EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Überwachung eines Energieparameters in einer Verteilstation
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Überwachungsgerät zum Überwachen eines Energieparameters in einer Verteilstation, ein Auslesegerät zum Abfragen eines Überwachungsgeräts in einer Verteilstation, ein Überwachungssystem zum Überwachen von Energieparametern sowie ein Verfahren zum Überwachen eines Energieparameters und ein Verfahren zum Abfragen eines Überwachungsgeräts in einer Verteilstation. Umspannstationen (auch Netzstationen genannt), stellen in einem Stromnetz das Bindeglied zwischen Mittelspannung (10, 20 oder 30 kV) und Niederspannung (230 oder 400 V) dar. Derartige Umspannstationen beinhalten in der Regel eine Mittelspannungsschaltanlage, einen Transformator und eine Niederspannungsverteilung (NSV), die in einem Gehäuse (Stationsgebäude) einge- baut sind. Die Niederspannungsverteilung besteht dabei aus einer Einspeisung und mehreren Kabelabgängen, die angeschlossene Verbraucher mit Niederspannung versorgen und/oder angeschlossenen Einspeisern eingespeiste Energie abnehmen. Innerhalb der Umspannstation finden sich üblicherweise fünf bis zehn Kabelabgänge, wobei ein einzelnes an einen Kabelabgang ange- schlossenes Kabel in seinem Verlauf innerhalb eines Straßenzugs mehrere Endkunden (Verbraucher und/oder Einspeiser) versorgt. Für eine Aufteilung der Kabelstränge außerhalb der Umspannstation stehen so genannte
Kabelverteilerschränke (KVS) zur Verfügung, die üblicherweise drei bis neun Kabelabgänge beinhalten. Einzelne Wohn- oder Gewerbeeinheiten sind wiederum über einen Hausanschlusskasten (HAK) an das Stromnetz angebunden. Große Gewerbeeinheiten können auch direkt an einen Kabelabgang in der Um- spannstation angeschlossen sein.
Heutige Stromnetze sind primär darauf ausgerichtet, dass die Stromerzeugung fast ausschließlich zentral erfolgt. Historisch gewachsen erfolgte die Stromerzeugung zentral in großen Kraftwerken, wodurch die Mittelspannung relativ kon- stant gehalten werden konnte und ein Spannungsabfall erst zwischen Umspannstation und Verbraucher stattfand. In heutiger Zeit erfolgt jedoch die Erzeugung von Energie immer mehr auch aus regenerativen Quellen. Dabei erfolgt die Energieerzeugung teilweise dezentral in kleinen Einspeisestationen. Insbesondere der dezentral erzeugte Anteil nimmt immer weiter zu. Als Folge hiervon kann die Belastungssituation der einzelnen Kabelabgänge in der Umspannstation sowie in den KVS oder HAK stark variieren. Ebenfalls kann die Belastungssituation der verschiedenen Mittelspannungsstrecken stark variieren. Beispielsweise können an einem Kabelabgang mehrere Photovoltaikanla- gen zum Einspeisen von Energie in das Niederspannungsnetz angeschlossen sein, wodurch es zu einer Spannungsanhebung über das zulässige Maß hinauskommen kann (Überspannung).
Auch auf der Verbraucherseite ergeben sich neue Herausforderungen. Beispielsweise kann es beim Aufladen von Elektrofahrzeugen oder stationären Energiespeichern zu kurzfristig hohen Lasten und starken Verbrauchsschwankungen kommen. Wenn an einem einzelnen Kabelabgang mehrere Ladepunkte für Elektrofahrzeuge angeschlossen sind, ergibt sich beim Aufladen eine starke Beanspruchung des Kabelabgangs. Hierdurch kann es zu einer Spannungsabsenkung (Unterspannung) und Überlastung der Kabelstränge kommen.
Dadurch, dass die verbaute Technologie in den allermeisten Fällen noch der Zeit entstammt, in der keine dezentrale Erzeugung sowie kein zeitabhängiger
bzw. kurzfristiger Großverbrauch berücksichtigt werden musste, verfügen die Umspannstationen sowie die KVS und die HAK über keine integrierte Messtechnik. Eine Kenntnis der real aufgetretenen Belastungen und Lastspitzen der einzelnen Kabelabgänge im Niederspannungsnetz kann daher nur auf Basis 5 von einzelnen Messungen vor Ort erreicht werden.
Aufgrund der Vielzahl von Kabelabgängen sowie der großen Anzahl an Mittelspannungsstrecken, wird eine flächendeckende Überwachung und Messung derzeit als unwirtschaftlich angesehen. Gemessen wird üblicherweise lediglich 10 punktuell an problembehafteten Abgängen bzw. Strecken, die beispielsweise durch Störungen bekannt geworden sind. Dadurch, dass keine realen Messdaten zur Verfügung stehen, erfolgt die Entwicklung der Netze zumeist basierend auf Lastannahmen unter Zugrundelegung von Lastkurven, Gleichzeitigkeiten und Prognosen. Derartige Werkzeuge sind jedoch im Zeitalter der Elektromobil s lität und der Verwendung von lokalen Energiespeichern und lokaler Energieeinspeisung oft nicht mehr zutreffend. Hierdurch kann es zu Engpässen bei der Leistungsbereitstellung sowie zu Spannungsproblemen kommen.
Die Strommessung im Niederspannungs- und Mittelspannungsnetz wird zu- 20 meist manuell durch Wartungspersonal vor Ort an den Umspannstationen durchgeführt. Eingesetzt werden beispielsweise induktive Stromwandler, Stromzangen, fest eingebaute induktive Wandler an Lastschaltleisten oder an der Niederspannungsverteilung, Rogowskispulen mit entsprechender Signalaufbereitung und auch Hall-Sensoren. Zusätzlich zu diesen Messgeräten 25 muss üblicherweise ein entsprechendes abgesetztes Auswertegerät bzw. ein Datensammler, ein Datenkonzentrator oder eine Kopfstation verwendet werden, die beispielsweise als Schaltschrank oder als tragbares Messgerät ausgebildet sein können. Die Sensoren (Wandler) sind dann per Kabel mit dem entsprechenden Auswertegerät verbunden. Ein Anbringen der Sensoren direkt auf 30 einem Spannungspotential, also auf einem nicht isolierten Teil, ist dabei zu vermeiden, da dies zu Potentialverschleppungen aufgrund der notwendigen Kabelverbindung führen kann.
Bei der Anwendung derartiger kabelgebundener Lösungen sind auch die Gefahren für das Wartungspersonal beim Anschließen und Entfernen der Geräte nicht zu unterschätzen. Die manuelle Handhabung erfordert eine Einhaltung von Sicherheitsstandards. Oftmals ist aufgrund der hohen Spannungen eine spezielle Schulung des Wartungspersonals notwendig. Zum einen ist also die Kombination aus Sensor und Auswertegerät teuer in der Anschaffung, zum anderen ist auch die Anwendung aufwändig und teuer. In neuerer Zeit gibt es als Alternative zu kabelgebundenen Lösungen auch Messeinrichtungen, die über das Mobilfunknetz auslesbar sind und damit eine automatische Überwachung ermöglichen, ohne dass ein Einsatz des Betriebspersonals notwendig ist. Nachteilig an derartigen Lösungen sind insbesondere der hohe Preis sowie dass eine Vielzahl an Daten gesammelt werden, die für die Netzplanung und -Überwachung nicht notwendig sind.
Zudem ergeben sich durch die parallele Verwendung unterschiedlicher Systeme oftmals Nachteile bezüglich der Handhabbarkeit sowie eine vergleichsweise hohe Fehleranfälligkeit bei der Installation und Inbetriebnahme.
In DE 10 201 1 075 353 A1 wird ein Fehlerüberwachungssystem für eine Verteilnetzstation eines Energieversorgungsnetzes offenbart. Das Fehlerüberwachungssystem ist für eine von einer Einspeisestelle z. B. eines Umspannwerks gespeiste Verteilnetzstation eines elektrischen Energieversorgungsnetzes vor- gesehen, wobei die Verteilnetzstation mindestens eine der Einspeisestelle zugewandte Eingangsseite mit einem zugehörigen eingangsseitigen Lastschalter und mindestens eine der Eingangsseite abgewandte Ausgangsseite mit einem zugehörigen ausgangsseitigen Lastschalter aufweist. Das Fehlerüberwachungssystem umfasst eine der Verteilnetzstation lokal zugeordnete Messein- richtung zur Erfassung sowohl einer eingangsseitigen Lastflussinformation an der Eingangsseite der Verteilnetzstation als auch einer ausgangsseitigen Lastflussinformation an der Ausgangsseite der Verteilnetzstation. Bei der
Lastflussinformation kann es sich insbesondere um eine Information über den elektrischen Stromfluss handeln, die optional von einer Information über die elektrische Spannung begleitet sein kann. In DE 20 2008 017 797 U1 wird ein Zähl- und Messpunkt-System zur Zählung und Messung des Verbrauchs oder der Erzeugung elektrischer Energie offenbart. Das System umfasst eine Anzahl von ortsgebundenen, mit dem Stromnetz verbundenen und zur Entnahme oder Einspeisung elektrischer Energie durch Verbrauchs- und/oder Erzeugungseinheiten geeigneten Anschlussvorrichtun- gen, die mit einer Kennung versehen sind, mittels derer eine Identifizierung des Anschlussinhabers möglich ist, und mindestens eine identifizierbare ortsungebundene funktionale Einheit zur Messung und Zählung der elektrischen Energie, die durch Verbrauchs- und/oder Erzeugungseinheiten an einer oder mehreren ortsgebundenen Anschlussvorrichtungen über einen elektrischen Leiter entnommen bzw. eingespeist wird, wobei die funktionale Einheit aufweist: aa. eine Vorrichtung zum Erfassen der Kennung der Anschlussvorrichtung, bb. eine identifizierbare Vorrichtung zum Zählen und Messen der aus der gemäß (aa.) erfassten Anschlussvorrichtung entnommenen und/oder in die Anschlussvorrichtung eingespeisten elektrischen Energie, cc. eine Vorrichtung zum Spei- ehern der gemäß (bb.) ermittelten Zähl- und Messdaten sowie der gemäß (aa.) erfassten Kennung der jeweils genutzten Anschlussvorrichtung.
In WO 2012/1 19 648 A1 werden eine Energieautomatisierungsanlage und ein Verfahren zum Betreiben einer Energieautomatisierungsanlage offenbart. Um die Konfiguration insbesondere einer Energieautomatisierungsanlage mit einer vergleichsweise hohen Anzahl von Energieautomatisierungsgeräten zu vereinfachen und derart auszugestalten, dass möglichst keine Betriebsunterbrechung nötig ist, wird ein Verfahren zum Betreiben einer Energieautomatisierungsanlage vorgeschlagen, wobei die Energieautomatisierungsanlage eine Mehrzahl von Energieautomatisierungsgeräten und zumindest eine übergeordnete Anlagensteuereinrichtung zum Steuern und/oder Überwachen der Energieautomatisierungsgeräte umfasst. Es ist vorgesehen, dass ein zusätzliches
Energieautomatisierungsgeräte mit der Konzentratoreinrichtung verbunden wird und durch Einbinden einer Gerätebeschreibungsdatei des zusätzlichen Energieautomatisierungsgerätes in ein Konzentratordatenmodell der Konzentratoreinrichtung eine automatische Konfiguration der Konzentratoreinrichtung durchgeführt wird. Die Erfindung betrifft auch eine entsprechende Energieautomatisierungsanlage.
Ausgehend hiervon stellt sich der vorliegenden Erfindung das Problem, eine Überwachung von Energieparametern zu ermöglichen, die den realen Anforde- rungen der Energieversorger an die Überwachung sowie dem Aufbau der aktuellen Netze und den vorhandenen Arbeitsabläufen der Energieversorger Rechnung trägt. Es soll eine Überwachung ermöglicht werden, die kostengünstig hinsichtlich des Installations- und Betriebsaufwandes sowie hinsichtlich der Gerätekosten ist und gleichzeitig eine Überwachung relevanter Energieparameter bei geringer Fehleranfälligkeit und hoher Betriebssicherheit erlaubt.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem von einem Überwachungsgerät zum Überwachen eines Energieparameters in einer Verteilstation gelöst. Das Überwachungsgerät ist zum Anbringen an einen Spannungsleiter in der Verteilsta- tion ausgebildet und umfasst: eine Gerätekennung zum eindeutigen Kennzeichnen des Überwachungsgeräts, die dazu ausgebildet ist, aus direkter räumlicher Nähe ausgelesen zu werden; eine Messeinheit zum Messen einer Stromstärke und/oder einer Spannung eines den Spannungsleiter durchfließenden Wechselstroms; eine Auswerteeinheit zum Ermitteln des Energieparameters basie- rend auf der gemessenen Stromstärke und/oder Spannung; und eine Kommunikationseinheit zum Empfangen einer Anfrage eines Auslesegeräts und zum Übermitteln des Energieparameters an das Auslesegerät, wenn die empfangene Anfrage eine Zugangsinformation enthält, die auf der Gerätekennung basiert.
In einem weiteren Aspekt wird das oben dargestellte Problem von einem Auslesegerät zum Abfragen eines Überwachungsgeräts in einer Verteilstation gelöst, mit: einer Schnittstelle zum Empfangen einer Gerätekennung des
Überwachungsgeräts; einer Zugangseinheit zum Ermitteln einer Zugangsinformation basierend auf der Gerätekennung; und einer Abfrageeinheit zum Übermitteln einer Anfrage an das Überwachungsgerät und zum Empfangen eines Energieparameters von dem Überwachungsgerät, wobei die Anfrage die Zu- gangsinformation enthält und wobei die Schnittstelle vorzugsweise zum Übermitteln des Energieparameters an eine zentrale Informationssammelstelle ausgebildet ist.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Überwachungssys- tem zum Überwachen von Energieparametern in einer Verteilstation, mit mindestens einem Überwachungsgerät und einem Auslesegerät wie zuvor beschrieben sowie mit einer Systemkennung zum eindeutigen Kennzeichnen des Überwachungssystems, die dazu ausgebildet ist, aus direkter räumlicher Nähe ausgelesen zu werden.
In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Überwachen eines Energieparameters in einer Verteilstation mit einem Überwachungsgerät zum Anbringen an einen Spannungsleiter in der Verteilstation, mit den Schritten: Messen einer Stromstärke und/oder einer Spannung eines den Span- nungsleiter durchfließenden Wechselstroms; Ermitteln eines Energieparameters basierend auf der gemessenen Stromstärke und/oder Spannung; Empfangen einer Anfrage eines Auslesegeräts; und Übermitteln des Energieparameters an das Auslesegerät, wenn die empfangene Anfrage eine Zugangsinformation enthält, die auf einer Gerätekennung zum eindeutigen Kennzeichnen des Überwachungsgeräts basiert, wobei die Gerätekennung dazu ausgebildet ist, aus direkter räumlicher Nähe ausgelesen zu werden. Zudem betrifft ein Aspekt der Erfindung ein Verfahren zum Abfragen eines Überwachungsgeräts in einer Verteilstation, mit den Schritten: Empfangen einer Gerätekennung des Überwachungsgeräts; Ermitteln einer Zugangsinformation basierend auf der Gerä- tekennung; und Übermitteln einer Anfrage an das Überwachungsgerät, wobei die Anfrage die Zugangsinformation enthält; und Empfangen eines Energieparameters von dem Überwachungsgerät.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung werden in den abhängigen Ansprüchen beschrieben. Es versteht sich, dass das Überwachungsgerät, das Auslesegerät, das Überwachungssystem sowie die Verfahren zum Überwachen und zum Abfragen entsprechend der für das Überwachungsgerät, das Abfragege- 5 rät, das Überwachungssystem und die Verfahren in den abhängigen Ansprüchen beschriebenen Ausgestaltungen ausgeführt sein können.
Erfindungsgemäß wird die Verwendung eines integriert ausgeführten Überwachungsgeräts vorgeschlagen. Das Gerät ist zum Anbringen an einen Span- i o nungsleiter in einer Verteilstation ausgebildet und erlaubt die Überwachung eines Energieparameters, der auf einer Stromstärke oder einer Spannung basiert. Unter einer Verteilstation wird hierin vorzugsweise eine Umspannstation, jedoch auch ein KVS, ein HAK oder ein anderer in einem Gehäuse oder Kasten zugänglich untergebrachter Bestandteil des Stromnetzes verstanden. Das Über-
15 wachungsgerät ist kompakt ausgeführt, sodass es in bestehende Verteilstationen bei geringem Aufwand eingebaut werden kann und während des Betriebs der Verteilstation darin belassen werden kann. Es wird eine permanente Messung bzw. Überwachung ermöglicht.
20 Ausgehend von einer Messung einer Stromstärke und/oder Spannung wird in einer Auswerteeinheit der gemessene Wert weiterverarbeitet und ein Energieparameter ermittelt. Beispielsweise können hierbei Filter angewandt, Durchschnittswerte gebildet werden oder Zeitstempel vergeben werden. Zur Weiterverwendung wird der ermittelte Energieparameter an ein Auslesegerät übertra-
25 gen. Über eine Kommunikationseinheit des Überwachungsgeräts wird eine Anfrage des Auslesegeräts empfangen. Es wird geprüft, ob diese empfangene Anfrage eine Zugangsinformation enthält, um sicherzustellen, dass kein unberechtigtes Abfragen des Energieparameters erfolgen kann. Hierzu umfasst das Überwachungsgerät eine Gerätekennung. Wenn diese Gerätekennung im Aus-
30 lesegerät bekannt ist, ist ein Abfragen des Energieparameters möglich. Sofern die Zugangsinformation auf einer Gerätekennung des Überwachungsgeräts basiert, wird der Energieparameter über die Kommunikationseinheit an das Auslesegerät übermittelt. Die Gerätekennung ist dabei als Teil des
Überwachungsgeräts derart ausgebildet, dass sie nur aus direkter räumlicher Nähe zum Überwachungsgerät erfasst werden kann.
Im korrespondierenden Auslesegerät wird in einer Zugangseinheit ausgehend von der Gerätekennung eine Zugangsinformation generiert, die dann dazu verwendet wird, die entsprechende Anfrage zu übermitteln, um den Energieparameter vom Überwachungsgerät zu erhalten. Die Schnittstelle des Auslesegeräts kann beispielsweise eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle oder auch eine Steckverbindung umfassen.
Ein Überwachungssystem umfasst mindestens ein Überwachungsgerät sowie ein Auslesegerät. Zudem ist eine Systemkennung vorgesehen, die das Überwachungssystem eindeutig identifiziert und die ebenfalls so ausgebildet ist, dass sie nur aus direkter räumlicher Nähe ausgelesen werden kann.
Üblicherweise wird ein derartiges Überwachungssystem zum Überwachen mehrerer Kabelabgänge in einer Verteilstation verwendet, wobei für jeden Kabelabgang alle drei Phasen sowie der Neutralleiter und/oder Schutzleiter durch separate Überwachungsgeräte überwacht werden. An allen einzelnen Span- nungsleitern werden dann Überwachungsgeräte angebracht, die durch ein gemeinsames Auslesegerät ausgelesen werden können. Die Kommunikationseinheiten der Überwachungsgeräte und die Abfrageeinheit des Auslesegeräts stehen miteinander in Verbindung. Die Systemkennung des Überwachungssystems ermöglicht ein gemeinsames Ansprechen bzw. Auslesen der mehreren Überwachungsgeräte des Überwachungssystems, wodurch ein effizientes Abfragen bei geringem Aufwand ermöglicht wird.
Unter einem Anbringen an einen Spannungsleiter in der Verteilstation versteht sich hierin insbesondere ein Anbringen an einen Spannungsleiter innerhalb der Verteilstation, also im Innenbereich eines entsprechenden Gehäuses. Unter einem Auslesen aus direkter räumlicher Nähe versteht sich ein Erfassen einer Kennung in einem unmittelbaren Umgebungsbereich. Insbesondere ein Auslesen, wenn direkter Sichtkontakt besteht. Unter direkter räumlicher Nähe versteht sich bevorzugt ein Bereich mit einem Radius von einigen Zentimetern um
das Überwachungsgerät, beispielsweise ein Bereich innerhalb eines Radius von bis zu 10 cm, bis zu 20 cm, bis zu 50 cm oder bis zu einem Meter. Gemessen wird ein Energieparameter eines Wechselstroms, unter der Spannung des Wechselstroms wird insbesondere die Effektivspannung verstanden.
Im Vergleich zu bisherigen Ansätzen zur Überwachung von Energieparametern im oben dargestellten Kontext bietet das erfindungsgemäße Überwachungsgerät eine wesentlich vereinfachte Montage und Inbetriebnahme. Durch die integrierte auslesbare Gerätekennung des Überwachungsgeräts sowie durch die entsprechende Systemkennzeichnung und die darauf basierende Sicherung der Kommunikation zwischen Überwachungsgerät und Abfragegerät, wird eine weitgehende Konfigurationsfreiheit erreicht. Die Kennzeichnungen bzw. Identifikationsmerkmale sind bereits ab Werk eingestellt, sodass eine effiziente In- stallierbarkeit sichergestellt ist. An die Qualifikation des Montage- und Betriebs- Personals werden nur geringe Anforderungen gestellt.
Durch eine Abfrage des Energieparameters sowie einer direkten Weiterleitung über die Schnittstelle des Abfragegeräts werden Medienbrüche vermieden. Der Energieparameter kann direkt in ein entsprechendes Computersystem einge- speist werden, so dass Fehler bei der manuellen Datenübertragung vermieden werden. Durch die Auslesbarkeit aus direkter räumlicher Nähe der Gerätekennzeichnung und der Systemkennzeichnung wird eine hohe Datensicherheit sowie eine hohe Fehlersicherheit erreicht. Nur durch das Vor-Ort-Auslesen einer Kennung kann der Energieparameter abgefragt werden. Eine Falschbedienung durch das Montagepersonal wird verhindert.
Auf ein Langstrecken-Kommunikationsmodul kann verzichtet werden, wodurch die Herstellungskosten gering bleiben. Dadurch, dass ein Anbringen eines integrierten kompakten Geräts an einem Spannungsleiter ermöglicht wird, kann ein Einbau auch bei beengten Platzverhältnissen in bestehenden Verteilstationen erfolgen. Ein einfacher nachträglicher Einbau und eine Verwendung ist in verschiedenen Situationen im Niederspannungs- und Mittelspannungsnetz möglich.
In einer bevorzugten Ausgestaltung des Überwachungsgeräts ist die Messeinheit zum Messen der Stromstärke und die Auswerteeinheit zum Ermitteln eines Energieparameters ausgebildet, der eine maximale Stromstärke innerhalb eines vordefinierten Zeitintervalls repräsentiert. Beispielsweise kann die maxi- male Stromstärke innerhalb eines Intervalls von 15 Minuten ermittelt werden. Besonders relevant und aussagekräftig in Bezug auf die Netzplanung ist die Überwachung der maximalen Stromstärke. Allein ausgehend von einer Überwachung der maximalen Stromstärke können für die Netzplanung relevante Rückschlüsse gezogen werden. Zumeist ist die Überwachung eines Zeitver- laufs nicht notwendig und eine kostengünstig realisierbare Überwachung der Maximalwerte reicht aus.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Gerätekennung zum optischen Auslesen ausgebildet, bevorzugt als QR- oder Barcode; und/oder auf ei- ner Außenseite des Überwachungsgeräts angebracht. Durch die Verwendung einer optisch auslesbaren Gerätekennung wird erreicht, dass ein Auslesen nur bei Sichtkontakt möglich ist. Die Datensicherheit wird erhöht. Ein unberechtigter Zugriff auf den Energieparameter ist nicht möglich, da die Gerätekennung nur auslesbar ist, wenn Zugang zur Verteilstation besteht. Durch die Verwendung eines Barcodes oder eines QR-Codes ergibt sich eine einfache Anwendbarkeit. Ein Anbringen auf einer Außenseite des Gehäuses des Überwachungsgeräts kann beispielsweise in Form eines Aufklebers oder durch direktes Aufdrucken erfolgen. Die Systemkennung ist vorzugsweise entsprechend ausgebildet. Die Systemkennung kann dann im Innenbereich des Stationsgehäuses angebracht werden, sodass sie nur ausgelesen werden kann, wenn das Gehäuse geöffnet ist.
Vorzugsweise ist die Messeinheit zum Messen der Stromstärke ausgebildet und umfasst einen induktiven Wandler mit einem den Spannungsleiter umschlie- ßenden Kern, der zum Anbringen an den Spannungsleiter teilbar ausgebildet ist. Für die eigentliche Messung kann ein auf dem induktiven Messprinzip basierender Sensor verwendet werden. Hierzu ist es erforderlich, dass der Spannungsleiter mit einem leitfähigen Kern umfasst bzw. umschlossen wird. Um ein derartiges Umschließen zu ermöglichen bzw. ein nachträgliches Anbringen des
Überwachungsgeräts zu erlauben, ist der Kern vorzugsweise teilbar ausgebildet, kann also zum Anbringen geteilt bzw. separiert werden, um den Spannungsleiter aufzunehmen bzw. zu umschließen. Eine hohe Messgenauigkeit sowie eine einfache, nachträgliche Installierbarkeit und eine kompakte Ausführ- barkeit werden erreicht.
Weiter vorzugsweise umfasst das Überwachungsgerät in einer Ausgestaltung einen induktiven Wandler zum Gewinnen von Energie basierend auf dem Wechselstrom im Spannungsleiter. Als induktiver Wandler kann derselbe Wandler wie für die Messung verwendet werden. Die Energiegewinnung basiert dann ebenfalls auf dem Wechselstrom im Spannungsleiter. Es wird eine Spannung induziert. Gewonnene Energie kann direkt für die Versorgung des Überwachungsgeräts verwendet werden. Das Überwachungsgerät kann zudem einen Energiespeicher zum Speichern der gewonnenen Energie, beispielsweise einen Akku oder einen Kondensator, umfassen, um hierdurch eine Pufferung bzw. einen zeitversetzten Betrieb zu ermöglichen. Eine direkte Versorgung des Überwachungsgeräts (ohne Akku/Kondensator) aus dem Wandler wird dabei bevorzugt. Durch die Integration einer Energiegewinnung wird der Wartungsaufwand vermindert. Ein Austausch einer Batterie ist nicht notwendig. Eine ef- fiziente Wartung kann gewährleistet werden.
Vorzugsweise umfasst das Überwachungsgerät weiterhin eine Speichereinheit zum regelmäßigen Speichern des Energieparameters, wobei die Kommunikationseinheit zum Senden mindestens eines gespeicherten Energieparameters ausgebildet ist. Vorteilhafterweise kann der Energieparameter regelmäßig gespeichert werden, sodass das Überwachungsgerät in der Form eines Datenloggers betrieben werden kann. Ein Auslesen erfolgt dann in unregelmäßigen Abständen, wobei beim Auslesen mehrere gespeicherte Energieparameter übertragen werden. Die Betriebskosten werden verringert.
Vorzugsweise ist die Kommunikationseinheit zum drahtlosen Kommunizieren ausgebildet, bevorzugt als Bluetooth- oder Aufwach-Transceiver. Korrespondierend hierzu ist die Abfrageeinheit des Auslesegeräts ebenfalls vorzugsweise zur drahtlosen Kommunikation ausgebildet. Durch eine drahtlose
Kommunikation zwischen Überwachungsgerät und Auslesegerät wird ein effizientes Auslesen ermöglicht. Bedienpersonal vor Ort kann mit dem Auslesegerät drahtlos bei geringem Aufwand die Daten des Überwachungsgeräts auslesen. Durch die Verwendung eines Bluetooth- oder Aufwach-Transceivers wird er- reicht, dass die Kommunikation energiesparend abläuft. Die Zugangsinformation entspricht dann beispielsweise einem Bluetooth-Pairing Code oder einer Aufwachsequenz eines Wakeup-Transceivers. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn, wie zuvor beschrieben, die Energieversorgung durch Energy Harvesting mittels eines induktiven Wandlers erfolgen soll.
Weiter vorzugsweise umfasst das Überwachungsgerät eine Anzeigeeinheit zum Anzeigen des Energieparameters, wobei die Anzeigeeinheit bevorzugt als e-ink Display ausgebildet ist. Beispielsweise kann die Anzeigeeinheit so ausgebildet sein, dass sie den momentanen Messwert anzeigt, wenn ein Bedienele- ment (z.B. Druckknopf) bedient wird. Dies ermöglicht ein schnelles und unkompliziertes Vor-Ort-Ablesen des aktuellen Wertes. Hierdurch kann eine Funktionsprüfung vereinfacht werden.
In einerweiteren Ausgestaltung umfasst das Überwachungsgerät eine Zeitmes- seinheit zum Festlegen von Messzeitpunkten, wobei die Messeinheit zum Messen der Stromstärke und/oder Spannung zu den Messzeitpunkten ausgebildet ist; und/oder wobei die Auswerteeinheit zum Ermitteln des Energieparameters zu den Messzeitenpunkten ausgebildet ist. Durch die Verwendung einer Zeitmesseinheit kann eine Messung zu vordefinierten Zeitpunkten durchgeführt werden. Hierdurch können die relevanten Zeiten genauer betrachtet werden.
Die Messeinheit des Überwachungsgeräts kann optional zusätzlich oder alternativ zum Messen der Stromstärke und/oder der Spannung, auch zum Messen einer Temperatur ausgebildet sein. Ebenfalls ist es möglich, dass ein separater zusätzlicher Temperatursensor im Überwachungsgerät vorgesehen ist, der beispielsweise die Ermittlung einer Temperatur des Spannungsleiters und/oder eines Transformators erlaubt. Ausgehend von der ermittelten Temperatur können weitere relevante Zusatzinformationen gewonnen werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Überwachungsgerät zum Ankoppeln an den Spannungsleiter mittels eines Halteelements ausgebildet und bevorzugt in einem vollvergossenen Gehäuse zum Schutz gegen Schmutz, Feuchtigkeit und anderen Umwelteinflüssen angeordnet. Als Halteelement kann beispiels- weise ein Halteband oder eine gegen Lösen gesicherte Schraube verwendet werden. Das Halteelement erlaubt ein einfaches Anbringen des Überwachungsgeräts an den Spannungsleiter. Eine effiziente Installation, die nachträglich erfolgen kann und die keine Spezialfähigkeiten sowie Spezialwerkzeug erfordert und damit kostengünstig realisierbar ist, wird erreicht.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Überwachungssystems umfasst das Auslesegerät eine Leseeinheit zum Auslesen der Gerä- tekennung und der Systemkennung; und ist die Schnittstelle dazu ausgebildet, die Gerätekennung und die Systemkennung an eine zentrale Informationssam- meisteile zum Speichern einer Zuordnung zwischen Gerätekennung und Systemkennung zu übermitteln. Mittels der Leseeinheit (z.B. Barcode- oder QR- Code Reader oder Smartphone Kamera) kann sowohl die Gerätekennung als auch die Systemkennung gelesen werden. Dann kann eine Zuordnung zwischen Gerätekennungen des mindestens einen Überwachungsgeräts, des Überwachungssystems und der Systemkennung vorgenommen werden. Diese Zuordnung wird zentral gespeichert. Die zentrale Informationssammelstelle kann als lokale oder entfernte (Internet-) Datenbank ausgebildet sein. Bei nachfolgenden Auslesevorgängen ist es nicht mehr erforderlich, jedes einzelne Überwachungsgerät anhand der Gerätekennung zu identifizieren. Es genügt, wenn die Systemkennung ausgelesen und eine Zusammenstellung der Gerätekennungen der verschiedenen dem Überwachungssystem zugeordneten Überwachungsgeräte von der zentralen Informationssammelstell angefordert wird. Die Effizienz in der Anwendung wird hierdurch weiter erhöht. Mehrere Überwachungsgeräte können zeitgleich ausgelesen werden. Ein schnelles Aus- lesen bei geringen Anforderungen an das Bedienpersonal kann erfolgen.
In einerweiteren Ausgestaltung umfasst das Überwachungssystem mindestens einen Gerätesatz, dem mindestens ein Überwachungsgerät zugeordnet ist; und mindestens eine Satzkennung zum eindeutigen Kennzeichnen des mindestens
einen Gerätesatzes, die dazu ausgebildet ist, aus direkter räumlicher Nähe ausgelesen zu werden, wobei die Leseeinheit zum Auslesen der Satzkennung ausgebildet ist; und die Schnittstelle dazu ausgebildet ist, die Satzkennung an die zentrale Informationssammelstelle zu übermitteln und die Gerätekennung des dem Gerätesatz zugeordneten mindestens einen Überwachungsgeräts von der zentralen Informationssammelstelle zu empfangen. Beispielsweise können die verschiedenen Spannungsleiter eines Kabelabgangs (drei Phasen, ein Neutral- und/oder Schutzleiter) mit einem Gerätesatz überwacht werden. Durch die Verwendung einer Satzkennung analog zur Gerätekennung und zur Systemken- nung ergibt sich eine weitere Hierarchieebene für die Überwachung und für das
Abfragen. Die mehreren Überwachungsgeräte eines Satzes gehören zum selben Überwachungssystem und bilden innerhalb dieses Überwachungssystems eine Untereinheit. Durch das Auslesen der Satzkennung können die Geräteken- nungen der dem Gerätesatz zugeordneten einzelnen Überwachungsgeräte an- gefordert werden. Das Auslesen der Satzkennung genügt und es ist nicht erforderlich, jede Gerätekennung separat auszulesen. Die Bedienbarkeit wird weiter verbessert.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das Überwachungssystem eine zentrale Informationssammelstelle zum Speichern einer Zuordnung zwischen
Gerätekennung und Systemkennung, die dazu ausgebildet ist eine Systemken- nung und/oder eine Satzkennung zu empfangen; und mindestens eine dem Überwachungssystem oder dem Gerätesatz zugeordnete Gerätekennung zu übermitteln. Auf eine Anfrage eines Auslesegeräts unter Nennung einer Sys- tem- oder Satzkennung werden die dem Überwachungssystem oder dem Gerätesatz zugeordneten Gerätekennungen übermittelt. Eine effiziente Handhabung wird sichergestellt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das erfindungsgemäße Verfahren zum Überwachen eines Energieparameters die Schritte des oben beschriebenen Verfahrens zum Abfragen des Überwachungsgeräts sowie die folgenden weiteren Schritte: Auslesen einer Systemkennung zum eindeutigen Kennzeichnen eines Überwachungssystems aus direkter räumlicher Nähe; und Übermitteln der Systemkennung an eine zentrale Informationssammelstelle zum
Speichern einer Zuordnung zwischen Gerätekennung und Systemkennung, wobei der Schritt des Empfangens der Gerätekennung des Überwachungsgeräts ein Empfangen der Gerätekennung des dem Überwachungssystem zugeordneten mindestens einen Überwachungsgeräts von der zentralen Informations- Sammelstelle umfasst. Die Informationssammelstelle wird dazu verwendet, eine Abfrage zu beantworten, um ausgehend von einer ausgelesenen Systemkennung die entsprechenden zugeordneten Gerätekennungen für die Abfrage verfügbar zu machen. Ein separates Auslesen ist nach einer einmaligen Installation bzw. Inbetriebnahme des Überwachungssystems nicht mehr erforderlich. Die Effizienz beim Auslesen wird erhöht.
Zum Inbetriebnehmen eines Überwachungssystems werden vorzugsweise die folgenden Schritte ausgeführt: Anbringen des Überwachungsgeräts an einen Spannungsleiter in der Verteilstation; Anbringen der Systemkennung an die Verteilstation; Auslesen der Gerätekennung und der Systemkennung aus direkter räumlicher Nähe; und Übermitteln der Gerätekennung und der Systemkennung an eine zentrale Informationssammelstelle zum Speichern einer Zuordnung zwischen Gerätekennung und Systemkennung. Lediglich für die Inbetriebnahme ist es erforderlich, sowohl die Gerätekennung als auch die Systemken- nung auszulesen. Nach dem Übermitteln der Gerätekennung und Systemkennung an die zentrale Informationssammelstelle kann dort eine Zuordnung vorgenommen werden. Bei zukünftigen Auslesevorgängen ist dann nur noch das Auslesen der Systemkennung erforderlich. Die zugeordneten Überwachungsgeräte können anhand der gespeicherten Zuordnung von der Informationssam- meisteile bezogen werden.
In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Computerprogrammprodukt mit einem Datenträger, auf dem Programmcode gespeichert ist, der dazu ausgebildet ist, die Verfahren mit den oben dargestellten Schritten auszuführen, wenn der Programmcode ausgeführt wird.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendet werden
können, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen. Die Erfindung wir nachfolgend anhand einiger ausgewählter Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit den beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Überwachungssystems mit Überwachungsgerät und Auslesegerät;
Figur 2 eine Darstellung des Überwachungsgeräts;
Figur 3 eine weitere Darstellung des Überwachungsgeräts mit geteiltem
Kern zum Ankoppeln an einen Spannungsleiter;
Figur 4 eine Darstellung des Auslesegeräts;
Figur 5 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Überwachungssystems und einer zentralen Informationssammelstelle;
Figur 6 eine schematische Darstellung der Anwendung von System- und
Satzkennungen in einer Verteilstation;
Figur 7 eine Darstellung einer hierarchischen Zuordnung von Gerä- tekennungen zu Satzkennungen und einer Systemkennung;
Figur 8 eine Darstellung des Ablaufs eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Abfragen eines Überwachungsgeräts;
Figur 9 eine Darstellung einer bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Überwachen eines Energieparameters; und
Figur 10 ein Verfahren zum Inbetriebnehmen eines Überwachungssystems.
In der Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Überwachungssystem 10 zum Überwachen von Energieparametern in einer Verteilstation 12 dargestellt. Dargestellt ist eine Verteilstation 12, die als Umspannstation das Bindeglied zwischen Mittelspannung und Niederspannung im Stromverteilnetz darstellt. In der Verteilstation 12 wird eine eingehende Mittelspannung mittels eines
Transformators in eine Niederspannung zur Versorgung von Endkunden (Verbraucher und/oder Einspeiser) umgewandelt.
Das erfindungsgemäße Überwachungssystem 10 umfasst ein Überwachungs- 5 gerät 14, mit dem ein Energieparameter in der Verteilstation 12 überwacht werden kann. Weiterhin umfasst das Überwachungssystem 10 ein Auslesegerät 16, mit dem das Überwachungsgerät 14 abgefragt bzw. ausgelesen werden kann. Weiterhin umfasst das Überwachungssystem 10 eine Systemkennung 18, die von einer entsprechenden Leseeinheit aus direkter räumlicher Nähe 10 ausgelesen werden kann.
Das Überwachungssystem 10 erlaubt eine effiziente und situationsadäquate Überwachung der Stromstärke und/oder Spannung in der Verteilstation. Eine Mittelspannungsleitung ist über einen Mittelspannungsanschluss 22 an die Verl s teilstation 12 angeschlossen. Die Mittelspannung wird in eine Niederspannung transformiert und im dargestellten Beispiel über insgesamt fünf Kabelabgänge 24 an Endkunden weitergegeben. Jeder Kabelabgang 24 umfasst drei Phasenleiter sowie einen Neutralleiter und/oder Schutzleiter. In der dargestellten Ausführungsform des Überwachungssystems werden vier Spannungsleiter 20 an 20 allen fünf Kabelabgängen 24 jeweils separat mit insgesamt 20 Überwachungsgeräten versehen. Selbstverständlich ist auch eine Überwachung einzelner Kabelabgänge oder ausgewählter Spannungsleiter möglich.
Das Überwachungsgerät 14 erlaubt eine Messung einer Stromstärke und/oder 25 einer Spannung eines den Spannungsleiter 20 durchfließenden Wechselstroms. Basierend auf der gemessenen Größe wird ein Energieparameter ermittelt. Dieser Energieparameter kann dann vom Auslesegerät 16 ausgelesen werden. Hierzu übermittelt das Auslesegerät 16 eine Anfrage an das Überwachungsgerät 14, die auf einer Gerätekennung des Überwachungsgeräts 14 ba- 30 siert und eine entsprechende Zugangsinformation enthält. Durch die Verwendung der Zugangsinformation wird sichergestellt, dass eine Abfrage des Überwachungsgeräts 14 nur von einer entsprechend berechtigten Person bzw.
durch ein entsprechend berechtigtes Auslesegerät 16 erfolgen kann. Die Datensicherheit wird gewährleistet.
In der dargestellten bevorzugten Ausführungsform ist die Systemkennung 18 im Innenbereich der Verteilstation 12 angebracht, sodass sie nur zugänglich ist, wenn eine verschließbare Tür 26 der Verteilstation 12 geöffnet ist. Lediglich ein Monteur bzw. eine andere berechtigte Person kann die Tür 26 öffnen und die Systemkennung 18 auslesen. Basierend auf dem Auslesen der Systemkennung 18 können die Gerätekennungen der mehreren Überwachungsgeräte 14 ermittelt werden, sodass die zugehörigen Zugangsinformationen abgeleitet und die Überwachungsgeräte 14 abgefragt werden können.
In der Figur 2 ist ein erfindungsgemäßes Überwachungsgerät 14, das an einen Spannungsleiter 20 angebracht ist, dargestellt. Das Überwachungsgerät 14 ist als kleines und kompaktes Gerät so ausgebildet, dass es in vorhandenen Verteilstationen oder auch direkt an Mittelspannungsanschlüssen bei Großverbrauchern nachträglich installiert und verwendet werden kann. Durch die kompakte Ausführung wird eine hohe Kompatibilität bei unterschiedlich ausgebildeten Spannungsleitern hergestellt. Das Gerät eignet sich zur Verwendung in ver- schiedenen Umgebungen. Das Überwachungsgerät 14 umfasst ein Gehäuse
28, das vollvergossen ausgeführt ist, sodass die verschiedenen Einheiten des Überwachungsgeräts 14 vor eindringendem Schmutz und Wasser geschützt sind und eine Verwendbarkeit in rauen Umgebungsbedingungen sichergestellt ist.
Das Überwachungsgerät 14 umfasst zum Durchführen der eigentlichen Messung eine Messeinheit 30, die eine Messung des den Spannungsleiter 20 durchfließenden Wechselstroms erlaubt, um die Stromstärke und/oder die Spannung zu ermitteln. Denkbare Messbereiche für die Strommessung liegen für eine Verwendung in Niederspannungsnetzen im Bereich von 0 bis 250 A oder 0 bis 400 A oder 0 bis 600 A oder 0 bis 1 .000 A oder 0 bis 1600 A. Für die Verwendung in Mittelspannungsnetzen liegen denkbare Messbereiche
beispielsweise im Bereich von 0 bis 100 A oder 0 bis 200 A oder 0 bis 400 A oder 0 bis 630 A. Bezüglich der Genauigkeit der Messung genügt für die anvisierte Anwendung üblicherweise eine Genauigkeitsklasse von 3, wodurch eine kostengünstige Realisierung sichergestellt werden kann.
Das Überwachungsgerät 14 umfasst weiterhin eine Gerätekennung 32, die im dargestellten Ausführungsbeispiel als QR-Code ausgebildet ist. Die Gerätekennung 32 kann nur aus direkter räumlicher Nähe ausgelesen werden. Der dargestellte QR-Code kann nur ausgelesen werden, wenn eine unmittelbare Sicht- Verbindung besteht. In anderen Ausführungsformen ist es auch möglich, dass als Gerätekennung ein Barcode, ein RFI D-Tag oder eine andere Art von Kennung verwendet wird.
Weiterhin umfasst das Überwachungsgerät 14 eine Auswerteeinheit 34, in der basierend auf der gemessenen Stromstärke und/oder Spannung ein Energieparameter ermittelt wird. Die Auswerteeinheit 34 ist als Prozessor ausgebildet, der die gemessenen Werte verarbeiten kann. Beispielsweise können Filter angewendet werden oder Durchschnitts- oder Momentanwerte ermittelt werden. Zudem umfasst das Überwachungsgerät eine Kommunikationseinheit 36, die eine Kommunikation mit dem Auslesegerät ermöglicht. Die Kommunikationseinheit 36 ist dabei als Bluetooth bzw. Bluetooth-Low-Energy Chip ausgebildet und die Zugangsinformation entspricht einem Pairing Code. Es versteht sich, dass alternativ auch andere Kommunikationsverbindungen verwendet werden können. Durch die drahtlose Kommunikation wird ein effizientes Auslesen mehrerer Überwachungsgeräte 14 innerhalb einer Verteilstation realisiert. Zudem ist kein direkter Kontakt mit dem Spannungsleiter notwendig, sodass die Sicherheit des Wartungspersonals gewährleistet ist. In der Auswerteeinheit 34 kann insbesondere eine maximale Stromstärke innerhalb eines vordefinierten Zeitintervalls, beispielsweise 15 Minuten, ermittelt werden. Basierend auf der Überwachung dieses Energieparameters ist eine für
die Netzplanung ausreichend genaue Abschätzung der anliegenden Lasten möglich. Es ist nicht erforderlich, dass die Messung mit einer höheren Messfrequenz durchgeführt wird, da der Zusatznutzen höher aufgelöster Messwerte für die Netzplanung gering ist.
Weiterhin umfasst das Überwachungsgerät 14 eine Anzeigeeinheit 38, die dazu dient, eine effiziente Überwachung des aktuell gemessenen Messwerts zu ermöglichen. Die Anzeigeeinheit 38 erlaubt es, den aktuellen Messwert anzuzeigen. Hierzu kann ein Knopf vorgesehen sein, der eine Anzeige des aktuell ge- messenen Messwerts auslöst. Vorzugsweise ist die Anzeigeeinheit 38 als energiesparsames e-ink Display ausgebildet. Die Anzeigeeinheit 38 kann beispielsweise auf Knopfdruck eine maximale Stromstärke innerhalb des vorangegangenen 15-Minuten-lntervalls anzeigen. Optional umfasst das Überwachungsgerät 14 eine Zeitmesseinheit 40, die als Real-Time-Clock (RTC) ausgebildet sein kann. Die Zeitmesseinheit 40 dient dazu, Messzeitpunkte festzulegen, wobei zu diesen Messzeitpunkten jeweils eine Messung der Stromstärke und/oder Spannung durch die Messeinheit 30 erfolgt. Die Zeitmesseinheit 40 erlaubt weiterhin eine Zeitstempelfunktion, so- dass den ermittelten Energieparametern Zeitstempel zugewiesen werden können, wodurch die nachträgliche Auswertung vereinfacht und verbessert wird. Die Zeitmesseinheit 40 wird beim Installieren oder bereits bei der Herstellung des Überwachungsgeräts 14 eingestellt. Für die Befestigung des Überwachungsgeräts 14 am Spannungsleiter 20 ist ein Halteelement 46 vorgesehen, das beispielsweise als Halteband oder als gegen Lösen gesicherte Schraube ausgebildet sein kann.
Weiterhin umfasst das Überwachungsgerät 14 einen Energiespeicher 42, bei- spielsweise eine Primärbatterie, einen Akku oder einen Kondensator, durch den das Überwachungsgerät 14 mit Energie versorgt wird.
Sowohl die Messung als auch die Gewinnung der für den Betrieb des Überwachungsgeräts 14 notwendige Energie erfolgt im dargestellten Ausführungsbeispiel basierend auf der im Spannungsleiter 20 fließenden Wechselspannung und der von dieser Wechselspannung induzierten Spannung. Zur Energiever- sorgung wird dabei ein induktiver Wandler 44 benutzt, der mit dem Energiespeicher 42 zur Energieversorgung zusammenwirkt. Der Energiespeicher dient dabei als Puffer, wenn der aktuelle Stromfluss nicht für die Versorgung ausreicht.
In den Figuren 2 und 3 ist dargestellt, dass das Überwachungsgerät 14 einen den Spannungsleiter 20 umschließenden und klappbar ausgeführten metallischen Kern 48 umfasst. Für die Messung sowie für die Energieversorgung durch induktive Kopplung mit dem Spannungsleiter 20 ist ein Umfassen des Spannungsleiters 20 durch ein induktives Element erforderlich. Dies wird durch einen den Spannungsleiter 20 umschließenden metallischen Kern 48 erreicht. Um die nachträgliche Installierbarkeit zu gewährleisten, ist der Kern 48 teilbar ausgebildet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Klappmechanismus 50 vorgesehen, durch den ein Teil des den Spannungsleiter 20 umfassenden Kerns für die Installation aufgeklappt werden kann. Der Spannungsleiter 20 muss für die Installation des Überwachungsgeräts 14 also nicht getrennt wer- den. Das Anbringen des Überwachungsgeräts 14 kann im laufenden Betrieb und an einer bestehenden Anlage erfolgen. Die Montage kann auch bei bereits angeschlossenen Kabeln, Leitern oder Sammelschienen erfolgen.
Es wird alle 15 Minuten ein Energieparameter gespeichert, der die maximale Stromstärke innerhalb des vorangegangenen 15-Minuten-lntervalls repräsentiert. Dies kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass im nichtflüchtigen Speicher einmal pro Minute ein Wert gespeichert wird, der überschrieben wird, wenn ein größerer Wert erfasst wird. Das Intervall für den Energieparameter kann auch kürzer sein als 15 Minuten.
Das Überwachungsgerät 14 kann auch auf einem Spannungspotential betrieben werden, da durch die Drahtlosverbindung keine Kabelverbindung für die Auslesung erforderlich ist. Für den Fall, dass das Überwachungsgerät 14 zum Überwachen einer Spannung verwendet werden soll, kann der Spannungswert durch die Messeinheit drahtgebunden abgegriffen werden. Dann kann der Spannungswert mit einem Zeitstempel beaufschlagt werden für spätere Leistungs- und Lastflussberechnungen. Sofern eine Überwachung der Spannung durchgeführt werden soll, kann das Überwachungsgerät 14 vorzugsweise an den Unterspannungsanschlüssen eines speisenden Transformators oder an einer Einspeisung der Niederspannungsversorgung, am Kabelabgang oder an einer Sammelschiene der Niederspannungsversorgung oder im Hausanschlusskasten erfolgen. Im Bereich der Mittelspannungsversorgung ist eine resistive Ankopplung oder ein ka- pazitiver Spannungsteiler in der Messeinheit vorstellbar. Durch die Überwachung der Spannung ist eine Lastflussbestimmung möglich.
In der Figur 4 ist eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Auslesegeräts 16 dargestellt. Dargestellt ist eine Ausführung als Tablet Computer. Alternativ kann das erfindungsgemäße Auslesegerät 16 auch als Toughbook, Smartphone bzw. Smartphone-App unter Verwendung der im Smartphone integrierten Sensoren ausgeführt sein.
Das Auslesegerät 16 umfasst eine Schnittstelle 52, die als physische An- Schlussschnittstelle (Steckverbindung), als Drahtlos-Kommunikationseinheit o- der auch als Software- Interface bzw. aus einer Kombination der zuvor genannten Schnittstellenarten ausgeführt sein kann. Die Schnittstelle 52 dient dazu, eine Gerätekennung des Überwachungsgeräts zu empfangen. Einerseits kann die Gerätekennung von einer Datenbank über eine Drahtlosverbindung 54 emp- fangen werden. Andererseits kann auch ein direktes Auslesen mittels einer an die Schnittstelle 52 angekoppelten Leseeinheit 56 erfolgen, wobei die Leseeinheit 56 als Kamera des Tablets ausgebildet sein kann. Zudem kann die
Schnittstelle 52 dazu verwendet werden, den vom Überwachungsgerät empfangenen Energieparameter weiterzuleiten und beispielsweise an eine Datenbank zu übertragen. Hierzu ist üblicherweise eine Mobildatenverbindung oder eine WLAN-Verbindung vorgesehen.
Weiterhin umfasst das Auslesegerät 16 eine Abfrageeinheit 58, die zur Kommunikation mit der Kommunikationseinheit des Überwachungsgeräts ausgebildet ist. Entsprechend ist die Abfrageeinheit ebenfalls als Bluetooth-, Bluetooth- Low-Energy, NFC- oder anderer Funktransceiver ausgebildet. Über die Abfra- geeinheit 58 wird vom Auslesegerät 16 eine Anfrage an das Überwachungsgerät gesendet und die Antwort des Überwachungsgeräts mit dem im Überwachungsgerät ermittelten Energieparameter empfangen.
Um Zugang zum Überwachungsgerät zu bekommen und den Energieparame- ter abfragen zu können, umfasst das Auslesegerät 16 weiterhin eine Zugangseinheit 60. In dieser Zugangseinheit 60 wird ausgehend von der Gerätekennung des abzufragenden Überwachungsgeräts, die zuvor über die Schnittstelle empfangen wurde, eine entsprechende Zugangsinformation ermittelt. Nur wenn die Anfrage an das Überwachungsgerät auf dieser Zugangsinformation basiert, ist sichergestellt, dass die Abfrage berechtigt ist und dass das Überwachungsgerät den Energieparameter übermittelt.
Um das Überwachungsgerät mit dem Auslesegerät 16 zu verbinden, wird also eine eindeutige Identifizierung basierend auf der Gerätekennung verwendet. Nur wenn diese Gerätekennung im Auslesegerät 16 bekannt ist, kann eine Abfrage des Überwachungsgeräts erfolgen. Eine Auslesung von Überwachungsgeräten, deren Gerätekennungen nicht verfügbar sind, ist nicht möglich.
In der Figur 5 ist ein Überwachungssystem 10 dargestellt, das neben dem Über- wachungsgerät 14, dem Auslesegerät 16 und der Systemkennung 18 noch eine zentrale Informationssammelstelle 62 umfasst. Die zentrale Informationssammelstelle 62 stellt dabei eine Zentralinstanz bzw. einen Zentralserver dar.
Beispielsweise kann sie als Internetserver oder Internetdatenbank ausgeführt sein. In der zentralen Informationssammelstelle ist eine Zuordnung zwischen Gerätekennungen der verschiedenen Überwachungsgeräte 14 und der Systemkennung 18 des Überwachungssystems 10 gespeichert.
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Das Abfragen der mehreren Überwachungsgeräte 14 in einer Verteilstation kann dann derart funktionieren, dass das Auslesegerät 16 zunächst die Systemkennung 18 des Überwachungssystems 10 ausliest. Hierzu kann eine entsprechend ausgebildete Leseeinheit des Auslesegeräts 16 verwendet werden. 10 Die Systemkennung 18 wird dann an die zentrale Informationssammelstelle 62 übermittelt. Als Antwort auf diese Anfrage übermittelt die zentrale Informationssammelstelle 62 die der Systemkennung 18 zugeordneten Gerätekennungen an das Auslesegerät 16 zurück. Basierend auf den übermittelten Gerätekennungen kann das Auslesegerät 16 dann die Überwachungsgeräte 14 in der Verl s teilstation auslesen und die entsprechenden Energieparameter empfangen.
Diese Energieparameter können dann optional an die zentrale Informationssammelstelle 62 zurückübermittelt und von dort dann beispielsweise in ein entsprechendes Informationssystem (z.B. SAP) eingespeist werden.
20 Um die zentrale Informationssammelstelle 62 sowie das Überwachungssystem 10 in Betrieb zu nehmen ist es erforderlich, dass zunächst die Zuordnung zwischen Überwachungssystem 10 und Überwachungsgeräten 14 erfolgt. Hierzu ist vorzugsweise die Leseeinheit des Auslesegeräts 16 dazu ausgebildet sowohl die Systemkennung 18 als auch die Gerätekennungen der Überwachungs-
25 geräte 14 zu erfassen. Die erfassten Kennungen werden dann zum Generieren der Zuordnung an die zentrale Informationssammelstelle 62 übertragen. Nach dem einmalig erforderlichen Generieren der Zuordnung kann für folgende Auslesevorgänge auf die Zuordnung zurückgegriffen werden und es genügt, die Systemkennung zu übermitteln, um die Überwachungsgeräte 14 abzufragen.
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Wie in der Figur 6 dargestellt ist die Systemkennung 18 vorzugsweise ebenfalls als QR-Code ausgebildet und in einem Innenbereich der Verteilstation 12
angebracht. Die Systemkennung 18 ist damit nur dann auslesbar, wenn die Tür der Verteilstation 12 geöffnet ist. Dies ist nur dann möglich, wenn eine Verriegelung der Tür gelöst ist. Lediglich entsprechend berechtigtes Personal kann somit die Systemkennung 18 auslesen und auf die Energieparameter der Über- wachungsgeräte 14 zugreifen.
Weiterhin können, wie dargestellt, zusätzlich zur Gerätekennung der Überwachungsgeräte 14 und der Systemkennung 18 des Überwachungssystems auch die einzelnen Kabelabgänge mit Satzkennungen 64 versehen sind. Hierbei kön- nen auch QR-Codes zum Einsatz kommen. Um einen einzelnen Kabelabgang eindeutig identifizierbar zu machen, werden die vier und/oder fünf Spannungsleiter eines Kabelabgangs bzw. die daran angebrachten Überwachungsgeräte einem Gerätesatz 66 zugeordnet. Die Zuordnung der verschiedenen Kabelabgänge zu einer Anlage bzw. zu einem System erfolgt basierend auf der Sys- temkennung.
In der Figur 7 ist die entsprechende hierarchische Adressierung schematisch dargestellt. Ein Überwachungssystem 10 umfasst mehrere Gerätesätze 66, die wiederum jeweils mehrere Überwachungsgeräte 14 umfassen. Jede Ebene ver- fügt separat über eine entsprechende Kennung (Systemkennung, Satzkennung und Gerätekennung). Die Verwendung der Satzkennung erfolgt dabei analog zur Verwendung der Systemkennung. Es ist also möglich, die Satzkennung auszulesen und durch Kommunikation mit der zentralen Informationssammelstelle die der Satzkennung zugeordneten Gerätekennungen zu ermitteln. Hier- für muss zunächst eine Konfiguration im Sinne einer Initialisierung vorgenommen werden. Dies erfolgt dadurch, dass bei der Inbetriebnahme mittels der Leseeinheit 56 des Auslesegeräts 16 zunächst die Systemkennung, dann die Satzkennungen und zuletzt die Systemkennung eingelesen werden, um sie zur zentralen Informationssammelstelle zu übermitteln.
In der Figur 8 ist der Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Überwachen eines Energieparameters in einer Verteilstation schematisch
dargestellt. Das Verfahren umfasst die Schritte des Messens S10 einer Stromstärke und/oder einer Spannung, des darauf basierenden Ermitteins S12 eines Energieparameters, des Empfangens S14 einer Anfrage eines Auslesegeräts und des Übermitteins S16 des Energieparameters an das Auslesegerät. Ein derartiges Ausleseverfahren wird als Betriebsverfahren in einem Überwachungsgerät eingesetzt. Beispielsweise kann ein Prozessor des Überwachungsgeräts entsprechend zum Ausführen der einzelnen Verfahrensschritte konfiguriert sein. Wie dargestellt werden die Schritte des Messens S10 und des Ermitteins S12 des Energieparameters dabei zumeist wiederkehrend ausge- führt. Die Schritte des Empfangens S14 und Übermitteins S16 werden nur dann ausgeführt, wenn eine entsprechende Anfrage eines Auslesegeräts empfangen wurde.
In der Figur 9 ist der Ablauf eines Verfahrens zum Überwachen eines Energie- parameters dargestellt, das sowohl die im Überwachungsgerät als auch die im Auslesegerät ausgeführten Schritte umfasst. Neben den zuvor beschriebenen Schritten S10 bis S16 werden die Schritte des Auslesens S18 einer System- kennung, des Übermitteins S20 der Systemkennung an eine zentrale Informationssammelstelle, des Empfangens S22 einer Gerätekennung des Überwa- chungsgeräts von der zentralen Informationssammelstelle, des Ermitteins S24 einer Zugangsinformation basierend auf der Gerätekennung und des Übermitteins S26 einer Anfrage an das Überwachungsgerät ausgeführt. Nach Ab- schluss des entsprechenden Verfahrens im Überwachungsgerät wird vom Auslesegerät ein Schritt des Empfangens S28 eines Energieparameters von dem Überwachungsgerät durchgeführt.
In der Darstellung werden die auf der linken Seite dargestellten Schritte S18 bis S28 im Auslesegerät bzw. in einem Prozessor des Auslesegeräts durchgeführt. Die Schritte S10 bis S16 werden im Überwachungsgerät bzw. im Prozessor des Überwachungsgeräts durchgeführt.
In der Figur 10 ist zuletzt ein Verfahren zum Inbetriebnehmen eines Überwachungssystems dargestellt. Das Verfahren umfasst die Schritte des Anbringens S30 des Überwachungsgeräts an einen Spannungsleiter in der Verteilstation, des Anbringens S32 der Systemkennung an der Verteilstation, des Auslesens S34 der Geratekennung und der Systemkennung und des Übermitteins S36 der Geratekennung und der Systemkennung an eine zentrale Informationssammelstelle. Das Verfahren zum Inbetriebnehmen kann beispielsweise als Computerprogramm oder Smartphone/Tablet-App realisiert sein. Bei der Inbetriebnahme wird also davon ausgegangen, dass die Überwachungsgeräte bereits werksseitig mit entsprechenden Gerätekennungen versehen sind, die beim Installieren vor Ort eingelesen werden können. Zudem sind bereits Satzkennungen vorgesehen. Die Satzkennungen der verschiedenen Gerätesätze werden dann ebenfalls eingelesen und direkt, beispielsweise in Form eines Aufklebers, auf den entsprechenden Anlagenteil aufgebracht. Zudem wird der Installationsort der Anlage eindeutig festgelegt durch Anbringen der Systemkennung, wodurch alle Geräte eindeutig identifiziert sind. Der Installateur wird softwareseitig durch den Installationsprozess geleitet, um die korrekte Zuordnung der Installation sicherzustellen. Hierzu ist vorzugsweise eine Smartphone- oder Tablet-App als Auslesegerät vorgesehen. Zunächst werden die verschiedenen Kennungen in einer softwareseitig vorgegebenen Reihenfolge eingescannt. Beim Einlesen der Systemkennung werden vorzugsweise gleichzeitig die GPS-Koordinaten sowie eine Ausrichtung des Auslesegeräts (Blickrichtung) durch Erfassen des Erdmagnetfelds gespeichert. Zudem kann eine Aufforderung an das Bedienpersonal zum Erzeugen eines Bildes als weitere Zusatzinformation erfolgen. Durch die zusätzliche Erfassung der GPS- Koordinaten sowie der Ausrichtung kann eine automatische softwareseitige Zuordnung der Systemkennung, Satzkennungen und Gerätekennungen zu den systemseitigen Sachdaten (beispielsweise Name, technische Daten oder Kar- ten) erfolgen. Es versteht sich, dass bei unklarer oder unvollständiger Datenlage eine Plausibilitätsprüfung angestoßen werden kann.
Für das Auslesen der Überwachungsgeräte in einer Verteilstation ist es dann lediglich erforderlich, dass der Zugang zur Überwachungsstation hergestellt wird. Dann kann erneut durch ein softwaregeleitetes Verfahren ein Auslesen der Überwachungsgeräte erfolgen. Hierzu können die Systemkennung und/o- der die Satzkennungen eingelesen werden um darauf basierend dann die Ge- rätekennungen der in der Verteilstation angebrachten Überwachungsgeräte zu erhalten. Die ermittelten Energieparameter können lokal auf dem Auslesegerät zwischengespeichert werden und optional bei verfügbarer Datenverbindung an die zentrale Informationssammelstelle übertragen werden. Die ermittelten Ener- gieparameter werden ebenfalls an die zentrale Informationssammelstelle zur weiteren systemseitigen Verarbeitung ohne Medienbrüche übertragen.
Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Überwachungssystem in begehbaren und nicht begehbaren Umspannstationen des Strom-Verteilnetzes sowie in Kabelverteilerschränken, Hausanschlusskästen und Mittelspannungsleitern angewendet. Ebenfalls denkbar ist eine Anwendung im Industrieumfeld bzw. in der Gebäudetechnik in Schaltschränken oder in sonstigen Anschlusskästen. In Frage kommen Anwendungen in der Ladeinfrastruktur, in Kraftwerken, in der Leittechnik, in der Industrie, in der Photovoltaik oder Windkraft, in der Mess- technik für Elektromobilität sowie in der Messtechnik für Sektorkupplungen.
Die Erfindung wurde anhand der Zeichnungen und der Beschreibung umfassend beschrieben und erklärt. Die Beschreibung und Erklärung sind als Beispiel und nicht einschränkend zu verstehen. Die Erfindung ist nicht auf die offenbar- ten Ausführungsformen beschränkt. Andere Ausführungsformen oder Variationen ergeben sich für den Fachmann bei der Verwendung der vorliegenden Erfindung sowie bei einer genauen Analyse der Zeichnungen, der Offenbarung und der nachfolgenden Patentansprüche. In den Patentansprüchen schließen die Wörter„umfassen" und„mit" nicht das Vorhandensein weiterer Elemente oder Schritte aus. Der Undefinierte Artikel „ein" oder„eine" schließt nicht das Vorhandensein einer Mehrzahl aus. Ein einzelnes Element oder eine einzelne Einheit kann die Funktionen mehrerer der in
den Patentansprüchen genannten Einheiten ausführen. Die verschiedenen Einheiten können teilweise oder vollständig in Hard- oder auch in Software ausgeführt sein können. Die bloße Nennung einiger Maßnahmen in mehreren verschiedenen abhängigen Patentansprüchen ist nicht dahingehend zu verstehen, 5 dass eine Kombination dieser Maßnahmen nicht ebenfalls vorteilhaft verwendet werden kann. Ein Computerprogramm kann auf einem nichtflüchtigen Datenträger gespeichert/vertrieben werden, beispielsweise auf einem optischen Speicher oder auf einem Halbleiterlaufwerk (SSD). Ein Computerprogramm kann zusammen mit Hardware und/oder als Teil einer Hardware vertrieben werden, l o beispielsweise mittels des Internets oder mittels drahtgebundener oder drahtloser Kommunikationssysteme, vertrieben werden. Bezugszeichen in den Patentansprüchen sind nicht einschränkend zu verstehen.