Beschreibung
Verbundmaterial
Die Erfindung betrifft ein Verbundmaterial, ein Teil einer
Fahrzeugkarosserie, ein Teil eines Flugzeugmantels, sowie eine Panzerung.
Verbundmaterialien aus ein oder mehreren Metall- und Kunst- stoffschichten finden heute breite Anwendung. Dabei werden oft sandwichartige Strukturen in Mantel- oder Karosserieteilen eingesetzt. Ein Beispiel hierfür ist ein Kunststoff- Metall-Verbundmaterial, das in den letzten Jahren vor Allem von Flugzeugherstellern als Konstruktionsmaterial für Flug- zeugrümpfe, Flügel oder Leitwerke etabliert wurde.
Verbundmaterialien zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass die u. U. verschiedenen Eigenschaften verschiedener Werkstoffe kombiniert werden können. Es ist daher möglich, andernfalls oft konträre Ziele zu vereinen. Beispielsweise weisen moderne Verbundmaterialien eine hohe Zugfestigkeit, Biegesteifigkeit und Stabilität auf, während sie jedoch gleichzeitig auch hinsichtlich des Gewichts vorteilhaft gegenüber anderen Materialien sind.
Während moderne Verbundmaterialien zwar hinsichtlich des Gewichts, der Zugfestigkeit, der thermischen Belastbarkeit, Materialermüdung und/oder hinsichtlich der Biegesteifigkeit optimiert sind, fehlt es jedoch an Verbundmaterialien, die auch extremen punktuellen Belastungen standhalten. Extreme punktu- elle Belastungen treten beispielsweise bei Beschuss mit Projektilen auf. Diese Projektile können dabei aus Schusswaffen stammen oder durch eine Explosion beschleunigte Teile dar-
stellen. Derartige Anwendungen werden nicht nur hinsichtlich eines militärischen Einsatzes, sondern auch hinsichtlich des Zivilschutzes immer häufiger benötigt.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verbundmaterial, ein Teil einer Fahrzeugkarosserie, ein Teil eines Flugzeugmantels und eine Panzerung bereitzustellen, das bzw. die auch extremen punktuellen Belastungen standhält.
Diese Aufgabe wird durch das Verbundmaterial gemäß Anspruch 1, das Teil einer Fahrzeugkarosserie gemäß Anspruch 20, das Teil eines Flugzeugmantels gemäß Anspruch 21, eine Panzerung gemäß Anspruch 22 und durch ein Verfahren gemäß Anspruch 24 gelöst .
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein Verbundmaterial vor- gesehen, das wenigstens eine erste Schicht, eine zweite
Schicht und eine erste Verbindungsschicht aufweist. Dabei weist die erste Schicht ein Gestein auf und die zweite Schicht ein Metall.
Durch das erfindungsgemäße Vorsehen einer ersten Schicht, die ein Gestein aufweist, wird dem Verbundmaterial eine erhöhte Stabilität gegen punktuelle Belastungen verliehen. Gleichzeitig ist das Verbundmaterial im Sinne anderer Ziele, wie beispielsweise hinsichtlich des Gewichts, der Zugfestigkeit, der Biegesteifigkeit und/oder auch einer Stabilität gegen flächigen Belastungen, optimiert. Ein weiterer Vorteil der Verwendung von Gestein liegt in der guten, preisgünstigen und massenhaften Verfügbarkeit. Gleichzeitig kann, wenn eine Schicht
ein Gestein nach Außen aufweist, ein optischer Eindruck von Gestein, beispielsweise im Sinne ästhetischer Gestaltung oder Tarnung, bereitgestellt werden, ohne diesen optischen Eindruck durch zusätzliche Dekorschichten oder Merkmale erzielen zu müssen. Ein weiterer des erfindungsgemäßen Verbundmaterials besteht in der Bereitstellung gekrümmter Flächen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung kann das Metall beispielsweise Aluminium, Titan, Magnesium, Eisen, Kohlenstoff, Chrom, Wolfram, Vanadium, Molybdän oder Nickel aufweisen. Ferner kann das Gestein einen Magmatit, einen Sedimentit, einen Me- tamorphit, Granit, Quarz, Feldspat, Glimmer, Marmor, einen Speckstein und/oder Kalkstein und/oder Kombinationen davon aufweisen. Der Anteil an Kohlenstoff kann dominieren, sodass auch eine Karbon-Struktur vorgesehen sein kann.
Gemäß der vorliegenden Erfindung kann ferner eine Schichtdicke der ersten Schicht 10 mm, vorzugsweise 2 mm, nicht übersteigen. Ferner kann eine Schichtdicke der zweiten Schicht 10 mm, vorzugsweise 5 mm, nicht übersteigen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung kann ferner das Verbundmaterial eine Metallschaumschicht, vorzugsweise eine Schicht aus einem Aluminiumschaum, aufweisen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung kann ferner das Verbundmaterial eine Ringgeflechtschicht, vorzugsweise aus einem Kunst- stoffmaterial aufweisen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung kann ferner ein Teil einer Fahrzeugkarosserie, ein Teil eines Flugzeugmantels und eine Panzerung mit dem erfindungsgemäßen Verbundmaterial vorgesehen sein. Dabei kann es sich um ein tragendes Teil oder Bo-
denteil im Automobilbereich oder Flugzeugbau handeln. Ferner kann ein Beschuss- oder Splitterschutz bzw. eine Dekor- oder Fassaden-Verkleidung bzw. eine Schalung vorgesehen sein.
Vorzugsweise ist eine getränkte Schicht in der ersten Schicht vorgesehen, die mechanische und/oder chemische und/oder physikalische Eigenschaften der ersten Schicht verändert. Die getränkte Schicht kann als Sperrschicht gegen Flüssigkeiten ausgebildet sein.
Zudem kann zur Verstärkung ein Gewebe vorgesehen sein. Weiterhin kann für eine verbesserte Verbindung ein Hochtemperaturkleber verwendet werden.
Zudem kann das Verbundmaterial in einer gebogenen oder gewölbten Form ausgebildet sein. Die Radien für die gebogenen Form können im Bereich von 1 m bis zu 100 mm, insbesondere zwischen 100 mm und 3 mm und kleiner liegen.
Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Verbundmaterial gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 ein Verbundmaterial gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 3A ein Verbundmaterial gemäß einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 3B ein Verbundmaterial gemäß einer vierten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 4 ein Verbundmaterial gemäß einer fünften Ausführungs- form der vorliegenden Erfindung und
Fig. 5 ein Verbundmaterial mit einer getränkten Schicht.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines ersten Ver- bundmaterials 101. Das erste Verbundmaterial 101 weist dabei eine erste Schicht 10, eine zweite Schicht 20 und eine erste Verbindungsschicht 91 auf. Die erste Schicht 10 weist gemäß der vorliegenden Erfindung ein Gestein, beispielsweise einen Magmatit, einen Sedimentit, einen Metamorphit, Granit, Quarz, Feldspat, Glimmer, Marmor, einen Speckstein und/oder Kalkstein und/oder Kombinationen davon auf. Die erste Schicht kann aus einer Schicht des Gesteins bestehen, die aus einem Block des Gesteins herausgearbeitet, beispielsweise geschnitten ist. Der Block des Gesteins wird dabei in einem Stein- bruch aus einem natürlichen Vorkommen des Gesteins gewonnen, d.h. abgebaut. Nach dem Schneiden kann die Schicht noch gedünnt werden, um eine erste Schicht mit gewünschter Dicke zu erhalten. Die zweite Schicht 20 weist gemäß der vorliegenden Erfindung ein Metall, beispielsweise Aluminium, Titan, Magne- sium, Eisen, Kohlenstoffen, Chrom, Wolfram, Vanadium, Molybdän oder Nickel auf. Die erste Verbindungsschicht 91 kann einen Klebstoff, vorzugsweise einen Acrylharz-Klebstoff, wie. z. B. einen Sicafast 5521-Klebstoff, oder einen Epoxydharz- Klebstoff aufweisen. Die oben genannten Materialbeispiele für Gestein, Metall und Verbindungsschichten sind an dieser Stelle stellvertretend für alle Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung genannt.
Eine Schichtdicke der ersten Schicht 10 kann 10 mm, vorzugsweise 2 mm, nicht übersteigen. Ferner kann eine Schichtdicke der zweiten Schicht 10 mm, vorzugsweise 5 mm, nicht übersteigen. Abhängig von der Anwendung können die erste und/oder die zweite Schicht auch größere Dicken aufweisen. Das erfindungsgemäße Vorsehen einer ersten Schicht 10, die ein Gestein aufweist, verleiht dem Verbundmaterial 101 besondere Eigenschaften hinsichtlich einer Stabilität gegenüber punktuellen Belastungen. Die Stabilität ist dabei gegenüber herkömmlichen Verbundmaterialien hinsichtlich dieser Belastungen wesentlich verbessert. So kann das erfindungsgemäße Verbundmaterial 101 beispielsweise im Flugzeug oder Karosseriebau eingesetzt werden, wo neben einer verbesserten Stabilität gegenüber punktuellen Belastungen auch die Erfordernis einer Gewichtsoptimie- rung besteht. Die punktuelle Belastung kann dabei durch Be- schuss während eines militärischen oder zivilen Einsatzes erfolgen. Das erfindungsgemäße Verbundmaterial eignet sich ferner zur Herstellung einer Panzerung oder einem Splitterschutz, die bzw. der nicht auf mobile Anwendungen beschränkt ist, sondern auch immobile Gegenstände vor punktuellen Belastungen bzw. Beschuss schützen kann. Somit lassen sich mit dem Verbundmaterial gemäß der vorliegenden Erfindung Panzerungen für Gebäude und Sehenswürdigkeiten erzielen, wobei keine wesentlichen Beschränkungen hinsichtlich des Gewichts auftre- ten, und man somit bei der Konstruktion in vorteilhafter Weise wenig eingeschränkt ist.
Die Herstellung eines erfindungsgemäßen Verbundmaterials kann durch ein Bereitstellen einer ersten Schicht, die ein Gestein aufweist, ein Bereitstellen einer zweiten Schicht, die ein Metall aufweist, ein Reinigen der zweiten Schicht, ein Aufbringen eines Klebstoffes auf der zweiten Schicht und eine Aufbringen der ersten Schicht auf den Klebstoff erfolgen. Die
erste Schicht kann eine Schicht eines Gesteins sein, das in seiner natürlichen Form ausgebildet ist. Ferner kann die Herstellung ein Schleifen des Gesteins, insbesondere nach einem Herausarbeiten, beispielsweise einem Herausschneiden aus ei- nem Block des Gesteins umfassen. Somit ist in vorteilhafter Weise das Bereitstellen einer dünnen ersten Schicht möglich, da sich die ansonsten nachteilige aufwändige Handhabung dünner Steinplatten erübrigt und zudem die natürliche Struktur des Gesteins aufweist.
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung eines zweiten Verbundmaterials 102 gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Gemäß dieser Ausführungsform weist das Verbundmaterial 102 neben der ersten Schicht 10, der ers- ten Verbindungsschicht 91, und der zweiten Schicht 20 ferner eine zweite Verbindungsschicht 92, eine dritte Verbindungsschicht 93, eine vierte Verbindungsschicht, eine dritte Schicht 30, eine vierte Schicht 40 und eine fünfte Schicht 50 auf. Die dritte Schicht 30 und die fünfte Schicht 50 weisen gemäß dieser Ausführungsform ein Metall auf, während die vierte Schicht 40 ein Gestein aufweist. Durch die sandwichartige Struktur gemäß dieser Ausführungsform wird in vorteilhafter Weise ein Verbundmaterial geschaffen, das die bereits erwähnten vorteilhaften Eigenschaften aufweist. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein Verbundmaterial jedoch nicht auf eine Ausführungsform mit zwei oder fünf Schichten begrenzt, sondern kann jede Anzahl von Schichten, wobei jeweils eine Schicht, die ein Gestein aufweist, auf einer Schicht, die ein Metall aufweist, angeordnet ist und wobei diese Schichten jeweils mit einer Verbindungsschichten verbunden sind.
Ein vorteilhaftes Verbundmaterial kann beispielsweise durch ein Verbundmaterial 102 gegeben sein, wobei die erste Schicht 10 und die vierte Schicht 40 eine erste Schichtdicke 910 aufweisen, die weniger als 10 mm, vorzugsweise weniger als 2 mm, beträgt, und wobei die zweite Schicht 20, die dritte Schicht 30 und die fünfte Schicht 50 eine zweite Schichtdicke 920 aufweisen, die weniger als 10 mm, vorzugsweise weniger als 5 mm, beträgt. Insbesondere, kann durch entsprechendes Schleifen eines Gesteins eine Steinfolie bereitgestellt werden, de- ren Schichtdicke unter einem Millimeter, bzw. bis zu etwa 0,2 mm, beträgt .
Die Schichtdicke 930 der Verbindungsschichten 91, 92, 93 und 94 kann dabei in einem vergleichbaren Bereich der Schichtdi- cken 910, 920 liegen oder auch wesentlich dünner, beispielsweise unter 1 mm, ausfallen. Die Anordnung des Verbundmaterials 102 erlaubt in vorteilhafter Weise die Herstellung von Karosserieteilen, Teilen eines Flugzeugmantels, oder im allgemeinen eine Panzerung, wobei einerseits eine wesentlich er- höhte Stabilität gegenüber punktuellen Belastungen und andererseits gute Eigenschaften hinsichtlich der Konstruktion, vor Allem hinsichtlich des Gewichts und der Zugfestigkeit, sichergestellt wird. So können beispielsweise Teile eines Fahrzeuges, eines Hubschraubers oder eines Flugzeuges vor punktuellen Belastungen, beispielsweise Beschuss oder Splittern geschützt werden, während das Material die Verarbeitung in derartigen Anwendungen hinsichtlich des Gewichts und anderen mechanischen Eigenschaften erlaubt. Der Beschuss kann im allgemeinen durch Projektile, Explosionen, oder auch durch Materialermüdung, wie beispielsweise das Platzen eines Reifens, verursacht werden. Ferner lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Verbundmaterial stabile und leichte Panzerungen
auch für Immobilien, unter anderem auch zum Schutz der Zivilbevölkerung, realisieren.
Figur 3A zeigt ein drittes Verbundmaterial 103 gemäß einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Gemäß dieser Ausführungsform weist das Verbundmaterial 103 neben der ersten Schicht 10, der zweiten Schicht 20 und der ersten Verbindungsschicht 91 eine Metallschaumschicht 60 auf. Die Metallschaumschicht 60 kann vorzugsweise einen Aluminium- schäum aufweisen und auch einstückig mit der zweiten Schicht 20 gefertigt sein. Hierfür wird ein Teil einer Metallschicht aufgeschäumt, wobei ein nicht aufgeschäumter Abschnitt die zweite Schicht 20 bereitstellt und der aufgeschäumte Abschnitt die Metallschaumschicht 60. Vorzugsweise kann die Me- tallschaumschicht 60 gegenüber einem Innenraum angeordnet sein, wobei die Einwirkung bzw. die punktuellen Belastungen hauptsächlich von einem Außenraum aus erfolgen.
Die Metallschaumschicht 60 erhöht die mögliche Energieaufnah- me des Verbundmaterials 103 wesentlich, da es durch die schaumartige Gestaltung wie eine Knautschzone wirkt. Während der Gewichtseinfluss der Metallschaumschicht 60 nicht wesentlich auffällt, kann das erfindungsgemäße Vorsehen der Metallschaumschicht 60 dazu führen, dass punktuelle Belastungen, wie beispielsweise der Beschuss mit Projektilen, wesentlich besser abgefangen wird. Ferner kann die Metallschaumschicht 60 die Aufnahme von Querkräften wesentlich verbessern.
Fig. 3B zeigt ein viertes Verbundmaterial 104 gemäß einer vierten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Gemäß dieser Ausführungsform weist das Verbundmaterial 104 neben der ersten Schicht 10, der zweiten Schicht 20 und der ersten Verbindungsschicht 91 eine Ringgeflechtschicht 70 auf. Die
Ringgeflechtschicht 70 kann vorzugsweise ein Kunststoffge- flecht, beispielsweise aus einem Epoxydharz, das eine Glasfaserverstärkung aufweisen kann, umfassen. Die Ringgeflechtschicht 70 verstärkt die Stabilität, insbesondere die Stabi- lität gegenüber punktuellen Belastungen, des Verbundmaterials 104 wesentlich, während der Gewichtseinfluss der Ringgeflechtschicht 70 nicht wesentlich auffällt.
Es sei darauf hingewiesen, dass erfindungsgemäß auch eine Kombination der dritten oder vierten Ausführungsform mit der ersten oder zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein kann. Somit kann ein Verbundmaterial einerseits eine sandwichartige Struktur mehrere Gesteins- und Metallschichten aufweisen und gleichzeitig eine Metallschaum- schicht und/oder eine Ringgeflechtschicht zur Erhöhung der Energieabsorption aufweisen.
Fig. 4 zeigt ein fünftes Verbundmaterial 105 gemäß einer fünften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Gemäß dieser Ausführungsform weist das Verbundmaterial 105 neben der ersten Schicht 10, der ersten Verbindungsschicht 91, der zweiten Schicht 20 und der Metallschaumschicht 60 wenigstens drei weitere erste Schichten 11, drei weitere zweite Schichten 21 auf, wobei jeweils zwei Schichten mit einer weiteren Verbindungsschicht 99 verbunden sind. Wie hier gezeigt kann also eine Anordnung Gestein - Metall - Gestein - Metall - Metallschaum - Gestein - Metall - Gestein - Metall vorgesehen sein. Das Verbundmaterial 105 weist in vorteilhafter Weise neben den oben beschriebenen Eigenschaften eine im wesentli- chen verbesserte Aufnahme von Querkräften auf. Dies vereinfacht den Einsatz des Verbundmaterials 105 und erweitert wesentlich die Einsatzmöglichkeiten, insbesondere hinsichtlich
der Konstruktion von Panzerungen und Splitterschützen aus dem fünften Verbundmaterial 105.
In einer weiteren Ausführungsform wird in das Gestein, d. h. die erste Schicht 10, eine Flüssigkeit eingesickert, um mechanische und/oder chemische Eigenschaften des Gesteins zu verändern. Beispielsweise kann durch das Einsickern einer Flüssigkeit erreicht werden, dass das Gestein eine höhere mechanische Eigenschaft aufweist. Hierzu können beispielsweise eine Flüssigkeit mit zwei Komponenten beispielsweise aus Bisphenol-A-Epichlorhydrinharz und einer 1,3-
Cyclohexandimethanamin-Mischung verwendet werden, um eine O- berflächenvergütung zu erreichen bzw. um die Festigkeit des Gesteins zu erhöhen. Das Gestein kann beispielsweise aus ei- nem porösen und risshaltigen Naturstein bestehen, der durch die eingesickerte Flüssigkeit verbesserte mechanische und/oder chemische und/oder physikalische Eigenschaften aufweist. Die Flüssigkeit kann beispielsweise nach einem Dünnschleifprozess auf die Schichten aufgetragen werden. Das Auf- tragen kann beispielsweise mithilfe einer Zahnspachtel, eines Pinsels oder einem Tuch erfolgen. Beim Auftragen kann das Gestein eine über der Raumtemperatur liegende Temperatur aufweisen, die beispielsweise im Bereich zwischen 40 bis 7O0C, insbesondere zwischen 50 und 6O0C, liegt. Druch die erhöhte Temperatur wird das Auftragen und das Einsickern unterstützt.
Des Weiteren kann das Verfahren dazu verwendet werden, um die Klebeverbindung gegenüber Umwelteinflüssen zu schützen. Dabei wird beispielsweise die Flüssigkeit auf die Seite der Schicht aufgetragen, auf der eine Verbindungsschicht, beispielsweise eine Klebeschicht angrenzt, d. h. auf der der Kleber, aufgetragen wird. Als Flüssigkeit wird beispielsweise eine wasserabweisende Flüssigkeit verwendet, die vorzugsweise zudem ein
Durchsickern einer Flüssigkeit zur Verbindungsschicht verhindert. Auf diese Weise wird eine mit Flüssigkeit angereicherte Sperrschicht im Gestein erreicht. Bei der Dünnbearbeitung der Gesteinsschicht, d. h. beim Abschleifen der Gesteinsschicht ist es erforderlich, dass Kühlflüssigkeit für den Schleifvorgang auf die Gesteinschicht aufgebracht wird. Dabei wird beispielsweise ein Gemisch aus Wasser und Öl verwendet. Nach der Dünnbearbeitung ist die Gesteinsschicht vollständig zu trocknen, um ein Einsickern der Kühlflüssigkeit zu verhindern. Wird dies nicht erreicht, so besteht die Gefahr, dass die Kühlflüssigkeit die Klebeverbindung angreift und eventuell die Klebekraft nachlässt. Um dieses Problem zu vermeiden, wird, wie oben erläutert, die Gesteinsschicht auf der Klebeseite mit einer Flüssigkeit vor dem Kleben vorbehandelt. Da- bei sickert die Flüssigkeit in das Gestein ein und bildet eine Sperrschicht. Nach dem Verkleben der Gesteinsschicht mit einer weiteren Schicht wird die Gesteinsschicht von der freien Seite her abgetragen. Fig. 5 zeigt ein erstes Verbundmaterial 101 mit einer ersten Schicht 10, die aus einem Gestein besteht. Die erste Schicht 10 ist über eine erste Verbindungsschicht 91 mit einer zweiten Schicht 20 verbunden. Die Verbindungsschicht 91 stellt beispielsweise eine Kleberschicht dar. Die Verbindungsschicht könnte auch in Form einer Ultraschweißschicht oder einer anderen Verbindungsart ausge- führt sein. Angrenzend an die Verbindungsschicht 91 ist die getränkte Schicht 100 ausgebildet, die mit dem beschriebenen Verfahren hergestellt wurde. Die freie Seite 52 ist gegenüberliegend zur ersten Verbindungsschicht 91 angeordnet. Die mit Flüssigkeit getränkte Schicht 100 kann wasserabweisend wirken und dazu dienen, ein Durchsickern der Kühlflüssigkeit zur Klebeschicht 91 zu verhindern. Zudem kann die getränkte Schicht die mechanischen und/oder die chemischen und/oder physikalischen Eigenschaften des Gesteins verbessern. Bei-
spielsweise kann die Festigkeit erhöht werden. Als Flüssigkeit kann beispielsweise eine polymerhaltige Flüssigkeit verwendet werden, die direkt vor dem Klebevorgang auf eine gereinigte Seite der Gesteinschicht aufgetragen wird. Das Auf- tragen kann mittels Pinsels, eines Tuches oder maschinell beispielsweise bei Raumtemperatur und einem erhöhten Anpressdruck erfolgen. Die Sperrschicht 100 kann in den verschiedensten Ausführungsformen von Verbundmaterialien, wie z. B. in den Fig. 1 bis 4 erläutert, angeordnet werden.
In einer weiteren Ausführungsform kann als Kleber ein Hochtemperaturkleber eingesetzt werden, der beispielsweise bis zu einer Temperatur von 55O0C und höher die Klebeeigenschaft beibehält. Somit kann die Temperaturbeständigkeit des Ver- bundmaterials verbessert werden. Als Kleber können beispielsweise Keramikkleber eingesetzt werden.
In einer weiteren Ausführungsform kann das Verbundmaterial als tragende Struktur eingesetzt werden und als Bauteil zur Verbesserung von Ermüdungs-Bruchfestigkeit verwendet werden. Das beschriebene Verbundmaterial eignet sich insbesondere zur Erhöhung der Ermüdungsfestigkeit und zur Verbesserung der Bruchfestigkeit .
Zudem kann in einer weiteren Ausführungsform das Verbundmaterial durch ein Gewebe 54, wie in Fig. 5 dargestellt, insbesondere ein Textilgewebe verstärkt werden. Das Gewebe 54 kann in der Verbindungsschicht 91 angeordnet sein. Als Textilgewebe kann beispielsweise ein Twintex oder ein Gewebe der Art Atlas 1:1 und 1:4 in der Ausprägung mit Carbon-, Glas- und/oder Aramidfasern eingesetzt werden. Eine Gewebeverstärkung kann dadurch erreicht werden, dass das Textilgewebe als Gestricke, Gewirke oder Geflecht eingesetzt wird, das bei-
spielsweise in einem rückwärtigen Bereich des Verbundes angeordnet ist. Die Fasern des Gewebes können beispielsweise durch Filamentwinding oder durch initiales Verdrillen auf einer Textilmaschine mit einer Vermischung mit Schlich und an- deren Fasersträngen erzeugt werden. Das Gewebe kann in der Verbindungsschicht angeordnet sein.
In einer weiteren Ausführungsform kann als Gestein Speckstein (Soakstone) verwendet werden.
Das beschriebene Verbundmaterial zeichnet sich durch eine höhere punktuelle Belastbarkeit aus, die durch die zur Anwendung kommenden Werkstoffe gesteuert wird.
Das Verbundmaterial erlaubt die Herstellung einer gekrümmten Fläche, insbesondere durch Pressung, durch Biegung oder Tiefziehen. Dabei werden Krümmungsradien erreicht, die im Bereich ab 3mm und größer liegen. Beispielsweise kann der Radius des gebogenen Verbundmaterials zwischen 3mm und 10mm oder zwi- sehen 10mm und 50mm liegen. In einer weiteren Ausführungsform kann der Radius zwischen 50mm und 100mm oder zwischen 100mm und 200mm oder größer liegen.
Das Verbundmaterial eignet sich je nach Aufbau als Schutz im Bereich der bekannten Beschussklassen .
Als Flüssigkeiten zur Verbesserung der chemischen und/oder mechanischen Eigenschaften können beispielsweise Öle, Harze, Kleber oder andere flüssige Materialien verwendet werden, die eine mechanische und/oder eine chemische Verbesserung der Eigenschaften des Gesteins ermöglichen.