Verfahren und Vorrichtungssystem zur Bearbeitung eines Werkstückes sowie Stabilisierungseinrichtung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bearbeitung eines Werkstückes, ein
Vorrichtungssystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7 sowie eine zum Einsatz im Vorrichtungssystem geeignete Stabilisierungseinrichtung.
Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf die Bearbeitung von Werkstücken, die aufgrund ihrer Struktur und/oder Aufhängung dazu neigen, dem Druck eines
Werkzeuges auszuweichen und/oder während der Bearbeitung in Schwingungen zu geraten, wodurch die Bearbeitung ungenau werden kann und zudem Werkstück und Werkzeug einer ungewünscht hohen Belastung ausgesetzt sein können. Diese
Problematik ist nicht auf bestimmte Werkstücke eingeschränkt, ist aber z.B. bei der Bearbeitung von Schaufeln von Laufrädern, insbesondere von Schaufeln in BLISK- Bauweise gegenwärtig und hat erhebliche Folgen für Fertigungsaufwand und Kosten. BLISK steht für„Blade Integrated Disk" und bedeutet einen Schaufelrotor, bei dem die Schaufeln einstückig mit dem Rest des Werkstückes verbunden sind. Durch die
Integralbauweise werden Montagekosten und ein erhebliches Gewicht eingespart. Derartige Schaufelrotoren finden z.B. im Triebwerks- und Turbinenbau Verwendung
Für die Produktion von Laufrädern in BLISK-Bauweise werden bekanntermaßen entweder die groben Außenkonturen der Schaufel profile durch spanende Bearbeitung aus einer geschmiedeten Scheibe ausgearbeitet oder die bereits im Groben gefertigten Schaufelprofile durch Reibschweißen auf eine geschmiedete Scheibe aufgesetzt. Bei beiden Verfahren ist jedoch noch eine spanende Endbearbeitung notwendig, um die geforderte hochgenaue Endkontur des Laufrades zu realisieren.
Die Schaufelsegmente eines Laufrades in BLISK-Bauweise bilden zum Zeitpunkt der Endbearbeitung komplexe, dünnwandige und weitauskragende Strukturen aus hochfesten Materialien. Wegen der hierdurch bedingten geringen statischen Steifigkeit der Schaufeln kommt es wegen der gegebenen Prozesskräfte während der Bearbeitung besonders im Bereich des oberen Schaufelendes bei der Fräsbearbeitung zu
unerwünscht großen statischen Werkstückabdrängungen. Dies hat zur Folge, dass im
Fräsprozess nicht der geplante Material abtrag erfolgt, sondern zumeist positive
Aufmaße auf dem Werkstück verbleiben. Um dem entgegenzuwirken ist es bekannt, CAM-Programme zur Werkzeugsteuerung in der Serienbearbeitung aufwendig zu korrigieren, wodurch das Einfahren eines Prozesses durch die notwendigen, häufigen Versuche unerwünscht lange dauert und entsprechend hohe Kosten erzeugt. CAM- Lösungen, die ohne aufwändige Korrekturschleifen die statische Werkstückabdrängung bei der Bahnplanung berücksichtigen, befinden sich derzeit erst noch in der
Entwicklung.
Ein weiteres erhebliches Problem bei der Fertigung von Laufrädern in BLISK-Bauweise bilden unerwünschte Werkstückschwingungen. Die dünnwandigen und direkt stoffschlüssig mit dem massiven Grundkörper verbundenen Metallschaufeln bilden ein schwingendes System mit sehr geringen Dämpfungswerten von in der Regel weniger als 1 %o. Während des Fräsprozesses werden die Schaufeln durch den unterbrochenen Schnitt des Fräsers periodisch mit der Zahneingriffsfrequenz und deren harmonischen Vielfachen angeregt. Aufgrund von Unwuchten im Werkzeug, durch
Aufbauschneidenbildung und durch den Werkzeugverschleiß kann zudem ein ungleichmäßiger Zahneingriff gegeben sein, der die Anregungsfrequenzen
amplitudenmoduliert, wodurch zu der Anregungsfrequenz zahlreiche Seitenbänder entstehen, mit denen die bearbeitete Schaufel ebenfalls angeregt wird. Ein stabiles Prozessfenster zu finden, bei dem keine Eigenfrequenz der Schaufel bei der
Bearbeitung getroffen wird, ist schwierig und oftmals unmöglich, insbesondere da die Eigenfrequenzen der Schaufeln durch den fortlaufenden Materialabtrag verändert werden. Aufgrund der Schwingungsproblematik sind insbesondere die Schlichtprozesse bei der Endbearbeitung der Schaufeln in der Regel dynamisch instabil, wodurch Formabweichungen, schlechte Oberflächen und ein sehr hoher Werkzeugverschleiß entstehen. Ein kostenintensiver Nachbearbeitungsprozess, z. B. durch Schleifen, Strömungsläppen oder Trowalisieren ist daher eine zwingende Folge.
Aufgrund der hohen Sensibilität der Prozesse ist die Toleranz gegenüber einem
Verschleiß der eingesetzten Werkzeuge sehr gering, so dass diese nach kurzer Einsatzdauer gewechselt werden und somit der Werkzeugverbrauch
überdurchschnittlich kostentreibend ist.
Außer bei der Fertigung treten die oben angesprochenen Probleme auch bei spanenden Reparaturmaßnahmen auf.
Um den oben angesprochenen Problemen zu begegnen, ist es - abgesehen von den schon oben angesprochenen Versuchen einer Anpassung der Prozessparameter - bekannt, die Schaufeln blockweise zu bearbeiten. Bei der blockweisen Bearbeitung wird die jeweilige Schaufel in verschiedene Höhensegmente eingeteilt. Der oberste Bereich wird direkt fertig bearbeitet, während z. B. der mittlere Höhenbereich nur vorgeschlichtet wird und im Bereich des Schaufelfußes noch größere Aufmaße beibehalten werden. Durch diese Methode wird das Flächenträgheitsmoment der bearbeiteten Schaufel im Schaufelfuß und damit die Stabilität erhöht. Die Block-Methode hat jedoch zwei wesentliche Nachteile: Zum einen werden bei der Bearbeitung Eigenspannungen frei, die bei der schmiedenden Erzeugung in das Material eingearbeitet werden und die auch durch eine thermische Nachbehandlung nicht zuverlässig beseitigt werden können. Die Freisetzung der Eigenspannungen führt zu einer zumeist tordierenden Verformung, die die Schaufel aus dem Toleranzbereich bringen kann. Der mögliche Weg, die in Folge der Eigenspannung entstehenden Verformungen durch eine Bahnanpassung im CAM- Programm zu kompensieren, ist aufwändig und insbesondere dann problematisch, wenn sich das Herstellungsverfahren des Werkstückes verändert, z. B. durch einen geänderten Schmiedeprozess oder bei einem Wechsel zu einem anderen Zulieferer. Eine Anpassung der Prozessparameter gelingt oftmals erst nachdem erheblicher Ausschuss mit entsprechend hohen Kostenfolgen produziert wurde.
Ein weiterer Nachteil der Block-Methode sind die Übergänge, die zwischen den einzelnen Blocksegmenten nach dem Schlichtprozess verbleiben. Die stets deutlich sichtbar verbleibenden Übergangsstreifen stören das Erscheinungsbild der Schaufeln erheblich und verursachen den Bedarf an Nacharbeit durch Schleifen, auch wenn aus strömungstechnischer Sicht ein optisch sichtbarer Übergang möglicherweise tolerierbar wäre.
Aus der DE 10 2009 004 791 A1 ist als Darstellung des vorherigen Standes der Technik die Methode bekannt, zwischen den Schaufeln elastische Dämpfungselemente zu
montieren oder die Schaufeln mit Elastomerelementen zu umgeben oder den Raum zwischen den Schaufeln zu vergießen. Hierdurch können Schwingungen in gewissem Maße gedämpft werden; einer Werkstückabdrängung wirkt das elastische Material jedoch nicht in hinreichender Weise entgegen. Plastische Dämpfungsmaterialien sind überdies umweltbelastend. Da die Dämpfungsmaterialien während des
Bearbeitungsprozesses mit abgearbeitet werden, vermischen sich die
Dämpfungsmaterialien mit den Spänen und erschweren deren Recycling. Zudem sind die Prozesse zur Anbringung der Dämpfungsmaterialien kostenintensiv und können nicht automatisiert werden.
Aus der US 5,867,885 A sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bearbeitung von Schaufeln in BLISK-Bauweise bekannt. Es ist offenbart, zur Fixierung der Schaufeln einen den Schaufelrotor umgebenden Ring mit radial nach innen vorstehenden Pins vorzusehen, die in jeden zweiten, zwischen benachbarten Schaufeln gegebenen Zwischenraum hineinragen. Die mit Pins versehenen Zwischenräume werden mit einem aushärtenden Material ausgegossen, welches stoffschlüssig den Ring am Werkstück fixiert. In den freibleibenden Zwischenräumen werden die Oberflächen der Schaufeln bearbeitet. Im nächsten Schritt wird das aushärtende Material entfernt, die Pins werden einen Zwischenraum weitergesetzt und mit dem aushärtenden Material umgössen, um anschließend die dann zugänglichen Oberflächen in den anderen Zwischenräumen zu bearbeiten. Diese Vorgehensweise ist aufwändig und zudem mit der Entsorgung des aushärtenden Materials belastet.
Aus der US 2,612,082 A ist eine Vorrichtung zur Bearbeitung einzelner, für ein Laufrad vorgesehener Schaufeln bekannt, bei der die Schaufel selbst als Werkstück
eingespannt wird und zur Bearbeitung einer der Schaufelflächen auf der anderen Schaufelfläche abgestützt wird. Hierzu wird ein abstützendes Element durch einen Gießprozess erstellt, um ihm eine an die Schaufelform angepasste Form zu geben. Diese Vorgehensweise ist ebenfalls aufwändig.
Aus der Bearbeitung von Wellen oder Achsen ist zur Vermeidung von Schwingungen und Verbiegungen während des Bearbeitungsprozesses der Einsatz einer Lünette allgemein bekannt (siehe z.B. EP 2 218 542 A2), welche auf dem Maschinenkörper
abgestützt ist und die Welle oder Achse diese umschließend fixiert. Eine solche Lünette ist zur Unterstützung der Bearbeitung von dünnwandigen Werkstücken, insbesondere von Schaufeln eines Schaufelrotors ungeeignet.
Aus der DE 20 2010 008 628 U1 ist eine Einrichtung zur Bearbeitung einer einzelnen Turbinenschaufel bekannt, bei der die Turbinenschaufel zwischen zwei Spannstellen und zusätzlich in eine speziell hergerichtete Lünette eingespannt wird. Die Lünette weist hydraulisch bewegte Spannelemente auf, die sich beidseitig auf die
Schaufeloberflächen pressen und anschließend geklemmt werden. Antriebe
ermöglichen es, zum einen die Lünette entlang der Längsachse der Turbinenschaufel zu bewegen und zum anderen die in einem gegenüber einem Grundteil der Lünette drehbaren Drehteil eingespannte Turbinenschaufel um ihre Längsachse zu drehen. Eine Bearbeitung der Schaufeln eines eine Vielzahl von Schaufeln aufweisenden Werkstückes ist damit nicht möglich. Zudem ist die offenbarte Lünette aufwendig im Aufbau, da das am Werkstück zu fixierende Drehteil drehbar gegenüber dem Grundteil gelagert werden muss. Außerdem sind Maßnahmen zum Antrieb des Drehteils erforderlich.
Die vorgenannten beispielhaft im Zusammenhang mit Laufrädern in BLISK-Bauweise dargestellten Probleme und Nachteile des Standes der Technik sind in entsprechender Weise auch bei anderen Werkstücken gegeben, die ein Teilelement aufweisen, das während der Bearbeitung ein Ausweichverhalten und/oder Schwingverhalten zeigen kann. Beispiele für solche Werkstücke sind solche mit insbesondere
strömungsleitenden dünnwandigen Elementen, wie Laufräder und Statoren,
dünnwandige Trägerstrukturen von Flugzeugen oder Satelliten, Getriebegehäuse und Maschinenteile mit hohen Aspektverhältnissen. Generell findet sich die Problematik bei allen Werkstücken, die an weit auseinander liegenden Punkten aufgespannt werden, um eine hohe Zugänglichkeit zum Werkstück zu realisieren und um eine
Mehrseitenbehandlung in einer Aufspannung zu ermöglichen.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein Verfahren, ein
Vorrichtungssystem sowie eine Stabilisierungsvorrichtung der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, die eine Ausweichbewegung oder ein unerwünschtes
Schwingungsverhalten eines zu bearbeitenden Teilelements des Werkstückes verhindern oder zumindest erheblich reduzieren können.
Bei einem Verfahren zur Bearbeitung eines Werkstückes wird das technische Problem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Demnach wird mittels einer kraft- und/oder formschlüssig am Werkstück befestigten Stabilisierungseinrichtung das Werkstück mechanisch stabilisiert, wobei die fixierte Stabilisierungseinrichtung keinen für eine relative Drehbewegung um eine
Werkstückachse vorgesehenen Bestandteil aufweist.
Die Stabilisierungseinrichtung kann dazu eingesetzt werden, beim Bearbeitungsprozess auftretende Schwingungen des Werkstückes zu reduzieren oder zu eliminieren und/oder Werkstückabdrängungen zu minimieren. Dabei kann vollständig auf den Einsatz einer aufwändig aufgebauten Stabilisierungseinrichtung mit im
Bearbeitungseinsatz um eine Körperachse herum drehbarem Bestandteil, insbesondere auf den Einsatz einer Lünette, verzichtet werden. Das Fehlen eines relativ um eine Werkstückachse drehbaren Bestandteils im Sinne der Erfindung bezieht sich auf die für die Werkstückbearbeitung fertig fixierte Stabilisierungseinrichtung. Bestandteile der Stabilisierungseinrichtung können einen oder mehrere Bestandteile aufweisen, welche vor der fertigen Fixierung am Werkstück und, sofern vorgesehen, an einem sonstigen Teil, z. B. am Masch inen körper, zur Positionierung der Stabilisierungseinrichtung drehbar oder schwenkbar sind. Eine erfindungsgemäße Stabilisierungseinrichtung kann aber auch gänzlich ohne einen um eine der Körperachsen des Werkstückes drehbaren Bestandteil ausgebildet sein. Insbesondere ist an der Stabilisierungseinrichtung kein Bestandteil vorgesehen, der dazu dient, einem in der Stabilisierungseinrichtung für die Bearbeitung fertig fixierten und in der Werkstückhalterung gehaltenen Werkstück eine Drehung relativ zu einem anderen Bestandteil der Stabilisierungseinrichtung zu erlauben oder eine solche Drehung anzutreiben. Die Werkstückachse meint eine Längs-, Hoch- oder Querachse oder eine sonstige durch das Werkstück laufende Achse. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist eine vereinfachte aber hocheffektive Möglichkeit der Bearbeitung gegeben.
Die kraft- und/oder formschlüssige Fixierung bedeutet den Verzicht auf die in der Regel aufwändige Verwendung aushärtender Massen, insbesondere den Verzicht auf den in der Regel damit verbundenen Stoffschluss zum Werkstück. Mit der kraft- und/oder formschlüssigen Fixierung kann insbesondere eine klemmende Fixierung der
Stabilisierungseinrichtung erreicht werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in besonderer Weise vorteilhaft an
Werkstücken mit dünnwandigen Strukturen eingesetzt werden. Hierzu gehören z.B. dünnwandige Trägerstrukturen von Flugzeugen oder Satelliten, Getriebegehäuse und Maschinenteile mit hohen Aspektverhältnissen und insbesondere strömungsleitende dünnwandige Elemente, wie Schaufeln von Laufrädern und Statoren, insbesondere solcher in BLISK-Bauweise. Generell ist das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft bei Werkstücken anwendbar, die an weit auseinander liegenden Punkten aufgespannt werden und bei denen eine möglichst weitgehende Zugänglichkeit zum Werkstück und/oder eine Mehrseitenbehandlung in einer Aufspannung erwünscht sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann so ausgeführt werden, dass die
Stabilisierungseinrichtung zur Schwingungsdämpfung oder Schwingungstilgung eingesetzt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann vorteilhaft so ausgeführt werden, dass das Werkstück in eine Werkstückaufnahme der Stabilisierungseinrichtung eingeführt wird und in der Werkstückaufnahme mindestens ein Spannelement federelastisch in einer Spannelement-Pressrichtung gegen das Werkstück gepresst wird. Durch das Pressen des Spannelements gegen das Werkstück kontaktiert die Stabilisierungseinrichtung mindestens zwei unterschiedliche Orte der Werkstückoberfläche.
Weiterhin kann das erfindungsgemäße Verfahren so ausgeführt werden, dass die Stabilisierungseinrichtung zum einen an einem zu bearbeitenden Teilelement des Werkstückes klemmend und zum anderen an mindestens einem weiteren Teilelement des Werkstückes oder an einer gesonderten Befestigungseinheit befestigt wird.
Durch die Befestigung der Stabilisierungseinrichtung an mindestens einem weiteren Teilelement des Werkstückes oder an mindestens einer gesonderten
Befestigungseinheit wird die Stabilisierung des zu bearbeitenden Teilelements besonders wirkungsvoll. Eine gesonderte Befestigungseinheit kann zum Beispiel an der Bearbeitungsmaschine vorgesehen sein. Das mindestens eine weitere Teilelement des Werkstückes kann ebenfalls zur Bearbeitung vorgesehen sein. Das Teilelement kann z.B. ein strömungsleitendes Element, beispielsweise eines Rotors oder eines Stators sein.
Eine Stabilisierungseinrichtung, welche klemmend befestigt wird, ist grundsätzlich auch lösbar und kann somit wiederholt eingesetzt werden. Hierdurch ergeben sich erhebliche Vorteile gegenüber der aus dem Stand der Technik bekannten Maßnahmen der bloßen Dämpfung mittels elastischer Dämpfungselemente oder des Umgießens der zu bearbeitenden Teilelemente mit einem Kunststoff.
Eine wiederholte Einsetzbarkeit der Stabilisierungseinrichtung ist insbesondere bei Nutzung mit CNC-Bearbeitungsmaschinen nützlich und kann automatisiert werden. Vorzugsweise wird zum Greifen und Applizieren der Stabilisierungseinrichtung ein Handhabungsarm der Bearbeitungsmaschine eingesetzt, der auch für das
Bearbeitungswerkzeug vorgesehen ist und z.B. eine Bearbeitungsspindel umfasst. So kann vorzugsweise die Stabilisierungseinrichtung vollständig automatisiert, z.B. CAM- gesteuert, entsprechend einem Werkzeug innerhalb eines Wechselsystems eingesetzt werden. Je nach zu bearbeitendem Werkstück kann es zudem vorteilhaft sein, mehrere gleiche oder unterschiedliche Stabilisierungseinrichtungen vorzusehen, die an unterschiedlichen Werkstückteilen eingesetzt werden. Die
Stabilisierungseinrichtung(en) kann (können) aus einem Magazin entnommen werden, das vorzugsweise auch Bearbeitungswerkzeuge enthält.
Des Weiteren kann es vorteilhaft sein, das erfindungsgemäße Verfahren so
auszuführen, dass die Stabilisierungseinrichtung an dem mindestens einen weiteren Teilelement des Werkstückes befestigt wird, wobei die Stabilisierungseinrichtung für jedes weitere zur Befestigung vorgesehene Teilelement jeweils eine weitere
Werkstückaufnahme aufweist. Bei mindestens zweien der Werkstückaufnahmen wird in
diesem Fall das zu bearbeitende Teilelement in die zugehörige Werkstückaufnahme eingeführt. In jeder ein Teilelement des Werkstückes aufweisenden
Werkstückaufnahme wird mindestens ein Spannelement federelastisch in einer
Spannelement-Pressrichtung gegen das zu bearbeitende Teilelement gepresst.
Die Werkstückaufnahmen sind bei geeignetem Werkstück vorzugsweise so gestaltet, dass die Stabilisierungseinrichtung auf die zu umfassenden Teilelemente aufgeschoben werden kann, wodurch das Einführen des Werkstückes oder des zu bearbeitenden Teilelements in die zugehörige Werkstückaufnahmen erfolgt.
Es ist vorteilhaft, das erfindungsgemäße Verfahren so auszuführen, dass in jeder Werkstückaufnahme mindestens zwei einander gegenüberliegende und mit den federelastischen Elementen gegeneinander arbeitende Spannelemente vorgesehen sind, welche das in die Werkstückaufnahme eingeführte Werkstück oder Teilelement zwischen sich aufnehmen. Bei mindestens zwei in Werkstückaufnahmen
aufgenommenen Teilelementen werden auf diese Weise Toleranzen in den Abständen zwischen den Teilelementen und/oder den Werkstückaufnahmen aufgefangen.
Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn mit dem erfindungsgemäßen Verfahren die Bearbeitung von Schaufeln eines Laufrades in BLISK-Bauweise eingesetzt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch so ausgeführt werden, dass das mindestens eine Spannelement mit einer Fixierkraft in der Stabilisierungseinrichtung fixiert wird, wobei die Fixierkraft eine senkrecht zur Spannelement-Pressrichtung wirkende Kraftkomponente aufweist. Durch die Fixierkraft kann zusammen mit einer zwischen Spannelement und einem Element der Stabilisierungseinrichtung, z.B. einer Wand des Grundkörpers, gegebenen Reibungskraft eine besonders solide Befestigung der Stabilisierungseinrichtung am Werkstück erreicht werden. Vorzugsweise sind Fixierkraft und Spannelement-Pressrichtung senkrecht aufeinander.
Bei einem Vorrichtungssystem der eingangs genannten Art wird das technische
Problem durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 7 gelöst. Eine vorteilhafte Ausbildungsform des Vorrichtungssystems ergibt sich aus den Merkmalen
der Ansprüche 8 bis 13. Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vorrichtungssystems ist dadurch gegeben, dass die CNC- Maschine eingerichtet ist, mittels des mindestens einen Handhabungsarms sowohl die Stabilisierungseinrichtung als auch das mindestens eine Bearbeitungswerkzeug zu greifen und zu führen. Ein einzelner Handhabungsarm kann somit nacheinander Stabilisierungseinrichtung(en) und Bearbeitungswerkzeug(e) handhaben. Denkbar ist es aber auch, für eine oder mehrere Stabilisierungseinrichtung(en) mindestens einen Handhabungsarm und für das oder die Bearbeitungswerkzeug(e) mindestens einen weiteren Handhabungsarm vorzusehen. Somit ist ein hoher Automatisierungsgrad möglich.
Bei einer zum Einsatz in einem erfindungsgemäßen Vorrichtungssystem geeigneten Stabilisierungseinrichtung wird das technische Problem durch die Merkmale des Anspruchs 14 oder des Anspruchs 20 gelöst.
Vorteilhafte Ausbildungsformen der erfindungsgemäßen Stabilisierungseinrichtung gemäß Anspruch 14 ergeben sich aus den Ansprüchen 15 bis 18.
Die Stabilisierungseinrichtung gemäß Anspruch 14 weist einen Grundkörper auf, der vorzugsweise vollständig aus Bestandteilen aus massiven Materialien
zusammengesetzt ist. Das mindestens eine Spannelement ist relativ zum Grundkörper bewegbar. Vorzugsweise wirkt zwischen dem Spannelement und dem Grundkörper mindestens ein federelastisches Element, z.B. in Form einer Spiralfeder. Das
vorzugsweise starre Spannelement wird mit dem mindestens einen federelastischen Element gegen ein in die Werkstückaufnahme eingeführtes Werkstück gepresst.
Alternativ kann das in diesem Fall zumindest teilelastische Spannelement auch mit einem flüssigen oder gasförmigen Fluid befüllbar und über den Fluiddruck dehnbar ausgebildet sein. Durch eine geeignete Dehnung würde das Spannelement gegen das in die Werkstückaufnahme eingeführte Werkstück gepresst. Dabei ist auch ein flächiger Kontakt zwischen Spannelement und Werkstück leicht realisierbar.
Das Spannelement kann Flachseiten des zugehörigen Werkstückes kontaktieren. Das Spannelement kann aber auch an Kanten des Werkstückes angreifen.
Die Spannelemente können auch durch andere Körperformen, z.B. Rollen, realisiert werden. Im Falle von Rollen sind diese bei fixierter Stabilisierungseinrichtung ebenfalls fixiert und für die Zeit der Fixierung nicht drehfähig.
Die mindestens eine Werkzeugaufnahme kann u-förmig mit einer offenen Seite zum seitlichen Einschieben eines Werkstückes sein. Die mindestens eine
Werkzeugaufnahme kann aber auch ringförmig geschlossen sein und wird dann über ein offenes Ende eines Werkstückes von oben auf das Werkstück geschoben.
Eine Stabilisierungseinrichtung in den soeben vorgestellten Varianten kann zur
Dämpfung des zu bearbeitenden Werkstückes dienen, wenn die durch das
federelastische Element beziehungsweise das Fluid ausgeübte Presskraft hinreichend ist, die Stabilisierungseinrichtung am Werkstück zu halten. Grundsätzlich kann jedoch die federelastische Pressung der Spannelemente gegen das zugehörige Werkstück mit einem geringen Kraftaufwand durchgeführt werden, um das Material des Werkstückes mechanisch möglichst gering belasten. Es ist lediglich relevant, dass eine vorzugsweise klemmende Kontaktierung mittels kraft- und/oder Formschlusses zwischen dem
Werkstück und der Stabilisierungseinrichtung, vorzugsweise der Werkstückaufnahme, gegeben ist.
Es kann vorteilhaft sein, für jedes Spannelement mindestens zwei federelastische Elemente vorzusehen, die zwischen dem Spannelement und dem Grundkörper wirken. Weisen die federelastischen Elemente einen hinreichenden Abstand zueinander auf, können sie gleichzeitig eine Führung für das zugehörige Spannelement bilden und zusätzliche Führungsmaßnahmen können entfallen. Dies gilt insbesondere, wenn das Spannelement eine Längsausdehnung aufweist, um das Werkstück an zwei zueinander beabstandeten Punkten kontaktieren zu können.
Eine besonders wirkungsvolle Fixierung der Stabilisierungseinrichtung am Werkstück kann erreicht werden, wenn Mittel zum Fixieren des mindestens einen Spannelements innerhalb der Stabilisierungseinrichtung vorgesehen sind. Eine Fixierung bedeutet, dass das fixierte Spannelement relativ zum Grund körper festgelegt ist. Wenn Grundkörper
und das mindestens eine Spannelement starr aneinander fixiert sind, während die Stabilisierungseinrichtung mittels des Spannelements an einem in der mindestens einen Werkstückaufnahme befindlichen Werkstück geklemmt ist, kann die
Stabilisierungsvorrichtung nur noch dann gegen die an den Presskontakten zwischen Werkstück und Spannelement gegebene Reibungskraft relativ zum Werkstück bewegt werden, wenn eine absolut parallele Bewegung der Presskontakte möglich ist. Bei der oftmals gewundenen Struktur von dünnflächigen Werkstücken, wie sie z.B.
typischerweise bei Schaufeln eines Laufrades gegeben sind, hingegen ist bei fixierten Spannelementen, jedenfalls sofern diese aus einem starren Material sind, die
Spanneinrichtung am Werkstück stabil festgelegt.
Die Mittel zur Fixierung der Spannelemente wirken vorzugsweise kraftschlüssig. Die Mittel zur Fixierung können zum Beispiel eine Hydraulik oder eine Pneumatik umfassen, die vorzugsweise auf mindestens einen Zylinder wirkt, welcher ein zugehöriges
Spannelement gegen den Grundkörper oder ein sonstiges mit dem Grundkörper verbundenes Element presst.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die zum Fixieren des mindestens einen
Spannelements aufgewendete Fixierkraft eine Komponente senkrecht zur
Spannelement-Pressrichtung aufweist. Vorzugsweise sind Fixierkraft und
Spannelement-Pressrichtung senkrecht aufeinander. Die Fixierkraft bewirkt zusammen mit einer zwischen Spannelement und vorzugsweise dem Grundkörper gegebenen Reibungskraft die Fixierung des Spannelements.
Insbesondere kann es auch vorteilhaft sein, die Stabilisierungseinrichtung modular aufzubauen, so dass die Stabilisierungseinrichtung erweiterbar ist, zum Beispiel durch Hinzufügung weiterer Werkstückaufnahmen. Im Falle eines Laufrades oder Stators mit Schaufeln als Werkstück kann die Stabilisierungseinrichtung zwei, drei oder mehr Schaufeln gleichzeitig aufnehmen. Die Stabilisierungseinrichtung kann auch so ausgebildet sein, dass sämtliche Schaufeln eines Schaufel kranzes gleichzeitig aufgenommen und stabilisiert werden.
Alternativ kann eine Stabilisierungseinrichtung Mittel zur Befestigung der Stabilisierungseinrichtung an einem Werkstück sowie Mittel zur Dämpfung oder Tilgung von Werkstückschwingungen umfassen. Schwingungsdämpfer oder Schwingungstilger sind im Zusammenhang mit Bauwerken, wie z.B. Brücken, Schornsteinen oder
Treppen, bekannt. Schwingungsdämpfer oder Schwingungstilger nehmen zumindest einen Teil der Schwingungsenergie eines schwingenden Werkstückes vorzugsweise mittels mindestens einer an mindestens einem Federelement gelagerten
Schwingmasse, sowie optional mindestens eines Dämpfungselements auf und verhindern so ein Aufschaukeln der Werkstückschwingung indem sie eine
phasengleiche Gegenkraft erzeugen und, je nach Bauform, die Energie der Schwingung im Dämpfungselement verbrauchen. Schwingungsdämpfer oder Schwingungstilger sind in ihren Schwingungseigenschaften einstellbar, z. B. über die Anzahl und Anordnung der eingesetzten Federelemente, die Federkonstanten, die vorzugsweise modulare Schwingmasse oder die Art des Dämpfungselements.
Schwingungsdämpfer oder Schwingungstilger gemäß der diesseitigen Erfindung können wie auch die Stabilisierungseinrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 18 eine vorzugsweise selbstklemmende Werkstückaufnahme aufweisen, die zum
Aufstecken auf das Werkstück dient.
Das Anbringen des Schwingungsdämpfers oder Schwingungstilgers kann automatisiert, z.B. in einer Maschine, beispielsweise einer CNC-Bearbeitungsmaschine, mittels eines Handhabungsarmes, der vorzugsweise gleichzeitig zur Bearbeitung dient und z. B. eine Bearbeitungsspindel umfasst, erfolgen.
Im Folgenden werden beispielhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens, des erfindungsgemäßen Vorrichtungssystems und der erfindungsgemäßen Stabilisierungseinrichtung anhand von Figuren dargestellt.
Es zeigt schematisch
Fig. 1 : ausschnittsweise eine Bearbeitungsvorrichtung mit einem zu bearbeitenden Laufrad,
Fig. 2: eine Stabilisierungseinrichtung im zusammengesetzten Zustand,
Fig. 3: die Stabilisierungseinrichtung in einem teildemontierten Zustand,
Fig. 4: die Stabilisierungseinrichtung an einem Applikationsschaft eines
Bearbeitungsarmes,
Fig. 5: die an einem Laufrad fixierte Stabilisierungseinrichtung mit abgekoppeltem
Applikationsschaft,
Fig. 6: die am Laufrad fixierte Stabilisierungseinrichtung gem. Fig. 5 in vergrößerter Darstellung,
Fig. 7: eine Schaufel mit einem Schwingungstilger,
Fig. 8a: Schaufel und Schwingungstilger nach Fig. 7 in einem ersten Schnitt
Fig. 8b: der Schwingungstilger im Schnitt gem. Fig. 8a in vergrößerter Darstellung,
Fig. 9: Schaufel und Schwingungstilger nach Fig. 7 in einem zweiten Schnitt.
Fig. 1 zeigt ein in BLISK-Bauweise hergestelltes Laufrad 1 , welches in einer
Werkstückhalterung 2 einer hier nur ausschnittsweise dargestellten
Bearbeitungsvorrichtung eingespannt ist. Die in einer Grundplatte 19 angeordnete Werkstückhalterung 2 ist über einen Aufnahmeschwenkarm 3 schwenkbar gehalten. Ein Bearbeitungsarm 4 trägt eine Stabilisierungseinrichtung 5, die mittels des
Bearbeitungsarms 4 derart in das Laufrad 1 automatisiert eingesetzt und fixiert wird, dass die Stabilisierungseinrichtung 5 drei Schaufeln 6 des Laufrades 1 umfasst. Die Position der Stabilisierungseinrichtung 5 an den Schaufeln 6 ist weiter unten im
Zusammenhang mit den Figuren 5 und 6 ausführlich dargestellt.
Nach dem Einsetzen der Stabilisierungseinrichtung 5 auf das Laufrad 1 wird der Bearbeitungsarm 4, der auch eine Bearbeitungsspindel umfassen kann, von der Stabilisierungseinrichtung 5 gelöst und nimmt automatisiert ein hier nicht dargestelltes Bearbeitungswerkzeug auf, womit die mittels der Stabilisierungseinrichtung 5
stabilisierten Schaufeln 6 bearbeitet werden. Nach vollzogener Bearbeitung der stabilisierten Schaufeln 6 wird das Bearbeitungswerkzeug entfernt, z. B. durch Ablage in ein Werkzeugmagazin. Anschließend wird mittels des Bearbeitungsarms 4 die Stabilisierungseinrichtung 5 von den Schaufeln 6 gelöst, um entweder an denselben Schaufeln 6 in einer anderen Position erneut zur Stabilisierung eingesetzt zu werden oder um eine weitere Gruppe von Schaufeln 6 für eine anschließende Bearbeitung zu stabilisieren.
In den Figuren 2 bis 6 wird die Stabilisierungseinrichtung 5 im Aufbau sowie im Einsatz an den Schaufeln 6 des Laufrades 1 näher dargestellt.
Die Stabilisierungseinrichtung 5 umfasst einen Grundkörper 7 mit einer Schaftaufnahme 8 für einen Applikationsschaft 9 des Bearbeitungsarmes 4 (siehe Fig. 1 ). Der
Applikationsschaft 9 kann z.B. in der Form einer üblichen Hohlschaftkegel- Werkzeugaufnahme ausgeführt sein oder eine solche umfassen.
Der Grundkörper 7 weist drei Schaufelaufnahmen 12 auf. In jede Schaufelaufnahme 12 ragen jeweils zwei Spannelemente 1 1 hinein, die als Spannelemente-Paar
zusammenwirken. In Fig. 3 ist die Stabilisierungseinrichtung 5 teildemontiert dargestellt, um den Aufbau deutlich darzustellen. Im fertig montierten Zustand sind sämtliche Schaufelaufnahmen 12 durch Deckplatten 13 abgedeckt, die mittels Schrauben 14 am Grundkörper 7 fixiert sind. Die Spannelemente 1 1 sind jeweils über zwei zueinander beabstandete Federelemente 10 am Grundkörper 7 gehalten. Die Federelemente 10 jedes Spannelements 1 1 wirken mit Ihrer Federkraft in Richtung auf das andere
Spannelement 1 1 desselben Spannelemente-Paares.
Fig. 4 zeigt die Stabilisierungseinrichtung 5 an dem Applikationsschaft 9 fixiert.
Fig. 5 zeigt die Stabilisierungseinrichtung 5 aufgesetzt auf dem Laufrad 1 , welches hier nur ausschnittsweise dargestellt ist. Jede der drei Schaufelaufnahmen 12 umfasst eine der Schaufeln 6. Die Stabilisierungseinrichtung 5 wird seitlich auf die Schaufeln 6 aufgeschoben, so dass die Schaufeln 6 in die Schaufelaufnahme 12 eingleiten. Um das Eingleiten der Schaufeln 6 zu erleichtern sind die durch die Federelemente 10 gegeneinander verspannten Spannelemente 1 1 zur Eingangsseite der
Schaufelaufnahme 12 hin abgerundet ausgebildet.
Wenn sich die Stabilisierungseinrichtung 5 noch vom Applikationsschaft 9 gehalten auf den Schaufeln 6 in der Endposition befindet, werden die Spannelemente 1 1 in einer zur Kraftrichtung der Federelemente 10 senkrechten Richtung verklemmt, indem die Spannelemente 1 1 mittels Hubzylindern 15 gegen die zugehörige Deckplatte 13 gepresst werden. Die Bedienung der Hubzylinder 15 erfolgt hydraulisch oder
pneumatisch mittels eines Fluids über den Bearbeitungsarm 4, welches vorzugsweise auch als Kühlschmierstoff für die Bearbeitung dient.
Vor dem Abkoppeln des Applikationsschaftes 9 von der Stabilisierungseinrichtung 5 wird zur Erhaltung des Fluiddrucks im Grundkörper 7 eine hier nicht dargestellte für den Eintritt des Fluids vorgesehene Eintrittsöffnung des Grundkörpers 7 verschlossen. Dies kann z.B. mechanisch durch eine Bewegung, z.B. eine Drehbewegung, des
Applikationsschaftes 9 oder eines Teils hiervon, z.B. eines vorderen Eingriffsstifts 16, relativ zur Stabilisierungseinrichtung 5 erreicht werden. Mit dem Druck wird gleichzeitig die Klemmwirkung auf die Spannelemente 1 1 aufrechterhalten. Der Eingriffsstift 16 ist vorzugsweise derart gestaltet, dass er von einer üblichen Hohlschaftkegel- Werkzeugaufnahme aufgenommen werden kann, der dann mit dem Eingriffsstift 16 den Applikationsschaft 9 bilden kann.
Die Klemmung der Spannelemente 1 1 mittels der Hubzylinder 15 bewirkt, dass die Stabilisierungseinrichtung 5 starr an den Schaufeln 6 fixiert ist. Da die Klemmkraft senkrecht zur Federkraft der Federelemente 10 ausgerichtet ist, hat die Klemmkraft keine Komponente in Richtung auf die Schaufeln 6, die dadurch nicht belastet werden.
Nachdem die Stabilisierungseinnchtung 5 angebracht ist, können die Schaufeln 6 in ihrem die Stabilisierungseinrichtung 5 überragenden Teil einer Bearbeitung,
insbesondere einer Endbearbeitung, unterzogen werden. Die Stabilisierungseinrichtung 5 sorgt dafür, dass die Schaufeln 6 während der Bearbeitung dem Werkzeugdruck nicht oder allenfalls in deutlich reduzierter Weise nachgeben. Zudem wird die
freischwingende Länge der Schaufeln 6 derart reduziert, dass störende Schwingungen unterbleiben oder zumindest minimiert werden.
Es ist möglich, die Stabilisierungseinrichtung 5 an denselben Schaufeln 6 nacheinander in unterschiedlichen Höhen zu fixieren und die Bearbeitung immer in lediglich geringem Abstand zur Stabilisierungseinrichtung 5 durchzuführen. So kann mit einer obersten Stabilisierungsposition begonnen und sukzessive die Stabilisierungseinrichtung 5 in zunehmend niedrigeren Höhen der Schaufeln 6 fixiert werden. Auf diese Weise kann Während der Bearbeitung der Schaufeln 6 der Abstand des nicht dargestellten
Bearbeitungswerkzeuges zur Stabilisierungseinrichtung 5 gering gehalten werden. Im Bereich des Schaufelfußes 17 kann eine Endbearbeitung ohne eingesetzte
Stabilisierungseinrichtung 5 erfolgen, da dort die Stabilität der Schaufeln 6 hinreichend ist und sich ergebende Schwingungsamplituden gering sind.
Fig. 6 zeigt die Situation gemäß Fig. 5 ohne den Applikationsschaft 9 des
Bearbeitungsarms 4 (siehe Fig. 1 ) in vergrößerter Darstellung.
Die für die Hydraulikflüssigkeit vorhandenen Druckleitungen sind in den Figuren nicht sichtbar dargestellt, da sie vorteilhaft im Grundkörper 7 als innenliegende Bohrungen ausgeführt sind. Zum Lösen der Stabilisierungseinrichtung 5 von den Schaufeln 6 wird der Druck der Hydraulikflüssigkeit abgelassen, vorzugsweise über einen hier nicht dargestellten Fluidverschluss, welcher z.B. durch eine Relativbewegung zwischen Applikationsschaft 9 und Stabilisierungseinrichtung 5 geöffnet und verschlossen werden kann.
Fig. 7 zeigt schematisch eine Schaufel 20, wie sie typischerweise für die stationäre Energieerzeugung in Dampfturbinen eingesetzt wird, mit einem Schwingungstilger 21 , welcher mit seiner Werkstückaufnahme 18 auf die Schaufel 20 selbstklemmend
aufgesetzt ist. Fig. 8a zeigt den Schwingungstilger 21 im Schnitt l-l der Fig. 7 mit perspektivischer Darstellung der Schaufel 20 und Fig. 8b den Schwingungstilger 21 in vergrößerter Darstellung des Schnittes gem. Fig. 8a. In Fig. 9 ist der Schwingungstilger 21 vergrößert im Schnitt II-II der Fig. 7 zu sehen.
In einem Grundkörper 22 des Schwingungstilgers 21 ist über Federn 23 ein
Massenträger 24 gehalten, der bei Anregung relativ zum Grundkörper 22 schwingt. Die Schwingung ist über Führungsbolzen 25 geführt. Am Massenträger 24 sind
Zusatzmassen 26 vorgesehen, die vorzugsweise modular aufgebaut sind, so dass die gesamte schwingende Masse aus Federn 23, Masseträger 24 und Zusatzmassen 26 veränderbar ist. Das Innere des Grundkörpers ist über einen abnehmbaren
Gehäusedeckel 27 zugänglich. Durch das Schließen des Gehäusedeckels 27 werden die Federn 23 vorgespannt und das Gehäuse 27 dicht verschlossen. Über eine
Oleinlassschraube 28 kann anschließend der verschlossene Grundkörper 22 mit einem viskoelastischen Dämpfungsfluid befüllt werden. Über die Viskosität des
Dämpfungsfluids und die Füllhöhe können die Dämpfungseigenschaften des Tilgers eingestellt werden,
Bezugszeichenliste
1 Laufrad
2 Werkstückhalterung
3 Aufnahmeschwenkarnn
4 Bearbeitungsarm
5 Stabilisierungseinrichtung
6 Schaufel
7 Grundkörper
8 Schaftaufnahmen
9 Applikationsschaft
10 Federelement
1 1 Spannelement
12 Schaufelaufnahme
13 Deckplatte
14 Schraube
15 Hubzylinder
16 Eingriffsstift
17 Schaufelfuß
8 Werkstückaufnahme
19 Grundplatte
20 Schaufel
21 Schwingungstilger
22 Grundkörper
23 Feder
24 Masseträger
25 Führungsbolzen
26 Zusatzmasse
27 Gehäusedeckel
28 Öleinlassschraube