Kommunikationssystem zur prozessorientierten Erfassung, Speicherung, Übermittlung und Bereitstellung von Daten
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kommunikationssystem zur prozessorientierten Erfassung, Speicherung,
Übermittlung und Bereitstellung von Daten.
Geschäfts- und Verwaltungsprozesse verlaufen heute nicht mehr nur innerhalb einer Organisation, also zum Beispiel innerhalb eines Unternehmens oder einer Behörde, sondern vielmehr über Organisationsgrenzen, oft sogar über mehrere Organisationsgrenzen, hinweg, so dass auch zumindest einige der einzelnen Prozessteilnehmer, die für die Durchführung der einzelnen Prozessschritte zuständig sind,
unterschiedlichen Organisationen angehören.
Die meisten privaten und öffentlichen Organisationen setzen heute bei der Durchführung ihrer Geschäfts- bzw.
Verwaltungsprozesse elektronische Kommunikations- und
Datenverarbeitungssysteme ein. Darüber hinaus werden heute bereits in einigen Organisationen zur Automatisierung von Geschäfts- und Verwaltungsprozessen
Prozesssteuerungssysteme wie zum Beispiel sogenannte
Workflow-Management -Systeme (WfMS) eingesetzt.
Es ist aber nur selten der Fall, dass alle an einem
Geschäfts- oder Verwaltungsprozess , nachfolgend auch kurz nur als Prozess bezeichnet, beteiligten Organisationen bzw. Prozessteilnehmer die gleichen Kommunikations- ,
Datenverarbeitungssysteme und/oder Prozesssteuerungssysteme einsetzen. Viel wahrscheinlicher ist es, dass mehrere
Prozessteilnehmer bzw. beteiligte Organisationen mit jeweils anderen Systemen arbeiten. Gerade die Datenverarbeitungs- und
Prozesssteuerungssysteme, die oft an spezifische
Anforderungen angepasst oder gar speziell für diese
entwickelt wurden, und deren „Einfluss" in der Regel nur bis an die Grenzen einer jeweiligen Organisation reicht, haben eher einen inselartigen Charakter. Das heißt, sie zumindest nicht ohne Weiteres einen insbesondere
automatischen Datenaustausch mit den verschiedenen Systemen anderer Prozessteilnehmer unterstützen. Zudem ist längst nicht jede Organisation in Besitz eines Prozesssteuerungssystems . Und dessen Anschaffung wäre insbesondere bei geringen Prozessdurchlaufzahlen bzw. - mengen wirtschaftlich auch nicht sinnvoll. Somit stellen der prozessorientierte Datenaustausch
zwischen mehreren, zu unterschiedlichen Organisationen gehörenden Prozessteilnehmern sowie eine durchgängige
Überwachung und Steuerung solcher Prozesse wesentliche Probleme dar.
Eine der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe lautet daher, eine Möglichkeit bereitzustellen, die auf einfache und möglichst kostengünstige Weise einen prozessorientierten
Datenaustausch auch über die Grenzen von mehreren
Organisationen und deren Insellösungen hinweg erlaub.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist darin zu sehen, dass auch die Überwachung und Steuerung dieser Geschäfts- oder Verwaltungsprozesse auf einfache und möglichst
kostengünstige Weise ermöglicht wird.
Das technische Problem löst die Erfindung durch ein
Kommunikationssystem mit den Merkmalen gemäß des Anspruchs 1.
Demnach ist ein Kommunikationssystem zur
prozessorientierten Erfassung, Speicherung, Übermittlung und Bereitstellung von Daten vorgesehen, welches wenigstens eine Servereinrichtung sowie eine erste und wenigstens eine weitere Datenverarbeitungseinrichtung, die über ein
Kommunikationsnetz miteinander verbunden sind, umfasst . Dabei ist die Servereinrichtung erfindungsgemäß
ausgebildet, für wenigstens einen Geschäfts- oder
Verwaltungsprozess einen vordefinierten Datencontainer bereitzustellen, und zwar derart, dass der Datencontainer über das Kommunikationsnetz auf die erste
Datenverarbeitungseinrichtung, bei der es sich um die
Datenverarbeitungseinrichtung des für den ersten
Prozessschritt des Geschäfts- oder Verwaltungsprozess zuständigen Prozessteilnehmers handelt, herunterladbar und für die wenigstens einmalige Initiierung des Prozesses verwendbar ist. Der Datencontainer ist erfindungsgemäß derart vordefiniert, dass er eine Anzahl von Datenfeldern für die strukturierte Erfassung, Speicherung und
Bereitstellung der für den Geschäfts- oder
Verwaltungsprozess erforderlichen Prozessdaten aufweist,
und zudem ein Verzeichnis mit wenigsten einem weiteren zu dem Geschäfts- oder Verwaltungsprozess gehörenden
Prozessschritt, dem Adressierungsdaten eines für diesen Prozessschritt zuständigen Prozessteilnehmers zugeordnet sind, aufweist. Ferner ist der Datencontainer mit Mitteln ausgebildet, die am Ende eines jeden Prozessschrittes automatisch unter Auswertung des Verzeichnisses mit dem wenigstens einen weiteren Prozessschritt die Überprüfung des Vorhandenseins eines weiteren Prozessschrittes im
Ablauf des Geschäfts- oder Verwaltungsprozesses bewirken, und die dann bei Vorhandensein eines solchen weiteren
Prozessschrittes die Ermittlung der Adressierungsdaten des für diesen weiteren Prozessschritt zuständigen
Prozessteilnehmers sowie unter Nutzung der ermittelten Adressierungsdaten die Übertragung des Datencontainers samt der bis dahin erfassten und gespeicherten Prozessdaten an die weitere Datenverarbeitungseinrichtung des für den weiteren Prozessschritt zuständigen Prozessteilnehmers bewirken .
Das heißt, der Datencontainer wird von der
Servereinrichtung bereitgestellt und von dort über das Kommunikationsnetz auf die erste
Datenverarbeitungseinrichtung des ersten Prozessteilnehmers heruntergeladen. Der Datencontainer kann von dem ersten Prozessteilnehmer dann auf der ersten
Datenverarbeitungseinrichtung geöffnet werden, um den
Prozess zu initiieren und um Daten in eine Anzahl von
Datenfeldern einzutragen und im Datencontainer
abzuspeichern. Am Ende des ersten Prozessschrittes wird durch die Mittel, mit denen der Datencontainer ausgebildet ist, automatisch das Verzeichnis mit dem wenigstens einen weiteren Prozessschritt ausgewertet und das Vorhandensein
eines weiteren Prozessschrittes im Ablauf des Geschäftsoder Verwaltungsprozesses überprüft . Ferner werden durch die Mittel bei Vorhandensein eines solchen weiteren
Prozessschrittes automatisch die Adressierungsdaten des für diesen weiteren Prozessschritt zuständigen
Prozessteilnehmers sowie ermittelt und unter Nutzung der ermittelten Adressierungsdaten der Datencontainers samt der bis dahin erfassten und gespeicherten Prozessdaten an die weitere Datenverarbeitungseinrichtung des für den weiteren Prozessschritt zuständigen Prozessteilnehmers übertragen.
Es sei hierzu angemerkt, dass das Kommunikationsnetz auch mehrere Netze, Teil- und/oder Subnetze gleicher oder verschiedener Art (zum Beispiel Internet, Intranet, AN, LAN, kabelbasierte Netze, funkbasierte Netze, IP-basierte Netze) umfassen kann, dass die Adressierungsdaten
insbesondere E-Mail -Adressen oder Webservice-Adressen sind, und dass die erwähnten Mittel, mit denen der wenigstens eine Datencontainer ausgebildet ist, insbesondere im
Datencontainer enthaltener Programmcode (Software) sind, der nach dem Herunterladen und Öffnen des Datencontainers auf im Wesentlichen jeder Datenverarbeitungseinrichtung beliebigen Typs ausführbar ist, und der bei seiner
Ausführung die beschriebenen Funktionen bewirkt. Der heruntergeladene Datencontainer bringt also inhärent die erforderlichen Mittel, insbesondere Softwaremittel, aber auch ein Verzeichnis den zum Prozess gehörenden
Prozessschritten mit . Handelt es sich bei den Adressierungsdaten eines weiteren Prozessteilnehmers zum Beispiel um eine E-Mail-Adresse, bewirken die vom Datencontainer umfassten Mittel am Ende eines Prozessschrittes automatisch die Übertragung des
Datencontainers als Anhang einer E-Mail an die entsprechende E-Mail -Adresse . Der weitere Prozessteilnehmer kann nach Erhalt der E-Mail den anhängenden Datencontainer wieder öffnen, woraufhin die in den Datenfeldern bereits enthaltenen Prozessdaten in elektronischer und
strukturierter Form für die Durchführung des weiteren
Prozessschrittes bereitstehen.
Durch die wenigstens eine Servereinrichtung des
erfindungsgemäßen Kommunikationssystems wird somit ein Dienst zur prozessorientierten Erfassung, Speicherung, Übertragung und Bereitstellung von Daten mittels eines intelligenten Datencontainers angeboten. Dieser
intelligente Datencontainer zeichnet sich insbesondere durch eine an den jeweiligen Geschäfts- oder
Verwaltungsprozess angepasste strukturierte und dezentrale Datenhaltung sowie eine ebenfalls dezentrale, vom
Datencontainer selbst ausgehende Prozesssteuerung, die nachfolgend auch als prozessabhängiges Routing bezeichnet wird, aus. Für jeden weiteren Prozess ist über die
wenigstens eine Servereinrichtung ein weiterer für diesen Prozess entwickelter bzw. angepasster Datencontainer bereitstellbar . Es besteht zum Beispiel die Möglichkeit, dass Unternehmen oder Behörden auf ihren Webseiten den Kunden bzw. den
Bürgern Weblinks zu den jeweiligen Datencontainern auf der wenigstens einen Servereinrichtung anbieten, über die die Kunden bzw. Bürger die entsprechenden Datencontainer auf ihre Datenverarbeitungseinrichtungen, in der Regel PCs oder Laptopcomputer, herunterladen können, um dann als jeweils erste Prozessteilnehmer den Prozess anzustoßen und auf elektronischem Wege zum Beispiel eine Bestellung bei einem
Unternehmen aufzugeben oder einen Antrag bei einer Behörde einzureichen .
Somit ist ein Vorteil auch darin zu sehen, dass die
wenigstens eine von dem erfindungsgemäßen
Kommunikationssystem umfasste Servereinrichtung, welche zur Bereitstellung wenigstens eines intelligenten
Datencontainers ausgebildet ist, der für einen bestimmten Geschäfts- oder Verwaltungsprozess angepasst ist, nicht von einer am Prozess beteiligten Organisation selbst
unterhalten bzw. betrieben werden muss. Vielmehr ist es möglich und bevorzugt vorgesehen, dass ein am jeweiligen Prozess an sich unbeteiligter Dienstanbieter bzw.
Serviceprovier die wenigstens eine Servereinrichtung betreibt, die den Prozessteilnehmern der jeweiligen
Prozesse einen entsprechend angepassten Datencontainer bereitstellt .
Weitere vorteilhafte und/oder bevorzugte Ausführungsformen und Weiterbildungen des Kommunikationssystems, welche auch den weiteren zuvor genannten Aspekt berücksichtigen, sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
So ist bei dem Kommunikationssystem vorteilhafter Weise vorgesehen, dass der wenigstens eine durch die wenigstens eine Servereinrichtung bereitgestellte Datencontainer derart vordefiniert ist, dass dem wenigstens einen und jedem weiteren Prozessschritt eine Position im Ablauf des Geschäfts- oder Verwaltungsprozesses zugeordnet ist, so dass eine Reihenfolge der Prozessschritte definiert ist, und wobei der Datencontainer ferner mit Mitteln ausgebildet ist, die am Ende eines jeden Prozessschrittes automatisch unter Auswertung des Verzeichnisses mit dem wenigstens
einen weiteren Prozessschritt die Ermittlung der
Adressierungsdaten des für den Prozessschritt an der nächsten Position im Ablauf des Geschäfts- oder
Verwaltungsprozesses zuständigen Prozessteilnehmers
bewirken, und die dann die Übertragung des Datencontainers samt der bis dahin erfassten und gespeicherten Prozessdaten an die weitere Datenverarbeitungseinrichtung des für den Prozessschritt an der nächsten Position im Ablauf des
Geschäfts- oder Verwaltungsprozesses zuständigen
Prozessteilnehmers bewirken.
Das heißt, dass am Ende des ersten Prozessschrittes wird durch die Mittel, mit denen der Datencontainer ausgebildet ist, automatisch das Verzeichnis mit dem wenigstens einen weiteren Prozessschritt ausgewertet und die
Adressierungsdaten des für den Prozessschritt an der nächsten Position im Ablauf des Geschäfts- oder
Verwaltungsprozesses zuständigen Prozessteilnehmers
ermittelt. Dann wird der Datencontainers samt der bis dahin erfassten und gespeicherten Prozessdaten automatisch an die weitere Datenverarbeitungseinrichtung des für den
Prozessschritt an der nächsten Position im Ablauf des Geschäfts- oder Verwaltungsprozesses zuständigen
Prozessteilnehmers übertragen.
Somit ist die Fähigkeit des intelligenten Datencontainers zur dezentralen Prozesssteuerung bzw. zum prozessabhängigen Routing auch insbesondere dann gegeben, wenn es mehr als nur einen weiteren Prozessschritt im Ablauf des Geschäfts- oder Verwaltungsprozesses gibt.
Bevorzugt ist bei dem Kommunikationssystem der wenigstens eine durch die wenigstens eine Servereinrichtung
bereitgestellte Datencontainer mit Mitteln ausgebildet, die nach dem Öffnen des Datencontainers durch den ersten
Prozessteilnehmer für den somit initiierten Geschäfts- oder Verwaltungsprozess automatisch das Erzeugen einer neuen Instanz des Datencontainers, welche alle Merkmale des heruntergeladenen Datencontainers besitzt, bewirken, und die ferner für diese Datencontainerinstanz das Abrufen einer eindeutigen Kennzeichnung von der wenigstens einen oder einer weiteren Servereinrichtung, sowie am Ende des Prozessschrittes die Übertragung der erzeugten
Datencontainerinstanz samt der bis dahin erfassten und gespeicherten Prozessdaten an die weitere
Datenverarbeitungseinrichtung bewirken . Somit wird durch die Mittel, mit denen der Datencontainer ausgebildet ist, nach dem Öffnen des Datencontainers durch den ersten Prozessteilnehmer für den somit initiierten Geschäfts- oder Verwaltungsprozess automatisch eine neue Instanz des Datencontainers erzeugt, welche alle Merkmale des heruntergeladenen Datencontainers besitzt, und ferner wird für diese Datencontainerinstanz automatisch eine eindeutige Kennzeichnung von der wenigstens einen oder einer weiteren Servereinrichtung durch eine entsprechende Anfrage, insbesondere Webservice-Anfrage abgerufen sowie am Ende des Prozessschrittes automatisch die erzeugte
Datencontainerinstanz samt der bis dahin erfassten und gespeicherten Prozessdaten an die weitere
Datenverarbeitungseinrichtung übertragen . Bei der eindeutigen Kennzeichnung handelt es sich
insbesondere um eine Zeichenkombination, die die eindeutige Identifizierbarkeit der Datencontainerinstanz erlaubt bzw. gewährleistet. Da die Datencontainerinstanz ihre eindeutige
Kennzeichnung während des gesamten Prozessablaufs
beibehält, kann die eindeutige Kennzeichnung gleichzeitig auch zur Identifizierung dieses Prozessablaufs dienen. Die wenigstens eine oder eine weitere Servereinrichtung des Kommunikationssystems ist entsprechend mit Mitteln, insbesondere Softwaremitteln, ausgebildet, die das
Generieren und Übertragen einer eindeutigen Kennzeichnung für eine Datencontainerinstanz an die erste
Datenverarbeitungseinrichtung auf eine entsprechende
Anfrage bewirken.
Gemäß dieser Ausführungsform verbleibt der von der
Servereinrichtung heruntergeladene Datencontainer auf der Datenverarbeitungseinrichtung des ersten Prozessteilnehmers und ist somit zu einem späteren Zeitpunkt durch ein
erneutes Öffnen für die erneute Initiierung des Geschäftsoder Verwaltungsprozesses verwendbar. Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass der Datencontainer nicht mehr durch den ersten Prozessteilnehmer erneut von der Servereinrichtung heruntergeladen werden muss, um den gleichen Geschäftsoder Verwaltungsprozess erneut initiieren zu können. Der heruntergeladene Datencontainer dient also in diesem Fall als Muster oder Rohling, von dem im Wesentlichen beliebig viele Instanzen erzeugt werden können.
Allerdings verfügt der Datencontainer bevorzugt über
Mittel, die nach jedem Öffnen des Datencontainers durch den ersten Prozessteilnehmer automatisch eine
Aktualitätsprüfung mittels der Übertragung einer
entsprechenden Anfrage an die wenigstens eine
Servereinrichtung bewirken, wobei im Falle des Vorliegens einer neueren Version des Datencontainers auf der
Servereinrichtung, die Mittel bevorzugt auch das
Herunterladen dieser neueren Version des Datencontainers von der Servereinrichtung bewirken. Somit wird nach jedem Öffnen des Datencontainers durch den ersten
Prozessteilnehmer automatisch durch die Mittel, mit denen der Datencontainer ausgebildet ist, die Aktualität des Datencontainers mittels einer entsprechenden Anfrage, insbesondere Webservice-Anfrage , an die Servereinrichtung überprüft, wobei im Falle des Vorliegens einer neueren Version des Datencontainers auf der Servereinrichtung diese neue Version auch bevorzugt automatisch von der
Servereinrichtung über das Kommunikationsnetz auf die erste Datenverarbeitungseinrichtung heruntergeladen wird. Diese Aktualitätsprüfung trägt auch zur Rechtskonformität bei, da vermieden wird, dass ungültige Datencontainer verwendet werden.
Gemäß einer alternativen Ausführungsform wird jedoch die Instanziierung eines Datencontainers sowie die
Initialisierung der Datencontainerinstanz mit einer
eindeutigen Kennzeichnung bereits durch entsprechende
Mittel, insbesondere Softwaremittel, der Servereinrichtung des Kommunikationssystems im Zusammenhang mit den Vorgang des Herunterladens auf die Datenverarbeitungseinrichtung des ersten Prozessteilnehmers bewirkt. Eine solche
heruntergeladene Datencontainerinstanz kann vom ersten
Prozessteilnehmer jedoch nicht zur nochmaligen Initiierung des gleichen Geschäfts- oder Verwaltungsprozess genutzt werden. Bevorzugt ist bei dem Kommunikationssystem vorgesehen, dass der wenigstens eine durch die wenigstens eine
Servereinrichtung bereitgestellte Datencontainer derart vordefiniert ist, dass wenigstens einem Prozessschritt
zumindest eine Triggerbedingung zugeordnet ist, und dass der Datencontainer mit Mitteln ausgebildet ist, die
automatisch eine Überwachung des Eintretens einer
Triggerbedingung und bei Eintreten einer Triggerbedingung die Übertragung einer Statusmeldung zusammen mit der eindeutigen Kennung der Datencontainerinstanz an die wenigstens eine oder eine weitere Servereinrichtung
bewirken. Eine Triggerbedingung, also ein auslösendes
Ereignis für das Übertragen einer Statusmeldung, kann zum Beispiel am Ende eines Prozessschrittes definiert sein, wenn automatisch das Übertragen des Datencontainers an die Datenverarbeitungseinrichtung des nächsten
Prozessteilnehmers bewirkt wird. In diesem Beispielfall wird also im Wesentlichen gleichzeitig auch die Übertragung einer Statusmeldung an die wenigstens eine oder eine weitere Servereinrichtung bewirkt. Alternativ oder
ergänzend kann als Triggerbedingung beispielsweise auch das Öffnen einer Datencontainerinstanz definiert sein, so dass das Übertragen einer Statusmeldung bewirkt wird, nachdem der Datencontainer von dem weiteren Prozessteilnehmer geöffnet wurde. Es wird also durch die Mittel, mit denen der Datencontainer ausgebildet ist, automatisch das
Eintreten einer Triggerbedingung überwacht und bei
Eintreten einer Triggerbedingung eine Statusmeldung zusammen mit der eindeutigen Kennung der
Datencontainerinstanz an die wenigstens eine oder eine weitere Servereinrichtung übertragen.
Besonders bevorzugt ist bei dem Kommunikationssystem der wenigstens eine durch die wenigstens eine Servereinrichtung bereitgestellte Datencontainer mit Mitteln ausgebildet, die vor der Übertragung der Datencontainerinstanz an die weitere Datenverarbeitungseinrichtung des für den weiteren
Prozessschritt zuständigen Prozessteilnehmers das Erzeugen einer Kopie der Datencontainerinstanz samt der bis dahin erfassten und gespeicherten Prozessdaten und das
Abspeichern dieser Kopie auf der
Datenverarbeitungseinrichtung des für den beendeten
Prozessschritt zuständigen Prozessteilnehmers bewirken. Demzufolge wird durch die Mittel, mit denen der
Datencontainer ausgebildet ist, vor der Übertragung der Datencontainerinstanz an die weitere
Datenverarbeitungseinrichtung automatisch eine Kopie der Datencontainerinstanz samt der bis dahin erfassten und gespeicherten Prozessdaten erzeugt und auf der
Datenverarbeitungseinrichtung des für den beendeten
Prozessschritt zuständigen Prozessteilnehmers
abgespeichert. Somit ist für einen Prozessteilnehmer auch zu einem späteren Zeitpunkt noch nachvollziehbar, welche Daten von ihm weiterübertragen wurden.
Zweckmäßiger Weise ist die wenigstens eine oder eine weitere Servereinrichtung des KommunikationsSystems zur
Speicherung der ihr jeweils übertragenen Statusmeldung und eindeutigen Kennzeichnung einer Datencontainerinstanz ausgebildet sowie auf eine entsprechende Anfrage,
insbesondere Webservice-Anfrage, hin zur Übertragung zumindest der jeweils zuletzt zu einer Kennzeichnung gespeicherten Statusmeldung an die
Datenverarbeitungseinrichtung eines anfragenden
Prozessteilnehmers. Dies erlaubt es einem Prozessteilnehmer zu einem Zeitpunkt nach der Übertragung einer
Datencontainerinstanz zu einem weiteren Prozessteilnehmer den aktuellen Status des Prozessablaufs in Erfahrung zu erfahren. Hierzu kann ein Prozessteilnehmer, wie weiter unten noch erläutert werden wird, bevorzugt die
zurückbehaltene Kopie einer weiterübertragenen Datencontainerinstanz nutzen.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des
Kommunikationssystems ist die wenigstens eine
Servereinrichtung ausgebildet zur Bereitstellung wenigstens eines Datencontainers, der derart vordefiniert ist, dass wenigstens einem Prozessschritt zumindest ein
Verzeichnisdienst zugeordnet ist bzw. die
Adressierungsdaten wenigstens eines Verzeichnisdienstes zugeordnet sind, bei dem die Adressierungsdaten des für diesen Prozessschritt zuständigen Prozessteilnehmers hinterlegt sind, wobei ferner die wenigstens eine
Servereinrichtung und/oder wenigstens eine weitere
Servereinrichtung zur Bereitstellung des wenigstens einen Verzeichnisdienstes eingerichtet ist, und wobei der
Datencontainer zudem mit Mitteln ausgebildet ist, die vor der Übertragung des Datencontainers oder der
Datencontainerinstanz an die weitere
Datenverarbeitungseinrichtung automatisch unter Ansprechen auf spezifische Prozessdaten das Ermitteln der
Adressierungsdaten des für den weiteren Prozessschritt zuständigen Prozessteilnehmers aus dem wenigstens einen Verzeichnisdienst bewirken. Das heißt, vor der Übertragung des Datencontainers oder der Datencontainerinstanz an die weitere Datenverarbeitungseinrichtung werden durch die Mittel, mit denen der Datencontainer ausgebildet ist, automatisch unter Ansprechen auf spezifische Prozessdaten die Adressierungsdaten des für den weiteren Prozessschritt zuständigen Prozessteilnehmers aus dem wenigstens einen Verzeichnisdienst ermittelt.
Die Ergänzung des von dem Datencontainer umfassten
Verzeichnisses mit dem wenigstens einen weiteren
Prozessschritt durch wenigstens einen Verzeichnisdienst, welcher von der wenigstens einen oder einer weiteren
Servereinrichtung bereitgestellt wird, bringt insbesondere den Vorteil, dass ein Datencontainer selbst dann noch seine Gültigkeit behält, wenn sich zum Beispiel die
Adressierungsdaten eines Prozessteilnehmers oder gar der für einen Prozessschritt zuständige Prozessteilnehmer geändert hat, sofern diese Daten nicht im containereigenen Verzeichnis selbst sondern beim Verzeichnisdienst
hinterlegt sind. In solchen Fällen ist es dann nicht erforderlich, dass eine aktualisierte Datencontainerversion bereitzustellen bzw. herunterzuladen ist. Selbst wenn sich während eines laufenden Geschäfts- oder
Verwaltungsprozesses Adressierungsdaten oder gar
Zuständigkeiten ändern, wird die Datencontainerinstanz automatisch an die richtige weitere
Datenverarbeitungseinrichtung übertragen. Zudem ist die Möglichkeit von Vorteil, dass die in den
Verzeichnisdiensten hinterlegten Daten von den jeweiligen Prozessteilnehmern bzw. deren Organisationen selbst
gepflegt werden können, insbesondere wenn die
Prozessteilnehmer bzw. deren Organisation die jeweiligen Servereinrichtungen mit den Verzeichnisdiensten selbst betreiben. Erst wenn sich ein Verzeichnisdienst ändern sollte, müsste der bereitgestellte Datencontainer
entsprechend aktualisiert werden. Dies trägt somit enorm zur Flexibilität des Datencontainers und des
prozessabhängigen Routings bei.
Bevorzugter Weise ist die wenigstens eine Servereinrichtung des Kommunikationssystems ausgebildet zur Bereitstellung
wenigstens eines Datencontainers, der derart vordefiniert ist, dass wenigstens einem Prozessschritt die
Adressierungsdaten wenigstens eines weiteren möglichen zuständigen Prozessteilnehmers zusammen mit einer
Auswahlbedingung zugeordnet sind, wobei der Datencontainer ferner mit Mitteln ausgebildet ist, die vor der Übertragung des Datencontainers oder der Datencontainerinstanz an die weitere Datenverarbeitungseinrichtung automatisch unter Ansprechen auf spezifische Prozessdaten und Vergleichen dieser Prozessdaten mit der Auswahlbedingung für den wenigstens einen weiteren möglichen zuständigen
Prozessteilnehmer das Ermitteln der Adressierungsdaten des für den weiteren Prozessschritt tatsächlich zuständigen Prozessteilnehmers aus den mehreren möglichen zuständigen Prozessteilnehmern bewirken. Das heißt, dass vor der
Übertragung des Datencontainers oder der
Datencontainerinstanz an die weitere
Datenverarbeitungseinrichtung durch die Mittel, mit denen der Datencontainer ausgebildet ist, automatisch unter
Ansprechen auf spezifische Prozessdaten diese Prozessdaten mit der Auswahlbedingung für den wenigstens einen weiteren möglichen zuständigen Prozessteilnehmer verglichen werden und die Adressierungsdaten des für den weiteren
Prozessschritt tatsächlich zuständigen Prozessteilnehmers aus den mehreren möglichen zuständigen Prozessteilnehmern ermittelt werden.
Neben dem zuvor beschriebenen bevorzugten Merkmal, dass Adressierungsdaten von Prozessteilnehmern bei einem
Verzeichnisdienst hinterlegt sein können, trägt auch dieses nunmehr beschriebene Merkmal zur Flexibilität des
Datencontainers und des prozessabhängigen Routings bei . Bevorzugt ist den Adressierungsdaten eines der möglichen
zuständigen Prozessteilnehmer für einen Prozessschritt keine Auswahlbedingung bzw. eine Default-Auswahlbedingung zugeordnet, so dass dieser Prozessteilnehmer defaultmäßig als zuständig ermittelt wird, wenn keine andere der
möglichen Auswahlbedingungen erfüllt ist. Somit ist es zum Beispiel den Behörden mehrerer Kommunen eines Landkreises möglich, ihren Bürgern für einen Verwaltungsprozess , der in allen Behörden im Wesentlichen gleich abläuft, gemeinsam den gleichen Datencontainer bereitzustellen. Dieser
Datencontainer ist jedoch derart vordefiniert, dass jedem Prozessschritt die Adressierungsdaten mehrerer möglicher Prozessteilnehmer, beispielsweise der zuständigen
Sachbearbeiter der jeweiligen kommunalen Behörde,
zugeordnet sind. Erst während des bereits initiierten
Prozessablaufs werden dann anhand spezifischer Prozessdaten wie etwa einer eingegebenen Postleitzahl automatisch die Adressierungsdaten des für den weiteren Prozessschritt tatsächlich zuständigen Prozessteilnehmers ermittelt und die Datencontainerinstanz entsprechend an diesen
übertragen. Weitere Beispiele für spezifische Prozessdaten, die ausschlaggebend sein könnten, sind der Name oder das Geburtsdatum einer Person.
Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass die wenigstens eine Servereinrichtung des Kommunikationssystems zur
Bereitstellung wenigstens eines Datencontainers ausgebildet ist, der derart vordefiniert ist, dass dem wenigstens einen weiteren Prozessschritt und noch wenigstens einem weiteren Prozessschritt die gleiche Position im Prozessablauf zugeordnet ist, so dass an wenigstens dieser einen Position wenigstens ein alternativer Prozessschritt definiert ist, wobei dem wenigstens einen alternativen Prozessschritt eine Auswahlbedingung zugeordnet ist, und wobei der
Datencontainer ferner mit Mitteln ausgebildet ist, die vor der Übertragung des Datencontainers oder der
Datencontainerinstanz an die weitere
Datenverarbeitungseinrichtung automatisch unter Ansprechen auf spezifische Prozessdaten und Vergleichen dieser
Prozessdaten mit der Auswahlbedingung für den wenigstens einen alternativen Prozessschritt das Ermitteln des
tatsächlichen nächsten Prozessschrittes und der
Adressierungsdaten des für diesen Prozessschritt
zuständigen Prozessteilnehmers bewirken. Somit werden durch die Mittel, mit denen der Datencontainer ausgebildet ist, vor der Übertragung des Datencontainers oder der
Datencontainerinstanz an die weitere
Datenverarbeitungseinrichtung automatisch unter Ansprechen auf spezifische Prozessdaten diese Prozessdaten mit der Auswahlbedingung für den wenigstens einen alternativen Prozessschritt verglichen und der
tatsächliche nächste Prozessschritt sowie die
Adressierungsdaten des für diesen Prozessschritt
zuständigen Prozessteilnehmers ermittelt. Bevorzugt ist einem von mehreren Prozessschritten mit der gleichen zugeordneten Position keine Auswahlbedingung bzw. eine Default -Auswahlbedingung zugeordnet, so dass dieser
Prozessschritt defaultmäßig als der nächste Prozessschritt ermittelt wird, wenn keine andere der möglichen
Auswahlbedingungen erfüllt ist. Es versteht sich, dass auch dies zur Flexibilität des Datencontainers und des
prozessabhängigen Routings beiträgt. Besonders bevorzugt ist bei dem Kommunikationssystem der wenigstens eine durch die wenigstens eine Servereinrichtung bereitgestellte Datencontainer mit Datenfeldern ausgeführt, die gemäß einer XML-basierten Auszeichnungssprache
definiert sind. So wurden und werden zum Beispiel in
Deutschland im Rahmen des Standardisierungsvorhabens „XÖV - XML in der öffentlichen Verwaltung" zahlreiche XML- basierte, anwendungsspezifische Auszeichungssprachen wie XBau, XDomea, XFinanz, XJustiz, XMeld, XSozial für die verschiedenen Fachverfahren als fachliche und semantische Standards entwickelt. Die bisher verabschiedeten XÖV- Standards sind über das sogenannte XRepository, einer zentralen, web-basierten Bibliothek für die Bereitstellung von XÖV-Datenmodellen und -Schemata, für jeden zugänglich. Je nach Ausführungsform sind die Datenfelder eines
erfindungsgemäß bereitgestellten Datencontainers mittels solcher und/oder auch anderer XML-basierter
Auszeichnungssprachen definiert. Es ist auch möglich, dass innerhalb eines Datencontainers einige Datenfelder gemäß einer ersten Auszeichnungssprache und andere Datenfelder gemäß einer zweiten Auszeichnungssprache definiert sind. Die Verwendung standardisierter und insbesondere XML- basierter Auszeichnungssprachen zur Definition der
Datenfelder vereinfacht auch in heterogenen Systemwelten das Auslesen von Daten aus den Datenfeldern bzw. das
Befüllen der Datenfelder eines Datencontainers. Es versteht sich, dass auch der bereits erwähnte wenigstens eine und/oder ein weiterer Verzeichnisdienst seine Daten
bevorzugt in strukturierter Form gemäß einem XML-basierten Auszeichnungsstandard bereitstellt .
Zweckmäßiger Weise umfasst bei dem Kommunikationssystem der wenigstens eine durch die wenigstens eine Servereinrichtung bereitgestellte Datencontainer zumindest ein Datenfeld, das für wenigstens ein digitales Dokument vorgesehen ist. Dies erlaubt es einem Prozessteilnehmer, ein digitales Dokument wie etwa eine Bilddatei, die eine eingescannte Ablichtung
eines Ausweises oder eines sonstigen Beleges enthält, sozusagen als Anlage zusammen mit dem Datencontainer bzw. innerhalb des Datencontainers oder der
Datencontainerinstanz an einen weiteren oder auch mehrere weitere Prozessteilnehmer zu übertragen.
Von Vorteil ist auch, wenn gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Kommunikationssystems die wenigstens eine Servereinrichtung zur Bereitstellung wenigstens eines Datencontainers ausgebildet ist, der derart vordefiniert ist, dass für wenigstens einen Prozessschritt wenigstens ein Datenfeld bestimmt ist, das vom zuständigen
Prozessteilnehmer zwingend auszufüllen ist, wobei der
Datencontainer ferner mit Mitteln ausgebildet ist, die vor der Übertragung des Datencontainers oder der
Datencontainerinstanz an die weitere
Datenverarbeitungseinrichtung automatisch die Überprüfung jedes bestimmten durch den jeweiligen Prozessteilnehmer zwingend zu befüllenden Datenfelds bewirken und erst bei festgestellter Befüllung jedes bestimmten Datenfeldes die Übertragung des Datencontainers oder der
Datencontainerinstanz an die weitere
Datenverarbeitungseinrichtung bewirken. Das heißt, vor der Übertragung des Datencontainers oder der
Datencontainerinstanz an die weitere
Datenverarbeitungseinrichtung wird durch die Mittel, mit denen der Datencontainer ausgebildet ist, automatisch jedes bestimmte, durch den jeweiligen Prozessteilnehmer zwingend zu befüllende Datenfelds überprüft und erst bei
festgestellter Befüllung jedes bestimmten Datenfeldes wird der Datencontainers oder der Datencontainerinstanz an die weitere Datenverarbeitungseinrichtung übertragen. Somit ist gewährleistet, dass alle für die Durchführung eines
weiteren Prozessschritts oder mehrerer weiterer
Prozessschritte zwingend erforderlichen Prozessdaten unmittelbar bereitstehen. Dies kann zum einen zur
Rechtskonformität beitragen, zum anderen werden dadurch etwaige, den Prozessablauf verzögernde Rückfragen
vermieden .
Bevorzugt ist die wenigstens eine Servereinrichtung des Kommunikationssystems ausgebildet zur Bereitstellung wenigstens eines Datencontainers, der derart vordefiniert ist, dass für wenigstens einen Prozessschritt wenigstens ein Datenfeld bestimmt ist, für das eine Lese- und/oder Schreibmöglichkeit für den zuständigen Prozessteilnehmer besteht, wobei der Datencontainer ferner mit Mitteln ausgebildet ist, die nach dem Öffnen des Datencontainers oder der Datencontainerinstanz durch einen
Prozessteilnehmer automatisch das Gewähren nur der für ein jeweiliges Datenfeld bestimmten Lese- und/oder
Schreibmöglichkeiten für den jeweiligen Prozessteilnehmer bewirken. Somit wird also nach dem Öffnen des
Datencontainers oder der Datencontainerinstanz durch einen Prozessteilnehmer mit Hilfe der Mittel, mit denen der Datencontainer ausgebildet ist, automatisch nur die für ein jeweiliges Datenfeld bestimmten Lese- und/oder
Schreibmöglichkeiten für den jeweiligen Prozessteilnehmer gewährt. Dies sorgt für Datenschutz bzw. Datensicherheit, da für jeden Prozessschritt festlegbar ist, auf welche Datenfelder eines Datencontainers ein jeweiliger
Prozessteilnehmer einen Lese- bzw. Schreibzugriff erhalten soll. Zweckmäßiger Weise sind das genau nur die
Datenfelder, die der jeweilige Prozessteilnehmer für die Durchführung des Prozessschrittes, für den er zuständig ist, benötigt, so dass er Prozessdaten nur aus bestimmten
Datenfeldern auslesen und/oder Prozessdaten in diese
Datenfelder eintragen kann.
Besonders bevorzugt ist die wenigstens eine
Servereinrichtung des Kommunikationssystems ausgebildet zur Bereitstellung wenigstens eines Datencontainers, der derart vordefiniert ist, dass zumindest einige der Datenfelder des Datencontainers formularartig angeordnet darstellbar sind bzw. dargestellt werden wenn der Datencontainer bzw. die Datencontainerinstanz auf einer
Datenverarbeitungseinrichtung geöffnet wird.
Beispielsweise handelt es sich bei dem Datencontainer um eine Datei im PDF-Format, insbesondere in der PDF-Version 1.7 gemäß dem offenen Standard ISO 32000, die von der wenigstens einen Servereinrichtung des erfindungsgemäßen Kommunikationssystems bereitgestellt wird. Neben dem bereits erwähnten Programmcode, bei dem es sich
insbesondere um Javascript-Code handelt, umfasst die bereitgestellte PDF-Datei auch eine Anzahl von Datenfeldern sowie eine Layoutbeschreibung für wenigstens eine
Formularseite, auf der zumindest einige der Datenfelder angeordnet sind. Wird die PDF-Datei auf der
Datenverarbeitungseinrichtung eines Prozessteilnehmers geöffnet, ist auf deren Anzeigeeinheit die wenigstens eine Formularseite anzeigbar, so dass der Prozessteilnehmer die wenigstens eine Formularseite mit den darauf angeordneten Datenfeldern betrachten bzw. lesen kann aber auch mit Hilfe der Eingabeeinheiten der Datenverarbeitungseinrichtung, wie Tastatur und Maus, Daten in einzelne Datenfelder
einzutragen. Die formularartige Darstellung von
Datenfeldern ist natürlich insbesondere von Vorteil, wenn es sich bei einem Prozessteilnehmer um einen Menschen handelt. Ist der Prozessteilnehmer jedoch nur eine
Maschine, das heißt kann also ein Prozessschritt von einer Datenverarbeitungseinrichtung voll automatisch durchgeführt werden, bedarf es in der Regel keiner formularartigen
Darstellbarkeit zum Auslesen und/oder Befüllen von
Datenfeldern, sondern es genügt hierfür die Definition bzw. Auszeichnung der Datenfelder, welche bevorzugt XML-basiert ist .
Ferner ist bei dem Kommunikationssystem bevorzugt
vorgesehen, dass die wenigstens eine Servereinrichtung zur Bereitstellung wenigstens eines Datencontainers
eingerichtet ist, welcher derart vordefiniert ist, dass für wenigstens einen Prozessschritt wenigstens ein Datenfeld bestimmt ist, das für den zuständigen Prozessteilnehmer angezeigt oder nicht angezeigt werden soll, und/oder dass für wenigstens einen Prozessschritt wenigstens ein
Datenfeld bestimmt ist, dem eine Anzeigebedingung
zugeordnet ist bei der das Datenfeld angezeigt oder nicht angezeigt werden soll, und wobei der Datencontainer ferner mit Mitteln ausgebildet ist, die nach dem Öffnen des
Datencontainers oder der Datencontainerinstanz durch einen Prozessteilnehmer automatisch in Abhängigkeit vom
jeweiligen Prozessschritt und/oder Prozessteilnehmer und/oder unter Ansprechen auf spezifische Prozessdaten und Vergleichen dieser Prozessdaten mit der Anzeigebedingung das Darstellen oder Verbergen eines jeweiligen Datenfeldes bewirken. Demnach werden nach dem Öffnen des
Datencontainers oder der Datencontainerinstanz durch einen Prozessteilnehmer automatisch durch die Mittel, mit denen der Datencontainer ausgebildet ist, in Abhängigkeit vom jeweiligen Prozessschritt und/oder Prozessteilnehmer und/oder unter Ansprechen auf spezifische Prozessdaten diese Prozessdaten mit der Anzeigebedingung verglichen und
ein jeweiliges Datenfeld angezeigt oder nicht. Dies dient zum einen der weiteren Steigerung der
Benutzungsfreundlichkeit für menschliche Prozessteilnehmer, da die dargestellten Formulare nur die für den
Prozessteilnehmer relevanten Datenfelder zeigen und somit übersichtlich bleiben. Beispielsweise werden in einem
Antragsformular zusätzliche Datenfelder für die Personalien eines Erziehungsberechtigten erst angezeigt, nachdem anhand des eingegebenen Geburtsdatums die Minderjährigkeit des Antragstellers erkannt wurde. In diesem Beispielfall kann für die zusätzlich angezeigten Datenfelder auch
gleichzeitig bestimmt sein, dass diese zwingend auszufüllen sind. Zum anderen trägt das Verbergen von Datenfeldern aber auch zum Datenschutz bei, da zum Beispiel solche
Datenfelder, für die dem jeweiligen Prozessteilnehmer ohnehin keine Lese- und/oder Schreibzugriffsmöglichkeit gegeben ist, gar nicht erst dargestellt werden.
Vorteilhafter Weise ist die wenigstens eine
Servereinrichtung des Kommunikationssystems zur
Bereitstellung wenigstens eines Datencontainers
eingerichtet, der derart vordefiniert ist, dass zumindest einigen der Datenfelder des Datencontainers
Feldbezeichnungen in einer oder mehreren Sprachen
zugeordnet sind, wobei die darzustellende Sprache
auswählbar ist. Das heißt, dass der Datencontainer bzw. die Datencontainerinstanz nach dem Öffnen auf der
Datenverarbeitungseinrichtung in der jeweils ausgewählten Sprache dargestellt wird. Dies dient ebenfalls der
Benutzungsfreundlichkeit für menschliche Prozessteilnehmer, da der Prozessteilnehmer auswählen kann, in welcher Sprache bei den dargestellten Formularen Feldbezeichnungen
dargestellt werden sollen. Somit ist ein Datencontainer
auch für Ländergrenzen überschreitende Geschäfts- oder Verwaltungsprozesse einsetzbar.
Des Weiteren ist bei dem Kommunikationssystem bevorzugt vorgesehen, dass die wenigstens eine Servereinrichtung zur Bereitstellung wenigstens eines Datencontainers
eingerichtet ist, welcher mit Mitteln ausgebildet ist, die nach dem Öffnen einer Kopie einer Datencontainerinstanz die Übertragung einer Statusanfrage zusammen mit der
eindeutigen Kennzeichnung der Datencontainerinstanz an die wenigstens eine oder eine weitere Servereinrichtung, bevorzugt mittels eines Webservice-Aufrufs, bewirken können, und die ferner die Darstellung der von der
Servereinrichtung als Antwort empfangene Statusinformation auf der Anzeigeeinheit der Datenverarbeitungseinrichtung des Prozessteilnehmers bewirken können. Das heißt, dass durch die Mittel, mit denen der Datencontainer ausgebildet ist, nach dem Öffnen einer Kopie einer
Datencontainerinstanz eine Statusanfrage zusammen mit der eindeutigen Kennzeichnung der Datencontainerinstanz an die wenigstens eine oder eine weitere Servereinrichtung, bevorzugt mittels eines Webservice-Aufrufs, übertragen werden kann, und dass dann die von der Servereinrichtung als Antwort empfangene Statusinformation automatisch auf der Anzeigeeinheit der Datenverarbeitungseinrichtung des Prozessteilnehmers dargestellt wird. Somit stehen jedem Prozessteilnehmer prozessabhängige Statusinformationen zur Verfügung, die eine Überwachung des Prozessablaufs
ermöglichen .
Besonders bevorzugt ist die wenigstens eine
Servereinrichtung des Kommunikationssystems ausgebildet zur Bereitstellung wenigstens eines Datencontainers, der derart
vordefiniert ist, dass zumindest einem Prozessschritt zusammen mit den Adressierungsdaten eines zuständigen
Prozessteilnehmers auch ein Schlüsselcode zugeordnet ist, wobei der Datencontainer ferner mit Mitteln ausgebildet ist, die vor der Übertragung des Datencontainers oder der Datencontainerinstanz an die weitere
Datenverarbeitungseinrichtung automatisch die Überprüfung des Vorhandenseins eines dem für den weiteren
Prozessschritt zuständigen Prozessteilnehmers zugeordneten Schlüsselcodes bewirken, und die bei Vorhandensein eines Schlüsselcodes die Verschlüsselung der Prozessdaten
wenigstens eines Datenfeldes unter Verwendung des
Schlüsselcodes bewirken. Der Datencontainer ist dabei ferner mit Mitteln ausgebildet, die nach dem Öffnen des Datencontainers oder der Datencontainerinstanz durch einen Prozessteilnehmer automatisch die Entschlüsselung von verschlüsselten Prozessdaten bewirken, sofern der jeweilige Prozessbeteiligte den passenden Schlüsselcode eingegeben hat. Demnach wird also durch die Mittel, mit denen der Datencontainer ausgebildet ist, vor der Übertragung des Datencontainers oder der Datencontainerinstanz an die weitere Datenverarbeitungseinrichtung automatisch das
Vorhandensein eines dem für den weiteren Prozessschritt zuständigen Prozessteilnehmers zugeordneten Schlüsselcodes überprüft, und bei Vorhandensein eines Schlüsselcodes werden die Prozessdaten wenigstens eines Datenfeldes unter Verwendung des Schlüsselcodes verschlüsselt. Ferner werden nach dem Öffnen des Datencontainers oder der
Datencontainerinstanz durch einen Prozessteilnehmer die verschlüsselten Prozessdaten wieder entschlüsselt, sofern der jeweilige Prozessbeteiligte den passenden Schlüsselcode eingegeben hat. Es versteht sich, dass dies für Datenschutz bzw. Datensicherheit sorgt, da ohne den passenden
Schlüsselcode zur Entschlüsselung, auf verschlüsselte
Datenfelder weder lesend noch schreibend zugegriffen werden kann. Selbstverständlich ist es ferner möglich, dass bevorzugt bei dem bereits erwähnten wenigstens einen und/oder einem weiteren Verzeichnisdienst neben den
Adressierungsdaten von Prozessteilnehmern auch ein diesen zugeordneter Schlüsselcode, insbesondere der öffentliche Schlüssel eines Schlüsselpaares eines asymetrischen
Kryptosystems , hinterlegt sein kann.
Des Weiteren ist bei dem Kommunikationssystem bevorzugt vorgesehen, dass die wenigstens eine Servereinrichtung zur Bereitstellung wenigstens eines Datencontainers
eingerichtet ist, welcher mit Mitteln ausgebildet ist, die vor der Übertragung des Datencontainers oder der
Datencontainerinstanz an die weitere
Datenverarbeitungseinrichtung automatisch die elektronische Signierung zumindest der Datenfelder bewirken können, bei denen für den jeweiligen Prozessteilnehmer eine Lese- und/Schreibzugriffsmöglichkeit bestand, sofern der
Prozessteilnehmer für eine qualifizierte bzw.
fortgeschrittene elektronische Signatur einen
entsprechenden Signaturschlüsselcode bereitgestellt hat. Der Datencontainer ist dabei ferner mit Mitteln
ausgebildet, die nach dem Öffnen des Datencontainers oder der Datencontainerinstanz durch einen Prozessteilnehmer automatisch die Überprüfung der elektronischen Signatur bewirken können. Das heißt, das durch die Mittel, mit denen der Datencontainer ausgebildet ist, vor der Übertragung des Datencontainers oder der Datencontainerinstanz an die weitere Datenverarbeitungseinrichtung zumindest die
Datenfelder, bei denen für den jeweiligen Prozessteilnehmer eine Lese- und/Schreibzugriffsmöglichkeit bestand,
automatisch elektronisch signiert werden können, sofern der Prozessteilnehmer hierfür einen entsprechenden
Signaturschlüsselcode bereitgestellt hat, und dass nach dem Öffnen des Datencontainers oder der Datencontainerinstanz durch einen Prozessteilnehmer die elektronische Signatur automatisch überprüft werden kann. Somit ist auch die
Integrität und Authentizität der Prozessdaten nachprüfbar und die Identifizierung bzw. Authentifizierung des
signierenden Prozessteilnehmers möglich und damit
Rechtssicherheit gewährleistet.
Es sei noch erwähnt, dass bevorzugt die wenigstens eine Servereinrichtung des erfindungsgemäßen
Kommunikationssystems, außer den für das prozessabhängige Routing erforderlichen Daten (siehe Verzeichnisdienste) und den prozessabhängigen Statusinformationen, insbesondere keine Prozessdaten speichert, die von Prozessteilnehmern in die Datenfelder eines Datencontainer eingetragen wurden.
Es ist aber besonders bevorzugt vorgesehen, dass in dem Kommunikationssystem wenigstens eine Servereinrichtung ausgebildet ist zur Archivierung von Datencontainern bzw. Datencontainerinstanzen aus bereits abgeschlossenen
Prozessabläufen .
Wie oben bereits erwähnt, wird durch die wenigstens eine Servereinrichtung des KommunikationsSystems somit ein
Dienst zur prozessorientierten Erfassung, Speicherung, Übertragung und Bereitstellung von Daten mittels eines intelligenten Datencontainers angeboten. Durch diesen intelligenten Datencontainer können Geschäfts- oder
Verwaltungsprozesse, die sich über Organisationsgrenzen hinweg erstrecken, erheblich einfacher und effizienter
durchgeführt werden. Organisationen, die zur Durchführung ihrer Prozesse diesen Dienst nutzen, sparen dadurch die Anschaffung bzw. den Betrieb eines eigenen
Prozesssteuerungssystems .
Es ist daher des Weiteren die Möglichkeit vorgesehen, dass für die Nutzung des Dienstes zur Durchführung von
Geschäfts- oder Verwaltungsprozessen eine Gebühr an den Dienstanbieter bzw. Serviceprovider, der die wenigstens eine Servereinrichtung in dem erfindungsgemäßen
Kommunikationssystem betreibt, zu entrichten ist. Dabei kann es sich um eine Transaktionsgebühr handeln, die zum Beispiel bei jedem Abruf einer eindeutigen Kennzeichnung für eine Datencontainerinstanz oder bei einer beliebigen anderen von einer Datencontainerinstanz ausgehenden
Statusmeldung berechnet wird.
Diese und weitere Merkmale sowie weitere damit einher gehende Vorteile der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden näheren Beschreibung eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen .
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schematische, beispielhafte Darstellung eines erfindungsgemäßen Kommunikationssystems, umfassend zwei Servereinrichtungen und drei
Datenverarbeitungseinrichtungen die über ein Kommunikationsnetz miteinander verbunden sind;
Fig. 2 eine schematische, beispielhafte Darstellung eines der Datencontainers mit einer Anzahl von
Datenfeldern . Unter expliziter Bezugnahme auf die vorangegangene
Würdigung der Erfindung ist in der Figur 1 schematisch eine beispielhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kommunikationssystems, nachfolgend insgesamt mit 100 bezeichnet, dargestellt und in der Figur 2 schematisch eine beispielhafte Darstellung eines Datencontainers gemäß der Erfindung, nachfolgend mit 200 gekennzeichnet, mit einer Anzahl von Datenfeldern gezeigt.
Gemäß der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform umfasst das Kommunikationssystem 100 zwei Servereinrichtungen 20 und 60 sowie drei Datenverarbeitungseinrichtungen 30, 40 und 50 die alle miteinander über das Kommunikationsnetz 10 verbunden sind.
Bei der Datenverarbeitungseinrichtung 30 handelt es sich um einen Laptop-Computer mit einer Anzeigeeinheit 35 und einer Tastatur als Eingabeeinheit 37. Eine Computermaus oder ein Touchpad als weitere Eingabeeinheit ist vorteilhafter Weise ebenfalls vorhanden, jedoch in der Figur 1 nicht
dargestellt. Bei den weiteren
Datenverarbeitungseinrichtungen 40 und 50, handelt es sich zum Beispiel um herkömmliche Personalcomputer oder
Workstations oder Terminalcomputer etc. Jede der
Datenverarbeitungseinrichtungen 40
und 50 besitzt aber zumindest eine Anzeigeeinheit 45 bzw. 55 und Eingabeeinheit 47 bzw. 57.
Die Servereinrichtung 20 ist ausgebildet, wenigstens den Datencontainer 200 bereitzustellen, der für einen
Verwaltungsprozess angepasst ist und über das
Kommunikationsnetz 10 auf die Datenverarbeitungseinrichtung 30 des ersten Prozessteilnehmers herunterladbar ist.
Die Servereinrichtung 60 ist zur Bereitstellung eines Verzeichnisdienstes ausgebildet, in dem Adressierungsdaten und gegebenenfalls auch öffentliche Schlüssel hinterlegt sind.
Das sehr vereinfacht dargestellte Kommunikationsnetz 10 kann selbstverständlich auch mehre Teil- und/oder Subnetze umfassen .
In der Figur 2 ist schematisch der Datencontainer 200 aus Figur 1 mit einer Anzahl beispielhafter Datenfelder
dargestellt . Der Datencontainer 200, welcher für einen
Verwaltungsprozess angepasst ist, umfasst vordefinierte Datenfelder 210 für allgemeingültige Daten wie Name,
Straße, Ort und PLZ des Antragstellers, also des ersten Prozessteilnehmers. Ferner umfasst der Datencontainer 200 Datenfelder 220 für prozessspezifische Daten. Die
Datenfelder 220 sind daher beispielhaft mit Sachinformation 1 bzw. Sachinformation 2 bezeichnet. Natürlich kann der Datencontainer 200 noch weitere Datenfelder umfassen, die jedoch in der Figur 2, aus Gründen der einfachen und übersichtlichen Darstellung nicht zu sehen sind.
Außerdem zeigt die Figur 2 eine formularartige Anordnung der Datenfelder, wie sie zum Beispiel einem
Prozessteilnehmer auf der Anzeigeeinheit seiner
Datenverarbeitungseinrichtung präsentiert werden würde. Für diese Formularansicht ist im Datencontainer 200 extra eine entsprechende Layoutbeschreibung hinterlegt. Für diese und gegebenenfalls weitere vorhandene Layoutbeschreibungen ist in der Figur 2 die Schicht 250 angedeutet. Hinter den formularartig angeordneten und dargestellten Datenfeldern verbergen sich aber mittels wenigstens einer XML-basierten Auszeichnungssprache definierte Datenfelder, die auch ein automatisches Auslesen oder Befüllen erlauben. Dies ist in Figur 2 durch die Schicht 270 angedeutet.
Der in Figur 2 gezeigte Datencontainer 200 hat eine Anzahl von Datenfeldern, nämlich die für die allgemeingültigen Prozessdaten, die gemäß einer ersten XML-basierten
Auszeichnungssprache definiert sind, sowie eine Anzahl von Datenfeldern, die für prozessspezifische Daten vorgesehen und gemäß einer weiteren XML-basierten Auszeichnungssprache definiert sind.
Die weitere Schicht 260 symbolisiert die Prozesslogik des Datencontainers 200. Zu dieser Prozesslogik zählt zum einem ein Verzeichnis für die zum Verwaltungsprozess gehörenden Prozessschritte nebst der Adressierungsdaten der jeweils zuständigen Prozessteilnehmer. Zum anderen gehören hierzu softwarebasierte Mittel, die unter anderem die automatische Auswertung dieses Verzeichnisses sowie die automatische Übertragung des Datencontainers an den für den nächsten Prozessschritt zuständigen Prozessteilnehmer bewirken.
Auf der in Figur 2 gezeigten formularartigen Anordnung von Datenfeldern findet sich auch ein Auswahlmenü bzw.
Auswahlfeld 230, das die Auswahl einer Sprache für die
Feldbezeichnungen der Datenfelder ermöglicht. Wie aus der Figur 2 ersichtlich ist, ist dort als Sprache Deutsch ausgewählt. Neben den deutschen sind den Datenfeldern des Datencontainers 200 zum Beispiel auch noch englisch- sowie italienischsprachige Feldbezeichnungen zugeordnet, die über das Auswahlmenü 230 alternativ auswählbar wären. Der
Datencontainer 200 gemäß Figur 2 umfasst daher Mittel, die das Anzeigen der Feldbezeichnungen in der jeweils
ausgewählten Sprache bewirken.
Das weitere Feld 240 dient der Aufnahme der elektronischen Signatur. Darüber hinaus umfasst der Datencontainer 200 weitere in der Figur 2 nicht gezeigte Datenfelder sowie weitere Layoutbeschreibungen für die formularartige
Darstellung dieser weiteren Datenfelder. Zu diesen weiteren Datenfeldern gehört zum Beispiel auch eines, das ganze Dateien, insbesondere Bilddateien, aufnehmen kann. Diese Möglichkeit, nämlich innerhalb des Datencontainers auch weitere vollständige Dateien bzw. Dokumente übermitteln zu können, ist in der Figur 2 aber durch die Schicht 280 angedeutet .
Ein beispielhafter Ablauf der ersten Prozessschritte des Verwaltungsprozesses, für den der Datencontainer 200 angepasst ist, wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiden Figuren 1 und 2 beschrieben.
Dabei wird angenommen, dass die
Datenverarbeitungseinrichtung 20 dem ersten
Prozessteilnehmer zugeordnet ist. Während die
Datenverarbeitungseinrichtung 40 einem zweiten
Prozessteilnehmer und die Datenverarbeitungseinrichtung 50 einem dritten Prozessteilnehmer zugeordnet ist.
Bei dem ersten Prozessteilnehmer handelt es sich um einen Bürger, der den Verwaltungsprozess mit einer Antragstellung initiiert während der zweite und dritte Prozessteilnehmer jeweils ein Sachbearbeiter bei einer kommunalen Behörde ist, wobei es sich um zwei unterschiedliche Behörden handelt .
Der Bürger, der auf den Webseiten seiner kommunalen Behörde nach dem geeigneten herunterladbaren Antragsformular sucht, findet einen Weblink, der ihn zum Datencontainer 200 führt, welcher von der Servereinrichtung 20 bereitgestellt wird. Der Bürger lädt sich den Datencontainer 200 auf seine
Datenverarbeitungseinrichtung 30 herunter und öffnet dort den Datencontainer 200.
Das Öffnen des Datencontainers 200 führt dazu, dass der im Datencontainer enthaltene Programmcode von der
Datenverarbeitungseinrichtung 30 ausgeführt wird. Bei dem Programmcode handelt es sich im vorliegenden Fall um
Javascript-Code, der system- bzw. plattformunabhängig auf im Wesentlichen jeder Datenverarbeitungseinrichtung
ausführbar ist. Bewirkt von dem ausgeführten Programmcode wird zunächst die Aktualität des Datencontainers 200 überprüft, indem eine entsprechende Webservice -Anfrage an die Servereinrichtung 20 übertragen wird. Die dabei zu verwendende Webservice- Adresse ist im Datencontainer hinterlegt. Im Falle des Vorliegens einer bereits neueren Version des
Datencontainers auf der Servereinrichtung 20 könnte bzw. müsste diese von der Servereinrichtung 20 auf die
Datenverarbeitungseinrichtung 30 heruntergeladen werden,
weil mit einer nicht mehr gültigen Datencontainerversion zweckmäßiger Weise kein weiterer Prozess mehr initiiert werden kann. Da der im vorliegenden Beispiel auf der
Datenverarbeitungseinrichtung 30 vorhandene Datencontainer 200 kurz zuvor heruntergeladen wurde, ergibt die Prüfung, dass es sich um die aktuelle bzw. gültige Version handelt.
Als weiterer Schritt erfolgt die Instanziierung des
Datencontainers, das heißt, es wird sozusagen ein Abbild des Datencontainers 200 erzeugt, welcher somit als Vorlage diente und, seine Gültigkeit vorausgesetzt, auch für weitere Instanziierungen wieder als Vorlage dienen kann. Für die erzeugte Datencontainerinstanz wird von der
Servereinrichtung 20 mittels einer entsprechenden
Webservice-Anfrage eine eindeutige Kennzeichnung abgerufen. Die dabei zu verwendende Webservice-Adresse ist im
Datencontainer hinterlegt .
Des Weiteren führt die Servereinrichtung 20, ausgelöst durch die Anfrage einer eindeutigen Kennzeichnung, die
Berechnung einer Transaktionsgebühr zu Lasten der Behörde mit der zugehörigen Datenverarbeitungseinrichtung 40 durch, da es sich um deren Verwaltungsprozess handelt, der nun mit der eindeutig gekennzeichneten Datencontainerinstanz initiiert wurde und durchgeführt werden kann.
Auf der Datenverarbeitungseinrichtung 30 des Bürgers befindet sich zum Einen der ursprünglich heruntergeladene Datencontainer 200 sowie zum Anderen eine von diesem erzeugte Instanz. Mit der Datencontainerinstanz kann der Bürger weiterarbeiten, das heißt er füllt die auf der
Anzeigeeinheit 35 formularartig dargestellten Datenfelder 210 und 220 aus, die aufgrund der ausgewählten Sprache
deutsche Feldbezeichnungen haben. Neben den in der Figur 2 gezeigten Datenfeldern wird dem ersten Prozessteilnehmer noch ein weiteres Datenfeld angezeigt, in das er eine
Bilddatei mit seinem Passfoto einfügen kann, um dieses zusammen mit den in den anderen Datenfeldern eingetragenen Prozessdaten innerhalb der Datencontainerinstanz an den nächsten Prozessteilnehmer, das heißt an die kommunale Behörde zu übermitteln. Die Datencontainerinstanz umfasst zwar noch weitere, in
Figur 2 nicht gezeigte Datenfelder, diese werden dem Bürger als ersten Prozessteilnehmer jedoch nicht angezeigt, da sie von ihm auch nicht auszufüllen sind. Dies ist in der
Datencontainerinstanz als Zuordnung zwischen
Prozessschritt, Prozessteilnehmer, Datenfeldern und dem Attribut „anzeigen" oder „verbergen" (d. h. „nicht
anzeigen") hinterlegt. Zudem sind hinsichtlich des ersten Prozessteilnehmers den Datenfeldern mit dem zugeordneten Attribut „anzeigen" auch die zwei weiteren Attribute „ lesen&schreiben" sowie „zwingend auszufüllen" zugeordnet. Das heißt, dass der erste Prozessteilnehmer, also der
Bürger, auf die von ihm auszufüllenden Datenfelder einen Lese- und Schreibzugriff hat, und dass die
Datencontainerinstanz nicht eher an den zweiten
Prozessteilnehmer übertragen werden kann, bis alle
erforderlichen, zwingend auszufüllenden Datenfelder auch ausgefüllt sind. Hierfür umfasst der Datencontainer 200 und somit auch die Datencontainerinstanz die jeweiligen Mittel, die automatisch in Abhängigkeit vom jeweiligen
Prozessschritt und/oder Prozessteilnehmer und/oder unter
Ansprechen auf spezifische Prozessdaten das Darstellen oder Verbergen eines jeweiligen Datenfeldes bewirken, bzw. die automatisch nur die für ein jeweiliges Datenfeld bestimmten
Lese- und/oder Schreibmöglichkeiten für den jeweiligen Prozessteilnehmer gewähren, bzw. die vor der Übertragung der Datencontainerinstanz an die weitere
Datenverarbeitungseinrichtung 40 automatisch jedes durch den ersten Prozessteilnehmer zwingend zu befüllende
Datenfeld überprüfen und erst bei festgestellter Befüllung die Übertragung der Datencontainerinstanz ermöglichen.
Hat der erste Prozessteilnehmer das Ausfüllen der
Datenfelder abgeschlossen, werden die von ihm ausgefüllten Datenfelder durch das Wirken von Mitteln der
Datencontainerinstanz elektronisch signiert, nachdem der erste Prozessteilnehmer seinen Signaturschlüsselcode angegeben hat .
Als Beleg für die Unterlagen des Bürgers sowie als
Möglichkeit, um zu einem späteren Zeitpunkt den Status des Verwaltungsprozesses überprüfen zu können, wird bewirkt durch Mittel der Datencontainerinstanz ferner eine Kopie der Datencontainerinstanz samt der in die Datenfelder eingetragenen Daten und dem als Anlage beigefügten Foto erzeugt und auf der Datenverarbeitungseinrichtung 20 angelegt. Als weitere Schritte, die durch entsprechende Mittel der Datencontainerinstanz bewirkt werden, erfolgen die
Überprüfung des Vorhandenseins eines weiteren
Prozessschrittes im Ablauf des Verwaltungsprozesses sowie das Ermitteln des nächsten Prozessschrittes, der
Adressierungsdaten des für diesen Prozessschritt
zuständigen Prozessteilnehmers sowie gegebenenfalls dessen öffentlichen Schlüsselcodes unter Auswertung des in der Datencontainerinstanz enthaltenen Verzeichnisses mit dem
wenigstens einen weiteren Prozessschritt. In diesem
Verzeichnis sind im vorliegenden Beispiel noch mehrere weitere Prozessschritte enthalten, denen jeweils eine
Position in der Abfolge der Prozessschritte sowie die
Adressierungsdaten für einen Verzeichnisdienst zugeordnet sind, bei dem die Adressierungsdaten des für den jeweiligen Prozessschritt zuständigen Prozessteilnehmers sowie
gegebenenfalls dessen öffentlicher Schlüsselcode hinterlegt sind .
Dieser Verzeichnisdienst wird von der Servereinrichtung 60 bereitgestellt, die von den beiden Behörden, welche am beschriebenen Verwaltungsprozess beteiligt sind, betrieben und gepflegt wird.
Nach Ermittlung der E-Mail -Adresse und des öffentlichen Schlüsselcodes des zuständigen Sachbearbeiters bei der Behörde mit dem Datenverarbeitungssystem 40, welcher der für den zweiten Prozessschritt zuständige Prozessteilnehmer ist, wird durch weitere Mittel der Datencontainerinstanz die Verschlüsselung der von dem ersten Prozessteilnehmer eingegebenen Prozessdaten unter Verwendung des aus dem Verzeichnisdienst ermittelten Schlüsselcodes bewirkt. Schließlich wird unter Nutzung der ermittelten E-Mail- Adresse die Übertragung der Datencontainerinstanz samt der bis dahin erfassten und gespeicherten Prozessdaten über das Kommunikationsnetz 10 an die weitere
Datenverarbeitungseinrichtung 40 des für den weiteren
Prozessschritt zuständigen Prozessteilnehmers bewirkt.
Zusammen mit der Übertragung der Datencontainerinstanz wird auch eine entsprechende Statusmeldung zusammen mit der
eindeutigen Kennung der Datencontainerinstanz an die
Servereinrichtung 20 übertragen, da für den ersten
Prozessschritt das Übertragen der Datencontainerinstanz an den nächsten Prozessteilnehmer als Triggerbedingung in der Datencontainerinstanz hinterlegt ist.
Der zweite Prozessteilnehmer erhält die übertragene
Datencontainerinstanz per E-Mail auf seine
Datenverarbeitungseinrichtung 40. Nach dem Öffnen der Datencontainerinstanz auf der Datenverarbeitungseinrichtung 40 wird der zweite Prozessteilnehmer bewirkt von dem ausgeführten Programmcode automatisch zur Eingabe des passenden Schlüsselcodes zur Entschlüsselung der
verschlüsselten Datenfelder der Datencontainerinstanz aufgefordert. Sofern der eingegebene Schlüsselcode richtig ist, wird durch entsprechende Mittel der
Datencontainerinstanz automatisch die Entschlüsselung der Datenfelder und anschließend die Überprüfung der
elektronischen Signatur bewirkt.
Auf der Anzeige 45 der Datenverarbeitungseinrichtung 40 werden dann Datenfelder formularartig angezeigt, wobei der zweite Prozessteilnehmer nicht alle Datenfelder angezeigt bekommt, die während des ersten Prozessschrittes vom ersten Prozessteilnehmer ausgefüllt wurde. So bleibt dem zweiten Prozessteilnehmer das Datenfeld „Sachinformation 2" verborgen, da dies in der Datencontainerinstanz für dieses Datenfeld als Zuordnung zwischen dem zweitem
Prozessschritt, dem zuständigen Prozessteilnehmer und dem Attribut „verbergen" hinterlegt ist. Die Prozessdaten des Datenfeldes „Sachinformation 2" werden aber während dieses zweiten Prozessschritts auch nicht benötigt.
Die übrigen Prozessdaten können dank der XML-basierten Definition der Datenfelder automatisch in die
Datenverarbeitungseinrichtung 40 übernommen werden, so dass der zweite Prozessschritt unter Nutzung der Prozessdaten aus der übertragenen Datencontainerinstanz mit Hilfe der Datenverarbeitungseinrichtung 40 durchgeführt werden kann.
Zum Abschluss des zweiten Prozessschrittes wird durch entsprechende Mittel der Datencontainerinstanz die
Überprüfung des Vorhandenseins eines weiteren
Prozessschrittes im Ablauf des Verwaltungsprozesses sowie das Ermitteln des nächsten Prozessschrittes, der
Adressierungsdaten des für diesen Prozessschritt
zuständigen Prozessteilnehmers unter Auswertung des in der Datencontainerinstanz enthaltenen Verzeichnisses mit dem wenigstens einen weiteren Prozessschritt bewirkt. In dem Verzeichnis sind dem weiteren Prozessschritt, dem die die Position 3 im Prozessablauf zugeordnet ist ferner wieder die Adressierungsdaten für den auf der Servereinrichtung 60 bereitgestellten Verzeichnisdienst zugeordnet. Bei diesem Verzeichnisdienst sind für diesen Prozessschritt jedoch drei alternative Adressierungsdaten möglicher zuständiger Prozessteilnehmer jeweils mit einer zugehörigen
Auswahlbedingung hinterlegt, wobei die Auswahlbedingungen unterschiedliche Werte in Bezug auf die Prozessdaten in dem Datenfeld „Sachinformation 2" definieren. Daher werden unter Ansprechen auf die Prozessdaten im besagten Datenfeld und Vergleichen dieser Prozessdaten mit der jeweiligen Auswahlbedingung für die drei hinterlegten
Adressierungsdaten die Adressierungsdaten des tatsächlich für den nächsten Prozessschritt zuständigen
Prozessteilnehmers ermittelt.
Dabei sind für den als zuständig ermittelten
Prozessteilnehmer bei dem Verzeichnisdienst
Adressierungsdaten für einen Webservice hinterlegt, da es sich bei dem zuständigen Prozessteilnehmer in diesem Fall um einen „automatischen Agenten", das heißt eine Maschine, handelt, der selbstständig die zu dem dritten
Prozessschritt gehörenden Tätigkeiten durchführt.
Unter Nutzung der ermittelten Webservice-Adresse wird die automatische Übertragung der Datencontainerinstanz samt der bis dahin erfassten und gespeicherten Prozessdaten über das Kommunikationsnetz 10, und insbesondere über eine
abgesicherte Verbindung, wie zum Beispiel eine HTTPS- Verbindung, an die weitere Datenverarbeitungseinrichtung 50 des für den weiteren Prozessschritt zuständigen
„automatischen Agenten" bewirkt.
Zusammen mit der Übertragung der Datencontainerinstanz wird erneut auch eine weitere Statusmeldung zusammen mit der eindeutigen Kennung der Datencontainerinstanz automatisch an die Servereinrichtung 20 übertragen, da auch für den zweiten Prozessschritt das Übertragen der
Datencontainerinstanz an den nächsten Prozessteilnehmer als Triggerbedingung in der Datencontainerinstanz hinterlegt ist.
Nach dem die Datencontainerinstanz über die sichere
Verbindung innerhalb des Kommunikationsnetzes 10 bei der Datenverarbeitungseinrichtung 50 eingetroffen ist, kann die Datencontainerinstanz dort durch den „automatischen
Agenten" als dritter Prozessteilnehmer automatisch geöffnet und die benötigten Prozessdaten dank der XML-basierten Definition der Datenfelder automatisch in die
Datenverarbeitungseinrichtung 50 zur Weiterverarbeitung übernommen werden.
Nach dem Öffnen des Datencontainerinstanz während des dritten Prozessschrittes wird automatisch eine weitere Statusmeldung zusammen mit der eindeutigen Kennung der Datencontainerinstanz an die Servereinrichtung 20
übertragen, da für den dritten Prozessschritt das Öffnen der Datencontainerinstanz als Triggerbedingung in der Datencontainerinstanz hinterlegt ist.
Zwischenzeitlich möchte der Bürger, der als erster
Prozessteilnehmer den laufenden Verwaltungsprozess
initiiert hat, gerne den aktuellen Status des Prozesses erfahren. Hierzu nutzt er die zurückbehaltene Kopie der Datencontainerinstanz und öffnet diese auf seiner
Datenverarbeitungseinrichtung 30. Denn zum Einen besitzt auch diese Kopie die von der Servereinrichtung 10 im
Zusammenhang mit der Instanziierung erhaltene eindeutige Kennzeichnung. Zum Anderen ist der Datencontainer 200 mit Mitteln ausgebildet, die nach dem Öffnen einer Kopie einer Datencontainerinstanz die Übertragung einer Statusanfrage zusammen mit der eindeutigen Kennzeichnung der
Datencontainerinstanz an die Servereinrichtung 20 mittels eines Webservice-Aufrufs und die Darstellung der von der Servereinrichtung 20 als Antwort empfangene
Statusinformation auf der Anzeigeeinheit 35 der
Datenverarbeitungseinrichtung 30 des Prozessteilnehmers bewirken können.
Die Servereinrichtung 20 ist ihrerseits entsprechend zur Speicherung der ihr während eines Prozessablaufs jeweils übertragenen Statusmeldung und eindeutigen Kennzeichnung
einer Datencontainerinstanz ausgebildet sowie auf eine entsprechende Anfrage hin, zumindest die jeweils zuletzt zu einer Kennzeichnung gespeicherte Statusmeldung an die Datenverarbeitungseinrichtung 30, 40 oder 50 eines
anfragenden Prozessteilnehmers zu übertragen.
Auf diese einfache Weise konnte der Bürger in Erfahrung bringen, wie weit die Bearbeitung des von ihm angestoßenen Verwaltungsprozesses bereits fortgeschritten ist. Das heißt, er weiß nun, dass bereits der dritte Prozessschritt durchgeführt wird.
Auch wenn für den vierten Prozessschritt keine
Datenverarbeitungseinrichtung mehr in der Figur 2
dargestellt ist, sei noch erwähnt, dass in der
Datencontainerinstanz im Verzeichnis mit dem wenigstens einen weiteren Prozessschritt der vierten Position im
Prozessablauf insgesamt zwei Prozessschritte zugeordnet sind. Dabei ist dem einen möglichen Prozessschritt eine bestimmte Auswahlbedingung hinsichtlich der in einem
Prozessfeld des Datencontainers enthaltenen Prozessdaten zugeordnet, während der andere Prozessschritt keine
zugeordnete Auswahlbedingung hat und somit defaultmäßig ausgewählt wird, falls die Auswahlwahlbedingung für den alternativen Prozessschritt nicht zutrifft. Somit sind an dieser vierten Position im Prozessablauf in Abhängigkeit von spezifischen Prozessdaten alternative Prozessschritte und somit alternative durchzuführende Tätigkeiten
vorgesehen. Selbstverständlich können ferner den
alternativen Prozessschritten auch unterschiedliche, für sie zuständige Prozessteilnehmer zugeordnet sein.
Bezüglich der verschiedenen, erwähnten Webservices sei angemerkt, das diese mit Ausnahme des „automatischen
Agenten" durch die wenigstens eine Servereinrichtung 20 und/oder eine weitere Servereinrichtung 60 des
Kommunikationssystem 100 bereitgestellt werden, welche jeweils mit den entsprechend geeigneten Mitteln
ausgestattet sind.
Es kann somit zusammenfassend festgehalten werden, dass durch die vorliegende Erfindung eine Lösung, wie
beispielsweise in Form des Kommunikationssystems 100, zur prozessorientierten Erfassung, Speicherung, Übermittlung und Bereitstellung von Daten, insbesondere auch über die Grenzen von mehreren Organisationen und deren Insellösungen hinweg, geboten wird. Dabei gilt die Eigenschaft
„prozessorientiert " gleich für mehrere auch bevorzugte Merkmale der erfindungsgemäßen Lösung.
So ist ein durch die wenigstens eine Servereinrichtung bereitgestellter Datencontainer an jeweils einen Prozess angepasst und umfasst zum Einen ein Verzeichnis mit den zum Prozess gehörigen Prozessschritten sowie den
Adressierungsdaten der für die einzelnen Prozessschritte zuständigen Prozessteilnehmer. Zum Anderen umfasst dieser Datencontainer auch eine Anzahl von Datenfeldern für die strukturierte und besonders bevorzugt auch standardisierte Erfassung, Speicherung, und Bereitstellung von während des Prozesses benötigten Daten. Des Weiteren sind den in dem vom Datencontainer umfassten Verzeichnis enthaltenen Prozessschritten Positionen im Prozessablauf zugeordnet, die ein zuverlässiges Durchlaufen auch langer Prozessabläufe ermöglichen.
Jede Datencontainerinstanz ist eindeutig identifizierbar und damit während eines gesamten Prozessablaufs
nachverfolgbar und überwachbar.
Schließlich umfasst der Datencontainer eine Reihe
verschiedener Mittel, die basierend auf den jeweiligen in einem internen Verzeichnis des Datencontainers oder einem externen Verzeichnisdienst hinterlegten Informationen die Steuerung des Prozesses und dabei insbesondere die
Steuerung der Datenerfassung, Datenübertragung und
Datenbereitstellung mittels des Datencontainers auch über Organisationsgrenzen hinweg bewirken. Bei der Datenerfassung und -bereitstellung werden
Zugriffsrechte, Verschlüsselung, Signierung, und/oder dynamisch Anpassung von Formularoberflächen durch Ein- oder Ausblenden von Datenfeldern aktiv eingesetzt. Aus einer Anzahl von alternativen Prozessschritten und/oder Zuständigkeiten kann der tatsächliche nächste
Prozessschritt und der tatsächlich für dessen Durchführung zuständige Prozessteilnehmer insbesondere in Abhängigkeit von aktuellen Prozessdaten erst zur Laufzeit bestimmt werden.
Dadurch ist insgesamt eine hohe Flexibilität erreichbar und ein durch eine Servereinrichtung des erfindungsgemäßen Kommunikationssystems bereitgestellter Datencontainer ist für mehrere Varianten eines Prozesses einsetzbar.