bestimmt werden. Das ermittelte Temperaturprofil kann einer Steuerung des Lasers und anderer Elemente einer das Verfahren implementierenden Vorrichtung zugeführt werden, insbesondere auch einem oder mehreren Antrieben, welche die Zuführgeschwindigkeit des Metall bandes bzw. die Geschwindigkeit regeln, mit der das verschweißte Hohlprofil aus dem Schweißbereich abgezogen wird.
Das Verfahren kann optional auch eine Ermittlung der Zugkraft auf das Band vor dem Umformen in Schritt 104 umfassen. Die ermittelte Zugkraft kann ebenfalls den einem oder mehreren Antrieben als Messgröße zur Regelung zugeführt werden.
Das Verfahren kann außerdem einen optionalen Schritt 110b umfassen, in welchem eine oder mehrere Abmessungen des verschweißten Hohlprofils bestimmt werden. Die ermittelten Abmessungen können vor allem als Eingangsgrößen zur Regelung des Umformvorgangs und des Schneidvorgangs zur Einstellung der Breite des Bandes zugeführt werden.
Das Verfahren kann nach dem Verschweißen außerdem einen optionalen Schritt 118 umfassen, in dem die Qualität der Schweißnaht und/oder das Schweißgut zerstörungsfrei auf Materialfehler überprüft werden, bspw. mittels Wirbelstromprüfung, Ultraschall oder Röntgen.
In Figur 1 nicht dargestellt sind anschließende Prozesse mittels derer das Hohlprofil in Teilstücke geschnitten wird oder eine Ummantelung des Hohlprofils mit einer Isolier- oder Schutzschicht erfolgt.
Figur 2 zeigt ein exemplarisches Beispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 200 zur kontinuierlichen Herstellung von dünnwandigen, radial geschlossenen Metall-Hohlprofilen mit einem oder mehreren darin gelagerten Faserleitern. Von einem Wickel oder Abwickler 2 wird ein dünnes Metallband 1 abgewickelt, bspw. ein Band aus Edelstahl. Das Metallband 1 wird einem Roll- Formwerkzeug 3, 7 zugeführt, mittels dessen es in die Form des gewünschten Hohlprofils gebracht wird, bspw. zu einem längsgeschlitzten Rundrohr geformt wird. Zwischen dem Wickel oder Abwickler 2 und dem Roll-Formwerkzeug 3, 7 kann eine Schneidvorrichtung 4 vorgesehen sein, welche das Metallband 1 auf eine benötigte Breite zuschneidet bzw. eine oder beide Kanten des
Metallbandes 1 zuschneidet, um saubere und glatte Kanten zu erhalten. Zur Aufnahme abgeschnittener Teile des Metallbandes 1 kann eine
Aufnahmevorrichtung vorgesehen sein. Die Breite des zugeschnittenen Metallbandes 1 kann in einer Bandbreiten-Messvorrichtung überprüft werden. Die Messergebnisse können der Schneideeinrichtung 4 zur Regelung zugeführt sein. Außerdem kann zwischen dem Wickel oder Abwickler 2 und dem Roll- Formwerkzeug 3, 7 eine Messvorrichtung zur Ermittlung der Zugkraft angeordnet sein, deren Messwerte bspw. zur Regelung von Antrieben der Vorrichtung 200 verwendet werden können. Eine Messvorrichtung 5 ist vorgesehen, welche die Bandgeschwindigkeit bzw. Länge des zugeführten Metallbands überwacht. Vor dem Schließen des Metall-Hohlprofils werden von einer Zuführvorrichtung 9 ein oder mehrere Faserleiter sowie von einer
Gelfülleinrichtung 13 ein Füllgel zugeführt, in welchem der oder die in dem Hohlprofil aufgenommenen Faserleiter gelagert sind. Das Füllgel kann über einen Füllschlauch 14 einem Füllkopf 15 zugeführt sein, der mit einem Führungs- oder Schutzrohr verbunden ist, durch das auch der oder die Faserleiter in das Metall-Hohlprofil eingeführt werden. Die Länge der pro Zeiteinheit zugeführten Faserleiter wird in einer ersten Messeinrichtung 11 überwacht. Die Gelfülleinrichtung kann zur Erfassung der zugeführten Menge Füllgels eingerichtet sein, bspw. mittels eines Durchflussmessers. Die nach
dem Formen des Hohlprofils aneinander liegenden Kanten des Bandes können mit einem oder mehreren Führungselementen 6 vor einer Laser- Schweißvorrichtung 8 so geführt werden, dass ein Verdrehen des Hohlprofils vor dem Schweißen verhindert wird und der Durchlaufabstand unterhalb einer Optik der Laser-Schweißvorrichtung 8 eingehalten wird. Die Führungselemente 6 können ein oder mehrere Finpassscheiben oder Führungsschwerter und ein oder mehrere an das den äußeren Leiter bildende Hohlprofil angepasste Führungsbuchsen umfassen. Die Geometrie des zu verschweißenden Hohlprofils wird mittels Ziehsteinen, Schließringen, Seitenrollenstufen oder Führungsbuchsen 7 geschlossen, so dass die Kanten des zu dem Hohlprofil umgeformten Metallbandes 1 im Bereich der Laser-Schweißvorrichtung 8 aneinander anliegen. Der Schweißbereich kann über eine in der Figur nicht dargestellte Schutzgasvorrichtung mit einem Schutzgas, bspw. Argon, abgedeckt werden, um Reaktionen des Schweißgutes mit der Atmosphäre zu unterbinden. Der Vorschub des verschweißten Hohlprofils erfolgt mittels einer Vorschubeinrichtung 16. Die Vorschubeinrichtung 16 kann bspw. einen oder mehrere Spannzangenabzüge, Stollenabzüge oder Bandabzüge umfassen, oder Kombinationen davon. Das aus dem Schweißbereich abgezogene Hohlprofil wird mittels einer Kühlvorrichtung 17 auf eine Temperatur gekühlt, bei der die Viskosität des Füllgels einen vorgegebenen Wert nicht überschreitet. In der Figur sind noch eine weitere Vorschubeinrichtung 18 und
Ziehsteinhalterungen 19 dargestellt, mittels derer die Abmessungen des Metall- Hohlprofils verkleinert werden. Anschließend wird durch einen Scheibenabzug 20 eine Zugkraft auf das Hohlprofil ausgeübt, die eine elastische Streckung bewirkt. Das Hohlprofil wird mehrfach um den Scheibenabzug 20 geführt, wobei die Temperatur weiter abnimmt, und die Viskosität des Füllgels zunimmt. Vor dem Einbringen der Zugkraft wird von einer Temperaturmessvorrichtung die Temperatur des Metallhohlprofils berührungslos ermittelt, die der
Kühlvorrichtung 17 als Regelgröße zugeführt wird. Weitere Temperaturmessungen können in Fertigungsrichtung hinter dem
Schweißbereich, hinter der Kühlvorrichtung 17, hinter den Ziehsteinen 19 und 23 und/oder hinter einer weiteren Vorschubeinrichtung 22, welche das Hohlprofil auf dem Scheibenabzug hält, angeordnet sein. Von dem Scheibenabzug 20 wird das Hohlprofil weitgehend längsspannungsfrei einem
Aufwickler 25 zugeführt. Dabei wird mit einer zweiten Messvorrichtung 24 die pro Zeiteinheit aufgenommene Länge des Erzeugnisses berührungslos bestimmt. Durch das Wegfallen der Längsspannung ist die elastische Streckung aufgehoben und der oder die Faserleiter sind von dem Füllgel aufgrund der nunmehr höheren Viskosität bei dem Zusammenziehen des Hohlprofils wellenförmig gestaucht, so dass bezogen auf die Länge des von dem Aufwickler aufgenommenen Hohlprofils eine größere Länge des oder der Faserleiter aufgenommen ist. Eine in der Figur nicht dargestellte Steuereinrichtung ermittelt laufend eine aktuelle Überlänge der Faserleiter aus der Differenz der Längenmessungen der ersten und der zweiten
Messvorrichtung 11 bzw. 24. Außerdem werden momentane Prozessparameter bzw. Führungsgrößen wie bspw. Zuführgeschwindigkeit des Metallbandes, Laserleistung, Geltemperatur, Geldurchfluss, Vorschubgeschwindigkeit, Zugkraft und Rohraußentemperatur aufgenommen, und daraus zur automatischen Regelung der Überlänge Stellwerte für die Laserleistung,
Geltemperatur, Vorschubgeschwindigkeit, Kühlleistung und/oder Zugkraft bestimmt.
Figur 3 zeigt Bilder einer Schweißnaht eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Hohlprofils. Das Hohlprofil ist ein Kupferrohr mit einer Wanddicke von 0,1 mm, das bei einer
Vorschubgeschwindigkeit von 6 m/min kontinuierlich aus einem Kupferband umgeformt und verschweißt wurde. Die Schweißstelle war dabei mit Argon abgedeckt. Figur 3 a) zeigt die Schweißnaht an der Innenseite des Hohlprofils, die eine Breite zwischen 140 und 150 pm aufweist. Figur 3 b) zeigt eine Aufnahme der Außenseite des Hohlprofils, auf der die Schweißnaht eine Breite von etwa 242 pm aufweist. Gut zu erkennen ist auch, dass die Schweißnähte sowohl innen als auch außen sehr gleichmäßig ausfallen, so dass eine Nachbearbeitung für die meisten Anwendungsfälle nicht erforderlich sein dürfte.
Figur 4 zeigt eine stark vereinfachte Darstellung der Lagerung eines Faserleiters 402 in einem Füllgel 404 im Inneren eines elastisch gestreckten und eines längsspannungsfreien Hohlprofils 400. Die Darstellungen in Figur 4 sind nicht maßstabsgetreu.
In Figur 4 a) wird eine Zugspannung auf das Hohlprofil 400 ausgeübt, angedeutet durch die voneinander fort weisenden Pfeile an den Enden des dargestellten Teilstücks, die das Hohlprofil 400 elastisch strecken. Es sei angenommen, dass sich das Hohlprofil 400 nur in der Länge streckt und keine Veränderung des Durchmessers erfolgt. Das Hohlprofil 400 ist nicht vollständig mit dem Füllgel 404 ausgefüllt, vielmehr verbleibt ein Freiraum 406 an der Oberseite. Der Faserleiter 402 ist in das Füllgel spannungsfrei eingebettet. Vor dem Entfernen der Zugspannung wird die Temperatur der Anordnung abgesenkt, so dass die Viskosität des Füllgels 404 ansteigt. Die steigende Viskosität erhöht die Reibung zwischen der Innenseite des Hohlprofils 400 und dem Füllgel 404 sowie die Reibung zwischen dem Füllgel 404 und dem Faserleiter 402.
In Figur 4 b) wird keine Zugspannung mehr auf das Hohlprofil 400 ausgeübt. Die aufgrund der Abkühlung erhöhte Viskosität des Füllgels 404 hat einen Teil der longitudinalen Schrumpfbewegung des Hohlprofils 400 auf den Faserleiter 402 übertragen, so dass eine in Längsrichtung des Faserleiters 402 wirkende Kraft wirkt, die den Faserleiter stauchen würde. Die Kraft ist in der Figur durch die aufeinander weisenden Pfeile dargestellt. Der Faserleiter 402 kann diese Kraft nicht aufnehmen, sondern weicht in seitliche Richtung aus, so dass sich eine wellenförmige Stauchung ergibt. Durch die wellenförmige Stauchung ist pro Längenabschnitt des Hohlprofils 400 eine größere Länge des Faserleiters 402 in dem Hohlprofil gelagert, als es der spannungsfreien Länge des Hohlprofils 400 entsprechen würde. Aufgrund der Verkleinerung des Volumens füllt das Füllgel 404 nunmehr das Hohlprofil 400 vollständig aus. Der Faserleiter 402 ist dabei bis auf kleinere Biegemomente spannungsfrei und kann sich bei einer Dehnung des Hohlprofils 400 wieder strecken, bspw. aufgrund einer Erwärmung.
Bezugszeichenliste
1 Metallband 100 Verfahren
2 Coil 102 Metallband zuführen
3 Formwerkzeug 104 Zugkraft bestimmen
4 Schneideeinrichtung 106 Kanten beschneiden
5 Messvorrichtung 108 Hohlprofil formen
6 Führungselemente 110 Verschweißen
7 Ziehsteine 110a T emperaturprofil
8 Laser-Schweißvorrichtung bestimmen
9 Faserabwickler 110b Abmessungen bestimmen
10 Faserführung 111 Faserleiter & Füllgel
11 erste Messeinrichtung zuführen
12 Führungs-/Schutzrohr 112 Hohlprofil abziehen
13 Gelfülleinrichtung 114 Temperatur bestimmen
14 Füllschlauch 116 T emperatur absenken
15 Füllkopf 118 Qualität bestimmen
16 Vorschubeinrichtung 120 elastische Streckung
17 Rohrkühlung 121 Zugkraft überwachen
18 Vorschubeinrichtung 122 Abkühlen
19 Ziehsteinhalterungen 123 aufgenommene Länge
20 Scheibenabzug messen
21 Kraftmesseinrichtung 124 in Aufnahmeeinrichtung
22 Vorschubeinrichtung aufnehmen
23 Ziehsteinhalterungen 126 Bestimmung der
24 zweite Messeinrichtung Überlänge
25 Aufwickler 128 Regelgröße(n) aufnehmen 130 Stellgröße(n) bestimmen 200 Vorrichtung