Beschreibung
Verfahren und Anlage zur zumindest teilweisen Vergasung von festem, organischem
Einsatzmaterial
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zur zumindest teilweisen Vergasung von festem, organischem Einsatzmaterial, insbesondere von Biomasse, mit einem Niedertemperaturvergaser und einem Hochtemperaturvergaser.
Stand der Technik Verfahren zur Herstellung von Synthesegas aus festem organischem Einsatzmaterial, auch kurz als Vergasungsverfahren bezeichnet, sind bekannt. Vorteilhafterweise kommen als Einsatzmaterial für solche Verfahren Kohle oder Biomasse zum Einsatz. Bei Biomassevergasungsverfahren werden beispielsweise Alt- und Waldrestholz oder sogenannte Energiehölzer, aber auch Agrarreststoffe wie Stroh oder Häcksel verwendet.
Durch eine Vergasung von Biomasse zu Synthesegas mit nachgeschalteten
Verfahrensschritten (sogenannte Biomass-to-Liquids-Verfahren, BTL) kann
beispielsweise synthetischer Biokraftstoff gewonnen werden, der in seinen
physikochemischen Eigenschaften bekannten Gas-to-Liquids-(GTL-) und Coal-to- Liquids-(CTL-)Kraftstoffen ähnlich ist. Ein Beispiel einer Anlage zur Herstellung von BTL-Kraftstoffen ist bei Kiener, C. und Bilas, I.: Synthetischer Biokraftstoff der zweiten Generation. Weltweit erste kommerzielle BTL-Produktionsanlage. Energy 2.0, Juli 2008, S. 42 - 44, gezeigt.
Verfahren und Anlagen zur zumindest teilweisen Vergasung von festem, organischem Einsatzmaterial sind auch beispielsweise aus EP 0 745 114 B1 , DE 41 39 512 A1 und . DE 42 09 549 A1 bekannt. Die vorliegende Anmeldung betrifft hierbei solche Verfahren bzw. Anlagen, die einen Niedertemperaturvergaser und einen Hochtemperaturvergaser aufweisen, wie nachfolgend erläutert. Gegenüber anderen Verfahren ermöglichen diese u.a. einen niedrigeren Verbrauch an Einsatzmaterial und weisen einen höheren Kaltgasswirkungsgrad auf.
In einem Niedertemperaturvergaser wird das Einsatzmaterial, beispielsweise
Biomasse, durch Teilvergasung mit einem Vergasungsmittel bei Temperaturen zwischen ca. 300 °C und 600 °C zu Koks (im Fall von Biomasse sogenanntem
Biokoks) und Schwelgas umgesetzt. Die Umsetzung wird im Rahmen dieser
Anmeldung als "Schwelen" bezeichnet. Schwelen zeichnet sich bekanntermaßen durch ein unterstöchiometrisches Sauerstoffangebot und damit eine unvollständige
Verbrennung bei vergleichsweise geringer Temperatur aus.
Das Schwelgas wird anschließend in eine Brennkammer des
Hochtemperaturvergasers überführt und dort mit einem sauerstoffhaltigen Gas, beispielsweise mit mehr oder weniger reinem Sauerstoff, aber auch mit Luft und/oder sauerstoffhaltigen Abgasen, z.B. aus Gasturbinen oder Verbrennungsmotoren, partiell oxidiert. Durch diese Oxidation freiwerdende Wärme bewirkt einen Temperaturanstieg auf 1.200 °C bis 2.000 °C, beispielsweise 1.400 °C. Bei derartigen Bedingungen werden in dem Schwelgas enthaltene Aromaten, Teere und Oxoverbindungen vollständig zersetzt. Hierdurch bildet sich ein Synthesegas, das im Wesentlichen nur noch aus Kohlenmonoxid, Wasserstoff, Kohlendioxid und Wasserdampf besteht. Das Synthesegas kann an dieser Stelle auch als (Synthese-)Rohgas bezeichnet werden. In einer weiteren Stufe wird, beispielsweise in einer in dem Hochtemperaturvergaser integrierten oder in einer diesem nachgeschalteten Quencheinheit, das so erzeugte Synthesegas mit Koks aus dem Niedertemperaturvergaser in Kontakt gebracht. Der Koks kann zuvor gesondert (z.B. durch Mahlen und Sichten) aufbereitet und dann in die Quencheinheit eingebracht werden. Durch endotherme Reaktionen zwischen Koks und Synthesegas wird letzteres auf etwa 900 °C abgekühlt. Dies bewirkt eine teilweise Umsetzung des Kohlendioxids zu Kohlenmonoxid.
Das so erzeugte kohlenmonoxidreiche Sysnthesegas kann anschließend weiter konditioniert werden. Die Konditionierung umfasst beispielsweise eine weitere
Abkühlung, eine Entstaubung, eine Verdichtung und/oder die Abtrennung von
Restkohlendioxid.
Das aus dem Niedertemperaturvergaser ausgeleitete Schwelgas ist teergesättigt oder nahezu teergesättigt. Daher kommt es beim Absinken der Temperatur des
Schwelgases zur Kondensation des Teers und letztlich zum Verblocken von Leitungen und Behältern. Entsprechende Anlagen sind daher wartungsanfällig.
Es besteht daher der Bedarf nach Verbesserungen beim Betrieb entsprechender Anlagen, insbesondere zur Vermeidung übermäßiger Teerablagerungen.
Offenbarung der Erfindung
Erfindungsgemäß werden ein Verfahren und eine Anlage zur zumindest teilweisen Vergasung von festem, organischem Einsatzmaterial, insbesondere von Biomasse, mit einem Niedertemperaturvergaser und einem Hochtemperaturvergaser mit den
Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche vorgeschlagen. Bevorzugte
Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche und der nachfolgenden Beschreibung.
Vorteile der Erfindung
Die Erfindung geht von einem bekannten Verfahren zur zumindest teilweisen
Vergasung von festem, organischem Einsatzmaterial, beispielsweise Biomasse, aus. Aus dem Einsatzmaterial wird in einem Niedertemperaturvergaser durch Schwelen ein teerhaltiges Schwelgas gewonnen, wie zuvor erläutert. Das Schwelgas wird
anschließend in einem Hochtemperaturvergaser durch partielle Oxidation und anschließend teilweise Reduktion zu einem Synthesegas umgesetzt. Erfindungsgemäß wurde herausgefunden, dass die eingangs erläuterten Nachteile dadurch überwunden werden können, dass das Schwelgas mit einem Anteil des erhaltenen Synthesegases und/oder eines hiervon abgeleiteten Gasgemischs beaufschlagt wird. Bei dem von dem Synthesegas abgeleiteten Gasgemisch kann es sich beispielsweise um ein konditioniertes Synthesegas handeln, beispielsweise ein entstaubtes, abgekühltes, verdichtetes und/oder von Kohlendioxid befreites
Synthesegas.
Durch die Beaufschlagung des Schwelgases mit dem Anteil des Synthesegases und/oder des hiervon abgeleiteten Gasgemischs, also eines teergesättigten
Gasgemischs mit einem weitgehend teerfreien Gasgemisch, kommt es zu einer
Absenkung des Teerpartialdrucks, wodurch eine Teerkondensation mit abnehmender Temperatur sicher verhindert wird. Die entsprechend betriebenen Anlagen sind daher sehr viel weniger wartungsanfällig, weil die Leitungen nicht oder nur kaum mit Teer verblocken.
Unter "Teer" werden im Rahmen dieser Anmeldung bräunliche bis schwarze, zähflüssige Gemisch organischer Verbindungen, die durch zersetzende thermische Behandlung (Pyrolyse) organischer Naturstoffe wie das erläuterte Schwelen entstehen, verstanden. Zu weiteren Eigenschaften von Teeren vgl. Neumüller O.-A. (Hrsg):
Römpp's Chemie-Lexikon. 8. Aufl. Stuttgart: Franckh'sche Verlagshandlung, 1983. S. 4137 und Blümer, G.-P., Collin, G. und Höke, H.: Tar and Pitch. In: Ullmann's
Encyclopedia of Industrial Chemistry. 5. Aufl. Weinheim: VCH, 1988. Bd. A26, S. 91 - 128. Bei "Koks" handelt es sich entsprechend um die nach der Verschwelung verbleibenden Reste.
Ein weiterer vorteilhafter Effekt der erfindungsgemäßen Maßnahmen ist die
Stabilisierung des Anfahr-, Abfahr-, Teillast- und Normalbetriebs einer entsprechenden Anlage, weil insbesondere unerwünschte Rückströmungen verhindert werden. Diese Stabilisierung vergleichmäßigt prozessbedingte Schwankungen und ermöglicht so einen stabileren Betrieb. Durch die Beaufschlagung des Schwelgases mit dem Anteil des Synthesegases und/oder des hiervon abgeleiteten Gasgemischs wird ein
Druckgefälle erzeugt, das die Rückströmung entsprechender Gase verhindert. Es erfolgt insgesamt eine Stabilisierung der Strömungsverhältnisse in den Vergasern sowie in den zu- und abführenden Rohrleitungen in allen Betriebszuständen.
Der erfindungsgemäß vorgeschlagene Recylce des Synthesegases zum
Niedertemperaturvergaser ermöglicht ferner das Anfahren des
Niedertemperaturvergasers und des Hochtemperaturvergasers unter reduzierenden Bedingungen. Die in entsprechenden Anlagen verwendeten Hochtemperaturvergaser weisen für die Inbetriebnahme sogenannte Anfahr- bzw. Start-up-Brenner auf. Diese können bei Inbetriebnahme reduzierend betrieben werden. Das dabei entstehende Synthesegas wird über den Recycle zum Niedertemperaturvergaser zurückgeführt und zum Aufwärmen des Niedertemperaturvergasers genutzt, bis dessen Zündtemperatur erreicht ist.
Die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Maßnahmen bewirken auch einen deutlich stabileren Betrieb der hierbei verwendeten Brenner, da die Strömungverhältnisse bei Laständerungen konstant bleiben. Die Beaufschlagung des Schwelgases mit dem Anteil des Synthesegases und/oder des hiervon abgeleiteten Gasgemischs kann entweder durch Einspeisen des Anteils des Synthesegases und/oder des hiervon abgeleiteten Gasgemischs in den
Niedertemperaturvergaser und/oder durch Einspeisung stromab des
Niedertemperaturvergasers, also zwischen Niedertemperaturvergaser und
Hochtemperaturvergaser erfolgen. Auch beide Alternativen können vorteilhaft sein. Beispielsweise kann ein Teilstrom in den Niedertemperaturvergaser und ein weiterer Teilstrom in eine Leitung zwischen dem Niedertemperaturvergaser und dem
Hochtemperaturvergaser eingespeist werden. Wie erläutert, kann durch das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere ein
Teerpartialdruck in dem Schwelgas herabgesetzt werden. Vorteilhafterweise kann daher auch der Anteil des Synthesegases und/oder des hiervon abgeleiteten
Gasgemischs, der zur Beaufschlagung des Schwelgases verwendet wird, zumindest auf Grundlage eines Teergehalts und/oder einer Temperaturdifferenz des Schwelgases eingestellt werden. Beispielsweise kann bei weniger teerhaltigen Schwelgasen ein geringerer Anteil des Synthesegases und/oder des hiervon abgeleiteten Gasgemischs verwendet werden. Auch können geringere Anteile entsprechender Gasgemische verwendet werden, wenn geringere Temperaturdifferenzen zu erwarten sind. Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Schwelgas in dem
Niedertemperaturvergaser durch Schwelen bei 300 °C bis 600 °C aus dem
Einsatzmaterial gewonnen. Entsprechend erhaltene Schwelgase sind in der Regel teergesättigt, so dass eine Beaufschlagung mit dem Anteil des Synthesegases und/oder des hiervon abgeleiteten Gasgemischs besonders vorteilhaft ist.
Die partielle Oxidation des Schwelgases im Hochtemperaturvergaser mittels eines sauerstoffhaltigen Gases führt zu einer Erwärmung des Gases auf etwa 1.400 °C bis 2.000 °C. Bei dem sauerstoffhaltigen Gas kann es sich, wie bereits erläutert, um mehr oder weniger reinen Sauerstoff, um Luft und/oder um sauerstoffhaltige Abgase bekannter Prozesse handeln.
Eine Erhöhung des Kaltgaswirkungsgrades erfolgt vorteilhafterweise durch Einspeisen von Koks, der in dem Niedertemperaturvergaser aus dem Einsatzmaterial gewonnen wird, wodurch eine Abkühlung auf 800 °C bis 1.000 °C erfolgt.
Wie ebenfalls erläutert, wird das Synthesegas jeweils unter Erhalt eines aus dem Synthesegas abgeleiteten Gasgemischs konditioniert, also beispielsweise abgekühlt, entstaubt, verdichtet und/oder von Kohlendioxid befreit, so dass es ein für eine nachfolgende Synthese, beispielsweise ein Fischer-Tropsch-Verfahren, geeignet ist.
Vorteilhafterweise wird zumindest zwischen dem Niedertemperaturvergaser und dem Hochtemperaturvergaser ein Druckgefälle eingestellt. Dieses Druckgefälle trägt dazu bei, Rückströmungen, die beispielsweise durch Prozessstörungen verursacht werden, zu vermeiden. Bei mehrteiligen Vergasungsverfahren können derartige
Prozessstörungen in herkömmlichen Anlagen zu Problemen führen. Hierzu wird beispielsweise zwischen dem Niedertemperaturvergaser und dem
Hochtemperaturvergaser oder zwischen weiteren Einrichtungen ein Druckgefälle mittels geeigneter Rohrleitungsbauteile und/oder Rohrleitungen mit hohen
Strömungsgeschwindigkeiten erzeugt.
Die erfindungsgemäß ebenfalls vorgesehene Anlage ist zur Durchführung eines Verfahrens, wie es zuvor erläutert wurde, eingerichtet. Sie weist ein
Niedertemperaturvergaser auf, in dem durch Schwelen ein teerhaltiges Schwelgas aus einem festen organischen Einsatzmaterial gewonnen werden kann, und einen
Hochtemperaturvergaser, in dem das Schwelgas durch partielle Oxidation und anschließend teilweise Reduktion zu einem Synthesegas umgesetzt werden kann.
Die Anlage umfasst ferner Mittel, die dazu eingerichtet sind, das Schwelgas mit einem Anteil des Synthesegases und/oder eines hiervon abgeleiteten Gasgemischs zu beaufschlagen. Diese können beispielsweise Leitungssysteme mit einer oder mehreren Rückführleitungen und geeignete Steuer- und/oder Regeleinrichtungen aufweisen.
Die erfindungsgemäße Anlage profitiert in ihren jeweiligen Ausführungsformen von den zuvor erläuterten und nachfolgend angegebenen Vorteilen in gleicher Weise, so dass auf diese ausdrücklich verwiesen werden kann.
Insbesondere weist eine entsprechende Anlage auch Mittel auf, die dazu eingerichtet sind, um zumindest zwischen dem Niedertemperaturvergaser und dem
Hochtemperaturvergaser ein Druckgefälle einzustellen.
Die Erfindung wird anhand der beigefügten Figuren weiter erläutert, welche bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung zeigen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Figur 1 zeigt eine Anlage, die zur Durchführung eines erfindungsgemäßen
Verfahrens eingerichtet ist, in schematischer Darstellung.
Figur 2 zeigt ein erfindungsgemäßes Verfahren in Form eines Ablaufplans.
Ausführungsform der Erfindung
In Figur 1 ist eine Anlage dargestellt, welche zur Durchführung eines
erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet und insgesamt mit 10 bezeichnet ist. Die Anlage 10 umfasst einen Niedertemperaturvergaser 1 und einen
Hochtemperaturvergaser 2.
In den Niedertemperaturvergaser 1 kann ein Einsatzmaterial A, beispielsweise
Biomasse wie Holz oder entsprechende Abfälle, wie zuvor erläutert, eingespeist werden. Über eine Leitung 1 1 kann beispielsweise Sauerstoff eingespeist werden. Der Niedertemperaturvergaser 1 ist zum Verschwelen des festen organischen
Einsatzmaterials A eingerichtet. Hierzu kann der Niedertemperaturvergaser 1 extern, beispielsweise mit Abwärme des Hochtemperaturvergasers 2, auf eine geeignete Temperatur, beispielsweise 300 °C bis 600 °C, aufgeheizt werden. In einer
Anfahrphase der Anlage könnenhierbei auch Anfahrbrenner des
Hochtemperaturvergasers 2 eingesetzt werden.
Über eine Leitung 12 kann aus dem Niedertemperaturvergaser 1 ein Schwelgas B ausgeleitet und in den Hochtemperaturvergaser 2 überführt werden. Der
Hochtemperaturvergaser 2 ist zweiteilig ausgebildet. Er umfasst eine Oxidationseinheit
21 und eine Quencheinheit 22. In der Oxidationseinheit 21 wird das Schwelgas B mit einem zugeführten sauerstoffhaltigen Gas teilweise oxidiert, wodurch sich, wie erläutert, Temperaturen von beispielsweise 1.400 °C bis 2.000 °C ergeben. Hierdurch wird ein Synthesegas erhalten, das mit C bezeichnet ist.
Über eine Fluidverbindung zwischen der Oxidationseinheit 21 und der Quencheinheit
22 wird das Synthesegas C in die Quencheinheit 22 überführt. Dort wird beispielsweise vermahlener Koks aus dem Niedertemperaturvergaser 1 eingeleitet (nicht dargestellt). Durch die hierdurch ablaufenden endothermen Reaktionen kühlt sich die
Gastemperatur in kurzer Zeit auf ca. 900 °C ab, es tritt eine zumindest teilweise Reduktion ein.
Das erhaltene Gasgemisch D, das immer noch als (jetzt kohlenmonoxidreiches) Synthesegas bezeichnet wird, wird einem Kühler 3 zugeführt und dort beispielsweise auf eine Temperatur von 600 °C abgekühlt. Das Synthesegas D kann anschließend in einem Zyklon 4 entstaubt werden. Das entstaubte Synthesegas E, im Rahmen dieser Anmeldung nun als "von dem Synthesegas abgeleitetes Gasgemisch" bezeichnet, weist nun eine Temperatur von beispielsweie 500 °C auf und kann einem weiteren Kühlern 5 und 6 abgekühlt werden. Es kann anschließend beispielsweise einer Kohlendioxidabtrenneinrichtung 7 zugeführt werden.
Stromab der Kohlendioxidabtrenneinrichtung 7 kann ein in dieser erhaltenes
Gasgemisch beispielsweise in einem Verdichter 8 verdichtet werden. Am Ausgang des Verdichters 8 kann ein Teilstrom des verdichteten Gasgemischs über eine Leitung 13 abgezweigt werden. Der Teilstrom kann auch zur Kühlung in dem Kühler 5 verwendet werden. Dieser ist temperaturgeregelt, wie durch einen entsprechenden Regler TC veranschaulicht. Ein entsprechend erhaltener Gasstrom kann mit weiteren Gasströmen vereinigt und über eine Leitung 4 in den Niedertemperaturvergaser eingeleitet werden. Hierdurch wird das Schwelgas B mit dem entsprechenden Gasstrom beaufschlagt, wodurch, wie erläutert, ein Teerpartialdruck herabgesetzt werden kann.
Über Leitungen 15 und 16 können weitere Gasströme aus der Anlage 10 ausgeleitet werden. Zur Gewährleistung eines ausreichenden Druckgefälles und damit der Vermeidung von Rückströmungen weist die Anlage 10 ferner einen Druckregler PC mit nicht dargestellten Stellern auf.
Wenngleich in der Figur 1 eine Einspeisung in den Niedertemperaturvergaser 1 gezeigt ist, kann die Einspeisung auch beispielsweise in die Leitung 12 zwischen dem
Niedertemperaturvergaser und dem Hochtemperaturvergaser erfolgen.
In Figur 2 ist ein erfindungsgemäßes Verfahren gemäß einer besonders bevorzugten Auführungsform der Erfindung schematisch in Form eines Ablaufplans dargestellt und insgesamt mit 100 bezeichnet. In einem ersten Verfahrensschritt 101 wird ein organisches Einsatzmaterial A in einem Niedertemperaturvergaser, beispielsweise dem Niedertemperaturvergaser 1 , zumindest teilweise zu einem Schwelgas umgesetzt.
In einem Hochtemperaturvergaser, beispielsweise dem Hochtemperaturvergaser 2, wird das Schwelgas B anschließend, wie erläutert, in einem Verfahrensschritt 102 oxidiert und anschließend reduziert und hierdurch zu einem Synthesegas D umgesetzt.
Ein weiterer Verfahrensschritt 103 dient zur Aufbereitung (Konditionierung) des
Synthesegases D, wie zuvor erläutert. Hierdurch wird, wie ebenfalls erläutert, ein aufbereitetes Gasgemisch E erhalten, das in einem weiteren Verfahrensschritt 04 an einer Anlagengrenze abgegeben werden kann.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann jeweils vorgesehen sein, einen Teil des Synthesegases D und/oder einen Teil des hieraus aufbereiteten Gasgemischs E abzutrennen und damit entweder in dem
Verfahrensschritt 101 , d.h. in der Niedertemperaturvergasung und/oder zwischen der Nieder- und der Hochtemperaturvergasung, d.h. zwischen Schritten 101 und 102, das jeweils vorliegende Schwelgas B zu beaufschlagen. Dies ist jeweils mit den Pfeilen 110, 120, 130 und 140 veranschaulicht.