Hubvorrichtung für eine Windturbine
Die Erfindung betrifft eine Hubvorrichtung für eine Windturbine, wobei die Hubvorrichtung verschiebbar an einem Bahnträger in einem Maschinenhaus der Windturbine vorgesehen ist. Das Maschinenhaus ist drehbar auf einem Turm angeordnet und trägt einen Rotor und einen Triebstrang. Um zu Wartungs- und Reparaturzwecken die notwendigen Mittel und Werkzeuge in das Maschinenhaus bringen zu können, sind geeignete Kransysteme erforderlich. Da es nicht immer möglich ist, einen Mobilkran an einer Windturbine aufzubauen, und weiterhin dadurch sehr hohe Kosten verursacht werden, ist es sinnvoll, eine Windturbine mit einem Bordkran auszustatten. Bisher wird für kleine bis mittlere Lasten, bis ca. eine Tonne, ein Kettenzug oder dergleichen verwendet, dessen Haken durch eine Bodenluke in dem Maschinenhaus abgelassen werden kann. Somit können Ersatzteile, wie zum Beispiel ein Antriebsmotor für das Azimutlager, vom Boden in das Maschinenhaus gehievt werden. Dabei ergibt sich der Nachteil, dass die Größe der Nutzlast durch die Größe der Bodenluke begrenzt ist.
In der EP 1 859 165 B1 wird eine Krananordnung offenbart, die unter Anderem die die oben genannten Nachteile vermeidet. Dazu umfasst die Krananordnung einen Bahnträger und eine daran verschiebbare Hubvorrichtung. Der Bahnträger überragt dabei den Rand der Verkleidung des Maschinenhauses und wird von einer
Verkleidung umgeben. Somit kann die Hubvorrichtung bzw. Laufkatze über den Rand des Maschinenhauses hinausfahren und den Haken zur Aufnahme von Nutzlasten bis auf den Boden herablassen. Die überstehende Ausführung der Krananordnung wirkt sich nachteilig auf die Größe, die Herstellkosten des Gehäuses, den Transport und auf die Ästhetik des Maschinenhauses aus.
BESTATIGUNGSKOPIE
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Hubvorrichtung für eine Windturbine und eine verbesserte Windturbine anzugeben, wobei die Nachteile des Stands der Technik vermieden werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Hauptanspruchs 1 gelöst, indem die Hubvorrichtung für die Windturbine verschiebbar an dem Bahnträger in einem Maschinenhaus der Windturbine vorgesehen ist. Dabei verläuft der Bahnträger der Hubvorrichtung vollständig innerhalb des Maschinenhauses und umfasst ein Rollwerk und einen Lastarm. Lastarm und Rollwerk sind derart ausgebildet, dass der Lastarm eine im Wesentlichen vertikal verlaufende Wandung des Maschinenhauses durchragen kann. Dadurch ergibt sich unter anderem der Vorteil, dass sämtliche Nutzlasten durch eine im Wesentlichen vertikal ausgebildete Luke in der Wandung, insbesondere an der Rückseite der Windturbine, in das Maschinenhaus gehievt werden können. Die vorteilhafte Ausprägung der Hubvorrichtung mit dem Lastenarm ermöglicht erstmals, dass der Bahnträger vollständig und ausschließlich im Maschinenhaus ausgebildet sein kann. Denn der Lastarm ist in der Lage, die
Wandung der Windturbine zu durchragen, da er auch den Bahnträger, vorzugweise in Verschieberichtung der Hubvorrichtung am Bahnträger, überragt.
In einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist der Lastarm drehbar an dem Rollwerk der Hubvorrichtung angeordnet. Die Drehachse der Dreh- oder Schwenkmöglichkeit des Lastarms an dem Rollwerk verläuft im Wesentlichen horizontal. Somit kann der Lastarm zwischen einer oberen und unteren Position geschwenkt werden. Da sich die Eintrittsöffnung der Lastkette oder des Lastseils am äußeren, der Drehachse abgewandten Ende des Lastarms befindet, variiert die maximale nutzbare Hubhöhe der Hubvorrichtung je nach Position des Lastarms zwischen einem Maximal- und einem Minimalwert.
Um einen definierten Betrieb der Hubvorrichtung zu ermöglichen, sind Mittel vorgesehen, die eine definierte Anordnung des Lastarms in mindestens zwei definierten Positionen A und B ermöglichen. Dazu können Arretierungspins in das
Rollwerk eingeschoben werden, die eine formschlüssige Verschränkung von Lastarm und Rollwerk verursachen.
Es ist jedoch auch denkbar, den Lastarm frei schwenkbar und positionierbar an dem Rollwerk vorzusehen. Somit kann je nach Bedarf die Position des Lastarms eingestellt werden. Vorzugweise sind hierzu motorische oder hydraulische
Einstellmittel vorzusehen. Beispielsweise kann zwischen dem Rollwerk und dem schwenkbaren Lastarm ein Spindeltrieb oder Hydraulikzylinder vorgesehen sein, womit die relative Position des Lastarms gegenüber dem Rollwerk eingestellt werden kann. Weiterhin kann dazu auch die Lastkette des elektrischen Kettenzugs in günstiger Weise, ggf. über Kettenräder in Form eines Flaschenzuges, zwischen dem Rollwerk und dem Lastarm geführt werden.
Der Verschiebevorgang der Hubvorrichtung an dem Bahnträger kann vereinfacht werden, indem das Rollwerk über eine Tragrolle verschiebbar an dem Bahnträger gelagert ist und eine obere Abstützfläche des Bahnträgers im Wesentlichen zur Abstützung der Gewichtskräfte beaufschlagt.
Weiterhin kann das Rollwerk über ein starres Paar Tragrollen und über ein dreh- oder schwenkbares Paar Tragrollen verschiebbar an dem Bahnträger gelagert sein. Dabei kann auf die Verwendung von Druckrollen verzichtet werden, falls die Nutzlast am Lastarm nicht zu einem Ausheben des Rollwerks führt.
Vorteilhafter Weise kann das Rollwerk mit einer Druckrolle versehen sein, die eine untere Abstützfläche des Bahnträgers beaufschlagt. Dies ist notwendig, da der Schwerpunkt der Hubvorrichtung mit Nutzlast nicht mit dem Krafteinleitungspunkt der Tragrolle übereinstimmt, und somit der Bahnträger ein Drehmoment von der Hubvorrichtung aufnehmen muss.
Zur Lösung der oben genannten Aufgabe offenbart die Erfindung weiterhin eine
Windturbine, die ein auf einem Turm drehbar abgeordnetes Maschinenhaus mit einer Wandung umfasst. In diesem Maschinenhaus ist ein Bahnträger vorgesehen, woran eine Hubvorrichtung mittels eines Rollwerks verschiebbar angeordnet ist. Dieser
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Bahnträger verläuft vollständig und ausschließlich innerhalb des Maschinenhauses. Die Hubvorrichtung umfasst einen Lastarm, der geeignet ist, die im Wesentlichen vertikal verlaufende Wandung des Maschinenhauses zu durchragen. Somit wird erstmals ermöglicht, mittels einer Hubvorrichtung Gegenstände durch eine hintere, vertikale Luke in die Windturbine zu hieven, ohne dass der Bahnträger den Rand der Windturbine überragt. Die Hubvorrichtung der Windturbine kann vorteilhafter weise weiterhin die oben aufgeführten Merkmale der Ansprüche 2 bis 8 teilweise oder vollständig umfassen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Luke in der Wandung des Maschinenhauses derart ausgebildet, dass diese von dem Lastarm ausschließlich in einer abgesenkten Position (B) durchragbar ist. Hier zeigt sich ein wesentlicher Vorteil dieser Ausführung. Eine solche Luke verläuft oft nicht bis zur Deckenhöhe des Maschinenhauses, da zum Beispiel über der Luke noch eine als Rolltür ausgebildete Schließvorrichtung angeordnet ist, die Teilung des mehrteiligen Gehäuses des Maschinenhauses verläuft derart, dass die Luke nur bis zum Ende der Teilung der Rückwand ausgebildet ist, oder aber eine Ausprägung der Luke über die gesamte Höhe des Maschinenhauses ist schlicht nicht erwünscht. Die niedrige, jedoch vorteilhafte Ausprägung der Luke stünde im Widerspruch zu der Anforderung an die Hubvorrichtung, die Hubhöhe im Maschinenhaus zu maximieren, denn die Hubvorrichtung bzw. der Bahnträger ist in einer maximalen Montagehöhe in dem Maschinenhaus vorgesehen, um eine maximale Arbeits- und Hubhöhe der Hubvorrichtung zu ermöglichen. Um die Größe der Luke möglichst gering zu halten, dabei jedoch eine maximale Differenz des Arbeitshubs der Hubvorrichtung in dem Maschinenhaus sicherzustellen, ist die vertikale Position des Lastarms wegen dessen schwenkbarer Anordnung veränderbar. In abgesenkter, unterer Position B kann der Lastarm die Luke durchragen und somit eine Nutzlast am Boden unter dem Maschinenhaus aufnehmen.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung offenbart, dass der Bahnträger gekurvt in dem Maschinenhaus ausgebildet ist. Damit können Nutzlasten an vorbestimmte
Positionen in dem Maschinenhaus transportiert werden, die nicht geradlinig von der Luke aus zu erreichen sind. Gerade bei einer solchen Ausprägung des Bahnträgers zeigt sich die Anordnung mit einen Trag- und zwei Druckrollen hinsichtlich der Kurvenfahrt der Hubvorrichtung als sehr günstig. Die Kurvung des Bahnträgers kann bis zu einer Kreisform ausgebildet sein. Somit wird sichergestellt, dass die
Hubvorrichtung einen großen Bereich des Maschinenhauses abdecken und erreichen kann.
Zusätzlich kann angedacht sein, eine zweite Hubvorrichtung auf dem Bahnträger anzuordnen. Diese kann vorzugweise auf einem Bahnträger mit kleinen Kurvenradien rollen, ohne zu verklemmen.
Eine Windturbine mit einer Hubvorrichtung mit einem oder mehreren Merkmalen der beschriebenen Ausführungen erweist sich unter anderem hinsichtlich der Wartungsfreundlichkeit und Herstellungskosten als vorteilhaft.
Im Rahmen der Erfindung wird ein Verfahren zum Betrieb einer Hubvorrichtung offenbart, wobei mindestens die folgenden Schritte ausgeführt werden:
- Aufnehmen einer Nutzlast, wobei der Lastarm in einer unteren Position B an dem Rollwerk angeordnet ist,
- Verschieben der Hubvorrichtung an dem Bahnträger, so dass sich die Hubvorrichtung und die Nutzlast vollständig im Inneren des Maschinenhauses befinden, und
- Ändern der Anordnung des Lastarms an dem Rollwerk von der unteren Position B in eine obere Position A.
Besonders günstig zeigt sich das erfindungsgemäße Verfahren, wenn vor dem Ändern des Lastarms aus der Position B in Position A die Hubvorrichtung entlastet wird. Somit kann die Verstellung besonders einfach und ohne übermäßigen
Kraftaufwand durchgeführt werden. Eine Windturbine lässt sich besonders einfach und kostengünstig betreiben, wenn dabei das voran beschriebene Verfahren angewendet wird.
Weiter Einzelheiten der Erfindung gehen aus den Zeichnungen anhand der Beschreibung hervor.
In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch ein Maschinen haus einer Windturbine mit einer Hubvorrichtung in zwei unterschiedlichen Positionen,
Fig. 2 einen horizontalen vertikalen Schnitt gemäß Fig. 1.
Fig. 3 eine Detaildarstellung der Hubvorrichtung in oberer Position A gemäß Fig. 1,
Fig. 4 eine Ausführung einer Hubvorrichtung in unterer Position B ähnlich Fig. 1 ,
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Hubvorrichtung, und
Fig. 6 eine Seitenansicht einer exemplarischen Windturbine.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Hubvorrichtung 1 für eine Windturbine 100. Derartige Hubvorrichtungen 1 sind in einem Maschinenhaus 2 in einer Windturbine verbaut, wobei in dem Maschinenhaus 2 ein Triebstrang auf einem Maschinenträger 5 montiert vorgesehen ist. Eine exemplarische Windturbine 100 ist in Fig. 6 dargestellt, wobei ein Maschinenhaus 2 um eine vertikale Achse drehbar angeordnet ist. Die Erfindung kann auch in anderen Bauformen von Windturbinen verwendet werden.
Die prinzipielle Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Hubvorrichtung 1 wird anhand der in den Fig. 1 bis 4 beschriebenen Ausführungsbeispiele klar. Das Maschinenhaus 2 ist mittels eines nicht vollständig dargestellten Azimutlagers 10 über den Maschinenträger 5 auf einem Turm 101 der Windturbine 100 drehbar gelagert. Dieses Azimutlager 10 dient unter anderem zur Aufnahme und Ableitung von Schub-, Kreisel- und Gierkräften aus dem Maschinenträger 5 in den Turm. Dabei wird mittels des Azimutlagers 10 und der Azimutsantriebe 11 die Windnachführung des Maschinenhauses 2 ermöglicht. Dabei wird das Maschinenhaus 2 in einer
horizontalen Ebene derart um eine im Wesentlichen vertikale Drehachse gedreht, so dass der Wind senkrecht eine Drehebene des nicht dargestellten Rotors 103, 104 anströmt, und folglich die Energieausbeute maximiert wird. Es kann notwendig sein, die Azimutantriebe 11 austauschen zu müssen. Dies kann besonders einfach unter Zuhilfenahme der Hubvorrichtung 1 durchgeführt werden.
Auf den Maschinenträger 5 sind das Gehäuse 12 des Maschinenhauses 2 und die wesentlichen Bauteile des Triebstrangs montiert. Der Triebstrang umfasst die Rotorwelle 6, welche den die Rotorblätter 104 und Nabe 104 umfassenden Rotor trägt. Die Rotorwelle 6 wird von einem Rotorlager 7 abgestützt, wobei die Momentenabstützung über das Getriebe 9 realisiert ist, in welches die Rotorwelle 6 mündet. Das Getriebe 9 wandelt die langsame, hochmomentige Rotationsbewegung der Rotorwelle 6 in eine schnelle Rotation mit niedrigem Moment um, welche wiederum in den Generator 8 zur Erzeugung von elektrischer Energie eingeleitet wird. Neben diesen hier kurz umrissenen Bauteilen sind in dem Maschinenhaus 2 Schaltschränke und weitere elektrische Komponenten zu finden. Ein eventueller Austausch des Großteils dieser Bauteile lässt sich mit Hilfe der Hubvorrichtung 1 erledigen.
In dem Maschinenhaus 2 ist ein Bahnträger 3 gekurvt montiert vorgesehen. Der Bahnträger 3 kann teilweise kreisförmig verlaufen, wodurch ermöglicht wird, in möglichst viele Bereiche des Maschinenhauses 2 zu gelangen. Der Bahnträger ist möglichst hoch anzubringen, um eine maximale Hubhöhe Hmax_A der Hubvorrichtung 1 zu erlangen. Die Hubvorrichtung 1 ist verschiebbar an dem Bahnträger 3 gelagert. In Fig. 1 ist die Hubvorrichtung 1 zum besseren Verständnis der Erfindung in zwei unterschiedlichen Positionen dargestellt, obgleich nur eine Hubvorrichtung 1 im Maschinenhaus 2 vorzusehen ist. Diese zwei unterschiedlichen Positionen A und B sind in Fig. 3 und Fig. 4 im Detail dargestellt. Gleichzeitig wird mit Fig. 3 eine leicht abgewandelte Ausführung der Hubvorrichtung 1 eingeführt. In Fig. 2 ist eine zweite Hubvorrichtung 102 gezeigt, welche keinen Lastarm aufweist, folglich kürzer baut,
und somit besser an dem kreisförmigen, stark gekrümmten Bereich des Bahnträgers verschiebbar ist.
Position B beschreibt die abgesenkte Position der Hubvorrichtung 1 , welche in Fig. 1 und in Fig. 4 eine Luke 13 des Gehäuses 12 des Maschinenhauses 2 durchragt. Im Vergleich zu der angehobenen Position A der Hubvorrichtung 1 (Fig. 3) unterscheiden sich die maximalen Hubhöhen Hm3x-A und Hmax_B der beiden Positionen A und B um eine Höhendifferenz ΔH. Um dies zu erreichen, kann der Lastarm 17 der Hubvorrichtung 1 um eine horizontale Drehachse 18 um einen Schwenkwinkel α geschwenkt werden. Der Bahnträger 3 ist derart hoch im Maschinenhaus 2 angebracht, so dass auch eine voluminöse Nutzlast 19 über die vorhandenen Komponenten 6, 7, 8 im Maschinenhaus 2 gehoben werden kann. Um die maximale Höhe Hmax_A ausnutzen zu können, wird dazu der Lastarm 17 der Hubvorrichtung 1 in die angehobene Position A gebracht und fixiert.
Um die Nutzlast 19 in das Maschinenhaus 2 herein bewegen zu können, muss der Lastarm 17 die Wandung 14 durch die Luke 13 an der Rückseite des
Maschinenhauses 2 durchragen, so dass der Lasthaken 21 zur Aufnahme der Nutzlast 19 herabgelassen werden kann. Die geringe Höhe der Luke 13 gestattet es nicht, dass der Lastarm 17 der Hubvorrichtung 1 in der angehobener Position A aus dem Maschinenhaus 2 herausragen kann, denn die Größe der Luke 13 wird durch Konstruktionsgegebenheiten, wie Teilung des Gehäuses 12, und den Bauraum für eine Rolltür 20 bestimmt. Wenn die Höhe der Luke derart hoch ausgebildet wäre, so dass keine Positionsverstellung des Lastarms von Nöten wäre, so könnte auf die Schwenkbarkeit des Lastarms verzichtet werden. Diese hier nicht explizit dargestellte Ausführungsform fällt ausdrücklich in den Bereich der Erfindung, und sei hiermit offenbart.
In Fig. 3 befindet sich an dem Bahnträger 3 die Hubvorrichtung 1 in angehobener Position A, wodurch eine maximale Hubhöhe Hmax_A erreicht wird. Die Baueinheit der Hubvorrichtung 1 umfasst ein Rollwerk 15, an welchem ein Elektrokettenzug 22 mit dem Lastarm 17 befestigt ist. Das Rollwerk 15 besitzt speziell ausgebildete Tragrollen
23 und Druckrollen 24, die an einem Unterflansch 4 des Bahnträgers 3 anliegen. Die Druckrollen 24 nehmen ein, durch die Schwerpunkt verschobene Nutzlast 19 verursachtes, Drehmoment auf, um ein Kippen bzw. Ausheben des Rollwerks zu verhindern. Die Tragrollen 23 dienen der Aufnahme der Gewichtskraft und sind mit seitlichen Borden ausgebildet und ermöglichen auf diese Weise die Kurvenfahrten an dem gekurvten Bahnträger 3. Wenn die Gewichtsbelastung zu groß ist, kann ein weiteres Tragrollenpaar hinzugefügt werden. Der Lastarm 17 ist an Seitenschilden 16 des Rollwerks 15 in der geforderten Ladelänge L in Fahrtrichtung beziehungsweise seitlich hinausragend als eine Baueinheit befestigt. Der Lastarm kann trapezförmig oder beliebig in Form eines Winkels ausgestaltet werden. Am äußeren Ende des Lastarms 17 ist in einem Endstück 25 zum Umlenken der Lastkette 26 ein Kettenrad 27 gelagert, über das die vom Elektrokettenzug 22 angetriebene Lastkette 26 läuft und diese in der geforderten Ladelänge L vom Elektrokettenzug 22 in Lastrichtung abwärts lenkt. Der Lastarm 17 ist so gestaltet, dass durch eine niedrige Bauhöhe des Maschinenhauses 2 eine maximale Hubhöhe Hmax_A erreicht werden kann, was besonders bei niedrigen Arbeitsräumen vorteilhaft ist. Der Lastarm kann an dem Rollwerk fest angeordnet werden, was in dem gezeigten Ausführungsbeispiel nicht weiter dargestellt ist und oben bereits beschrieben ist. Dadurch dass der Lastarm 17 an der Drehachse 18 an dem Rollwerk 15 in Vertikalrichtung drehbar angeordnet ist, lässt sich die Hubstellung zwischen Position A und B des Lastarms 17 auf diese Weise verändern.
Bei der Ausgestaltung des Hubvorrichtung nach Fig. 3 weist das Seitenschild 16 des Rollwerks 15 neben der Drehachse 18 zwei Arretierungsbohrungen 28 für das Feststellen des Lastarms 17 auf, um den Lastarm 17 in der oberen Position A und der unteren Position B feststellen zu können. In diesem Fall ist der Kettenspeicher 29 pendelnd aufgehängt. Die bewegliche Aufhängung des Lastarms 17 ermöglicht besonders in engen Räumen das Aufnehmen und Absetzen einer Last in verschiedenen maximalen Hubhöhen Hmax B und Hmax A mit einer Höhendifferenz ΔH.
Wenn eine Nutzlast 19 in das Maschinenhaus 2 eingebracht werden soll, wird das folgende Verfahren angewendet: Die Nutzlast 19 befindet sich am Boden unter dem Lasthaken 21 der Hubvorrichtung 1. Der Lastarm 17 der Hubvorrichtung 1 ist in die untere Position B zu bringen, damit der Lastarm 17 durch die geöffnete Rolltür 20 der Wandung 14 des Gehäuses 12 des Maschinenhauses 2 ragen kann. Der Lasthaken 21 befindet sich in der unteren Position B mit der maximalen Hubhöhe Hmax_B- Es sei angemerkt, dass in den Figuren die jeweiligen maximalen Hubhöhen Hmaχ_B und Hmax_A bezüglich des Drehpunkts des Kettenrades 27 angegeben sind, und sich somit zum Lasthaken 21 eine konstante Differenz ergibt, die jedoch vernachlässigt werden soll. Durch Betätigung des Elektrokettenzuges 22 wird der Lasthaken 21 an der
Lastkette 26 bis zur Nutzlast 19 herabgelassen und daran befestigt. Folglich kann die Nutzlast 19 nur bis auf die untere maximale Hubhöhe Hmax_B gehoben werden.
Die Nutzlast 19 hängt nun am Lastarm 17 vor der Luke 13, worauf die gesamte Hubvorrichtung 1 manuell oder mit motorischer Unterstützung an dem Bahnträger 3 in Verschieberichtung 33 in das Innere des Maschinehauses 2 verschoben werden kann. Mittel zur motorischen Unterstützung sind hier nicht dargestellt.
Um die Nutzlast 19 im Inneren des Maschinenhauses 2 an die gewünschte Stelle hieven zu können, reicht die untere maximale Hubhöhe Hmax B oft nicht aus, insbesondere bei großen Nutzlasten. Deswegen ist der Lastarm 17 der Hubvorrichtung 1 in die obere Position A mit einer größeren maximalen Hubhöhe Hmax_A zu schwenken. Dazu wird vorzugweise die Nutzlast 19 abgesetzt, um ein einfaches Umstellen der Position des Lastarms 19 zu ermöglichen.
Das Einstellen der maximalen Hubhöhen Hmax_A und Hmax_B kann mechanisch nach Fig. 3 beispielsweise mit einem an dem Lastarm 17 angelenkten, selbsthemmenden Gewindespindel 30 oder einem Hebelgelenk erfolgen, mit dem der Lastarm 17 in der geforderten Höhe arretiert werden kann.
Die Hubhöhe kann auch völlig selbsttätig mit Hilfe des Elektrokettenzuges 22 verändert werden. Hierbei wird in der unteren Position B nach dem Anheben und
Absetzen der Nutzlast 19 der Lasthaken 21 an der abgesetzten Nutzlast 19 befestigt gelassen oder an einem am Arbeitsboden vorhandenen Festpunkt eingehängt. Dann wird ein nicht weiter dargestellter Steckbolzen in die untere Arretierungsbohrung 28 gezogen. Danach wird der Hubmotor des Elektrokettenzuges 22 betätigt und die Lastkette 26 auf Heben geschaltet. Aufgrund des Gegengewichts des
Elektrokettenzuges 22 und des Gewichts des Kettenspeichers 29 bei vollständig eingefahrener Lastkette 26 wird der Lastarm 17 selbsttätig noch oben gezogen, bis die gewünschte obere Hubstellung in Position A erreicht ist. Das selbsttätige Einstellen der Hubhöhe wird dadurch gewährleistet, dass der Elektrokettenzug 22 mit dem Kettenspeicher 29 als Gegengewicht zu dem Lastarm 17 angeordnet ist. Die obere Position A wird mittels der oberen Arretierungsbohrung 28 gesichert. Eine variable oder maximale Ausnutzung der Hubhöhe Hmaχ_A des Elektrokettenzuges 22 wird damit möglich. Besonders beim Transport von Nutzlasten 19 durch eine in niedriger Raumhöhe angeordnete Luke 13 ist es vorteilhaft, wenn die Hubhöhe beim Aufnehmen und Absetzen von Nutzlasten veränderbar ist.
Beim Einstellen der unteren Hubstellung in Position B mit einer maximalen Hubhöhe Hmaχ_B in Fig. 3 wird im Wesentlichen umgekehrt vorgegangen. Nach dem Aufnehmen der Nutzlast 19 in der oberen Hubstellung in Position A wird die Lastkette 26 durch Abstützen der Nutzlast 19 entlastet und der Steckbolzen in die obere Arretierungsbohrung 28 geschoben. Nach Einhängen des Lasthakens 21 an einem Festpunkt und durch Einschalten des Feinhubs des Elektrokettenzuges 22 wird der Lastarm 17 nach unten gezogen und in der unteren Hubstellung in Position B arretiert. Die Nutzlast 19 kann dann durch die tiefer liegende Luke 13 transportiert werden. Das Kopfstück des Lastarms 17 ist so ausgebildet, dass das Kettenrad 27 zum Umlenken der Lastkette 26 eine sichere Kettenführung am Ketteneinlauf wie auch am Kettenauslauf bewirkt, so dass eine Kettenverdrehung und ein Kettenüberspringen über die Kettentaschen auch bei hohen Kettenlaufgeschwindigkeiten verhindert wird.
In Fig. 5 wird eine weitere Ausführungsform der Hubvorrichtung 1 eingeführt, wobei der Lastarm 17 im Wesentlichen identisch zu der Ausführung gemäß Fig. 3 und 4 gestaltet ist, weshalb gleiche Bauteile mit denselben Bezugszeichen versehen sind. Die Hubvorrichtung 1 aus Fig. 5 umfasst eine alternative Gestaltung des Rollwerks 115. Dabei sind zwei Paar Tragrollen 123, 124 vorgesehen, wodurch eine optimale Lastverteilung der Gewichtskraft des Nutzlast 19 ermöglicht wird. Zudem ist der Träger 125 der Tragrollen 124 derart drehbar mit dem Seitenschild 116 des Rollwerks verbunden, dass die Kurvenfahrt der Hubvorrichtung 1 verbessert ist. Die in den beschriebenen Ausführungsbeispielen offenbarten Merkmalkombinationen sollen nicht limitierend auf die Erfindung wirken, vielmehr sind auch die Merkmale der unterschiedlichen Ausführungen miteinander kombinierbar.
Bezugszeichenliste
Hubvorrichtung 26 Lastkette
Maschinenhaus 27 Kettenrad
Bahnträger 28 Arretierungsbohrung
Unterflansch 29 Kettenspeicher
Maschinenträger 30 Gewindespindel
Rotorwelle 31 Abstützfläche
Rotorlager 32 Abstützfläche
Generator 33 Verschieberichtung
Getriebe 100 Windturbine
Azimutlager 101 Turm
Azimutsantrieb 102 Hubvorrichtung
Gehäuse 103 Nabe
Luke 104 Rotorblatt
Wandung 115 Rollwerk
Rollwerk 116 Seitenschild
Seitenschild 123 Tragrolle
Lastarm 124 Trag rolle
Drehachse 125 Träger
Nutzlast
Rolltür α Schwenkwinkel
Lasthaken Hmax_A max. Hubhöhe A
Elektrokettenzug Hmax_B max. Hubhöhe B,
Trag rolle Δh Hubhöhendifferenz
Druckrolle L Ladelänge
Endstück